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Auch Band 2 von Alltagstauglich enthält Artikel, die Nicola Vollkommer zunächst für die gleichnamige Rubrik des Magazins ethos geschrieben hat. Darin behandelt die bekannte Autorin Themen aus dem Leben wie Glauben und Vertrauen, aktuelle Strömungen und die Zukunft der Kirche, Krankheit und Tod, die Identität des Menschen und das Wesen Gottes, Leid und Herrlichkeit, menschliche Grenzen und Gottes Möglichkeiten. Sie wendet die Bibel auf unser heutiges Leben an und zeigt in erfrischenden Kurzandachten, wie "alltagstauglich" die Bibel nach wie vor ist. Eine Besonderheit ist die Ergänzung durch ethos-Artikel ihrer Tochter Jessica Uttenweiler.
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Seitenzahl: 88
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Nicola Vollkommermit Jessica UttenweilerAlltagstauglich 2Gedanken zum Leben
Best.-Nr. 275519 (E-Book)ISBN 978-3-98963-519-7 (E-Book)
Wenn nicht anders angegeben,wurde folgende Bibelübersetzung verwendet:Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in derSCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen.
Außerdem wurden verwendet:Lutherbibel, revidierter Text 2017© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (LUT)Hoffnung für alle, © 1983, 1996, 2002, 2015.Mit freundlicher Genehmigung des HerausgebersFontis-Brunnen Basel (HfA)
1. Auflage (E-Book)© 2025 Christliche Verlagsgesellschaft mbHAm Güterbahnhof 26 | 35683 [email protected]
Satz und Umschlaggestaltung:Christliche Verlagsgesellschaft mbH
Wenn Sie Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler entdeckthaben, können Sie uns gern kontaktieren: [email protected]
Zwei Vorworte
Nicola Vollkommer
1.Was mutigem Handeln vorausgeht
2.Einsame Tränen – und das, was sie bewirken können
3.Die Geschichte, die nie alt wird
4.„Ach, wenn alles nur so wäre wie früher!“
5.Scherben? Oder kostbare Teile eines herrlichen Gefäßes?
6.Ein Lockdown in der Bibel und das Strahlen danach
7.Trainingsfeld Seele
8.Verpönter Überrest?
9.Hat Gott gesprochen oder nicht?
10. Die Kunst des aufrichtigen Redens
11. Das Toben der Nationen und Trost für turbulente Zeiten
12. „Herr, lass mich fühlen, was du fühlst!“
13. Der andere Weg
14. Das Tal der Trauer: Wer hat das letzte Wort?
15. Bibel in „Gerechter Sprache“ – auch Gott wird gegendert
16. Die qualvolle Frage: Was wäre gewesen, wenn …?
17. Kleinigkeiten, die doch keine sind
18. Herrlichkeit – zu einem Preis
19. God in a box?
20. „Ich bin, der ich bin“ – eine Identitätskrise und Gottes Antwort …
Jessica Uttenweiler
21. „Ich bin dann mal weg!“ Der Jugendexodus …
22. Die Superwaffe des 21. Jahrhunderts: Social Media
23. Entchristianisiert? Verfolgung im „christlichen Abendland"
24. „Vision“ und „Berufung“? Der gewöhnliche Alltag …
Quellenverzeichnis
„Wie können wir denn leben?“, fragte der bekannte Apologet und evangelikale Vordenker Francis Schaeffer in Anlehnung an Hesekiel 33,10 schon in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts angesichts einer Kultur, in der sich Wahrheit und absolute Werte aufzulösen begannen. Die Dekadenz, die sich in allen Lebensbereichen niederschlägt, schreitet weiter voran und hinterlässt die Gesellschaft in einem Vakuum der Hoffnungslosigkeit.
Die Bibel, insbesondere die Psalmen, sind voller Hilfeschreie bedrängter Menschen, die fragen: „Wo bist du, Gott?“ Auch als Christen machen wir die Erfahrung, dass wir hier nicht auf einer Insel der Glückseligen leben. Wir sind konfrontiert mit Ängsten, mit Schmerzen und Leiden, Gefühlen der Einsamkeit oder Ohnmacht gegenüber Ungerechtigkeit, Hass und Unversöhnlichkeit.
Wir kennen sie alle, die Tage, an denen wir mit Mutlosigkeit und Niedergeschlagenheit zu kämpfen haben. Gott erleben, Kraftquellen entdecken, wenn uns der Alltag über den Kopf wächst – danach sehnen wir uns.
