Beloved Sin - Mein Herz ruft nach dir - Rhiana Corbin - E-Book

Beloved Sin - Mein Herz ruft nach dir E-Book

Rhiana Corbin

0,0

Beschreibung

Svea Danilsson arbeitet bei der Sicherheitspolizei und ist nicht nur wunderschön, sondern auch nicht auf den Mund gefallen. Wegen ihres lauten Mundwerks wird sie strafversetzt und muss ab sofort den schwedischen Prinzen Göran beschützen, was keine leichte Aufgabe ist. Doch er findet gefallen an Svea und sie kann sich seinem Charme nicht entziehen. Als Göran sich mit dem Clubbesitzer Sixten Sandberg anlegt, gerät der Prinz in große Gefahr, denn er weiß nicht, wie gefährlich Sandberg ist – Svea hingegen schon, denn sie war früher mit Sandberg liiert und weiß um dessen illegale Geschäfte, in die Sandberg den Prinzen ziehen will ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 145

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Kurzbeschreibung:

Svea Danilsson arbeitet bei der Sicherheitspolizei und ist nicht nur wunderschön, sondern auch nicht auf den Mund gefallen. Wegen ihres lauten Mundwerks wird sie strafversetzt und muss ab sofort den schwedischen Prinzen Göran beschützen, was keine leichte Aufgabe ist. Doch er findet gefallen an Svea und sie kann sich seinem Charme nicht entziehen. Als Göran sich mit dem Clubbesitzer Sixten Sandberg anlegt, gerät der Prinz in große Gefahr, denn er weiß nicht, wie gefährlich Sandberg ist – Svea hingegen schon, denn sie war früher mit Sandberg liiert und weiß um dessen illegale Geschäfte, in die Sandberg den Prinzen ziehen will ...

Rhiana Corbin

Beloved Sin - Mein Herz ruft nach dir

Roman

Edel Elements

Edel Elements

Ein Verlag der Edel Germany GmbH

© 2018 Edel Germany GmbHNeumühlen 17, 22763 Hamburg

www.edel.com

Copyright © 2018 by Rhiana Corbin

Covergestaltung: Marie Wölk, Wolkenart 

Konvertierung: Datagrafix

Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des jeweiligen Rechteinhabers wiedergegeben werden.

ISBN: 978-3-96215-121-8

www.facebook.com/EdelElements/

www.edelelements.de/

Inhalt

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Danksagung

Prolog

Wütend schiebe die graue Mappe über den Tisch und blicke meinem Gegenüber unverhohlen in die Augen. »Was willst du damit sagen? Hältst du mich für eine schießwütige Irre?«, frage ich gereizt und verschränke die Arme vor der Brust.

»Das sage ich doch nicht, Svea. Aber du hast bei einem Einsatz nicht nur einen Schuss abgegeben, sondern gleich zwei.« Viggo Magnusson, mein Chef bei der SÄPO, ist davon nicht begeistert. Sein Ausdruck ist hart und unnachgiebig. Er ist nicht ohne Grund der Leiter der Sicherheitspolizei. Vielleicht liegt es auch daran, dass er der Bruder der Kronprinzessin von Schweden ist, dennoch hat er sich diesen Job hart erarbeitet. Viele Jahre ist er Undercover tätig gewesen. Diesen Job bekommt nicht jeder hin.

»Viggo, ich bin eine gute Schützin und ich ziehe niemals unüberlegt die Waffe.«

»Das mag ja alles richtig sein, nur sollten wir dich für einige Zeit aus der Schusslinie bringen. Die Presse hat dich im Visier. Auch wenn du keine Schuld trägst, möchte ich, dass endlich Ruhe einkehrt. Wir können uns keine Negativschlagzeilen leisten.«

»Ach, und ich bin nur der Unruhestifter, der diese Schlagzeilen einbringt!« Ich fasse es nicht. Will er mich zum Sündenbock machen? »Ich habe mit meinen Schüssen eine Straftat vereitelt.«

»Herrgott, Svea! Es hätte gereicht, wenn du ihm in die Beine geschossen hättest anstatt in den Kopf. Der Angreifer hatte keine Pistole.«

»Aber ein Messer. Verdammt, es ist doch egal, was ich sage. Du willst mich opfern, gib es doch zu«, fordere ich aufgebracht. Es hält mich nicht mehr auf meinem Sitz. »Sag es schon, bin ich entlassen? Oder stellst du mich nur kalt? Bin ich suspendiert?«

