Alte Liebe rostet doch: Neues Jahr! Neues Glück? - Eliza Rain - E-Book

Alte Liebe rostet doch: Neues Jahr! Neues Glück? E-Book

Eliza Rain

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Beschreibung

"Alte Liebe rostet nicht", so lautet ein bekanntes Sprichwort. Und genau das erhofft sich Lena, als sie mit ihren Freundinnen Conny und Patricia in ihren traditionellen Mädelsurlaub fährt. Im Jahr zuvor hat sie sich dort bis über beide Ohren verliebt und versucht, diese alte Liebe wieder aufblühen zulassen. Doch plötzlich findet sie sich in den Armen eines anderen wieder. Was ist passiert? Ist die alte Liebe doch nicht das, was sie zu sein vermag und rostet sie etwa doch? Für Lena beginnt eine turbulente Achterbahnfahrt der Gefühle. Für wen wird sie sich am Ende entscheiden?

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Die Geschichte
Impressum
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Alte Liebe rostet doch!

 

 

Neues Jahr! Neues Glück?

 

von

Eliza Rain

 

 

 

 

 

ELVEA

Die Geschichte

 

Traditionen soll man pflegen, so heißt es doch immer, oder? Seitdem wir Teenager sind, fahren wir mit unserer Mädelsclique, bestehend aus Conny, Patricia und mir, in den Skiurlaub, damals noch mit unseren Eltern. Mittlerweile sind wir dem Teenageralter entwachsen und verreisen immer alleine über Silvester nach Österreich. Bei all dem Stress, den der Alltag uns auferlegt, lassen wir uns diese paar Tage nicht nehmen, um etwas zu entspannen und Spaß zu haben.

Dieses Mal bin ich besonders aufgeregt, denn letztes Jahr habe ich dort Marco aus Stuttgart kennengelernt und mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Auch er kommt mit seinen Kumpels wieder nach Österreich. Zu allem Überfluss bringt er aber seine Freundin mit, Lucia Rigoni ... eine rassige Italienerin, mit wallend schwarzem Haar, Fingernägeln wie Schaufeln und einer Stimme, die klingt wie eine vom Rasenmäher überfahrene Katze. Und wie die das R rollt, da wird einem übel.

 

Ich sitze auf der Rückbank unseres kleinen Busses und höre wie immer auf der Fahrt, Michael Jacksons Heal the world, eine Tradition aus Kindertagen. Patricia liegt neben mir und schläft. Gegen Mittag passieren wir die österreichische Grenze und einige Stunden später fahren wir auf den Parkplatz des Feriendorfes, in dem wir wohnen werden. Conny meldet uns an und besorgt die Schlüssel zur Ferienwohnung.

Am Abend mache ich einen kleinen Spaziergang durch das festlich geschmückte Dorf. Conny und Patricia erzähle ich, ich müsste mir nach der langen Fahrt die Beine vertreten, aber in Wirklichkeit suche ich Marco. Ich gehe runter ins Niederdorf zu dem riesigen, beleuchteten Schneemann, der dort im Hof bei der Anmeldung steht. Vor ihm bleibe ich stehen und betrachte ihn ein wenig wehmütig. Letztes Jahr hätte mich Marco hier fast geküsst, doch kurz bevor sich unsere Lippen berührten, wurden wir von Lucia gestört. Tja, ihr könnt euch denken, dass ihr das nicht gefallen hat.

Der Wind bläst mir eisig in den Nacken, ich erschaudere und schaue zum Himmel. Es hat wieder leicht zu schneien begonnen. Ich zucke zusammen und blicke erschrocken nach links, als jemand unsanft die Tür zur Rezeption öffnet und eine dunkle Gestalt heraustritt. „Hallo“, sage ich leise.

„Hallo“, antwortet eine tiefe Männerstimme, „ganz schön kalt heute.“

„Ja, das stimmt“, gebe ich zurück und betrachte etwas ängstlich die schwarze Silhouette.

„Es soll in den nächsten Tagen bis zu einem Meter Neuschnee geben“, erzählt die Stimme weiter.

„Echt? Das ist viel“, nicke ich.

Die Gestalt kramt ungeduldig in ihrer Jackentasche. Ein leises Klicken ist zu hören, dann sehe ich rot scheinend die Glut einer Zigarette aufleuchten. „Auch eine?“, fragt der Unbekannte und hält mir ein Päckchen Marlboro entgegen, das ich gut erkennen kann, denn seine Hand ist nicht mehr vom düsteren Schatten bedeckt.

„Nein, danke“, schüttele ich den Kopf, „ich rauche nicht.“

„Ist auch besser so“, meint der Fremde. Plötzlich kommt er zwei Schritte auf mich zu. Unwillkürlich weiche ich zurück, als ich auf einmal in ein jugendliches Gesicht blicke. Aufgrund der dunklen Stimme hätte ich einen älteren Herrn erwartet, aber vor mir steht ein blonder, junger Mann, etwa Mitte 20. „Ich bin Harry“, sagt er und streckt mir seine Hand entgegen.

„Ich bin Lena“, antworte ich und reiche ihm ebenfalls meine Hand.

„Bist du schon lange hier?“, will er wissen.

