Danzig - Brigitte Jäger-Dabek - E-Book

Danzig E-Book

Brigitte Jäger-Dabek

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Beschreibung

Das Ebook "Danzig. Hansestadt und Ostseemetropole" will Appetit machen auf diese faszinierende Stadt an der polnischen Ostseeküste. Erfahren Sie das Wichtigste aus der über viele Jahrhunderte währenden deutsch-polnischen Geschichte Danzigs. Lesen Sie, wie Danzig durch einen Mord in die Geschichte trat, reich wurde durch den Bernstein-Handel der Hansezeit und wie die wohlhabende Seehandelsstadt auch immer gut unter polnischer Herrschaft lebte, genoss sie dabei doch alle Handelsfreiheiten. Erfahren Sie auch, wie Danzig im vergangenen Jahrhundert zum Zankapfel der Geschichte wurde. Nach der politischen Wende erfand sich Danzig neu als moderne polnische Ostseemetropole. Lernen Sie dazu die bedeutendsten Danziger von Arthur Schopenhauer über Günter Grass bis zu Lech Walesa und den zeitgenössischen polnischen Literaten kennen. So gerüstet entdecken Sie auf mehreren Stadtrundgängen die Danziger Sehenswürdigkeiten, die im Ebook genau beschrieben werden. Suchen Sie sich den passenden Stadtrundgang aus, je nach dem, wie viel Zeit und welche Interessen Sie haben. Nach der Lektüre des Ebooks "Danzig. Hansestadt und Ostseemetropole" sind Sie fit für eine Stippvisite in Danzig.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 106

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Brigitte Jäger-Dabek

Danzig

Hansestadt und Ostseemetropole

Edition Jaeger-Dabek Media

Inhalt

Inhalt

I. Stadtplan Danziger Rechtstadt

II. Stadtplan Danziger Altstadt

1. Vorwort: Danzig – Juwel an der Ostsee

2. Auferstanden aus Ruinen – Eine Annäherung an Danzig

3. Danziger Geschichte: Von der Backsteingotik zu Solidarnosc und Nachwendenormalität

3.1. Geschichte Danzigs auf einen Blick

3.2. Danziger Geschichte – Ein Überblick

3.3. Zum Scheitern verurteilt – Das Konstrukt „Freie Stadt Danzig“

3.4. Danzig, der 1. September 1939 und die Folgen

3.5. Der Weg in den Krieg

3.6. Gehalten bis zum letzten Tag – Das Konzentrationslager Stutthof

3.7. Kriegs-Fazit

3.8. Danzig wird Gdansk – Das polnische Danzig

3.9. Die Solidarnosc

3.10. Danzig heute

4. Danziger Kaleidoskop

4.1. Der Danziger: Günter Grass

4.2. Der Philosoph: Arthur Schopenhauer

4.3. Forscher und Bierbrauer: Hevelius

4.4. Danzigs polnische Literaten

4.5. Die Solidarnosc-Ikone: Lech Walesa

4.6. Der Dominikanermarkt

4.7. Bernstein: Danzigs Gold der Ostsee

4.8. Danziger Backsteingotik

5. Sehenswertes in Danzig

5.1. Danziger Sehenswürdigkeiten

5.2. Neu: Das Europäische Solidarnosc-Zentrum (Europejskie Centrum Solidarnosci) ECS

6. Danzig erkunden

6.2 Danzig am Wochenende

6.2.1. Tour 1: Durch die Rechtstadt

6.2.2. Tour 2: Die Altstadt und die Spuren der Solidarnosc

6.2.3. Tour 3: Die Alte Vorstadt

6.2.4. Tour 4: Das Danzig der Blechtrommel

6.2.5. Tour 5: Ausflüge in die Danziger Umgebung

7. Unterwegs in Danzig

Weitere Informationen

I. Stadtplan Danziger Rechtstadt

Prawa autorskie © 2015 MapOSMatic/OCitySMap. Dane o mapach © 2015 OpenStreetMap.org i współpracownicy (cc-by-sa). Wejdź na http://wiki.openstreetmap.org

