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Peter Orzechowski

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Beschreibung

Das geplante Chaos zur Errichtung einer Neuen Weltordnung

Auf dem Weg zur Neuen Weltordnung ist jetzt die zweite Stufe erreicht. Chaos soll die Welt in ihren Grundfesten erschüttern. Der perfide Plan dahinter: Wenn alles aus den Fugen gerät, wünschen sich völlig verängstigte Bürger nichts sehnlicher, als dass endlich wieder jemand für Ordnung sorgt. Die Menschen sind dann bereit, sich jedem Diktat des vermeintlichen Retters zu beugen.

Die zweite Phase des Masterplans zur Neuen Weltordnung hat begonnen

Peter Orzechowski enthüllt die Anstifter und geistigen Väter der Neuen Weltordnung und zeigt an verstörenden Beispielen den Masterplan der Machtelite. Wie wird sie für Chaos sorgen? Was ist ihr Endziel?

  • Das Denken der Menschen wird verwirrt: durch die Umwertung von Begriffen, die Zerstörung von Werten, das »Canceln« von Vertrautem, die Verbreitung von Fake News und vieles mehr.
  • Die Masseneinwanderung nach Europa wird weiter forciert: Sie spaltet die Gesellschaft, zerstört die innere Sicherheit und zersetzt Traditionen, Werte, Kulturen und den Nationalstaat. Bürgerkriege drohen.
  • Nahrungsmittel- und Energieversorgung werden gestört: Das, was für die Bürger überlebensnotwendig ist und bislang selbstverständlich war, gerät in Gefahr.
  • Kriege und geopolitische Konflikte werden angeheizt. Die Folgen sind Mangel, Flucht, Elend und Tod.


Besonders bedenklich: Die selbst ernannten Herrscher rüsten die USA und ihre Verbündeten immer weiter gegen die Rivalen Russland und China auf. Was einmal mehr dem Zweck dient, die Menschen zu ängstigen und für Chaos zu sorgen, macht einen Dritten Weltkrieg immer wahrscheinlicher. Die Machtelite scheint dies zur Durchsetzung ihrer Interessen offensichtlich in Kauf zu nehmen.

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1. Auflage März 2024

Copyright © 2024 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Klara Louber Satz und Layout: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh Covergestaltung: Nicole Lechner

ISBN E-Book 978-3-86445-996-2 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorwort

Wir fürchten das Chaos und sehnen uns nach Ordnung. Das scheint sich seit den Ursprüngen der Menschheit nicht verändert zu haben. Letztlich kann man »die großen intellektuellen Unternehmungen der Menschheit (Mythos, Religion, Philosophie, Wissenschaft, Kunst) allesamt als Bemühungen verstehen, Ordnung ins Chaos zu bringen«. 1 Im antiken Griechenland schlug sich dieser Versuch in dem Begriff »Kosmos« nieder, der die Welt als wohlgestaltete, systemische Ganzheit erfasste.

Nicht anders als ihre Vorfahren geraten auch die heutigen Menschen in Unruhe, wenn ihre Umwelt im Chaos versinkt, und in ihnen entsteht ein tiefes Bedürfnis nach Ordnung. Um diesem Phänomen nachzugehen, haben der Psychologe Diederik A. Stapel und der Soziologe Siegwart Lindenberg kürzlich die Frage untersucht, wie Menschen mit Chaos umgehen, das sie nicht selbst verursacht haben. Was machen sie, wenn sie sich in einem vermüllten Bahnhof oder einer chaotischen Straße befinden? Aus ihren Studien ergab sich die Antwort: Die Menschen schieben die Schuld für das Chaos auf andere und diskriminieren jene, die sie gemäß ihren Vorurteilen für die Schuldigen halten. 2 Dabei fallen sie in ihre altgewohnten Vorurteile zurück, und aus dem mühsam erreichten Miteinander wird ein Gegeneinander. Indem die durch das Chaos ausgelöste Angst die Menschen dazu verleitet, sich gegeneinander zu wenden, fördert Chaos die Spaltung einer Gesellschaft. Chaos befördert also das altrömische Herrschaftsprinzip des »Teile und herrsche« 3 . Der Psychologieprofessor Jürgen Kriz liefert dazu die theoretische Grundlage: »Wenn das Chaos durch die gewohnte Ordnung bricht, wird deutlich, wie die Stabilität unserer (Er-)Lebenswelt und die Strukturen unserer Kultur dem unvorhersehbaren Strom komplexer Naturvorgänge nur mühsam abgerungen sind. Wir sind keineswegs so sehr Herr in unserer Welt, wie uns das Alltagsbewusstsein vorgaukelt. Solche Einbrüche werden meist zunächst als Desaster erfahren: partieller Kontrollverlust, durchkreuzte Pläne, verlorene Fassung.« 4

Weltwirtschaftsforum: »Polykrise« – Steuerung per Angst

Im mondänen schweizerischen Davos findet regelmäßig das Weltwirtschaftsforum (WEF) statt, wo sich unter dem Schutz von 5000 Sicherheitskräften 2500 sogenannte Philanthropen versammeln, um über das Schicksal der Welt zu beratschlagen. Da diese zu den reichsten und einflussreichsten Menschen auf der Erde gehören, finden ihre Treffen weltweit große Beachtung. Eingeflogen mit Hunderten von Privatjets, widmen sie sich Themen wie dem angeblich vom Menschen verursachten Klimawandel, Cyberbedrohungen oder vermeintlich tödlichen Viruspandemien. Nach der Konferenz werden ihre offiziellen Verlautbarungen dann über die Mainstream-Medien verbreitet und von den Regierungen umgesetzt. Dieses Vorgehen ließ sich in den vergangenen Jahren bestens beobachten.

Bei den letzten WEF-Sitzungen stand der Begriff »Polykrise« im Mittelpunkt, denn die Welt sei, so hieß es, von einer Vielzahl von Krisen betroffen. Als das unmittelbarste und schwerwiegendste globale Risiko betrachtet das WEF die Explosion der Lebenshaltungskosten. Dieses Risiko ist längst Wirklichkeit geworden, seitdem eine inszenierte Pandemie und der von 2014 an stetig ausgeweitete Ukrainekrieg die Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe schnellen ließen. Das Ergebnis ist eine weltweite Lebenshaltungskostenkrise, die in einzelnen Ländern zu sozialen Unruhen führt.

