Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
"Die 12 Richtungen des Denkens" erklärt die verschiedenen Denkstile, die sich auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen und in der Kommunikation zeigen. Es wird einfacher etwas zu verstehen, wenn man weiß, was man selber benötigt, um etwas zu verstehen. Und es wird auch einfacher, einem anderen etwas zu erklären, wenn man begriffen hat, wie dieser andere etwas verstehen kann. Generell führt das Verständnis der zwölf Stile des Denkens dazu, daß man toleranter, flexibler und effektiver im Sprechen wird. Vielleicht ermöglicht dieses Begreifen der Denk-Vielfalt es einem selber sogar, die Bereicherung und die Komik zu erkennen, die diese Vielfalt bisweilen in den Gesprächen zwischen den Menschen entstehen läßt. Und möglicherweise kann man dann auch so manches, worüber man bisher in der Kommunikation verzweifelt wäre, mit Humor sehen - und dann mit einem Lächeln über das, was wir Menschen bisweilen mit Denken und Sprache so alles anstellen, dem anderen weiterhin entspannt und geduldig zuhören und auch selber entspannter sprechen. In den Büchern dieser Reihe werden die zwölf Tierkreiszeichen als Hilfsmittel verwendet, um das jeweilige Thema möglichst umfassend in zwölf Kapiteln aus den Blickwinkeln dieser zwölf verschiedenen Sichtweisen auf die Welt zu beschreiben. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne solch ein Raster möglich wäre. Durch die Verwendung des Tierkreises als Forschungs-Hilfsmittel werden zum einen die gröbsten Einseitigkeiten in der Betrachtung vermieden und zum anderen werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als organische Teile eines Ganzen deutlich.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 99
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Warum 12?
1. direkt
2. nutzend
3. neugierig
4. sensibel
5. ichbezogen
6. sorgfältig
7. vergleichend
8. polemisch
9. zielstrebig
10. sachlich
11. verändernd
12. teilnehmend
In diesem Buch werden zwölf Arten des Denkens beschrieben. Diese zwölf Denkweisen entsprechen dem Vorgehen der zwölf Tierkreiszeichen. Jede dieser zwölf Arten des Denkens in sich schlüssig und führt zum Ziel – allerdings ist jede Art des Denkens vor allem auch zum Erreichen einer bestimmten Art von Ziel und für eine bestimmte Lebensweise geeignet, die eben dem betreffenden Tierkreiszeichen entspricht.
Man kann jetzt allerdings nicht sagen, dass alle Krebse wie der in diesem Buch beschrieben Krebs-Stil denken. Das liegt daran, dass die Sonne (das eigene Tierkreiszeichen) nicht für das Denken zuständig ist, sondern der Merkur. Da der Merkur jedoch stets in der Nähe der Sonne steht und in ungefähr der Hälfte der Fälle auch im Krebs steht, wenn man ein Krebs ist, haben ungefähr die Hälfte der Krebse auch im Denken den Stil des Krebses.
Man sollte jedoch unabhängig von seinem Sternzeichen schauen, welchen Denk-Stil man selber hat – oder der Mensch, dessen Worte man immer nur mit viel Mühe begreifen kann. Wenn man es ganz genau nimmt, müsste man sich natürlich das ganze Horoskop anschauen, da der Merkur auch noch Beziehungen zu den anderen Planeten, d.h. zu den anderen Fähigkeiten des Menschen hat.
Aber die zwölf Beschreibungen in diesem Buch sollen auch nur eine erste Orientierung dazu sein, wie grundverschieden man denken kann.
Alle Bücher dieser Reihe haben genau 12 Kapitel – was sich ja auch in den Titeln dieser Bücher widerspiegelt. Warum?
In diesen Büchern wird der Tierkreis als Matrix von 12 verschiedenen Sichtweisen auf die Welt verwendet, um das Thema des Buches möglichst umfassend in 12 Kapiteln zu betrachten. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne ein solches Raster, ohne eine solche Matrix möglich wäre.
Der Tierkreis wird in dieser Buch-Reihe als Forschungs-Hilfsmittel benutzt, durch das die Einseitigkeiten in der Betrachtung zumindest vermindert werden können. Weiterhin werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als Ergänzungen zueinander, als organische Teile eines Ganzen deutlich.
Die Inspiration zu diesem Vorgehen stammt aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt. In diesem Roman beschreibt er die öffentlichen Darstellungen von Übersichten und Gesamtbetrachtungen, die mithilfe von verschiedenen allgemeinen Strukturen wie z.B. dem Ba Gua aus dem chinesischen Feng-Shui angefertigt und aufgeführt werden.
Diese Buch-Reihe ist ein Versuch, Hesse‘s Idee im ganz Kleinen konkret zu verwirklichen.
