Danke, nicht gut - Franz Himpsl - E-Book

Danke, nicht gut E-Book

Franz Himpsl

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Beschreibung

»Wenn man sich erst mal mit der Ameisigkeit des Daseins abgefunden hat, steht das Tor zur Freiheit offen.«

Die Welt quillt förmlich über von affektierten Dauerlächlern, Feel-good-Propheten und Inszenierungen des vermeintlich perfekten Lebens. Wer nicht glücklich ist, ist selbst schuld – schließlich könnte man ja einfach sein Mindset ändern. Doch das ist eine gefährliche Haltung: Sie blendet aus, dass Menschen einen Gutteil ihres Lebens nicht selbst beeinflussen können. »Good vibes only« ist eben nicht der Weisheit letzter Schluss. Doch wie bleibt man hoffnungsfroh, trotz aller Krisen im Leben? Ohne platten Optimismus und toxische Positivität?

Judith Werner und Franz Himpsl haben sich auf die Suche gemacht nach einem Grund zur Hoffnung, der auch nüchterne Skeptiker überzeugt. Und sie sind fündig geworden.

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Seitenzahl: 227

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Die Welt quillt förmlich über von affektierten Dauerlächlern, Feel-good-Propheten und Inszenierungen des vermeintlich perfekten Lebens. Wer nicht glücklich ist, ist heute selbst schuld – schließlich könnte man ja einfach sein Mindset ändern. Doch das ist eine gefährliche Haltung: Sie blendet aus, dass Menschen einen Gutteil ihres Lebens nicht selbst beeinflussen können. »Good vibes only« ist eben nicht der Weisheit letzter Schluss.

Doch wie bleibt man hoffnungsfroh trotz aller Krisen im Leben? Ohne platten Optimismus und toxische Positivität? Judith Werner und Franz Himpsl haben sich auf die Suche gemacht nach einem Grund zur Hoffnung, der auch nüchterne Skeptiker überzeugt. Und sie sind fündig geworden.

FRANZ HIMPSL · JUDITH WERNER

Der Verlag behält sich die Verwertung des urheberrechtlich geschützten Inhalts dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

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Copyright © 2023 Kösel-Verlag, München,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: zero-media.net, München

Umschlagmotiv: FinePic®, München

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-30112-5V001

www.koesel.de

Inhalt

Hallo Ernstfall

EINS

Gute Miene, böses Spiel

Judiths Wutanfall

Willkommen im neuen Biedermeier

Das festgetackerte Lächeln

ZWEI

Keine Hoffnung ist auch (k)eine Lösung

Von der Unvermeidlichkeit des Unperfekten

Wer nichts erwartet

Alles ist vergänglich – na und?

DREI

Wieder nüchtern werden

Realisten essen Butterbrot

Wie eine Forscherin denken

Wenn Pro-und-Kontra-Listen nicht weiterhelfen

VIER

Tschüss, ihr nicht gelebten Leben

Der Jahrmarkt der Ängstlichkeiten hat immer geöffnet

Die goldene Mittelmäßigkeit

Illusionen beerdigen

FÜNF

Jetzt mal ganz pragmatisch

Was ist schon normal?

Empörung allein macht die Welt nicht besser

Untergehen können wir später immer noch

SECHS

Trotz allem

In Damokles’ Hängematte

Die Geschichte von Maxi

Optimismus für Pessimisten

Danke, echt gut!

Quellen und Lesenswertes

Wir, Judith und Franz, sind überzeugt davon, dass an einer geschlechtergerechten Sprache kein Weg vorbeiführt. In unserem Berufsalltag gehört Gendern inzwischen ganz selbstverständlich dazu. Die Frage war für uns also nie das »Ob«, sondern nur das »Wie«. In diesem Buch wählen wir – wo es uns möglich und sinnvoll erscheint – neutrale, inklusive Formulierungen oder sprechen abwechselnd von Männern und Frauen, auch wenn damit inhaltlich Personen jedweden Geschlechts angesprochen werden sollen. An manchen Stellen nennen wir nur eine Gruppe, weil wir auch tatsächlich nur ein Geschlecht meinen. Das ist keine perfekte Lösung, aber immerhin eine pragmatische.

Genauso wie die Entscheidung, meist im »Wir« zu sprechen. Erzählen wir im Buch Geschichten, die nur einen von uns betreffen, nutzen wir die dritte Person; geschrieben haben wir aber auch diese Passagen gemeinsam. Die einzige Ausnahme: Wenn Judith von ihrer Krebstherapie erzählt und Franz über den Tod seiner Verlobten, erlauben wir uns (gesondert gekennzeichnete) Ich-Momente.

