Bleitod im Abendrot - Pseudo Nym - E-Book

Bleitod im Abendrot E-Book

Pseudo Nym

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Beschreibung

Ein toter Asylbewerber und kein Mörder in Sicht. Nur die üblichen Verdächtigen tummeln sich in auffälliger Weise am Wegesrand, doch sie streiten jegliche Tatbeteiligung vehement ab. Der ehemalige Kriminalhauptkommissar Reiner Zufall wird beauftragt, das Rätsel zu lösen und macht sich sofort engagiert ans Werk.

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Seitenzahl: 99

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Pseudo Nym

Bleitod im Abendrot

Schon wieder ein Fall für Kommissar Zufall

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Sport ist Mord, aber ist Mord auch Sport?

Der Ick

Planet der Waffen

Im Wald, da räubern die Sinne

Orte, Worte und Menschen

Am Ende ist Schuß

Impressum neobooks

Sport ist Mord, aber ist Mord auch Sport?

Wieder einmal spazierte ein etwas älterer Herr gemütlich durch die Straßen einer niederbayerischen Stadt, die sich direkt an der Grenze zu Österreich befand. Es ging ihm gut und schön langsam hatte er sich auch so etwas wie ein Privatleben aufgebaut. Früher, als er noch als Kriminalbeamter tätig gewesen war, da war er nicht nur mit seiner Ex-Frau, sondern auch mit seinem Beruf verheiratet gewesen und so etwas wie Hobbys hatte er überhaupt nicht gekannt gehabt. Doch nachdem er nun nicht nur mit beiden Beinen fest im Leben, sondern auch im Ruhestand stand, fühlte er sich mit jedem Tag, den er erlebte und dann hinter sich ließ, ein bißchen freier und selbstbestimmter. Inzwischen interessierte sich Kommissar Zufall auch gar nicht mehr sonderlich für die Verbrechen, die in und um Passau herum begangen wurden, denn er mußte sie nicht mehr aufklären und das war ein unheimlich befriedigendes Gefühl. Selbstverständlich war er nach wie vor ein glühender Anhänger der Gerechtigkeit und legte großen Wert darauf, daß jeder Verbrecher die Strafe erhielt, die er verdient hatte; aber je älter er wurde, desto gelassener betrachtete er das menschliche Schauspiel auf dem großen blauen Planeten. Reiner war mit sich im Reinen und wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte es auch so bleiben können. Andere Männer waren ihr ganzes Leben lang irgendwelchen Frauen hinterhergelaufen, nur um dann am Ende enttäuscht feststellen zu müssen, daß die sich leider gar nicht wirklich für sie selbst, sondern höchstens für ihren Geldbeutel interessiert gehabt hatten. Er war fast sein ganzes Leben lang irgendwelchen Kriminellen hinterhergelaufen, nur um am Ende total enttäuscht festzustellen, daß ein Richter sie wieder laufen ließ oder zu einer Strafe verurteilte, die im Vergleich zu dem, was diese Täter angerichtet gehabt hatten, erschreckend gering ausfiel. "Irgendwann werden die Anwälte der Angeklagten wohl noch damit argumentieren, daß ihre Mandanten bereits als Embryos neun Monate im Mutterleib verbringen haben müssen und daß dieses dreiviertel Jahr, das sie damals alle eingesperrt gewesen sind, gefälligst auch auf die Haftstrafe angerechnet werden müsse", sinnierte Reiner, als er an der Ilz entlangging und amüsierte sich über jenen Gedankengang außerordentlich. Passau war immer noch eine schöne Stadt und nun hatte er endlich die Zeit, sie auch viel mehr als früher zu genießen und wertzuschätzen. Mit etwas Magengrummeln dachte Herr Zufall an seinen Termin am Abend im "Gasthaus zum geschwätzigen Ochsen" und das lag nicht an dem Essen dort, denn das mundete bekanntlich ganz ausgezeichnet. Seine ehemalige Kollegin Levina wollte sich unbedingt wieder mit ihm treffen und er blickte jener Zusammenkunft mit Sorge entgegen. Schließlich hatten sie eigentlich damit aufgehört gehabt, sich in regelmäßigen Abständen zum Essen zu sehen, da die junge Polizistin Angst davor gehabt hatte, durch einen öffentlichen Auftritt mit ihm karrieretechnische Nachteile zu erleiden. Doch mittlerweile war der ehemalige Kommissar wieder voll rehabilitiert und sogar der Polizeichef hatte sich bei ihm entschuldigt gehabt, wenn halt auch nur schriftlich. Das bedeutete, daß irgendeine Hilfskraft oder Sekretärin einen Wisch aufgesetzt gehabt hatte, den er dann vielleicht gelesen oder womöglich einfach nur unterschrieben gehabt hatte. Wie auch immer, Fakt war, daß Levina entweder ihre alte Freundschaft wieder in Schwung bringen wollte oder seine Hilfe brauchte, vielleicht war es auch eine kleine Mischung aus Beidem. "Hoffentlich versucht sie nicht, mich für irgendeinen dämlichen Fall zu ködern. Ich habe nämlich keine Lust mehr auf Zwangsarbeit in der Rente und die Privatdetektive dieser Stadt sehen es auch nicht gerne, wenn ich wieder in ihrem Revier wildere", überlegte er sich und setzte daraufhin seinen entspannten Spaziergang mit wesentlich angenehmeren Gedanken fort.