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Das Recht der Arbeitnehmerüberlassung wird bisher, soweit ersichtlich, in keinem für Lehrveranstaltungen an Hochschulen kompakten Format dargestellt. Die Reihe "ARBEITSRECHT effektiv Band 3" konzentriert sich einerseits auf die Vermittlung der Strukturen und Grundlagen dieses enorm praxisrelevanten Rechtsgebietes, andererseits auf die Darstellung der klausurrelevanten Probleme des Teilgebiets der "Atypischen Arbeitsverhältnisse". Es eignet sich für Studierende der Rechtswissenschaften, des Wirtschaftsrechts sowie für die Masterstudiengänge "Personal und Arbeit". Auch Studierende der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre können sich mittels des Werkes auf eine berufliche Tätigkeit im Bereich "Personal" vorbereiten.
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Seitenzahl: 79
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Prof. Dr. Jürgen Kemper
ARBEITSRECHT effektivBand 3
Arbeitnehmerüberlassungsrecht
Prof. Dr. Kemper war über 20 Jahre als Repetitor, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht tätig. Seit 2010 lehrt er an der Hochschule Hof Arbeitsrecht und Wirtschaftsprivatrecht.
© 2019 Prof. Dr. Jürgen Kemper
Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-7482-4040-2
Hardcover:
978-3-7482-4041-9
e-Book:
978-3-7482-4042-6
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
VORWORT
Der vorliegende Band 3 der Reihe „ARBEITSRECHT effektiv“ befasst sich mit einem Teilgebiet der atypischen Arbeitsverhältnisse, dem Arbeitnehmerüberlassungsrecht. Er richtet sich insbesondere an Studierende des Studiengangs Wirtschaftsrecht, die das Wahl- bzw. Vertiefungsfach „Arbeitsrecht“ belegen. Auch Studierende der Rechtswissenschaften, der Betriebswirtschaft, des Internationalen Managements oder der verschiedenen Masterstudiengänge Personal und Arbeit können sich mit dem Werk auf Prüfungen im Arbeitnehmerüberlassungsrecht vorbereiten.
Wer den Normalfall eines unbefristeten, abhängigen Vollzeitarbeitsverhältnisses, bei dem der Arbeitnehmer direkt beim Arbeitgeber angestellt ist und bei diesem seine Arbeitsleistung erbringt, nicht versteht, wird die Besonderheiten der Arbeitnehmerüberlassung oder befristeter Arbeitsverhältnisse nicht einordnen können. Es ist deshalb unerlässlich, über ein gefestigtes Grundlagenwissen zum Arbeitsrecht zu verfügen. Diese Kenntnisse werden in Band 1 und Band 2 der Reihe „ARBEITSRECHT effektiv“ vermittelt.
Zur besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher bzw. sonstiger Sprachformen verzichtet. Soweit möglich, wird die in den jeweiligen Gesetzen enthaltene Bezeichnung verwendet. Alle Personenbezeichnungen gelten selbstverständlich für alle Geschlechter.
Das Werk wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt. Sollten Sie dennoch Fehler oder Unrichtigkeiten feststellen, wäre ich für einen Hinweis dankbar. Auch Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen.
