Aschaffenburger Schloss - Erik Schreiber - E-Book

Aschaffenburger Schloss E-Book

Erik Schreiber

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die vorliegende Studie macht den Versuch, die Baugeschichte des Aschaffenburger Schlosses darzustellen, die bisher nur mit kurzen Notizen in Handbüchern der Kunstgeschichte oder sehr unvollständigen Abhandlungen der alten und neueren Reiseliteratur abgetan wurde. Schon gleich zu Beginn der Arbeit stellte es sich heraus, daß in die Betrachtung des jetzigen Schlosses die des alten notwendigerweise mit hineinbezogen werden mußte; hierbei war zuerst der Irrtum zu klären, der dem alten Schloß eine andere Stelle als dem neuen anwies, ferner die Entstehung der Bauteile zu beleuchten, die sich nach dem großen Brande des Jahres 1552 in die neue Anlage hinübergerettet haben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 207

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Herausgeber

Erik Schreiber

Historisches Deutschland

Verlag Saphir im Stahl

e-book 054

Schloss Aschaffenburg

Erscheinungstermin: 01.10.2021

© Saphir im Stahl Verlag

Erik Schreiber

An der Laut 14

64404 Bickenbach

www.saphir-im-stahl.de

Titelbild: Simon Faulhaber

Lektorat: Peter Heller

Vertrieb neobook

Das Wappen dient als Bildzitat und ist kein hoheitsrechtlicher Verstoß.

Herausgeber

Erik Schreiber

Historisches Deutschland

Das Schloss zu Aschaffenburg

von

Otto Schulze-Kolbitz

Verlag Saphir im Stahl

STUDIEN ZUR DEUTSCHEN KUNSTGESCHICHTE

65. HEFT.

DAS SCHLOSS

ZU ASCHAFFENBURG

VON

OTTO SCHULZE-KOLBITZ

DA. PHIL.

STRASSBURG

J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel)

1903

Inhalt

Vorwort

Verzeichnis der benutzten Literatur

Zeittabelle

Berichtigungen und Zusätze

Erster Teil

Das alte Schloß zu Aschaffenburg (bis 1552)

Schloß- und Stadtbefestigungen

Zweiter Teil

Der Notbau. 1556 – 1606 (das sogenannte „Alte Schloß“)

Dritter Teil

Das neue Schloß zu Aschaffenburg

Einleitung

Porträt des Bauherrn und Baumeisters

Alte Baubeschreibungen. Urkunden und Abbildungen

I. Das Kupferstichwerk Ridingers

II. Hypotyposis scenographica Arcis Augustissimae Aschbg.

III. Die Bauakten

IV. Weitere schriftliche Mitteilungen über das Schloß

Baubeschreibung des Schlosses zu Aschaffenburg

A. Lage des Bauplatzes und seine Umgebung

Vorarbeiten

Die Vorfundamente

Südseite

Grundriß des Schlosses

Schloßwasserleitung und Entwässerung

B. Außenfronten

Die Südseite in ihrer Gesamtwirkung

Die Türme

Die Giebel

Das Dach

Gesamtwirkung des Schlosses

C. Hofansicht

Der alte Turm

Das Kapellentor

Die vier Treppentürme dea Hofes

Die Arkaden

Gesamtbild des Hofes

D. Das Innere

Der Kaisersaal

Beschreibung des Dachstuhles über dem Kaisersaal

Rekonstruktion der ehemaligen Verteilung der 23 Reliefs über die Decke des Kaisersaales Schloßkapelle

Altar

Kanzel

Der Schöpfer der Sehloß-Skulpturen Hans Juncker

Schluß

Anhang

Urkunden

Bauakten

Reisehandbücher, topographische und geographische Werke

Münzen mit Abbildungen des Schlosses

Register

Verzeichnis der benutzten Literatur.

Archiv des historischen Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg.

Amrhein, die Prälaten und Kanoniker des ehemaligen Kollegialstiftes St. Peter u. Alexander zu Aschaffenburg (Würzburg 1882).

Bavaria, Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern 1866. Bd. IV.

Behlen und Merkel. Geschichte und Beschreibung von Aschaffenburg und dem Spessart. Aschaffenburg 1842.

Beilhac, Durch und um Aschaffenburg. 1878.

Beschreibung der 4 weltberühmten Ströme Mosel, Saar, Neckar und Mayn. (Ausführliche und grundrichtige Beschr.). Frankfurt 1690.

Bezold, Gustav von, Handbuch der Architektur. II. Teil, Bd. 7. Die Baukunst der Renaissance in Deutschland, Holland, Belgien und Dänemark. Stuttgart 1900.

