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Vor 2 Jahren bereits hat er sich für das "24 Std. Experiment" angemeldet, eine regelmäßige Veranstaltung, in dem man für 24 Stunden als Insasse Wärtern und Wärterinnen nach deren Belieben im BDSM-Kontext ausgesetzt ist, je nach eigenen Neigungen und Vorlieben. Ohne wirkliche Rechte oder Befugnisse außer der Möglichkeit zum Abbruch als einzig vorzeitigem Ausweg. Nun ist der Moment langsam gekommen, wo er die Reise antreten muss, auf die er so lange warten musste und sich am Anfang so gefreut hatte. Die Vorfreude ist nun weg, einen Rückzieher gibt es trotzdem nicht mehr. Dafür sorgen schon die Tage davor, die genutzt werden, um sich mental vorzubereiten. Was wird alles auf ihn zukommen? Wird alles das, was vorher lediglich Kopfkino war etwa Realität? Oder ist das tatsächliche Erlebnis doch ganz anders? In diesem Buch wird detailliert geschildert, wie das Gedankenkarusell seine Runden dreht.. oder, wie es der Verfasser so schön beschreibt: "die Fahrt mit der Loopingbahn hat begonnen, der Sicherheitsbügel ist bereits geschlossen und langsam aber stetig zieht es mich den Berg hinauf..."
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Impressum
Vorwort
In dieser Geschichte werden die Erlebnisse geschildert, die in erster Linie die mentalen Eindrücke und Empfindungen des Schreibers widerspiegeln. Der Autor möchte hier ganz besonders erwähnen, dass das 24Std. Experiment dabei keine Veranstaltung ist, bei der Wünsche für den Teilnehmer erfüllt werden.
Es ist in keinster Weise vergleichbar mit einem Spieleabend einer BDSM-Veranstaltung oder dem, was viele Menschen zu Hause zu zweit machen! Hierbei handelt es sich tatsächlich um ein Rollenspiel: ein Gefängnis mit BDSM-Handlungen, bei der die Neigungen, erlaubten Praktiken sowie Tabus der „Häftlinge“ berücksichtigt werden, die körperliche Unversehrtheit garantiert sowie ein freiwilliger Abbruch jederzeit möglich (!) ist, der Ablauf jedoch trotzdem ganz nach Vorstellung des „Direktors“ sowie der „Strafvollzugsbeamten“ stattfindet.
Im Vorfeld wird hierfür ein ausführlicher Bogen ausgefüllt. Schriftliche Ergänzungen und Hinweise sind möglich und auch medizinische oder körperliche Einschränkungen müssen angegeben werden, um Sicherheit für alle Parteien gewährleisten zu können. Zusätzlich greift auch eine bis zu 10-jährige Erfahrung in diesem Rollenspiel.
Dennoch ist im Vorfeld dem „Personal“ die psychische Belastbarkeit eines Teilnehmers nicht bekannt und entsprechend groß stellt sich dies als Herausforderung für die Wärterinnen und Wärter dar.
Der Teilnehmer gibt dabei die Kontrolle über 24 Stunden vollständig ab.
Nicht allen Teilnehmern kann es dabei Recht gemacht werden, da das Kopfkino sowie die Wünsche und Vorstellungen des jeweiligen Teilnehmers im Vorfeld sehr unterschiedlich sind (auch meine), die „Realität“ durch den Veranstalter jedoch anders aussieht. - Mit Absicht.
Gleich zu Beginn liegt unter anderem der Focus des Rollenspiels, den Insassen ein Gefühl der völligen Isolierung als auch Machtlosigkeit zu vermitteln! Das Rollenspiel hat zu jeder Zeit für jeden Insassen immer wieder unerwartete und nicht selten unangenehme Dinge parat, manchmal spontan – manchmal geplant! Entsprechend kommt es auch bei jeder Veranstaltung dabei zu Abbrüchen von Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Gründen, andererseits gibt es bereits auch Wiederholungstäter, die schon mehrmals als „Häftling“ mitgemacht haben, und sich dementsprechend dessen bewusst aussetzen.
Viele sind psychisch überfordert, wenn sie irgendwann nach dem „Verschluss“ realisieren, dass sie keine Kontrolle mehr über das Geschehen haben werden. Ein Spielabbruch ist jedoch nicht unbedingt nötig, eine halbe Stunde Auszeit ist genauso möglich, verbunden mit einem Gespräch unter 4 Augen.
Auch kann man während einer Behandlung/ vollzogenen Praktik um „Gnade“ bitten, was dann die Intensität durch den Behandelnden ein wenig reduziert.
Manche brechen ab, weil sie es sich anders vorgestellt haben und andere wiederum fühlen sich zu wenig beachtet (es gibt aber ein optisches System an den Zellen, um zu sehen, wer wie oft bespielt wurde, damit eigentlich keiner zu kurz kommt).
Dabei ist es trotzdem jederzeit möglich, als Insasse in gewisser Weise auf sich aufmerksam zu machen. Das Event lebt nämlich vor allem auch von der Dynamik der Teilnehmer.
Hierbei möchte ich den Wärtern und Wärterinnen wirklich herzlich danken für ihr grandioses und starkes Auftreten, ihrer Empathie, ihren Bemühungen und ihrer bemerkenswerten und anstrengenden Arbeit!
Und Gunnar dem Veranstalter alias bester Gefängnisdirektor! Es hat wirklich Spaß gemacht!
Bei der folgenden Geschichte handelt es sich um eine BDSM- Erzählung, geeignet nur für Erwachsene, die offen sind für Fetische, BDSM und Sexualität.
Die Namen der in der Geschichte genannten Personen wurden geändert, Dialoge aus der Erinnerung niedergeschrieben.
