Arno Schmidt - Wolfgang Martynkewicz - E-Book

Arno Schmidt E-Book

Wolfgang Martynkewicz

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Beschreibung

Arno Schmidt (1914–1979) war ein Mythos schon zu Lebzeiten: Der Schriftsteller galt als der große Einsame, der, abgeschlossen von der Welt, in dem Heidedorf Bargfeld sein Leben ganz der künstlerischen Arbeit unterwarf. Er trat an mit der Devise, die Welt durch Esprit rasend zu machen, und spielte in der Literatur der Nachkriegszeit den «Berserker», der mit Wortwitz und Einfallsreichtum gegen die Verhältnisse Amok lief.   Das Bildmaterial der Printausgabe ist in diesem E-Book nicht enthalten.

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Wolfgang Martynkewicz

Arno Schmidt

 

 

 

Über dieses Buch

Arno Schmidt (1914–1979) war ein Mythos schon zu Lebzeiten: Der Schriftsteller galt als der große Einsame, der, abgeschlossen von der Welt, in dem Heidedorf Bargfeld sein Leben ganz der künstlerischen Arbeit unterwarf. Er trat an mit der Devise, die Welt durch Esprit rasend zu machen, und spielte in der Literatur der Nachkriegszeit den «Berserker», der mit Wortwitz und Einfallsreichtum gegen die Verhältnisse Amok lief.

 

Das Bildmaterial der Printausgabe ist in diesem E-Book nicht enthalten.

Vita

Wolfgang Martynkewicz, Dr. phil., Jahrgang 1955, freier Autor und Dozent für Literaturwissenschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Geschichte der Psychoanalyse. Er schrieb auch die Monographien über Jane Austen und Edgar Allan Poe. Zuletzt erschien sein Buch: «Das Café der trunkenen Philosophen. Wie Hannah Arendt, Adorno & Co. das Denken revolutionierten» (2022).

Impressum

rowohlts monographien

begründet von Kurt Kusenberg

herausgegeben von Uwe Naumann

 

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, April 2023

Copyright © 1992 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

Für das E-Book wurde der Text gründlich überarbeitet und ergänzt und die Bibliographie aktualisiert, Stand: April 2023

Das Bildmaterial der Printausgabe ist in diesem E-Book nicht enthalten

Redaktionsassistenz Katrin Finkemeier

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

Covergestaltung any.way, Hamburg

Coverabbildung ullstein bild – AP (Arno Schmidt vor seinem holzverschalten Bargfelder Refugium, Mitte der 1970er-Jahre. Foto von Alice Schmidt)

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-644-01774-0

www.rowohlt.de

 

Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.

Schmidt??

Als Arno Schmidt zum ersten Mal in den Opel Kapitän seines Freundes Wilhelm Michels einstieg, soll er gesagt haben: Fahren Sie langsam, damit man sieht, daß ich im Kapitän fahre![1] Das war im Juni 1955 in Kastel an der Saar. Schon in dieser Anekdote zeigt sich der Habitus des Schriftstellers Schmidt, sein Hang zur Geste, sein Wille zur Selbstinszenierung, sein Wunsch, von anderen gesehen und anerkannt zu werden.

Der Glanz eines feudalen Automobils bot ihm zu dieser Zeit eher die Gewähr dafür, die Blicke auf sich zu ziehen, als seine Literatur. In den fünfziger Jahren konnte er sich in seinen Erzählungen und Romanen – mangels Resonanz – nur selbst verkünden. Und er tat dies in der Manier eines Rollenspielers, der, wenn er die Gesten seiner Übergröße zur Schau trug, zwischen Komödie und Tragödie schwankte.

In Goethe und Einer seiner Bewunderer, geschrieben 1956/57, lädt der Erzähler ‹Schmidt› den kurzzeitig zum Leben erweckten Kollegen Goethe zu sich ein, und der große Olympier will natürlich wissen, wie es seit seinem Tode weitergegangen ist mit der Literatur, wer denn nun die besten deutschsprachigen Autoren sind. Der Erzähler ‹Schmidt› ziert sich ein wenig, zählt dann aber doch eine ganze Reihe von stattlichen Namen auf, um am Schluß, in gehörigem Abstand und mit ein bisschen Augenzwinkern, den eigentlich wichtigen zu nennen: Schmidt. ‹Schmidt?? – –: ach so› sagte er gnädig, als ich stumm auf mich wies, und schmunzelte verständnisvoll: ‹Gut. – –: sogar sehr gut!›[2]

