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Ein Mord im Kloster; ein Kind, das Plastikteile scheißt; eine Frau, die sich zu Tode kotzt; ein Tier, das mit einem Schiff kollidiert und eine Frau, die brutal verprügelt wird. Das alles und noch viel mehr würde man aufklären, wenn man Kommissar Zufall wär.
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Seitenzahl: 82
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Pseudo Nym
Dreitod im Nordenrot
Kommissar Zufalls 5 Felle für eine Halle Julia
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Weihtod im Ordenrot
Eitod im Abblendrot
Speitod im Tagendrot
Haitod im Fjordenrot
Maitod im Sorbenrot
Impressum neobooks
Es war einer jener Abende, an denen Reiner Zufall an alles keine Erwartungen mehr hatte, denn er war mit sich und der Welt im Reinen. Fast so etwas wie echte Glücksgefühle durchströmten seinen Körper und auch wenn er wußte, daß jener Zustand der beinahen, absoluten Vollkommenheit nicht lange andauern sowie anhalten würde, genoß er jenen Augenblick in vollen Zügen. Nein, er saß nicht in einem überfüllten Waggon der Deutschen Bahn, sondern hatte sich ein lauschiges Plätzchen am Ufer von einem der drei Flüsse gesucht, die da ruhig durch Passau strömten. "Ich bin mir vollkommen darüber im Klaren, daß es am meisten Sinn macht, im schönsten Moment des Lebens abzutreten, von daher wäre jetzt wohl der richtige Zeitpunkt dafür gekommen", vermutete der ehemalige Kriminalhauptkommissar und wartete völlig gelöst sowie total glückselig auf das seiner Meinung nach unmittelbar bevorstehende Ende seines Lebens. Doch daraus wurde nichts, denn der Sensenmann hatte scheinbar anderswo genug zu tun und statt dessen saß auf einmal ein älterer Herr neben ihm auf der Bank und bat: "Entschuldigen Sie die Störung! Aber sind Sie zufällig Kommissar Zufall?" Reiner überlegte. Wenn er das nun bestätigte, dann würde ihn der Andere hundertprozentig mit einer ganz neuen Mordgeschichte füttern und ihn auf die Jagd nach dem Mörder schicken. Schüttelte er dagegen den Kopf, dann war er ein Lügner und damit um keinen Deut besser als die Ganoven, die er jagte. Er versuchte, sich geschickt aus der Affäre zu ziehen, indem er die Frage seines Banknachbarn ignorierte, doch der starrte ihn immer noch erwartungsvoll an. "Also gut, ich gebe auf und es zu. Ja, ich bin es. Was haben Sie auf dem Herzen?" "Wir brauchen Ihre Hilfe. In unserem Kloster hat ein Mord stattgefunden und einer von uns Klosterbrüdern ist höchstwahrscheinlich der Mörder." Der pensionierte Polizeibeamte schaute seinen Gesprächspartner ein wenig mißmutig an. "Muß das denn wirklich sein? Mir geht es gerade so gut wie noch nie zuvor in meinem Leben und jetzt kommen Sie mit so einer Räuberpistole daher. Vorgestern habe ich mich mal zugesoffen und am darauffolgenden Morgen hatte ich zum allerersten Mal in meinem Leben zwei Kater. Den vom Rausch und meinen geliebten Fasso." "Den dürfen Sie übrigens auch mit ins Kloster nehmen, dafür habe ich Ihnen schon eine Sondergenehmigung besorgt", teilte ihm da der Andere mit. Das fand Reiner überhaupt nicht lustig, weshalb er sich erhob, dem Mann einen verärgerten Blick zuwarf und loswetterte: "Was fällt Ihnen überhaupt ein! Wer sagt Ihnen denn, daß mich Ihr blöder Mordfall interessiert? Vielleicht ist Ihr Klosterbruder einfach nur ausgerutscht und auf den Kopf gefallen." "Leider nein. Er wurde nachts mit einem riesigen Küchenmesser erstochen." "Dann war bestimmt so ein islamischer Fundamentalist der Täter. Das hatten wir ja jetzt in der letzten Zeit schon öfter. Fall gelöst, Sie können wieder gehen." Der Andere lachte. "Es tut mir wirklich leid, daß ich Sie belästigen muß, aber wir haben keine andere Wahl. Sie sind unsere allerletzte Hoffnung. Die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt, aber wir können nicht in Ruhe miteinander weiterleben, solange wir davon ausgehen müssen, daß sich unter uns ein Mörder befindet." "Ach, so Mörder sind doch eigentlich auch nur Menschen", wiegelte Zufall daraufhin ganz schnell ab und machte dazu eine beschwichtigende Handbewegung. "Ich merke schon, Sie wollen uns nicht unterstützen, aber damit habe ich gerechnet. Vielleicht motiviert es Sie ja zu hören, daß Sie in unserem Kloster dem Sinn des Lebens auf die Spur kommen können." Der Ex-Kommissar staunte nicht schlecht, denn mit so einem Lockmittel hatte er nun wirklich nicht gerechnet gehabt. "Ach was! Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst und der wird ohnehin überschätzt, so wichtig ist der auch wieder nicht", versuchte er noch abzuwehren. "Sind Sie sich da auch ganz sicher?" hakte der Klostermensch nach. "Na ja, irgendwie schon, andererseits auch wieder nicht, also gut, Sie haben mich überredet, aber ich bleibe höchstens eine Woche, denn länger halte ich es mit Euch Saufbrüdern bestimmt nicht aus." Auf einmal war der andere Herr ein wenig pikiert. "Halten Sie uns alle etwa für eine Alkoholikergemeinschaft?" "Na ja, wenn Ihr Euer eigenes Bier braut, dann gehe ich mal ganz schwer davon aus, daß Ihr das nicht nur für die Welt da draußen produziert." "Damit liegen Sie natürlich völlig richtig, aber wir trinken in Maßen und nicht in Massen." "Aber ganz sicher doch in Maßkrügen." "Das schon, aber die haben wir nur zum Maß nehmen." "Wie dem auch sei, ich bin mit dabei", reimte Reimer, äh, Reiner und damit sollte ein weiteres unglaubliches Abenteuer für ihn beginnen.