Texte: © Copyright bei "Der Faun" - Tobias Nicklaus, Soderstorf Mail: [email protected] Lüneburg September / 2022 Vertrieb durch Tolino Media
Das 24h-Experiment
Der Faun
Lüneburg, Juni 2022
Texte: © Copyright bei "Der Faun"
Inhaltsverzeichnis
1. kalte Füße
2. Jutta
3. aufkeimende Vorfreude
4. Hochzeitstag
5. Endspurt
6. Ein letzter Kaffee
7. Einschluss
8. Spaziergang
9. Das Verhör
10. unerwartete Hilfe
11. Yoga für den Direktor
12. blindes Folgen oder lieber Singen?
13. Trinken ist wichtig
14. Stacheldraht bevorzugt
15. Der letzte Gang
1. kalte Füße
„Ehrlich gesagt habe ich momentan echt keine Lust darauf! Können wir nicht einfach absagen?“
Nicht ganz ernst dabei schaute ich meine Frau an.
‚Natürlich ist das eine Schnapsidee und eine Absage kommt eh nicht in Frage.
Schon gar nicht mehr jetzt, so kurz vor der Veranstaltung. Das hieße auch ein finanzieller Verlust – eine Absage wäre mit Stornogebühren verbunden und über 100,-€ wären futsch.
Nein, das kommt für mich definitiv nicht in Frage. Dazu bin auch zu geizig und stur, als dass ich bereit bin, so viel Geld zu verschleudern. Schließlich wollte ich es damals selbst ja auch unbedingt und nun, so kurz davor, spielt mein Kopf nicht richtig mit. Aber noch nie habe ich vor etwas gekniffen, nachdem ich es mir ernsthaft vorgenommen habe. Nie!
Als Switcher, wie man Menschen wie mich in diesem Genre nennt, gibt es Phasen, vor allem bei mir, in denen ich stark dominant veranlagt bin und Phasen, wo ich demütig vor meiner Ehefrau knien möchte! Ich kenne das bereits zur Genüge.
Gerade erst wurde vor knapp 3 Monaten meine Schulter operiert. Arbeit, Hausbau und jahrzehntelanger Sport sei Dank und seitdem bin ich wieder eifrig am Trainieren.
Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht am Sandsack Beintechniken oder meine Linke trainiere, Laufen gehe oder Situps mache, alles nur um nächstes Jahr fit zu sein für ein 2-wöchiges Muay-Thai Trainingslager in Thailand.
Und wie hatte mal ein Trainingskollege nach mehreren Runden Sparring zu mir treffend gesagt?
„Alle Thaiboxer sind Sadisten und Masochisten, oder?“
Ich gab mir damals Mühe und gaukelte ein Nachdenken vor, ehe ich nach 3 Sekunden trocken mit „Ja!“ antwortete. Natürlich kannte ich die Antwort und musste sogar innerlich schmunzeln, da ich mich mit BDSM seit knapp 30 Jahren beschäftige. Mal mehr – mal weniger. Und in meiner Frau habe ich auch die perfekte Partnerin dafür gefunden!
Wir leben im Alltag auf Augenhöhe ohne Machtgefälle. BDSM ist nur eine Ergänzung, ein Spiel – extrem tiefgründig dabei, aber trotzdem nur das Sahnehäubchen in unserem Leben!
Keine Frage, ich bin durch und durch Switcher.
Im Training fordert man seinen Körper bis zur Selbstaufgabe, schindet sich, quält sich, nur um in bester physischer Verfassung zu sein, bevor man - wie ich - später in den Ring steigt. Und mit entsprechender Mentalität, egal welcher Gegner kommt oder wie dieser aussieht. Man geht rein, kämpft, erduldet Schmerzen, teilt umso mehr aus, gewinnt möglichst (und das am besten durch K.O.) und geht wieder raus. Extremsportler kennen das genauso.
Ich liebte es.
Und dieser Adrenalin-kick dabei – ja, ich stand darauf! Aber genau das schlägt mir gerade quer in meinem Kopf. Man könnte sogar sagen, ein wenig sehr kontraproduktiv für die Veranstaltung.
Als Gefängnisinsasse für 24 Stunden?? Jetzt? Ich kann das Gefühl einfach nicht greifen. In Folge meiner aktuellen mentalen Verfassung habe ich auch ein Spielwochenende mit meiner Frau abgesagt.
Wir planen hin und wieder Dinge dieser Art zu Hause oder buchen dafür ein BDSM-Apartment – ein Mann – Frau – Wochenende, nur für uns. Ohne Planung würde sonst nie etwas passieren in der Hinsicht. Der Alltag raubt uns beiden die Spontanität und beide sind wir nicht die Menschen, die einfach umschalten können.
Deshalb hatten wir ein Wochenende geplant gehabt, 2 Monate nach der OP. Für zwischendurch und als Vorbereitung für das Event. Es wäre dieses Wochenende gewesen… wäre wohlgemerkt.
Ich hatte während meiner Genesung diverse Ideen bekommen und Vorschläge gemacht für die mögliche Umsetzung. Wenn man nämlich mehrere Wochen krank zu Hause sitzt und kaum etwas machen kann, dann kommt man schon auf ziemlich viele skurrile Ideen bzgl. Sex, BDSM, Outdoorspiele, Fesselarten, Disziplinierung, Atemreduktion sowie einer nicht geringen Anzahl an Schlägen mit Rohrstock und Bullwhip. Auch neues Material habe ich sogar besorgt: Bondagefolie in schmal und breit, neue abschließbare Fesseln aus 2mm dicken Gummi, ein neues elektrisches Halsband mit wechselbarer Batterie und viel längerer Haltbarkeit, sowie weiteren Kleinigkeiten für zuhause. Jedoch…
Kommt immer alles anders als man denkt.
