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Hallo Freunde, wenn ihr glaubt, dass ihr die Größten seid, dann seid ihr nicht auf dem neuesten Stand. Was ein cooler Typ ist steht in diesem Buch geschrieben. Und nichts ist erfunden. Zieht eure Lehren, aus dem was ich erlebt habe, und macht das Beste draus.
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Seitenzahl: 68
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Anton und die Tücken
des Alltags
von
Gisela Paprotny
Books on Demand
Vorwort
Der Wespenstich
Der Krieg
Der Pfingstausflug
Der Nikolaus
Die Zugfahrt
Die Einschulung
Die Fische
Die Steinpilze
Der Winter
Unsere Streiche
Das Osterfeuer
Hallo Fans!« Als ich noch ein kleiner Junge war, war ich ein ganz cooler Typ.
Es wird euch sicher interessieren, wenn ich euch ein paar kleine Geschichten aus meinem Leben erzähle.
Was heißt Geschichten! Es waren spannende Abenteuer. Ganz nebenbei bemerkt waren einige von ihnen nicht ganz ungefährlich.
Aber Freunde bleibt cool, denn ich werde euch nicht gleich am Anfang meiner Erzählung mit dem Schlimmsten erschrecken. Lasst mich ganz früh beginnen. Es war an einem Sonntagmittag so kurz vor zwölf Uhr. Meine Mutter stand am Herd und in der Pfanne lagen drei leckere Kotelett. In dem Moment hat mich der Klapperstorch durch den Schornstein und direkt in die Pfanne mit den Koteletts geworfen. Jedenfalls haben meine Eltern das so erzählt.
Später habe ich die Geschichte nicht mehr geglaubt, denn ich war ein kluger Junge.
Ich möchte mich zwar nicht selber loben, aber immer wenn ich meine Fotos aus Kindertagen anschaue, muss ich zugeben, dass ich ein Prachtkerl war.
Ich hatte goldgelbe Locken, himmelblaue Augen und ein Gesicht wie ein Pfirsich. Ich bin stolz auf mich.
Aber, eitel bin ich nicht, nein, davon bin ich meilenweit entfernt. Jedoch, mutig war ich schon, aber nur ab und zu. Man kann auch sagen, dass ich oft ein wenig leichtsinnig war.
Aber, wäre ich nicht so gewesen, wäre mein Leben nicht so spannend verlaufen. Nur ein paar Dinge haben meine Nerven doch ein wenig strapaziert.
Zum Beispiel, wenn meine Mutter mir ein Kleid meiner Schwester angezogen hat. Schuld daran waren meine langen, blonden Locken.
Meine Eltern liebten meine Locken. Erst kurz vor meiner Einschulung wurden sie abgeschnitten. Erst dann war ich ein richtiger Junge.
Aber bis dahin, musste ich durch eine harte Schule gehen und gewisse Dinge habe ich bis heute nicht wieder vergessen.
Erinnert ihr euch noch daran, als ihr zum ersten Mal eine Wespe gesehen habt.
Ich habe es bis heute nicht vergessen. Ich war fünf Jahre alt, und spazierte mit nackten Füßen in der Wohnung umher.
Da sah ich eine Wespe auf dem Fußboden liegen. Natürlich kannte ich keine Wespe. Sie lag auf dem Rücken, summte, und drehte sich im Kreis herum.
Zuerst habe ich sie angehaucht, aber damit konnte ich die Wespe nicht beeindrucken. Sie summte weiter und drehte sich immer noch im Kreis herum. Der wollte ich schon zeigen, wer der Herr im Haus ist, sie sollte endlich mit dem Summen aufhören, denn sie hatte hier nichts zu suchen.
Kurzerhand stellte ich meinen Fuß auf die Wespe. Ihr könnt euch sicher vorstellen was dann geschah. Die Wespe ging ihrerseits zum Angriff über, und drückte ihren Stachel in mein zartes Füßchen. Zu allem Übel auch noch in meinen großen Zeh. Der Schmerz ließ mich zur Salzsäule erstarren. Aber dann brüllte ich los. Das Brüllen eines Löwen war dagegen harmlos. Kurz darauf wurde mein Zeh dick, er schimmerte in allen Farben, und ich war für ein paar Tage außer Gefecht gesetzt.
Aber das Leben geht weiter, der Schmerz verging und so ein cooler Junge wie ich, lässt sich doch von so einer dummen Wespe nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Allerdings bin ich nicht mehr ohne Schuhe herumgelaufen.
Ein paar Tage später wollte ich wissen, was in der großen, weiten Welt so los ist.
Zuerst wollte ich unseren Hof und unseren Garten erkunden.
Die Treppen zum Hof bin ich vorsichtshalber rückwärts, auf Händen und Füßen hinunter gekrabbelt, denn die Stufen waren mir unheimlich, weil ich schon ein paarmal hinuntergefallen bin, und dass wollte ich mir ersparen.
Außerdem hatte ich den Wespenstich noch nicht vergessen. Ich musste etwas vorsichtiger werden.
