Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik im Deutschen Reich und in den Vereinigten Staaten - Jürgen Schäfer - E-Book

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Jürgen Schäfer

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Beschreibung

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Fachbereich Geschichte), Veranstaltung: Seminar: Die USA und der Zweite Weltkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ende der 20er Jahre und der Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts waren geprägt von den Erschütterungen der Weltwirtschaftskrise. Die ökonomischen Bedingungen jener Zeit führten zu großen sozialen und politischen Verwerfungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Die weitreichenden Konsequenzen jenes Desasters auf den internationalen Finanz- und Gütermärkten bestimmten in nicht zu unterschätzender Weise den Verlauf der Geschichte. Der Einbruch der Konjunktur verursachte eine enorme Arbeitslosigkeit und stellte die noch recht jungen Industriegesellschaften vor bislang nie gekannte Probleme. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Arbeitslosigkeit und Maßnahmen ihrer Eindämmung in Deutschland und in den Vereinigten Staaten von Amerika in den Jahren von 1929 bis 1941. Ziel dieser Arbeit soll sein, die Gründe, den Verlauf und den Erfolg der Konjunkturpolitik aufzuzeigen, die zur Zeit der großen Depression immer auch Arbeitsmarktpolitik war. Insbesondere die Rüstungspolitik und ihre politischen Implikationen haben in der ökonomischen Bewältigung der großen Krise eine herausragende Rolle gespielt und bilden einen Schwerpunkt dieser Arbeit. Die Konzepte einer modernen ökonomischen Theorie, beeinflusst insbesondere durch John Maynard Keynes, begannen sich erst langsam durchzusetzen und Deutschland wie auch die USA reagierten mit staatlich finanzierten Arbeitsbeschaffungsprogrammen und kreditfinanzierten Investitionen zunächst in die zivile, dann in die militärische Infrastruktur, um die Konjunktur zu beleben und die Arbeitslosigkeit abzubauen. Der Zeitgeist der großen Depression und der daraus resultierende innenpolitische Druck schien als Konsequenz den Rückzug aus weltweiten ökonomischen Verflechtungen erzwingen zu wollen. Bei der Betrachtung der wirtschaftspolitischen Konzepte zur Überwindung der Krise ergeben sich auf den ersten Blick erstaunliche Ähnlichkeiten. Erst die nähere Betrachtung aber eröffnet den Blick auf die doch grundsätzlichen, in den Strukturen der Systeme und der unterschiedlichen Weltanschauung begründeten Unterschiede.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Situation in der Weltwirtschaftskrise 1929 - 1933
2.1. Der „schwarze Freitag“ und die Folgen.
2.2. Geschichte der Konjunkturpolitik
2.3. Wirtschaftspolitik am Ende der Weimarer Republik.
2.4. Wirtschaftspolitik der Hoover Administration
3. Machtwechsel und Sofortprogramme
3.1. Der Nationalsozialismus und die Ökonomie
3.1.1. Ideologie.
3.1.2. Arbeitsmarktpolitik in Deutschland
3.2. Die Roosevelt Administration und „The New Deal Order“
3.2.1. Krisenmanagement in der Demokratie.
3.2.2. Auswirkungen am Arbeitsmarkt.
4. Der Weg zur Kriegswirtschaft.
4.1. Merkantilismus versus Freihandel.
4.2. Deutschland: Konjunkturpolitik als Rüstungspolitik.
4.3. USA: Rüstungspolitik als Konjunkturpolitik.
5. Zusammenfassung.
I. Abbildungen
II. Quellenverzeichnis
III. Literaturverzeichnis

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Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik

im Deutschen Reich und in den

Eine Betrachtung der deutschen und amerikanischen Wirtschaftspolitik in den Jahren

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1. Einleitung

Das Ende der 20er Jahre und der Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts waren geprägt von den Erschütterungen der Weltwirtschaftskrise. Die ökonomischen Bedingungen jener Zeit führten zu großen sozialen und politischen Verwerfungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Die weitreichenden Konsequenzen jenes Desasters auf den internationalen Finanz- und Gütermärkten bestimmten in nicht zu unterschätzender Weise den Verlauf der Geschichte. Der Einbruch der Konjunktur verursachte eine enorme Arbeitslosigkeit und stellte die noch recht jungen Industriegesellschaften vor bislang nie gekannte Probleme.