Viggo schüttelt langsam den Kopf. »Svea, setz dich wieder hin.«

»Nein, das werde ich nicht tun. Wenn ich gefeuert bin, kann ich auch direkt gehen.«

»Verdammt! Du setzt dich jetzt auf diesen Stuhl und machst einmal das, was man dir sagt«, brüllt Viggo. Selbst wenn er wütend ist, sieht er noch gut dabei aus. Ich weiß, dass er einen Adelstitel trägt, und genauso wirkt er auf mich: wie ein würdevoller Graf, der gerade aus einem Männermagazin gekrabbelt ist. Wäre er nicht seit einigen Wochen glücklich verheiratet, würde meine Fantasie vermutlich verrücktspielen, aber ich kenne seine Frau Elsa sehr gut und weiß, wie verliebt die beiden ineinander sind. Elsa war mit mir auf der Polizeischule und wir sind so etwas wie Freundinnen geworden, obwohl sie privat eher zurückgezogen lebte. Nun ist sie mit dem Schwager des schwedischen Kronprinzen verheiratet, was ihr einen Platz in der High Society sichert.

Ich überlege einen kurzen Moment, mich Viggos Anweisungen zu widersetzen. Doch ich wage es dann doch nicht, ihn herauszufordern, und setze mich wieder.

»Danke.« Viggo reibt sein Gesicht mit den Händen. »Du bist nicht gefeuert, Svea. Du bist eine gute Polizistin, ich will nicht auf dich verzichten müssen. Aber ich werde dich in einer anderen Abteilung einsetzen. Ab sofort wirst du für die Sicherheit des Königshauses zuständig sein.«

»Ich soll den Babysitter spielen? Für wen? Die Königin? Den Kronprinzen?«

»Prinz Göran«, erklärt Viggo knapp.

»Was? Den jüngeren Sohn des Königs? Das ist nicht dein Ernst. Jeder weiß, dass Göran hinter jedem Rock her ist, der ihm über den Weg läuft.«

»Na, dann ist es ja gut, dass du meist Hosen trägst.«

»Viggo, bitte, ich habe kein Talent zum Bodyguard, dafür bin ich nicht geeignet.« Ich überlege ernsthaft, ob es nicht besser ist, wenn ich selbst kündige.

»Du bist genau die richtige Person dafür. Deine Klappe ist vermutlich noch größer als die von Göran. Wenn er dir an die Wäsche will, bringst du ihn zu Boden. Du bist womöglich die Einzige, die ihm Manieren beibringen kann. Er schafft es regelmäßig, seinen Bewachern zu entkommen, und da wir für seine Sicherheit zuständig sind, brauche ich einen fähigen Mann … oder eine fähige Frau. Die Männer versagen in der letzten Zeit alle. Du teilst dir den Dienst mit Alexander Nyström, er war mal …«

»Ich kenne und schätze Alexander und weiß, was geschehen ist. Er war Elsas Vorgesetzter, bis er sich mit einem Arbeitskollegen eingelassen hat. Ich meine, wer hat davon nicht gehört? Kommt er mit der Versetzung klar?«

»Er hat selbst darum gebeten. Ich schätze Alexander und seine Arbeit und habe seinem Wunsch gerne entsprochen. So, hier ist dein Dienstplan.« Viggo reicht mir ein Blatt Papier und einen Ausweis. »Dein Dienst beginnt morgen. Und, Svea, versuch dich zu benehmen, pass bloß auf, dass du den Prinzen nicht erschießt.« Er grinst und zwinkert mir zu.

»Mal schauen, ich habe schon immer gern an lebenden Objekten geübt.«

1.

Mein Dienst beginnt an einem Samstag um 22 Uhr. Alexander schickt mir eine Nachricht auf das Diensthandy und sendet mir die Anschrift, bei der ich ihn ablösen soll. Es ist ein Stockholmer Nachtclub in der Sturegatan. Er ist mir bekannt, dort komme ich mit Jeans und Turnschuhen nicht hinein, also ziehe ich mich um. Ich erinnere mich an Viggos Worte und entscheide mich für eine schwarze Leinenhose und ein silbernes Top mit passender Jacke. Auf Schmuck, den wir im Dienst ohnehin nicht tragen dürfen, verzichte ich. Mein langes dunkles Haar stecke ich mit einer Klammer hoch und zupfe einige Strähnen heraus. Das Make-up halte ich dezent, denn ich will Göran nicht mehr als nötig auf mich aufmerksam machen. Trotzdem soll er mich zur Kenntnis nehmen. Wie ich gehört habe, scheint er ein Problem mit Respekt und Folgsamkeit zu haben. Das wäre doch gelacht, wenn ich das nicht in den Griff bekomme.