Die Blickwinkel der 12 Tierkreiszeichen sind:
Widder:
Spontaner
Stier:
Genießer
Zwilling:
Neugieriger
Krebs:
Familienmensch
Löwe:
Egozentriker
Jungfrau:
Handwerker
Waage:
Schöngeist
Skorpion:
Tiefgründiger
Schütze:
Idealist
Steinbock:
Realist
Wassermann:
Theoretiker
Fische:
Träumer
Die Widder-Art des Denkens ist sehr direkt, schlicht, vereinfachend und will die Dinge auf den Punkt bringen. Er ist eher der optische Typ, der sich an dem orientiert, was er sieht. Er wartet nicht lange, sondern macht – vom Sehen über das Denken zum Tun ist bei ihm kein langer Weg, denn schließlich will er etwas erreichen. Folglich ist diese Form des Denkens an einem selber orientiert und eigenständig. Dissonanzen und Widersprüche wecken ihn auf und er kann das Gesagte so nicht stehen lassen und widerspricht heftig – das gilt auch schon für einzelne Details. Ihn überzeugen nur Tatsachen, also Taten, und wenn er einmal etwas erlebt hat, ist er auch schon überzeugt. Er neigt dazu, die Möglichkeiten und das Potential zum Handeln zu sehen und ist daher auch eher der „das Glas ist halbvoll“-Typ. Generell ist er sehr unabhängig und eigenständig.
a) Motivation
Der Widder will, wenn er denkt, etwas erreichen – das Denken ist für ihn immer nur die Vorstufe zum Handeln. Er denkt, um ein Hindernis aus dem Weg zu räumen oder um eine Brücke zu etwas hin zu bauen. Das Denken ist immer nur ein Werkzeug und eine Waffe, die man benutzt, um eine Ziel zu erreichen. Daher bezieht sich das Denken bei ihm immer nur auf die konkrete vorliegende Situation. Natürlich kann er auch in größeren Zusammenhängen denken, aber auch dann ist das eigentlich Ziel stets ganz schlicht und direkt und an dem Werkzeug/Waffen-Charakter des Denkens und des Sprechens und Schreibens ändert sich dadurch nichts.
b) Zufriedenheit
Der Widder ist mit seinem Denken zufrieden, wenn er mit seinem Denken, Reden und Schreiben sein Ziele reicht hat. Er ist ebenfalls zufrieden, wenn er es geschafft hat, eine komplexe Situation auf die einfache Frage „Ja oder nein?“ herunterzubrechen. Er ist im Denken ein wenig wie Alexander der Große, der den Gordischen Knoten nicht durch langes Tüfteln gelöst hat, sondern durch einen kräftigen Schwerthieb. Wenn das Ziel erreicht worden ist, war das Denken richtig – das ist der einzige Maßstab für die Bewertung des Denkens und seiner Richtigkeit.
c) Beweglichkeit
Der Widder ist sehr schnell in seiner Auffassungsgabe und in seinem Denken und wenn sich die Umstände ändern, ändern er auch sofort sein Bild von der Situation die Richtung seines Denkens, seine Ansichten und daher auch sein Handeln. Er hängt nicht an dem Alten, sondern ist immer ganz im Hier und Jetzt. Daher ist sein Denken gut für Lebensumstände geeignet, die sich ständig ändern wie des Jägers, des Staubsauger-Vertreters, des Feuerwehrmannes oder der Kindergärtnerin – also für alle Bereiche, in denen ständig Unvorhergesehenes geschieht und in denen man ständig mit neuen Menschen zu tun hat.
d) Einheiten
Die Grundeinheiten, in denen der Widder denkt, sind die einzelne Dinge und die einzelnen Augenblicke. Jeder Augenblick und jede Situation sind neu – jeder Mensch und jedes Ding ist wieder anders als alle anderen Menschen und Dinge. Das Denken richtet sich daher auf das Einzelne. Folglich wird auch stets nach der einen Sache oder dem einen Menschen gesucht, von dem die weitere Entwicklung abhängt. Diesen einen Menschen oder diese einzelne Sache gilt es zu erkennen und so zu verändern, dass die Dinge in die gewünschte Richtung laufen. Er sucht wie Archimedes nach dem einen Punkt, von dem aus er die Welt aushebeln kann.
e) Verknüpfungen
Der Widder verbindet zwei Informationen miteinander, indem er die Wichtigere von beiden auswählt und über sie nachdenkt. Er verallgemeinert nicht, verbindet nicht, abstrahiert nicht. Natürlich greift auch er auf frühere Erfahrungen zurück, aber nur um eine erste Einschätzung zu erlangen. Danach schaut er sich die Sache selber an und prüft, wo ihr Schwachpunkt ist, an der er sie verändern, aus dem Weg räumen oder erobern kann. Er betrachtet das Einzelne, nicht da Ganze. Komplexe Dinge sind ihm ein Gräuel und er vereinfachst sie soweit, dass sie wieder zu einer „Ja oder nein?“-Frage werden. Dann kann er entscheiden.
