Börsenerfolg beginnt im Kopf - Thomas Vittner - E-Book

Börsenerfolg beginnt im Kopf E-Book

Thomas Vittner

4,5

Beschreibung

Noch nie zuvor gab es für Anleger so viele Chancen, aber auch so viele Risiken, so viele Unwägbarkeiten und so viel zu tun! Fundiertes Wissen und versierte Technik sind dabei mehr denn je eine absolute Grundvoraussetzung, um sich an den immer schnelleren und immer volatileren Märkten zurechtzufinden. Doch Wissen und Technik allein reichen oftmals nicht aus. Dieses Buch beginnt deshalb dort, wo viele andere Publikationen über die Arbeit mit den Finanzmärkten enden: bei unserem Denken. Denn nicht erst seit den Rekordauflagen zahlreicher Lebensratgeber wissen wir: Erfolg beginnt im Kopf. Andreas Fritsch - Unternehmer, Coach und Mentaltrainer - und Thomas Vittner - Trader, Bestsellerautor und Gründer des "trading-netzwerks" - wollen ihre Leser lehren, wie sie das wirkungsvollste und bei weitem günstigste Werkzeug für ihren Börsenerfolg einsetzen, das sie haben: ihre mentale Stärke. In einer einzigartigen Mischung aus Profi-Börsenwissen und mentalen Erfolgskomponenten, die tausendfach von Top-Unternehmern, Spitzensportlern und anderen erfolgreichen Persönlichkeiten eingesetzt werden, geben Fritsch und Vittner dem Leser ein Werkzeug an die Hand, das systematisch, planvoll und strukturiert zu mehr Börsenerfolg führt.

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Börsenerfolg beginnt im Kopf

Mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Plan zu mehr Gewinn

Thomas Vittner

Andreas Fritsch

Copyright der deutschen Ausgabe 2012: © Börsenmedien AG, Kulmbach

Gestaltung Cover: Johanna Wack, Börsenbuchverlag

Gestaltung, Satz und Herstellung: Martina Köhler, Börsenbuchverlag

Lektorat: Claus Rosenkranz

Druck: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

9783864700750

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Postfach 1449 • 95305 Kulmbach

Tel: +49 9221 9051-0 • Fax: +49 9221 9051-4444

E-Mail: [email protected]

www.boersenbuchverlag.de

Inhaltsverzeichnis

TitelImpressumEinleitungTeil 1Teil 2Teil 3Teil 4Teil 5Teil 6Teil 7Teil 8Teil 9Teil 10Teil 11NachwortDer Plan - Das 21-Tage-Programm für aktive BörsenhändlerBeschreibung der Übungen des Trader-Mentalprogramms

Thomas Vittner

Viele Menschen haben dazu beigetragen, dass ich heute erfolgreich bin. Aber es gibt einen, der über alle herausragt: meine Marianne! Du inspirierst mich, stehst mir täglich mit Rat und Tat zur Seite und zeigst mir dabei immer den richtigen Weg. Ich danke dir von ganzem Herzen, dass du bei mir bist!

Andreas Fritsch

Für Louisa, Daniel, Nici, Annika und Gabriella, die in grenzenloser Geduld so viele Wochenenden und Abende aufihren Vater und Ehemann verzichten mussten, weil der mal wieder hinter dem Bildschirm seines Notebooks verschwunden ist. Ohne ihre Geduld und beeindruckende Toleranz hätte ich nicht die Ruhe und die mentale Stärke gefunden, neben meinem Beruf und verschiedenen Unternehmensgründungen dieses Buch fertigzustellen. Dafür mein größter Dank an euch!

Liebe Leserinnen und Leser, um zu verdeutlichen, wer gerade schreibt, ob also aus der Sicht des Mentaltrainers und Coaches – Andreas Fritsch – oder aus der Sicht des Traders und Börsianers – Thomas Vittner – berichtet wird, werden verschiedene Schriftschnitte verwendet:

für Thomas Vittners Beiträge eine serifenlose Schrift.

für Andreas Fritschs Beiträge eine Schrift mit Serifen.