Vor 2 Wochen erst habe ich aus Langeweile mich ausnahmsweise mit mir selbst beschäftigt. Kein Billardspielen wie ursprünglich geplant, stattdessen ein Gin-Tonic, Heimkino, Anregungen aus dem Internet und meine Fantasien, die mir schon länger im Kopf schwebten.
Normalerweise bin ich kein Freund davon - Selbstbefriedigung existiert in meinem Sprachgebrauch seit längerem nicht mehr wirklich. Ich lasse eher machen. Aber ich wollte es diesmal, wollte mehr als eine schnelle Erleichterung.
Doch das Ergebnis am Ende des Abends war wie immer eher ernüchternd: eine kurzzeitige (und sogar halbwegs gute) Befriedigung und all meine Lust war wieder dahin. Und das nicht nur für ein paar Stunden, in diesem Fall war alles wie weggeblasen – komplett – mein Kopf leer! Auch meine weiteren Überlegungen für die die Nacht wischte ich wie Schmutz beiseite und ging in meinen Alltagstrott zurück.
Wir beschlossen kurzerhand bis zum Experiment im Juni zu warten.
Und dann noch meine Arbeit. Auch das war mittlerweile nur noch Stress!
Ich musste das alles loswerden, mich wieder auf das Kommende vorbereiten, mich freuen können und unbedingt etwas ändern. Das ‚wie‘ war dabei nicht das Problem, die Ernsthaftigkeit dahinter aber viel mehr. Ich wusste, dass, wenn ich mich mit der Thematik BDSM auseinandersetze, ich dann auch wieder in Stimmung kommen würde. Meist hilft auch das Lesen von entsprechender Lektüre – Femdomgeschichten – oder auch das Anschauen von entsprechenden Videos oder Bildern. Klappte ja letztens bis vor wenigen Wochen auch ziemlich gut.
In dieser Woche hat aber auch das mir kein Vergnügen bereitet. Zuviel andere Dinge geisterten mir in meinem Kopf umher, unterbanden ein sich Einlassen auf die Handlung oder Situation. - Ich hatte schlicht keine Lust!‘
Ein wenig verdutzt schaut mich meine Frau nach meiner Frage an.
„Nein. Wieso auch?“
Sehe ich da ein verschmitztes Lächeln in ihrem Gesicht aufkommen?
„Nun, ich weiß auch nicht. Momentan ist mir einfach nicht danach. Gar nicht! Mein Chef geht mir so auf die Nerven und dieser unnötige Druck, den er aufbaut. Mein Sport hängt mir auch immer im Kopf wegen Thailand und überhaupt…“
Vom vorletzten Wochenende brauchte ich ihr nicht mehr erzählen, das tat ich bereits den Sonntag.
„Schatz, wir fahren da hin. Die Veranstaltung wird bestimmt interessant. Du wolltest es doch auch unbedingt! Das kommt schon noch. Bestimmt!“ sprach meine Frau mit beruhigender Stimme auf mich ein.
Die Veranstaltung. Vor drei Jahren lasen wir davon und waren sofort Feuer und Flamme! „Das Experiment – 24 Stunden Knast“ wie es vom Veranstalter selbst genannt wird, ist eine Veranstaltung in einem Ort Sachsens, in denen 24 Menschen als Häftlinge für 24 Stunden eingesperrt werden, welchen im Idealfall 24 Wärtern gegenüberstehen. Auf beiden Seiten sollte es dabei geschlechtermäßig durchgemischt sein.
Meine Frau als Wärterin – ich als Gefangener.
‚Ich liebe den Nervenkitzel dieser Art: gefesselt und verschlossen zu sein, ohne Ausweg, ohne Zugang zum Schlüssel.
Auch für uns haben wir das oft schon so gemacht - das konnte nur gut werden.‘
Voller Vorfreude meldeten wir uns damals an, füllten den Neigungsbogen über mich aus und schickten die Anmeldung schon am nächsten Tag raus.
Meine Fantasie ging ins Unermessliche. Die Vorstellung von mehreren weiblichen Wärterinnen, die jederzeit zu allen Gefangenen vollen Zugriff haben wie es ihnen gefällt und jedwede Praktik an einem ausüben können, die erlaubt ist - genial!
Dann jedoch machte Corona uns und allen anderen Teilnehmern einen Strich durch die Rechnung. Das Event wurde zuerst auf 2021 verschoben, und wenige Wochen vor dem Termin um ein weiteres Jahr auf Juni 2022.
Diesmal sollte es aber auf alle Fälle stattfinden, das hatte der Veranstalter bereits versichert.
Die Location dafür war uns wohlbekannt – wir waren dort zwei oder drei Mal. Ein BDSM-Paradies zwischen Gera und Chemnitz. Wir konnten sogar beim letzten Besuch schon einen Blick in den Bereich erhaschen, wo die Zellen dann stehen würden.
Dort haben wir bei unserem ersten Besuch vor schätzungsweise sechs Jahren auch Jutta und ihren Mann kennengelernt.
Jutta ist eine ziemliche Sadistin, was ich später bei anderen Treffen mit ihr ausführlich erleben durfte. Die Frau kann echt der Teufel sein!
2. Jutta
‚Autsch – wer war das denn??‘ dachte ich noch, als es abermals auf meinem Hintern knallt. Ein Aufschauen wollte ich nicht wagen.
Wir waren auf einer BDSM-Veranstaltung, angereist in einem sogenannten „Partybus“, einmal quer durch Deutschland, mit einem Haufen ähnlich tickender Menschen.
Ich, als Sklave meiner Frau an dem Abend, war gerade damit beschäftigt, erst eine mir unbekannte hübsche Brünette und anschließend meine (Ehe)Herrin mit meiner Zunge zu befriedigen. Gut – eine Bestrafung stellte ich mir eigentlich anders vor und genoss es, die Anweisung zu befolgen.