So lautet jedenfalls die Vorhersage des WEF, die als »Global Risks Report 2023« der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und zu dem Resultat kommt: Eine solche Polykrise könne katastrophale Folgen haben und auch bewaffnete Konflikte miteinschließen. Eine »Polykrise« sei »eine Ansammlung zusammenhängender globaler Risiken mit sich verstärkenden Auswirkungen, sodass die Gesamtauswirkungen die Summe der einzelnen Teile übersteigen«. 5

Hintergrund des Reports war die jährliche »Umfrage zur Wahrnehmung globaler Risiken« (Global Risks Perception Survey, GRPS), die Erkenntnisse von über 1200 Experten aus dem vielfältigen Netzwerk des Forums zusammenführt.

Auf die Frage nach den größten kurz- und langfristigen Risiken nannten die Befragten – wie schon erwähnt – als unmittelbare Hauptgefahr die Lebenshaltungskostenkrise, sahen aber das größte Risiko in den kommenden 10 Jahren darin, dass die Klimakrise nicht eingedämmt werde. Die Mehrheit der Befragten der GRPS hatte auch wenig Hoffnung, eine schnelle Lösung für die zahlreichen Krisen zu finden, mit denen die Welt gerade konfrontiert ist. Danach gefragt, was sie in 10 Jahren erwarten würden, antworteten 20 Prozent, dass »progressive Kipppunkte und anhaltende Krisen zu katastrophalen Ergebnissen führen würden«. 6

Bei der Präsentation des Global Risks Reports 2023 sagte die Geschäftsführerin des Weltwirtschaftsforums Saadia Zahidi, die Risiken, mit denen wir konfrontiert seien, würden sich im kommenden Jahrzehnt nur langsam verändern: »In 2 Jahren gehen die Experten immer noch davon aus, dass die Lebenshaltungskosten das größte Risiko auf der globalen Agenda sein werden. In 10 Jahren werden sechs der zehn schwerwiegendsten globalen Risiken in großem Maßstab vom Klima und von den damit verbundenen Umweltrisiken – wie beispielsweise der unfreiwilligen Migration – dominiert werden.« 7 Die Staats- und Regierungschefs sähen sich mit mehreren gleichzeitig auftretenden Krisen konfrontiert, also im Grunde mit einer Polykrise. »Als wir die Führungskräfte fragten, was sie erwarten, sagten weit über 80 Prozent von ihnen, wir hätten es mit anhaltenden Krisen zu tun, die sich gegenseitig verstärken und immer unbeständiger werden. In 10 Jahren wird diese Zahl auf etwa 50 Prozent sinken.« 8 Interessant ist, wie hier das WEF den Staats- und Regierungschefs die politische Linie vorgibt.

Insgesamt sieht der WEF-Bericht die Hauptgefahr in der Überschneidung aktueller Risiken mit neu auftretenden Krisen und warnt, dass es bereits jetzt genügend Krisen gebe: Infolge des Bevölkerungswachstums und des sozioökonomischen Fortschritts steige die Nachfrage nach Lebensmitteln, Wasser und Energie; der Ausbau der erneuerbaren Energiesysteme führe zu einer noch nie da gewesenen Nachfrage nach seltenen Mineralien und Metallen; die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nach diesen Ressourcen könne katastrophale Folgen haben, etwa den Verlust der biologischen Vielfalt, den Zusammenbruch von Ökosystemen, Handelskriege sowie bewaffnete Konflikte zwischen Nationen.

Sind die vielen gleichzeitigen Krisen eine Chaosinszenierung?

Hier werden schwarzmalerisch Krisen über Krisen prophezeit, und das Chaos scheint vorprogrammiert zu sein. Schon vor 8 Jahren habe ich aufgezeigt, wie weltweit Chaos erzeugt wird. 9 In der Zwischenzeit haben die großen Entscheider – also diejenigen, die den Regierungen dieser Erde diktieren, wohin die Reise geht, und die sich gerne an Orten wie Davos treffen – den Turbo gezündet, um die alte Welt zu destabilisieren, und zwar vermittels der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufenen Covid-19-Pandemie. Diese soll laut einer Organisation, die von der Pharmaindustrie finanziert wird, durch ein Virus ausgelöst worden sein, welches die Existenz aller Menschen bedrohe. Jetzt haben die Entscheider eine neue Lunte ins Feuer geworfen: weltweites Chaos.

Vor 8 Jahren war ich der Frage nachgegangen, ob diese global und zeitgleich stattfindenden Aktionen Teil eines großen Plans zur Neugestaltung der Welt sein könnten, und glaube, den Nachweis gefunden zu haben. Sehen wir uns die wichtigsten Fakten an, die ich in meinem damals erschienenen Buch ins Feld führe, und überprüfen wir, was sich seitdem verändert hat.

Im Kapitel »Globalisierung der Wirtschaft« hatte ich über die Sanktionen geschrieben, die die Konkurrenten der USA – China, Russland und die Europäische Union – schwächen sollen; diese Sanktionen sind in den letzten Jahren massiv ausgeweitet worden. Wenn wir uns nicht von dem Schauspiel einer neuerlichen Trennung der Welt in einen westlichen und einen östlichen Block täuschen lassen, sondern nach den wahren Ursachen für diese Blockbildung suchen, dann entdecken wir, dass die Motive hinter den Sanktionen über die wirtschaftliche Schwächung des Gegners weit hinausgehen. Wie bereits in Europa, am meisten aber in Ländern wie dem Iran, Syrien, Jemen und Kuba zu sehen ist, kommt es nämlich in denen des Konkurrenten bei Heizung und Nahrung sowie lebenswichtigen Medikamenten und dringend benötigten medizinischen Geräten zu Versorgungsengpässen. Kurzum: Die Sanktionen zielen auf die Bevölkerung ab. Die Engpässe destabilisieren die Gesellschaft, sodass diese zur Meuterei gegen die jeweilige Regierung angestachelt wird. Und damit steigt die Angst vor dem Chaos.

