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Der Alpha-Werwolf Crash hat seine Heimatstadt Emerald Valley schon vor langer Zeit verlassen, zusammen mit seinen fünf besten Freunden. Nun ist er in die Stadt zurückgekehrt, um einen Mord aufzuklären, doch die Stadt hat sich verändert und wurde von einem bösartigen Wolfsrudel übernommen. Schlimmer noch, sein Ex und der bisher einzige Mann, den er je geliebt hat, ist im Begriff, mit einem anderen verpaart zu werden. Mark hat ihm zwar schon einmal das Herz gebrochen, aber es gibt Dinge, die nicht verziehen werden können. Crash wird Mark für sich beanspruchen, selbst wenn das seinen Tod erfordert. Um zu überleben, hat der Omega-Wolf Mark sein Leben lang alles getan, was in seiner Macht gestanden hat und dabei auch einen Mann ertragen, den er nicht liebt. Als Crash in die Stadt zurückkehrt, kommen ungelöste Gefühle wieder an die Oberfläche, und die Chemie zwischen den beiden ist so heiß wie eh und je. Crash schwört, Mark nie wieder gehen zu lassen, doch so einfach ist das nicht. Wird Crash ein ganzes Rudel herausfordern, um seinen Omega zurückzugewinnen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 33.000 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
ÜBER JANE PERKY
LESEPROBE:
Crash mit Folgen
Der Alpha-Werwolf Crash hat seine Heimatstadt Emerald Valley schon vor langer Zeit verlassen, zusammen mit seinen fünf besten Freunden. Nun ist er in die Stadt zurückgekehrt, um einen Mord aufzuklären, doch die Stadt hat sich verändert und wurde von einem bösartigen Wolfsrudel übernommen. Schlimmer noch, sein Ex und der bisher einzige Mann, den er je geliebt hat, ist im Begriff, mit einem anderen verpaart zu werden. Mark hat ihm zwar schon einmal das Herz gebrochen, aber es gibt Dinge, die nicht verziehen werden können. Crash wird Mark für sich beanspruchen, selbst wenn das seinen Tod erfordert.
Um zu überleben, hat der Omega-Wolf Mark sein Leben lang alles getan, was in seiner Macht gestanden hat und dabei auch einen Mann ertragen, den er nicht liebt. Als Crash in die Stadt zurückkehrt, kommen ungelöste Gefühle wieder an die Oberfläche, und die Chemie zwischen den beiden ist so heiß wie eh und je. Crash schwört, Mark nie wieder gehen zu lassen, doch so einfach ist das nicht.
Wird Crash ein ganzes Rudel herausfordern, um seinen Omega zurückzugewinnen?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 33.000 Wörter
JANE PERKY
Crash mit Folgen
Die Wölfe von Emerald Valley 1
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Crash and Burn“:
Jane Perky
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
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„Sir, alle Passagiere haben das Flugzeug verlassen“, verkündete eine weibliche Stimme und unterbrach damit Crashs Gedanken.
Ein Knurren kam über Crashs Lippen, woraufhin die Stewardess zurückzuckte und einen Aufschrei von sich gab. Er rieb sich die Schläfen, nahm der armen Frau ihre Reaktion aber nicht übel. Gestaltwandler waren zusammen mit den Vampiren und anderen paranormalen Spezies vor fünfzig Jahren an die Öffentlichkeit getreten. Das Personal der Fluggesellschaft hatte ihn nicht anders behandelt als die menschlichen Passagiere, doch Crash war nervös, seit er vor drei Tagen diesen einen Anruf erhalten hatte.
„Entschuldigen Sie, schlechte Erinnerungen“, murmelte er.
Er schnallte sich ab und holte sein Gepäck aus dem oberen Ablagefach. Beim Verlassen des Flugzeugs machte sie immer noch einen großen Bogen um ihn. Im Ankunftsbereich angekommen, hielt er Ausschau nach seinem Jugendfreund Atlas, der einen früheren Flug genommen hatte.
Gott sei Dank fielen Atlas’ leuchtend orangefarbene Haare und seine Größe auf. Zugegeben, Crash war auch nicht gerade ein kleiner Kerl. Die meisten dominanten Werwölfe hielten sich in perfekter Form, um ihren Feinden gegenüberzutreten, doch Atlas war wirklich riesig.
„Wartest du schon lange?“, fragte er Atlas.
Atlas warf einen Blick auf den kleinen Seesack, den Crash über seine Schulter gehängt hatte, und hob eine Augenbraue. „Das ist alles, was du mitgebracht hast?“
„Ich dachte mir, dass keiner von uns lange bleibt“, antwortete er.