Einleitung

Wir leben in einer aufregenden Welt. Nie zuvor gab es für Menschen, die sich privat oder beruflich mit dem Thema Geldanlage befassen, so viele Chancen, so viele Risiken, Unwägbarkeiten und so viel zu tun! Fundiertes Wissen und versierte Technik sind mehr denn je eine absolute Grundvoraussetzung, um sich in stürmischen Zeiten zurechtzufinden. Aber sie sind nicht das „Missing Link“, dem so viele Anleger auf der Suche nach Erfolgen an der Börse verzweifelt hinterherjagen. Denn viele technisch und fachlich hoch versierte Trader, Investoren und private Anleger wandern immer wieder durch tiefe Tränentäler und wissen nicht warum. Andere Anleger arbeiten bereits aufgutem Niveau. Sie sind zufrieden mit ihren Erfolgen, wünschen sich aber noch mehr – mehr Anlageerfolg, aber auch mehr Gelassenheit und Lockerheit bei ihren Börsengeschäften. All diesen Anlegern wollen wir uns annehmen, indem wir mit unserem Buch dort beginnen, wo viele andere Publikationen über die Arbeit mit den Finanzmärkten enden: bei unserem Denken! Denn nicht erst seit den Rekordverkäufen zahlreicher Lebensratgeber wissen wir: Erfolg beginnt im Kopf Andreas Fritsch, erfolgreicher Unternehmer, Coach und Mentaltrainer, und Thomas Vittner, Trader, Bestsellerautor und Gründer des Projekts „trading netzwerk“, wollen Sie mit diesem Buch wachrütteln und Sie dazu bringen, dauerhaft das stärkste, wirkungsvollste und bei Weitem günstigste Werkzeug für Ihren Börsenerfolg einzusetzen: Ihre mentale Stärke!

In einer einzigartigen Mischung aus Profi-Börsenwissen und men – talen Erfolgskomponenten, die tausendfach von Top-Unternehmern, Spitzensportlern und anderen erfolgreichen Persönlichkeiten eingesetzt werden, geben wir dem Leser ein Werkzeug an die Hand, das systematisch, planvoll und strukturiert zu mehr Börsenerfolg führt. Garantiert!

Herzliche Grüße, Thomas Vittner und Andreas Fritsch

Der Aufbau des Buches

Dieses Buch umfasst insgesamt elfTeile und den Abschnitt „Der Plan“.

Teil 1

In diesem Teil erklären wir, wie Sie als Leser dieses Buch am besten nutzen. Danach erfahren Sie, warum wir überhaupt die Idee zu diesem Projekt hatten und was uns dazu veranlasst hat, es gemeinsam zu schreiben. Thomas Vittner erzählt, wie er vom Angestellten einer Versicherung zum selbstständigen Börsenprofi wurde und welche Rolle Andreas Fritsch dabei gespielt hat.

Teil 2

Dieser Teil befasst sich allgemein mit dem Thema Geldanlage. Was ist Geld und womit handeln wir an den Märkten? Welche Ansätze gibt es, um an den Märkten zu agieren? Was ist Trading, was ist Investing und gibt es etwas, das beide Vorgehensweisen verbindet?

Teil 3

Hier lernen Sie den Schlüssel zum Börsenerfolg kennen. Sie erfahren, warum mentale Aspekte bei der Geldanlage so wichtig sind und warum Fachwissen als vermeintlich einzige Erfolgskomponente nicht ausreicht. Dazu gibt Ihnen Thomas Vittner einen Einblick in das Paralleluniversum Börse, in dem ganz andere Gesetze und Regeln gelten als in unserem Alltag.

Teil 4

In Teil 4 erzählen Ihnen einige Trader, Handelssystementwickler und Investoren, welche Fehler ihnen in der täglichen Handelspraxis immer wieder unterlaufen. Andreas Fritsch beleuchtet aus seiner Sicht als Coach und Mentaltrainer die Ursachen dieser Fehler und zeigt einige verblüffende Fakten auf Doch um zu wachsen und uns weiterzuentwickeln, müssen wir unsere Fehler nutzen, sie willkommen heißen. Was das bedeutet, werden wir Ihnen in diesem Teil des Buches erklären. Eine sehr wichtige Funktion übernimmt dabei der Resilienz-Test, den Sie hier finden. Dieser Test gibt Auskunft darüber, wie wir mit Fehlern umgehen und ob wir es schaffen, wirklich aus ihnen zu lernen, oder ob wir möglicherweise an diesen Fehlern zerbrechen.

