Alltagstauglich - Nicola Vollkommer - E-Book

Alltagstauglich E-Book

Nicola Vollkommer

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Beschreibung

Was hatten die Kirchenväter uns voraus? Wie kann ich Entscheidungen treffen, die Gott gefallen? Woher nahm Hiob sein Vertrauen auf Gott? Was bedeutet es, sein Kreuz auf sich zu nehmen? Welche Zukunft hat die Kirche? Und was ist, wenn ich Gott nicht fühle? Anhand von Beispielen aus der Bibel und aus dem Alltag wird eine ganze Reihe relevanter Themen behandelt. Vom Umgang mit Schuld, Schicksalsschlägen und Strömungen unserer Zeit bis hin zum Staunen über Gottes Welt, Wesen und Wirken. Im Fokus steht dabei immer Jesus als Ursprung und Ziel des Lebens. Nicola Vollkommer ermutigt mit Begeisterung und ermahnt in aller Klarheit und Liebe. Sie wendet die Bibel auf unser heutiges Leben an und zeigt in erfrischenden Kurzandachten, wie "alltagstauglich" die Bibel nach wie vor ist.

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Seitenzahl: 89

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Nicola Vollkommer

Alltagstauglich

Gedanken zum Leben

Best.-Nr. 275518 (E-Book)

ISBN 978-3-98963-518-0 (E-Book)

Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen.

Außerdem wurde verwendet:

Hoffnung für alle, © 1983, 1996, 2002, 2015.

Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

Fontis-Brunnen Basel (HfA)

1. Auflage (E-Book)

© 2025 Christliche Verlagsgesellschaft mbH

Am Güterbahnhof 26 | 35683 Dillenburg

[email protected]

Satz und Umschlaggestaltung:

Christliche Verlagsgesellschaft mbH

Wenn Sie Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler entdeckt haben, können Sie uns gern kontaktieren: [email protected]

Inhalt

Vorwort

1. „Ich will dem Dürstenden …“

2. Der Heilige Geist – Tröster oder Polizist?

3. Demut – die vergessene Tür zum Segen

4. Zu Gast bei Jesus

5. Der Stress, Menschen beeindrucken zu wollen

6. Gottes Lieblingszahl: eins

7. Was die Schöpfung über Gott erzählt

8. Warum die Kirchenväter den besseren Durchblick hatten

9. „Immer mehr von dir, Herr“ – wirklich?

10. Deine Altäre, o Gott!

11. Gottes Geschenke in unerwarteten Verpackungen

12. Passiert oder nicht passiert?

13. Schuhe für die Reise

14. Bibellese und Taschentücher-Alarm

15. Original oder Fake?

16. Ende gut, alles gut

17. „Wessen Schuld war es?“

18. Glück neu definiert

19. Muss ich den Glauben fühlen?

20. „Das Törichte der Welt …“

21. Der Himmel berührt die Erde

22. Ist die Predigt des Wortes Gottes heute „out“?

23. Das Blut an den Türpfosten

24. Die neue Kultur der Ungewissheit

25. Diese spannenden Details

26. Warum die geistlichen „Profis“ nicht immer ein Segen sind

27. Wie Jesus ein Leben verändert: ein „Vorher-nachher“-Klassiker

Quellenverzeichnis

Vorwort

Es muss im Jahr 2012 gewesen sein, als ich das Buch Unter dem Flammenbaum von Nicola Vollkommer in die Hände bekam. Gerade erst hatte ich die Aufgabe der Redaktionsleitung von ethos übernommen und war immer auf der Suche nach guter Lektüre, nach Autoren, die nicht nur schreiben können, sondern auch etwas zu sagen haben.

Nicolas Biografie verschlang ich in einem Zug, und das nicht nur deshalb, weil sie voller spannender Erlebnisse ist. Die Einblicke in das Herz der Autorin lösten pure Freude in mir aus: ein konsequentes, herrlich ehrliches Christsein, fröhlich, befreit von frömmlerischer Selbstgerechtigkeit, mit einer tiefen Liebe zu Gottes Wort. Nicht abgehoben. Ganz so, wie auch ich den Alltag in meinem Elternhaus erlebt habe: ein Christsein, das sich nicht auf den Sonntag beschränkte, sondern unser Familienleben durchzog.

Ich entdeckte einige Parallelen. Auch bei uns gingen viele Gäste ein und aus, faszinierende und schwierige. Wir beherbergten Missionare auf Heimaturlaub, denen wir Kinder gebannt an den Lippen hingen, wenn sie vom abenteuerlichen Alltag erzählten. Wir beide hatten Eltern, die sich vom Herrn bewegen ließen – nicht auf Sicherheit bedacht, sondern von dem Auftrag beseelt, den Menschen den Herrn Jesus lieb zu machen. Ein Zuhause, in dem man sich geborgen und geliebt fühlte.

Obwohl ich Nicola noch nicht kannte, fühlte es sich an, als sei sie eine langjährige Freundin. Ich wollte sie unbedingt kennenlernen.