Stimme aus dem Off:

»Herzlich willkommen zu unserer Sendereihe ›Das Astrobrot‹, in der unser Astrobrot-Anwärter Bernd das Brot heute die Schwerelosigkeit trainieren wird.«Bernd: »Und wie bitte soll ich das anstellen?«»Indem du schwerelos bist, Bernd.«»Ah. Na dann. Schweb, schweb. Klappt nicht. Mist.«

KiKA: Bernd das Brot

Hallo Ernstfall

Wenn eine Pessimistin und ein Optimist versuchen, über Hoffnung und Verzweiflung zu schreiben, entsteht unweigerlich Reibung – zumal wenn sie mit einer Stimme sprechen wollen.

Dabei fanden wir die Idee, ein Buch zu schreiben, erst mal super. Doch während Franz die Idee mit der Zeit immer superer fand und sich schon nach der Fertigstellung des ersten Kapitels vorfreudig das künftige Buchcover ausmalte, wuchs in Judith recht bald die Überzeugung: Das wird nie und nimmer was! Wir werden uns zerstreiten. Wir schreiben nur Unsinn. Die Welt geht unter. Irgendetwas kommt bestimmt dazwischen.

Und doch: Wie du beim Aufschlagen bemerkt hast, existiert dieses Buch. Franz hatte – wie Judith vermerkt wissen möchte: ausnahmsweise! – recht. Aber der Reihe nach: Wer sind Judith und Franz eigentlich?

Wir sind zwei Menschen, die zwar einen sehr unterschiedlichen Blick auf die Wirklichkeit haben, sich aber an denselben Themen abarbeiten. Seit einem Jahrzehnt sind wir befreundet – seit dem Moment, als wir uns im Studium kennenlernten und feststellten, dass uns zwar vier Jahre Lebenserfahrung trennen, uns aber Kindheitserinnerungen an das niederbayerische Landleben und der damit einhergehenden Sehnsucht nach Ferne und Weite umso mehr zusammenschweißen. Uns verbindet aber auch etwas, auf das wir lieber verzichtet hätten: der Krebs. Judith erkrankte 2020 mit 37 Jahren an Brustkrebs. Franz’ Vater starb im selben Jahr an einem Prostata-Karzinom, was auch die Erinnerungen an Maxi wieder sehr präsent werden ließ – Franz’ Verlobte, die mit Mitte zwanzig dem Nebennierenkrebs erlag.

Mehr als einmal haben wir uns gewünscht, vor alledem einfach nur weglaufen zu können. Aber so funktioniert das nun mal nicht. Das Leben ist voller Krisen – persönlichen, aber auch sozio-politischen –, und man kann sich nicht immer wegducken. Andererseits fällt uns aber auf, dass insbesondere in den sozialen Medien eine Rhetorik in Mode gekommen ist, die von uns verlangt, die größte Scheiße mit offenen Armen zu empfangen: »Mach das Beste draus« oder »Du bist deines Glückes Schmied«. Wir sind uns sicher: Das kann nicht die Lösung sein. Der schöne Schein ist nämlich oft ein ziemlich mieses Schwein. Die heute schier omnipräsenten und vor aufgesetzter Positivity strotzenden Kalendersprüche verharmlosen die Tragweite der Krisen, die wir erleben, indem sie ernste Themen mit einem ästhetisierenden Filter überziehen. Das macht Menschen mit Problemen zu Schuldigen: Kein Geld auf dem Konto? Das liegt allein an deinem fehlenden Gewinner-Mindset! Keine Kraft, heute unter Leute zu gehen? Reiß dich zusammen! Fünfzig Sit-ups wieder nicht geschafft? Offenbar bist du einfach ein Loser.

So was macht uns wütend. Wir wollten darüber sprechen. Also riefen wir einen Podcast ins Leben: Hallo Ernstfall begann im November 2020 als Tagebuch von Judiths Krebstherapie. Im Zwei-Wochen-Rhythmus redeten wir über Ängste und Hoffnungen, über die kräftezehrende Chemo, eingefrorene Eizellen und den hinterhältigen Hormonentzug. Praktisch live vom Krankenbett und ohne Happy-End-Garantie.

Irgendwann fingen wir an, über unsere persönlichen Krisen hinauszublicken und uns zu fragen, was es in unserer durchoptimierten Gesellschaft heißt, schwach zu sein, und wie man trotzdem nicht den Mut verliert. Unsere Gespräche drehten sich zunehmend um die eine Frage, die schon Immanuel Kant beschäftigte: Was darf ich hoffen? Ohne Hoffnung ist der Mensch schließlich verloren; aber mit plattem Optimismus-Singsang kommt man durch keine Krise. Deshalb haben wir uns auf die Suche gemacht: nach einem Grund zur Hoffnung, der auch Skeptikerinnen und Skeptiker überzeugt.