Die Prägung

Geschichte und Vorgeschichte

Am 18. Januar 1914, einem Sonntag, kommt Arno Schmidt in Hamburg-Hamm zur Welt. Es ist ein kalter Wintertag. Von Russland bis zum Atlantischen Ozean herrscht zumeist eisiges Frostwetter, selbst Frankreich hat, wie es im Wetterbericht der Deutschen Seewarte heißt, «weit verbreitet strenge Kälte»[1]. Während im Süden Deutschlands die Temperaturen bis auf minus 9 Grad und im Osten bis auf minus 14 Grad sinken, hat sich in Hamburg das Hoch bereits abgeschwächt, bei bedecktem Himmel und einem Nordostwind der Stärke 2 werden Temperaturen um den Gefrierpunkt und ein fallender Luftdruck von 760,7 mm Hg gemessen.[2]

Für Schmidt, der als Erwachsener Hochdruck nicht verträgt und auf dessen Schreibtisch stets Barometer und Thermometer stehen werden, der in seinen Tagebüchern von sechs Zeilen zwei dem Wetter einräumt und sehr komplizierte Arbeiten[3] nur bei fallendem Luftdruck unter 1000 mbar anfängt, ein ganz passabler Start.

Doch in Hamburg redet in diesen Januartagen des Jahres 1914 kaum einer vom Wetter. Es sind die letzten Monate vor dem ‹großen Krieg›, der lange vorhergesagt und der nicht zuletzt auch von einer kollektiven Mentalität getragen und befördert wurde. Im Juli 1914 entlädt sich diese Mentalität, insbesondere innerhalb der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Schichten, in einem Hurra-Patriotismus, der den kommenden Krieg als Volksfest feiert. Am 31. Juli war es dann so weit: Ein Offizier des Regiments Hamburg ritt «an der Spitze eines Zuges Infanterie durch die Straßen der Stadt und verlas auf den öffentlichen Plätzen die kaiserliche Verordnung über die Verhängung des Kriegszustands. Um 11 Uhr abends verbreiteten Extrablätter die Nachricht vom deutschen Ultimatum an Rußland. Einen Tag später, am 1. August gegen 6 Uhr abends, wurde die deutsche Mobilmachung bekannt. Der Krieg war zur Gewißheit geworden.»[4]

Diese eher zufällige Koinzidenz zwischen Geburt und Kriegsbeginn wird für Schmidt zum Kismet seines Lebens. Von hier an datiert er jenes Zu spät![5], das er über seinen Start, ja, über seine ganze Laufbahn verhängt sieht. Schmidt, der schon früh den Drang verspürt, in allem ganz anders werden zu wollen, der von einem Leben als Privatgelehrter und Schriftsteller träumt, ist im Grunde zeit seines Lebens ein Mensch, der an einen Determinismus glaubt, das heißt daran, daß die Zukunft genau festliegt, jede Einzelheit[6].

Zeugung und Geburt sind für ihn willkürliche Daten, die Vorgeschichte aber, mit der der Mensch auf die Welt kommt, empfindet er als restriktive Wahrheit oder, mit einem vielleicht etwas pathetischen Begriff, als Schicksal, das für ihn jenes Ensemble von Möglichkeiten bezeichnet, an das alle seine Entwürfe gebunden sind. Es gibt Menschen, die sich außerhalb ihrer Geschichte stellen und mit jenem Kind, das sie gewesen sind, nichts mehr zu tun haben wollen. Schmidt hängt jedoch, wie es Sigmund Freud von den Neurotikern sagt, «affektvoll»[7] an den Erinnerungen seiner Kindheit; er kommt von der Vergangenheit nicht los und wird im Fortschreiten der Zeit von ihr festgehalten, besser gesagt, bestimmte Anteile seiner Persönlichkeit werden festgehalten und an einer Schwelle arretiert, die er sein ganzes Leben nicht überschreitet. Hans Wollschläger spricht vom «Angewurzeltsein des Fliehenden»[8]. Aber ist Schmidt wirklich ein Fliehender, ein Mensch, der vom Wunsch des Entkommens beseelt ist? Oder trifft diese Metapher nicht vielmehr nur die imaginäre Seite seines Lebens, die er im Werk darzustellen und in seinen Figuren zu verkörpern versucht? Sehen wir uns, um diese Frage zu beantworten, die Vorgeschichte etwas genauer an.