Alltagstauglich – ja, alltagstauglich muss ein Glaube sein, damit wir wissen, wie wir leben können. Nicola Vollkommer lädt uns in ihrem neuen Buch ein, in eine enge Verbindung mit dem zu kommen, der das Leben selbst ist. In ihrer unnachahmlich fröhlichen und herzerfrischenden Art vermittelt sie mit ihren Texten Hoffnung und Zuversicht. Biblische Personen erwachen zu neuem Leben und vermitteln uns Einblicke und Einsichten, die uns dazu führen, innezuhalten und unseren Lebensstil zu überdenken. In den Schwierigkeiten des Alltags lässt Nicola das Dennoch des Glaubens aufleuchten, Jesus, das Licht der Welt, der Glanz, der unseren Weg erhellt.
Die Autorin fordert uns auf, fröhliche, glaubwürdige Zeugen der Liebe Gottes zu sein in einer Welt voller Ungerechtigkeit.
Jeden Monat freue ich mich, Nicolas tiefgründige Betrachtungen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ethos zu lesen. Wunderbar, dass nun weitere dieser Beiträge gebündelt in diesem zweiten Buch vorliegen!
Ihre Impulse sind mutmachend und wegweisend. Und gerade dies brauchen wir in einer Zeit, in der Gottes Wort nicht mehr gefragt ist und verworfen wird.
Nicola zeigt auf, wie wir mit Enttäuschungen, Sorgen, Versagen und Kummer fertig werden. Sie präsentiert uns keine trockenen theologischen Abhandlungen, sondern frische, leckere Kost. Da kann ich nur sagen: Guten Appetit!
Yvonne Schwengeler, ethos-Gründerin und langjährige Chefredakteurin (www.ethos.ch)
Nachdem ich bereits zum ersten Band von Alltagstauglich ein Vorwort geschrieben habe, wollte ich für den zweiten Band jemand anderem die Bühne überlassen. Doch da nun auch Jessica mit ihren Texten vertreten ist, möchte ich hier nun ein paar kurze Worte zu ihr schreiben:
Jessica durfte ich, zusammen mit ihrer Mutter Nicola, kennenlernen, als sie etwa 18 Jahre alt war. Schon beim ersten Treffen war ich erstaunt, wie diese junge Frau bereits in Gottes Wort gegründet war, wie offen, wissbegierig und brennend sie für ihren Herrn war!
Wie ihre Mutter schrieb auch sie Monat für Monat Texte für die Zeitschrift ethos. Ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Auch Jessica hat eine große Begabung, Themen anhand der Bibel zu beleuchten und anschaulich weiterzugeben. Jessica schrieb vor allem für junge Erwachsene über das Zeitgeschehen. Inzwischen hat sie drei kleine Kinder und legt erst mal eine Schreibpause ein. Umso schöner, dass nun auch ihre Texte neu und gebündelt veröffentlicht und dadurch weiterhin gelesen werden.
Und so kann ich das, was ich im Vorwort zum ersten Band über Nicola schrieb, von ganzem Herzen auch auf Jessica ausweiten:
Liebe Nicola, liebe Jessica, ich danke euch von Herzen für eure Freundschaft. Ihr seid mir wunderbare Vorbilder in der Nachfolge Jesu. In seiner Liebe sind wir verbunden.
Er segne und behüte euch und setze euch weiter zum Segen für andere ein.
Daniela Wagner, ethos-Chefredakteurin
(www.ethos.ch)
Wer sich, wie viele biblische Helden, gründlich mit Gottes Wesen und seinem Wirken befasst, wird ‚sich stark erweisen‘.
Eine Frau, die mitten in einem verfallenen Lebensstil ihre Bibel „gründlich studiert“ hat. So könnte man heute Rahab – eine Hure aus Jericho – beschreiben. Heldentaten haben immer einen Hintergrund und eine Vorgeschichte. Rahab weiß, dass ihre Gastfreundschaft für die hebräischen Kundschafter sie das Leben kosten könnte, als sie die Männer aus dem anrückenden feindlichen Lager in ihr Haus lässt. Der Ruf des unbesiegbaren Heerobersten Josua geht ihm voraus, ganz Jericho ist in Habachtstellung und die Nerven liegen blank. Auch die Völker ringsherum haben panische Angst.