Bei dem Versuch, die Bewältigung der großen ökonomischen Krise im Deutschen Reich und in den Vereinigten Staaten von Amerika miteinander zu vergleichen, stößt man zwangsläufig auch auf die Gegensätzlichkeit von zwei verschiedenen Männern: Franklin Delano Roosevelt (FDR; 1882 - 1945) und Adolf Hitler (1889 - 1945). Die politischen und ökonomischen Interessen der beiden Machthaber standen sich diametral gegenüber. Die Unterschiede beider Systeme verstärkten sich im Verlauf der 30er Jahre bis zur Eskalation und führten zu einer militärischen Konfrontation, deren Auswirkungen die weltpolitischen Entwicklungen und den weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts bestimmten und das Selbstverständnis der USA bis heute prägen.1

Die Konzepte einer neuen ökonomischen Theorie begannen sich erst langsam durchzusetzen und Deutschland wie auch die USA reagierten mit staatlich finanzierten Arbeitsbeschaffungsprogrammen und kreditfinanzierten Investitionen zunächst in die zivile, dann in die militärische Infrastruktur, um die Konjunktur zu beleben und die Arbeitslosigkeit abzubauen. Der Zeitgeist der großen Depression und der daraus resultierende innenpolitische Druck schien als Konsequenz den Rückzug aus weltweiten ökonomischen Verflechtungen erzwingen zu wollen. Bei der Betrachtung der wirtschaftspolitischen Konzepte zur Überwindung der Krise ergeben sich auf den ersten Blick erstaunliche Ähnlichkeiten. Erst die nähere Betrachtung aber eröffnet den Blick auf die doch grundsätzlichen, in den Strukturen der Systeme und der unterschiedlichen Weltanschauung begründeten Unterschiede.

1Vgl.: Sirois, Herbert: „Zwischen Illusion und Krieg: Deutschland und die USA 1933 - 1941.“ Paderborn 2000, S. 9.

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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Arbeitslosigkeit und Maßna hmen ihrer Eindämmung in Deutschland und in den Vereinigten Staaten von Amerika in den Jahren von 1929 bis 1941. Ziel dieser Arbeit soll sein, die Gründe, den Verlauf und den Erfolg der Konjunkturpolitik aufzuzeigen, die zur Zeit der großen Depression immer auch Arbeitsmarktpolitik war. Insbesondere die Rüstungspolitik und ihre politischen Implikationen haben in der ökonomischen Bewältigung der großen Krise eine herausragende Rolle gespielt und bilden einen Schwerpunkt dieser Arbeit.

Zwangsläufig gewinnen die Fragen nach den Unterschieden der politischen Gestaltung eine besondere Bedeutung. Die Darstellung soll sich jedoch nicht an den Möglichkeiten von Politik in einer Diktatur und in einer Demokratie erschöpfen. Immer im Auge behalten werden muss auch der Einfluss und die Unterschiede der Ideologien und davon ausgehende Motivationen auf die Wirtschaftspolitik, die zwar beide Länder auf unterschiedlichen Wegen aus der großen Depression heraus führten, allerdings mit dem verheerenden Krieg teuer bezahlt werden mussten. Aufgrund des Umfangs und der Komplexität dieses Themas würde eine erschöpfende Darstellung den Rahmen dieser Arbeit sprengen, die daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben kann.

2. Situation in der Weltwirtschaftskrise 1929 - 1933

2.1. Der „schwarze Freitag“ und die Folgen

Die katastrophalen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, die mit dem symbolhaften „schwarzen Freitag“ am 25. Oktober 1929 an der New Yorker Wall Street ihren Lauf nehmen sollten, hatten schwerwiegende Folgen für Deutschland und für die USA. Ökonomisch wie sozial waren die Auswirkungen verheerend. Der Crash führte zu einer massiven Entwertung des Geldes, zum Zusammenbruch von Banken und zur Deflation. Die Deflation bezeichnet einen Überschuss des gesamtwirtschaftliche n Angebots bei kostendeckenden Preisen über die gesamtwirtschaftliche kaufkräftige Nachfrage. Die Ursache ist eine massive Geldentwertung und der Zusammenbruch von Banken. Beide Faktoren setzten eine den Zustand weiter verschlechternde Abwärtsspirale in Ga ng. Das Vertauen in das Tauschmittel Geld wurde zerstört. Die Nationen wollten ihre produzierten Güter zwar verkaufen, niemand jedoch wollte