Als die wunderbarste Frau der Welt sagte: Wir sind schwanger! - Gernot Gricksch - E-Book

Als die wunderbarste Frau der Welt sagte: Wir sind schwanger! E-Book

Gernot Gricksch

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Beschreibung

»Sie werden Vater? Herzlichen Glückwunsch! Ich bin es schon. Ich weiß, wie Sie sich jetzt fühlen. Und was auf Sie zukommt. Sie machen sich ja keine Vorstellungen …« Früher war es einfach: Der Mann erledigte ein paar Drachen und wurde von der Dame seines Herzens dankbar für einen Helden gehalten. Leider bieten sich solche Gelegenheiten heute eher selten. Oder? Das große Abenteuer des 21. Jahrhunderts: die Schwangerschaft! Frauen spielen dabei nur auf den ersten Blick eine tragende Rolle. Neun aufregende Monate lang kann nun vielmehr der Mann beweisen, was in ihm steckt – zwischen Wickelkursen und Babysocken und der Herausforderung, endlich erwachsen zu werden. Gernot Gricksch verrät echten Kerlen, wie sie die Nerven behalten, gute Väter werden und, ganz nebenbei, die wunderbarste Frau der Welt glücklich machen.

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Seitenzahl: 120

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Gernot Griksch

Als die wunderbarste Frau der Welt sagte: »Wir sind schwanger!«

Neun ganz besondere Monate im Leben eines Mannes

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Widmung [...]Ein paar einleitende Worte1. KapitelErwachsenwerden im Schnellverfahren2. KapitelMamas SeeleMamas Körper3. KapitelWerdende Eltern unter InformationsbeschussDie werdenden GroßelternFreunde und BekannteUnheimliche Begegnungen der wildfremden Art4. KapitelGanzheitliche Indianer und andere SchwangerschaftshelferBeim ArztDer GeburtsvorbereitungskursDer Säuglingspflegekurs5. KapitelDie Zeit läuftVon wegen »Schall und Rauch« …Krankenhaus-SightseeingBabyklamotten!6. KapitelEinfache Frage – klare Antwort!7. KapitelLegen Sie das Fundament – der Rest kommt fast von ganz alleinDie Sache mit dem RollenverhaltenWie bitte? Sie wollen immer ehrlich zu Ihrem Kind sein?8. KapitelWie lange dauert das denn noch …Die fürsorglichen Nachfragen!Wie geht’s denn eigentlich los?9. KapitelDas Wunder geschieht!Es geht los! Es geht los!Ihre Frau schenkt Leben!Ihr Kind ist da!Ein paar Stunden späterNach der GeburtWillkommen zu Hause!Mutterinstinkte!Vater- und Männerpflichten

Widmung

Für meine Frau Stefanie,

meinen Sohn Julian und meine Tochter Emily.

Meine drei großen Glücklichmacher.

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Ein paar einleitende Worte

Sie werden Vater? Herzlichen Glückwunsch! Ich bin es schon. Zweifach. Ich weiß, wie Sie sich jetzt fühlen. Und ich habe einen ziemlich guten Überblick, was während der nächsten Wochen und Monate auf Sie zukommen wird.

 

Was Sie auf den folgenden Seiten lesen werden, ist eine hoffentlich amüsante Mischung aus Selbsterlebtem, aus Anekdoten von Freunden und Bekannten, aus Dingen, die mir Ärzte, Apotheker und Hebammen erzählt haben – und obendrein einer kleinen Portion Phantasie. In vielen Dingen werden Sie sich wiederfinden, in anderen vielleicht nicht. So ist das eben. Ich erzähle hier von den vielleicht aufregendsten Monaten im Leben eines Mannes, so wie ich sie sehe. Das Ganze soll Sie ein bisschen vorbereiten … und Ihnen vor allem Spaß machen.

 

Eines ist dieses Buch ganz sicher nicht: ein medizinisches Fachwerk. Bitte benutzen Sie es daher während der Schwangerschaft Ihrer Frau in Gottes Namen nicht als einzigen Ratgeber! Ich bin weder Arzt noch Geburtshelfer. Meine einzige medizinische Qualifikation besteht darin, ein ziemlich leidenschaftlicher Hypochonder zu sein. Sollten Sie also wirklich wichtige gesundheitliche oder anatomische Fragen haben, wenden Sie sich bitte an einen Mediziner.