Teil 5

Dieser Teil des Buches steigt tiefer in mentale Aspekte ein, welche starke Einflüsse aufIhren Börsenerfolg haben. Wir beschreiben hier, welche Rolle persönliche Werte und Einstellungen dabei spielen, wo sie herkommen und wie sie unser Handeln bestimmen. Dabei sprechen wir über Glaubenssätze, Weltbilder, persönliche Einstellungen und darüber, wie diese unsere individuelle Realität prägen. Außerdem finden Sie hier auch den „Antreibertest für Börsianer“. Er wird Ihnen beim Erkennen Ihrer Stressmuster und damit bei der Analyse wichtiger Fehlerquellen als Trader oder Anleger helfen. Mit den entsprechenden Ergebnissen werden Sie dann in den nächsten Buchteilen weiterarbeiten.

Teil 6

In Teil 6 sprechen wir über Glaubenssätze, Affirmationen, Lustgewinn und Schmerzvermeidung und verraten unter anderem, warum Börsianer möglicherweise einen Lustgewinn bei der Nichterreichung ihrer Ziele erleben. Das glauben Sie nicht? Dann lassen Sie sich überraschen! Außerdem erfahren Sie, wie Sie Ihren Lustgewinn steigern können, indem Sie aktiv gegen Ihre Erfolgs-Saboteure angehen. Letztlich beschäftigen wir uns in diesem Abschnitt weiter mit persönlichen Werten. Dabei werden Sie erkennen, welche Bedeutung sie für Ihre Ziele, für Ihre Konsequenz und damit letztlich für Ihren Erfolg oder Misserfolg an den Märkten haben.

Teil 7

Teil 7 des Buches handelt vom Flow für Börsianer. Wir beleuchten, was Flow überhaupt bedeutet und welchen Stellenwert er für unseren Erfolg an den Märkten besitzt. Dabei wird mit dem Thema der Zufriedenheit gearbeitet und es wird die Bedeutung von Glückshormonen beschrieben. Außerdem zeigen wir, warum wir nichts von Work-Life-Balance halten, und beschreiben stattdessen eine optimale Life Balance. Des Weiteren blicken wir aufeine typische Erfolgskurve eines Anlegers, um letztlich Traders-Optimum, den gewünschten Flow-Kanal, zu erreichen.

Teil 8

In diesem Buchteil sprechen wir über für jeden Anleger zentrale mentale Funktionsweisen. Wir lernen, was Konzentration im Börsenhandel bedeutet und wie Bewusstsein und Unterbewusstsein bei der aktiven Geldanlage aufuns wirken.

Teil 9

Hier wird eines der bestgehüteten Börsengeheimnisse gelüftet: Wir präsentieren Ihnen die geheime Erfolgsformel der besten Börsianer. Bei genauerem Hinsehen werden Sie erstaunt sein, wie simpel dieses Konzept ist. Wie jede Formel besteht auch die Erfolgsformel aus mehreren Variablen, die alle im Detail besprochen werden. Flankierend erfahren wir, warum wir gerade mit einem Bestandteil dieser Formel – mit der Konsequenz – so oft unsere liebe Not haben. Am Ende dieses Teils sprechen wir über unser Sicherheitsbedürfnis, das wir mit den herkömmlichen Mitteln an den Märkten nur selten stillen können.

Teil 10

In Kapitel 10 vermitteln wir konkretes Umsetzungswissen. Es gilt hier, die Erkenntnisse und das Gelernte der vorangegangenen Kapitel zu vertiefen und praktisch nutzbar zu machen. Dazu erklären wir, wie wir unser Unterbewusstsein am besten anzapfen, um nachhaltige Verhaltensänderungen herbeizuführen. Der sogenannte Alpha-Zustand unseres Gehirns (eine Art aktiver Entspannungszustand) spielt dabei eine wichtige Rolle. Was er genau bedeutet und welche Konsequenzen verschiedene Aktivitätszustände unseres Gehirns für den Börsenhandel haben, erfahren Sie hier. Anschließend beschreiben wir zwei Trainingsformen, mit denen Sie konkret an der Optimierung Ihres Zustands arbeiten können.