Aber jetzt aufhören würde mit Sicherheit eine wirklich empfindliche Strafe nach sich ziehen, denn ohne Grund wurde mir bestimmt nicht auf den Hintern geschlagen. Und welche Herrin erlaubte es, dass der Sklave von sich aus einfach seine Arbeit einstellt, nur weil ihn hinten etwas gekitzelt hat?
Ich gab mir also Mühe nichts anmerken zu lassen, vermied es unpassende Geräusche von mir zu geben während der Stimulation und um meine Herrin nicht peinlich zu blamieren.
Es waren wohl derer etwa zehn Schläge, die ich insgesamt kassierte, dann hörte es auch genauso plötzlich wieder auf wie es zuvor begann. Die Ursache wurde mir erst später klar, ich musste meine Aufgabe schließlich noch zu Ende bringen.
Ein oder zwei Stunden später trafen wir auf dem Gang Jutta und ihren Mann. Sie stellte sich uns und ihren Mann Chris vor - es herrschte in dem Moment eine lockere Atmosphäre ohne Regeln und meine Herrin erläuterte mir, dass sie Jutta per Handzeichen die Erlaubnis gegeben hatte, mir den Hintern versohlen zu dürfen, nachdem diese ebenfalls nonverbal gefragt hatte, ihr neues Spielzeug (eine Ledertawse) an mir ausprobieren zu dürfen.
‚DAS hatte also so geziept‘, dachte ich.
Jutta gefiel mir. Sie war herzlich und sehr sympathisch, und optisch passte es auch. Das war aber sekundär in dem Moment. Der Rückblick auf den prickelnden Moment hatte sich jedenfalls schon in meinen Kopf gebrannt.
Nach dem Abend blieben wir mit den beiden in Kontakt und wir trafen uns dann erstmals für ein gemeinsames Spiel im Harz bei einer Veranstaltung, in dem mehrere BDSM-Apartments zur Verfügung standen.
Leider war das Event zu überfüllt – der Veranstalter hatte es zu gut gemeint mit den Teilnehmern, sodass wir gucken mussten, wo und wie wir spielen konnten.
Nachdem ich stehend auf einem Bett fixiert war, kniff mir damals Jutta gleich zu Beginn beherzt in die Brustwarzen. Aber ich widerstand und gab keinen Ton von mir. Trotzig und entschlossen, keinen Laut von mir geben zu wollen, schaute ich in ihre Augen. Auf der der devoten Seite würde man mich dann als „Kampfsub“ oder auch „Brat“ bezeichnen. Zu widerspenstig konnte ich sein, wenn ich wollte. Man muss mich immer erst richtig „knacken“, ehe ich lammfromm werden kann.
Es ist dabei nicht die Schlaghärte, die mich an die Grenze bringen muss – nein, es ist die Dauer in Verbindung mit der entsprechenden Intensität. Mit der Zeit werde ich mürbe, nicht von 20 harten Schlägen allein.
Aber je länger ich ihr standhielt, umso fester kniff sie zu. ‚Scheiße tat das weh! Ich wusste gar nicht, wie fest man zugreifen konnte!‘ Ich hielt es noch wenige Sekunden aus, ehe ich dann vor Schmerz meine Augen verdrehte und schreien musste.
„Aahh – geht doch!“ entgegnete mir Jutta mit strahlendem Gesicht. Es war nur ein erster Test, um meine Schmerzgrenze herauszufinden.
Mehr nicht.
Und ich hatte verloren, das war mir klar.
Ich erkannte in ihren Augen ihre jetzt deutliche sadistische Ader. Mit meiner trotzigen Art habe ich genau das heraufbeschworen, was sie selbst am liebsten mag. Sie steht auf solche Art Sklaven, die sich nicht sofort ergeben und vor ihr auf den Boden werfen. Sie liebt es mit ihnen zu spielen, ihren Willen zu brechen. Eindeutig.
Mehrmals brachte sie mich an dem Abend ein wenig an den Rand der Verzweiflung, aber es war noch nichts dabei, dass ich bei ihr wirklich einknicken musste. Dafür war es dann doch zu kurz und durch das überfüllte Event kam auch nie richtig Stimmung auf.
Dies änderte sich dann aber umso gravierender bei unserem zweiten Treffen, etwa ein Jahr später. Wir trafen uns in einer BDSM-Residenz Berlin. Nur wir vier. Na das konnte ja was werden.
Nur kurz nach unserer Ankunft gegen Mittag, folgten uns Jutta und Chris. Die (Vor)Freude war groß, die Erwartung an das Bevorstehende inklusive meiner Ängste und Befürchtungen nicht minder klein.
Die Location mit all den Möglichkeiten ist der Wahnsinn, die man dort hat: Kellergewölbe, Einzelzellen, Dunkelloch, Verhörzimmer, und und und.
Nach dem Einräumen der Speisen und Getränke ging es denn auch sogleich los mit dem Spiel.
Ausziehen, Klamotten wegschließen, reinigen, zurückkommen, hinknien, Schlüssel vom Spind übergeben.
Nach dem Anbringen aller Hand- und Fußfesseln wurde ich noch einer Leibesvisitation unterzogen, damit ich auch ja keinen Ersatzschlüssel versteckt an mir habe, mit denen ich die Fesseln hätte lösen können. Man traute mir nicht – aus Erfahrung.
Chris und ich durften anschließend unsere Zellen jeweils beziehen und bekamen die Aufgabe, die ersten Kapitel eines Buches über Schlaginstrumente und ihre Wirkung auswendig zu lernen. Unsere Hände waren dabei auf dem Rücken verschlossenen und Brustklammern wurden uns zusätzlich an unseren Nippeln angebracht, damit wir uns besonders gut auf das Buch konzentrieren konnten.