Nachdem ich die Treppen überwunden hatte, bin ich den Gartenweg entlanggegangen. Vor unserem Erdbeerbeet bin ich stehengeblieben. Die roten Früchte haben mich angelacht. Ich habe mich ins Erdbeerbeet gesetzt und eine Beere nach der anderen in den Mund gestopft.
Während ich genüsslich die Beeren verspeist habe, ist vor mir in den Erdbeerbüschen ein kleines graues Tier herumgekrabbelt. Zuerst habe ich es von allen Seiten betrachtet, dann hochgehoben und zu meiner Mutter getragen. Als ich mit dem Tier in die Küche gekommen bin, war sie ganz und gar nicht begeistert. Ich musste das Tier sofort wieder in den Garten tragen. Sie hat zu mir gesagt: »Anton, dass ist eine Kröte und ein sehr nützliches Tier, sie frisst Schnecken und anderes Ungeziefer. Wenn du sie nicht schnell wieder zurückbringst, fressen die Schnecken die Erdbeeren auf.
Jetzt wusste ich auch, was das für ein Tier ist. Also habe ich die Kröte schnell wieder zurück ins Erdbeerbeet getragen.
Es hat nicht lange gedauert und ich hatte Warzen an den Händen. Meine Oma hat zu mir gesagt, dass die Kröte mir die Warzen übertragen hat. Dann hat sie mir einen schwarzen Bindfaden gegeben. Ich musste meine Warzen zählen und so viele Knoten, wie Warzen, in den Bindfaden knoten. Ich durfte aber mit niemanden darüber reden. Den Bindfaden sollte ich hinter mich werfen und die Warzen vergessen.
Ich hatte die Warzen längst vergessen, als mir eines Tages aufgefallen ist, dass ich keine Warzen mehr hatte. Die Sache mit dem schwarzen Bindfaden und den Knoten hatte geholfen.
Was es so alles im Leben gibt. Es geschehen tatsächlich noch Dinge, die man sich nicht erklären kann.
An einem besonders schönen Tag wollte ich im Sandkasten spielen. Ich wollte ein paar schöne Sandkuchen backen und den Sand wieder einmal so richtig durchsieben.
Aber, als ich über den Hof gehen wollte, erweckten unsere Hühner meine Neugier. Die Hühner gackerten aus vollen Hälsen. Was sollte der Krach am frühen Morgen?
Ein Huhn nach dem anderen stieg die Hühnerleiter hinauf und verschwand im Hühnerhaus. Das machte mich neugierig.
Kurz entschlossen folgte ich den Hühnern. Zuerst bin ich, wie die Hühner, die Hühnerleiter hinaufgestiegen. Dann habe ich meinen Kopf durch die kleine Luke des Hühnerstalls gesteckt und hineingeschaut. Die Hühner saßen friedlich nebeneinander, aber ein Huhn gackerte lauter als das andere. Aber warum verursachten die Hühner solch einen Lärm, wo sie doch so friedlich auf ihren Nestern saßen?
Ich kroch durch die kleine Luke, aber das hätte ich unterlassen sollen, denn nun flogen alle Hühner aus ihren Nestern und aus dem Gackern wurde ein höllisches Spektakel.
In dem Durcheinander ist ein Ei aus dem Nest gefallen. Ich bin neugierig geworden und habe alle Nester untersucht. Jetzt wusste ich auch, warum die Hühner so einen Lärm verursachten. Wir sollten die Eier aus den Nestern holen.
Nun wusste ich auch, woher meine Mutter immer die Eier holte. Gerade als ich das erste Ei in meine Hosentasche stecken wollte, ging die Luke zum Hühnerhaus auf und meine Mutter, aufgeschreckt durch den Lärm der Hühner, schaute mich erstaunt an und fragte: »Anton, was machst du hier?« Dann hat sie mich aus dem Hühnerhaus geholt.
Ich musste mich ausziehen und baden, denn an meiner Kleidung hing reichlich Hühnermist. Als ich frisch gebadet und wieder angezogen war, hat meine Mutter Rühreier für mich gebacken.
Schließlich stand mir für die Erkundung des Hühnerhauses auch eine kleine Belohnung zu.
Wenn wir gerade vom Essen sprechen, muss ich sofort an Erbsen denken. Mit den Dingern habe ich ein unerfreuliches Erlebnis gehabt. Mit Erbsen muss man vorsichtig umgehen. Essen kann man sie erst, wenn sie gekocht sind, sonst sind sie zu hart.
Wenn sie allerdings noch im Garten stehen, schmecken sie vorzüglich. Dann sind sie grün und süß. Aber man kann auch mit ihnen spielen. Sie kullern so schön.
Allerdings rate ich jedem, die Erbsen nicht in die Nase zu stecken. Ich habe ausprobiert, wie viele Erbsen in meine Nase passen. Ich glaube es waren so acht Stück.
Nur wenn man sich schlafen legt, sollte man sie vorher wieder aus der Nase holen. Ich habe es leider vergessen.
Am nächsten Morgen war meine Nase noch einmal so dick wie vorher. Die Erbsen waren in der Nacht gequollen.
Aber, da war ja noch meine Oma.