Teil 11

Bevor Sie nun die praktischen Übungen des Buchteils „Der Plan“ beginnen, geben wir noch einen Einblick in die Themen „Ziele“ und „Mentales Erleben“. Dabei spielen unsere Glaubenssätze, denen wir in den vorausgegangenen Buchteilen öfter begegnet sind, eine entscheidende Rolle. Sie erfahren, warum wir uns oft so schwer tun, neue Wege zu gehen und uns neue Ziele zu setzen. Was das mit Ihren Ängsten zu tun hat und wie Sie sich diesen Ängsten am besten stellen, erfahren Sie hier.

Der Plan

Abschließend geben wir Ihnen ein wertvolles Programm an die Hand, das das im Buch Gelernte durch konsequentes Arbeiten in die Praxis umsetzt. Mit freundlicher Genehmigung von Ferry Fischer haben wir ein am Coaching Institut in Wien entwickeltes 21-Tage-Mentalprogramm für aktive Börsenhändler optimiert. Das Programm führt bei konsequenter Anwendung zu mehr Konzentrationsfähigkeit, Gelassenheit und Kreativität, was wiederum den Erfolg an den Märkten messbar erhöht. Dieses Programm wurde von Ferry Fischer ursprünglich für Manager und Spitzensportler entwickelt. Eine konsequente Umsetzung – pro Tag zehn Minuten – ist allerdings eine Grundvoraussetzung für den Erfolg. Sind Sie sich diese zehn Minuten am Tag wert? Dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung!

Eine kleine Anleitung

Dieses Buch wurde von zwei Menschen geschrieben, die in ihrem jeweiligen Fachbereich über sehr viele praktische Erfahrungen, aber auch über fundiertes Hintergrundwissen verfügen. Beide Autoren sind nicht unfehlbar und haben durch viele eigene Fehler und Tränentäler gelernt, was es bedeutet, konsequent an seinem persönlichen Erfolg – egal in welchem Bereich – zu arbeiten. Sie sollen als Leser, der sich für Geldanlage und Börse interessiert (auf welchem Niveau auch immer), gleichermaßen von beiden Welten und Erfahrungen - guten wie schlechten – profitieren.

Die Autoren haben bei der Entstehung des Buches sehr eng zusammengearbeitet, die Themen intensiv aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, Übungen und Werkzeuge aktiv in der Praxis erprobt und immer wieder die mentalen Komponenten von Geldanlage und Erfolg gemeinsam beleuchtet. Es wurde daraus ein in sich geschlossenes System, eine Anleitung zum erfolgreichen Handeln im ganz spezifischen Segment von Börse und Geldanlage, wie es weltweit seinesgleichen sucht.

Immer wieder werden sich die beiden Autoren gegenseitig Fragen stellen und diese ausführlich beantworten. Immer wieder lernen Sie als Leser, alltägliche Entscheidungen und Erlebnisse beim Handel an den Börsen unmittelbar mit Ihrem persönlichen Verhalten zu verknüpfen und daraus unschätzbar wertvolle Erkenntnisse für Ihre nächsten Entscheidungen zu gewinnen. Um dabei stets objektiv zu sein und mehrere Blickwinkel zu berücksichtigen, wurden auch andere Trader und Hedgefondsmanager nach ihrer Meinung gefragt. Holen Sie sich also wertvolle Tipps eines Profi-Traders, gepaart mit den Techniken eines erfolgreichen Coaches und Mentaltrainers. Ein technischer Hinweis: Um Ihnen vertiefende Informationen leicht und schnell zugänglich zu machen, arbeiten wir multimedial und stellen Ihnen an vielen Stellen dieses Buches sogenannte QR-Codes zur Verfügung.1 Dieses Codes sind Links zu Videos, Hintergrundberichten, verschiedenen Websites, die Ihnen weitere Informationen zu dem aktuell besprochenen Thema liefern. Wenn Sie diese Codes nutzen wollen, genügt ein Smartphone (iPhone oder Android) und eine entsprechende (kostenlose!) App, die Sie aufIhrem Smart phone installieren, um die Codes lesen zu können. Wir arbeiten beispielsweise gerne mit der App i-nigma, die Sie sich kostenlos herunterladen können.