„Nein, wir sind heute Nachmittag erst angekommen.“

„Wir auch. Ich bin mit ein paar Kumpels aus Stuttgart hier.“

Stuttgart? Augenblicklich macht mein Herz einen Hüpfer. Vielleicht kennt er Marco? Ich atme tief durch. „Einer deiner Freunde heißt nicht zufällig Marco?“, frage ich aufgeregt.

„Mmmh ... nee, leider nicht. Warum?“

„Ach, nur so ... ich kannte da mal jemanden“, gebe ich kleinlaut zurück.

„So, ich muss mal wieder zurück. Hab nur den zweiten Schlüssel geholt. Bis dann, man sieht sich“, verabschiedet sich Harry und verschwindet in der Dunkelheit.

Langsam schlendere ich zu unserer Ferienwohnung zurück. Es ist echt schade, er hätte Marco kennen können, sie haben etwa das gleiche Alter.

 

 

***

 

„Und, hast du Marco gefunden?“, fragt Patricia frech grinsend, als ich im Wohnzimmer meine Jacke ausziehe. Was für eine blöde Frage. Ich ignoriere sie eiskalt mit einem verächtlichen Schnauben.

 

Am nächsten Tag fahren wir nach dem Frühstück ins Skigebiet der Baumgartnerhöhe inmitten der Bergwelt in den Karawanken. Vorbei am Idiotenhügel, auf dem sich die Anfänger mit ihren Skiern und Stöcken fast gegenseitig erstechen, auf der kleinen Buckelpiste ein Schleudertrauma erleiden und anschließend resignierend im Schnee liegen bleiben.

Am Skilift angekommen, es ist ein Schlepplift mit Gabel, schnalle ich mir schnell meine Skier an und reihe mich in die Warteschlange ein. Letztes Jahr habe ich mir hier eine pinkfarbene Mütze mit zwei großen Bommeln gekauft, damit bin ich von Weitem gut zu erkennen, falls ich mal stürze, was ich nicht hoffen will. Marco hat die gleiche Mütze in Neongrün, mit der wird er wirklich überall gesehen.

Es sind nur noch zwei Leute vor mir. Eigentlich ist der Schlepplift nicht so mein Ding. Man muss unwahrscheinlich aufpassen, nicht aus der Spur zu rutschen. Nun bin ich dran. Die rote Gabel kommt von der linken Seite auf mich zu, ich schnappe sie mir und setze mich drauf, bevor es den Berg raufgeht. Plötzlich sehe ich, dass die Frau vor mir mit einer vereisten Stelle in der Spur zu kämpfen hat und leicht ins Wanken gerät. Nun heißt es auch für mich: gut festhalten. Im Augenwinkel sehe ich etwas neongrünes vorbeihuschen, ich drehe mich zur Seite und erblicke eine neongrüne Mütze mit zwei Bommeln, die hinter einem Hügel verschwindet. „Marco“, flüstere ich entgeistert. Abgelenkt von dieser Erscheinung, achte ich nicht mehr auf die Liftspur und gerate mächtig ins Schlingern und ich kann mich nicht in der Spur halten. Erst rutscht der linke Ski raus und ich sitze nur noch mit einem Bein auf der Liftgabel. Mit dem rechten Ski alleine kann ich mich nicht gut stabilisieren, denn die Kräfte in meinen Armen schwinden und ich muss die Liftgabel loslassen. Dies hat zur Folge, dass ich auf den Rücken falle und mit dem hinteren Teil des rechten Skis an der der Gabel hängen bleibe und liegend gefühlte 100 Meter weitergezogen werde. Ein Mitarbeiter der Liftstation hat meinen kleinen Unfall bemerkt und hält den Lift an. Meine Skibindung löst sich und ich kullere neben der Liftspur etwa zehn Meter den Abhang runter und lande prompt im Tiefschnee. Etwas benommen stehe ich wieder auf und blicke mich suchend nach meinen Skiern um, die ich verloren habe. Der Schnee reicht mir fast bis zur Brust, ich kann mich kaum bewegen und meine Beine werden langsam, aber sicher kalt. Ich stehe da unten wie gefangen und mache mit lauten Rufen auf mich aufmerksam. Na, super! Dieser Urlaub fängt ja schon gut an. Nach ein paar Minuten höre ich den Motor eines Schneemobils. Ich blicke den Hang hinauf und sehe, dass mir zwei Leute von der Bergrettung zur Hilfe eilen. Gott sei Dank! Ich werde gerettet. Sie werfen mir ein Seil runter und ziehen mich wieder hoch. Anschließend retten sie auch noch meine Skier.

„Geahts Irna guat?“, fragt mich einer meiner Retter, ein älterer Mann mit Schnauzbart und blickt mir prüfend in die Augen.

„Ja, alles in Ordnung, mir ist nix passiert“, winke ich ab. Ich will so schnell wie möglich dieser Bommelmütze hinterherfahren.

„Passens es näschde Moal a bissl besser auf“, rät er mir.

„Mach ich. Und vielen Dank“, gebe ich zurück und steige zurück in meine Skibindung. Schnell begebe ich mich auf die Suche nach der neonfarbenen Mütze. Sie dürfte kaum zu übersehen sein. Und tatsächlich, da ist sie. Die Person, die sie trägt, steht bei einer Gruppe und lacht laut.

---ENDE DER LESEPROBE---