Dakini - Harry Eilenstein - E-Book

Dakini E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Eine Dakini kann innerlich als Vision erscheinen, aber auch äußerlich als konkrete Frau – oder beides gleichzeitig. Sie inspiriert den Yogi auf meist schlichte, überraschende und oft auch erschütternde Weise, so dass er einen großen neuen Schritt auf seinem Weg machen kann. Die Geschichte der indisch-tibetischen Dakinis und ihrer Schwestern in anderen Kulturen ist sehr lang und vielfältig und reicht von der Muttergöttin, die die Toten im Jenseits wiedergebiert, bis hin zu der Muse der Künstler. Die Dakini ist oft auch eine Verkörperung der inneren Frau des Meditierenden. Solch ein Erlebnis ist für den Meditierenden und allgemein für den, der nach sich selber und nach dem, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, sucht, ein großes Geschenk. Danke.

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Seitenzahl: 58

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in Liebe und Dankbarkeit für Milena

Bücher von Harry Eilenstein:

Astrologie (496 S.)

Photo-Astrologie (64 S.)

Tarot (104 S.)

Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)

Physik und Magie (184 S.)

Der Lebenskraftkörper (230 S.)

Die Chakren (100 S.)

Meditation (140 S.)

Drachenfeuer (124 S.)

Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)

Schwitzhütten (524 S.)

Muttergöttin und Schamanen (168 S.)

Göbekli Tepe (472 S.)

Hathor und Re:

Band 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)

Band 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)

Isis (508 S.)

Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)

Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)

Der Kessel von Gundestrup (220 S.)

Cernunnos (690 S.)

Christus (60 S.)

Dakini (80 Seiten)

Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)

Eltern der Erde (450 S.)

Blüten des Lebensbaumes:

Band 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)

Band 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)

Band 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)

Über die Freude (100 S.)

Das Geheimnis des Seelenfriedens (252 S.)

Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)

Das Beziehungsmandala (52 S.)

Inhaltsverzeichnis

Der Ursprung der Dakinis

Die Dakinis und die Wiedergeburt

Die Dakinis und die Sexualität

Die Dakinis und die Sonnensymbolik

Die Dakinis im Buddhismus

Die Dakinis und die Kundalini

Das Mandala der Psyche

Tantra und Kundalini-Yoga

Die Dakinis und die Mahasiddhis

Dakini-Visionen

Das Aussehen der Dakinis

Arten der Dakinis

Einzelne Dakinis

Der Daka

Dakinis und Apsaras

Dakinis und Yakshinis

Dakinis und Kitsune

Dakinis und Peris

Dakinis und Nymphen

Dakinis und Walküren

Dakinis und Shekinah

Dakinis und Engel

Dakinis und Houris

Dakinis und erotische Tempel-Skulpturen

1. Der Ursprung der Dakinis

Der Sanskrit-Name „Dakini“ bedeutet „Himmelstänzerin“, wobei dieses „Tanzen“ auch „wandern, wandeln“ bedeuten kann. Sie ist somit ihrem Namen nach ein weibliches Wesen, das im Himmel oder zum Himmel wandert.

Der tibetische Name der Dakinis lautet „Khandroma“, was „Luft-gehen-Frau“ oder „Luft-gehen-Mutter“ bedeutet.

In den frühen indischen und den ihnen nah verwandten persischen Schriften bringen diese weiblichen mythologischen Wesen die Toten in den Himmel. Sie gleichen in dieser Funktion vielen ähnlichen Wesen bei den anderen indogermanischen Völkern wie z.B. den keltischen Krähengöttinnen, die den Tod bringen und den germanischen Walküren, die die Gestalt von Schwänen annehmen können und ebenfalls den Tod verkünden.

Dieses Umdeutung von Wesen und Dingen, die den Toten auf ihrer Jenseitsreise ursprünglich geholfen haben, zu Wesen und Dingen, die den Tod bringen, ist in der Entwicklung von Mythen aufgrund der allgemeinen Angst vor dem Tod sehr häufig anzutreffen.

Das „Himmelstanzen“, d.h. das Fliegen der Dakinis, und die Vogelgestalt der keltischen Todesgöttinnen und der germanischen Walküren ist aus dem Motiv der Vogelseele heraus entstanden.

Die Vorstellung, daß die Seele die Gestalt eines Vogels hat, ist die älteste religiöse Vorstellung, da sie mit der Entdeckung der Seele zusammenhängt: Bei einem Nahtod-Erlebnis schwebt man über dem eigenen Körper („Astralreise“) und erkennt dadurch, daß man mehr als nur der eigenen Körper ist. Um dieses Schweben und Fliegen auszudrücken, hat man schon in der Altsteinzeit der Seele die Gestalt eines Vogels gegeben.

