Bedeutung - Willi Stannartz - E-Book

Bedeutung E-Book

Willi Stannartz

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Beschreibung

Es geht darum, was unter wahrer Bedeutung zu verstehen ist. Das heißt um die Frage, ob dies und wenn ja aus welchen Gründen, bestimmt werden kann.

Das E-Book Bedeutung wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Bedeutung, Existenz, Art der Bedeutung, Wert des Lebens, Wert der Existenz

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Seitenzahl: 162

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Willi Stannartz

Bedeutung

© 2024 Willi Stannartz

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN

Paperback978-3-384-34264-5

Hardcover978-3-384-34265-2

e-Book978-3-384-34266-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Bedeutung

“living in the world of bookes“

1

Wenn das Meiste nicht von ultimativer Wesentlichkeit ist, was ist letztendlich die Gegebenheit von ultimativer Bedeutung? Ultimativ in dem Sinn

-daß diese Bedeutung keinem Zweifel unterliegt,

-daß neben ihr keine weiteren Gegebenheiten gleicher ultimativer Bedeutung existieren,

-sodaß es sich dabei um die alleinige Wesentlichkeit von ulti-mativer Bedeutung handelt.

Bei dieser Gegebenheit handelt es sich um die Existenz an sich, da alles von ihr abhängt und ohne sie es nichts gibt.

Die Frage ist inwieweit diese Feststellung beziehungsweise diese Tatsache für die Wirklichkeit des Lebens der Menschen von Belang ist, also abgesehen von ihrer intrinsischen und existentiellen Wesentlichkeit, die dem Leben sowie allem und jedwedem als Selbstverständlichkeit zugrunde liegt respektive dessen Substanz ausmacht. Auch ohne daß sie in der konkreten Verrichtung des Daseins also im Bewußtsein der menschlichen Individuen Berücksichtigung findet. Mit der Frage, ob ei-ne solche Berücksichtigung in der praktischen Daseinsgestaltung möglich ist, ob mit deren Geschehen und Durchführung vereinbar und wie dies sich vollziehen könnte. Und natürlich sollte, indem das Dasein letztendlich nur mit diesem Bewußtsein seine wahre Bedeutung erlangen kann. Eine seiner wahren Kostbarkeit angemessene Qualität, da sich ein wahres existentielles Bewußtsein nur auf solche einlassen und mit ihr zufrieden geben würde. Da sich Gestalt und Gehalt der konkreten Wirklichkeit aus dem Bewußtsein ergeben und von ihm gestaltet und in seiner Art und Weise geschaffen werden.

Somit käme es auf das Wesen des menschlichen Bewußtseins an, seine Überzeugungen, ob diese sich jemals auf den existentiellen Gehalt des Daseins erstrecken und das Dasein entsprechend ausrichten. Ob sich ein dahingehendes Verständnis erweckt und die Oberhand gewinnt, und wenn auf welche Weise dies geschehen könnte, wie die Menschen es selbst zustande bringen könnten, daß sich die Vorteile eines solchen Bewußtseins und entsprechenden Daseins sich seiner Erkenntnis offen-baren. Wenn die Erkenntnis bereits eine Garantie für die Verwirklichung wäre.

Gegebenheiten, die von den Menschen für von großer und gar aus-schlaggebender Bedeutung gehalten werden, sind überaus zahlreich, wobei man danach unterscheiden würde ob es sich jeweils um solche handelt die nur in der Vorstellung des jeweiligen Individuums dafür gehalten werden, oder ob die Bedeutung wie etwa im Falle der Ernährung implizit gegeben ist. Im Unterschied zu diesen die Gegebenheiten denen die Menschen solche Bedeutung zuweisen ohne daß es sich bei ihnen um lebenswichtige handelt und die einem Wandel der Einschätzung zugänglich wären. Als Beispiel der letzteren wären Kriege zu nennen, wobei man jedoch einen Wandel der Einschätzung nicht ohne weiteres stipulieren kann, selbst wenn diesem keine offenbaren im Gegensatz etwa zu wesensmäßigen entgegen zu stehen scheinen. Wenn die Anzeichen jedenfalls dafür sprechen daß ein Wandel des Bewußtseins von der Unentbehrlichkeit des Krieges hin zu dessen Undenkbarkeit nichts als Vorteile für die Menschen bedeutet.