Schuldgefühle folgten auf diese Worte. Der Tod von Larry hatte auch ihn schwer getroffen. Larry war der einzige Omega in ihrer Gruppe gewesen, und sie hatten ihn immer als den Zwerg ihrer kleinen Truppe bezeichnet, aber einst hatten sie sich alle sehr nahe gestanden. Das war allerdings schon zehn Jahre her. Anfangs hatten sie noch Kontakt zueinander gehalten, aber mit der Zeit war die Freundschaft auf ein paar E-Mails im Jahr beschränkt geblieben.
Seine Kehle war wie zugeschnürt, als Crash an den letzten Brief zurückdachte, den er von Larry erhalten hatte. Nein. Daran wollte er jetzt nicht denken. Verdammt, Crash konnte sich in diesen Tagen kaum noch zusammenreißen.
Alle sechs von ihnen, Lee, Dante, Colton, Atlas, Larry und er, hatten vor einem Jahrzehnt einen Pakt geschlossen, um den beschissenen Ort hinter sich zu lassen und sich besseren Dingen zuzuwenden. Larry war da geblieben, doch Crash war nie wirklich darüber hinweggekommen.
Der einzige Grund, warum er Emerald Valley verlassen hatte, war nicht gerade nobel zu nennen – er wollte einfach nur den einen Mann vergessen, der ihm das Herz gebrochen hatte. Crash war im Begriff, sich wieder mit dem Arschloch zu treffen, der ihm die Liebe für immer verdorben hatte.
Mist. Dieser Gedanke verdeutlichte nur, was für ein schrecklicher Typ er gewesen war. Er war zu Larrys Beerdigung gekommen, um herauszufinden, was zum Teufel mit Larry passiert war und ob es sich bei seinem Tod wirklich um einen Unfall gehandelt hatte.
„Crash, hast du auch nur ein Wort von dem gehört, was ich gerade gesagt habe?“, fragte Atlas.
„Erzähl es mir auf der langen Fahrt nach Emerald Valley“, murmelte er. „Lass uns von hier verschwinden.“
Der überfüllte Flughafen machte ihm zu schaffen. Die Leute unterhielten sich miteinander, und aus irgendeinem Grund hasste er es, dass ihr Leben so normal zu sein schien. Seines hingegen fühlte sich an, als hätte es einen gewaltigen Wandel durchgemacht — nicht, dass der Kampf in einem Käfig und das Verprügeln eines anderen Gestaltwandlers zur Belustigung der Menge viel von einem Leben gewesen wäre.
Ein paar Frauen und Männer warfen Atlas und ihm anerkennende Blicke zu, aber dafür war er nicht hergekommen. Als illegaler MMA-Käfigkämpfer und einer der besten in der Szene hatte Crash nie Probleme gehabt, jemanden aufzureißen.
Sie verließen den Flughafen und gingen zum Parkplatz.
„Wo ist dein Auto?“, fragte Crash.
„Ein Mietwagen“, erwiderte Atlas, fischte einen Schlüsselbund heraus und nickte zu dem weißen Bronco, der ein paar Schritte entfernt stand.
Sie luden ihre Taschen hinten ab und stiegen ein. Wie Crash feststellte, hatte auch Atlas nicht viele Sachen mitgebracht. Atlas ließ den Motor an. Schon jetzt spürte Crash, wie sich sein Wolf unter seiner Haut regte, und er sehnte sich danach, die Tannennadeln auf dem moosigen Waldboden der Wälder von Emerald Valley zu spüren.
Das war das einzig Gute an ihrer Heimatstadt gewesen. Sie lag mitten im Nirgendwo, umgeben von kilometerlangen Wäldern. Der perfekte Ort für Gestaltwandler, um sich zu verpaaren und ihren Nachwuchs großzuziehen, jedenfalls war das einmal so gewesen, bis ein neues Wolfsrudel beschlossen hatte, sich in der Stadt niederzulassen.
Larry hatte sich in eine chaotische Beziehung mit einem Vollstrecker des Lunar-Fire-Rudels verwickelt.
War der Mistkerl für den Tod ihres Jugendfreundes verantwortlich?
Nur sie konnten es herausfinden.
„Die anderen?”, fragte Crash.
Atlas gab keinen Kommentar ab, als er die Fenster herunterließ, um Luft hereinzulassen. Crash schloss die Augen. Sogar der Geruch war hier anders als in der Stadt, sauberer.