Boehmer, Regesta Arch. Mogunt I.

Braunfels, Die Mainufer. 1842.

Centralblatt der Bauverwaltung 1889. Bd. IX. N. 5. 6. Berlin. 1902. Bd. XXII. N. 71. 79.

Cerceau, Du, Les plus excellents bastimens de France. Paris 1576.

Cornill. Otto. Neujahrsblatt des Vereins für Geschichte und Altertumskunde zu Frankfurt a. M. 1871

Craemer, P. Die Jagd im Spessart München 1892.

Dahl, J. C, Geschichte und Beschreibung der Stadt Aschaffenburg 1818

Darmstädter, Paul. Das Großherzogtum Frankfurt. Frankfurt 1901

Dohme, R. Geschichte der Deutschen Baukunst. Berlin 1885

Ebe, Die Spätrenaissance. Berlin 1886

Friedrich, Karl, Augustin Hirsvogel. Nürnberg 1885

Fritsch, K. E. O. Denkmäler deutscher Renaissance. Berlin 1880 - 91.

Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Stuttgart. Berlin. Leipzig. 1891.

Girstenbrey, J. M. Festschrift zur 300 jährigen Jubelfeier der Stiftskirche in Aschaffenburg (zugleich ein Beitrag zu deren Geschichte). Aschaffenburg 1882

Gudenus, Codex Diplomaticus. Frankfurt, Leipzig 1747

Harrer, Peter, Beschreibung des Bauernkrieges, 1625 in „Materialien zur neueren Geschichte“ (G. Droysen). Halle 1881.

Hauss, Franz, geschriebene Chronik der Stadt Aschaffenburg, 1818 zusammengetragen. In der Städt. Sammlung zu Aschaffenburg.

Hefner-Alteneck, Dr. J. H. von, Lebenserinnerungen. München 1899

- Eisenwerke oder Ornamentik der Schmiedekunst des Mittelalters u. d. Renaissance. I. Bd. Tafel 11.

- Briefe an den Konservator der städt. Samml. zu Aschaffenburg, Herrn Friedrich.

Hennes, die Erzbischöfe von Mainz.

Hergenröther, Kirchenlexikon.

Herrlein, A. von, Aschaffenburg und seine Umgebung. Aschaffenburg 1857.

Hypotyposis Scenographica arcis augustissimae … Moguntiae apud Joannem Albinum. Anno 1614 (Festschrift zur Feier des Einzuges in das neue Schloß vom Erzbischöflichen Jesuiten-Kollegium überreicht.)

Joannis, G. Chr., „Res Moguntiacae” Tomus I. II. Frankfurt 1722.

- Scriptouam Historiae Moguntinensi cum maxime inservientium. Frankf. 1722

Kittel, M. B., Die Bauornamente aller Jahrhunderte an monumentalen Gebäuden der Kgl. Bayer. Stadt Aschaffenburg. Programm der Kgl. Bayer. Gewerkschule zu Aschaffenburg. Aschaffenburg 1862/68.

- Manuscript, die Stadtgeschichte Aschaffenburgs betreffend.

- Zettelkatalog.

Dieser und das Manuscript befinden sich im Besitze des Konservators der städt. Samml. zu Aschaffenburg, Herrn Friedrich Kugler, Geschichte der Baukunst.

Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) 1901. Tübingen und Leipzig.

Lotz, Kunsttopographie Deutschlands l857. Bd. II.

Lübke, Wilhelm, Geschichte der Renissance in Deutschland. Stuttgart 1882.

Link, Georg. Klosterbuch der Diözese Würzburg. II. Bd. Würzburg 1876.

May, Beschreibung und Geschichte der kgl. Schlösser und Lustgärten von Würzburg, Aschaffenburg etc. Würzburg 1830.

Meisner, Daniel, Thesaurus philo-politicus h. e. emblemata s. moraliapolitica ... Frankfurt 1624 – 26, bei Eberhard Kieser. Erste Ausgabe enthält 416 Blätter. Zweite Ausgabe enthält 800 Blätter. Nürnberg 1642.)

Merian, Matthaeus. Topographia Alsatiae etc. 1663 s. nnter Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis. 3. 1646. Frankfurt.

Merkel, Joseph. die Miniaturen und Manuscripte der kgl. bayer. Hofbibliothek in Aschaffenburg. 1836.

Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses. Bd. II. 1890.

Unter „Sebastian Goetz, der Bildhauer des Friedrichsbaues“ von A. v. Oechelhaeuser.

Monconys. Journal des Voyages de Monsieur de Monconys. Conseiller du Roy en ses conseils d'Estat ... A Paris chez Louis Billanie au Pallais 1675.