Vor 8 Jahren wies ich auch darauf hin, dass Chaos zu einer Destabilisierung der aufstrebenden Schwellenländer in Bezug auf die Rohstoffpreise führen soll, und siehe da: Die Ölexporteure Brasilien, Venezuela und Nigeria stecken immer noch in einer Wirtschaftskrise, und die Lage in Nahost hat sich seit 2016 sogar noch verschärft. Der am 7. Oktober 2023 ausgebrochene Krieg stürzt nun die gesamte Region ins Chaos, verursacht gigantische Flüchtlingsströme nach Europa und bedroht die Versorgung der Welt mit arabischem Öl. Ich werde die Auswirkungen dieses Krieges auf unsere Versorgung mit lebenswichtigen Ressourcen in diesem Buch ausführlich besprechen.

In dem Kapitel »Die Destabilisierung Europas« hatte ich beschrieben, wie wirtschaftlich wichtige Konkurrenzstaaten durch einen Massenansturm von Flüchtlingen in Unruhe versetzt werden. Mein damaliges Resümee lautete: »Mit dieser Migrationswaffe wird das Zentrum der EU – die wirtschaftlich stärkste Zone der alten EWG-Staaten Deutschland, Frankreich, Italien und Benelux – geschwächt und destabilisiert. Zusammen mit den Zuwanderern sickern Terroristen – oder besser: Söldner verschiedener Geheimdienste – in die schon instabilen Länder. Der Terror wird zum Alltag. Terroranschläge gefährden die innere Sicherheit. In Europa drohen Bürgerkrieg und Chaos wie in Nahmittelost.« 10 Die Ereignisse der letzten 8 Jahre haben diese Aussage bestätigt, und die aktuelle Entwicklung, die ich im Folgenden aufzeigen werde, weist auf eine Zunahme der Bedrohung hin – vor allem in Deutschland, Benelux, Frankreich, Italien und Großbritannien, also im industriellen Norden Europas, der mit Ausnahme von Großbritannien die EU finanziert.

Interessant ist auch, was aus der zunehmenden Umzingelung Russlands geworden ist, die ich damals vermutet hatte: Es werden »Kriegsvorbereitungen getroffen, um die beiden wichtigsten Herausforderer der US-Hegemonie, China und Russland, zu bedrohen und gegebenenfalls anzugreifen.« 11 Heute wissen wir, wie sehr diese Aufrüstung gegen Russland und China vorangetrieben wurde, und ich werde in diesem Buch Fakten dafür vorlegen, weshalb die beiden Großmächte des Ostens allen Grund haben, um ihre Sicherheit besorgt zu sein und einen Angriff durch die USA und ihre Verbündeten zu befürchten. Eines hat die Aufrüstung an den Grenzen zu Russland und China bereits gebracht: Unruhe und Anspannung.

Als weitere Aktionen führte ich in meinem Buch von 2016 an: die Zerstörung der alten Ordnung der nah- und mittelöstlichen Nationalstaaten, die Ausbeutung Afrikas und die Rückeroberung Südamerikas. Heute sehen wir: Die Zerstörung der bisherigen Ordnung im Nahen Osten ist seit dem 7. Oktober 2023 in eine neue, gewaltsamere Phase eingetreten; ich werde die dortige Situation unter anderem aus der ungewöhnlichen Perspektive eines bekannten Russen beleuchten. In Afrika versuchen die westlichen und östlichen Finanzimperien, sich die Energie- und Rohstoffquellen zu sichern. Und auch die Bemühung von US-Unternehmen um eine Rückeroberung Südamerikas hat sich kurz vor Fertigstellung dieses Buches erneut bestätigt, als in Argentinien ein neuer – vom WEF geförderter – Präsident ins Amt gewählt wurde, der die Währung des Landes auf den Dollar umstellen und sich ganz unter die amerikanischen Fittiche begeben will.

Damals kam ich zu dem Schluss: »Alle diese Aktionen zeigen, dass es einen Masterplan geben muss. Dieser Plan sieht vor, zuerst globales Chaos zu stiften. In dieser Phase befinden wir uns jetzt. Drahtzieher im Hintergrund sind die Netzwerke, die im Auftrag des militärisch-industriellen Komplexes die Regierung des Welt-Hegemons, also der USA, führen.« 12 Seit 2016 ist klar, dass Chaos nicht nur geplant ist, sondern bereits gestiftet wird. Neu hinzugekommen sind globale Aktionen wie Versorgungsengpässe und Kriege, die die bereits vorhandenen Brandherde zu einem weltweiten Chaos ausweiten können.

2016 war ich zu dem Schluss gekommen, dass die »zweite Phase des Masterplans […] noch nicht eingetreten [ist]. Sie wäre erreicht, wenn neue Staatengebilde und Einheiten entstehen, die bisherige nationalstaatliche Strukturen ablösen. Am Ende der Entwicklung stünde die Eine-Welt-Regierung.« 13 Mit dem vorliegenden Buch möchte ich den Nachweis erbringen, dass wir mittlerweile in der zweiten Phase dieser Entwicklung angekommen sind. Während sich die bisherigen nationalstaatlichen Strukturen in den nächsten Monaten und Jahren allmählich auflösen werden, werden die Globalisten, also die wenigen tausend Entscheider in den weltweit operierenden Banken und Unternehmen, ihren Machtanspruch immer offener geltend machen. Dabei wird zunehmend das Säen von Chaos zum Einsatz kommen: Am augenscheinlichsten durch die unkontrollierte Zuwanderung, die neuerdings in Deutschland und in Österreich durch das Entstehen von Subkulturen (Clans und Gangs) zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führt, doch auch durch die Entstehung rechtsfreier Räume, weil sich die Polizei aus ganzen Stadtvierteln zurückzieht. Hinzukommen werden das blitzartige und unbefristete Aussetzen von bestehenden Gesetzen, die Unterbrechung globaler Lieferketten sowie der wirtschaftliche Ruin von Teilen der Industrie und des Mittelstandes, wie wir es während des Coronalockdowns erlebt haben.

Ebenfalls gefasst machen sollten wir uns auf die bereits eingeleitete Destabilisierung der Stromversorgung: Infolge des Ausbaus fluktuierender Stromerzeugung (Windkraft- und Photovoltaikanlagen) bei gleichzeitiger Digitalisierung sowie Forcierung neuer Verbraucher wie Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge drohen Stromnetze zusammenzubrechen und damit alle wichtigen Dienstleistungen unserer modernen Gesellschaft auf unbestimmte Zeit gleichzeitig zum Erliegen zu kommen. Wie katastrophal die Folgen wären, kann man sich leicht ausmalen.