Die Seele wird daher weltweit als Vogel, Vogel mit Menschenkopf, Mensch mit Vogelkopf, Mensch mit Federkleid, Mensch mit Flügeln („Engel“) u.ä. dargestellt.

Da die Ankunft der Seele im Jenseits als eine Analogie zu der Ankunft des Leibes einschließlich der Seele im Diesseits angesehen worden ist, entstand das Motiv der Wiedergeburt im Jenseits. Wenn jedoch die Jenseitsgöttin die Seelen in der Gestalt von Vögeln wiedergebiert, muß sie auch selber die Gestalt eines Vogels haben.

Der Tod wurde bereits um 10.000 v.Chr. zu Beginn der Jungsteinzeit dem Sonnenuntergang und die Wiedergeburt dem Sonnenaufgang gleichgesetzt, wie u.a. die Bilder in den Tempeln von Göbekli Tepe und die Konstruktion des Turms von Jericho zeigen.1 Der den Ahnen geweihte Tempelberg Göbekli Tepe befand sich im Norden der Ebene, in der die damaligen Jäger gelebt haben – also in der Richtung der „Nacht“, wo die Sonne niemals zu sehen und wo sich daher das Jenseits befinden muß.

In dem damaligen Weltbild entsprach der Osten daher der (Wieder-)Geburt, der Süden dem Leben, der Westen dem Tod und der Norden der Unterwelt. Diese Symbolik hat sich in fast allen Religionen, die von den frühjungsteinzeitlichen Jägern in Nordmesopotamien abstammen, erhalten.

In den frühen indischen Mythen brachten die Herrscher ihre Toten in den Norden zu einem Dakini-Schrein am Fuße des Himalayas. Die Dakini ist hier noch gut als die Jenseitsgöttin erkennbar.

Diese Göttin, die die Seelenvögel der Toten wiedergebiert und daher auch selber die Gestalt eines Vogels hat bzw. Flügel trägt, ist u.a. von den Ägyptern als Nut, Isis, Nephtys, Selket und Neith, von den Sumerern als Inanna und von den Babyloniern als Lilith bekannt. Diese drei Völker stammen wie die Indogermanen von den frühjungsteinzeitlichen Jägern in Nordmesopotamien (Göbekli Tepe) ab.

Die Dakini der Inder und Perser ist also eine der vielen Varianten der indogermanischen Jenseitsgöttin in Vogelgestalt – wobei die Dakinis keine Flügel o.ä. besitzen, aber durch die Luft fliegen können – weshalb sie „Himmelstänzerinnen“ heißen.

Ägypten: Seelenvogel über der Mumie

Ägypten: Seelenvogel über der Mumie und Anubis-Priester

Ägypten: geflügelte Isis

Sumer: Innana oder Lilith

1 siehe: Eilenstein – "Göbekli Tepe"

2. Die Dakinis und die Wiedergeburt

Die Ankunft im Jenseits stellte man sich bei allen Völkern, die von den Jägern von Göbekli Tepe abstammen, als eine Wiedergeburt vor. Da sich dieses Motiv jedoch auch bei so gut wie allen anderen Völkern findet, muß es schon von dem ersten Homo sapiens in Südafrika verwendet worden sein, d.h. aus der Zeit von ca. 100.000 v.Chr. stammen.

Spätestens in Göbekli Tepe, vermutlich jedoch schon früher, ist diese Vorstellung durch eine der Wiedergeburt vorausgehende Wiederzeugung und ein ihr folgendes Wiederstillen ergänzt worden.

Die Wiederzeugung der eigenen Seele durch den Toten hat in der Entwicklung der Mythologie eine große Rolle gespielt. Aus ihr sind die „Penis-Götter“ wie Osiris, Shiva, Priapos, Pan usw. entstanden.

Auch die Wiederzeugung selber wird oft beschrieben. Eine der deutlichsten Schilderungen findet sich bei den Ägyptern, bei denen sich die Göttin Isis mit dem toten Gott Osiris vereint, woraufhin sie dessen Sohn, den Falkengott Horus, wiedergebiert, der der vergöttlichte Seelenvogel des Osiris ist. Aber auch bei den Germanen wird die Vereinigung des Toten in der Grabkammer seines Hügelgrabes mit seiner Walküre, der Jenseitsgöttin Hel oder Freya mehrfach beschrieben (Helgi-Lieder, Ynglingatal u.a.).