Wir glauben, dass wir fündig geworden sind.

EINS

Gute Miene, böses Spiel

Judiths Wutanfall

»Ich mag keine lachenden Chemopatientinnen. Ich weiß, das klingt nach einem Gedanken, den niemand ernsthaft denken kann, einem richtigen Arschloch-Gedanken. Aber ich meine das ernst.

Ich habe selbst eine Chemotherapie hinter mir, und bestimmt habe ich währenddessen auch mal gelacht. Man kann ja nicht durchgehend nicht lachen. Irgendwie muss man sich schließlich die Zeit vertreiben. Immerhin dauert es Stunden, bis das orange Gift in einen hineingesickert ist. Eine Chemotherapie ist nämlich genau das: eine Reihe von Giftspritzen. Sie sollen die bösartigen Zellen plattmachen, und man hofft, dass der Rest des Organismus irgendwie mitspielt. Als würde man mit einer Abrissbirne eine Motte erschlagen wollen. Klingt mittelalterlich, ist aber immer noch der state of the art in der Krebsbehandlung.

Eigentlich ist jeder Mensch zu beglückwünschen, der es schafft, da bei guter Laune zu bleiben. Und trotzdem – bei mir lösen dauerlächelnde Chemopatientinnen auf den Covern von Klinik-Broschüren oder Krankenkassen-Magazinen Unwohlsein aus. Noch schlimmer wird es dort, wo ich vor allem während meiner Therapie einen Großteil meiner Zeit verbracht habe: auf Social Media.

Krebs kriegt man erst im Alter – denken jedenfalls die meisten. Früher stimmte das im Wesentlichen auch. Die sozialen Netzwerke der Patienten beschränkten sich damals auf den Stammtisch in der Kneipe oder das Pläuschchen an der Bäckereitheke. Heute ist das anders. Krebs ist zwar immer noch vorwiegend eine Krankheit der Älteren, aber auch immer mehr jüngere Menschen sind betroffen.1 Das gilt zum Beispiel für meinen Krebs, den Brustkrebs. Viele junge Erkrankte gehen in den sozialen Medien offensiv mit dem Thema um: in Krebsblogs, themenbezogenen Instagram-Profilen und Youtube-Kanälen der Cancer Community.

Das ist eine gute Sache. Auch ich habe davon profitiert und bin dankbar dafür. Ich konnte Erfahrungen austauschen, habe emotionale Unterstützung bekommen und bin auf Menschen gestoßen, denen ich bestimmte Gefühlszustände – und seien sie noch so düster – nicht erklären musste, weil sie sie selbst nur zu gut kannten. Ich mache das bis heute.

Es gibt aber auch eine Schattenseite. Ich muss in diesem Zusammenhang immer wieder an den Typus »Frau ohne Haare« denken. Sie läuft mir regelmäßig über den Weg, wenn ich in sozialen Medien unterwegs bin. Ihre Fotos sind oft in Schwarz-Weiß gehalten, um zu signalisieren: Achtung, jetzt wird’s ernst. Und tatsächlich steckt manchmal eine tiefe, aufrichtige Botschaft in solchen Postings. Oft lauert hinter seltsam beseeltem Lächeln und dickem Make-up aber auch nur mit Produktwerbung gespickter Clickbait. »Ihr seid alle wunderschön«, »Lachen ist die beste Medizin« oder »Believe and you will be healed«: Für mich als Betroffene fühlen sich solche Postings an wie zu kleine Pflaster, die man auf eine klaffende Wunde klebt. Noch schlimmer wird’s im Kommentarbereich. Dort ist der Hype zu Hause: »Wow, Beautyqueen, Herzchen-Emoji!«, »Du bist voll die Superheldin!«, »Positive thinking, girl!«. Und wer positiv denkt, der hat den Krebs praktisch schon besiegt! Strahlentherapie durch strahlende Augen, gewissermaßen. 

Spätestens da reicht’s mir dann.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: Kein Mensch, der mitten in einer Chemotherapie steckt, sieht supergut aus. Warum auch? Dein Körper wird einer enormen Strapaze unterzogen, und es ist mehr als okay, wenn man dir das auch ansieht. Klar, du kannst dich vielleicht schminken, eine Perücke aufsetzen, dich aufstylen. Das hat alles auch seine Berechtigung. Mach, was dir guttut, keine Frage. Auch ich war manchmal einfach froh, mir das Elend im Spiegel nicht ganz so genau anschauen zu müssen. Zu Beginn meiner Krankheit habe ich mir sogar überlegt, ob ich alle Spiegel in der Wohnung abhänge. Völliger Quatsch natürlich, denn irgendwann kommt der Moment, in dem du die eigene Reflexion dann doch irgendwo siehst – im Fenster, im dunklen Laptop-Bildschirm. Und das Gesicht, das dir da entgegenstarrt, hat so gar nichts zu tun mit dieser lachenden Hochglanzdame, die so wirkt, als sei Brustkrebs einfach der neueste heiße Scheiß in der Selbsterfahrungsszene, irgendwo zwischen Südamerikareise und Yoga-Retreat.