Last, but not least wird Chaos in unserem Denken erzeugt: Während Bestehendes abgeschafft wird, werden absurde Wertvorstellungen propagiert und alternative Lebensformen etabliert. Augenfällige Beispiele dazu werde ich im zweiten Kapitel anführen.

Am Ende von Recherchen fragt man sich immer: Und nun? Aus den im Folgenden dargelegten Fakten und Entwicklungen geht deutlich hervor, dass es in den folgenden Monaten und Jahren zu immer mehr Chaos kommen wird. Wie gehen wir damit um? Genügt es, seinen Vorratskeller zu füllen und sich zufrieden zurückzulehnen? Am Ende des Buches versuche ich, ein paar Antworten auf diese Fragen zu geben.

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Kapitel 1: Chaos – die Waffe der Wahl

Kapitel 1

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Chaos – die Waffe der Wahl

Die meisten Menschen sehnen sich nach Ruhe, Frieden und Sicherheit. Doch die Medien berichten vom genauen Gegenteil: Kriege brechen aus; Truppen und Waffen werden mobilisiert; Terroristen bomben unschuldige Menschen in den Tod; Staaten versinken in blutigen Bürgerkriegen; ganze Völker begeben sich auf Wanderschaft; Wirtschaften brechen zusammen; die Versorgung mit Nahrung und Energie ist ungewiss geworden. In einer derart chaotischen Welt scheinen Ruhe, Frieden und Sicherheit nicht mehr möglich zu sein. Doch dieses Chaos wird absichtlich herbeigeführt, ja regelrecht inszeniert. Denn Chaos erzeugt Angst, und Angst lähmt, macht uns gefügig und treibt uns in die Arme mächtiger Retter.

Ein erstes Beispiel dafür ist die »Überflutung der wirtschaftlich wichtigen europäischen Staaten Frankreich, Benelux, Deutschland und Italien mit Flüchtlingen« 14 . Da ich im dritten Kapitel ausführlich darauf eingehen werde, möchte ich mich hier auf ein paar entscheidende Beispiele für das bereits erzeugte Chaos konzentrieren. Allein seit 2015 geben die offiziellen Zahlen mehr als 2 Millionen Einwanderer nach Deutschland an, ganz zu schweigen von der halben Million nicht registrierter Flüchtlinge, die in den Akten keiner Behörde auftauchen.

In den Jahren 2022 und 2023 kamen noch einmal eine halbe Million Afrikaner dazu, die auf der Südroute über Libyen und Italien nach Europa vordringen und vor allem aus Westafrika – Gambia, Nigeria, dem Senegal und von der Elfenbeinküste – stammen. Als klassische Wirtschafts- und Sozialmigranten machen sich die meisten von ihnen infolge Überbevölkerung, Armut und Perspektivlosigkeit auf den Weg. Seit Oktober 2023 fliehen Palästinenser vor dem Blutbad im Gazastreifen, und vom 1. Januar 2024 an wird Hunderttausenden Afghanen von Pakistan das Bleiberecht verwehrt. Mit dieser Migrationswaffe wird Europa destabilisiert, und die Konflikte in den Herkunftsländern der Migranten werden auf europäischen beziehungsweise deutschen Straßen ausgefochten.

Ein zweites Beispiel für den Weg ins Chaos sind die zeitgleich verordneten Sanktionen gegen Konkurrenzländer wie Russland und China, durch welche nicht nur die Wirtschaft der europäischen Staaten geschwächt wird, sondern Energie- und Versorgungsengpässe vorprogrammiert sind. Mehr dazu im vierten Kapitel.

Diesem Punkt schließt sich nahtlos die ständige Gefährdung der Energiequellen an, denn die erdölfördernden Schwellenländer geraten aus dem Gleichgewicht: In Venezuela schwelt ein Bürgerkrieg zwischen rechten und linken Kräften; in Nigeria »kämpft die Regierung des 180-Millionen-Volkes nicht nur mit einer wirtschaftlichen Stagnation, sondern auch noch gegen islamistische Terroristen, beides mit bescheidenem Erfolg«. 15 Der Irak und Libyen, zwei weitere Ölstaaten, sind durch die militärischen Angriffe der westlichen Mächte zerstört worden, sodass dort anstelle einer funktionsfähigen Regierung Chaos herrscht. Und seit dem Angriff der palästinensischen Terrorgruppe Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist zu befürchten, dass dem gesamten Nahen Osten ein ähnliches Schicksal droht. Sollte der Iran in den Krieg eingreifen, wird er vermutlich die Seestraße von Hormuz im Persischen Golf blockieren und damit ein Fünftel des Weltölhandels stoppen. Weniger Öl bedeutet immer eine enorme Preissteigerung bei allen Gütern, denn zum globalen Güteraustausch benötigt man große Mengen Öl, schließlich kommt man da mit dem Lastenfahrrad nicht weit. Mit steigenden Preisen nimmt die Armut zu, Menschen hungern, und die alte Ordnung zerbröselt.

Auch unser nächstes Beispiel findet simultan statt: die Vorbereitungen für einen eventuellen Krieg, jedenfalls als Drohung, gegen die beiden wichtigsten Herausforderer der US-Hegemonie, China und Russland. Diesbezügliche Aktionen und Prozesse werden im fünften Kapitel ausführlich beschrieben. Sogar ein umfassender Krieg ist nicht mehr auszuschließen, der freilich das ultimative Chaos bedeuten würde.

Die Anstifter

Die Destabilisierung nimmt also auf der ganzen Welt zu, und in ihrem Schlepptau schwimmen Chaos und Angst. Stimmt es also, dass wir von einer plötzlich hereingebrochenen Polykrise heimgesucht werden, vor der das WEF warnt? Oder sind diese Krisen bewusst herbeigeführt worden? Und wenn ja, wer sät diesen Unfrieden?

Über unsere Köpfe hinweg kontrollieren nicht gewählte Menschen und Organisationen die Regierungen der Länder. Diese Machtelite habe ich in meinen letzten Büchern ausführlich dargestellt: die Bilderberg-Gruppe, verschiedene Round-Table-Organisationen wie beispielsweise der Entrepreneurs’ Roundtable, höchst einflussreiche Denkfabriken wie das Council on Foreign Relations, dem die deutsche Stiftung Wissenschaft und Politik entspricht, transatlantische Netzwerke wie der German Marshall Fund oder mächtige Einzelpersonen wie Bill Gates, Larry Fink und George Soros beziehungsweise Clans wie die Rothschilds oder Rockefellers.