Ich nehme ein Taxi, da ich nicht weiß, ob der Prinz mit einem eigenen Wagen da ist. Der Club ist voll und die Schlange davor lang, doch als ich meinen Ausweis vorzeige, darf ich mich vordrängeln, was von einigen Leuten mit nicht sehr schönen Worten kommentiert wird.

»Hättest du in der Schule besser aufgepasst, müsstest du jetzt nicht in der Schlange stehen«, rufe ich einem Typen zu, der mich als »Schlampe« betitelt. Bevor ich noch die Fassung verliere, verschwinde ich ins Innere.

Lärm schlägt mir entgegen und ich muss mich erst mal an die Dunkelheit gewöhnen. Das Foyer war hell erleuchtet, doch im Club selbst herrscht Dunkelheit, die nur ab und an von LED-Panels durchbrochen wird. Das Licht in meinem Schuhschrank ist heller. Zum Glück ist der Club nicht sehr groß und ich kenne mich aus. An der Bar entdecke ich Alexander Nyström. Er hält sich an einem Glas Wasser fest und die Umgebung im Auge.

»Hej, Alexander«, grüße ich ihn. »Die Ablösung ist da.« Alexander ist ein großer Mann mit blondem Haar und schönen braunen Augen. Er sieht ein wenig genervt aus.

»Hej, Svea. Hast du dich versetzen lassen?«, fragt er überrascht.

»Ich bin nicht freiwillig hier. Das habe ich Viggo zu verdanken. Nein, eher meinem lauten Mundwerk, weil ich dem Justizminister gesagt habe, er soll sich verpissen. Er ist heulend zu Viggo gerannt und der durfte dann die Drecksarbeit für den Minister übernehmen. Du kennst das doch.« Ich verdrehe die Augen.

»Und jetzt darfst du die Kindergärtnerin für eine Gruppe von Kleinkindern spielen«, erklärt Alexander und deutet mit einem Nicken in eine Richtung.

Ich folge seinem Blick und sehe Göran in der Mitte eines Trupps junger Frauen und Männer stehen. Er schwankt leicht, scheint schon einiges getrunken zu haben.

»Seit wann seid ihr hier?«, will ich wissen.

»Noch nicht sehr lange, der Abend fängt bei ihm erst an.«

»Was? Er ist doch schon betrunken. Er sollte nach Hause fahren und seinen Rausch ausschlafen.«

»Da bin ich ganz deiner Meinung, aber willst du ihm das sagen?«, fragt Alexander und grinst breit. »Ich hab zum Glück jetzt Feierabend. Lass die Nacht nicht zu lang werden. Ich löse dich morgen um acht Uhr wieder ab.«

»Hej, da ist ja die Braut mit der vorlauten Klappe!«, höre ich trotz der lauten Musik jemanden hinter mir tönen.

Ich wende mich um und sehe den Typen vom Eingang vor mir, der mich »Schlampe« genannt hat. Genervt verdrehe ich die Augen. Der Typ ist echt auf Ärger aus.

»Zisch ab«, meine ich unfreundlich.

Alexander richtet sich zu seiner vollen Größe auf. »Ich erledige das eben noch.«

Mit der Hand halte ich ihn auf. »Nein, lass. Ich schaff das schon. Fahr nach Hause und schlaf dich aus.«

»Ich das etwa dein Typ?«, fragt der Kerl vorlaut. Sein Hemd ist weit aufgeknöpft und eine goldene Uhr hängt an seinem Handgelenk. Er stinkt geradezu nach Geld und fühlt sich offensichtlich sehr sicher. »Musst du beschützt werden? Glaubst du, nur weil dein Kerl groß und stark ist, kannst du den Mund so weit aufreißen?« Er kommt mit provozierendem Blick auf mich zu.

»Keine Angst, so ein Würstchen wie dich verspeise ich zum Frühstück.«

Er hebt seine Hand, will mich anfassen. Doch ich bin schneller. Ich nehme seine Hand, drehe sie ihm auf den Rücken und presse seinen Kopf auf den Tresen, sodass er sich nicht mehr rühren kann. Ich wette, er hat meine Bewegung noch nicht mal wahrgenommen.

»Hej! Was soll das? Lass mich los, ich habe doch gar nichts gemacht.«

»Du solltest den armen Kerl wirklich loslassen, bevor du ihm noch den Arm brichst«, höre ich eine tiefe, wohlklingende Stimme hinter mir, die nicht Alexander gehört.