II. Stadtplan Danziger Altstadt

Prawa autorskie © 2015 MapOSMatic/OCitySMap. Dane o mapach © 2015 OpenStreetMap.org i współpracownicy (cc-by-sa). Wejdź na http://wiki.openstreetmap.org

1. Vorwort: Danzig – Juwel an der Ostsee

Danzig, die Schönheit an der Ostsee, einst reiche Hansestadt und Stadt des Bernsteinhandels, nach dem Ersten Weltkrieg souveräne Freie Stadt, Ausgangspunkt des Zweiten Weltkrieges, Wiege der Solidarnosc, auf Schritt und Tritt begegnet man hier europäischer Geschichte.

Mit einem Mord trat Danzig ins Bewusstsein der Menschheit. Das geschah 997, als der vom Polenkönig Boleslaw Chrobry zur Missionierung der Pruzzen herbeigerufene Bischof Adalbert von Prag von einem pruzzischen Priester erschlagen wurde. Über diesen Vorfall berichtet der Chronist Johann Canaparius zwei Jahre später in der „Urbs Gyddanycz“ und erwähnte damit den Namen Danzig erstmals.

Vor sechzig Jahren wurden von hier aus Danzigs polnische Nachbarn mit Gewalt und unermesslichem Leid überzogen. Hass und Gewalt kehrten zurück und 1945 versank Danzig selbst in einer Orgie von Feuer und Blut.Auch das muss man sich immer vor Augen halten, wenn man das heutige Gdansk besucht. Auferstanden aus Ruinen strahlt das heutige Danzig – Polens unbestrittene Sommermetropole am Meer – eine fast mediterran anmutende heitere Gelassenheit aus.

Danzig, die Perle der Ostsee, wurde viel besungen, von den unterschiedlichsten Poeten und Schriftstellern, jeder beschreibt eine Facette dieser Stadt oder ein Stück Danziger Lebens. Josef von Eichendorff beschrieb romantisch die malerische alte Stadt:

Dunkle Giebel, hohe Fenster,

Türme tief aus Nebeln sehn,

Bleiche Statuen wie Gespenster

lautlos an den Türen stehn,

Träumerisch der Mond drauf scheinet,

dem die Stadt gar wohl gefällt,

Als läg zauberhaft versteinert

drunten eine Märchenwelt.

Ringsher durch das tiefe Lauschen

über alle Häuser weit

Nur des Meeres fernes Rauschen:

Wunderbare Einsamkeit!

Und der Türmer wie vor Jahren

singet sein uraltes Lied,

Wolle Gott den Schiffer wahren,

der bei Nacht vorüberzieht.

Günter Grass beschrieb seine Stadt, das Leben und die Sehnsüchte der kleinen Leute: Amerika! Was ist Amerika gegen die Straßenbahnlinie neun, die nach Brösen fuhr („Die Blechtrommel“).

Zweifellos ist Danzig heute auch ein wunderbares Ziel für eine Städtereise. Dabei will ich Ihnen mit diesem Ebook etwas behilflich sein. Sie erfahren alles Wichtige aus Danzigs wechselvoller Geschichte und seiner reichen Kultur, Sie erfahren Hintergründe und lernen wichtige Danziger Persönlichkeiten kennen. Dazu lernen Sie natürlich auch die wichtigsten Danziger Sehenswürdigkeiten schon einmal kennen. Dazu gebe ich Ihnen Sightseing-Tipps für einen Eintagesbesuch und zeige Ihnen fünf Sightseing-Routen für ein Wochenende in Danzig.

Mit diesem Ebook haben Sie also schon einmal alles parat, um einen Danzig-Besuch zu planen. Kommen Sie also mit mir mit nach Danzig und in seine Umgebung, die Dreistadt. Ich verspreche es Ihnen: Sie werden eine faszinierende Ostseemetropole entdecken.