Prof. Dr. Kemper
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
A. Einführung
B. Geschichte der Arbeitnehmerüberlassung
C. Grundlagen
I. Begriffsbestimmungen
1. Atypische Arbeitsverhältnisse
2. Arbeitnehmerüberlassung
II. Zweck des AÜG
III. Wirtschaftliche Bedeutung der Arbeitnehmerüberlassung
IV. Gründe für Arbeitnehmerüberlassung
V. Rechtsbeziehungen der Beteiligten
D. Voraussetzungen der Arbeitnehmerüberlassung
I. Überblick
II. Erlaubnispflichtigkeit, § 1 I 1 AÜG
1. Präventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt
2. Besondere Einschränkungen im Baugewerbe
3. Ausnahmen von der Erlaubnispflichtigkeit
a. § 1 III AÜG
b. § 1a AÜG
4. Fehlen einer Erlaubnis
III. Überlassung zur Arbeitsleistung, § 1 I 2 AÜG
1. Allgemeines
2. Abgrenzungskriterien
3. Abgrenzung zum Werkvertrag
4. Abgrenzung zum Gemeinschaftsbetrieb
IV. Arbeitsvertrag zwischen Verleiher und Leiharbeitnehmer, § 1I3AÜG
V. Vorübergehende Überlassung, § 1 I 4, Ib AÜG
1. „Derselbe“ Leiharbeitnehmer
2. „Derselbe“ Entleiher
3. Überlassungshöchstdauer
a. Grundsatz
b. Abweichende Regelungen
4. Überschreitung der Höchstdauer
VI. Bezeichnungs- und Konkretisierungspflichten, § 1 I 5, 6 AÜG
E. Rechtsbeziehungen der Parteien – Vertiefung
I. Rechtsbeziehungen Verleiher ./. Entleiher
1. Hauptleistungspflicht des Verleihers
2. Schadensersatzansprüche
3. Formerfordernisse
II. Rechtsbeziehungen Entleiher ./. Verleiher
III. Rechtsbeziehungen Verleiher ./. Leiharbeitnehmer
1. Grundlagen
2. Der Gleichstellungsgrundsatz
a. Equal Pay
b. Equal Treatment
c. Abweichende tarifvertragliche Regelungen
IV. Rechtsbeziehungen Leiharbeitnehmer ./. Verleiher
V. Rechtsbeziehungen Leiharbeitnehmer ./. Entleiher
1. Grundlagen
2. Rechte des Leiharbeitnehmers während der Überlassung
3. Berücksichtigung der Leiharbeitnehmer bei Schwellenwerten
a. Betriebliche Mitbestimmung
b. § 17 KSchG
c. § 23 KSchG
d. § 1 I KSchG
F. Rechtsfolgen bei Verstößen gegen das AÜG
I. Grundlagen
II. Die sog. Festhaltenserklärung
III. Rechtsfolgen bei Fehlen einer Erlaubnis
1. Unwirksamkeit des Überlassungsvertrags
2. Unwirksamkeit des Arbeitsvertrags
a. Gesetzliche Fiktion
b. Inhalt des Arbeitsverhältnisses
3. Schadensersatzansprüche des Leiharbeitnehmers
4. Ordnungswidrigkeit
IV. Rechtsfolgen bei Verstößen gegen die Bezeichnungs- und Konkretisierungspflichten
V. Rechtsfolgen bei unzulässigem Kettenverleih
VI. Rechtsfolgen bei Überschreiten der Überlassungshöchstdauer
1. Rechtsfolgen für den Verleiher
2. Rechtsfolgen für den Entleiher
3. Rechtsfolgen für den Leiharbeitnehmer
VII. Rechtsfolgen bei Verstößen gegen den Gleichstellungsgrundsatz
VIII. Sonstige Verstöße
G. Haftung des Leiharbeitnehmers
I. Haftung gegenüber dem Verleiher
II. Haftung gegenüber dem Entleiher
III. Haftung gegenüber Dritten
H. Betriebsverfassungsrechtliche Aspekte
I. Grundlagen
II. Zuständigkeiten des Betriebsrats und Wahlrechte
1. Betriebsrat des Verleihers
2. Betriebsrat des Entleihers
III. Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte
1. Betriebsrat des Verleihers
2. Betriebsrat des Entleihers
Abkürzungsverzeichnis
a. F.
alte Fassung
AG
Arbeitgeber
AGG
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
Alt.
Alternative
AN
Arbeitnehmer
ArbG
Arbeitsgericht
AÜG
Gesetz zur Regelung der Arbeitnehmerüberlassung
BAG
Bundesarbeitsgericht
BAP
Bundesverband der Personaldienstleister
BB
Betriebsberater
BetrVG
Betriebsverfassungsgesetz
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
BGH
Bundesgerichtshof
BV
Betriebsvereinbarung
BZA
Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V.
