Aus meiner Hexenküche - Hannelore Dittmar-Ilgen - E-Book

Aus meiner Hexenküche E-Book

Hannelore Dittmar-Ilgen

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Wer mich kennt, weiß, dass es mir nicht nur die Physik angetan hat. Auch Kochen und Backen sind geliebte Hobbys. In diesem kleinen Büchlein habe ich einige meiner besonderen Rezepte zusammengestellt - Kochen nach Art der Physikhexe eben. Viel Spaß beim Schmökern und Ausprobieren.

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Hannelore Dittmar-Ilgen

Aus meiner Hexenküche

Die Rezepte der Physikhexe

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Alles nur Hexerei?

Wer mich kennt, weiß, dass es mir nicht nur die Physik angetan hat. Auch Kochen und Backen sind geliebte Hobbys. In diesem kleinen Büchlein habe ich einige meiner besonderen Rezepte zusammengestellt.

Viel Spaß beim Schmökern und... lasst Euch verführen, denn Kochen und Backen nach Physikhexenart ist wahrlich keine Hexerei.

Eure Physikhexe

 

 

 

Noch schnell eine Bemerkung, sozusagen das Kleingedruckte: Alle Fotos habe ich selbst gemacht und das Hintergrundwissen sorgfältig recherchiert und aufgeschrieben. Aber auch mir unterläuft einmal ein Fehler. Zudem kenne ich natürlich Eure heimischen Verhältnisse nicht. Daher kann ich keine Haftung übernehmen – oft genügt jedoch gesunder Menschenverstand, um einen „Patzer“ zu erkennen.

 

Von teuflischen Suppen und Saucen

Knoblauchsauce

So viel guter Knoblauchgeschmack und so viele schöne, stärkende Kräuter, da lacht das Hexenherz. Dies ist eine Sauce gerade richtig für ein teuflisch gutes Stück Fleisch. Aber ein frisches Roggenbrot passt auch.

Wir häuten 15 Knoblauchzehen und zerdrücken sie fein, 10 Frühlingsschalotten ebenfalls fein hacken. ¾ l milden Weinessig mit den Schalotten, dem Knoblauch sowie Bohnenkraut, Estragon und Basilikum zugedeckt einkochen lassen, bis die Flüssigkeit fast völlig verdunstet ist. Dann ¼ l Wein angießen und alles fein pürieren. 200 g Speckwürfel anbraten und in die Sauce geben, mit 1 Eigelb binden. Mit Salz und Pfeffer würzen.

 

Aioli nach Hexenart

Zutaten: 5 - 6 Knoblauchzehen (möglichst frische, sie haben besseres Aroma), 1 Eigelb, 1 Teel. Senf (scharf oder mittelscharf), 1 Eßl. Weinessig, Salz, Pfeffer (Pfeffer frisch aus der Mühle schmeckt besonders gut), 1 Prise Zucker, 125 ml Olivenöl, Zitronensaft, 1 klein gehackte, gut gewürzte saure Gurke oder gehackte Cornichons

Zubereitung: Die Knoblauchzehen abziehen und sehr fein zerkleinern. Das Eigelb, Senf, Essig, Salz und Zucker zu einer dicklichen Masse schlagen. Ist die Masse cremeartig, langsam das Olivenöl hineinträufeln und dabei immer weiterrühren, so entsteht eine mayonnaiseartige Creme. In diese geben wir die gehackten Knoblauchzehen und Gurken hinein. Alles noch mit frischem Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und fertig ist die leckere Beigabe für gebackene Kartoffeln, Fisch, Gemüse, Fleisch, Grillspießchen oder ganz besonders gut zu frischem Baguette.

 

Schwarzer Senf

Senf fördert die Verdauung und hilft, die Speisen im Magen zu verteilen. Was liegt da näher, als einen speziellen Kräutersenf selbst herzustellen.

Wir kochen 1 l Weinessig, ½ Teel. gemahlenen Zimt, etwas Nelke und Piment sowie 3 Zwiebeln und 3 Knoblauchzehen zusammen mit Estragon, Thymian, Majoran und Lorbeerblatt sowie 250 g Zucker auf. Dann über Nacht zum Marinieren beiseite stellen.

Die würzige Brühe durch ein Sieb passieren und 500 g schwarzes Senfmehl (gibt es im Reformhaus oder schwarze Senfkörner selbst sehr fein mahlen) unterrühren. Den Senf noch einmal 10 Minuten kochen, abkühlen lassen und in Steinguttöpfe füllen.