Die Menschheit existiert seit langer Zeit, ob in ihrem Bewußtsein schon voll oder noch weniger ausgebildet. Wenn man allerdings von dem Zeitraum spricht in welchem von geistigem intellektuellem Bewußtsein geredet werden kann so ist es kaum möglich, den Anfang von Mensch-sein einerseits und intellektuellem Bewußtsein andererseits genau fest-zulegen, das heißt wenn man einen solchen Unterschied überhaupt machen will oder den Begriff Mensch erst ab dem Zeitpunkt gelten lassen will ab dem die Individuen sich des Bewußtseins bedient haben um sich Fragen zu widmen, die über die Gegebenheiten der konkreten Realität hinausgehen und sich auf gedankliche und bewußte Weise mit der Existenz als solcher zu befassen. Im Unterschied zum tierischen Bewußtsein das sie damit hinter sich lassen.

Wo deutlich wird daß dieses Bewußtsein eine Entwicklung vollzogen hat welche zu ständig größerer Klarheit der Erkenntnis führte wie sie in Bezug auf Beschaffenheit der Grundlagen, Ursachen und Zusammen-hänge dieser Existenz bestehen. Mit der Einschränkung, daß man aller-dings nach wie vor im Ungewissen ist über die Entfernung der gewonnenen Erkenntnisse dieser Wirklichkeit, sowohl der Strecke die man zu-rückgelegt hat wie auch derjenigen die noch von der Endgültigkeit solchen Verstehens trennt, sollte diese vom Menschen jemals erreicht werden können.

Es hat freilich an Beispielen nicht gefehlt, in denen Individuen ange-sichts der Immensität des Weltalls in ihrem Bewußtsein Ahnung vom Wesen des Wunders dieser Existenz gespürt und erlebt haben. Es ist jedoch das Fehlen an Nachhaltigkeit solcher Erkenntnis – respektive deren völlige Abwesenheit – die als hauptsächliche Ursache dafür zu sehen ist, daß das menschliche Dasein nicht über die Qualität verfügt, die seiner Bedeutung als Teil und Manifestation der Existenz angemessen ist. Auch wenn es an entsprechenden Ermahnungen keineswegs gefehlt hat, wenn im Gegenteil auf diese Kostbarkeit immer wieder hingewiesen worden ist und eindringliche Appelle zu deren Wertschätzung und Berücksichtigung zum Ausdruck gebracht. Ohne jedoch in der allgemeinen Lebenswirklichkeit auf fruchtbaren Boden zu fallen oder sich auf die Qualität des Daseins entscheidend auszuwirken.

Wo man vor der Frage steht ob ein solches Bewußtsein des Wunders der Existenz mit der Verrichtung der konkreten Lebenswirklichkeit zu vereinbaren sein mag. Und wenn ja in welcher Weise dies geschehen könnte. Und zuvor ob überhaupt ein solches Interesse der menschlichen Individuen im allgemeinen gegeben oder genauer gesagt zu er-wecken sein könnte, worüber man weder über Gewißheit verfügt noch auch die Angelegenheit mit Sicherheit für unmöglich zu halten und damit unbedingt Recht zu haben. Wenn eventuell das Bewußtsein der Menschheit dahingehend bereits in fortwährender Höherentwicklung begriffen sein mag, die Hoffnung daß eine ständig wachsende Vergegenwärtigung der Einzigartigkeit dieses Wunders und der Kostbarkeit des Vorhandenseins des menschlichen Individuums in seiner kosmischen Situation keineswegs jenseits der Möglichkeiten und Erwartungen liegen mag.

Dem gegenüber steht die Tatsache, daß man solchen Hoffnungen immer wieder und mit Überzeugung Ausdruck verliehen hat, ohne sich von ihrem Ausbleiben von weiteren abhalten zu lassen. Wo Fortschritte der Lebensqualität in großen Teilen nicht zu übersehen sind und da-her zur Zuversicht verleiten, daß nicht nur die Qualität der äußeren Lebensbedingungen sich ständig verbessert sondern daß auch die Qualität des menschlichen Zusammenlebens eine Zunahme aufzeigt. Daß aber andererseits gravierende Defizite sich praktisch seit eh und je unverändert zeigen, was eben nicht für eine jedenfalls grundlegende und umfassende Verbesserung der Lebensqualität spricht. Sodaß sich die eindeutigen Fortschritte auf die materiellen Aspekte des Daseins beziehen und beschränken. Wo die menschlichen Individuen sich jedoch nicht als die Wesen größter Kostbarkeit auffassen die die Existenz in ihrer Unermeßlichkeit hervorgebracht hat. Dementsprechend die zum weiten Teil verächtliche Betrachtung und Behandlung die sie sich gegenseitig zuteil werden lassen, nicht als als Schöpfungen der Existenz wie sie selbst, die es zu achten gilt, sondern als Gegenstände die man in Kriegen zu vernichten trachtet und eher als Konkurrenten denn als Mitbewohner des heimatlichen Planeten Erde ansieht.