DGB
Deutscher Gewerkschaftsbund
d. h.
das heißt
EG
Europäische Gemeinschaft
ErfK
Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht
etc.
et cetera
EU
Europäische Union
EuGH
Europäischer Gerichtshof
EUR
Euro
f., ff.
folgend(e)
GewO
Gewerbeordnung
gfl.
gegebenenfalls
GG
Grundgesetz
grds.
grundsätzlich
h. M.
herrschende Meinung
HS
Halbsatz
i. d. R.
in der Regel
iGZ
Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e. V.
i. S. d.
im Sinne des/der
i. V. m.
in Verbindung mit
KSchG
Kündigungsschutzgesetz
LAG
Landesarbeitsgericht
m. w. Nw.
mit weiteren Nachweisen
Nr.
Nummer
o. g.
oben genannte(er)
S.
Seite
SGB
Sozialgesetzbuch
sog.
sogenannte
TV
Tarifvertrag
TzBfG
Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge
u. a.
unter anderem
u. U.
unter Umständen
vgl.
vergleiche
z. B.
zum Beispiel
Literaturverzeichnis
Bundesagentur für Arbeit, Fachliche Weisungen Arbeitnehmerüberlassungsgesetz AÜG), in der Fassung „gültig ab dem 01.04.2017“ (zitiert: Fachliche Weisungen)
Bissels/Falter, www.cmshs-bloggt.de/arbeitsrecht/rahmenueberlassungsvertraege-einhaltung-der-schriftform-bei-der-konkretisierung-nun-doch-notwendig (abgerufen am 20.02.2019)
Böhm/Hennig/Popp, Zeitarbeit und Arbeiten 4.0, Verlag Luchterhand, 4. A. 2017
Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.), Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung, Aktuelle Entwicklungen in der Zeitarbeit, Januar 2019
Däubler/Kittner/Klebe (Hrsg.), Betriebsverfassungsgesetz, Bund Verlag, 16. Auflage 2018 (zitiert: Däubler/ Bearbeiter)
Fitting, Betriebsverfassungsrecht, Verlag Vahlen, 29. A. 2018
Fleiner-Gerster, Wie soll man Gesetze schreiben?, Verlag Haupt, 1985
Hamann, jurisPR-ArbR 11/2018 Anm. 5. (Anmerkung zu BAG vom 16.11.2017, 2 AZR 90/17).
Junker, Fälle zum Arbeitsrecht, Verlag C. H. Beck, 3. A. 2015 Kallwass/Abels, Privatrecht, Verlag Vahlen, 22. A., 2015
Kemper, Überleitungsgerechtigkeit bei Gebietsänderungen und sonstigen Änderungen im territorialen Geltungsbereich von Rechtsordnungen, Verlag Centaurus, 1992
Kemper, Arbeitsrecht effektiv, Band 1, Einführung in das Arbeitsrecht, Verlag tredition, 2018
Kemper, Arbeitsrecht effektiv, Band 2, Fallsammlung, Verlag tredition, 2018
Möllers, Juristische Arbeitstechnik und wissenschaftliches Arbeiten, Verlag Vahlen, 9. A. 2018
Motz, UPDATE: AÜG-Reform 2016/2017, www.motzlaw.com/download/161021_update_bewertung_aueg-aenderungsgesetz.pdf (abgerufen am 20.02.2019)
Müller-Glöge, Preis, Schmidt (Hrsg.), Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht, Verlag C. H. Beck, 18. A. 2018 (zitiert: ErfK/ Bearbeiter)
Müller-Glöge, Preis, Schmidt (Hrsg.), Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht, Verlag C. H. Beck, 16. A. 2016 (zitiert: ErfK/Bearbeiter (2016)
o. V., Bundesagentur für Arbeit, www.arbeitsagentur.de/unternehmen/personalfragen/arbeitnehmerueberlassung (abgerufen am 25.02.2019)
o. V., Statistisches Bundesamt, www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsmarkt/Methoden/Normalarbeitsverhaeltnis.html (abgerufen am 25.02.2019)
o. V., randstad, www.randstad.de/ueber-randstad/branche-zeitarbeit/begrifflichkeit-zeitarbeit-leiharbeit (abgerufen am 25.02.2019)
o. V., Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut der Hans-Böckler-Stiftung, https://www.boeckler.de/53499.htm (abgerufen am 25.02.2019)