Zu Fleischspeisen lassen sich bekanntlich Unmengen davon vertilgen. Wer es nicht so süß möchte, nimmt weniger Zucker für den Würzsud.

 

 

Blumenbutter

Blumenbutter ist eine echte Alternative zur üblichen Kräuterbutter. Es gibt unzählige essbare Blüten, die wir für diese Butter sammeln können. Auch Meisterköche dekorieren Salate und andere Speisen mit diesen Blüten. Die bunten Blütenblätter sorgen für Farbe in der Butter, die duftige Süße ergibt zusammen mit einigen leichten Kräutern einen ganz eigenen, leckeren Geschmack, der entsprechend Eurer Sammlung und der Jahreszeit immer wieder etwas anders ausfällt.

Diese Blütenblätter können wir sammeln (und essen): Geeignet sind die Blüten von Schnittlauch, Zierlauch, Basilikum, Borretsch, Kapuzinerkresse, Kornblumen, auch Rosen und Ringelblumen sowie Pimpernelle, Bohnenkraut und Ruccola sind geeignet. Wenn Ihr unsicher seid, sammelt auf jeden Fall nur Blüten von Kräutern, die man auch essen kann. Würzig-süß schmecken auch Lavendelblüten und die goldenen Blütenblätter des Löwenzahn. Als leichte Kräuter können wir Zitronenmelisse, Kerbel, Minze (mit Blüten!) und etwas Petersilie dazu wählen.

So stellen wir die Blumenbutter her: Die Blüten und Kräuter solltet Ihr vorsichtig, jedoch sorgfältig waschen. Wir lassen nun 250 g Butter ganz leicht in der Mikrowelle anschmelzen oder einfach bei Zimmertemperatur weich werden. Wir hacken die Ernte mit einem Wiegemesser klein und kneten sie mit wenig Salz und etwas frisch gemahlenem Pfeffer unter die Butter. Wir stellen die Blumenbutter eine Weile kalt, dann lässt sie sich gut formen. Sehr hübsch sehen Kugeln aus, die mit einem Eiskugelformer gut gelingen.

Blumenbutter schmeckt am besten solo auf frischem Brot, sie passt aber auch zu Pellkartoffeln, zartem Geflügel oder würzigem Grillfleisch. Oder wir bestreichen einfach einige Scheiben Baguette.

 

 

Sauerampfer-Suppe

Diese Suppe koche ich gerne, besonders wenn es Sauerampfer reichlich im Frühjahr gibt. Die Suppe schmeckt frisch und leicht säuerlich.

Sauerampfer kommt in Mitteleuropa überall wild wachsend vor, es gibt jedoch für den Garten eine kultivierte Art. Das nur frisch verwendbare Kraut treibt im Frühjahr immer wieder aus dem Wurzelstock aus. Es schmeckt säuerlich-bitter. Um die Ernte zu verlängern, schone ich beim Pflücken das Herz der Pflanze und schneide die aufschießenden Blütenstände ab, es sei denn, man möchte die weißen Blütchen für einen Blumenstrauß (oder für die Blumenbutter) gewinnen.

Wir brauchen: 4 Eßl. Sauerampfer, etwas Butter, Suppenwürze, 4 Scheiben Brot (Toast), 2 Eier, etwas Sauerrahm, Muskatnuss

Zubereitung: Wir hacken den Sauerampfer klein und braten ihn in etwas Butter an; mit ¾ l Wasser auffüllen, die Suppe würzen und zum Kochen bringen.

Die Brotscheiben fein bröseln und mit der Suppe durchkochen. Inzwischen die Eier und den Rahm verquirlen und unter die Suppe ziehen, jedoch nicht mehr kochen. Mit geriebener Muskatnuss abschmecken.

Nach dem gleichen Rezept koche ich auch Suppe aus Kerbel, der sich im Garten leicht aus Samen ziehen lässt und sich immer wieder selbst neu aussät. Die Pflanze lässt sich leicht mit Petersilie verwechseln, jedoch ist der Geschmack würzig und etwas anisartig.