Monumenta Germaniae.

Oesterley, Dr. Hermann, historisch-geographisches Wörterbuch des deutschen Mittelalters. Gotha. Perthes 1882.

Ortwein, deutsche Renaissance. XXVI. Abt. Zeichnungen Niedlings vom Schloß Aschaffenburg, Leipzig 1871 - 75. Neue Folge von Scheffers. Leipzig: 1876 - 88.

Protokolle des Stiftsarchivs zu Aschaffenburg.

Piccolomini. Aenae Sylvii, opera, quae exstant omnia. Basel 1571.

Ranke, Leopold von. Jahrbücher des deutschen Reiches. II. Bd. I. Abt. Repertorium für Kunstwissenschaft. XII.

Ridinger, Architectur des Maintzischen Churfürstlichen neuen Schloßbawes St. Johannspurg zu Aschaffenburg sampt dessen gründen, aufzügen, gehenckswercks, gibeln und figuren, von alten römischen Kaysern. Innerhalb des bawes, beneben einen ufzug der Statt Aschaffenburg und gantzen Schloßbawes dnreh Georg Ridingern, Maintzischen Churfürstlichen bestelten Bawmeistern. Bedruckt in der Churfürstlichen Statt Maintz, durch Joan Albin. 1616 Schober, Johann, Führer durch die Stadt und nächste Ungebung von Aschaffenburg. Aschaffenburg 1901.

Serarius. Moguntiacarum rerum ab initio usque ad reverendissimum et illustrissimum hodiernum Archiepiscopum ad Electorem, Dominium. D. Joannem Schwickardum. Libri Quinque. Auctore Nicolao Serario Societatis Jesus S. S. Theologiae Doctore, ac in Academia Mogontina Professore. Moguntiae l604.

Waagen. Kunstwerke und Künstler im Erzgebirge und Franken (Deutschland). I. Leipzig, 1843.

Wallhausen, Joh. Jakob von, Defensio patriae oder Landtrettung. 1621.

Würzburg. Kreisarchiv, Hauptbaurenung des Schlosses Aschaffenburg. 1606 - 18.

- Rechnung. 1618 – 1619.

- Dachstuhl, Grundrisse, Innendekorationen.

Zedler, Universallexikon. 1732.

Zeiller, Martin. Itinerarium Germaniae. Straßburg 1632.

Zeitschrift für die Geschiehte des Oberrheins. N. F. IV. 1899. O. 1 - 45.

Zimmermann. Dr. W., Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges. Stuttgart. l854.

Zimmerische Chronik, ungefähr 1566 geschrieben Bd. IV. I. 166.

Zeittabelle.

855 30. Nov. stirbt Königin Liutgard, Gemahlin Ludwig d. J. in Aschaffenburg (S. 4).

974 Otto, der Sohn Ludolfs v. Schwaben, im Besitz der civitas Ascafabure ; läßt sich hier ein Jagdhaus bauen (S. 5).

1122 Erzbischof Adalbert I. befestigt das alte Schloß (S. 7).

1285 Erzbischof Werner baut eine nene Schloßkapelle (S. 9).

1337 Bau des alten Schloßturmes (S. 9). Ende des 14. Jahrh. wird er erhöht, um 1450 im gotischen Stil ausgebaut. Konrad III. (1419 - 1439) erweiterte das Schloß (S. 10). Theoderich v. Erbach (1419 – 1439) erweitert dasSchloß ebenfalls und schützt es durch neue Mauern (S. 10).

1447 Reichstag in Aschaffenburg (S. 11). Zwischen 1520 - 1530 Entstehung der Hirsvogelzeichnung (S. 14).

1545 24. Sept. Erzbischof Albrecht von Brandenburg stirbt im Schloß (S. 16).

1552 am Laurentiustag wird das alte Schloß niedergebrannt (S. 17).

1556 Erzbischof Daniel kauft vom Stift ein Haus zur Vergrößerung des Hofbaues (S. 20).

1557 Erzbischof Daniel kauft zu demselben Zweck ein anderes Haus von Hans Leonhardt Kottwitz v. Aulenbach (S. 20).

1558 ca. Notbau fertig.

1566 wurde die Glocke, die im Dachreiter des alten Turmes hängt, gegossen (S. 88).

1601 Erzbischof Wolfgang stirbt im Schloß (S. 21).

1604 17. Febr. Schweickhardt Kurfürst.

1605 Vorarbeiten zum Schloßbau (S. 56).

l605 - 1618 (incl.) Hauptrechnung über den Aschaffenburger neuen Schloßbaw. (Würzburger Kreis-Archiv). (S. 43).