 

Hinter jedem großen Mann, heißt es, steht eine schlaue Frau. Das stimmt. Und hinter jeder schwangeren Frau sollte ein starker Mann stehen. Wie Sie das werden – und wie Sie verhindern, zum unsensiblen Fettnäpfchentreter, übernervösen Panikmacher oder völlig ahnungslosen Stümper-Daddy zu mutieren –, das erfahren Sie in diesem Buch.

Keine Angst. Ist gar nicht schwer.

 

Gernot Gricksch

im Frühjahr 2007

[home]

1. Kapitel

Die wunderbarste Frau der Welt ist schwanger!

Du, Schatz«, säuselt die wunderbarste Frau der Welt, »was unseren Urlaub in der Dominikanischen Republik angeht …«

Dem Mann schwant Böses. Nervös quetscht er ein lang gedehntes »Jaaaa?« heraus.

»Den Urlaub können wir knicken!«, sagt die Frau. Und seltsamerweise strahlt sie dabei übers ganze Gesicht.

»Wieso denn?«, quietscht der Mann, der sich gerade letzte Woche eine nagelneue Schnorchelausrüstung angeschafft hat. Versteh einer die Weiber!

»Tja, weißt du … Es gibt bestimmte medizinische Situationen, in denen von Flugreisen abgeraten wird«, lächelt die Frau.

»Ach, du Elend«, seufzt Männe. »Wieder deine Mittelohrentzündung?«

Jetzt seufzt auch die wunderbarste Frau der Welt. Was sind Kerle doch schwer von Begriff! »Also«, grinst sie geduldig, »ich gebe dir noch einen Hinweis: Der zweisitzige Alfa Spider, auf den du seit acht Jahren sparst …«

»Jaaaaa?«

»… ich glaube, wir sollten uns lieber so einen richtig schön geräumigen Kombi anschaffen!«

»Iiiiks«, quietscht der Mann entsetzt und sieht aus, als hätte man ihm mit einer Hummerschere in den Schritt gekniffen. »Wieso denn das?«

Ist es zu fassen? Er schnallt es immer noch nicht!

»Okay, ein letzter Hinweis«, sagt die mittlerweile ungeduldige Frau, die endlich in den Arm genommen werden will: »Schlaf in nächster Zeit so viel wie möglich – solange du es noch kannst!«

Der Mann glotzt wie ein verwirrter Karpfen.

»Wir brauchen bald einen Pürierstab! Für die Möhren!« Sie versucht, nicht die Nerven zu verlieren.

Männe glotzt.

»Gibt es Vornamen, die du besonders magst?«

Treffer! Jetzt – endlich! – dämmert es ihm. Ganz, ganz langsam. »Du meinst …«, stammelt er.

»Ja!«, strahlt die wunderbarste Frau der Welt.

 

Wumm!

 

Ganz egal, wann Sie die Nachricht trifft, wie Sie Ihnen übermittelt wird, ob Sie diesen Moment hoffnungsvoll herbeigesehnt haben oder ob es Sie ohne Vorwarnung, sozusagen mit einem »Buh!« aus dem Hinterhalt, erwischt: Erst mal fällt Ihnen die Kinnlade herunter.

Sie werden Vater?

Wumm!

Kaum ein Mann nimmt die Botschaft, dass er in neun Monaten nicht mehr hauptberuflich Lebensgefährte und Mann, sondern vor allem Papa sein wird, mit uneingeschränktem Jubel auf. Selbst wenn der Familienzuwachs geplant war. Selbst wenn man Kinder für das größte Glück der Welt hält. Selbst wenn man zwecks geplanter Familiengründung jahrelang mit ansehen musste, wie die geliebte Frau mit Hormonspritzen traktiert wurde, während man selbst unter entwürdigenden Bedingungen Spermaproben abgegeben hat und ein Reagenzglas als Leihmutter nutzte – selbst dann mischt sich zu den 99 Prozent Freude immer noch dieses eine verdammte Prozent Mulmigkeit. Dafür müssen Sie sich nicht schämen! Es ist nicht Ihre Schuld – es liegt in der Natur der Dinge.