„Dante ist vorhin eingeflogen. Lee und Colton sind zusammen gekommen“, antwortete Atlas. „Sie sind jetzt alle dort.“
Crash warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Meinst du, wir schaffen es bis zum Gottesdienst?“
Atlas schnaubte. Keiner von ihnen war scharf darauf, Fremden die Hand zu schütteln und falsche Beileidsbekundungen abzugeben, denn diese interessierten sich mehr dafür, was jeder von ihnen vorhatte, als dass sie Larry die letzte Ehre erwiesen.
„Unwahrscheinlich, obwohl Dante bereits begonnen hat, die Leute zu befragen, mit denen Larry zuletzt gesehen wurde“, erklärte Atlas.
Crash war nicht überrascht. Sie alle fünf mochten zwar dominante Werwölfe sein, stark genug, um jeden Rudelalpha herauszufordern und zu gewinnen, aber Dante war so etwas wie ihr inoffizieller Anführer gewesen, als sie aufgewachsen waren. Wenn sie in Schlamassel gerieten waren, hatte Dante stets schnelle Entscheidungen getroffen, so wie damals, als sie Gras von Farmer Joes Marihuana-Beet gestohlen hatten.
Larry war ziemlich besorgt gewesen, erinnerte sich Crash mit einem halben Lächeln auf den Lippen. Sie waren immer der Meinung gewesen, dass Larry sie alle im Griff gehabt hatte, obwohl er ein Omega war. Wenn sie sich gegenseitig an die Gurgel gegangen waren, hatte Larry sie stets auseinander gehalten.
Als er sich daran erinnerte, dass Larry tot war, verzog sich sein Lächeln wieder zu einem Stirnrunzeln.
„Dante erwähnte, dass Larry vor seinem Tod mit einer Gruppe von Omegas abgehangen hat. Einer von ihnen war Mark. Soll ich mich um ihn kümmern?“, fragte Atlas.
Die Erwähnung des Mannes, der ihm sein immer noch schlagendes Herz aus der Brust gerissen hatte, ließ ihn leise vor Wut kochen. „Nein. Mark gehört mir.“
Crash wusste nicht, was ihn dazu gebracht hatte, diese Worte zu sagen, warum sie ihm so gut über die Lippen gekommen waren.
Atlas sagte ein paar Sekunden lang nichts, als ob er nicht wüsste, wie er das Thema anschneiden sollte. Crash kannte Atlas inzwischen sehr gut, wusste, dass er ihm nur Zeit geben musste. Die Zeit mochte sie alle verändert haben, aber in gewisser Weise waren sie unter ihrem harten Äußeren alle noch dieselben Jungs.
„Crash, du solltest etwas wissen. Mark wird sich mit Luka, dem derzeitigen Beta des Lunar Fire-Rudels, verpaaren“, sagte Atlas schließlich.
Über seine Lippen kam ein Knurren, unaufgefordert und unerwünscht. Crash musste auf etwas einschlagen, irgendetwas zerstören. Sein Wolf heulte in ihm, drängte ihn zum Handeln. Mark gehörte ihnen, war ihr Omega, also würden sie diesen Luka zur Strecke bringen und dafür sorgen, dass der Kerl nie wieder Luft in seine Lungen kriegen konnte.
Beruhige dich, verdammt. Mark gehört nicht zu mir. Das hat er nie. Ich hatte ihm alles angeboten, aber er weigerte sich, die Stadt zu verlassen. Er fluchte leise vor sich hin.
„Du bist immer noch nicht über ihn hinweg, oder?“, fragte Atlas.
„Das geht dich einen Scheißdreck an.“
„Willst du mich verarschen? Natürlich tut es das. Du gefährdest die Sache –“, begann Atlas.
„Lass es gut sein, Atlas“, warnte er.
„Ich kann nicht. Es ist zu wichtig. Du musst etwas verstehen, Crash. Emerald Valley ist nicht mehr unsere Stadt. Wir sind jetzt erwachsen, und wir müssen uns an die Regeln halten, die die dominante Tiergruppe der Stadt aufgestellt hat.“ Atlas stieß einen frustrierten Atemzug aus, und es gab nur wenige Dinge, die ihn wütend machten. Atlas fuhr fort: „Verdammt, Dante musste Blake, den Alpha des Rudels, und Luka darüber informieren, dass wir kommen.“
„Wir brauchen seine Erlaubnis nicht.“ Das machte Crash wirklich wütend. Für wen hielten sich dieser Blake und Luka eigentlich? Emerald Valley war ihr Revier, oder war es gewesen.