 

Sein Vater, Friedrich Otto Schmidt, ist zur Zeit von Arnos Geburt Polizist in Hamburg. Er ist im Dezember 1911 von Schlesien kommend an die Alster gezogen. Drei Monate später, am 18. März 1912, hat er in Lauban geheiratet und seine Frau und seine einjährige Tochter Luzie mit nach Hamburg genommen. Seiner schlesischen Heimat trauert er nicht nach; mit Stolz zeigt er sein Leben lang den 1915 erworbenen Hamburger Bürgerbrief vor. Er möchte sich hier integrieren, einen Platz finden und endlich in geordneten Verhältnissen leben. So macht er sich zum Polizisten, zum Familienvater, zum Kleingärtner. Das sind die Rollen, die ihm das Leben anbietet, er wird sie aus dem einzigen Grund zu spielen versuchen, weil er hofft, so seinem Leben Sinn zu verleihen. In Wirklichkeit spürt er in jeder Lebenssituation eine Distanz. Arno Schmidt wird ihn später egoistisch[9] nennen, und er unterscheidet sich in diesem Urteil nicht sehr von dem seiner Mutter, die in ihm einen Mann sieht, der keine Opfer bringen konnte.

In Halbau (Schlesien) ist er als uneheliches Kind 1883 zur Welt gekommen. Der Vater setzte sich kurz vor seiner Geburt in die USA ab. So wächst er die ersten sechs Jahre bei den Großeltern auf. 1889 heiratet die Mutter und holt ihn nach Berlin-Weißensee. Die Verhältnisse sind ärmlich; der Stiefvater kann der Familie keinen Halt geben. Die Erinnerung an ihn ist vage und widersprüchlich: Arno Schmidt hält ihn für einen Metallarbeiter[10], seine Mutter für einen «Zigarrenmacher»[11], später entpuppt er sich als ein gebildeter Mann[12], der seinem Enkelkind, Arnos Schwester Luzie, Homers «Odyssee» schenkt.

Bis zur Konfirmation bleibt Otto Schmidt in Berlin-Weißensee, dann kehrt er zurück nach Halbau und lernt bei seinem Onkel das Glasschleiferhandwerk. Doch dabei hält es ihn nicht lange, er entscheidet sich für eine Karriere als Berufssoldat. Von 1904 bis 1906 ist er im Grenadierregiment Frankfurt/Oder stationiert, dann stach ihn, wie Arno Schmidt später schreibt, der Hafer[13], er meldet sich zum Kolonialdienst im Ostasiendetachment und geht für zweieinviertel Jahre, bis zum 12. August 1909, nach China. Es werden die Jahre seines Lebens sein, die Otto Schmidt am stärksten beeindruckt, ja fasziniert haben. Aus diesem Zeitabschnitt stammt jene Seite des Vaters, die selbst in dem maßlos überzeichneten Bild des Sohnes noch Sympathien ausdrückt: der Vater, so schreibt Arno Schmidt in einer frühen Erzählung, der sehr viel zauberhafte Dinge wußte, von feuerspeienden Bergen, von Chinesen und von Sternen[14].

Abenteuer sind begrenzt, auch dieses; und Abenteuer sollen, folgt man dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, nur dazu dienen, damit man sich hinterher wieder besser auf das bürgerliche Leben einlassen kann.[15] Ist das hier der Fall? Äußerlich ja, innerlich aber bleibt Otto Schmidt mit sich und der Welt im Widerspruch.

Er kommt zurück nach Schlesien, wird Grenadier in Lauban, später Sergeant. Hier lernt er auch seine Frau, Clara Ehrentraut, kennen; es kommt zu einer ungewollten Schwangerschaft. Als Folge davon wird am 18. März 1911 Luzie, Arnos Schwester, in Lauban geboren. Nach langem Hin und Her heiraten sie genau ein Jahr später. Damit hat er seine, wie Arno Schmidt sagt, desparate Jugend[16] hinter sich gelassen: eine Versorgungslaufbahn als Polizist, eine Familie, eine Mietwohnung und einen gepachteten Kleingarten, darauf gründet sich jetzt seine Existenz.

Doch Otto Schmidt spürt irgendwann, dass er keine Zukunft hat. Was ihm winkt, sind routinemäßige Beförderungen, Auszeichnungen, seine Pensionierung und der Tod. Diesen Zyklus vor Augen, beginnt er zu fliehen. Immer häufiger redet er jetzt von seinen China-Erlebnissen, träumt er davon, zurückzukehren und ein neues Leben zu beginnen. Ich weiß noch genau, schreibt Arno Schmidt, wie mein Vater immer erregter & wilder aufs Auswandern wurde.[17] Aber die Pläne scheiterten.