Irgendwem fällt auf, dass zwei fremde Männer bei Rahab eingekehrt sind (Jos 2,3), die nicht wie übliche Bordellkunden aussehen. Unauffällig ist ihr Haus nicht gerade, direkt an der Mauer einer dicht bebauten Festungsstadt. Rahab versteckt die Männer, lenkt die vorbeikommende Stadtpolizei ab, sucht später ihre Besucher auf und schüttet ihr aufgewühltes Herz aus:
„Ich habe erkannt, dass der HERR euch das Land gegeben hat und dass der Schrecken vor euch auf uns gefallen ist, sodass alle Bewohner des Landes vor euch mutlos geworden sind. Denn wir haben gehört, dass der HERR das Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat … und was ihr den beiden Königen der Amoriter getan habt, die jenseits des Jordan waren, dem Sihon und dem Og, an denen ihr den Bann vollstreckt habt.“ (Jos 2,9-10)
Klar ist, dass Rahab außergewöhnliche, angsteinflößende Informationen über die Israeliten gesammelt hat. Sie hat sich nicht nur Einzelheiten, Namen, Orte, die Reihenfolge der Geschehnisse gemerkt, sondern – am allerwichtigsten – auch Gottes Ratschluss erkannt: „Ich habe erkannt, dass der HERR euch das Land gegeben hat … Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde“ (Jos 2,9.11).
Rahab weiß, dass die dicken Mauern Jerichos, die als uneinnehmbar gelten, keinen Schutz gegen die Macht Jahwes bieten werden. Sie setzt voll auf Gottes Gnade für ihre Rettung. Eine Gefängnisstrafe oder Hinrichtung aufgrund von Hochverrat, das Ende einer lukrativen Karriere als Sex-Dienerin (der sie vermutlich sowieso überdrüssig ist), die Abhängigkeit vom Wohlwollen eines Volkes, das auf die Kanaaniter nicht gerade gut zu sprechen ist: All diese Risiken nimmt sie in Kauf.
Rahab erlebt samt ihrer Familie eine sensationelle Rettung aus dem Gemetzel Jerichos (Jos 6,17). Wir treffen sie später in der Bibel wieder. Im Stammbaum am Anfang des Matthäusevangeliums (Mt 1,5) erfährt man, dass sie die Mutter von Boas wurde, also direkt in die Heilslinie Judas eingeheiratet hat. Im Schaulaufen der Glaubenshelden in Hebräer 11 (V. 31) finden wir sie gleich nach Mose: „Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit den Ungehorsamen um, da sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte“ (vgl. Jak 2,25).
Rahab ist eine aus vielen biblischen Persönlichkeiten, die sich tiefgehend mit Gottes Geschichten befasst haben, bevor sie von ihm gebraucht wurden. Jeftah, Gideon, Abigajil, Daniel, die Propheten, die Gründer der Urgemeinde sind nur einige davon.
„Das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen“, verkündete Daniel (Dan 11,32). Daran hat sich bis heute nichts geändert. Auch uns hat Gott seine Geschichte anvertraut. Wer sich, wie viele biblische Helden, gründlich mit Gottes Wesen und seinem Wirken befasst, wird „sich stark erweisen“: die Zeichen der Zeit erkennen; nicht empört sein, wenn das, was in der Bibel vorhergesagt wurde, vor den Augen in Erfüllung geht. Solche Menschen werden Flagge zeigen, wenn nötig Risiken auf sich nehmen – und, wie Rahab, ein Werkzeug der Rettung für viele andere sein.
Ein gelungenes Leben ist nicht das Ergebnis irgendwelcher weltlichen Erfolgsmechanismen, sondern immer ein Nebeneffekt einer innigen Beziehung zum Herrn!
Mein Herz jauchzt in dem HERRN, mein Horn ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan gegen meine Feinde, denn ich freue mich über deine Rettung. Keiner ist heilig wie der HERR, denn außer dir ist keiner. Und kein Fels ist wie unser Gott. … Die Füße seiner Getreuen behütet er, aber die Gottlosen kommen um in Finsternis; denn niemand ist stark durch eigene Kraft. Die mit dem HERRN rechten, werden niedergeschlagen werden; im Himmel wird er über ihnen donnern.“ (1Sam 2,1-2.9-10)
Wenn ich keinen Blick auf die Quellenangabe dieser Worte werfen würde, dann würde ich zunächst auf König David als Verfasser tippen, der mal wieder vor irgendwelchen Feinden gerettet wurde und Gott dafür die Ehre gibt. Weit gefehlt! Es ist das Loblied einer Frau, die gerade ein Kind auf die Welt gebracht hat. Die erleichterte Hanna hält ihren langersehnten erstgeborenen Sohn im Arm und feiert mit dieser Geburt das Ende eines langen und elenden Dramas von Kinderlosigkeit, Einsamkeit, Minderwertigkeit, Mobbing und tiefer Verzweiflung. Umso seltsamer ist es auf den ersten Blick, dass sie das Kind in diesem Gebet mit keinem einzigen Wort erwähnt. Meine Gebetszeiten nach der Geburt meiner Kinder waren mit weniger geistlichen Inhalten gefüllt: Hilferufe, Stillkissen, Vorsorgeuntersuchungen, Schlafrhythmen, Schwangerschaftsstreifen und Sonderangebote von Windelpaketen und Teefläschchen.