Manchmal frage ich mich, wie es so weit kommen konnte, dass jetzt auch Krankheiten geradezu Style-Accessoires sind: Hashtag #breastcancer, rosa Awareness-Schleifchen dran, zack, fertig ist das Betroffenheitsposting. Vielleicht täusche ich mich auch und das war schon immer so – nur dass ich das früher nicht so mitbekommen habe, weil ich eben nicht mit schlimmen Krankheiten konfrontiert war. Vielleicht aber auch, weil ich einfach keine Klatschblätter lese. Die nämlich haben schon lange vor den sozialen Medien alle möglichen Krankheitsgeschichten zelebriert: »Drama um [Promi-Name]! So tapfer kämpfte sie gegen [sehr furchtbare Krankheit]. Doch jetzt ist sie zurück und zeigt sich im frechen Kurzhaarschnitt am Strand.« Merke: Solche Frisuren haben am besten »frech« zu sein, mindestens aber »praktisch«, oder welche Liebestöterwörter einem sonst noch so einfallen.

Brustkrebs scheint eine echte Promikrankheit zu sein. Du musst nur kurz googeln, und egal welchen Film- oder Musikgeschmack du hast – es wird ziemlich sicher jemand dabei sein, den du kennst. Beispiel gefällig? Jane Fonda, Cynthia Nixon, Julia Louis-Dreyfus, Anastacia, Kylie Minogue, Christina Applegate – die letzten drei erkrankten übrigens alle etwa mit Mitte dreißig. Ihr Schicksal, ihre Erkrankung: Hollywood-tauglich.

Wahrscheinlich gab es schon immer Leute, die sich aufgegeilt haben an solchen Krankheits-Plots mit Katastrophe und Katharsis. Phönix-aus-der-Asche-Storys sind einfach zu allen Zeiten ein Renner. Heute entstammen sie allerdings nicht mehr nur der Feder einiger sensationslüsterner Heftchenredakteure. Im Zeitalter der sozialen Medien kommen die Geschichten von den Betroffenen selbst. Das macht es noch problematischer, sich darüber aufzuregen. Man will ja nicht unsensibel sein.

Ich rege mich trotzdem darüber auf. Mich trifft das alles nämlich an einer wunden Stelle. Gerade an Tagen, an denen ich einfach mal nichts vom Krebs hören will. Dann werde ich sehr vorsichtig. Intuitiv halte ich dann immer schon Ausschau nach bestimmten Triggern: besagte Frauen mit Glatze oder Schlagwörtern wie »starke Frau« oder »Kämpferin«.

Neulich auf der Couch blätterte ich mich durch den Werbeprospekt einer Schuhfirma. Eine Überschrift lautete: »Nimm, was das Leben dir gibt!« In Kursivschrift wurde ich sogleich aufgefordert, doch mal das »inspirierende« Interview mit der Abgebildeten zu lesen. »Inspirierend«, auch so ein Wort, bei dem Vorsicht geboten ist. Im Klartext heißt das: Da kann jemand was, das du dir besser auch mal schnell aneignest. Die kriegt es ja auch hin. Erzählt wurde dann auf zwei Seiten die Story einer Frau, die neben einer Hirnblutung auch noch zweimal Brustkrebs hatte. Die Moral von der Geschicht, die erstaunlich wenig mit Schuhen zu tun hat: »Sieh in den schwierigen Dingen eher das Positive als das Negative!« Willkommen in den Zwanzigern des neuen Jahrtausends, wo lebensbedrohliche Erkrankungen »schwierige Dinge« sind und man doch bitte mal auf die Sonnenseite des Lebens schauen sollte.