 

Männer sind Skeptiker – sie glauben Dinge nur, wenn sie sie sehen. Und deshalb schießen all die verrückten, sentimentalen, glücklich machenden Papa-Hormone auch erst in dem Moment in ihr System, in dem sie ihr neugeborenes Kind zum ersten Mal im Arm halten. Dann werden sie zu einem selig seufzenden Klumpen Happymensch, der sein Kind nie wieder auch nur außer Sichtweite lassen will. Vorher aber läuft alles über den Kopf. Und da melden sich eben nicht nur die schönen Gedanken und blumigen Visionen vom bevorstehenden Familienglück zu Wort, sondern auch all diese gemeinen mentalen Widerhaken:

»Wie sollen wir das alles finanzieren?«

»O nein, jetzt muss ich das Gästezimmer zum Kinderzimmer umbauen, tapezieren und streichen!«

»Verdammt, meine Frau kriegt diese ganzen überflüssigen Pfunde bestimmt niemals wieder runter! Aber was stört mich das eigentlich? Wahrscheinlich will sie sowieso nie wieder Sex!«

»Die Dauerkarte für Borussia Dortmund werde ich mir nächstes Jahr bestimmt nicht mehr zu kaufen brauchen – meine Frau schickt mich an den Wochenenden garantiert immer mit dem Zwerg auf den Spielplatz.«

»Wird mein Kind, wenn es in die Pubertät kommt, auch solch idiotische Klamotten tragen wie die heutigen Teenies? Wird es ebenso bescheuerte Musik hören, den ganzen Tag am Handy kleben und reden, als wäre es völlig unterbelichtet?«

»Hilfe!«

Im krassen Gegensatz dazu schwimmt die Mutter in spe bis zur Oberkante Unterlippe in einem Meer voller Schwangerschaftshormone und beginnt schon hemmungslos vor Glück zu flennen, wenn sie im Werbefernsehen eine glückliche Familie Nutellabrötchen frühstücken sieht. Aber keine Sorge: Sie kommen schon wieder auf den gleichen Level. Irgendwann jedenfalls …

Erwachsenwerden im Schnellverfahren

Leugnen ist zwecklos: Männer sind große Kinder! Haben Sie schon mal Frauen stundenlang an ihren Autos herumschrauben sehen, obwohl die gar nicht kaputt sind? Kennen Sie dreißigjährige Damen, die sich mit Ballerspielen am PC vergnügen? Welches ausgewachsene weibliche Wesen kramt gelegentlich noch seine alten Comichefte hervor? Nein, derlei unreife Dinge tun nur die Herren der Schöpfung. Und das ist auch alles kein Problem. Bis zu jenem Tag, an dem sich Nachwuchs ankündigt. Ihre Frau, Ihre Freunde und nicht zuletzt Sie selbst finden dann plötzlich, jetzt müsse Schluss mit lustig sein. Höchste Zeit, erwachsen zu werden!

Ein Teil der natürlichen Reife zum Vollmann erledigt sich dabei von selbst, die Veränderung erwischt Sie quasi völlig unvorbereitet: Sie sind ein Versorger geworden! Selbst wenn Sie bislang der verschwendungssüchtigste Zeitgenosse der Welt waren, beginnen Sie nämlich plötzlich, hochkomplexe Finanzregelungen auszutüfteln, weil sich in Ihrem Kopf ein ganz neues Bewusstsein breitgemacht hat: Fortan müssen Sie nicht nur Ihren eigenen Appetit, Komfortdrang und Spieltrieb befriedigen, sondern eine Familie versorgen.

Kinder sind teuer. Das braucht man gar nicht schönzureden. Gerade hat man seinem kleinen Schatz ein paar neue Hosen gekauft, da sind dessen Beine schon wieder fünf Zentimeter länger. Wie auch immer die das machen. Und warum Kinderschuhe fast genauso teuer sind wie Erwachsenentreter, obwohl man aus der Außenverkleidung einer Kuh dreimal so viele Latschen für Knirpse schneidern kann wie für ihre Eltern, müssen Sie die Raffkes der lederverarbeitenden Industrie fragen.