1606 Die Vorfundamente werden zu bauen begonnen (S. 57).

1606 (23. - 30. Juli) Wochenrechnung über Erdarbeiten für das Schloß. (Würzburger Kreis-Archiv) (S. 49).

1607 Anlage der Schloßwasserleitung u. Entwässerung (S. 64).

1607 (Frühling) Schweickhardt in Seligenstadt (S. 66).

1607 Bau der Wappenmauer (S. 58).

1608 Kellergeschoß im Bau (S. 66).

1610 Erdgeschoß im Bau (S. 71).

1612 Bildnis des Baumeisters Ridinger im KrämerKunstbuch Aschaff. (S. 34).

1613 große eichene Schloßtüre (Südportal) gefertigt (S. 74).

1613 Schloßkapellenaltar fertig (S. 120).

1614 südliche Burgmauer im Bau (S. 61).

1614 17. Febr. Schloß eingeweiht, am l0jährigen Jahrestage der Wahl Schweickhardts zum Kurfürsten (17. Febr. 1604) (S. 39 u. 86).

1614 Münzen geprägt zur Feier der Einweihung (1613 17. Febr.). Anhang N. 29.

1614 erscheint die Hypotyposis scenographica in Mainz vom Jesuitenkolleg daselbst herausgegeben (S. 41).

1615 in den Wintermonaten wurde dasSchlo bezogen (S. 37).

1616 1. Januar überreicht Ridinger „ein Kupferstichwerk dem Erzbischof (S. 36).

1618 - 1619 Rechnung über den «Newen Schloßbaw zu Aschaffenburg. (Würzburger Kreis- Archiv) S. 47.

1618 Kanzelunterbau mit Bildwerk in der Schloßkapelle von dem Bildhauer Hans Juncker gefertigt, also Kanzel wahrscheinlich schon 1617 (S. 120).

1618 Altar gesäubert von HansJuncker (S. 119).

1618 Tabernakel für den Altar von Jörg Kayser (S. 110).

1618 Inschrifttafel über den Schloßbau am vorderen Eingang (Anhang Nr. 3l).

1619 Münzen geprägt zur Vollendung des Schloßbaues (Anhang Nr. 29).

1621 Stich mit Ansicht des Schlosses. Joh. Jac. v. Wallhausen (S. 26).

1624 (26) Stich mit Ansicht des Schlosses. Daniel Meisner (S. 27).

1625 3. Jan. Brief des Bürgermeisters und Rates von Nürnberg an den Erzbischof Schweickhardt (S. 49).

1631 Gustav Adolf im Schloß.

1646 Stadtplan Aaschaffenburgs von Merian (8. 27). Prospekt Aschaffenburgs von Merian.

Prospekt, Gesamtansicht des Schlosses. Merian (S. 28).

1674 Bericht über das Schloß in: „Itinerarium Germaniae“ (S. 50).

1675 Reisetagbbuchblätter des Baron de Monconys. Abhandl. über d. Schloß (S.51).

1690 Notizen über das Schloß in „Ausführliche u. grundrichtige Beschreib. d. 4 ... (S. 52).

1692 Dachboden und oberen Turmstockwerke des Schlosses eingerichtet (S. 29). Bald darauf Dachstuhl über Kaisersaal ausgebessert und verstärkt (S. 29).

1732 Bericht über das Schloß in dem Zedlerschen Universallexikon (S. 52).

1750 ca. Stich des Rochushospitals (Mainz). Prospekt Totalansicht des Schlosses (S. 30). 2 große Oelgemälde mit Ansichten des Schlosses von Ferdinand Kobell (1740 - 1799) (S. 29). Große Grundrißpläne des Schlosses mit der alten Raiumverteilaug. Würzb. Kreisarchiv (S. 31). Umbauskizzen zur Herstellung der durchlaufenden Korridore. Würzb. Kreisarchiv (S. 31).

1783 Notbau abgerissen (S. 32). Ende d. 18. Jahrh. Stich mit Ansicht des Schlosses (S. 31).

1799 Stich mit Ansicht des Schlosses. A. W. Huffner (S. 32).

1780 - ca. 1815. Dauer der großen inneren Umbauten.

19. Jahrh. Zahlreiche Abbildungen Schlosses in Kalendern, Almanachen, Reisehandbüchern (S. 32).

1802 Schalldeckel über der Kanzel von Bildhauer Eckert (S. 112).

1805 Der plastische Aufbau, der bis ca. 1780 über dem großen Wappen der Wappenmauer stand, wird als künsliche Ruine ins Schöntal gebracht (S 32, S. 59).

