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Bilki, ein kleines afrikanisches Mädchen, erlebt viele Abenteuer und lernt darüber die verschiedenen Facetten des Lebens wie Liebe, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt kennen.
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2015
Für Carl zum Schulbeginn
Bilki und der Löwe
Bilki und die Bienen
Bilki und der Fuchs
Bilki und die Nachtigall
Bilki und die Grille
Bilki und die Giraffe
Bilki und das Zebra
Bilki und ihr Traum
Ein Geschenk für Bilki
Bilki ´s Eltern waren sehr arm. Sie lebten am Rande der Savanne. Ihr Vater war Knecht eines weißen Farmers, der viel Land besaß. Ihre Mutter war Kochfrau beim Farmer. Bilki stand jeden Tag früh auf, um in der weiten Graslandschaft nach der Mirakelfrucht zu suchen, die als Heilpflanze bei den Menschen in Afrika sehr begehrt ist. Die Schule besuchte sie nicht, weil ihre Eltern nicht das Schulgeld bezahlen konnten. Einmal pflückte Bilki die Beeren der Mirakelpflanze. Sie vernahm ein Geräusch. Als sie aufblickte, stand vor ihr ein mächtiger Löwe mit zottiger Mähne, zornigen Augen und einem gewaltigem Maul. Er sprach mit geschwollener Brust zu Bilki: „Ich bin der König der Tiere, der Mächtigste, der Klügste und der Schönste weit und breit. Du bist in meinen Herrschaftsbereich ohne Erlaubnis eingedrungen und bestiehlst mich noch. Ich werde dich deshalb bestrafen und dich fressen.“ Natürlich war Bilki zu Tode erschrocken, aber sie besann sich sehr schnell. „Nein, du mächtiger, kluger und schöner Löwe, du bist nicht der mächtigste, klügste und schönste Löwe in der Savanne. Ich sammele die Mirakelbeeren mit der Erlaubnis eines Löwen, der behauptet, dass er dich in allen Dingen übertrifft. Er sagt, er ist der wahre König, mächtiger, klüger und schöner als du.“ Da schüttelte der Löwe seine Mähne, riss sein Maul auf und fletschte die Zähne. Er brüllte Schrecken erregend: „Wo ist dieses Großmaul, der mir meine Macht streitig macht, meine Ehre untergräbt und meine Gesetze missachtet?“ Bilki antwortete demütig und listig: „Wenn du dich nicht vor ihm fürchtest, werde ich dich zu ihm führen. Aber das kann für dich gefährlich werden. Folge mir.“ Sie schritt voran und der Löwe folgte ihr. Sie lotste ihn zu einem tiefen Brunnen. „Schau hinein, da ist seine Höhle.“ Der Löwe tat, wie ihm geheißen. Da sah er im Wasser einen großen und prächtigen Löwen. Er fletschte die Zähne, sein Gegenüber tat dasselbe. Er brüllte wüste Drohungen, sein Gegenüber wiederholte sie. Er stellte die Forderung: „Ich frage dich zum letzten Mal, wem gehört dieses Revier?“ Und er vernahm mit aller Deutlichkeit die Antwort: „Mir!“ Da überkam ihn so viel Wut und Zorn, dass er mit einem Riesensatz in den Brunnen sprang, um seinen Widersacher zu töten. Er fiel in die Tiefe und ertrank. Ja, Überheblichkeit kommt schnell zu Fall. Bilki konnte aber fortan Mirakelbeeren in der Savanne als Geschenk der Natur ungestört sammeln.
Das Frühjahr war gekommen und damit die Zeit, Honig zu ernten. Bilki musste eine lange Strecke durch die Savanne laufen, bis sie den südlichen Rand des Urwaldes erreichte. Dort hielt sie Ausschau nach hohen, abgestorbenen Bäumen, die morsch und innen hohl sind. Sie wusste, dass dort Bienen nisten. Endlich, sie hatte stundenlang gesucht, entdeckte sie einen uralten, morschen und ausgehöhlten Baum ohne Grün, um den herum es von Bienen nur so wimmelte. Bilki umhüllte Kopf, Arme, Körper und Beine mit Tüchern, die sie sich mitgebracht hatte. So geschützt näherte sie sich dem Baum, vergrößerte gewaltsam das Flugloch der Bienen, griff in das Innere des Baumes und brach zwei Waben heraus. Die Bienen waren wütend und erregt, stürzten sich auf Bilki und versuchten vergeblich, sie mit Stichen