Das scheint im Übrigen auch für die Zeit nach der Akuttherapie zu gelten. Da werden am letzten Chemotag Partys geschmissen – geradeso, als sei man zu diesem Zeitpunkt mit einem Fingerschnippen unmittelbar wieder auf eben jener Sonnenseite gelandet. Also ich hatte nach den Zyklen nur ein Ziel: so schnell es geht nach Hause und da vielleicht noch etwas essen, bevor die Übelkeit einsetzt und dann wieder tagelang Nahrungsmittel zum Feind werden. In der Nacht vor meinem ersten Nachsorgetermin konnte ich nicht schlafen vor Panik, dass wieder ein Tumor gefunden werden könnte; als der Tag glücklicherweise ohne Hiobsbotschaften endete, war ich einfach nur fertig. Offenbar ganz anders als Patientinnen, die im Netz ihre neu gewonnene Krebsfreiheit mit Tanzvideos feiern. Die emphatischen Posts lauten dann in etwa: »Yay! Erste Nachsorge erledigt – check! Ich bleibe gesund, denn der Glaube daran ist tief in meinem Herzen verwurzelt. #PositiveMindset« Ich wage zu bezweifeln, dass sich Krebszellen von diesem Glauben überzeugen lassen. Soviel ich weiß, sind die Dinger ziemlich resilient, und es ist recht unwahrscheinlich, dass auch noch so festes Daumendrücken bewirken kann, woran selbst ionisierende Präzisionsstrahlen und hoch dosierte Zytostatika gelegentlich scheitern.

Wenn ich so etwas denke, tritt sofort mein innerer Kritiker auf den Plan. Ich frage mich, was die Menschen, die das hier lesen, mir entgegnen würden. Vielleicht so was wie: »Sei nicht ungerecht! So ein Optimismus hilft vielen Menschen durch schwere Zeiten, das musst du ihnen doch nicht miesmachen.« Wer etwas mehr Anteil nimmt, möchte mir vielleicht eine verbale Kuscheldecke umhängen und mit verständnisvoller Stimme flüstern: »Ich denke, du hast deine Erlebnisse noch nicht ganz verarbeitet. Aber in der Rückschau wirst du das alles bestimmt positiver sehen.« Oder, in der etwas rabiateren Variante: »Lenk dich doch mal ab, ja? Immer diese Krankheitsgeschichten, das tut dir doch nicht gut. Was du brauchst, ist Normalität – dann geht’s dir auch besser.«

Im Kern wären das Argumente ad hominem – Scheinargumente, die mich als die Person, die die Gegenposition vertritt, unmöglich machen wollen: Hör nicht auf die Krebskranke, die ist in einer Ausnahmesituation. Das wäre zwar nicht die feine englische Debattierschule, aber natürlich stimmte es zum Teil. Ja, meine Sicht auf die Realität ist getrübt von der Tatsache, dass es mir während meiner Krebstherapie miserabel ging und mich Menschen, die allzu luftig-locker mit ihrer eigenen Krebserkrankung umgehen, traurig, zornig und – geb ich gern zu – auch neidisch machen. Doch abgesehen davon, dass ohnehin niemand einen ungetrübten Zugang zur Realität hat, auch kein Gesunder, bin ich mir mittlerweile sicher: An meiner Wut ist was dran. «

Willkommen im neuen Biedermeier

Vielleicht hast du dich schon einmal bei einem ganz ähnlichen Gedanken ertappt und warst genervt von überzogener Fröhlichkeit. Starten wir also mit der Frage, um die Judiths Wutanfall kreist: Ist es okay, lachende Chemopatientinnen schrecklich zu finden?

»Probleme sind nur dornige Chancen«, sagte einst Christian Lindner, seinerzeit gründungsfreudiger Abiturient, heute Finanzminister, einem Reporterteam in die Kamera. Er hat dafür später viel Spott geerntet, und wir glauben, dass es da eine Parallele zu dem gibt, was bei Judith Happiness-Brechreiz auslöst. Denn wenn man meint, alles so framen, also in einen begrifflichen Rahmen setzen zu können, dass am Ende etwas Positives herauskommt, welchen Sinn hat negatives Vokabular dann überhaupt noch? Anders gesagt: Wenn es nur Chancen und dornige Chancen gibt, wo ist dann noch Platz für Scheiße, Mist und echtes Scheitern?

Zu sagen, man müsse in allem das Positive sehen, hat eine gefährliche Kehrseite. Daraus folgt ja auch: Wenn etwas schlecht ist in deinem Leben, liegt das nicht an der Welt, sondern einfach nur an deiner falschen Haltung. Im Zusammenhang mit einer schweren Krankheit wie Krebs führt das dazu, dass Menschen, die ohnehin körperlich leiden, eine zusätzliche psychische Bürde auferlegt wird: Schuldgefühle. »Dir könnte es besser gehen, wenn du deine Erkrankung, zumindest aber deine Therapie endlich als Chance begreifen könntest!«

