Backstage - Monika Gruber - E-Book

Backstage E-Book

Monika Gruber

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Beschreibung

Die Gruberin ganz persönlich – Das E-Book zum Bildband mit Tibor Bozi Seit Jahren begeistert Monika Gruber ihre Fans auf der Bühne, zuletzt 20 000 Menschen in der zweimal ausverkauften Olympiahalle – aber wie macht sie das eigentlich? Wie ist sie jedes Mal auf den Punkt vorbereitet? Was sollte man vor dem Auftritt essen – und was eher nicht? Was passiert nach der Show? Und wie schafft man es, sich in der kleinsten Künstlergarderobe der Welt hinter Bierkisten unfallfrei umzuziehen und zu schminken? Monika Gruber erzählt von ihrem Leben auf und hinter der Bühne, von großen und kleinen Missgeschicken, rührenden Begegnungen, schlitzohrigen Veranstaltern, engagierten Theaterbesitzern und ihren ganz persönlichen Garderobetipps.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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www.piper.de

© Piper Verlag GmbH, München 2021

Covergestaltung: zero-media.net, München

Covermotiv: Tibor Bozi

Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

Inhalt

Inhaltsübersicht

Cover & Impressum

Einleitung

Blackouts und andere dunkle Momente

Tourleben

Kurz vorher …

Rotlicht im verschneiten Allgäu

Schauspielschule statt Weißwürscht’ am Gardasee

Schmalzbrote und andere Freuden

Blut- und Leberwürscht im Burggasthof

Ein ganzer Schrank voll nix zum Anziehen

»Beige bin I selber!«

Stolperstein im Spargelland

Nach der Vorstellung

Die besten Fans der Welt

Kriegsbemalung hinterm Zigarettenautomat

Gauklerleben

Ein typischer Gruber

Wie entsteht ein Programm

Wenn selbst ich einmal sprachlos werde

Mein persönlicher Olymp

DVD-Dreh im »Circus Krone«

Danke

Ausblick

Buchnavigation

Inhaltsübersicht

Cover

Textanfang

Impressum

Einleitung

Kennt ihr das? Du sitzt mit einem guten Freund oder einer Freundin bei einem Kaffee, einem Bier oder etwas ähnlich Erquickendem beieinander und überlegst, wie lange ihr eigentlich schon befreundet seid. Und fast schon ein bisserl erschrocken stellt ihr fest, dass das, was euch gefühlt wie zwei oder drei, aber allerhöchstens fünf Jahre vorkommt, in Wahrheit genau das Doppelte ist! So ähnlich erging es meinem Haus-, Hof- und Leibfotografen Tibor Bozi und mir vor einiger Zeit, als wir nachrechneten, dass wir uns bereits seit fast 10 Jahren kennen und er mich seit dieser Zeit bei unzähligen Vorstellungen besucht und für unterschiedlichste Anlässe abgelichtet hat.

Zum ersten Mal trafen wir uns zu einem Fototermin (bayerisch: »Shooting«) im Auf- trag des »SZ Magazins« für die Rubrik »Sagen Sie jetzt nichts« im Hotel »Bayrischer Hof«. Für die SZ lag offensichtlich auf der Hand, dass der Slogan »Ohne Worte« dieser introvertierten jungen Frau aus Tittenkofen (ja, ich spreche von mir!) quasi auf den oberbayrischen Leib geschneidert war. Zum damaligen Zeitpunkt war ich tatsächlich noch recht zurückhaltend und hatte auch – aufgrund gänzlich fehlender Model- Qualitäten – nur sehr wenig Erfahrung mit professionellen Shootings. Ich stand daher etwas eingeschüchtert – sowohl vom eleganten Ambiente des »Bayerischen Hofs« als auch von der bedrohlich bevorstehenden Model-Tätigkeit – mit einer Einkaufstüte voller mitgebrachter Klamotten aus dem heimischen Fundus im Foyer des Hotels und wartete auf den angekündigten Fotografen, der mich angeblich beim Portier ab- holen würde.