Nach einer knappen halben Stunde wurden wir wieder herausgeholt - erst Chris, dann 15 Minuten später auch ich und das Verhör begann. Meine Brustwarzen brannten mittlerweile ziemlich beträchtlich!
Angekommen im Schulzimmer sah ich meine beiden Herrinnen an und erkannte: die Vorfreude war ganz auf ihrer Seite.
„Chris war nicht ganz so gut bei dem Test und hat bereits 29 Strafpunkte gesammelt. Ich erwarte von dir ein besseres Ergebnis!“ hörte ich meine Herrin zu mir sagen.
„Und die hier brauchst du nicht mehr, die fallen sonst gleich von allein ab.“ sprach sie weiter und nahm mir die Brustklammern ab. Blut schoss in meine Brustwarzen und das Brennen wurde für einige Sekunden zu einem kleinen Inferno, was ich mit einem Zischen durch meine Lippen quittierte.
‚Au weia,‘ dachte ich noch. ‚Was wollten die bloß alles wissen, wenn Chris so viel Punkte gesammelt hatte?? Gefühlt waren wir super vorbereitet aber...‘ - wir waren eindeutig zu gutgläubig wie sich herausstellte!
Es folgte eine Wissensabfrage über das Buch und über die dort aufgeführten Schlaginstrumente, welche zusätzlich abwechselnd auf meinem Hintern landeten, da ich mich beim Test über die Bank lehnen „durfte“.
Rohrstock, Tawse, Haarbürste, noch ein Rohrstock, Gerte, Teppichklopfer und ein paar weitere Dinge nahmen meine Herrinnen in die Hand und testeten dabei vor allem eher meine Schmerzgrenze und weniger mein Wissen. Und doch war es nur der Vorhof zur Hölle, wie sich später herausstellte.
Denn nach dem Verhör sowie einem absolut unfair schnellen Diktat, dem kein Mensch hätte folgen können – nur um weitere Minuspunkte zu provozieren, ging es auch direkt danach in die Lounge.
Dort standen diverse Geräte, u.a. ein kleiner Käfig, ein Bock und vor allem ein Stuhl mit ca. 20 Lederriemen, auf dem ich prompt Platz nehmen musste. Zu allem Überfluss wurde mir noch eine Isolationsmaske inklusive Knebel übergezogen, damit ich ja wenig hören und vor allem keinen Protest von mir geben konnte. Mir schwante bereits nichts Gutes und nach der Befestigung aller Riemen und Fesseln um meine Gliedmaßen und meinen Kopf, konnte ich mich auch keinen Zentimeter mehr bewegen.
Meine Befürchtungen wurden dann wahr: Jutta war es, die sich dann ausschließlich mit mir vergnügen wollte, während meine (Ehe)Herrin sich mit Chris, wehrlos gebeugt über dem Strafbock, und einem Strapon vergnügte (was ich noch kurz mitbekommen konnte, ehe meine Augen blind und nutzlos wurden).
Was dann folgte, werde ich mein Leben wohl nicht mehr vergessen!
Jauchzend und frohlockend hörte ich, wie Jutta immer wieder um mich herumging, wie ein Jäger, der seine Beute erlegen will. Ihre Absätze klackerten auf dem Steinboden und immer wieder in kurzen Abständen durchzuckte mich ein brennender Schmerz, welcher ständig wechselte. Mal auf der Brust, mal am Gesäß, mal am Bein, mal etwas sanfter und schnell – dann auch wieder weit stärker. Kein Körperteil wurde während dieser Sitzung ausgelassen oder verschont! Dann spürte ich, wie etwas um meine Hoden gelegt und anschließend stramm langgezogen wurde. Es war die reinste Reizüberflutung!
Nach gefühlten 100 Schlägen wurden meine Hoden ein wenig entlastet, nur um mir in diesem Punkt eine winzig kleine Erholung zu gönnen. Aber nur meinen Hoden. Nicht meinem restlichen Körper.
Kerzenwachs wurde mir auf die Brust getropft, nur um es anschließend mit einer Gerte wieder herunterzuschlagen. Wieder wurden meine Hoden langgezogen, diesmal stärker als zuvor und ich hörte dabei, wie viel Spaß Jutta bei all dem hatte. Sie war in ihrem Element! Meine mir vorher im Verhör und Diktat erstandenen Strafpunkte wurden mehrmals abgearbeitet.
Ich war mittlerweile verzweifelt, die Prozedur mit Schlägen verschiedener Instrumente wollte einfach kein Ende nehmen. Jutta zwar so nett und kühlte zwischenzeitlich mit einem Eisbeutel ein wenig meine Brustwarzen herunter, aber das war nur eine kleine Minigeste ihrer Großzügigkeit!
Noch mehrere Male wurden mir die Hoden langgezogen und wieder gelockert, mein Zeitgefühl hatte mittlerweile versagt, aber ich wusste, dass bestimmt mehr als 1 Stunde vergangen sein musste, die ich auf dem Stuhl verbracht hatte! Ich konnte nicht mehr! Meine eigene Herrin war bisher nie so ausdauernd in einem einzigen Spiel, jedenfalls nicht bis dato. Aber in diesem Moment war meine körperliche Grenze eindeutig erreicht, der Schweiß lief mir vor Anstrengung des Ziehens und Zerrens an den Fesseln herunter. Meine dumpfen Schreie haben Herrin Jutta jedes Mal aufs Neue beflügelt, Mitleid kannte sie nicht, meine Reaktionen forcierten eher ihren Sadismus.
Ich habe nicht gezählt, wie oft ich auf diesem Stuhl meine psychische und physische Grenze erreicht hatte, hatte aber tatsächlich mehrmals in Erwägung gezogen das Zeichen für Gnade vorzubringen. Juttas Gespür für meine seelische und körperliche Verfassung war eindeutig bemerkenswert und sie wusste genau, wann sie mir eine kleine Pause gönnen musste. Eine wirklich kleine Pause.