Da er als Polizist nicht zum Kriegsdienst eingezogen wird, meldet er sich nach dem Krieg, 1919, zum Einsatz im Baltikum. Er kehrt zurück, und schon nach kurzer Zeit hat er diesen absurden Zyklus wieder vor Augen; nun wird er disziplinlos gegen Vorgesetzte. Er beginnt seine Uniform, «das ewige Männchen machen, und bei jeder Gelegenheit stramm stehen»[18], zu hassen. Als er einmal die Ehrenbezeigung gegenüber einem Vorgesetzten unterlässt, wird er strafversetzt, man schiebt ihn nun von Polizeiwache zu Polizeiwache. Seine Pflichten als Familienvater und Ehemann nimmt er kaum mehr wahr; mit seiner Frau entzweit er sich, es kommt immer häufiger zu Verhältnissen mit anderen Frauen. Seine – von allen Familienmitgliedern lebhaft erinnerte – «kerzengerade Haltung»[19] ist nur noch Fassade, schon längst ist er ins Taumeln geraten und von einer Krankheit gezeichnet. Am 8. September 1928 stirbt er an einer Herzkrankheit. Mein Vater – leicht sei ihm, dem Schlesier, die hanseatische Erde[20], ruft Arno Schmidt ihm später nach. Doch aufrichtig ist das nicht gemeint, eher mit beißender Ironie gesagt, von einem, der sich durch seine Kindheit zeit seines Lebens aufs Äußerste verletzt fühlte.

 

Schmidts Mutter, Clara Ehrentraut, ist, als sie die Ehe eingeht, gerade achtzehn Jahre alt, ihr Mann schon fast dreißig. Sie wird aufgrund dieses Altersunterschieds das Gefühl nicht los, mehr Tochter als Ehefrau zu sein. In erster Linie, so berichtet sie ihrem Sohn, habe «ich viel von Papa gelernt»[21].

Wissen und Erfahrung sind auf der Seite des Mannes, der ihr, wie ein Vater seiner Tochter, die Welt erschließt und ihre Beziehung zur Wirklichkeit vermittelt. Nur in einem ist sie sich auch späterhin noch sicher: dass sie «für ihn keine Frau war»[22]. Auch in der Beziehung der Kinder zum Vater, in den unzähligen Konflikten, die sie als «Kleinkrieg»[23] schildert, nimmt sie eher die Position einer älteren Schwester als die der Mutter ein.

In der Zeit, als beide Kinder noch klein sind, machen alle drei gern Spaziergänge. Sie laufen durch die halbe Stadt, ihr Ziel steht fest, es sind die Landungsbrücken in St. Pauli: «Da konnten wir Drei gar nicht genug bekommen; und wenn Wir Glück hatten, fuhr weg, oder kam an ein großer Dampfer von Übersee, das war das Schönste.»[24] Doch der sehnsüchtige Blick der Mutter gilt nicht den fernen und fremden Ländern, es ist ein Blick zurück, in die Welt ihrer Kindheit, aus der sie vertrieben wurde und in die sie wieder eintauchen möchte. Später gesteht sie ein: «Ich habe sehr unter dem Heimweh gelitten, nicht nach meiner Mutter, denn die war mir wesensfremd, wohl aber nach der Heimat.»[25]

Mit Hamburg verbindet sie nichts; das Leben in der Stadt geht an ihr vorbei. Erleichterung bringen ihr lediglich die jeden Sommer stattfindenden Reisen nach Schlesien, und schon von Weihnachten an zählt sie die Tage und wartet «sehnsüchtig auf den Sommer»[26].

Das unstete und unruhige Naturell ihres Mannes lösen in ihr Ängste und Befürchtungen aus. Nichts erscheint ihr, die später schreibt, «das Schönste wäre, an dem Fleck, wo ich geboren bin, auch sterben zu können»[27], so bedrohlich wie eine weitere Ortsveränderung. Doch sollte ihr Mann es wollen, sie würde ihm bedingungslos folgen und «sich fügen»[28]. Zum Opponieren, zum Widerstand und zur Verweigerung fehlen ihr einfach die Mittel. Wo ihr Mann aufbraust, reagiert sie mit stummem Protest, das heißt mit «wochenlangem Schweigen»[29]. Gehorsam und Anpassung sind für sie Gesten, die das ‹Leben› von ihr fordert, die sie spielen muss. Für ihren Sohn, Arno Schmidt, wird sich daraus die Empfindung herleiten, dass die Mutter zeitlebens von abstoßendster ‹Unechtheit› gewesen[30] sei. Dabei ist die Echtheit eigentlich ihr Ideal, das heißt, sie bewundert es am Anderen, zum Beispiel an ihrem Sohn, der hatte «wenigstens Charakter»[31], sagt sie später.