Ich weiß nicht mehr genau, was oder wen ich eigentlich erwartete, jedenfalls war ich nicht auf den ungestümen ungarischen Puszta-Wirbelwind gefasst, der mich gleich umblasen würde wie ein wilder Tornado ein sanft-naives Gänseblümchen auf einer bayerischen Frühlingswiese.

In »Stüssy«-T-Shirt und leicht zerrissenen Jeans, die er jugendlich-lässig auf Halbmast trug, sodass man den Bund seiner Calvin-Klein-Shorts und beim Bücken auch den frisch- luftaffinen Ansatz seines Backstage-Dekolletés sah, brauste er auf mich zu ... ein Mann wie eine verwegen-feurige Mischung aus Künstler, Klatschtante und ungarischem Hirtenhund. Mit einem Hauch Existenzialismus. Denn durch eine coole dunkle Hornbrille musterten mich seine wachen Augen mit einem Ausdruck irgendwo zwischen Belustigung und professionellem Interesse. Ich mochte ihn sofort. Er hatte etwas unerklärlich Vertrautes an sich, etwas Verbindendes, und wenn ich ihn zum Lächeln brachte, beschränkte sich das Lächeln nicht auf seinen Mund, sondern schoss hinauf bis zu den Falten seiner gebräunten Stirn, die sich unterhalb seines exakt Zwei-Millimeter- Stoppelschädels bildeten.

Seit diesem ersten Zusammentreffen hat Tibor unzählige Bilder von mir geschossen. Die meisten davon beruflich, bei meinen Auftritten. Aber doch auch wieder privat, denn da ich Tibor von Anfang an vertraute, hat er mich seitdem auch hinter der Bühne in allen möglichen Aggregatszuständen gesehen und fotografiert: von überdreht bis verheult, von ausgeschlafen bis verkatert, von urlaubsfrisch erholt bis auf der letzten Rille ins Ziel rollend, von jugendgleich geglättet bis stressgeplagt zerknittert, von angeknipst bis angezählt, von empfindsam bis empfindlich, von himmelhochjauchzend bis todunglücklich. Und da ich kein Exhibitionist bin und er kein Voyeur ist, empfinde ich keines der Fotos als bloßstellend, sondern sie spiegeln einfach die Facetten meines Charakters und meiner Arbeit wider.

Deshalb sagten wir uns nach mehrmaligem Durchschauen mit literweise von Tibors starkem Espresso: »Eigentlich schad, dass die Fotos in irgendeinem (virtuellen) Ordner vor sich hingammeln. Warum mach’ ma kein Buch?«

Dabei fielen mir auch viele Anekdoten zu meinen Auftritten wieder ein, die ich euch erzählen möchte. Sie sind das Ergebnis vieler Stunden Blätterns in der Vergangenheit, des Schwelgens in alten Geschichten und des Erinnerns an Orte und – vor allem – Menschen: fleißige Techniker, emsige Veranstalter, hilfsbereite Hausmeister, liebenswerte Kollegen, meinen verstorbenen Manager Egon, mein groß- artiges Team, das mich seit Jahren begleitet, und natürlich die vielen, vielen lieben Menschen, die ich meine Fans nennen darf.