Es ist klar daß die Geschöpfe der menschlichen Frühzeit, sofern man sie bereits als voll ausgebildete menschliche Individuen bezeichnen will, nicht in Begriffen einer gemeinsamen Menschheit denken konnten, wenn sie in Familien- oder Stammesgruppen umherzogen. Und selbst wenn man vor und zunach seßhaft wurde doch über keine Mittel der Kommunikation verfügte mit denen man hätte mit Individuen in anderen Teilen der Erde in Verbindung treten oder gar eine politische Ver-einigung eingehen können. Wenn schon solcher Gedanke außerhalb jeden Vorstellungsvermögens gelegen hätte. Dafür aber war der Ge-danke der Vernichtung der Mitmenschen umso allgegenwärtiger.

Nachdem man durch Reisen Kenntnis von anderen Ländern und Erdteilen erworben hatte stellte sich dennoch das Bewußtsein einer Gemeinsamkeit der Menschheit erst später ein, ein Bewußtsein das freilich von der Überzeugung einer wirklichen Gemeinschaft und gar von einer politischen Vereinigung der Menschheit immer noch weit entfernt war und ist. Für eine wirkliche Vereinigung hätte es bei den existierenden Verhältnissen der Vergangenheit keine Möglichkeit der dazu erforderlichen Organisation gegeben, sodaß alleine von daher ein entsprechen-des Bewußtsein nicht entstehen konnte. Mehr noch als diese praktischen Hindernisse spielte jedoch das Bewußtsein eine abweisende Rolle, daß man sich als Teil einer gesellschaftlichen Gemeinschaft sah, die mit anderen nichts gemein hatte und auch nicht haben wollte, und schon gar nicht etwas das einen Zusammenschluß nahegelegt oder zugelassen hätte. Da man die Zukunft nicht im voraus sehen kann muß die Frage offen bleiben, wie die Situation in dieser Hinsicht in Zukunft aussehen wird.

Traditionell gründete sich das Bewußtsein mit seinen entsprechenden Verhaltensweisen auf der Bestätigung der eigenen Überlegenheit und entsprechender Minderwertigkeit anderer Individuen und Gesellschaf-ten. Indem sich die Vorstellung von der Gleichheit der Menschen im Laufe der Zeit erst allmählich entfaltete ohne von vorneherein als undenkbar und unmöglich zu erscheinen. Diese Bewußtseinsentwicklung zog jedoch keineswegs eine entsprechende Umsetzung in die Wirklichkeit nach sich, da als wesentliches Denk- und Handlungsmotiv nach wie vor die Durchsetzung eigener Interessen diente. Was größtenteils eben auf Kosten und zu Lasten und zum Nachteil anderer geschah. Die aus-schlaggebende Frage ist jedoch dahingehend zu sehen, ob diese Interessen wirklich den Individuen selbst wenn schon nicht anderen auf beste Art und Weise zu dienen geeignet waren. Unabhängig von oder eventuell entgegen der Überzeugung der Gewißheit, mit der die Menschen diese in Bewußtsein und Dasein vertraten.

Tatsache ist daß der Gedanke einer gemeinsamen Menschheit und be-sonders im Sinne einer politischen Vereinigung in irgendeiner Form nach wie vor nur vereinzelt und andeutungsweise zu vernehmen ist und keineswegs allgemeines Bewußtsein und Überzeugung darstellt, sondern davon weit entfernt ist. Wie weit weiß man nicht da man die Zukunft nicht kennt. Wenn die Situation eventuell aber auch jetzt schon bedeuten kann, daß an der Verwirklichung des Gedankens kein Weg vorbei führt, um abgesehen von allen anderen Vorzügen und Vor-teilen eventuellen Katastrophen gemeinsam begegnen zu können, für deren Verhinderung oder Bekämpfung es der Mitwirkung der ganzen Menschheit bedarf.