So kam es, dass wir uns trafen. Nicola zeigte sich motiviert, für ethos zu schreiben, weil sie unser Anliegen als Verlag teilte: Gottes wunderbare Werke zu verkündigen – ihm zur Ehre und den Menschen zum Heil. Das war für mich eine enorme Ermutigung, gerade am Anfang meiner neuen Aufgabe mit ethos, der ich mich überhaupt nicht gewachsen fühlte.

An Nicolas Texten fällt auf, dass sie zuallererst auf sich anwendet, was sie anderen „predigt“. Dieses „Sich-unter-das-Wort-Stellen“, die gelebte Demut, zeichnet Nicola aus. Die Freude am Herrn ist ihre Stärke und macht sie und ihre Texte so anziehend. Sie weckt den Hunger, sich diesem wunderbaren Herrn und Heiland völlig auszuliefern.

Über die Jahre druckten wir Monat für Monat zahlreiche Texte der Autorin unter der Rubrik „alltagstauglich“ ab. Heute freue ich mich riesig, dass diese Schätze nicht in unserem Archiv und in den Heften in Vergessenheit geraten, sondern gesammelt in diesem Buch erscheinen. Ich hoffe, dass das Buch weite Verbreitung erfährt und vielen zum Segen wird!

Sie, liebe Leserin, lieber Leser, werden schnell merken, dass der Gewinn dieses Buches darin liegt, dass Sie sich und Ihr Alltagserleben wiederfinden und manch Mut machenden Gedanken für Ihr Leben mit Gott mitnehmen dürfen.

Abschließend möchte ich Nicola mit einem Auszug aus einem Interview selbst zu Wort kommen lassen:

„Je mehr ich in der Bibel lese, umso größer wird meine Leidenschaft für Jesus und seine Liebe für mich am Kreuz. Ich brauche ihn, egal, wie brav mein Leben aussieht. Ich glaube, du kannst nicht leidenschaftlich sein für Gott, ohne deine Erlösungsbedürftigkeit zu sehen. Als junge Mutter hatte ich einen kompletten Zusammenbruch. Auf einmal lebte das Wort Gottes auf, wurde in meinem Alltag lebendig. Jeder muss hören: Wer zugibt, dass er ohne Jesus auf verlorenem Posten kämpft und seine Hilfe braucht, ist kein Versager.

Ich bin traurig darüber, wie sehr das Wort Gottes, die Bibel, in ihrer Wirkung unterschätzt wird – Power, Macht, heilende, wiederherstellende Kraft. Es gibt so viele enttäuschte Christen …“

Liebe Nicola, ich danke dir von Herzen für deine Freundschaft. Du bist mir ein wunderbares Vorbild in der Nachfolge Jesu. In seiner Liebe sind wir verbunden.

Er segne und behüte dich und setze dich weiter zum Segen für andere.

Daniela Wagner, Redaktionsleitung ethos

(www.ethos.ch)

1

„Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.“

(Offenbarung 21,6b)

Es entstand das, was immer entsteht, wenn Menschen ein leeres Herz mit der falschen Nahrung zu sättigen versuchen: Enttäuschung, Beziehungschaos, Einsamkeit.

Das Ende der Trockenzeit in Afrika war eine mühsame Zeit. Die Landschaft war ausgedörrt. Auch der letzte Tropfen Feuchtigkeit war aus dem Boden gesaugt und von dem beißenden Staub verschlungen worden, der von der Wüste herbeigeweht wurde und Himmel und Erde in einen Schleier von fadem Gelb hüllte. Die Brunnen gaben nur eine bräunliche Brühe her. Nach einem Bad war man dreckiger als davor. Das Trinkwasser schmeckte alt, staubig. Man ging schwitzend durch den Tag, mit einem Kratzen im Hals. Alles schrie nach Regen. Trockene Lippen, entzündete Augen, ein Lechzen nach Erleichterung, nach Kühle, nach der Farbe Grün. Das war die Trockenzeit.

Endlich kam ein leises Grollen aus der Ferne; Wolken rückten an, ein unheimliches Schweigen, die Ruhe vor dem Sturm. Wir hockten auf der Veranda, hatten Badeanzüge angezogen, horchten gespannt nach dem Platschen der ersten Tropfen. Endlich der Wolkenbruch! Der Himmel schüttete in einem großen Guss alles aus, was er angestaut hatte. Wir sprangen hinaus, jubelnd vor Freude, hielten unsere Gesichter zum Himmel, öffneten unsere Münder, ließen unsere Zungen von jedem erfrischenden Tropfen Regenwasser benetzen. Schon am nächsten Morgen hatte sich unsere müde gelbbraune Welt in schillernde Varianten von Grün verwandelt.