Aufgewachsen ist sie unter ärmlichen Verhältnissen in Lauban als Tochter eines Gerbergesellen, den ihre Mutter in zweiter Ehe geheiratet hatte; aus der ersten Ehe stammen noch drei weitere Kinder. Diese Großmutter mütterlicherseits ist der einzige Großelternteil, den Arno Schmidt noch persönlich gekannt hat. Zwischen Großvater und Enkel soll es eine verblüffende Ähnlichkeit gegeben haben. Die Mutter wird jedenfalls zeitlebens daran festhalten, dass ihr Sohn ihm wie aus dem Gesicht geschnitt’n[32] sei. Was der auch gar nicht ungern hört, ist er doch dann nicht seinem Vater so sehr ähnlich, als vielmehr Jenem[33].

Von diesem Großvater wird nun berichtet, dass er gar zu gern ‹einen Jungen› gehabt[34] hätte: meine Mutter, so Arno Schmidt, bekam, wie sie erzählt, das Haar immer kurz geschoren, um ihm wenichstens die Illusion eines Knaben zu verschaffn[35]. Als der Großvater 1910 starb, waren von den vier Kindern drei verheiratet, nur Schmidts Mutter, Clara Ehrentraut, blieb noch übrig. Von dem wenigen Geld, das der Großmutter nach dem Tod ihres Mannes blieb, konnte sie kaum allein leben, geschweige denn ihre Tochter weiterhin versorgen. Was dann kam, umschreibt Arno Schmidt in Abend mit Goldrand mit den Worten: Die Großmutter mit der bekanntn realistisch’n Härte der Armen, besah sich die stramme 15Jörije – (…) – und hat sie (…) systematisch verkupp’lt[36].

Dies ist der letzte Akt eines Dramas, mit dem sie aus ihrer Kindheit vertrieben wird. Was sich bei ihr an Gewissheit davon erhalten hat, ist die Wesensfremdheit gegenüber der Mutter. Alles andere aus ihrer Kindheit aber verfällt der umformenden Macht der Zeit: «Ich hatte eine schöne Kindheit gehabt»[37], schreibt sie später.

Kindheit zwischen Wohnküche und Balkon

Betrachtet man das Leben Arno Schmidts vom Ende her, dann erscheint es zunächst wie eine Ironie des Schicksals, dass dieser Mensch, der sich in entscheidendem Maße vom Ort abhängig[1] wähnt und der zeitlebens für Flachland und karge, menschenleere Öde[2] schwärmt und sich mit augenzwinkernder Ironie gerne einen Heidedichter[3] nennt, der also, kurzum: das Stadtleben nicht mag[4], ausgerechnet die ersten fünfzehn Jahre seines Lebens in der Großstadt zubringen musste. Von hanseatischer Weltoffenheit und pulsierendem Großstadtleben scheint der ‹Solipsist in der Heide› Lichtjahre entfernt. Doch am Ende seines Lebens hat Schmidt immer wieder einen merkwürdigen Traum, einen Traum, wo ich (…) eine hamburger Straße entlang gehe, und, nahtlos, im 50 Jahre späteren Bargfeld lande[5].

Solche Synthetisierungen und Verdichtungen unterschiedlicher Realitätsebenen sind dem Traum eigentümlich. In diesem Fall aber kommt dem Traum die Realität zu Hilfe. Insofern nämlich, als es doch einige Beziehungen zwischen der Lebenswelt in Hamburg-Hamm und der in Bargfeld gibt, also zwischen dem Platz, der ihm durch Geburt und elterliche Entscheidung zugewiesen wird, und dem Platz, den er sich frei wählt.

In seinen Kindheits- und Jugendjahren in Hamburg ist vom Großstadteinfluss wenig zu spüren: Hafen, Alster, Rathausmarkt, City-allgemein waren für Schmidt: Nebensache, unbedeutend, ein selten erblickter lärmender Rand.[6] Schmidts Erfahrungen beschränken sich im Wesentlichen auf den Stadtteil Hamm, der allerdings hatte, insbesondere im südlichen Teil, mit seinen Kanälen, seinen Löschplätzen, seinen Mietskasernen und Schrebergärten nichts Hanseatisches. In meiner Kindheit, so erinnert sich Schmidt, wirkte das Ganze mehr wie die lebmsgroße Zeichnung eines geplant’n Viertels. Die Straßen waren meist schon fertig gepflastert; adrett, mit Bürgersteig und KantStein; von den künftig sie säumenden Häusern, standen jedoch meist nur die EckBauten – dazwischen gähnten leere ‹Gründe›; dh die schon ausgehobenen riesigen BauGruben, 2 manchmal vielleicht 3 Meter tief, und hunderte Meter lang und breit, oft noch mehr. (…) Die ersten 10–12 Jahre meines Lebens, geschah dort nichts; der Krieg, und anschließend seine Auswirkungen (‹Inflation› etc.), verhinderten jegliche Bautätigkeit. (…) Die Ödnis dieser Gebiete war erschreckend! Keine Blätter tanztn nach der Pfeife des Windes; höchstens etwas Staub. Die wenijen Menschen grüßten einander nicht. Vom Pflaster sah man in die Hinterhöfe: die graudreck’jen Fassadn mit riesijen schwarzen Flekken.[7]