Es war wie ein andauernder Tanz auf der Rasierklinge ohne absehbarem Ende!
Nach weiteren gefühlten 200 Schlägen wurde ich dann doch irgendwann erlöst, meine Fesseln wurden entfernt inklusive meiner Vollmaske und ich sank völlig ausgelaugt auf den Boden auf alle Viere.
Jutta hatte mich eindeutig geknackt! Ich konnte nicht mehr, holte tief Luft und verschnaufte einen kleinen Moment und tief in mir wuchs das Verlangen, mich bei ihr bedanken zu wollen. Ich kannte in dem Moment nur Dankbarkeit für die Erlösung, die Behandlung, ihre Hingabe und Empathie bei meiner Behandlung auf dem Stuhl und bewegte mich zu ihren Füßen, um ihre High Heels mit Küssen zu bedecken. Ich fühlte mich magisch zu ihr hingezogen, zu der Frau, die meinen Willen gebrochen hatte. Sie hatte nicht damit gerechnet.
„Was macht er da?“ fragte sie.
„Ich glaub er will sich bei dir bedanken.“ antwortete meine Frau.
„Danke...Herrin...für diese…Behandlung...und die Mühe...die sie...sich mit mir...gegeben haben“ hörte ich mich sprechen, während ich immer wieder meine Zunge und Lippen auf ihre Heels drückte. Alles hätte sie in diesem Zustand von mir verlangen können – ich hätte es widerstandslos getan! Ich war ihr voll und ganz ergeben und gab mich danach lammfromm und willig für die restliche Zeit unseres Treffens.
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns und drückten uns herzlich alle noch einmal inklusive eines Selfies als Erinnerung vor dem angrenzenden See im Hintergrund.
Wir gaben uns das Versprechen, dass wir das irgendwann wiederholen wollen.
Und jetzt – jetzt war es tatsächlich soweit! Jutta und Chris hatten sich ebenfalls beim Experiment angemeldet.
Doch noch dachte ich nicht daran. Nicht wirklich. Eins blieb mir aber noch zusätzlich in Erinnerung:
Sie erzählte damals von ihrer Zwangsjacke, die sie aber nicht mitgebracht hatte, bereute es aber sofort, kurz nachdem sie in Berlin angekommen war und das Spiel startete.
‚Eine Zwangsjacke!
Sie bringt sie mit diesmal. Nur für mich.
Ganz sicher!‘
3. aufkeimende Vorfreude
Nachdem ich meinen Job gekündigt hatte, wurde es schlagartig ruhiger auf meiner Arbeit. Meine eigene Arbeit blieb sogar eine Zeit lang liegen und ich durfte einem Kollegen auf seiner Baustelle helfen. Ich nutzte die Zeit, um diverse Leseproben herunterzuladen, entschied mich dann u.a. für einen Roman über einen devoten Mann, der 24/7 als Sklave in Gummi sein Leben verbringen wollte und den Weg, den er zusammen mit seiner Herrin gegangen war.
Ich verschlang die Geschichte regelrecht, meine Laune wurde dadurch auch immer besser – so langsam kam ich tatsächlich in Stimmung für das Event.
Nur noch zwei Wochen, als plötzlich zwei E-Mails hereinflattern. Eine an mich, die andere für meine Frau als Wärterin.
„Schatz, Du hast eine Mail mit Anhang vom Veranstalter bekommen. Ich will sie nicht lesen oder sehen und leite sie an dich weiter. Ich lösche dann auch die Mail in meinem Account inklusive im Papierkorb, damit ich sie auch wirklich nicht lesen kann.“ schrieb ich meiner Frau über den Messenger. Ich kenne mich ja und meine Neugierde, aber diesmal wollte ich unvorbereitet auf alles treffen. Ich war brav und tat wie ich schrieb.
Die andere Mail an mich war eine Aufforderung, den beigefügten Haftantritt auszudrucken und diesen vor Ort vorzuzeigen. Darüber hinaus wurde mir die Hausordnung mitgeteilt.
12 Regeln an die ich mich halten sollte. Bei Nichteinhaltung würde das entsprechend bestraft werden...klar.
Als wir uns damals angemeldet hatten, und in Anlehnung an das bevorstehende Experiment, kam ich nicht drum herum, an eine Szene aus dem Film „Spaceballs“ zu denken. Die Prinzessin im Film saß in einer Zelle und hatte einen Metallbecher in der Hand. Sie sang „Nobody knows the trouble I’ve seen“ in ‚alt‘ und klapperte mit dem Becher an den Gitterstäben nach jeder einzelnen Zeile.
Als Jugendlicher war es zwar lustig in gewisser Weise, jedoch in meiner Vorstellung das Gleiche - jetzt - beim Event zu machen, ließ mich innerlich richtig grinsen! Und dann guckte ich wieder auf die Hausordnung, dachte an Jutta und mein geplantes Vorhaben verstummte im Keim, noch bevor es losgegangen war.
‚Vielleicht werde ich als ein gut verpacktes Paket in die Zelle gesperrt, mit Glück ohne Knebel aber außer Stande, etwas in die Hand nehmen zu können, um es an den Gitterstäben gegenzuschlagen und die Geduld der Wärter auf die Probe zu stellen.‘, dachte ich bei mir. Ich wusste es nicht. Aber seit meiner Kündigung und dem neuen Job, dazu diese Mail, merkte ich, dass ich wieder Vorfreude entwickelte. Endlich!
Zur geistigen Unterstützung trug ich auch wieder freiwillig meinen Cockring, was meine Frau mit Freude vernommen hatte. Sie mochte ihn.