Blick auf die Danziger Rechtstadt von der Mottlau aus, Foto: Pjama, CC BY-SA 3.0

2. Auferstanden aus Ruinen – Eine Annäherung an Danzig

Einmal abgesehen von der unbestreitbaren Schönheit - was die Stadt auch dem nicht aus Danzig stammenden deutschen Touristen so eigentümlich vertraut erscheinen lässt, ist ihre Vergangenheit als Hansestadt und ihre architektonische Verwandtschaft mit ihren westlichen Schwesterstädten. Danzig trat 1295 der Hanse bei und war damals eine bereits blühende Handelsstadt, reich durch zugewanderte Kaufleute vor allem aus dem Lübecker Raum, aber auch durch Handwerk, Fischfang und das Gold der Ostsee, den Bernstein. Danzigs Reichtum überdauerte sowohl den Niedergang der Hanse als auch das Ende des Deutschen Ordens.

Die Danziger pflegten sich taktisch meist klug zu verhalten, 1454 unterstellten sie sich in den Wirren der Kriege des Preußischen Bundes gegen den Deutschen Orden der polnischen Krone. Viele Herren hatten begehrlich nach dem reichen Danzig geschielt. Erwählt wurde das Werben der Polen ob der überaus großzügigen Privilegien einer Freien Stadt, die polnischen Schutz genoss. Ein goldenes Zeitalter brach für Danzig an, das zur mächtigsten Stadt und zum bedeutendsten Kulturzentrum im östlichen Ostseeraum wurde. Die Stadt zog Berühmtheiten aus Kunst, Kultur sowie die besten Baumeister der Zeit geradezu magnetisch an.

Das Ende dieser paradiesischen Ära deutete sich mit der ersten Polnischen Teilung 1772 an, als Danzig sein Vorland verliert und die preußische Zollgrenze den Handel behindert. Anlässlich der zweiten Polnischen 1793 endet dann die ach so fruchtbare, Jahrhunderte lange polnische Oberhoheit - Preußen verleibte sich Danzig ein, und das wurde keineswegs mit Entzücken zur Kenntnis genommen. Johanna Schopenhauer, die Mutter des großen Philosophen hielt den Einzug der Preußen jedenfalls für etwas ganz Schreckliches.

Der vordem gänzlich unbedeutende Gedanke der Nation, ein Kind der Französischen Revolution und vor allem der Napoleonischen Befreiungskriege, schwappte in Gestalt des Nationalismus auch nach Danzig über. Er versuchte in seinem Germanisierungswahn polnische Spuren der Geschichte auszulöschen, wie nach 1945 in einfacher Umkehrung alles Deutsche wegpolonisiert werden sollte.

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde die alte Hansestadt zur Freien Stadt unter Kontrolle des Völkerbundes. Dem Versailler Vertrag gemäß bildete Danzig eine Zollunion mit Polen und wurde außenpolitisch von Polen vertreten. Vor allem aber ein dauernder Zankapfel wurde die Stadt und von beiden Seiten propagandistisch missbraucht.

Von Danzig ging der Zweite Weltkrieg aus, mit der Bombardierung Wieluns, der Beschießung der Westerplatte und der Polnische Post begann ein Martyrium, an dessen Ende das alte Danzig in Schutt und Asche sank.

Danzig heute ist strahlend schön, die pure Ästhetik, ein Kleinod der in die eigenen städtebaulichen Künste verliebten Denkmalsschützer? Ein gigantisches Freilichtmuseum? Eine einzige überdimensionale Werbebühne für polnische Restaurationskunst, der Kunst mit knappen Mitteln aus fast Nichts eine ganze Stadt neu zu erschaffen?

Nein, auch wenn diese Meinung von Zeit zu Zeit immer mal wieder laut wurde. Man übersieht dabei auch, wie diese zu über 90% zerstörte Stadt nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde und welche Alternativen es gab.