 

 

 Grünkern-Suppe

Das Rezept habe ich von meiner Oma. Sie hat diese leckere Suppe aus einem fast schon vergessenen Getreide, nämlich dem Grünkern, oft in meiner Kindheit gekocht. Ich mochte damals wie heute den würzigen Geschmack des Grünkerns, der geerntet wird, wenn die Dinkelkörner noch nicht ganz reif, also noch saftig und weich sind. Durch das Darren (Dörren auf durchlöcherten Sieben auf einem Holzkohlenfeuer) erhält er seinen würzigen, etwas rauchigen Geschmack. Wahrscheinlich haben die Bauern den Dinkel aus Furcht vor einer Missernte unreif geschnitten und dann gedarrt, um das Korn doch noch irgendwie haltbar zu machen. So entstand der unvergleichliche Charakter des Grünkerns, dessen Frische man übrigens an seiner leichten Grünfärbung erkennen kann. Neben ganzem Grünkern gibt es im Naturkosthandel auch geschroteten und Grünkernmehl.

Wir brauchen: 1 Zwiebel, 100 g Speck oder Dörrfleisch, 100 g Grünkern, Wasser

Zubereitung: Die Zwiebel wird fein gehackt, der Speck gewürfelt. Beides in etwas Butter anbraten. Inzwischen den Grünkern schroten und dann mitrösten. Mit ca. 1 l Wasser auffüllen und gut durchkochen lassen. Vorsichtig salzen und pfeffern, mit frischen Kräutern und etwas saurer Sahne garnieren.

 

Kraftsuppe

Eine Suppe, die angeblich schon von den Kräuterfrauen der Kelten gekocht wurde...

Wir brauchen: 1-2 Tassen konzentrierte Fleischbrühe, 1-2 Tassen Selleriestreifen mit fein gehackten Blättern, 1 Teel. Sahne

Die Fleischbrühe aufkochen. Die Selleriestreifen mit den Blättern hinzufügen und ca. 8 Minuten ohne Deckel kochen lassen. Die Suppe durch ein Sieb passieren, dabei den Sellerie gut ausdrücken. Die Sahne unterrühren und die Suppe sofort servieren.

 

 

Mandelsuppe

Diese Suppe versöhnt und verbindet...

Wir brauchen: 300 g Mandeln, 2 hart gekochte Eigelbe, 1/2 l Hühnerbrühe, 1/2 l Milch, 100 g Sahne, geröstete Mandelblättchen

Die Mandeln waschen und schälen, mit dem Mixer fein zerkleinern. Das Mandelpulver mit den beiden hart gekochten Eigelben zu einer feinen Paste verrühren. Nach und nach die Hühnerbrühe und die Milch hinzugeben. Gut umrühren. Unter ständigem Umrühren bei schwacher Hitze 15 Minuten garen. Heiß servieren.

 

Petersilienwurzelsuppe

Ein wunderbar wärmendes Süppchen im Herbst...

Wir schälen 3 Petersilienwurzeln zusammen mit einigen Kartoffeln und einem Bund Suppengemüse und schneiden dann alles klein. 2 Zwiebeln abziehen und würfeln. Alles in 2 Esslöffeln Butter andünsten, 1 l Gemüsebrühe und ¼ l Sahne dazugießen. Bei kleiner Hitze etwa 15 Minuten kochen lassen, dann mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen.

Wenn wir die Suppe schön sämig wünschen, die Zutaten leicht zerstampfen, vielleicht mit etwas angerührtem Mehl binden.

Nun 2 Bund glatte Petersilie waschen, klein hacken und über die Suppe streuen. Nicht mehr kochen, sonst geht das Vitamin C aus der Petersilie verloren.

Übrigens: Das frische Reiben der Muskatnuss ist für das unnachahmliche Aroma dieses Gewürzes wichtig. Am besten besorgt Ihr Euch für diesen Zweck eine kleine Reibe, die nur für Muskatnuss benutzt wird. Angefangene Nüsse halten sich in einem kleinen Glas für eine lange Zeit und können immer wieder zum Abreiben benutzt werden.

 

Geheimnisse aus dem Hexengarten

„Magische Pflanzen“ sind das Tor zu anderen Wirklichkeiten (und vielleicht deshalb im Alltag besonders begehrt). Scheinbar verborgene Kräfte ziehen uns seit jeder in ihren Bann: Denkt an den Vollmond, an Nebelschwaden und an das geheimnisvolle Licht der Nacht, auch mich als Physikerin. Die Luft ist durchtränkt vom würzig-süßen Duft von Lavendel, Salbei, Linden und tausend anderen Kräutern und Blüten des Sommers... eine Rückversetzung ins Mittelalter, wo Hexen magische Elixiere herstellten... Zutaten für einen Liebeszauber. Geht also also in Euren Garten und entdeckt alte Geheimnisse wieder!