Dennoch möchte ich hier eine Organisation hervorheben, denn sie ist für unsere Fragestellung nach den Chaosauslösern von enormer Wichtigkeit: das National Endowment for Democracy (NED, »Nationale Stiftung für Demokratie«). In Ronald Reagans Regierungszeit auf einen Vorschlag des damaligen CIA-Chefs William Casey hin gegründet, entspricht das NED der Beschreibung eines seiner Mitgründer, des im Juni 2015 verstorbenen Historikers Allen Weinstein: »Vieles, was wir [das NED, Anm. d. Verf.] heute tun, tat vor 25 Jahren verdeckt die CIA.« 16

Aus einem inzwischen deklassifizierten Dokument vom Juni 2015 mit dem Titel »Management Assistance Report: Oversight of Grants to the National Endowment for Democracy« (»Übersicht über Zuschüsse für das NED«) geht hervor, dass das NED von 2006 bis 2014 allein vom US-Außenministerium 963 Millionen Dollar erhalten hat, 17 also allein an vom amerikanischen Kongress autorisierten Geldern ohne Berücksichtigung von Spenden. Das ist viel Geld für eine – nach eigener Darstellung – private Non-Profit-Organisation, die sich – ebenfalls laut Selbstaussage – der Förderung und Konsolidierung demokratischer Einrichtungen auf der ganzen Welt widmet und mehr als tausend Zuschüsse jährlich vergibt, um Initiativen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in mehr als neunzig Ländern zu unterstützen.

William Engdahl kommt in seinem Buch Die Denkfabriken zu folgendem Ergebnis: »Zusammen mit der regierungseigenen NGO Freedom House und verschiedenen lokalen Ablegern von Soros’ Open Society Foundations war das NED ab dem Jahr 2000 zentral an jeder wichtigen vom US-Außenministerium unterstützten Destabilisierungsorganisation – genannt ›Farbrevolution‹ – beteiligt: in Jugoslawien, der Ukraine, Georgien, Weißrussland, Iran, China, Myanmar und Venezuela sowie beim Arabischen Frühling in Tunesien, Ägypten und Syrien.« 18

Neben dem NED möchte ich noch eine zweite Organisation vorstellen, die unter dem Radar der Öffentlichkeit operiert: die Fabian Society, welche Ioan Ratiu auf den über 500 Seiten seines Buchs The Milner-Fabian Conspiracy – Howan International Elite is Taking Over and Destroying Europe, Americaand the World vorstellt. 19 Die Fabian Society wurde 1884 in London gegründet, um »eine größere Gleichheit von Macht, Wohlstand und Chancen, den Wert kollektiven Handelns und öffentlichen Dienstes, eine verantwortliche, tolerante und aktive Demokratie, Bürgerrechte, Freiheit und Menschenrechte, nachhaltige Entwicklung und multilaterale internationale Zusammenarbeit zu fördern«. 20

Das Logo der Fabian Society, eine Schildkröte, stand für die Vorliebe der Gruppe für einen langsamen, unmerklichen Übergang zum Sozialismus, während ihr Wappen, ein Wolf im Schafspelz, ihre bevorzugte Methode zur Erreichung ihres Ziels darstellte. Zu den illustren Mitgliedern der Gesellschaft gehörten Dramatiker, Eugeniker, Theosophen und Freimaurer wie George Bernard Shaw und Annie Besant, die als britische Doyenne der Gesellschaft den ersten Premierminister des unabhängigen Indiens, Jawaharlal Nehru, beriet, der ebenfalls ein Fabianer war; und Lee Kuan Yew, der erste Premierminister von Singapur, soll zugegeben haben, dass seine anfängliche politische Einstellung vom Fabianismus geprägt war.

Mit den üppigen Geldern der anglo-amerikanischen Oligarchie gründete die Gesellschaft renommierte Hochschulen wie die London School of Economics, das Imperial College (genau jene Universität, die falsche Modellrechnungen zu Beginn der Pandemie veröffentlichte, die als Begründung für die Lockdowns dienten), die London Business School sowie eine Vielzahl von Denkfabriken, Interessengruppen und Geheimgesellschaften. Die Fabianer hatten sogar 200 Abgeordnete im britischen Unterhaus. Mit einem solchen Einfluss spielten sie natürlich eine wichtige Rolle bei der Gestaltung globaler Angelegenheiten – bis hin zur Gründung der Vereinten Nationen und darüber hinaus.

Die Tatsache, dass sich die Fabian Society von Anfang an für die Abschaffung des Privateigentums an Grund und Boden einsetzte, erinnert uns an das Weltwirtschaftsforum, das uns wissen ließ, wir würden bis 2030 »nichts besitzen und glücklich sein«. Doch damit hören die Ähnlichkeiten nicht auf. Auch die Idee des Fabianers George Bernard Shaw, die »nutzlosen Esser« 21 (»useless eaters«) abzuschaffen, wurde von Yuval Noah Harari, dem führenden Ideologen und Berater des WEF, aufgegriffen. 22

Die Strategie der Fabianer ist zweigleisig: Während sie ihrer Ideologie mit geeigneten Wirtschaftstheorien eine wissenschaftliche Grundlage verleihen, haben sie mithilfe von akademischen Einrichtungen, Denkfabriken und angesehenen Stipendien mehrere Generationen von hohen Beamten und nationalen Führungskräften ausgebildet, die darauf programmiert sind, die fabianische Politik umzusetzen. Erinnert dies nicht an die offenkundige Prahlerei eines Klaus Schwab, sein WEF beherrsche vermittels junger globaler Führungspersönlichkeiten die nationalen Kabinette weltweit?