1806 Stich mit Ansicht den Schlosses. Aubert père. Nach einem Oelgemälde gestochen, das den Einzug Napoleons in Aschaffenburg darstellt und sich in der Galerie in Versailles befindet (S. 32).

1836 Aus den Schloßkellern werden Urkunden und Akten des Kurmainzer Archivs, die dort in Kisten und Fässern untergebracht waren, entfernt (S. 99).

1867 Aufsatz Dr. M. B. Kittels über das Schloß (S. 33).

Vorwort

Die vorliegende Studie macht den Versuch, die Baugeschichte des Aschaffenburger Schlosses darzustellen, die bisher nur mit kurzen Notizen in Handbüchern der Kunstgeschichte oder sehr unvollständigen Abhandlungen der alten und neueren Reiseliteratur abgetan wurde.

Schon gleich zu Beginn der Arbeit stellte es sich heraus, daß in die Betrachtung des jetzigen Schlosses die des alten notwendigerweise mit hineinbezogen werden mußte; hierbei war zuerst der Irrtum zu klären, der dem alten Schloß eine andere Stelle als dem neuen anwies, ferner die Entstehung der Bauteile zu beleuchten, die sich nach dem großen Brande des Jahres 1552 in die neue Anlage hinübergerettet haben.

Bei dieser Untersuchung und der der Baugeschichte des jetzigen Schlosses kam es mir in erster Linie darauf an, aus urkundlichen Quellen und Mitteilungen die bis dahin überhaupt unberücksichtigt geblieben waren, die Entstehung der erzbischöflichen Residenz in gedrängter Uebersicht zu geben. Es fanden sich bei diesem Versuch eine beträchtliche Reihe von Angaben, die in kunsthistorischer und rein technischer Beziehung sowohl, als auch in kulturhistorischer über manche bisher offen geliebene Fragen Auskunft gaben.

Hierbei gelang es auch, den Bildhauer der Skulpturen der Schloßkapelle zu entdecken, der es vollauf verdient, in die so namenarme Reihe deutsche Künstler der Renaissance gereiht zu werden. Weitere Studien sollen den Nachweis erbringen, wie sich in den Maingegenden eine ausgedehnte Bildhauerschule entwickelte, die Würzburg zum Zentrum hat.

Ferneren Untersuchungen muß es auch vorbehalten bleiben, die Architektur des Schlosses in eine bestimmte Bauschule einzugliedern, da mir bisher die Zeit fehlte, die mit unserem Bau in Verbindung stehenden Werke persönlich zu prüfen. Mit Abbildungen allein, glaube ich, ist diese Arbeit nicht zu bewältigen, da das vorhandene Material sehr unzureichend ist und meist nur Gesamtansichten, selten gute Details gibt.

An dieser Stelle sei es mir noch erlaubt, Herrn Prälaten Dr. Friedrich Schneider in Mainz meinen pflichtschuldigsten Dank zu sagen für die mannigfaltigen Förderungen und Anregungen, die ich durch ihn erfahren habe.

Ebenso fühle ich mich zu Dank verpflichtet: den Vorständen der Kgl. Bibliothek zu Aschaffenburg und Würzburg Herrn Professor Hart und Herrn Archivrat Göbl, ferner dem derzeitigen Restaurator des Mainzer Schlosses Herrn Architekten Opfermann und vor allem dem Konservator der Städt. Sammlung zu Aschaffenburg Herrn Friedrich, der in selbstlosester Weise mir jederzeit fördernd zur Seite stand.

Ein Mann, der aus Aschaffenburg gebürtig, mir noch in den Tagen hohen Alters mit seiner großen Erfahrung viel genützt hat, weilt nicht mehr unter den Lebenden: Herr von Hefner-Alteneck, der unermüdliche Forscher deutscher Kunst.

Ihm will ich treues Gedenken bewahren.

Berlin, Oktober 1905

Otto Schulze - Kolbitz.

ERSTER TEIL.

DAS ALTE SCHLOSS ZU ASCHAFFENBURG

(BIS 1558).

Schloß- und Stadtbefestigungen.

Unermüdlich ziehen die stillen Wasser des Mains zu Tal, seit Jahrtausenden folgt rastlos Welle auf Welle, in ewig junger Naturkraft alle Wechsel der Zeit überdauernd. Die Berge mit ihren friedlichen Tälern, durch die sich einst der junge Strom mit schäumendem Uebermut siegreich Bahn brach, stehen noch ragend, wie an jenem ersten Tage; die Wälder und Fluren, die seine Ufer umsäumen, sind noch wie damals, nur was des Menschen Hand in schaffender Arbeit errichtete, ist, wie er selbst, dem Verfall und der Vergänglichkeit unterworfen.