Die Stadt lag in Schutt und Asche, die Bevölkerung wurde fast komplett ausgetauscht. Die radikale Alternative, ein neues Gdansk an der Ostsee zu bauen und die Trümmer als Mahnmal liegen zu lassen, fand kaum Anhänger. Auch der Mittelweg, die Trümmer einzuebnen und auf den planierten Ruinen eine völlig neue Stadt zu erbauen, traf kaum auf Gegenliebe. Nicht einmal hartgesottene Kommunisten konnten sich mit dem sowjetischen Vorbild Kaliningrad anfreunden. Was für ein Segen!Es war keinesfalls ein von staatlichen Stellen aufoktroyierter Akt, dieser unvorstellbar mühsame Aufbau, ohne Geld, ohne Material, ohne Maschinen, dieses Zusammenklauben auch winzigster Reste aus gigantischen Trümmerbergen, dieses Suchen nach Plänen, Dokumenten, Abbildungen in den Haufen durch die Schuttwüste flatternden, angesengten Papiers.

Die Euphorie dieser ersten Nachkriegsjahre in Polen, diese Art von Pioniergeist der neu in die ehemals deutschen Gebiete strömenden Menschen, dieser unbändige Wille zum Neuanfang und zum Wiederaufbau machte diese Leistung erst möglich.

Das neue Danzig wurde nie als Museum der Städtebaukunst geplant. Hinter den historischen Fassaden sollte das Proletariat wohnen und so geschah es auch. Auch heute noch leben „kleine Leute“ im Zentrum dieser Stadt, wenn auch im Zeitalter der Marktwirtschaft die Verdrängung der weniger kapitalkräftigen Bewohner längst eingesetzt hat. Ein alter Vorwurf stimmt allerdings: es gibt in der Altstadt zu viele Wohnungen von Menschen, die hier nicht arbeiten und zu wenig Geschäfte sowie Dienstleistungseinrichtungen für die Bewohner. Arbeiten und einkaufen müssen die hier lebenden Menschen woanders.

Alles war neu im Nachkriegsdanzig, von den Bauten bis zur Bevölkerung, eine neue Gesellschaft musste sich erst finden. Was sich dort bildete, war keineswegs angepasst, von Danzig ging viel Neues aus. Wenn es im kommunistischen Polen Unruhen gab, ging es fast immer zunächst um Preiserhöhungen und fast immer begann es in Danzig. Die Danziger Leninwerft wurde der politische Unruheherd der Nation, 1970 wurden die demonstrierenden Arbeiter zusammen geschossen, es gab Tote. Zehn Jahre später dann der gleiche Anlass, aber nun gab es nicht nur Proteste und Demonstrationen, die Arbeiter streikten. Infolge dieses Streikes geriet das System ernsthaft ins wanken und musste die Gründung der Solidarnosc , der ersten freien Gewerkschaft im Ostblock zustimmen. Auch ein Denkmal für die Toten von 1970 wurde durchgesetzt, bis heute immer blumengeschmückt und ein Symbol dessen, was von hier ausging: gut zehn Jahre später gab es keinen Ostblock mehr und der damalige Danziger Arbeiterführer Lech Walesa war der erste frei gewählte Präsident Polens.

Der Prozess des Umlernens der Geschichte nach der politischen Wende fiel den heutigen Danzigern nicht weniger schwer als anderen Polen. Mittlerweile ist der Schock der Erkenntnis überwunden, dass etliche der wiedergewonnenen Gebiete wie Ostpreußen und auch Danzig tatsächlich deutsch geprägt waren. Man setzt jetzt auf die EU und hofft, dass dann die Bedeutung der Nationalität zweitrangig wird. Inzwischen geht man jedenfalls lockerer und souveräner mit der deutschen Vergangenheit auch Danzigs um. Das zeigte besonders das Verhältnis zu Günter Grass.

Man platzt fast vor Stolz auf Literaturnobelpreisträger Günter Grass, den Danziger Ehrenbürger. Triumphal wurde Grass nach der Verleihung des Nobelpreises in seiner Heimatstadt empfangen, eine Parade der Blechtrommler geleitete ihn durch sein Stadtviertel Wrzeszcz / Langfuhr. An Häusern, Plätzen und Straßen, die in seiner Danziger Trilogie vorkommen, werden Emailletafeln mit den passenden Zitaten angebracht. Die erste dieser Tafeln enthüllte Grass an seinem Geburtshaus selbst. Vieles in dem alten Arbeiterviertel ist nach gründlicher Lektüre von Grass‘ „Blechtrommel“ sowie „Katz und Maus“ wieder zu erkennen. So kann man auf den Spuren von Oskar Matzerath wandeln, beginnend in der Ulica Lelewela, am Geburtshaus von Grass.