So sieht ein QR-Code aus (dieser hier führt Sie direkt auf die Seite des trading netzwerks – ein Ausbildungsprojekt von und für erfolgreiche Trader -, gegründet von Thomas Vittner):

www.tradingnetzwerk.de

Außerdem hat Andreas Fritsch in seinem Blog www.arbeitshelden.net für die Leser dieses Buches eine Literaturübersicht erstellt, in der Sie unter http://astore.amazon.de/arbeitshelden-21 sämtliche Bücher und Übungen (wie zum Beispiel ein Audio-Training zum später erklärten Alpha-2-Training) abrufen und direkt bestellen können. Auf den nächsten Seiten erzählen wir, wie es überhaupt zu dieser Zusammenarbeit von Andreas Fritsch und Thomas Vittner gekommen ist. Und wir berichten, was uns veranlasst hat, ein gemeinsames Projekt zu starten. (Wenn es Sie nicht interessiert, überspringen Sie einfach dieses Kapitel und gehen direkt in den praktischen Teil über.)

Teil 2

Was ist Geld(anlage)?

In diesem Buch spielt das Wort Geldanlage eine zentrale Rolle. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, was Geldanlage überhaupt bedeutet? Welche Formen der Geldanlage gibt es und wie unterscheiden sich die einzelnen Möglichkeiten voneinander? Bevor wir das klären, müssen wir noch einen Schritt weitergehen und uns fragen, was Geld eigentlich ist. Was halten Sie in den Händen, wenn Sie einen 100-Euro-Schein betrachten? Eine Kaufkraft von 100 Euro – richtig. Und damit können Sie eine ganze Menge anstellen. Sie können mit Ihrem Partner einen Abend im Theater verbringen, in einem schönen Restaurant zu Abend essen, sich ein paar Schuhe oder ein hübsches Hemd kaufen, Ihr iPad mit den neuesten Apps bestücken, Ihr Auto volltanken und noch vieles mehr.

Aber warum eigentlich? Das bedruckte Stück Papier ist doch nichts wert. Vermutlich sind es nicht einmal zehn Cent Materialwert, die dieser Schein besitzt, und trotzdem können Sie Waren oder Dienstleistungen dagegen eintauschen. Warum das? Geld hat nur deswegen einen Wert, weil wir darauf vertrauen, dass es auch in Zukunft noch einen Wert besitzt, weil wir es so wollen und weil wir an das System dahinter glauben. Aber die Dinge können sich rasch ändern.

Während ich diese Zeilen schreibe, steckt die Welt in einer tiefen Schulden- und Finanzkrise. Ein Staat nach dem anderen bekommt Probleme, weil er seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen kann. Sogar die Kreditwürdigkeit der USA wurde von den Ratingagenturen herabgestuft, was bis vor wenigen Monaten noch undenkbar schien. Griechenland steht vor dem Bankrott, Italien, Portugal und Spanien müssen sich anstrengen, dass es ihnen nicht genauso geht. Ja sogar der Euro wackelt und manche sprechen schon vom Zerfall der Währungsunion.

Die Abwärtsspirale ist also in vollem Gang, Sparen ist auf breiter Front angesagt und natürlich rebelliert das Volk gegen diese Sparmaßnahmen. Aber die Menschen demonstrieren nicht nur wegen der Einsparungen, sondern auch deswegen, weil sie langsam das Vertrauen in das System verlieren. Und das ist wesentlich. Denn Geld ist materialisiertes Vertrauen und deshalb ist Geld mit Emotionen behaftet. Genau genommen ist Geld eine gedruckte Emotion.

Wo wird das Geld gemacht? In den Pressen der Notenbanken. Ja – aber dort wird nur der Schein produziert, nicht dessen Kaufkraft und damit auch nicht die damit verbundenen Emotionen. Die mit dem Geld verbundenen Gefühle wie Angst oder Gier werden dem Papier erst in den Köpfen der Menschen hinzugefügt.

Daher ist es auch so wichtig, beim aktiven Börsenhandel seinen Kopf zu gebrauchen, allerdings auf eine andere Art und Weise, als es die meisten Spekulanten gerne tun. Das bedeutet vorerst Folgendes: Wir handeln an den Märkten zwar mit Geld, wir handeln aber keine Unternehmens- oder sonstigen realen Werte, sondern wir handeln unsere Gefühle. Und wir tätigen nur deshalb an den Märkten ein Geschäft, weil wir bestimmte Erwartungen damit verbinden.