Klamotten, Spielzeug, Nahrung, Schulmaterial, regelmäßige Reinigung von Teppichen und Polstermöbeln, kleine Alkoholika- und Pralinen-Geschenke für die Nachbarn (»Es tut mir sooo leid, dass Sie seit drei Tagen nicht mehr geschlafen haben. Mein kleines Würmchen hat die Dreimonatskoliken. Wie? Ja, man nennt sie Dreimonatskoliken, weil sie tatsächlich drei Monate dauern.«) und ein stetig steigender Beitrag für Ihre Haftpflichtversicherung sind nur ein paar Faktoren, die Sie dazu zwingen werden, sich an anderer Stelle einzuschränken: »Urlaub in Florida? St. Peter Ording ist doch auch schön. Der Schwager meines Kollegen hat dort eine Ferienwohnung. Die können wir billiger mieten. Wenn wir in der Nebensaison fahren.«

Stellen Sie sich schon mal drauf ein.

 

Es geht aber nicht nur um Geld – es geht auch um Gelenke. Um die Ihres Kindes nämlich. Und darum, dass diese nicht verletzt werden. Selbst wenn Sie bislang keine Gefahr scheuten und in Ihrem Machowahn schon überlegten, ob man Bungee nicht mal ganz ohne Seil probieren sollte, so entdecken Sie ab dem Tag Ihrer Vaterschaft ein ganz neues Sicherheitsdenken. Wenn Sie demnächst mit Ihrem Baby beispielsweise an einem Spielplatz vorbeischieben und sehen, mit welch halsbrecherischen Verrenkungen die Fünfjährigen dort auf den Klettergerüsten herumturnen, wie tollkühn sie sich von affenzahnschnellen Karussellen herunterfallen lassen und wie tendenziell todessehnsüchtig die kleinen Racker versuchen, einen freihändigen Hochschaukelrekord aufzustellen, dann läuft Ihnen der Angstschweiß herunter. Ihr Kind, beschließen Sie in diesem Moment, wird seinen ersten Spielplatz erst als verantwortungsbewusster Sechzehnjähriger betreten!

 

Doch die Ernährer- und Beschützerinstinkte sind nur die halbe Miete. Was Sie ebenfalls lernen müssen, sind Disziplin und Konsequenz – zwei Wörter, die Männer mehr schocken können als ein beherzter Griff in eine schlecht gesicherte Steckdose.

Väter haben das genetisch bedingte Bedürfnis, der beste Kumpel ihrer Knirpse zu sein. Sie möchten die Zwerge nicht verärgern – und sie wollen selbst auch das größtmögliche Maß an Entspannung und Bequemlichkeit. So sind wir Kerle eben.

Wenn die Hosenscheißer also im Supermarkt hysterisch kreischend ihre Wurstärmchen nach den sorgfältig im Warteschlangenbereich der Kasse drapierten Süßigkeiten ausstrecken (der sogenannten Quengelware), dann tendieren Väter dazu, ihren Schnuckelschätzen den flehentlich eingeforderten SpongeBob-Kaubonbon einfach ins Gesicht zu stecken. Selbst wenn der Knirps noch gar keine Zähne hat.

Wenn die Stöpsel abends nicht einschlafen wollen, dann strengen viele Papis im Gegensatz zu ihren Frauen keine hochkomplexen Bettgeh-Rituale an und muten sich auch keine dreistündigen Brüll-Arien ihres Kindes zu, um ein für alle Mal die Tatsache zu manifestieren, dass das Kindchen einem festen Schlummerrhythmus zu folgen hat. So manche Väter stecken ihr Kind einfach in den Wipper, stellen den neben sich ins Wohnzimmer und lassen die Würmchen den TV-Krimi mitschauen. Dabei schlafen die kleinen Schreihälse dann irgendwann ein.

Die meisten Väter wischen auch Marmeladenflecken nicht unverzüglich vom Kindermund, sondern probieren lieber einmal aus, wie lange es dauert, bis das Zeug hart wird und von selbst abblättert. Eine Umfrage im männlichen Bekanntenkreis ergab eine durchschnittliche Verweildauer von 4,5 Stunden, wobei Pflaumenkonfitüre aus unerklärlichen Gründen bis zu 40 Prozent schneller fest wird als Kirschmarmelade. Verbindliche Informationen über die von vielen Erwachsenen präferierten Geschmacksrichtungen Bitter Orange und Limone-Ingwer kann ich leider nicht bieten, da kein Kind so etwas isst.