Es kann natürlich sein, und der Gedanke besitzt auf Anhieb die über-wältigend größere Wahrscheinlichkeit, daß unüberwindbare Schwierigkeiten und Hindernisse einem solchen Vorhaben der Vereinigung entgegenstehen und daß man ein solches daher erst gar nicht ins Auge fassen und in Angriff nehmen würde. Wenn auch in dieser Hinsicht wie bei praktisch Allem das Bewußtsein die entscheidende Rolle spielt. Das Bewußtsein vor allem, die eigenen Privilegien nicht aufs Spiel setzen und die Möglichkeit der eigenen größtmöglichen Entscheidungsfreiheit nicht einbüßen zu wollen. Mit der Befürchtung, daß man dabei mehr verlieren als gewinnen könnte. Die Frage ist, ob über die zu gewinnen-den Vorzüge und Vorteile wirkliche Klarheit herrscht. Obschon jeder-mann sogleich einwenden würde, daß man selber am besten weiß und beurteilen kann, worin die eigenen Interessen und vor allem die eigenen Neigungen und Wünsche bestehn. Und daß in solcher Überzeugung der Gewißheit die größten Hindernisse für den Fortschritt und den Wandel zu größerer Qualität des Daseins liegen.

Oft genug hat es sich herausgestellt, daß man durch entsprechende Erfahrungen mit der Wirklichkeit in vielen Angelegenheiten zu einer besseren Einsicht und der Gewißheit gelangt war, daß neu gewonnene Erkenntnisse und Überzeugungen den hergebrachten überlegen waren. Erfahrungen gegen die man sich zuvor gesträubt hatte und denen man ablehnend gegenüber stand. Indem man im Nachhinein mit Klarheit und Deutlichkeit die Defizite erkennen konnte, die mit dem hergebrachten Bewußtsein und der darauf basierenden überkommenden Daseinsweise wesensmäßig verbunden gewesen waren und die man mit einem neuen überlegenen Bewußtsein abstellen und durch ein besseres Dasein ersetzen konnte.

Worüber jedoch Einmütigkeit besteht, selbst wenn das konkrete und reale Verhalten solcher Erkenntnis nicht immer und vielleicht öfter nicht als doch entspricht ist jedenfalls eine Einigkeit darüber, daß den materiellen Anforderungen, die an den Planeten Erde gestellt werden, von diesem auf Dauer nicht mehr entsprochen werden können ohne daß gravierende Schäden entstehen die sich auf die menschlichen Individuen selbst auswirken und dann nicht mehr zu ignorieren und eventuell nicht mehr oder nur äußerst langfristig abzustellen sind. Sodaß eine Notsituation den Bewußtseins- und Daseinswandel unumgänglich machen würde indem man letztlich das zuvor Undenkbare, die Vereinigung der Menschheit zum Zweck des gemeinsamen Handelns für zwingend geboten halten muß. Ein Zwang zur Gemeinsamkeit der die her-gebrachten Partikularinteressen kleinlich und schädlich erscheinen läßt. Wenn zu diesem Zeitpunkt nicht schon gravierende Schäden entstanden sein könnten die durch rechtzeitiges Handeln hätten verhindert werden können.

In solcher Situation – selbst wenn eventuell nicht vorher – käme dem Bewußtsein mehr als je zuvor in der Menschheitsgeschichte die Erkenntnis zu Hilfe, daß sich viele der offensichtlichen Defizite des Da-seins, vor allem die das Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden des menschlichen Individuums beeinträchtigenden, weitgehend auf die vorwiegende Betonung und Wertschätzung der materiellen Seite und Gegebenheiten dieses Daseins zurückführen lassen. Eine Einseitigkeit in der vor allem die Hauptursache für die Situation der Gefährdung zu sehen ist, mit denen die Erde und somit die menschlichen Individuen sich konfrontiert sehen und der es zu begegnen gilt.