f) Qualitäten
Die Qualitäten, an denen sich der Widder beim Denken orientiert, sind die Wichtigkeiten der einzelnen Menschen oder Aspekte in einer Situation – und dann richtet er seine gesamte Verstandes-Kraft auf diese eine Sache aus, um von dieser Sache aus das Ganze zu verändern. „Alles auf eine Karte setzen“ ist die Grundstrategie des Widders – auch im Denken. „Alles oder nichts!“ ist seine Taktik. Generell ist er ein Taktiker, aber kein Stratege, d.h. er hat einen Plan für den aktuellen Augenblick, aber keinen Plan für die nächsten fünf Jahre. Es muss stets der nächste Schritt getan werden – ganz wie Konfutse das beschrieben hat – und um diesen nächsten Schritt kümmert er sich.
g) Weltbild
Der Widder sieht die Welt punktuell. Das Weltgeschehen ist eine große Fülle von Einzelereignissen, die alle auch einzeln betrachtet werden müssen. Und wer weiß, ob nicht das nächste Mal in einer eigentlich vertrauten Situation alles auf einmal ganz anders ist? Daher kümmert sich das Denken stets um das, was gerade am wichtigsten ist – und es kümmert sich nur um diese eine Sache, die gerade am wichtigsten ist. Aufspaltung und Verzettelung mindert nur die Geisteskraft, also die Konzentration – und dann gelangt das Denken zu minderwertigen Ergebnissen. Also ist ein Weltbild zwar so etwas wie ein diffuser Hintergrund des Denkens, aber die eigentliche Aufmerksamkeit wird immer auf das aktuell vorliegende Problem oder die aktuelle vorliegende Möglichkeit ausgerichtet.
h) Gemeinschaft
In einer Gemeinschaft hat der Widder durch seine Art des Denkens die Aufgabe, Impulse zu setzen, Probleme anzugehen, Missstände unverblümt anzusprechen, veraltete Gewohnheiten anzuprangern und dergleichen mehr. Er bringt die neuen, frischen Impulse in das System, weckt die erlahmte Initiative, bringt Schwung in die Sache und sagt einfach immer, wie es ist. Dadurch kann er sich bei den eher Behäbigen ziemlich unbeliebt machen, aber er ist notwendig, damit die betreffende Gemeinschaft nicht verkümmert, veraltet und schließlich funktionsunfähig wird.
i) Verwendung
Der Widder verwendet das Denken, um die Notwendigkeiten zu erkennen und ebenso, um die Erfolg oder Lust versprechenden Möglichkeiten zu erkennen. Das Denken ist der Handlanger des Handelns. Mit dem Denken wird das Einzelne in seiner ganzen Eigenart erkannt und folglich auch in sinnvoller Weise genutzt. Der einzelne Mensch wird in seinem Charakter genau erkannt, weil man nicht verallgemeinert. Ebenso wird die Qualität eines Spatens in seiner Eigenart genau erkannt, weil man auch nicht diesen einen Spaten zu „Alle Spaten sind …“ verallgemeinert. Dadurch entsteht eine große Effektivität in den einzelnen, konkreten Situationen.
j) Niedriges Niveau
Die klassische Art von Irrtümern der Widder sind die zu großen Vereinfachungen, die wesentliche Zusammenhänge übersehen. Dann stürmt man aufgrund einer Fehleinschätzung los und stellt dann fest, dass da vor einem keine Tür, sondern eine Wand gewesen ist. Auch Übereile oder die fälschliche Überzeugung, dass man bereits alle relevanten Aspekte betrachtet hat, können zu Irrtümern und Fehlschlägen führen. Eine weitere Möglichkeit ist eine zu große Naïvität oder Gutgläubigkeit, die nicht die Tiefe der Situation und die Hintergründigkeit der Absichten mancher Beteiligter erfasst hat. Die Schlichtheit und Einfachheit ist die Stärke des Widders, aber wenn es zu schlicht und einfach wird, wird es problematisch.
k) Hohes Niveau
Überdurchschnittlich begabte Widder erkennt man daran, dass sie eine große Initiative besitzen und in der Lage sind, in neue Richtungen zu denken, neue Wege zu sehen und bislang unentdeckte Möglichkeiten ausfindig zu machen. Außerdem haben sie großen Mut und sind in der Lage, neue Gedankengänge zu verfolgen und ihre Richtigkeit vehement zu verteidigen. Dadurch können sie zu Entdeckern werden – oftmals zu Entdeckern von Dingen, die nach der Entdeckung von allen für eigentlich offensichtlich gehalten werden, weshalb sich viele wundern, wieso das vorher noch niemand gesehen hat.
l) Bild
Der Widder denkt spontan und direkt. Er ist wie ein kleines Kind, dass etwas zum ersten Mal sieht und es dann mit naïven, schlichten Worten beschreibt und die Möglichkeiten dieser Sache erkennt – auch die Möglichkeiten, die andere noch nicht gesehen haben, weil sie die betreffende Sache in eine bestimmte Schublade in ihrem Weltbild gesteckt haben anstatt sie wie ein Kind frisch und unvoreingenommen zu betrachten. Warum nicht ein Nudelsieb als Ritterhelm benutzen? Warum sich nicht die Pinselhaare als Schnurrbart an die Oberlippe kleben? Warum nicht mal probieren wie Kellerasseln schmecken?