An den Börsen werden zwar große Vermögen gehandelt, in Wahrheit handeln wir aber unsere Emotionen, und das erklärt, warum Befindlichkeiten und Launen der Marktteilnehmer die Kurse immer wieder gehörig in Bewegung setzen. Wenn wir daher von Geldanlage sprechen, könnten wir auch davon sprechen, dass wir unsere Emotionen an den Börsen anlegen. Und dann wird plötzlich vieles verständlich.

Sie kennen bestimmt die Aussage: Angst und Gier bewegen die Notierungen, egal ob Aktienkurse, Währungen, Gold oder ÖI. Gerade bei Gold ist das offensichtlich. Das Edelmetall boomte in den letzten Jahren deshalb so stark, weil es als Fluchtwährung gilt. Immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in unser Wirtschaftssystem und tauschen deshalb ihr Geld in Gold um.

Doch was ist Angst, was ist Gier und was bewegt die Kurse wirklich? Angst ist etwas Unspezifisches, wie uns Andreas Fritsch noch erklären wird. Wenn Sie Börsianer fragen, wovor diese in einer Krise Angst haben, werden Sie sehr viele verschiedene Antworten bekommen – oder gar keine. Nach meiner Überzeugung ist Gier auch eine Form der Angst, nämlich die Angst davor, nicht genug zu bekommen.

Gier entsteht, wenn Menschen das Gefühl haben, zu kurz zu kommen bei etwas, das ihnen sehr wertvoll erscheint. Gier macht blind, Gier macht eine objektive Betrachtungsperspektive unmöglich. Und Gier wird durch die Realität enttäuscht – regelmäßig!

Nur so ist es zu erklären, warum manche Unternehmen nach Veröffentlichung eines eigentlich guten Quartalsberichtes am nächsten Tag mit einem Kursabschlag von 15 Prozent oder mehr in den Handel gehen – und das alles nur, weil sich der Vorstand bei der Pressekonferenz zu sagen traute, dass das Gewinnwachstum aufgrund von Einmaleffekten im nächsten Quartal nicht zehn bis 15 Prozent, sondern nur zehn bis zwölf Prozent betragen könnte.

Emotionen und die damit verbundene Nervosität sind auch der Grund, warum ganze Märkte in wenigen Stunden um zehn Prozent steigen und fallen können, wie beispielsweise der DAX am 10. August 2011. Es gibt trotzdem noch immer Menschen, die behaupten, die Märkte verhielten sich rational und effizient. Doch diese Leute sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Betrachtet man den Kapitalismus als Ganzes, erkennt man, dass er nur auf einem aufgebaut ist: auf Vertrauen. Darum versucht die Politik, Banken zu retten. Darum setzt man alles daran, Staaten wie Griechenland oder Italien vor der Pleite zu bewahren. Ist das Vertrauen verloren, ist unsere Gesellschaft verloren. Machen die Banken zu, dann ist es vorbei. Geld hat keinen Wert mehr außer dem des Papiers, auf dem es gedruckt ist. Und solche Zeiten möchte keiner von uns (wieder) erleben, glauben Sie mir!

Anmerkung: Dazu möchte ich Ihnen einen wunderbaren alten Film mit James Stewart in der Hauptrolle ans Herz legen. Der Filmtitel lautet „Ist das Leben nicht schön?“ Es ist kein Börsenfilm, sondern vielmehr ein schönes, altes Märchen. Trotzdem werden einige wirtschaftliche Zusammenhänge – einfach, aber korrekt – thematisiert. Eine Szene des Streifens zeigt die Situation, in der die Bank des Ortes schließen muss. In einer herzzerreißenden Rede versucht James Stewart, den kompletten Zusammenbruch zu verhindern. Ein absolut sehenswerter Hollywood-Klassiker, der besorgniserregende Parallelen zu unserer Zeit enthält.

Geld ist damit also Vertrauen zum Anfassen. Börse ist Handel mit der Angst. Das ergibt einen sehr gefährlichen Cocktail für diejenigen, die die Rezeptur nicht kennen. Wer sich von diesem Cocktail einen Schluck gönnen möchte, muss wissen, worauf er sich einlässt. Was tut jedoch ein angehender Börsianer? Er besorgt sich Fachliteratur, um zu lernen, weil er es so gewohnt ist, und glaubt, die Aufgabe auf diesem Weg zu bewältigen. Er verinnerlicht Wissen, wo er nur kann. Er besucht ein Seminar nach dem anderen und liest Bücher, in denen vermeintlich geschrieben steht, wie man erfolgreich an den Märkten spekuliert. Das ist ja nicht falsch, aber es reicht bei Weitem nicht.

