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Wenn aus Kindern Erwachsene werden, kann sich alles verändern.
Paul und Cameron kennen sich seit mehr als 15 Jahren, sind zusammen im Waisenhaus aufgewachsen.
Die gemeinsame Liebe zur Musik brachte sie in die Tanzschule von Sven und zeigte ihnen einen Weg, ihre Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten.
Doch dann veränderte sich etwas. Gefühle, die vorher nicht da waren, beschäftigen die beiden Jungs, lassen sie an allem zweifeln, was bis dahin wichtig ist.
Eine unbedachte Äußerung hilft ihnen endlich klar zu sehen.
Werden sie glücklich oder ist dies der Anfang vom Ende...
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Veröffentlichungsjahr: 2019
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Dancing Hearts
BookRix GmbH & Co. KG81371 München1
Wie lange soll es noch so weitergehen? Meine Gefühle laufen Amok, jedes Mal, wenn ich ihn sehe. Verzweiflung macht sich in meinen Eingeweiden breit, verhindert, dass ich genug Luft bekomme.
Ich wende meinen Blick ab. Kann es nicht mit ansehen, wie er hemmungslos flirtet.
Eine Hand legt sich schwer auf meine Schulter.
Ich drehe meinen Kopf, will wissen, wer mir da wortlos Unterstützung anbietet.
„Paul. Geh hin und rede mit ihm! So kann es doch nicht weitergehen. Du machst dich kaputt“, redet Andre ernst auf mich ein.
„Ich kann nicht. Was, wenn er mich hasst?“, gebe ich leise zurück und weiß, dass er die Angst in meinen Augen sehen kann.
„Das kannst du nicht wissen. Nur so wird eure Freundschaft noch viel mehr leiden“, antwortet er und blickt mir tief in die Augen.
Ich weiß, dass er Recht hat. Schon seit 3 Jahren versucht Andre mir ins Gewissen zu reden, unterstützt mich und fängt mich auf, wenn ich mal wieder kurz vorm Zusammenbrechen bin.
Wir haben uns in der Tanzschule kennengelernt. Andre war unser Lehrer und hat mir und Cameron gezeigt, was es heißt Musik und Tanz zu lieben. Seitdem sind 15 Jahre vergangen. Jedes Mal, wenn ich ihn und seinen Mann Ben sehe, zeigt es mir, was ich haben könnte, wenn ich nur endlich den Arsch hochkriegen und meine Fresse aufmachen würde.
Nicht, dass ich es nicht versucht habe, aber immer wieder habe ich den Schwanz eingezogen und aus meinem Mund kamen nur Sinnlosigkeiten. Wenn es so einfach wäre, hätte ich mich Cameron schon lange offenbart. Angst hat mich bis heute gelähmt und es immer wieder unterbunden, dass auch ich eine funktionierende Beziehung führen kann.
Ihr fragt euch, wer ich bin? Nun, dann werde ich mich mal vorstellen.
Mein Name ist Paul Winston, ich bin 21 Jahre alt, habe rotbraune Haare, grün-graue Augen und bin 1,80 m groß. Da ich ein Waisenkind bin, habe ich keine Familie, außer der, die ich im Waisenhaus kennengelernt habe. Und die mich immer unterstützt und versucht hat, meine Wünsche zu erfüllen. Außerdem bin ich Tänzer von Beruf, liebe meinen Job, denn durch ihn habe ich Cameron erst richtig kennengelernt. Wir kennen uns seit wir 3 Jahre alt sind, sind im selben Waisenhaus aufgewachsen. Er war und ist mein bester Freund – nur dass sich meine Gefühle für ihn mit der Zeit gewandelt haben, tiefer geworden sind.
Wo mein Problem liegt? Ich habe mich in Cameron verliebt. Nicht nur ein bisschen, sondern so richtig heftig. Wenn ich ihn sehe, fliegen abertausende von Schmetterlingen in meinem Bauch auf und ich muss aufpassen, was ich sage, denn manchmal kommt dann nur Unsinn aus meinem Mund. Er macht mich völlig verrückt, mein Herz rast in seiner Nähe und nicht nur einmal musste ich gehen, weil der Platz in meiner Hose plötzlich nicht mehr ausreichte. Am schlimmsten ist es, wenn wir gemeinsam trainieren und die Choreo vorschreibt, dass wir uns nahekommen. Danach bin ich völlig am Ende meiner Kraft. Solche Tage verlangen mir alles ab und ich muss mich zusammenreißen, dass ich nicht vor ihm zusammenklappe.