Oede und einsam war es hier in jener Urzeit, dicht verwachsen und unwirtlich, lange mußte der Mensch in verwegenem Kampfe und harter Mühe ringen, bis er sich Bahn gebrochen in diesen verlassenen undurchdringlichen Waldgegenden. Die fließenden Wasser hörten den Schlag der Axt, sie sahen armselige Holzhütten in dem Dickicht, das sich langsam lichtete, auf den Fluten glitt der Einbaum hinab.

Andere Zeiten kamen. Durch die Berge klang schaurig das Echo römischer Tubahörner, gewappnete Krieger erblickten die erschrocken aufblitzenden Wellen, trotzige Männer bauten die ersten Brücken über sie (1), Kastelle und Mauern stiegen aus der Erde. Ein ander Geschlecht zerbrach diese Grenzfesten, in den gährenden Zeiten der wandernden Völker zog manch fremder Stamm das Maintal hinab, und als es endlich wieder ruhig geworden, als die Merovinger-Könige jene Gegenden in ihren Besitz genommen, pilgerten ernste Männer den Strom hinauf und kündeten den rauhen Einwohnern mit leuchtendem Auge und glaubensvollem Gemüte von dem Erlöser der Welt. (2)

In einem stillen Winkel, da wo der Main wieder nach Nordwesten fließt, nachdem er die große sudliche Schleife über die alten Städtchen Wertheim und Miltenberg fast beendet hat, liegt Aschaffenburg auf den letzten Ausläufern des Spessarts, die hier bis an den Fluß vorrücken: jenseits der Ufer, weit hinter der fruchtbaren Niederung schließen in blauender Ferne die sanften Höhenzüge des Odenwaldes den Horizont.

Lange war man der Ansicht, diese Stadt sei ursprünglich ein römisches castrum mit einer Niederlassung gewesen auf dessen Grundmauern später die erste Anlage des Alten Schlosses, dessen Reste man auf dem Badberge suchte, erstanden sei: (3) mau lutdi sie für einen Brückenkopf des am anderen Ufer liegenden Kastells Stockstadt des transrheinischen limes, der

hier nicht wie in seinem übrigen Laufe von Wall und Graben, sondern zwischen Miltenberg und Groß-Krotzenburg nur von dem trennenden Flusse gebildet wurde.

Dieser Glaube bildete sich durch die Funde, die man 1777 bei Niederlegung eines Stadtturmes (Döngesturm) der alten Mauer machte. Es fanden sich dort römische Opfer- und Gelübdesteine eingemauert, und der geistliche Rat Heim, der sie damals beschrieb, folgerte daraus den römischen Ursprung Aschaffenburgs.

Heute ist, dank der Ausgrabungen des Kreisrichters Conrady (Miltenberg) (4) nachdem schon vorher Herrlein zuerst die festgewurzelte Meinung angezweifelt hatte (5), erwiesen, daß hier nie Römer gesessen, daß alle diese Steine (6), deren Gesimse meist abgeschlagen wurden, um sie als glatte Quadern besser vermauern zu können, aus dem nahen Stockstadt stammen.

Wahrscheinlich hatte der Mainzer Erzbischof Adalbert I., als er 1122 Aschaffenburgs Mauern, wie wir unten sehen werden, notgedrungen plötzlich erweitern und verstärken mußte, dies Material, soweit es nicht die umwohnenden Landbewohner für ihren Häuserbau benutzt hatten, heranbringen lassen. Bis auf die untersten Fundamente wurde damals das verlassene Kastell umgewühlt, alles, was irgend brauchbar war, wurde fortgeschleppt. Wäre in Aschaffenburg jemals eine römische Ansiedlung gewesen, hätte man gewiß Scherben ausgegraben, die sich an allen derartigen Plätzen in großer Zahl finden. Nachforschungen in dem Boden Aschaffenburgs zeigten aber keine Spur von diesen, und die wenigen Münzen, die man bisher entdeckte, sind keineswegs ein sicherer Anhalt, da sie bei dem regen Verkehr der römisehen Kaufleute fast überall verstreut vorkommen. Auch berührte die alte Römerstraße den Winkel, den der Fluß hier bildet, und an dem unsere Stadt liegt. überhaupt nicht, sondern ging von Stockstadt in gerader Linie auf Obernburg zu.