Das ist fahrlässig und für viele Menschen in dieser Situation überfordernd. Viele kämpfen ohnehin schon mit einem Wust an unproduktiven Schuldgefühlen: Sie fragen sich, ob sie ihre Krankheit hätten vermeiden können, wenn sie anders gehandelt hätten. Und klar, wer vierzig Jahre lang zwei Schachteln Filterlose am Tag geraucht hat, bei dem ist die Kausalkette hin zum Lungenkrebs vielleicht nicht ganz so nebulös wie bei manch anderen. Aber die allermeisten Fälle sind weniger eindeutig. Nicht nur Ärzte, sondern auch Freunde und Bekannte fragen die betroffene Person oft nach der familiären Vorbelastung, wenn sie von einer Krebsdiagnose erfahren. Für Außenstehende macht es das einfacher: »Aha, der Onkel hatte das auch schon, na, dann ist ja klar, woher das bei dir kommt.« Bei Betroffenen setzt sich indes das Gedankenkarussell in Bewegung: »Ich hätte es wissen müssen! Ich hätte schon früher zur Vorsorge gehen sollen! Ich hätte das verhindern können!« Dabei ist die Erkrankung vielleicht einfach dem Zufall geschuldet oder zumindest einem Zusammenwirken unzähliger Faktoren, das niemand hätte vorhersagen und das im Nachhinein niemand wird rekonstruieren können.

Und dann gesellt sich zu dieser ohnehin schon schwierigen Gemengelage auch noch die Vorstellung hinzu, alles, was schlecht läuft, sei einfach nur ein Mentalitätsproblem. Man kennt das aus dem Alltag. Bundesligaspiel verloren? Da waren die Spielermillionäre wohl nicht mit genug Biss bei der Sache. Mit Depression regungslos im Bett? Du musst halt mal wieder rausgehen und das Leben genießen. Erschöpfung nach Krebstherapie? Wenn du mehr Sport machen würdest, wärst du freier im Kopf.

Wenn, ja wenn das so einfach ginge.

Die Heilsfantasie der Gegenwart ist die Vorstellung, man könne komplexe Sachverhalte auflösen, indem man an nur einer einzigen Stellschraube dreht. Man findet sie in den unterschiedlichsten Kreisen. In der heilen Welt des Schlagers lösen Liebe, Herz und Leidenschaft alle Beziehungssorgen auf. Und Technologie-Jünger glauben, jedes Gegenwartsproblem ließe sich »ganz einfach« mit dem entsprechenden Algorithmus bewältigen.

Ein ähnlicher Wellengang herrscht auf dem Meer aus Selbsthilfeliteratur und Life-Coaches. Auch da setzt man auf schlichte Formeln. Negative Haltung? Husch, die zaubert dir ein wenig Self-Help mit einer gehörigen Prise Self-Care schnell weg. Was früher mal »Duschen« hieß, ist jetzt eine »Pamper Shower«, also ein Akt der Selbstfürsorge, der mit den hygienischen Absichten, mit denen unsere Eltern noch in die Wanne stiegen, nicht mehr viel zu tun hat. Dafür steht ein ganzes Arsenal an Produkten bereit. Duftkerzen, Badezusätze, Superfoods – die Liste der Dinge, die das Bankkonto nach unten und die Glückskurve angeblich steil nach oben reißen, ist lang. #Retailtherapy hashtaggt sich das dann und ist die genderneutrale Variante des Frauen angedichteten Schuh-Shopping-Fetischs. Stöckelten Carrie Bradshaw und ihre Freundinnen bei Sex and the City noch mit High Heels übers New Yorker Pflaster, feiert spätestens seit der Pandemie der Rückzug aufs Land mediale Urständ.

Und da betreten jene Influencer die Bühne, die sich dem Cottagecore verschrieben haben – einer Bewegung, die vor allem in den sozialen Medien stattfindet und sich an der Ästhetik der Landlust ergötzt. Die Natur! Das einfache Leben! Herrlich. Ein gutes Vollkornbrot, mehr braucht’s nicht. Also, natürlich schon selbst gebacken! Und dann vielleicht noch ein schnuckeliges Landhaus und ein Paar von diesen entzückenden Designergummistiefeln. Und so eine Spiegelreflexkamera mit Stativ wär auch nicht schlecht, damit kann man den Sonnenaufgang noch schöner einfangen. Ach ja, nicht zu vergessen: ein thematisch sortierter Kleiderschrank, so nach dem Motto »englischer Lord meets finnische Elfe«. Und dann einfach in den Tag hineinleben. Und alles minutiös dokumentieren, wir sind schließlich nicht zum Spaß hier.