Dass Viertel, in dem Schmidt aufwuchs, war damals noch in der Planung. Anders als Schmidt es darstellt, galt es aber als ein Vorzeigeobjekt für das Neue Bauen. Die Mehrfamilienhäuser in Backstein-Bauweise hatte der Werkbund-Architekt und Reformer Fritz Schumacher entworfen. Die Wohnung der Schmidts war ein begehrter moderner Neubau. In Größe und Komfort entsprach sie dem Standard: zwei Zimmer, ein Balkon, eine Küche mit Speisekammer, eine Waschgelegenheit und sogar eine Innentoilette.

Das eigentliche Leben fand in der Wohnung statt. Ein Zimmer, die ‹Gute Stube›, wurde nur an Festtagen benutzt, sodass alle vier Familienmitglieder in ein und demselben Zimmer schliefen und ansonsten jahraus-jahrein, nur in der Küche[8] lebten. Diese immer-halbdunkle hamburger ZILLE-Küche[9] wird als ein scharfes Erinnerungsbild durch Schmidts Werk geistern: Die Küche war ein langer schmaler Raum mit nur einem zweiteiligen Fenster am Ende der rechten Längswand. Von hier aus sah man, wenn man den Kopf sehr weit nach links wandte, ein Stückchen Himmel und darunter den ‹Grund›, ein noch unbebautes mit schmutzigem Abfall und trüben Wasserlachen bedecktes Stück Hofraum. Gegenüber dem Fenster, nur drei Meter entfernt, ragte steil und finster die fleckige wolkige Mauer des Nachbarhauses; rechts sah man, nach oben und unten ziehend, in einer noch näheren Wand eine lange Reihe kleiner, blasiger Speisekammerfenster.[10]

In dieser Küche verbringt Arno Schmidt die weitaus meiste Zeit seines Kinderlebens. Hier stehen ein Küchenherd und ein kleiner Gaskocher, auf dem die Mutter das Essen zubereitet; was in den Kriegsjahren kein leichtes Unterfangen war, noch später graust es Schmidt bei dem Gedanken an ‹LungenMus› oder Haschée aus Euter & Gedärmseln[11]. Irgendwann, der Krieg ist schon vorbei und Schmidt geht bereits zur Schule, muss er sich vom Freibank-Fleisch, das der Vater über Beziehungen bekommen hatte, eine Trichinen-Vergiftung zugezogen haben. Die Erinnerung daran wird ihm so zusetzen, dass die Spuren dieser Geschichte bis in sein letztes Werk zu verfolgen sind. Nicht die Krankheit an sich hat ihm zu schaffen gemacht, sondern die harte Reaktion des Vaters, der überhaupt mit Krankheiten, sobald sie den normalen Tagesablauf beeinträchtigten, nicht umgehen konnte. Als sich im Frühjahr 1915 bei dem Kleinkind erste Anzeichen eines Keuchhustens zeigen, denkt die Mutter an «Luftveränderung»[12]. Sie packt kurzerhand die Koffer und fährt mit dem Kind zur Tante nach Lauban.

Überhaupt: Reisen! Am wichtigsten waren wohl für Schmidt die Fahrten selbst. Von der Zugstrecke, die von Hamburg über Berlin nach Schlesien führt, kann er jedenfalls seitenlang berichten, während die Erinnerungen an den eigentlichen Besuch relativ schwach bleiben und oft wohl mehr von der Mutter als von ihm selbst stammen. Genauso verhält es sich mit dem vom Vater gepachteten Schrebergarten: es sind die Wege zum Schiffbeker und dann später, 1920, zum Horner Kleingarten, die ihn fasziniert haben, der Garten selbst ist mehr das Steckenpferd des Vaters und entlockt dem Sohn nicht das geringste Interesse.