In der Merovingerzeit sollen Karl Martell und Pipin der Kurze in diese Gegend gekommen sein, um im Spessart, den vorher schon König Gunther von Worms mit seinen Degen durchzogen hatte, dem Waidwerk obzuliegen. (7)

Unter Karl des Großen wurde der Spessart, der sich damals noch bis in die Gegenden des Odenwaldes erstreckte (8), königlicher Bannforst; ein schlichtes Jägerhaus, nur aus Findlingen und Holz errichtet, bot gewiß dem hohen Jäger Schutz und Unterschlupf vor Wind und Wetter, und seine Nachfolger, die vorübergehend in Frankfurt residierten (9), werden den Main hinaufgefahren sein und wie einst der große Vorfahr von hier aus durch die wildreichen Wälder gepürscht haben.

Um 855 findet sich Aschaffenburg urkundlich erwähnt (10) und wir erfahren, daß die Königin Liutgard, die Gemahlin Ludwigs des Jüngeren, in Asseafaburh am 30. November gestorben und ehrenvoll bestattet ruhe. (11)

Ferner berichtet Ekkehard von Aura, wie auch Girstenbrey angibt, die Hochzeit der beiden eben erwähnten Fürstlichkeiten habe zu Aschaffenburg in Ostfranken stattsgefunden (869) und letztere Stadt sei der Liutgard als Morgengabe und Witwensitz von ihrem Gemahl geschenkt worden. (12) Wurde ein solches Fest hier gefeiert, mußte das ehemalige Jagdhaus Karls des Großen unterdessen erweitert worden sein, und gewiß war auch eine Niederlassung allmählich um dasselbe entstanden. Nach dem Tode der Königin Liutgard, die in Aschaffenburg ihre letzte

Ruhestätte fand (13), kam die Stadt an die fränkischen Herzöge, die in dieser Zeit der zunehmenden Entwickelung des Sonderstaats in Deutschland auch hier ihre Macht zu entfalten anfingen.

Inzwischen hatte Eberhard von Franken im Jahre 941 nach dem gemeinsamen Aufstande mit Heinrich, dem Sohne Otto I., Giselbert von Lothringen, Ludwig IV. von Frankreich und Erzbischof Friedrich von Mainz bei Andernach Land und Leben verloren: das Herzogtum wurde nicht wieder hergestellt, und Eberhards Erbgüter geteilt. 974 ist Otto, der Sohn Ludolfs von Schwaben, der Enkel Otto I. im Besitze der civitas Ascafaburc (14). Als er am 31. Oktober 982 auf dem Heimweg von Unteritalien, wo er mit Kaiser Otto II. gegen Griechen und Sarazenen gekämpft hatte, in Lucca starb (15), ließ er sein Land, da er unvermählt geblieben war, ohne Erben, nur für seine Stiftung, die er der Aschaffenburger Kirche gemacht hatte, war schon vorher von ihm in verschiedenen Schenkungsurkunden gesorgt worden.

Er ist der Erbauer der Stiftskirche zu St. Peter und Alexander und Gründer des Kollegiatstiftes in Aschaffenburg (16); ferner ließ er sich an demselben Orte ein Schloß, oder richtiger ausgedrückt, eine Behausung und Unterschlupfstätte für Jäger errichten, wie es in der hetreffenden Handschrift heißt. (17) „Ravenspurc“ nannte man diesen Sitz, der in der Nähe des damals noch kleinen Ortes Aschaffenburg lag. Nach einer alten Sage (18) stand diese Ravensburg schon zur Zeit Karls des Großen, der sich auf einem Pürschgange nachts in dem dichten Walde verirrte, und gelobte, an der Stelle, wo er den ersten Menschen treffen würde, ein Kloster zu gründen. Früh morgens weckte ihn das Geräusch eines Holzfällers, der ihm mitteilte, daß er in der Nähe der Ravensburg übernachtet habe, und der Kaiser löste bald sein Versprechen ein.

Möglich, daß diese Sage erst später entstanden, als Otto seine Behausung bereits so genannt hatte, möglich auch, daß letzterer das alte Jagdschloß, das schon seit Karls Zeiten den Namen trug, für seine Zwecke wohnlicher gestaltete, jedenfalls irren alle früheren Geschichtsschreiber des Schlosses (19), wenn sie die Stelle dieses ersten Baues in der Webergasse suchen, wo heute das Forstamtsgebäude und das Kornhäuschen steht (20); alle haben sich durch den Merianschen Stadtplan (21) von 1646 irre leiten lassen, auf dem freilich ungefähr an dem bezeichneten Orte „das alt Schloß“ steht. Auch der Prospekt Aschaffenburgs in dem Kupferstichwerke Ridingers (22) zeigt über einer Reihe von kleineren Gebäuden, die ebenfalls an der obengenannten Stelle stehen, die Worte: „Das Altte Schloß“. Was dies für eine Anlage war, werden wir später erfahren, nur soviel sei gesagt, daß der Zeichner des Planes in der Topographia hiermit eine weit Jüngere Anlage meinte.