o. V., www.zeitarbeit24.de/blog/wie-wichtig-ist-zeitarbeit-für-diedeutsche-wirtschaft, (abgerufen am 25.02.2019)
o. V., www.motz-law.com/download/161021_update_bewertung_aueg-aenderungsgesetz.pdf (abgerufen am 20.02.2019)
Palandt, Bürgerliches Gesetzbuch, Verlag C. H. Beck, 77. A. 2018 (zitiert: Palandt/ Bearbeiter)
Radbruch, Rechtsphilosophie, K. F. Koehler Verlag, 5. A. 1956, bearbeitet nach dem Tode des Verfassers von Dr. Erik Wolf
Scharff, Ein Jahr mit dem reformierten AÜG – Zeit für ein Resümee, BB 2018, S. 1140 ff
Schaub, Arbeitsrechts-Handbuch, Verlag C. H. Beck, 17. A. 2017 (zitiert: Schaub/ Bearbeiter)
Schüren (Hrsg.), Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, Verlag C. H. Beck, 5. A. 2018 (zitiert: Schüren/Bearbeiter)
Schwacke, Juristische Methodik, Verlag Kohlhammer, 5. A. 2010
Staudinger, Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch mit Einführungsgesetz und Nebengesetzen, Ergänzungsband: Eckpfeiler des Zivilrechts, 6. A. 2018, Verlag Sellier - de Gruyter (zitiert: Staudinger/Bearbeiter)
Thüsing, Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, Verlag C. H. Beck, 4. A. 2018 (zitiert: Thüsing/Bearbeiter)
Tschöpe, Arbeitsrecht Handbuch, Verlag Dr. Otto Schmidt, 10 A. 2017 (zitiert: Tschöpe/Bearbeiter)
Ulber, AÜG Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, Bund Verlag, 5. A. 2017 (zitiert: Ulber/ Bearbeiter)
Ulrici, Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, Nomos Verlag, 2017
Urban-Crell/Germakowski/Bissels/Hurst, AÜG Kommentar zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, Verlag Luchterhand, 3. A. 2017 (zitiert: Urban-Crell/Bearbeiter)
Zippelius, Juristische Methodenlehre, Verlag C. H. Beck, 11. A. 2012
A. Einführung
I. Die Arbeit mit diesem Werk
1. Das Handwerk
Welche Lernmethode die effektivste ist, um sich den Inhalt dieses Skripts anzueignen, muss jeder für sich selbst herausfinden. Nach meinen Erfahrungen setzt effektives und effizientes Lernen und Behalten aber meist voraus, sich mehrfach und vor allem eigenständig mit dem Stoff auseinanderzusetzen bzw. zu beschäftigen. Ziel eines juristischen Studiums, sei es an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (Fachhochschule) im Studiengang Wirtschaftsrecht oder an der Universität im Studium der Rechtswissenschaften, ist es u. a., aufgrund des erworbenen Wissens in der Lage zu sein, praxisrelevante Rechtsfragen angemessen beantworten zu können. Niemand kann heute mehr alle Einzelprobleme auch nur eines einzigen Rechtsgebiets kennen. Dies gilt auch für das in diesem Skript behandelte Recht der Arbeitnehmerüberlassung. Daher sollten Sie nicht den Fehler machen, sich den mutmaßlich prüfungsrelevanten Stoff ausschließlich in Form einer „Lernbulimie“1 anzueignen. Wichtig ist es vielmehr, die Strukturen und Grundlagen des jeweiligen Rechtsgebiets zu verstehen. Dann werden Sie auch in der Lage sein, sich schnell in vertiefende Themen einzuarbeiten und unbekannte Probleme in einer Klausur jedenfalls befriedigend lösen zu können.
2. Grundlagen und Strukturen
Band 1 der Reihe „ARBEITSRECHT effektiv“ enthält die Grundlagen des Individualarbeitsrechts, die Sie in den ersten Semestern kennen müssen. In Band 2 lernen Sie die klausur- und prüfungsmäßige Anwendung dieser und weitergehender Kenntnisse, die Sie in höheren Semestern benötigen.