„Sie haben mir einen Haftantritt geschickt!“ sagte ich grinsend am Abend zu ihr, nachdem sie von der Arbeit nach Hause gekommen war. „Und die Hausordnung dazu mit Anweisungen! Ich soll dich dann „Frau Strafvollzugsbeamtin“ nennen. Jede von euch sogar - nicht Herrin. Hast Du deine Mail auch gelesen, Schatz?“
„Ja.“
„Da steht, dass beim Haftantritt und nach dem Entkleiden eine Reinigung und Desinfektion an mir vorgenommen wird. Die werden mich doch nicht etwa wie im Film mit einem Feuerwehrschlauch großzügig abspritzen?“
Mein Kopfkino lief bereits auf Hochtouren. Wenn ich es geplant hätte, ich würde es auf diese Art und Weise jedenfalls tun.
„Lass dich überraschen, wer weiß?“ entgegnete mir meine Frau mit einem süffisanten Lächeln. „Das Einzige was ich dir aber schon einmal sagen werde ist, dass du Nummer 17 bist.“
‚17...erinnert an mich an 17 und 4. Das kann ich mir merken. Mit Zahlen habe ich es eh schon immer gehabt. Ich bin gespannt wer noch in meiner Zelle sitzen wird oder wie er drauf ist. Anreden darf ich ihn ebenfalls nur mit seiner Nummer – keine Namen. Und nur in der Zelle vermutlich oder bei einem kleinen „5-Minuten-Freigang“ im Außenbereich. Reden ist ansonsten nicht erlaubt. Das kann ja heiter werden…‘
Und pünktlich sollte ich sein. Pünktlich zum Haftantritt. Nicht 5 Minuten davor oder danach. Pünktlich. Und nüchtern.
‚Bestimmt stoppen die die Zeit und jede Sekunde davor oder danach wird als Strafpunkt notiert.‘ Und dann sah ich schon Jutta vor meinem geistigen Auge „hier“ rufen. Wie sie sich vordrängelt, als wenn es etwas umsonst gibt bei einem kaputten Bankautomaten, nur um mir eins auszuwischen - so mein Gedankengang.
‚Ich sollte meine Uhr besser abstimmen vorher!‘
Die Mail hatte ich nun bereits mehrmals gelesen, da dort der genaue Ablauf sowie weitere Regeln für Häftlinge, der Wärter und dem Ende geschrieben stand. Medizinische Untersuchung sowie eine entsprechende Befragung sollten am Anfang auf mich warten, meine Entkleidung, Reinigung sowie Neueinkleidung. Von der Begrüßung durch den Gefängnisdirektor und den Codewörtern für einen Abbruch des Spiels oder einer kleinen Pause, falls jemand psychisch überfordert ist, war die Rede.
Ich nahm mir vor, sie noch öfter zu lesen – es reizte mich. Vom Regelwerk ganz zu schweigen – ‚vermutlich wird man noch abgefragt auf die Regeln hin!‘
Die Tage vergingen, nur noch 9 Tage und ich beschäftigte mich mittlerweile zuhause mit verschiedenen Dingen, um mich abzulenken. Jutta hatte ich auch schon angeschrieben im Joyclub, eine Erotikplattform, auf der man über möglichen Veranstaltungen informiert wird, aber vor allem, um andere Menschen kennenlernen zu können. Einmal im Jahr schreiben wir uns dann gegenseitig 2 Nachrichten seit unserem Treffen in Berlin. Ich wusste, dass sie sich schon auf das Experiment freut – auf mich. Meine Vorfreude als auch mein mulmiges Gefühl wuchsen jedenfalls stetig, auch dank Jutta. Dieses Gefühl kennt jeder, der schon einmal in einer Loopingbahn gesessen hat.
Der Bügel schließt sich um deinen Körper, die Fahrt beginnt langsam, es folgt ein längeres Stück aufwärts, immer weiter, bis irgendwann der Scheitelpunkt erreicht ist und die Fahrt dann richtig losgeht!
Im Moment befand ich mich gefühlsmäßig beim Herunterklappen des Sicherheitsbügels. Der Teil der Warteschlange, in dem man sich noch unbeschwert auf das bevorstehende Ereignis freut und es kaum abwarten kann endlich an der Reihe zu sein, lag bereits eindeutig hinter mir.
Ein Aussteigen war bereits unmöglich. Jedenfalls solange ich nicht ernsthaft krank oder mich durch einen Unfall verletzen würde, das war mir bewusst! Aber ich wollte auch gar nicht.
Nebenbei bemühten wir uns noch um passende Kleidung für meine Frau. Im Veranstaltungsbogen gleich zu Beginn wurden die Maße von uns beiden abgefragt, da auch meine Frau Kleidung gestellt bekommen sollte, nicht nur ich.
Aus vermutlich finanziellen Gründen konnte die komplette Kleidung für die Wärter dann doch nicht mehr gestellt werden.
Kurzfristig hatten wir beschlossen, auf der Reeperbahn nach entsprechenden Klamotten zu schauen. Bei einer online-Bestellung war fraglich, ob diese rechtzeitig vor der Veranstaltung ankommen würde.
„Vielleicht sollte ich mir noch unmittelbar vorher einen Kaffee und eine Puddingbrezel gönnen. Was meinst du Schatz? Sozusagen als Henkersmahlzeit.“ sage ich zu meiner Frau, während wir händchenhaltend den Kiez entlangwanderten.
„Ja – das wäre gut.“
Meine Frau lächelte nur.
‚Bestimmt gibt es nur einen ungenießbaren Brei aus einer auf dem Boden stehenden Blechschüssel zu essen.‘ Mir schauderte bei dem Gedanken, andererseits was dies für mich auch nur eine logische Folge. ‚Aber ich werde essen was mir serviert wird. Denn auch das steht in dem Regelwerk: 10.: Die Mahlzeiten werden vollständig aufgegessen!