Ottos Leiche wurde von Lucca über die Alpen nach Aschaffenburg gebracht und in Anwesenheit des Erzbischofs Willigis feierlich in der Stiftskirche beigesetzt. Bald darauf kam die Stadt zum Erzbistum Mainz, denn schon im Jahre 989 erbaute Willigis bei derselben die erste Brücke (23) über den Main und fast 820 Jahre blieb sie treu unter diesem Reginiente. Erst im Jahre 1122 wird wieder der Stadt und des Schlosses urkundlich Erwähnung getan. Damals lag Kaiser Heinrich V. mit dem Mainzer Erzbischof Adalbert I. im Streit wegen der Neubesetzung des Würzburger Stuhles und da der ebenso „tatkräftige als weitausschauende und diplomatisch gewandte“ Kirchenfürst deshalb einen festen Zufluchtsort brauchte, um sich vor einer eventuellen neuen Gefangennahme von Seiten des Kaisers zu schützen, so erneuerte er die alten Stadtmauern seiner Residenz Aschaffenburg (24) verstärkte und erweiterte sie und befestigte gleichzeitig das alte Schloß, von dem es heißt, daß es schon seit langer Zeit fast gänzlich verfallen und zerstört war (25).

Gewiß mußte der Bau möglichst beschleunigt werden, zumal der Kaiser, der von dem kühnen Plane Adalberts gehört hatte, sich persönlich beleidigt fühlte und dies Unternehmen als eine Verletzung der Reichsgesetze ansah. (26) Tag und Nacht werden, die Städter für ihren Herrn gearbeitet, viele Fuhren Steine werden die Einwohner der umliegenden Ortschaften im Frondienst mühsam herbeigeschafft haben, und damals war es auch, daß von Stockstadt als willkommenes Material die bereits behauenen Quaderreste des alten Römerkastells angefahren wurden. Alle römischen Funde, die man in Aschaffenburg machte, waren in dem Mauerwerk, das Adalbert hatte errichten lassen, auch der Döngesturm, den wir oben erwähnten, gehörte in diesen Befestigungsring, gerade er sollte nach seinem Abbruch im Jahre 1777 ein wichtiges Dokument für die angeführte Behauptung liefern. Es kam nämlich hier ein Gelübdestein zutage, den ein gewisser Publius Ferrasius Avitus dem Jupiter geweiht hatte. Nun fand sich in Stockstadt das Bruchstück eines ganz ähnlichen Denkmals (27), dessen Inschrift nach dem Votivstein aus dem Döngesturm unschwer ergänzt werden konnte und es ergab sich, daß beide Steine von demselben Stifter herrühren. Beide waren auch ohne Zweifel einst an demselben Orte, in Stockstadt, aber während der eine an seinem alten Platze verblieb, wurde der andere zum Mauerbau nach Aschaffenburg gebracht. Hieraus folgt, daß auch die anderen beim Abbruch des Turmes gefundenen Steine von dort hierher geschafft wurden und so lange keine anderen wirklichen Beweise für die Entstehung der Stadt aus einer römischen Niederlassung gefunden werden, müssen wir sie, und gewiß mit Recht, auf germanischen Ursprung zurückführen.

Von der alten Umwallung, die Adalbert hatte errichten lassen, steht noch ein gut Stück oben auf der Anhöhe nach dem Main zu. (28) Bei dem sogenannten Windfang bog sie nach Nordosten um, lief am Löhergraben entlang, gerade auf die Stiftskirche zu und näherte sich dann in nordwestlicher Richtung der Mainmauer wieder. An dem nördlichen spitzen Winkel, wo der Berg nach zwei Seiten plötzlieh abfällt, stand das alte Schloß, genau an derselben Stelle, an der auch das jetzige sich befindet, und erst im Jahre 1552 fiel es der Brandfackel Albrechts von Brandenburg-Kulmbach zum Opfer. Kein anderer Platz wäre schon während seiner natürlichen Lage so geeignet gewesen; nördlich und westlich senkt sieh das Gelände nach dem Viehberg und dein Main zu, an den übrigen Seiten wurde die Burg von der oben genannten Mauer gedeckt. Hätte sie weiter südlich, wie man bisher allgemein annahm, gestanden, wäre es jedem Angreifer ein leichtes gewesen, die Anhöhen ungehindert zu erklimmen und dann auf dem ebenen Plateau gegen das Schloß anzustürmen. Die weiteren Beweggründe für die Annahme der ursprünglichen Lage desselben an dem bezeichneten Platze werden wir bei Betrachtung der Zeichnung des alten Schlosses von Veit Hirsvogel (29) näher ins Auge fassen.