Eine nachgerade hanseatisch gelassene Souveränität in Zeiten politischen Gegenwinds durch die Warschauer Regierung der Brüder Kaczynski zeigte der Danziger Umgang mit der Meldung, Günter Grass sei als 17-jähriger Mitglied der Waffen-SS gewesen. Ein paar Diskussionen, ein erläuternder Brief von Günter Grass, und niemand sprach mehr von einem Entzug der Ehrenbürgerwürde.Weltoffenheit hat in Danzig Einzug gehalten in den letzten Jahren, Internationalität ist Alltag geworden, babylonisches Sprachgewirr während der touristischen Hauptsaison normal. Weltoffen und souverän im Umgang mit der schwierigen Geschichte ist auch dies: Zwei sehr verschiedene Menschen gelten als die größten Danziger des 20. Jahrhunderts. Einer ist Günter Grass, ein Deutscher und Literatur-Nobelpreisträger. Der andere ist der Pole Lech Walesa, Solidarnosc-Ikone und erster nach der Wende frei gewählter Präsident Polens und Friedensnobelpreisträger.

3. Danziger Geschichte: Von der Backsteingotik zu Solidarnosc und Nachwendenormalität

3.1. Geschichte Danzigs auf einen Blick

Vorgeschichte

Schon im Altertum war der Bernstein im Mittelmeerraum bis nach Ägypten und darüber hinaus sehr begehrt. So gab es bereits seit vorgeschichtlicher Zeit einen Handelsweg, der das Weichseldelta mit der Region des heutigen St.Petersburg und der mediterranen Welt verband. Diese Bernsteinstraße wurde zur Grundlage von Danzigs wirtschaftlichem Aufstieg.

800-150 v.Chr.Im Laufe der frühen Geschichte wurde das Gebiet an der Weichselmündung von Völkern aus Skandinavien und dem baltischen Stamm der Prussen besiedelt. Um 800 v. Chr. folgten Ostgermanen, um 150 v. Chr. siedelten dort auch Burgunder aus Bornholm und Südschweden.

um 50 v. Chr. - 600 n. Chr.

Goten aus Südostschweden siedeln sich an der Weichselmündung an. Der Geschichtsschreiber Jordanes erwähnt in seiner „Getica“, in der er die Geschichte der Goten beschrieb, einen Ort „Gothiscandza“. Ob dies Danzig war, blieb unbewiesen.

ab 200 n.Chr.

Die Goten wandern nach Südosten ab. Die ihnen zugeschriebene „Wielbark-Kultur“ endet um 400 n.Chr.

7.-9. Jh.

Die slawischen Pomeranen siedeln im Gebiet westlich der unteren Weichsel, nennen es „po-morje“ (am Meer) und vermischen sich mit den zurückgebliebenen Goten und den östlich der Weichsel lebenden baltischen Prussen. Tacitus nannte die Prussen „Aesti“, bezeichnete sie als "nicht so faul wie die Germanen", lobte ihren Ackerbau und ihre Methoden der Bernsteingewinnung.

Das Slawische Pommern

997Johannes Canaparius erwähnt die Stadt Danzig „Gyddanyzc urbs“ erstmals schriftlich in seiner Chronik, als er schildert, wie der zur Missionierung an die Weichselmündung entsandte Bischof Adalbert von Prag von heidnischen Pruzzen erschlagen wurde.

1185Herzog Sobieslaw gründet das Koster Oliva. Das Zisterzienserkloster diente unter anderem auch als Hauskloster und Grablege für die Herrscherfamilie.

1224Swantopolk II. verleiht der deutschen Kaufmannssiedlung, der heutigen Rechtstadt Lübisches und damit Hansisches Stadtrecht.

1220-1266Begin einer ersten deutschen Einwanderungswelle