»Ja, lass mich los!«, jammert der Wicht kläglich.

»Ich hoffe, du fängst nicht gleich an zu weinen«, flüstere ich ihm zu, lasse ihn aber nicht los, sondern drehe mich wütend um, denn hier hat sich niemand einzumischen. »Oh! Eure Hoheit!« Mein Hals schnürt sich zu und ich bekomme nichts weiter raus.

Vor mir steht Prinz Göran. Obwohl ich ihn schon auf Hunderten von Fotos gesehen habe, bin ich plötzlich äußerst verlegen, als ich ihn so nah vor mir sehe.

»Entschuldigen Sie, Sir. Das ist …«, will Alexander mich vorstellen, wird jedoch vom Prinzen unterbrochen.

»Svea Danilsson, meine neue Personenschützerin. Ich habe das Memo erhalten und sogar gelesen. Auch wenn es Menschen gibt, die behaupten, ich könnte es gar nicht.« Er lächelt, und bei diesem Anblick werden mir die Knie ganz weich.

Echt jetzt? Ich kann es nicht fassen. Statt die Situation zu klären, stehe ich sprachlos da und fange gleich zu sabbern an. Dieser Mann ist einfach nur … wow! Er lächelt mich an und ich bin wie geblendet. Obwohl er getrunken hat, sind seine Augen nicht rot, sondern klar und hellblau. Seine Züge sind weich, die Haut glatt rasiert und er riecht gut. Er steht so dicht bei mir, dass ich den Duft seines Aftershaves wahrnehme.

»Hej, ich bin auch noch da! Könnte dein Bodyguard mich bitte loslassen? Göran, jetzt hilf mir mal.«

»Svea, wärst du so nett? Arvid hat heute nicht seinen besten Tag«, bittet mich Göran.

Folgsam lasse ich seinen Freund los, wenn auch nur zögerlich.

»Das nenne ich mal einen Einstand.« Göran reicht mir die Hand. »Willkommen im Team, Svea.«

Allein, wie er meinen Namen ausspricht, hat etwas Sinnliches an sich, und ich muss mich zusammennehmen. Ich berühre seine Hand, die sich seltsam zart anfühlt. »Eure Hoheit, ich bitte um Entschuldigung.«

Er tritt einen Schritt auf mich zu und neigt sich zu mir herunter. »Das hat meinen Tag zu einem besonderen gemacht. Arvid kann es gut gebrauchen, dass eine Frau ihm die Stirn bietet.« Er zwinkert mir zu und lächelt. Schon wieder.

»Ich bitte trotzdem um Entschuldigung«, murmele ich verlegen.

Alexander räuspert sich laut. »Ich werde dann mal Feierabend machen, Göran.«

»Ja, nur zu. Wie du siehst, bin ich in den besten Händen. Schönen Abend, Alexander.« Er winkt ihm zu und auch ich schaue ihm hinterher, wie er den Club verlässt.

»Und was fangen wir mit dem Rest des Abends an?« Göran sieht mich fragend an.

»Göran, wir wollen doch noch ins Cabaret. Du hast es mir versprochen.« Eine hübsche Rothaarige tritt auf Göran zu und schlingt ihre Arme um seinen Hals. Mit ihrem aufreizenden Körper schiebt sie mich zur Seite. Anscheinend will sie mir zeigen, wohin ich gehöre. Das kann sie gern haben, denn ich muss dringend aus dem Dunstkreis dieses aufregenden Mannes hinaus.

»Tut mir leid, Ebba. Ich habe schon zu viel getrunken. Der Abend ist für mich beendet. Ich werde nach Hause fahren«, entscheidet Göran.

»Dann komme ich mit«, erklärt sie entschieden.

»Nein, heute nicht, Sötnos. Es ist nett gemeint, doch ich brauche wirklich mal meine Ruhe.«

»Ruhe? Die kannst du haben, wenn du tot bist. Stell dich nicht so an. Ich werde dafür sorgen, dass du dich entspannst«, säuselt sie, und ich verdrehe innerlich die Augen. Wie kann man sich einem Mann nur so an den Hals schmeißen?

Auch Arvid winkt Göran zu. »Komm schon. Ich bin doch gerade erst gekommen. Lass uns noch ein Glas trinken.«

Göran scheint darüber nachzudenken und ich erwarte schon, dass er nachgibt. Dann blickt er mich an und schüttelt den Kopf.