Überaus förderlich wäre daher eine Verschiebung des Akzents des Da-seins von der Hauptsächlichkeit des materiellen hin zum geistigen Bewußtsein, welche eine weniger beanspruchende daher wohltuende Auswirkung auf die Daseinsweise mit sich bringt. Freilich ist die Verrichtung der materiellen Angelegenheiten des Daseins zum großen Teil lebensnotwendig. Ausschlaggebend ist jedoch, mit welchem Bewußtsein diese Verrichtung erfolgt, im besten Falle eine die das Wohl des Planeten und der Menschheit im Auge hält und daher die Anforderungen sich nicht auf überflüssigen Luxus und sinnwidrige und existenz-feindliche Auseinandersetzungen ausdehnen läßt. Sollte sich ein solcher Bewußtseinswandel als unmöglich erweisen, indem er sich der Einstellung die mit der Durchführung der Verrichtungen des konkreten Daseins verbunden und erforderlich sind entgegenstellt, oder daß die menschlichen Individuen wesensgemäß dazu nicht ausgelegt sind, oder daß es einfach am entsprechenden Klarblick bezüglich der zu erzielen-den Vorteile und der dadurch vermeidenden Nachteile und Defizite mangelt, so wird doch die Hoffnung auf eine entsprechende letztendliche Entwicklung des Bewußtseins des Wunders der Existenz und der Kostbarkeit des Daseins in keiner Weise verschwinden sondern seine Vorherrschaft zusehends geltend machen.

2

Wenn man sich vor Augen führt und ins Bewußtsein ruft, daß es sich bei der Existenz um ein Wunder und dem Dasein und insbesondere bei den menschlichen Individuen um eine Kostbarkeit handelt, so muß man unwillkürlich zur Auffassung gelangen, daß solche Bewunderung bei der Betrachtung weiter Bereiche des menschlichen Daseins und Verhaltens nur schwer aufrecht zu erhalten sein mag, in vielen Fällen eher die Reaktion der Abstoßung hervorruft. Dies tut zwar dem grund-legenden Tatbestand der Kostbarkeit keinen Abbruch, indem dieser sich auf das menschliche Wesen als solches bezieht, abgesehen von seinem Verhalten und der Weise wie es sein Leben zubringt .

Optimal wäre die Situation freilich wenn dieser Aspekt der Kostbarkeit den obersten Platz im menschlichen Bewußtsein einnähme, was quasi und praktisch schon eine Garantie für eine unmittelbar fördernde Aus-wirkung auf die Qualität des Daseins der Daseinsweise ausmachen würde. Indem sich ein Verhalten abstoßender Art mit solcher Kostbarkeit nicht vereinbaren läßt. Und gemeint sind nicht nur offensichtlich widerwärtige Verhaltensweisen sondern alle und jedwede, eben auch die der versteckten Art, die der Auffassung der Kostbarkeit des menschlichen Lebens entgegenstehen, solchen bei denen man die Hochachtung vor dem Leben beteuert doch das Verhalten offensichtlich vom Gegenteil zeugt. Ein Gebaren das sich der Unvereinbarkeit entweder nicht bewußt ist oder das man für selbstverständlich hält.

Die Rede muß insbesondere von militärischer Aufrüstung und Krieg sein, welche ihrem eigentlichen Zweck entsprechend der Vernichtung menschlichen Lebens dienen. Deren dieser Einstellung zugrunde liegende existentielle Ungeheuerlichkeit man sich nicht klarmacht. Die technologisch immer effektivere Wirksamkeit und die somit stets zu-nehmende Verheerung ruft zwar gewisse Bedenken hervor, die im Falle der Nuklearwaffen letztlich wirklich dazu führen mögen, daß man zumindest auf deren Anwendung verzichtet, wofür jedoch keineswegs eine Garantie besteht in Fällen, in denen die eigene Existenz auf dem Spiel steht. Außerdem sind die außer diesen zur Verfügung stehenden technologischen Tötungs- und Vernichtungsinstrumente mittlerweile von einer Effizienz die erschaudern lassen. Und wenn auch davon abgesehen die Tötungsmethoden auch vergangener Zeiten genügten, um anderen grausame und unmenschliche Schäden zuzufügen.

Die Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit kriegerischer Auseinandersetzung zieht man jedenfalls nicht in Zweifel, und kann sich dabei auf die Tradition der Menschheitsgeschichte berufen, die mit am stärksten von Kriegen geprägt ist. Deren Selbstverständlichkeit wo und wenn nicht Natürlichkeit kaum jemals in Zweifel gezogen worden ist, nicht abgesehen von vereinzelten Stimmen die es jedoch nie vermochten, einen entscheidenden Einfluß auf das allgemeine Bewußtsein der Menschheit und somit auf die Lebenswirklichkeit auszuüben.