Gut, ein paar Trottel, diverse Stalker, der ein oder andere halbseidene Gauner und zwei, drei richtig schräge Vögel waren auch dabei, aber meist lieferten gerade sie die besten Anekdoten. Beispielsweise werde ich den Abend in einer oberbayerischen Kleinstadt nie vergessen, wo die Veranstalter uns um die Gage bescheißen wollten und Egon ihnen in der Pause ziemlich deutlich erklärte, »wo der Frosch die Locken hat«, und dass sie es ja nicht wagen sollten, ihn zu »bratzeln«, denn sonst würde er ihnen »den Schädel richten, dass er ihnen bis zum Oktoberfest noch wackelt!«. Ich muss heute noch lachen, wenn ich daran denke, wie mein persönlicher Inkasso-Egon den Burschen die Gage in Heller und Pfenning (der große Teil in Münzen!) abgenommen hatte und nach der Vorstellung mit laufendem Motor auf dem dunklen Parkplatz hinter der Halle darauf wartete, dass ich endlich mein Zeug fertig zusammengepackt hatte, und mir von Weitem zurief: »Jetzt schick’ di endlich, sonst schlagens uns zamm!« Erst als wir mit quietschenden Reifen das Ortsschild erreichten, fühlten wir uns wohler, und ich schoss uns beiden – wie immer nach der Vorstellung – ein Bierchen auf.

Manches vergisst man auch über die Jahre, aber während ich all die Orte, an denen ich schon aufgetreten bin, Revue passieren ließ und der Blick über diverse Hallen und Säle und Menschen schweifte, fiel mir wieder vieles ein. Und am liebsten hätte ich dann immer gleich Egon angerufen und gesagt: »Mei, woaßt as no, wie mir in Traunstein waren ...!«

Da Egon nicht mehr unter uns ist, habe ich es für mich zusammengetragen. Für mich und alle, die wissen wollen, wie das Leben auf der anderen Seite des Bühnenvorhangs aussieht.

Und obwohl die Rampensau, die Gruaberin, mit mir als Person in vielen Punkten deckungsgleich ist, ist sie es nicht in allen. Darum geht es mir aber nicht primär. Viel wichtiger wäre es mir zu zeigen, dass es sich bei dem, was ich tue, tatsächlich – auch wenn meine Eltern es anfänglich schwer bezweifelt haben – um einen Beruf handelt. Einen Beruf, den man nur teilweise erlernen kann. Für den Rest braucht man eine Prise Talent und Timing vom lieben Gott, viel Glück, noch mehr Fleiß und Menschen, die einem im richtigen Moment das Gefühl geben, dass sie an dich glauben. Das ist das Wunderbare: Dieser Beruf ist von Menschen, über Menschen und für Menschen. Denn ich bin gar keine Kabarettistin im klassischen Sinne: Ich bin Geschichtenerzählerin. Und das ist für mich der schönste Beruf der Welt.

Diese Anekdotensammlung ist ja eigentlich die Begleitung für meinen Backstage-Bildband, das heißt die vielen Fotos, die Tibor von mir in allen möglichen und unmöglichen Situationen geschossen hat, können Sie nun gar nicht selber sehen. Aber des macht nix! Bleibens ruhig: Ich werde Ihnen die Bilder im Folgenden so detailgenau beschreiben, dass Sie sich halt bis Weihnachten 2022 nix vornehmen dürfen. Schmarrn: hier sind lediglich die Anekdoten zu finden, und was die Bilder anbelangt, bin ich davon überzeugt, Sie ham selber genügend Fantasie, um sich meine Mimik vor Ihrem geistigen Auge vorzustellen.

Was aber wirklich schade ist, ist die Tatsache, dass Sie auf die Fotos meiner schönen Schuhe verzichten müssen. Falls Sie diese allerdings live und in Farbe einer genaueren Betrachtung unterziehen möchten, dann müssten Sie sich entweder doch den Bildband zu legen oder einen meiner Auftritte besuchen, die hoffentlich bald wieder möglich sind.

Und jetzt wünsche ich viel Spaß bei meiner kleinen Reise in die Vergangenheit und hinter den Bühnenvorhang.

HEIMAT

… is’ für mich da, wo die Leid wissen, dass »Auszogene« wos zum Essen is’ und ned a Giasinger Hausfrau, die sich auf der Freisinger Landstrass’ was dazuverdienen will.

 

… is’ für mich da, wo in der Kirch’ die Frauen links und die Männer rechts sitzen, damit sie sich gegenseitig nicht stören, weil die Frauen beten müssen und die Männer sich über die Stierpreise unterhalten.