Die Cottagecore-Bewegung erinnert an die Strömung des Biedermeier. Auch damals, Mitte des 19. Jahrhunderts, hielt eine hausbackene Gemütlichkeit Einzug, die sich im Lebensstil ausdrückte, sich aber auch in Kunst und Kultur ihren Weg bahnte. Der Unterschied: Damals ging es den Akteuren darum, die eigene Welt davor zu bewahren, aus den Fugen zu geraten – die gut situierten Schichten waren verunsichert von den neu aufkeimenden revolutionären Bestrebungen und bangten um ihren brokatigen Chaiselongue-Wohlstand. Heute, beim Cottagecore, ist es andersherum: Die Welt ist schon längst aus den Fugen geraten, und jetzt geht es darum, sich vor dieser Welt in Schutzräumen der Einfachheit zu verstecken – und dann allen da draußen davon zu erzählen. Weltflucht nach vorn, gewissermaßen.

Die Realität von Krieg in Europa, Pandemiefolgen und Klimawandel zu verdauen ist nicht leicht. Eskapismus liegt da nahe: einfach mal die Ängste in Omas Marmeladengläser einwecken. Vielleicht kommen die da irgendwann wieder raus, aber bis es so weit ist, liefert das häusliche Tun erst mal Trost und Ablenkung. Man zieht sich aufs Ich zurück und ersetzt die Arbeit an der Welt mit der Arbeit am eigenen Mindset. Die ist zwar immer noch anstrengend, aber auch ein ganzes Stück überschaubarer – gerade dann, wenn man sich an einfachen Mantras festhält: »Du kannst kein positives Leben mit einem negativen Geist führen«, »Good vibes only«, »Train your mind to see the good in everything«. Wer so denkt, dem muss alles, was jenseits der gelebten Positivität liegt, als pathologisch gelten. Negative Gefühle gehören dann nicht mehr zu uns, wie unsere Hand, unser kleiner Zeh und unsere Nasenspitze zu uns gehören, sondern höchstens noch so wie ein Geschwür oder ein fieser Ausschlag: Ist zwar da, aber besser wär’s ohne.

Die Vertreter dieser Überzeugung holen als Gewährsleute dann alle möglichen Geistesgrößen aus ihren Gräbern, von Marc Aurel bis Mahatma Gandhi. Die Komplexität ihrer Werke und Äußerungen wird auf die eine Botschaft eingedampft: »Glaub dran, dann wird’s schon – think positive and positive things will happen.« Da möchte man doch am liebsten mit einem anderen Internet-Meme dagegenhalten: »No bullshit. Just booze and good coffee.«

Einige treiben es so weit zu glauben, das Beschwören einer Sache führe automatisch zum gewünschten Erfolg. Wenn nicht, dann hat man nicht fest genug daran geglaubt. Um das Ganze etwas plausibler wirken zu lassen, wirft man noch ein paar Magnetfelder und Gedankenschwingungen in den Mix, und schon landet man beim magischen Denken. Das war früher der kindlichen Fantasie vorbehalten, heute aber propagieren Bestseller wie The Law of Attraction oder The Secret diese als »Manifestation« bezeichnete »Technik«. Tobias Haberl formuliert es in seinem Buch Die große Entzauberung so:

Wir haben damit begonnen, die Wirklichkeit zu modifizieren, um sie besser ertragen zu können. Dafür blenden wir die Vorstellungen aus, die unseren Vorstellungen im Wege stehen. Im Gegenzug haben wir aufgehört, uns dafür zu interessieren, wie sie wirklich ist.2

Die fröhlich aufgekratzte Oberflächlichkeit zeigt sich in allen möglichen Bereichen des Alltagslebens. Dabei gibt es doch wahrlich Schlimmeres als gut gelaunte Menschen, könnte man einwenden. Und doch kann einen etwas daran irritieren. Klar, wenn jemand dauernd Freude und Zuversicht predigt, ist er wahrscheinlich ein schlechter Prognostiker – immerhin wissen wir alle, dass das Leben nicht nur voller Lottogewinne und nach Rosen duftender Liebesbriefe ist. Aber das allein ist es noch nicht. So jemand liegt nicht nur häufig faktisch falsch, sondern er vergiftet auch das Miteinander.