Somit steht man vor der Frage, ob ein grundsätzlicher Verzicht auf kriegerische Auseinandersetzungen jemals stattfinden wird, ob die Natur und das Wesen der menschlichen Persönlichkeit einen solchen Verzicht zuläßt um sich stattdessen auf Auseinandersetzungen friedlicher Art zu beschränken. Wenn es schon so sein sollte daß auch aggressive Auseinandersetzungen unabdingbar zum Dasein und zum Menschen dazu gehören, so jedoch daß man zumindest die direkte Bedrohung des Lebens der Mitmenschen vermeidet. Selbst wenn auch psychische Schäden mit solchen Auseinandersetzungen verbunden wären und eher als nicht wahrscheinlich sind und oft genug auch einen tödlichen Ausgang zur Folge haben können. Sodaß sich das Dasein im besten Falle so abspielt und es der Menschheit obliegen muß auch solche Schäden nach bester Möglichkeit zu vermeiden, welchem Zweck natürlich dadurch am besten gedient ist wenn das zwischenmenschliche Verhalten durch gegenseitiges Wohlwollen geprägt ist. Und wo letztendlich sowieso kein anderes in Frage kommen kann sollte der Kostbarkeit des Daseins und der menschlichen Individuen Rechnung getragen werden.

Ein solches Bewußtsein der Unbegreiflichkeit militärischer Aufrüstung und ihrer Anwendung stellt sich insbesondere bei Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit ein. Die Vorstellung des Bildes, das sich dem Kosmos bei seinem Blick von außen her auf die Geschehnisse und Gegebenheiten auf der Oberfläche des irdischen Planeten darbietet kann dort unmöglich ein Bewußtsein und Berücksichtigung der Kostbarkeit ihres Planeten und ihrer Situation im Weltall ausmachen. Wobei dieser Blick von vorneherein sowieso durch die Relation geprägt ist, die die Winzigkeit des irdischen Himmelskörpers in der Immensität des Uni-versums praktisch verschwinden läßt. Sodaß die menschliche Wahrnehmung und Auffassung die aus der beschränkten Sicht von der Erdoberfläche her geneigt ist, ihre Lebenswirklichkeit für die absolut wesentliche und ausschließlich wichtige und vor allem auch richtige zu halten, ihre Betrachtung offensichtlich ohne Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit vornimmt.

Welches existentielle Mißverhältnis freilich die menschlichen Wesen in keiner Weise davon abzuhalten vermochte sich so vorzukommen und zu verhalten, als handele es sich bei ihrem konkreten Dasein und ihrer Person um die wahre Wesentlichkeit die dieses Universum aufzuweisen hat. Daß sogar die Existenz als solche neben diesem Bewußtsein auf ihre Berücksichtigung verzichten muß. Was freilich der Existenz als solcher weniger schadet als den Individuen, mit den Defiziten für Person und Dasein die sich aus diesem Mißverhältnis ergeben. Sodaß alles da-rauf ankommt, daß die ultimative Kostbarkeit der Existenz die Ober-hand im menschlichen Bewußtsein gewinnt und eine Verhaltens- und Daseinsweise bewirkt und nach sich zieht, die diesem Bewußtsein Rechnung trägt und alles unterläßt, was diesem entgegensteht.

Wenn ein existentielles Bewußtsein sich die Geschehnisse der Menschheitsgeschichte vergegenwärtigt, so versagt das Verständnis für viele der Situationen, die angefangen im Großen – ganze Populationen – wie auch im Kleinen – einzelne Individuen – betreffend Zeugnis davon ab-legen, daß ein Geist des Wunders und der Kostbarkeit der Existenz von dieser Situation und somit dem Bewußtsein derart weit entfernt ist. Aber selbst auch ohne deren Vergegenwärtigung übersteigt es jedoch eigentlich den Verstand, wie man sich mit den zahllosen unmenschlichen Exzessen abzufinden vermochte, die diese Menschheitsgeschichte aufweist. Wie diese geschehen konnten, warum nicht eine innere Stimme den Menschen die Unsäglichkeit ihres Verhaltens vorhielt. Warum wenn es eine solche Stimme gegeben hätte man diese nicht für die wesentliche gehalten hätte sondern sie von einer anderen der unmenschlichen übertönen ließ.