Wir sind irr und wenn klar, nicht Viele - Pseudo Nym - E-Book

Wir sind irr und wenn klar, nicht Viele E-Book

Pseudo Nym

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Beschreibung

Die ganze Welt ist ein Irrenhaus? Nun ja, wenn das so ist, dann könnte man ja die ganzen Klapsmühlen zusperren. Wobei, dort befinden sich ja meistens ganz besondere Leute, von daher sollte man sich das Ganze vielleicht vorher doch noch besser etwas genauer überlegen.

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Seitenzahl: 60

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Pseudo Nym

Wir sind irr und wenn klar, nicht Viele

Einer kuckte übers Fliegernest

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Psychia-Tree oder: Warum ich bin wie ich wurde

Der Psychia-Teer

Die Psycho-Patin

Impressum neobooks

Der Psychia-Tree oder: Warum ich bin wie ich wurde

Die Erschöpfungsgeschichte des Universums ist schnell erzählt. Am Baum der Erkenntnis hingen die tollsten Früchte, doch ich in meiner geistigen Umnachtung ergriff natürlich den einzigen faulen Apfel am Baum, biß hinein und wurde komplett verrückt. Das hier ist nichts weiter als der Versuch einer Versuchung. Ich möchte Dir erklären, warum wir Verrückten auf diesem Planeten das Sagen haben, aber andererseits natürlich auch auf mein extrem bedauerliches Einzelschicksal verweisen, das mich immer wieder in Dänen, äh, Tränen ausbrechen läßt, sobald ich daran denke. Mein Leben war das eines ganz normalen Menschleins, doch es dauerte nicht lange, bis ich auf meinen größten Widersacher traf und daß es sich dabei um meinen Erziehungsberechtigten handelte, machte die Sache auch nicht gerade leichter. Vater Staat nahm sich meiner an und brummte mir eine dämliche Schulpflicht auf, die sich gewaschen hatte. Gewaschen hatte ich mich nie, wenn ich in aller Herrgottsfrühe meinen unendlich weiten Weg zur Bildungsanstalt zurücklegte, bei der es sich definitiv um eine Anstalt handelte und die einzige Bildung, die es dort zu bestaunen gab, war die Einbildung. Die Schulpflicht zermürbte mich von Kindesbeinen an und ich verfluchte denjenigen, der dafür verantwortlich war. Nach zehn unendlich langen sowie langweiligen Jahren hatte die sinnlose Qual endlich ein Ende und ich trat in einen neuen Lebensabschnitt ein, zumindest hatte ich mir das so vorgestellt gehabt. Aber nichts da, denn schon wieder stand mir Vater Staat auf den Füßen und musterte mich, denn er hatte einst die Wehrpflicht eingeführt gehabt und das bedeutete, daß ich ihm ein weiteres Mal ausgeliefert sein würde und ihm nicht entkommen konnte. Wehr- oder Zivildienst, das war hier die Frage und da ich weder auf das Eine noch das Andere große Lust hatte, versuchte ich es mit einem dritten Weg und wurde über die Psycho-Schiene ausgemustert. Das war leichter als gedacht, doch fortan trug ich das Stigma des Psychos eingebrannt auf meiner Stirn und hatte deswegen auf dem ersten Arbeitsmarkt selbstverständlich keine Chance mehr, denn wer stellte schon jemanden ein, der ausgemustert worden war und das auch noch aus psychischen Gründen? Also ich ganz bestimmt nicht und so dachten selbstverständlich auch viele Arbeitgeber, weshalb ich es erst gar nicht mit einer Bewerbung bei ihnen versuchte. Vater Staat hörte nach wie vor nicht damit auf, sich in mein Leben einzumischen, doch als ich darauf verzichtete, Leistungen von ihm zu erhalten, ließ er mich plötzlich in Ruhe und ich hatte das Schlimmste scheinbar überstanden. Natürlich wurde ich von allen Seiten mißtrauisch beäugt, denn der Weg, auf den ich mich begeben hatte, war eben nicht der, den die Masse bevorzugte und so fiel ich halt auf, obwohl ich genau das eigentlich vermeiden hatte wollen. Nun ja, ich isolierte mich also immer mehr, hatte keinerlei sozialen Kontakte, mied meine Mitmenschen wie das Weihwasser den Teufel und wurde ein Autist, der bekanntlich immer und überall out ist. Ohne Kommunikation mit anderen Lebewesen verkümmerte ich innerlich und wurde von Tag zu Tag paranoider, bis ich eines Tages beschloß, meiner Heimat Lebewohl zu sagen und mich auf den Weg in mein neues Leben zu machen, das ganz bestimmt hinter der nächsten Straßenecke schon ganz sehnsüchtig auf mich wartete. So spazierte ich also durch meine Heimatstadt Augsburg und schwäbelte munter vor mich hin, aber ich konnte mein neues Leben leider einfach nirgends entdecken. Das machte mir sehr schwer zu schaffen, doch plötzlich hatte ich eine Eingebung. Auf der Autobahn ging alles schneller voran und deshalb ging ich zu ihr hin, euphorisch auf sie zu und als ich dann auf ihr in Richtung München unterwegs war, fühlte ich mich so frei wie noch nie zuvor in meinem Leben. Schnellen Schrittes marschierte ich auf dem Standstreifen voran und dabei handelte es sich dann wohl vermutlich um den größten Fehler meines Lebens, denn auf dem Standstreifen soll man bekanntlich stehen und nicht gehen. Noch vor der nächsten Ausfahrt hatte mich ein Schleuser zu sich ins Auto geholt und ich war dermaßen verwirrt, daß er sich fragte, wen er sich wohl da eingefangen hatte. "Ich möchte heim ins Österreich", faselte ich wirr, doch er entgegnete: "Tut mir leid, aber dort gibt es eine Obergrenze." "Na gut, dann will ich nach Ritalin." Er lachte laut auf und ließ mich am nächsten Rastplatz aussteigen. Wer rastet, der rostet, den Spruch hatte ich mir ausnahmsweise gemerkt gehabt und deshalb dauerte es nicht lange, bis ich mich wieder auf die Autobahn begab. Diesmal walkte ich on the Überholspur und war damit natürlich die allergrößte Attraktion der A 1, mal von irgendwelchen selbstfahrenden Autos abgesehen, doch die waren ja eher auf der A 9 zwischen München und Nürnberg unterwegs. Mein kurzer Marsch zu mir selbst endete abrupt, als mich ein Porschefahrer beinahe über den Haufen fuhr und wenige Minuten später wurde ich bereits in einen Krankenwagen geladen, der mich in eine geschlossene Anstalt brachte.