Doch zurück zu den Kinderkrankheiten. Im Dezember 1917 – kurz vorher, im Sommer, war man gerade wieder einmal in Schlesien zu Besuch gewesen, diesmal in Liegnitz – erkrankt Arno Schmidt an Diphtherie. Die Sache sieht gar nicht gut aus; ein von der Mutter geholter Arzt aus Horn erwägt eine Einweisung ins Krankenhaus. Der Vater hatte sich, wie die Mutter berichtet, «verkrümmelt» und fährt später das «Bettchen in die Küche, mit der Begründung, er müsse schlafen»[13]. Auch daraus wird eine Erinnerung, die Schmidt wieder aufgreift und in Abend mit Goldrand mit viel Raum zu weiteren Spekulationen abbrechen lässt: im Dezember ‹17 lag ich auf den Tod an Diphterie – da spielte sich eine schreckliche Szene, mit meinem Vater, ab –› (ich darf heut noch nich dran denkn; es iss zum Unsinnich=werd’n: so ein Lump![14]

Schmidt schildert die Siedlung und die Wohnung, insbesondere die Wohnküche als grauslich. Die ganze Familie wusch sich dort über einem eisernen Ausguß[15], auch die Wäsche wurde in den ersten Jahren von der Mutter in der Küche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt: unter der Decke zogen sich Leisten mit eingeschraubten Haken hin, wo die Leinen gezogen wurdn[16].

Doch übte die Wohnküche mit ihrem Ambiente auch eine gewisse Anziehungskraft auf den Knaben aus. Das teilt sich jedoch weniger in den späteren Erinnerungen als in den Erzählungen der Juvenilia mit: Es war fast ganz dunkel geworden; aber die Mutter zündete aus Sparsamkeit erst spät das Gaslicht an, wenn der Vater vom ‹Dienst› kam. So waren sie allein mit dem schönen Feuerschein; der kleine Junge sah die breiten roten Lichtflächen sich an den Wänden hinaufschwingen und wieder ducken, als wische eine Hand darüber.[17] Etwas weiter unten wird es dann noch beschaulicher: Die Mutter hatte sich das Haar gewaschen, und saß schläfrig am Herd, um es zu trocknen. Auch die Uhr schwenkte unhörbar das blinkende Pendel; es war ganz still geworden.[18]

Laut wird es immer dann, wenn der Vater vom Dienst kommt. Sobald er eintritt, liegt die Küche schon im harten unbarmherzigen Licht, mit scharfen Schatten, grell da[19]. Und wenn der Vater dann seine fette gelbgrüne Nudelbrühe vorgesetzt bekommt, sah der Sohn mit grausendem Interesse, wie der dicke lärmende Mann neben ihm mehrere Teller aß[20].

Die Dienstzeiten des Vaters gingen während des Krieges nahezu rund um die Uhr. Besonders eng war in diesen Jahren die Beziehung zur Mutter. Schon früh zieht sie den Sohn ins Vertrauen und macht ihn zum Gesprächspartner: «wenn die Sehnsucht nach der alten Kinderheimat mir mal wieder zu schaffen machte», schreibt die Mutter, «dann brauchte ich Dir nur von zuhause erzählen. Wir setzten uns gewöhnlich auf die Stufe, die zum Balkon führte, und an Dir hatte ich einen aufmerksamen Zuhörer, so klein Du warst, Du hast auch das meiste behalten.»[21] Das ist kein einzelnes Erinnerungsbild, es könnte durch viele andere ergänzt werden.

Mutter und Sohn bilden den inneren Kern der Familie. Arnos Schwester Luzie wird demgegenüber von allen Familienmitgliedern in Wesen und Art als ganz=anders![22] erkannt. Wie die Mutter berichtet, war sie mit der Geburt ihres Bruders «bei Papa so ziemlich hintenrunter»[23]. Als Luzie später für das «Porträt einer Klasse» interviewt wird, hat sie kaum noch Erinnerungen an ihre Kindheit: ihre Abwehr ist so groß, dass sie nahezu alles vergessen hat, die Straßen, Plätze, Namen, die Empfindungen und Eindrücke; während der ungleich privilegiertere Bruder, Arno Schmidt, in Gedankenspiele ausweicht, seine Kindheit fiktionalisiert und sich noch an kleinste Einzelheiten, an alle Beschädigungen erinnert. In Abend mit Goldrand schreibt Schmidt: ich konnte meinen Vater buchstäblich ‹nicht riechen›; dies Gemix aus Schweiß Tabak Darmgas Schnaps[24]. Eine Ekelempfindung, für die die Mutter eine sehr einfache Erklärung liefert: «In der Zeit, wo alles so teuer war, kaufte sich Papa alle Monate I Pfund Rippentabak; der roch nicht gut, und Papa mußte mehr spucken als rauchen.»[25]

Arno Schmidt muss in den ersten Jahren den Vater wie einen Fremden empfunden haben, und gegenüber fremden Personen war dieses Kind nicht nur scheu, sondern offen ablehnend. Nach eigenem Bekenntnis weinte & sträubte[26] er sich, sobald er mit zu Bekannten oder Verwandten sollte. Doch in den Erinnerungen Schmidts kommen auch andere Seiten des Vaters zur Sprache. Sehr oft geht er im Sommer mit dem Sohn schwimmen, er bringt ihm das Kartenspielen bei, baut ihm einen Drachen, geht mit ihm Wandern und spielt mit ihm Schlagball.