„Wir brauchen sie. Streite nicht mit mir. Wir müssen zusammenhalten, sonst können wir Larry nicht einmal ansatzweise rächen.“
„Larrys Tod war also kein Unfall“, stellte Crash fest. Außerdem hatte Atlas Larry von ihnen allen am nächsten gestanden. Eine Zeit lang waren die beiden sogar zusammen gewesen. Warum also schlug Atlas den Weg des Friedens vor?
Atlas lenkte den Bronco an den Straßenrand und stellte den Motor ab. „Steig aus.“
Crash kniff die Augen zusammen. „Warum?“
„Weil du diese ganze Wut rauslassen musst. Ich habe gehört, dass du dich fast jede Nacht im Käfig zerreißt. Willst du mir sagen, warum?”
„Nein.“ Aber Crash musste loslassen. Sein Wolf war zu nahe an der Oberfläche, nahe dran, zu brechen. Wenn sie so weitermachten, würden sie in Emerald Valley ankommen und Crash würde etwas zerstören müssen.
Crash konnte es jetzt sehen. Er würde Mark und Luka erschnüffeln, herausfinden, was Luka hatte, was er nicht bieten konnte, und warum Mark sein Herz an einen verdammten Fremden verschenkt und sich seinem einzigen wahren Gefährten verweigert hatte.
„Jetzt“, schnauzte Atlas und schlug die Autotür hinter sich zu.
Knurrend stieg Crash aus. „Du bist nicht mein Boss.“
„Nein, aber du bist mein Freund. Eine falsche Bewegung und die Lunar Fire-Wölfe werden dich in Stücke reißen.“
Crash schnaubte und knackte mit den Fingerknöcheln. „Sie können es versuchen.“
„Sie sind ein Rudel. Sie kämpfen nicht fair. Selbst wenn fünf von uns hinter dir stehen, sollen wir gegen dreißig erwachsene Werwölfe antreten, nur um deinen Stolz zu verteidigen?“
Atlas hatte recht, aber Crash war zu schlecht gelaunt, um Vernunft anzunehmen. Crash machte sich nicht die Mühe, seine Klamotten auszuziehen. Er ließ die Verwandlung über sich ergehen. In Sekundenschnelle war er in Wolfsgestalt und stürzte sich auf einen seiner besten Freunde.
Atlas war bereit für ihn. Sein bester Freund verwandelte sich, zerriss seine Kleidung und veränderte seine Gestalt. Crash hätte damit rechnen müssen, als Atlas ihn aufforderte, aus dem Auto auszusteigen. Doch die Wut, die ihn ritt, ließ ihn rot sehen. Crash setzte seine ganze aufgestaute Wut immer in seinen Käfigkämpfen ein.
Wut gab ihm einen Vorteil, auch wenn diese negative Emotion von all den Jahren aufgestauter Frustration herrührte. Obwohl er Mark seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, war er in manchen Nächten noch lange wach geblieben und hatte sich gefragt, was bei dem perfekten Bild, das er sich gemacht hatte, verdammt noch mal schiefgegangen war.
Crash war achtzehn gewesen und hatte alles vorbereitet, einschließlich Eheringe und eine Reservierung im nobelsten Gasthaus von Emerald Valley.
Er hatte gedacht, Mark wäre der Richtige, und es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass Mark nein zu ihm sagen könnte. Seitdem hatte er sich gefragt, was Mark so sehr an ihm auszusetzen hatte, dass er den Paarungsruf abgelehnt hatte.
Atlas’ riesiger roter Wolf kollidierte mit seinem grauhaarigen. Sie prallten zusammen, ein Wirbel aus Krallen und Zähnen, und rollten vom Straßenrand weg. Trockenes Laub knisterte, als sein Körper auf dem unebenen Waldboden aufschlug. Sie rollten bergab, und keiner der beiden Gestaltwandler ließ nach.
Im Käfig war Crash nur darauf konzentriert, seinen Gegner zu schlagen. Scheiß auf die Konsequenzen. Er war schon immer ein Kämpfer gewesen, und er hasste es, zu verlieren, aber seine menschliche Hälfte erinnerte ihn daran, dass Atlas einer seiner engsten Freunde war. Außerdem war Atlas ihm in puncto Stärke und Kraft ebenbürtig. Ein zu ernster Kampf würde zu drastischen Konsequenzen führen. Crash verwandelte sich wieder in einen Menschen und Atlas folgte ihm.