Bei vielen Anlegern ist die Ausbildung unvollständig, weil sie etwas Entscheidendes übersehen, weil es ein „Missing Link“ gibt, ein Thema, das die meisten abfällig beiseitewischen: die mentale Stärke (oder Schwäche) eines Menschen. Auch wenn der Begriff „menta!e Stärke“ an dieser Stelle noch unscharf ist, dürfte sein Kern, das, worum es geht, relativ eindeutig sein: das richtige Denken, die richtige Einstellung und vor allem der Glaube an die Sache. Diese Faktoren spielen bei allen Entscheidungen rund um Vermögenswerte eine ganz entscheidende, wahrscheinlich die entscheidende Rolle überhaupt.

Doch zunächst müssen wir die Fragen klären, welche Formen der aktiven Geldanlage existieren und wie man an den Märkten agieren kann, damit Sie unseren Ausführungen mit den zahlreichen Praxisbeispielen besser folgen können.

Welche Arten der Börsenspekulation existieren?

Anmerkung: Wir wollen uns in diesem Buch ausschließlich mit der Spekulation an den Börsen dieser Welt beschäftigen. Trotzdem gilt das Gesagte natürlich auch für andere Formen der Spekulation wie zum Beispiel den Kauf oder Verkauf von Grundstücken, teurem Wein oder Kunstgegenständen.

Es soll zunächst darum gehen, die Begriffe Trading und Investing zu spezifizieren. Was unterscheidet beide Segmente, was trennt und was eint sie? Und gibt es gar etwas Verbindendes zwischen diesen beiden Welten? Dazu muss man etwas ausholen.

Als ich mit dem Börsenhandel anfing, hatte ich keine Ahnung, dass so etwas wie Trading existiert. Ich eröffnete ein Konto bei einem großen Online-Broker und kaufte ein paar Blue Chips. Zum meinem Pech war das Marktumfeld damals schwach und meine Investments verloren stark an Wert. Schließlich konnte ich die Verluste nicht mehr ertragen und verkaufte alles völlig entnervt. Ich wollte von den Börsen einfach nichts mehr wissen.

Wenige Wochen später ging es wieder aufwärts mit den Notierungen. Ohne offene Positionen stand ich da und beobachtete ungläubig, wie die Märkte einen Tag nach dem anderen stiegen. Ich fluchte, wartete auf eine Korrektur, damit ich wieder einsteigen konnte, doch die kam nicht. Ich war fuchsteufelswild und zweifelte an meinem Verstand. Was ging da ab? Das konnte doch nicht so schwierig sein!

Darauf folgte eine Marktphase, in der die Notierungen wild hin und her schwankten. Blue Chips gewannen an einem Tag acht Prozent, um am nächsten Tag zehn Prozent zu verlieren und umgekehrt. Und das ging einige Zeit lang so. Je länger ich dieses Spiel beobachtete, desto mehr dachte ich: „Na, das ist einfach“. Wenn ich immer wieder kaufe und verkaufe, könnte ich an jedem Tag im Mittel neun Prozent Gewinn einfahren und nach wenigen Wochen hätte ich alle Verluste hereingeholt. Hätte! Ohne es zu wissen, wechselte ich die Seiten.

Ich war vom Investor zum Trader geworden, obwohl ich mich nach heutigem Wissensstand wohl keinem der beiden Lager zuordnen durfte. Ich war bestenfalls ein Zocker, der nicht wusste, was er tat, und dafür prompt die Rechnung präsentiert bekam. Denn natürlich waren meine ersten Trading-Ambitionen genauso zum Scheitern verurteilt wie meine Bemühungen beim Investing. So verlor ich immer mehr Geld und es hatte für mich den Anschein, dass nichts funktionierte. Und wenn Andreas Fritsch nicht gewesen wäre, weiß ich nicht, wo ich heute stehen würde. Ich kriegte letztlich – wie es so schön heißt – die Kurve, aber andere haben nicht das Glück, einen Mentaltrainer zum Freund zu haben.