Üblicherweise tendieren Väter auch dazu, größtmögliche Nachsicht mit den Kleidungswünschen ihrer zweijährigen Kinder zu üben. In diesem Alter befinden sich die meisten kleinen Lümmel im Verkleidungsalter. Während Mama den Kleinen vor dem Spaziergang an der frischen Luft die Clip-Ohrringe wieder abmacht, die lustige Mütze vom Kopf und Mamas Stola von den Schultern nimmt, hat das Gros der Papas keine allzu großen Probleme damit, wenn sie ihr Kind mit Taucherbrille, Clownsperücke und Papas dreckigem T-Shirt, das sich der kleine Schatz aus der Wäschetruhe geangelt hat, zum Einkauf begleitet.

Vielleicht hört sich das alles für Sie nach einer guten Idee an. Wahrscheinlich finden Sie so ein Verhalten sogar nachvollziehbar und ziemlich entspannt. Aber wissen Sie was? Ihre Frau hat Recht! So geht das nicht. Oder möchten Sie, dass der kleine Max, der immer einen Schokoriegel bekommen hat, wenn er lautstark nach einem verlangte, pünktlich zum 18. Geburtstag einen neuen Sportwagen von Ihnen einfordert? Oder die kleine Mara, die immer so lustig angezogen war, es gar nicht einsehen will, wenn Sie ihr später beibringen wollen, dass ein Minirock von der Größe eines handelsüblichen Gürtels nicht das richtige Outfit ist, um bei einem Vorstellungsgespräch ernst genommen zu werden? Na also. Reißen Sie sich zusammen, Mann! Früh übt sich, wer ein korrekter Vater werden will. Und deshalb sollten Sie Ihr Reife-Training bereits während der Schwangerschaftsmonate beginnen:

Lesen Sie statt auto motor sport eines der Babypflege-Bücher, die sich auf dem Nachttisch Ihrer Frau türmen.

Gehen Sie zumindest an einem Sonntag pro Monat mal nicht zum Frühschoppen ins Vereinshaus des TSV Waldenwinkel, sondern mit Ihrer Frau irgendwo im Grünen spazieren.

Beantworten Sie alle Sätze Ihrer Frau, die mit den Worten »Schatz, wir müssen auch noch …« beginnen, ab sofort nicht mehr mit: »Ja, ja, das erledige ich, wenn ich irgendwann mal Zeit habe!«, sondern machen Sie sich frisch und unverzüglich ans Werk.

Kurz: Benehmen Sie sich wie ein Erwachsener! Aber bitte nicht zu sehr – denn auch, wenn ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein und unbequeme Konsequenz vonnöten ist: Wenn Sie Ihre Frau in Sachen Gluckentrieb, Organisationswahn und Reglementierungswut noch übertreffen, wird Ihr Kind kein glücklicher Mensch. Die natürliche Ordnung der Dinge sieht nämlich vor, dass Väter zumindest hin und wieder auch für den Quatsch zuständig sind. Mütter sind rationaler, Papas dagegen dürfen herumflunkern, ihre Kinder in völlig unpassenden Situationen kitzeln und bauchpupsen und ihnen mitunter die Dinge erlauben, die Mama ihren kleinen, zerbrechlichen Schätzchen noch nicht zutraut. Früher einmal hieß es: »Warte nur, bis Papa nach Hause kommt!«, und die Kinder standen schlotternd und verängstigt da. Heute kommt es immer häufiger vor, dass Kinder auf die Ankündigung des demnächst erscheinenden Vaters regelrecht euphorisch reagieren: »Geil, dann kommt endlich Leben in die Bude!«

Das ist ein ziemlich erstrebenswerter Zustand, finden Sie nicht?

Fünf Dinge, die Sie sich als werdender Vater schon mal schrittweise abgewöhnen können

Ausschlafen.

Spät beginnende, lange, gemütliche Wochenend-Frühstücke.