Zauberpflanze per se ist die Alraune. Unscheinbar ist ihre Blattrosette, doch die Wurzeln haben es in sich: Wer sie besitzt, soll nach alten Überlieferungen Liebe erwecken, Glück und ewiges Leben erlangen. Mark erschütterndes Geschrei soll jedoch denjenigen umgeben, der sie ausgräbt. Das Bilsenkraut ist nicht minder populär: Im Mittelalter verlieh es hellseherische Kräfte und wurde als Dämonen abwehrendes Räuchermittel eingesetzt. Man nennt es auch das Kraut des „süßen Vergessens“, denn es macht den Geist willen- und gedankenlos (und ist giftig!!).

 

 

Salbei dagegen gehörte schon bei den Römern zu den Liebeskräutern. Zu Pulver gekochte Blätter, auf denen vorher die Namen des Paares eingeritzt wurden, sollen die beiden zusammenführen. Das Pulver muss nur in ihr Essen gemischt werden. Die Pusteblume bringt als Orakel verborgene Geheimnisse an den Tag: Aus der Zahl der Samen, die nach dem Pusten am Stängel hängen bleiben, ergibt sich die Zahl zukünftiger Kinder, die Jahre bis zur Hochzeit etc. Eine Kombination aus Lavendel, Ringelblumen und Salbei wirkt bei Liebes- und Herzensangelegenheiten: Die Ringelblumen begünstigen einen Neubeginn, Salbei lindert Liebeskummer und Lavendelblüten ebnen den Weg zum Traumpartner.

Die Stechpalme (Ilex) vertreibt mit ihren stacheligen Zweigen böse Geister von Haus und Hof, die Blüte des Aronstabs wurde Kindern zum Schutz vor Bösem in die Wiege gelegt. Thymian bringt Glück ins Haus, die Kraft der Sonnenblume sorgt für gutes Gelingen in allen Lebensbereichen und der Rosmarin ist der Garant für steten Reichtum. Auch das Johanniskraut besitzt beschützende Geister für Haus und Hof mitsamt seinen Bewohnern. Beifuß soll Hass und Neid abwehren und die Schafgarbe gilt als Schutzpatron für Kinder und Tiere.

 

 

Nicht fehlen dürfen im „Hexengarten“ natürlich magische Symbole. Der Kreis steht für Beständigkeit und Schutz, in einem kreisförmigen Beet konzentrieren sich die Kräfte. Spiralformen wie etwa die bekannte Kräuterspirale vermitteln Energie und Ausgelassenheit. Wichtig sind auch verwachsene oder gespaltene Bäume, sog. Zwieselbäume. Im Mittelalter zog man Kranke durch das Baumloch. Dadurch sollte die Krankheit abgestreift werden Ein Rabe im Garten ist übrigens kein schlechtes Omen, wie so oft angenommen wird. Er gilt als Vogel der Weisheit und als Bote der Götter (ich liebe diese schwarzen Gesellen, wenn sie auf dem Rasen herummarschieren oder im Kompost nach Essbarem suchen).

Aber: Im Morgengrauen ist der Spuk vorbei. Zauberkräuter werden nachts gesammelt und spätestens bis zum Einbruch der Morgendämmerung verarbeitet!

 

 

Pflücksalat mit Kapuzinerkresse

Grünen und roten Pflücksalat habe ich jedes Jahr in großer Menge im Garten. Wenn man beim Pflücken der einzelnen Blätter das Herz der Pflanze verschont, treibt er noch einmal nach. Die Blätter sind dann sogar etwas krauser, aber auch leicht bitter. Etwa zur gleichen Zeit blüht die Kapuzinerkresse. Aus beiden lässt sich ein sehr schöner Salat zusammenstellen:

Man mischt Blätter von Pflücksalat und Kapuzinerkresse in beliebigem Verhältnis in der Salatschüssel und übergießt mit einer Marinade aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer, vielleicht auch etwas Knoblauch. Der Salat wird dann mit einigen frischen Kapuzinerblüten dekoriert, die wir mitessen können.