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Die DDR war eines der bedeutendsten Fischfangländer der Welt. Die größten Schiffe der Flotte gehörten dem "VEB Fischkombinat Rostock", das bis zu 16.000 Menschen beschäftigte und mehr als einhundert Schiffe besaß, darunter über 140 Meter lange schwimmende Fischfabriken. Die Dokumentation zeichnet anhand von historischem Material und vielen Zeitzeugen die Entwicklung der Flotte nach. Sie zeigt aber auch, wie die Subventionspolitik des Staates die Volkswirtschaft langsam ruinierte. Die Kosten für die Fischerei explodierten, als immer mehr Küstenländer dazu übergingen, ihre Fischereizonen auf 200 Seemeilen auszuweiten. Die DDR wurde von den ergiebigen Fangplätzen verdrängt, denn es mussten hohe Beträge für Fanglizenzen bezahlt werden. Deshalb begann eine fieberhafte Suche nach neuen Ressourcen. Obwohl die Kosten in der Fischerei davonliefen, wurde der Preis für Fisch aus politischen Gründen stabil gehalten.
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Seitenzahl: 24
Veröffentlichungsjahr: 2021
Wolf Lengwenus
Auf Ozeanen für die DDR
Geschichte der Hochseefischerei
© 2021 Wolf Lengwenus
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-347-31571-6
Hardcover:
978-3-347-31572-3
e-Book:
978-3-347-31573-0
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Wolf Lengwenus
Diplom-Biologe, geboren 1956 in Kupfermühle bei Flensburg. Studium der Biologie mit den Fächern Zoologie, Fischereiwissenschaft und Botanik. Als TV-Autor realisierte er seit 1984 mehr als 300 Dokumentationen, Reportagen und Magazinbeiträge für den NDR und andere ARD-Anstalten. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit naturwissenschaftlichen Themen und rezensierte von 1991 bis 1999 zahlreiche Publikationen für das Bücherjournal des NDR. Von1988 bis 2017 war er in verschiedenen Positionen für die ARD-Sendereihe „Expeditionen ins Tierreich“ tätig und arbeitete am Anfang seiner Tätigkeit mit Heinz Sielmann zusammen. Von 2001 bis 2017 zeichnete er außerdem als Redakteur für die NDR-Sendereihe „Länder Menschen Abenteuer“ verantwortlich. Heute ist er als freier Autor tätig.
Dem kleinen Buch liegt der Sprechertext zur zweiten Folge der fünfteiligen NDR-Reihe FISCHFÄNGER zugrunde. Die Reihe wurde von 1997 bis 2001 gedreht. Die Erstausstrahlung fand vom 3. August bis 31. August 2001 im NDR-Fernsehen statt.
INHALT
Einführung
Sowjetische Militärverwaltung
Gründung der DDR
ROS 202
Einführung der Flotillenfischerei
Die Blütezeit
Schwimmende Fabriken
Die Bedeutung der Transportschiffe
Die 200-Meilen-Zone und ihre Auswirkung
Die Krise verschärft sich
Das Ende
PROLOG
„Wir haben es gewusst als die Verhandlungen zum Einigungsvertrag einsetzten, was sich da entwickelt. Aber so ging es vielen Industriezweigen. Wir empfanden das als plattmachen.“
Gert Gippner, Fangleiter Fischkombinat Rostock:
EINFÜHRUNG
Rostock-Marienehe, das war bis zur Wiedervereinigung Heimathafen der größten deutschen Fischfang-Reederei. In seiner besten Zeit beschäftigte der „Volkseigene Betrieb Fischkombinat Rostock“ 16.000 Menschen und besaß mehr als einhundert Schiffe, darunter schwimmende Fabriken von gigantischen Ausmaßen.
Der Aufstieg der DDR zu einer der bedeutendsten Fischfangnationen der Welt begann aber nicht in der alten Hansestadt, sondern in Sassnitz auf Rügen. Ausschlaggebend für die Wahl des Standortes waren damals die kurzen Anmarschwege zu den ergiebigen Fangplätzen der mittleren Ostsee. Berühmt war Sassnitz für seine 26-Meter-Kutter. Das letzte Schiff dieser Klasse, die STERNHAI (SAS 320), lief 1959 bei der Elbewerft Boizenburg von Stapel.
Fritz Peters war Geschäftsführer der „Fischergenossenschaft Sassnitzer Seefischer“, die nach der Wende gegründet wurde. Er ermutigte die Kapitäne zum Kauf der volkseigenen Schiffe. Doch die Privatisierung war trotz vollmundiger Versprechen schwierig.