»Es tut mir leid, Leute. Der König schickt nach mir und den darf man bekanntlich nicht warten lassen. Nicht wahr, Svea?«

Ich schlucke trocken und nicke.

»Hej, Viktor, die nächste Runde für meine Freunde geht auf mich. Ich bin weg, wir sehen uns.«

Der Barkeeper hebt die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hat.

Seine Freunde verabschieden sich. Die rothaarige Ebba lässt von ihm ab und wendet sich Arvid zu.

»Können wir?«, fragt Göran und legt eine Hand auf meinen unteren Rücken.

»Ich bin bereit, wenn du es bist«, erkläre ich und gemeinsam verlassen wir den Club. Im Foyer ändert er die Richtung. »Nicht vorne raus. Mein Fahrer wartet am Hinterausgang.«

Ich nicke und behalte die Umgebung im Auge. Zwar gibt es im Augenblick keine wirkliche Bedrohung, deshalb wurde auch nur ein Personenschützer anberaumt, doch es gibt immer Situationen, mit denen man nicht rechnet.

Ich halte ihm die Tür auf und Göran lässt sich auf die Ledersitze des Audi Q7 gleiten. Ich will vorne neben dem Fahrer Platz nehmen, doch Göran hält meine Hand fest.

»Steig bei mir ein«, bittet er mich. Ich kann es schlecht abschlagen.

Der Fahrer blickt mich kurz neugierig an und nickt mir zu.

»Das ist Vidar, mein Fahrer. Vidar, das ist Svea, meine neue Leibwache.«

»Hej, Svea«, grüßt Vidar und blickt mich im Rückspiegel an.

»Hej«, erwidere ich und schnalle mich an. »Du solltest dich auch anschnallen«, weise ich Göran an.

»Natürlich. Oder möchtest du das für mich erledigen?«, fragt er und lacht.

»Ich denke, das bekommst du noch alleine hin.«

Obwohl der Wagen groß ist, sitzen wir nah beieinander. Unsere Knie berühren sich fast, was daran liegt, dass Göran sich nicht gerade Mühe gibt, auf seiner Seite zu bleiben.

»Wohin fahren wir?«, will Vidar wissen.

»Zu mir nach Hause. Nicht zum Schloss. Ich will meine Ruhe haben.«

»Dein Vater hat angewiesen, dass ich dich heute Nacht ins Schloss bringen soll.«

»Ja, ich weiß«, meint Göran und seufzt genervt, »aber ich will nach Hause. Also mach schon.« Er wirft mir einen kurzen Blick zu, doch ich schaue stur geradeaus.

Wenn er nach Hause fährt, wird es für mich eine ruhige Nacht. Eine Person zu Hause zu beschützen, ist wesentlich einfacher, als wenn sie sich auf offener Straße bewegt. Ich habe einen Grundriss seiner Wohnung bekommen, mit noch einer Menge anderer Informationen. Die Räume habe ich mir eingeprägt und kenne sie so gut wie mein eigenes Zuhause, wobei das bei Weitem nicht so groß ist. Die Wohnung liegt in Östermalm auf dem Strandvägen, mit Blick auf die Liegeplätze der Boote. Es ist eine luxuriöse Erkerwohnung unter dem Dach. Im fünften Stockwerk ohne Aufzug. Dafür gibt es einen Concierge, der sich um die Post und die Einkäufe kümmert.

»Guten Abend, Eure Hoheit«, grüßt der ältere Mann hinter dem Tresen freundlich.

»Guten Abend, Wilmer. Das ist Svea, meine neue Aufsichtsperson. Bitte setzen Sie sie auf die Liste.«

Ich nicke dem Mann zu und er reicht mir eine Karte. »Der Schlüssel für die Wohnung. Göran hat angewiesen, dass alle Bodyguards einen bekommen.«

»Vielen Dank, Wilmer.« Ich folge Göran zur Treppe und wir steigen schweigsam die Stufen hinauf.

Er ist gut in Form, kommt kaum außer Atem, doch ich halte mit ihm mit. Als wir oben ankommen, grinst er. »Ganz schön hoch, was?«

»Nun, Penthouse-Wohnungen findet man eben nicht im Erdgeschoss«, erwidere ich.

»Sehr richtig.« Er öffnet die Tür und wartet, während ich die Räume inspiziere. Ich schaue in den Schränken und auch unter dem Bett nach, ob sich niemand in der Wohnung aufhält, erst dann gebe ich die Wohnung frei und der Prinz betritt sie.