Trotzdem muss Schmidt wohl den Vorstellungen und Erwartungen, die der Vater von einem Sohn hatte, widersprochen haben. Die Mutter beschreibt Arno Schmidt als empfindsam, als «sehr vorsichtig»[27], als «einen lieben Jungen», der «nichts kaput gemacht»[28] hat. Sobald er die Wohnung verlässt, ruft er mechanisch: «Ich bin nicht lange; komm gleich wieder.»[29] Die Mutter freut sich über diese Anhänglichkeit; dem Vater gefällt das in sich gekehrte Wesen des Sohnes gar nicht. Wo die Mutter «Charakter»[30] erkennt, muss er vom Vater einmal gehört haben, dass er eigentlich gar kein ‹richtiger Junge› sei, weil er «keine Hosen zerrissen»[31] hat und keine Fenster einwerfe.[32] Was die Erziehung ihres Sohnes angeht, waren sich die Eltern offenbar ziemlich uneins. Schmidt reagiert mit fantastischen Absencen[33], die er später als rettende Kindheitsgeste beschreibt. Neben Tagträumen und Gedankenspielen sind es Flugträume, in denen er sein Entkommen definiert und die ihren räumlichen Ausgangspunkt auf dem Balkon haben: Flugträume, in denen man die gedämpft schreienden und scheltenden Eltern hinter sich ließ und mit wehenden Armen weit um die Häuserecken dicht über den menschenarmen nachtgrauen Straßen schräg nach unten glitt.[34]

Der Balkon wird zum Synonym einer imaginären Freiheit, zum Platz, von dem aus sich die Mitwelt, das ständige Gesehenwerden und die Sichtbarkeit in allen Lebenslagen, derealisieren lässt. Man «wird imaginär», sagt Sartre, «wenn man keine angemessene Antwort auf eine konkrete Situation findet»[35]. Schmidt macht in Gedankenspielen die Erfahrung des Imaginären als einer wirklichen, das heißt erlebten und gestalteten Aktivität. Nur im Rahmen einer solchen «passiven Aktivität»[36] wird er im späteren Leben handeln können.

Schreiben ist ein solches Handeln; und als Schriftsteller entwirft er Figuren, die das leisten, was ihm verwehrt war: Eine Rache am Anderen. In der Erzählung Gadir sitzt sein Alter Ego Pytheas wieder in der engen finsteren Küche mit den Eltern am Holztisch; sie stritten, zankten; mein Vater brodelte wieder mir, dem Manne, verschwollene Befehle zu, drohte aus rohen Augen, wölbte den Mund zu fetten Soldatenflüchen; ich ging vor ihn hin, und hieb ihm eine ins rotunde Radaugesicht, daß er sofort schwieg, völlig verblüfft, war fertig, saß da, mit abgesägten Hosen.[37]

Schmidt hat in vielen Arbeiten ausführlich von den familiären Verhältnissen berichtet und ein Bild des Erstickens gezeichnet. Doch muss man bedenken, dass nahezu alle Erinnerungen aus den späten Lebensjahren stammen. Die umfangreichsten Kindheitserinnerungen publiziert er 1975 in Abend mit Goldrand. Zwei Jahre zuvor war ihm der Goethe-Preis verliehen worden. Schmidt befand sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere, und er konnte sich als jemand darstellen, der es, trotz schlechter Vorzeichen, geschafft hat, der die Kindheit hinter sich gelassen hat.

Der Musterschüler

In die Schule gegangen ist Schmidt, wie er betont, ganz-ungern[1], und nach allem, was wir bisher von ihm gehört haben, klingt das glaubhaft.

Ostern 1920 wird er in die Volksschule am Pröbenweg-Hammerweg eingeschult, und es muss – folgen wir dem Bericht der Mutter – eine mittlere Katastrophe gewesen sein: «Tagelang vorher warst Du schon in großer Aufregung; es konnte Dich Niemand beruhigen; nun war der Tag gekommen. […] Du hast meine Hand nicht losgelassen; ich konnte Dir erzählen, was ich wollte, Du starrtest nur vor Dich hin.»[2] Im Klassenzimmer kommt es dann fast zum Eklat: «Du ließest meine Hand nicht los. […] Ich hab Dir gut zugeredet, und hatte mich von Dir losgemacht; aber ehe ich die Tür erreicht hatte, warst Du schon wieder hinter mir.»[3]