Wer gibt Gesellschaften wie dem NED oder der Fabian Society die Richtung vor? Denn die zahlreichen transatlantischen Organisationen sind ja nicht die eigentlichen Drahtzieher, sondern nur deren Propagandisten. Wer steht ganz oben auf dem Kommandodeck? Bei der Beantwortung dieser Frage stoßen wir auf folgende Akteure:

die Wall Street und die westlichen Großbanken mitsamt ihren Offshore-Geldwäsche-Einrichtungen, Steueroasen, Hedgefonds und Geheimkonten;

der militärisch-industrielle Komplex, mitsamt seinen Sicherheits- und Söldnerunternehmen und Geheimdienst-Tarnfirmen;

die angloamerikanischen Erdöl- und Energiekonzerne;

die Biotech-Großkonzerne, die zunehmend die Landwirtschaft und die Nahrungskette kontrollieren;

die großen Pharmakonzerne sowie

die Kommunikationsgiganten und Medienkonzerne.

Diese hier aufgeführten Akteure beeinflussen die westlichen Regierungen und ihre Geheimdienste. Die staatlichen Strukturen haben sich in Richtung dessen entwickelt, was der viel beachtete amerikanische Politanalyst Peter Dale Scott im Jahr 2014 in seinem Buch The AmericanDeep State als den »tiefen Staat« (»Deep State«) 23 bezeichnet. Im Buch kommt Scott zu dem Schluss, dass eine geheime Regierung aus Denkfabriken, Ausschüssen und beratenden Gremien existiert. Sie trifft die wichtigen Entscheidungen im Sinne der Unternehmen. Gleichzeitig infiltrieren nachrichtendienstliche Akteure zunehmend die Vereinten Nationen und ihre Unterorganisationen. Sie durchsetzen Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Gewerkschaften und politische Parteien mit ihren Verbindungsleuten.

Entscheidungen, die vom Wirtschaftsestablishment hinter verschlossenen Türen getroffen wurden, werden dann von diesen Vertrauensleuten in den jeweiligen Regierungen und Parlamenten umgesetzt. Dazu ist es wichtig, bei Abstimmungen zu einer absoluten Parteidisziplin zu gelangen und Personen in die Spitzenpositionen der Parteien zu hieven, die die Vorgaben pflichtschuldigst umsetzen. Dafür ist der bereits erwähnte Ausspruch des WEF-Vorsitzenden Klaus Schwab, seine Organisation habe viele entscheidende Positionen in den nationalen Regierungen besetzt, nur ein Beispiel. Auch die Investmentfirmen und Banken haben in der Spitze ihre Leute platziert. Man denke nur an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der im Jahr 2012 für seinen Arbeitgeber, die Investment-Bank Rothschild, eine der größten Übernahmen des Jahres – den Kauf der Babynahrungssparte des US-amerikanischen Konzerns Pfizer durch Nestlé – für 11,9 Milliarden US-Dollar einfädelte, oder an den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, der zuvor Deutschland-Chef von BlackRock war, oder an die AfD-Politikerin Alice Weidel, die sowohl für Goldman Sachs als auch für Allianz Global Investors gearbeitet hat. Doch selbst Politiker ohne besondere Nähe zu Banken und Unternehmen sind für die ausgegebene Marschrichtung leicht zu begeistern, denn es locken Privilegien, Status und ein höherer Verdienst, als ihn die meisten Politiker in der Wirtschaft je erzielen könnten, sowie eine stattliche Pension, die das Gehalt von mehr als 90 Prozent der deutschen Bevölkerung übersteigt. Aus den Meldungen der letzten Jahre ist überdies ersichtlich, dass neben Vernetzungen und Verlockungen auch das Mittel der Erpressung bestens geeignet ist, um einen Politiker auf Linie zu bringen. Zur Abschreckung der Abweichler kommt es mitunter sogar zu unerklärlichen Suiziden, Unfällen oder Herzstillständen, wobei der Justizapparat die Legitimität der politischen Entscheidungen dann sicherstellt.

Die Medienkonzerne schließlich fungieren als Propagandamaschine: Ihre Aufgabe besteht darin, die Maßnahmen der Regierungspolitik als Erfolg zu präsentieren oder aber durch einen Medienrummel, um unbedeutende Ereignisse oder Personen abzulenken.

Die Blaupause

Um ein Dogma wie etwa jenes des menschengemachten Klimawandels oder der plötzlich schuldlos über uns hereingebrochenen Polykrise zu rechtfertigen, bedarf es immer einer passenden wissenschaftlichen Untermauerung. Diese wird in der Regel von einflussreichen Professoren geliefert, die von der Öffentlichkeit nicht der Parteilichkeit verdächtigt, sondern als der Wissenschaft verpflichtet betrachtet werden. So hatte sich Adolf Hitler beispielsweise des Geopolitikers Karl Haushofer von der TU München bedient.

In den USA gibt es mehrere sogenannte Berater, die diese Funktion wahrnehmen. Im Sommer tat sich Professor Samuel Huntington von der Harvard-Universität hierin hervor, als er in der Zeitschrift Foreign Affairs24 eine These über das neuartige Phänomen des »Zusammenpralls der Kulturen« (»Clash of Civilizations«, im Deutschen ungenau als »Kampf der Kulturen« übersetzt) publizierte, mit der er großes internationales Aufsehen erregte, weshalb er dem Aufsatz 1996 ein Buch mit dem Titel TheClash of Civilizations and the Remarking of World Order25 folgen ließ.

Der amerikanische Politologe behauptet, die »Kulturen der Erde, die bisher unter der westlichen Übermacht mehr ein Leben als Kolonialstaaten und nicht als eigenständige Zivilisationen geführt haben, würden ihre kulturellen, ethnischen und religiösen Identitäten wiederentdecken. Gewaltsame Auseinandersetzungen würden nicht länger auf der Grundlage von politischen oder wirtschaftlichen Unterscheidungsmerkmalen geführt werden, sondern die entscheidenden Trennlinien und Konfliktursachen würden kultureller, letztlich religiöser Art sein. An die Stelle des Kampfes der Supermächte und der Blockkonfrontationen trete das Aufeinanderprallen der Kulturen beziehungsweise der Konflikt der ›Kernmächte‹ der Großkulturen.