Erschöpft hörte Crash auf, sich zu bewegen, als Atlas es auch tat. Er lag auf dem Rücken und breitete die Arme aus, betrachtete die hoch aufragenden Eschen und Kiefern, die sie beide umgaben. Verdammt, wie er das hier vermisst hatte. Der Geruch von Erde, Blut und Wolfsmoschus stieg ihm in die Nase, aber auch die Gerüche des Waldes. Der Wald winkte ihm zu, lockte sein inneres Tier ins Freie.
Manchmal überwältigte die Hektik der Stadt und all der Stahl und das Glas seinen Wolf. Dieser Ort fühlte sich wie ein Zuhause an, auch wenn das Emerald Valley noch meilenweit entfernt war.
„Danke“, sagte er leise zu Atlas.
„Fick dich, Crash. Du hast dich kein bisschen verändert.“ Obwohl Crash einen Hauch von Verärgerung erkennen konnte, hörte er auch die Zuneigung in Atlas’ Stimme.
„Du irrst dich.“ Crash schirmte mit dem Arm seinen Blick gegen die Nachmittagssonne ab.
„Oh, körperlich bist du in Topform. Du warst schon immer davon besessen gewesen, stärker zu werden“, sagte Atlas und setzte sich mit einem Zucken auf.
Zu Crashs Verdruss stellte er fest, dass Atlas mit blutigen Wunden übersät war. Auch er war nicht unversehrt herausgekommen. Crash berührte kurz die Krallenspuren auf seiner Brust. Wie Atlas’ Wunden heilten auch sie bereits.
Die älteren Paranormalen in der Stadt hatten immer gesagt, dass Crash und seine Freunde etwas Gutes für die Stadt tun könnten, dass sie alle selbst Alphas seien, mit Ausnahme von Larry. Dass sie Beschützer sein könnten, nur dass kein Alpha die Anwesenheit eines anderen Alphas im selben Territorium dulden könnte. Sie würden darum kämpfen müssen, der Alpha zu sein, was für einige von ihnen den Tod bedeuten könnte. Stattdessen verließen sie die Stadt und gingen ihre eigenen Wege.
Atlas war noch nicht fertig mit ihm. Crashs bester Freund fuhr fort und klopfte sich auf die Brust. „Hier drinnen bist du aber immer noch derselbe grüblerische und temperamentvolle Junge.“
Crash hatte die gleiche Geschichte schon einmal gehört. Er nahm das Leben zu ernst, liebte zu heftig. Das Ergebnis war, dass er seinen Schicksalsgefährten verschreckt hatte. Er grunzte und war überrascht, dass Atlas wieder auf den Beinen war und ihm die Hand reichte.
„Bringen wir dieses Chaos in Ordnung. Dann können wir zu unserem normalen Leben zurückkehren“, sagte Atlas, als ob es so einfach wäre.
Crash wusste, dass er alles zu ernst nahm, dass diese kleine Episode weitere seelische Narben bei ihm hinterlassen würde, ob er es wollte oder nicht. Trotzdem log er Atlas an und gab seinem besten Freund die Antwort, die er hören wollte. „Ja, mein Freund. Hört sich gut an. Ich kann es kaum erwarten, zurück in die Stadt zu kommen.“
Crash war sich nicht sicher, ob Atlas ihm die Lüge abnahm. Sein bester Freund machte sich auf den Weg zurück zum Mietwagen, und er folgte ihm.
* * * *
„Du hast gesagt, Crash und seine Freunde würden sich nicht einmischen, sie würden nicht nach Emerald Valley kommen“, sagte Luka in diesem ruhigen und gleichzeitig anklagenden Tonfall.
Mark konnte den Beta nicht sehen. Er hatte ihm den Rücken zugewandt, seine Augen auf die brutzelnden Eier gerichtet, aber er bemerkte den Moment, als Luka die Küche betrat und wie üblich am Frühstückstisch Platz nahm, um die Morgenzeitung zu lesen. Die Temperatur schien sich zu ändern, wurde eisig, und sein Körper verkrampfte sich.
„Crash ist hier?“, platzte Mark heraus und drehte sich um, um den ein Meter achtzig großen Beta am Tisch zu sehen, der ihn mit verschränkten Armen musterte und wahrscheinlich seine Reaktion erwartete. Er verfluchte sich im Stillen dafür, dass er sich verraten hatte. Luka war nicht dumm. Der dominante Gestaltwandler war nicht ohne Grund Beta des Lunar-Fire-Rudels. Blake mochte der Alpha sein, aber jeder wusste, dass Luka das wahre Gehirn hinter jeder Rudelentscheidung war.