So ein Gefühl müssen wir uns vorstellen, wenn die Bibel von Wasser spricht: ein Durst, der wehtut. Ausgetrocknete Seelen, die sich gierig auf alles stürzen, was nach Wasser aussieht: auf die Beziehung, die Geborgenheit verspricht. Auf die Karriere, die Wohlstand in Aussicht stellt. Die Tabletten, die Therapie, die Kur, die Gruppe, die Sportart, das Hobby, die neue Frisur, die Anschaffungen oder Reisen, die endlich glücklich machen. Die Gemeinde, in der ich endlich Anerkennung finde, den vollmächtigen Prediger, der meine Meinung teilt oder mich von meinen Lasten befreit und den geistlichen Sieg anbietet.

Eine Frau aus Samaria hatte versucht, den Durst ihrer Seele durch Männerbeziehungen zu stillen. Ihr Kindheitstraum war es sicher nicht gewesen, von einer sexuellen Affäre in die nächste zu stolpern, dermaßen sozial isoliert, dass sie sich nur zur Mittagszeit – in der alle anderen Siesta machten – traute, Wasser zu holen. Es entstand das, was immer entsteht, wenn Menschen ein leeres Herz mit der falschen Nahrung zu sättigen versuchen: Enttäuschung, Beziehungschaos, Einsamkeit.

Diese Frau muss tief gefallen sein. Ihrem Austausch mit Jesus können wir entnehmen, dass sie hochintelligent ist, gebildet, theologisch versiert und geistlich aufmerksam. Jesus macht ihr keine Vorwürfe. Er lässt sich vielmehr auf die Themen ein, die im Raum stehen: lebendiges Wasser, Durst, Anbetung. „Wenn du wüsstest, wer es ist, der zu dir spricht … so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben“ (Joh 4,10).

Er lenkt ihren Blick weg vom faden, dreckigen Wasser, das ihre Seele krank macht, auf das sprudelnde, frische Wasser, das er zu bieten hat. Die Reaktion der Frau ist verblüffend. Sie rennt zurück ins Dorf, in dem keiner gut auf sie zu sprechen ist, und holt ihre Nachbarn aus ihren Häusern: „Kommt und seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe!“ (V. 29). Dass er ihr sündhaftes Leben schonungslos aufgedeckt hat, empfindet sie nicht als Bloßstellung, sondern als Befreiung.

Mein Schöpfer, der mich kennt wie kein anderer – der meine Niedertracht, mein Versagen, meine Sünde vor Augen hat –, macht mir trotzdem eine Liebeserklärung, geht mir eifrig nach, reicht mir eine vergebende Hand dar, wirbt um mich, weil er nicht ohne mich sein will. Das ist die Liebe, nach der sich jede menschliche Seele sehnt. Das ist das Wasser, das alles gesund macht, was es berührt (Hes 47), und Herzen verwandelt – umsonst für jeden zu haben, der dürstet!

2

Der Heilige Geist – Tröster oder Polizist?

Ein Mensch, der wirklich vom Heiligen Geist erfüllt ist, ist von einer tiefen Demut gekennzeichnet.

Ich liebe Menschen, die eine Sehnsucht nach Gott haben. Die mehr von seinem Wirken erleben, mehr von seiner Gegenwart in ihrem Leben spüren wollen, sich vom Heiligen Geist gebrauchen lassen, um Menschen für Jesus zu gewinnen. Ich hoffe, dass ich auch zu dieser Gruppe gehöre.

Im Studium traf ich auf eine andere Sorte Menschen, die „mehr wollten“ und die wir Studenten „Heilig-Geist-(HG)-Polizisten“ nannten. Einer von ihnen schlenderte mit seinem Notizblock von einem Gottesdienst zum nächsten und beurteilte, wie viel Heiliger Geist „zu spüren“ war. Für uns Studenten war er eine Witzfigur, ein übergeschnappter Charismatiker. Wenige Jahre später war er in keiner christlichen Versammlung mehr zu finden, rühmte sich der satten Umsätze, die er in seinem Geschäft erzielte, besaß zwei teure Autos und erzählte stolz, der Heilige Geist „habe ihm gezeigt“, dass das Geben des Zehnten nicht biblisch sei.

Auch danach suchten uns wieder HG-Polizisten heim. Kaum hatte eine Gruppe junger Menschen angefangen, sich in unserem Wohnzimmer zu versammeln, um die Bibel zu studieren und sich gegenseitig in der Nachfolge Jesu zu ermutigen, standen sie vor der Tür, die HG-Polizisten. Sie hatten „vom Herrn den Eindruck“, dass hier nicht genug Kraft, nicht genug Gegenwart Gottes, nicht genug Salbung sei. Sie „hörten vom Herrn“, dass sie, mit ihrem besonderen Draht zum Heiligen Geist, bei der neuen Gemeindegründung das Sagen haben sollten. Mutige Geschwister, die sie auf ihre stolze Anmaßung hinwiesen, bekamen die volle Wucht ihres Ärgers zu spüren. Die Störenfriede verließen die Gemeinde wutentbrannt.