Die bisherige Vormachtstellung des westlichen Kulturkreises sieht der Politologe durch ein antiwestliches Bündnis der islamischen und der sinisch-konfuzianistischen Großkultur bedroht, wobei er die slawisch-orthodoxe Region und Japan als potenzielle Verbündete des Westens und eventuelle Brücken zur asiatischen Welt sieht. Wichtig ist, dass Huntington die westliche Gemeinschaft auf den christlich-abendländischen Westen begrenzt, der Westeuropa, Nordamerika, Australien und Neuseeland einschließt, nicht aber die OECD-Mitglieder Japan, Südkorea, Mexiko und die Türkei; auch Israel zählt er nicht zum Westen.« 26

Huntingtons Kernaussagen

Huntingtons These vom »Clash of Civilizations« beruht auf vier Kernpunkten:

es gebe unterschiedliche Zivilisationen;

das Aufeinanderprallen dieser Zivilisationen führe zu einer neuen Form von Konflikt;

diese Konfliktform sei kulturell determiniert;

die Frontlinien zwischen den Zivilisationen wären die »Schlachtfelder« der Zukunft.

Um Huntingtons Hintergrund zu verstehen, müssen wir zunächst die von ihm verwendeten Grundbegriffe »Kulturkreis« und »Kernstaat« erläutern, wie ich sie 2013 in meinem Buch Am Vorabend des Dritten Weltkrieges vorgestellt habe:

»Kulturkreise sind nach Huntington die größten kulturellen Einheiten in der Welt, die ultimativen menschlichen Stämme, die zu keiner Einheit mehr zusammengefasst werden können, allerdings etliche Untereinheiten besitzen, beispielsweise Dörfer, Regionen, ethnische Gruppen, Nationalitäten, religiöse Gruppen. Sie definieren sich über bestimmte Merkmale, die alle im jeweiligen Kulturkreis lebenden Menschen gemeinsam haben. Hierzu zählen ›Herkunft, Religion, Sprache, Geschichte, Werte, Sitten, Gebräuche und Institutionen‹. Dementsprechend gehört zu jedem Kulturkreis eine gewisse Anzahl von Staaten, welche aufgrund ähnlicher Merkmale ein Zusammengehörigkeitsgefühl besitzen. Innerhalb der Kulturkreise entsteht die ›allgemeinste Ebene der Identifikation‹, die als Quelle der Selbstidentifikation und der gleichzeitigen Abgrenzung gegenüber den anderen dient. Dies gipfelt bei Huntington in einem Gegenüber von ›wir‹ und ›sie‹: die eigene, vertraute Kultur auf der einen, die fremde, unbekannte, unheimliche Kultur auf der anderen Seite.« Das entscheidende Merkmal eines Kulturkreises ist die Religion, denn »letztlich definieren sich Menschen über ihren Glauben«. Huntington zufolge ist »›Religion kein kleiner Unterschied [...], sondern vielmehr der wahrscheinlich tiefgreifendste Unterschied, den es zwischen Menschen geben kann‹.« Kernstaaten innerhalb dieser Kultur sind diejenigen, welche aufgrund einer lokalen Vormachtstellung gegenüber den anderen Staaten ihres Kulturkreises die Führung übernehmen und somit die Kapazität haben, zwischen den Staaten ihrer kulturellen Einflusssphäre für Frieden und Ordnung zu sorgen. »Kernstaaten werden zum ›Hauptpool für Anziehung und Abstoßung‹ und die handelnden Kräfte, welche über die neue Weltordnung entscheiden werden.« 27

Die Kulturkreise der Welt

Huntington teilt die Welt in seinem Buch in sieben Kulturkreise ein:

den sinischen Kulturkreis mit dem Kernstaat China, der die Kultur Chinas, der chinesischen Gemeinschaft in Südostasien und außerhalb von China sowie die verwandten Kulturen Vietnams und Koreas umfasst.

den hinduistischen Kulturkreis, der zwar über den indischen Kernstaat hinausgeht, vor allem aber auf den indischen Subkontinent konzentriert ist.

den japanischen Kulturkreis, der sich dadurch auszeichnet, dass er auf einen einzigen Staat, Japan, begrenzt ist, der zugleich Kernstaat ist.

den islamischen Kulturkreis, dem das Nationalstaatliche stets fremd war, weshalb seine Grenzen nur schwer zu ziehen sind. Huntington zählt die arabische Halbinsel, Nordafrika, zentral- und südostasiatische Gebiete sowie Teile des indischen Subkontinents dazu. Bisher ohne Kernstaat, sieht Huntington in »The Clash of Civilizations« als potenzielle Führungskräfte Indonesien, Ägypten, Iran, Pakistan, Saudi-Arabien und die Türkei.

den westlichen Kulturkreis mit drei Schwerpunkten: Europa mit den Kernstaaten Deutschland und Frankreich, Nordamerika sowie Lateinamerika, wobei sich dieser Kontinent nur bedingt dem Westen zurechnen lässt; richtiger wäre es wohl, ihn als eigenen Kulturkreis zu betrachten.

den afrikanischen Kulturkreis, der dieser Liste von Huntington nur mit einem Fragezeichen hinzugefügt wird, da Teile Afrikas bereits zu anderen Kulturen wie beispielsweise der islamischen gehören. Ein Kernstaatkandidat wäre hier Südafrika.

den slawisch-orthodoxen Kulturkreis mit Russland als Zentrum.

Mit seiner Annahme, dass es zwischen diesen Kulturkreisen und besonders zwischen deren Kernstaaten zu Konfrontationen kommen werde und die Reaktionen auf die bislang so dominante Position der westlichen Kultur mit dem Ende des Kalten Krieges immer heftiger und aggressiver werden würden, hat Huntington tatsächlich die aktuelle Entwicklung vorweggenommen. Die westliche Kultur habe sich in alle nicht westlichen Kulturen hineingegraben und sei eine Zeit lang sogar im Begriff gewesen, diese von innen her auszuhöhlen. Der Westen wollte seine Ideale verbreiten und sich für das universell Beste verkaufen. Doch was für den Westen Modernisierung heiße, bedeute für alle anderen Kulturen Imperialismus, woraus als natürliche Reaktion eine unterschiedlich dosierte Abkehr vom Westen erfolge.