Das festgetackerte Lächeln

Fragt man die Psychologen, dann verfestigt sich dieser Eindruck. Viele von ihnen kämpfen nämlich seit Jahr und Tag gegen die Lehre des positiven Denkens. Angefangen hat das schon vor mehr als siebzig Jahren. 1952 veröffentlichte der US-Amerikaner Norman Vincent Peale das Buch The Power of Positive Thinking, zu Deutsch Die Kraft des positiven Denkens – eine Selbsthilfe-Anleitung mit enormem Publikumserfolg. 186 aufeinanderfolgende Wochen rangierte das Buch in der Bestsellerliste der New York Times, 20 Millionen Mal wurde es weltweit verkauft. Und das, obwohl – oder gerade weil – es nicht viel mehr enthält als Sinnsprüche. »Tu alles langsamer, weniger hektisch und ohne Druck«: Einfach mal entspannt bleiben, dann geht alles leichter. Laut Peale kann man seinen Lebenserfolg steigern, indem man immer das Beste vom Leben erwartet. »Glaub an dich!«, schreibt er und greift damit auf den Klassiker unter den Motivationsmantren zurück.3 Doch hält das positive Denken einer wissenschaftlichen Überprüfung stand?

Martin Seligman ist einer der bekanntesten Psychologen der USA. Er ist Professor an der University of Pennsylvania und war Präsident des weltgrößten Psychologenverbandes, der American Psychological Association. Als einer der wichtigsten Vertreter der »Positiven Psychologie«, die sich im Gegensatz zur auf die Therapie von Störungen gerichteten psychologischen Tradition auf die angenehmen Seiten des menschlichen Lebens konzentriert, steht er nicht gerade im Verdacht, ein Miesepeter zu sein. Doch selbst er ist auf das Konzept des positiven Denkens im Sinne Peales nicht gut zu sprechen. Aus seiner Sicht ist es unsinnig, Affirmationen wie »Ich werde jeden Tag und in jeder Hinsicht immer besser« im eigenen Kopf hin und her zu wälzen, zumal es gar keine Belege für deren Wirksamkeit gibt. In einem seiner Bücher, Learned Optimism, betont Seligman etwa, die psychologische Forschung habe gezeigt, dass »das bloße Wiederaufsagen positiver Inhalte die Stimmung kaum bis gar nicht hebt und einen auch nicht erfolgreicher macht«.4

Norman Vincent Peale hingegen war seinerzeit überzeugt, man komme besser durchs Leben, wenn man nicht nur an sich glaube, sondern auch beständig die Überzeugung wiederhole, man habe Gott an seiner Seite.

Gott?

Richtig gelesen. Peale arbeitete als Pfarrer in New York und hatte sich zum Ziel gesetzt, seine Radikalpositivität mit einer praktisch anwendbaren Theologie zu verweben: Durch Selbsthypnose und die Auslöschung negativer Gefühle sollte Gottes Macht »kanalisiert« werden. Doch mit dem Glauben ist das so eine Sache. Er erfordert – das wusste schon der Philosoph Søren Kierkegaard – einen gewagten Sprung heraus aus der Welt von Begründbarkeit und Rationalität. Also volle Kraft voraus: mit blindem Vertrauen hinein ins Ungewisse. »Der Glaube beginnt da, wo das Denken aufhört«, heißt es bei Kierkegaard. Wer glaubt, muss nicht nach Evidenz in der Wirklichkeit suchen, denn er hat sich eben zum Glauben entschieden. Der Glaube ist nicht falsifizierbar, das heißt, es gibt kein Ereignis oder keine Erkenntnis über die Beschaffenheit der Welt, die imstande wäre, den entschlossenen Gläubigen zum Nichtglauben zu bringen.

Friss oder stirb: So ähnlich verhält es sich auch mit Peales Lehren, der als Belege für seine Behauptungen nur flüchtige Anekdoten und Bibelverse ins Feld führte. Der Gottesglaube, schreibt der Psychotherapeut Günter Scheich in »Positives Denken« macht krank, werde bei Peale für ausschließlich irdische Zwecke instrumentalisiert, er werde »auf geradezu unerträgliche, ja blasphemische Art mit beruflichem und wirtschaftlichem Erfolg verknüpft«.5 Das Streben nach Erlösung im stillen Gebet sei Peale einfach zu unproduktiv gewesen, deshalb habe er sich in seiner Theologie lieber aufs Reichwerden konzentriert, mokiert sich auch der Physikprofessor Robert Park, der sich in dem Buch Superstition eingehend mit Pseudowissenschaft und Aberglauben beschäftigt hat.6

Theologie und Selbstmotivation in einem: Man könnte das als kuriose Fußnote der Nachkriegsgeschichte abtun, aber das wäre zu kurz gedacht. Denn obwohl heute im Motivationsbereich eher weniger die Pfarrer und Bischöfe den Ton angeben, ist der Fall Peale lehrreich. Immerhin gehört es immer noch zum Standardrepertoire auch der ganz und gar nicht religiösen Erfolgsprediger, von den Zuhörern blindes Vertrauen zu verlangen – am besten inklusive Bucherwerb und kostspieligem Seminarbesuch. So reicht der Einfluss von Die Kraft des positiven Denkens