Der Politologe beobachtete eine erhebliche Orientierungslosigkeit der Nationen, die nach neuen Bündnispartnern und Zuordnungspunkten suchen, welche seiner These zufolge kultureller Art sein werden. »Handlungsmuster« würden in zunehmendem Maße »von Kulturmustern geprägt« und insbesondere Freund-Feind-Schemata von kulturellen, ethnischen und religiösen Faktoren bestimmt werden. Die Religion werde den wichtigsten Einfluss haben, ja es sei sogar eine »weltweite Renaissance der Religion« zu erwarten. 28 Huntington behauptet jedoch keineswegs, kulturelle Kontexte würden zukünftig die alleinige Ursache für Konflikte sein, sondern Staaten würden ihre Entscheidungen weiterhin nach Macht- und Sicherheitsfaktoren treffen.

Folgt man den Thinktanks in Washington, so erhärtet Huntington nur die Vorhersagen von Militärs, Rüstungskonzernen und Geheimdiensten seit Ende des Kalten Krieges: Der industrialisierte Norden kämpft ums Überleben gegen den aufbegehrenden Süden, der sich seine Frontkämpfer aus den geburtenstarken Jahrgängen der islamischen Länder holt.

Den Zündstoff in diesem Konflikt liefert der Rohstoff, den die reichen Nordlichter brauchen und den die gereizten Moslems besitzen: Öl. Der verstorbene geopolitische Vordenker der US-Außenpolitik, Zbigniew Brzeziński, sprach von einer geopolitischen Konfliktzone, dem »eurasischen Balkan« als dem »Hexenkessel« der nächsten Jahre, wie er es in seinem Buch Die einzige Weltmacht nennt. »Eurasien ist somit das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft in Zukunft ausgetragen wird.« Zwischen den westlichen (Westeuropa) und östlichen (Südostasien, Japan) Randgebieten erstreckt sich Brzeziński zufolge ein »gewaltiger, dünn besiedelter, derzeit politisch instabiler Raum« (Russland). »Südlich von diesem großen zentraleurasischen Plateau liegt eine politisch anarchische, aber an Energievorräten reiche Region.« 29 Um diese Region – die ehemaligen muslimischen Südstaaten der UdSSR – werde das globale Schachspiel gehen. Die Spieler: West gegen Ost, genauer: USA und Europa gegen China (plus die islamischen Staaten?).

In diesem globalen Schachspiel sind die Europäer für die Amerikaner der große Unsicherheitsfaktor. So schreibt Robert Kagan, ein Mitglied des Council on Foreign Relations, die USA müssten bei der Ausübung ihrer Weltherrschaft wohl ohne die Europäer auskommen, denn die seien von der Venus, die Amerikaner vom Mars. Anders ausgedrückt: Europa stehe mit seiner Appeasement- und Friedenssehnsuchtspolitik immer mehr im Gegensatz zur amerikanischen Hegemonie. 30

Aber es muss gar kein Kampf der Kulturen ausbrechen, eine Völkerwanderung aus Arbeitsmangel genügt: Über eine Milliarde Menschen, also ein Siebtel der Weltbevölkerung, hat weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung und lebt damit unterhalb der Armutsgrenze. 700 Millionen Menschen in der Dritten Welt suchen Arbeit, und so wandern rund 75 Millionen jedes Jahr als Fremdarbeiter in andere Länder ab. Eine Studie des US-Instituts Population Action International zeigt, dass weltweit 125 Millionen Menschen nicht in ihrem Heimatland leben, denn immer mehr sind vor Krieg, Unterdrückung und Armut auf der Flucht. 31 Diese moderne Völkerwanderung ist zum globalen Konfliktherd dieser Zeit geworden, und ihr Sprengstoff explodiert bereits heute in Auseinandersetzungen zwischen Einwanderern und nationalistischen Bewegungen, wie sie in Amerika, in Japan und Europa gleichermaßen anzutreffen sind.

Die geistigen Väter

Neben Samuel Huntington gibt es einen weiteren Vordenker, dessen Wirkung auf die politische Elite des Westens viel zu wenig beachtet wird: der politische US-Philosoph Leo Strauss (1899–1973). Zwar war er der größeren Öffentlichkeit unbekannt, formte aber Studenten, die später großen Einfluss auf die US-Politik ausüben sollten.

Als die amerikanische Presse im Jahr 2003 begann, die sogenannte »Chaostheorie« des Leo Strauss publik zu machen, reagierte das Weiße Haus mit dem Slogan des »Konstruktiven Chaos«, was bedeuten sollte, dass man unterdrückende Strukturen zerstören würde, damit Leben ohne Einschränkung entstehen könne. Aber weder Leo Strauss noch das Pentagon hatten je zuvor diesen Begriff verwendet. Im Gegenteil, ihrer Meinung nach sollte das Chaos so sein, damit sich nichts strukturieren könnte, abgesehen von dem Willen des Schöpfers der neuen Ordnung, den Vereinigten Staaten.

Das Prinzip dieser strategischen Doktrin lässt sich so zusammenfassen: Das Einfachste, um natürliche Ressourcen eines Landes über einen langen Zeitraum zu plündern, ist nicht, es zu besetzen, sondern den Staat zu zerstören. Ohne Staat keine Armee. Ohne feindliche Armee kein Risiko für eine Niederlage. Deshalb ist das strategische Ziel der US-Armee und der von ihr geleiteten Allianz, der NATO, die Staaten zu zerstören. Was aus der betroffenen Bevölkerung wird, ist nicht Washingtons Problem.

Die damalige US-Außenministerin Condoleezza Rice sprach im Jahr 2006 davon, im Nahen Osten ein »kreatives Chaos« zu stiften, aus dem ein »neuer Naher Osten« hervorgehen solle – natürlich unter dem Deckmantel der Verbreitung von Demokratie. 32 Mit der Invasion des Iraks 3 Jahre zuvor hatte die US-Regierung bereits einen entscheidenden Beitrag für dieses »kreative Chaos« geleistet, aus dem heraus die Region neu zu ordnen ist.

Eine Krise zu schaffen, die den eigenen Zielen dient, ist eine Taktik, die von den Eliten seit Generationen eingesetzt wird und der hegelschen Dialektik folgt.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) war ein begeisterter Anhänger eines Gesellschaftsmodells, in dem eine zentrale Regierung das Kollektiv steuert, und der Individualismus für das größere Wohl geopfert werden muss. Hegel schrieb, dass der Staat »die überlegenen Rechte gegenüber dem Individuum, dessen oberste Pflicht es ist, ein Mitglied des Staates zu sein, besitzt […]. Das Recht des Weltgeistes steht über allen Sonderrechten« 33 .