Apropos Blechschüssel - wäre ein guter Ersatz für den Trinkbecher, falls ich keinen bekommen sollte…‘
4. Hochzeitstag
Das letzte Wochenende vor der Veranstaltung ist vorbei, ab morgen geht es langsam in die Vollen.
Bei den letzten Malen unserer Spielwochenenden haben wir uns immer psychisch und physisch mit diversen Dingen vorbereitet als Einstieg in das Spielwochenende, haben kleine Handlungen mit in den Alltag eingegliedert. Das beginnt zum Beispiel damit, dass ich morgens früher aus dem Bett muss, Kaffee zubereite, meinen Käfig anlege, anschließend meine Frau oral verwöhne einschließlich Orgasmus, und ihr hinterher kniend vor dem Bett den Kaffee einschenke und korrekt darbiete.
Je nach Laune gibt es noch eine Anzahl von Schlägen mit dem Rohrstock, ehe sie das Haus verlässt und zur Arbeit fährt sowie einer anständigen korrekten Verabschiedung, nur um mich an meinen Status zu erinnern.
Als weitere Erinnerung wird mir ein Halsband angelegt und verschlossen, welches ich jetzt bis zur Abfahrt durchgehend tragen darf.
Ein Abnehmen kommt normalerweise auch nicht mehr in Frage bis zum Spielbeginn, bis auf wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel der Besuch bei der Physiotherapie oder wenn Schwiegermutter vorbeikommt - also etwas triftiges, was niemand sehen darf. Aber Zuhause oder auch zum Einkaufen – nein.
Ein Halstuch wird dann übergezogen. So habe ich es auch bereits auf der Arbeit getan und es mit einem ‚steifem Nacken’ entschuldigt bei Kontakt mit externem Personal oder direkten Kollegen und ich müsse diesen unbedingt warmhalten. Ich habe es mir dabei selbst immer wieder eingeredet, dass ich es dann sagen konnte, ohne rot zu werden!
Bei 21° kann das aber bereits ganz schön nervig werden, da mir dann unter dem Halsband echt warm wird nach einiger Zeit. Natürlich könnte ich mich auch outen und meinem Kollegen sagen: „Meine Frau und ich stehen manchmal auf eine andere Art von Sex…“ aber – nein, nicht in meiner Heimat. Auswärts, wenn wir unterwegs sind, zu einem Apartment fahren und sobald wir unser Dorf verlassen haben, kommt das Halstuch sofort ab und wird öffentlich gezeigt.
Mittlerweile hab ich auch Rückmeldung von Jutta bekommen. Sie und ihr Mann haben für dieses Jahr abgesagt, da Corona alles zu sehr durcheinander gewirbelt hatte bei ihnen.
Jetzt überlege ich dabei krampfhaft, ob ich mich freuen oder weinen soll.
Ganz klar – ich hätte mich wahnsinnig über beide gefreut. Außerdem hätte ich in Chris eine mir bereits bekannte Person als Bezug dabeigehabt. Das hätte bestimmt geholfen. Obwohl, es heißt ja andererseits: man hat die Gefangenen nur mit Nummer anzusprechen. UND: man darf nicht sprechen untereinander. Okay – war ein bisschen kurzsichtig von mir der Gedanke und wäre wahrscheinlich doch schwerer bis unmöglich geworden mit Chris zu kommunizieren. Doch auch das wird mir jetzt verwehrt.
Dann fällt ja jetzt auch die Bestrafung durch Jutta aus. Okay – das ist wiederum gut. Vor allem keine Zwangsjacke jetzt…vermutlich... solange niemand anderer eine dabei hat. Die Leute haben ja schließlich allerlei mögliche Dinge bei sich zuhause zum Spielen und auch wir haben schon eine ziemliche Palette. Da tun sich Abgründe auf bei manchen – unglaublich!
Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr betrübt mich. Ja, sie ist ein sadistisches Miststück. Sie hat ihrem Mann sogar eigenhändig ein dickes Branding verpasst – aus Liebe und er wollte es. Aber sie ist ein liebes sadistisches Miststück mit ihrer teuflischen Ader und Lächeln! Ich mag sie! Egal wie hart es geworden wäre, am Ende wäre ich stolz gewesen alles zu durchstehen.
Nur noch 4 Tage.
Gestern Abend ging es los und meine Frau wurde zu meiner Herrin. Sie legte mir Handfesseln an, welche mit einer kurzen Kette mit dem Halsband verschlossen wurden. Dann durfte ich schlafen, hinein in unseren 8. Hochzeitstag.
Am nächsten Morgen holte ich die bereitgestellten Blumen aus dem Versteck und stellte sie ihr ins Auge springend passend in die Küche. Mit allergrößter Anstrengung schaffte ich es auch, mir den Käfig anzulegen - die Kette war so verdammt kurz und ich bekam schon fast einen Krampf im Bauch vor Anstrengung, wollte mir aber nicht die Blöße geben, sie wegen dieser „Belanglosigkeit“ unnötig zu belästigen und mir die Kette zu entfernen.
Meine Aufgabe war einfach: sie wachlecken, zum Orgasmus zu bringen, evtl. auch mit den Fingern oder dem Magic Wand – nichts anderes! Und der Kaffee hinterher!
Sie hatte einen gewaltigen Orgasmus.
Ich liebe es wenn sie am Anfang immer zuerst zuckt und seufzt. Mein Schwanz beginnt dann immer zu pulsieren, doch der Käfig entpuppt sich als gnadenloser Spielverderber. Schmerzend meldet sich der Druck aus dem inneren des Käfigs und macht mir bewusst, was ich darf und was nicht. In dem Fall wird mir ganz klar der Sex verweigert. Vor allem aber das morgendliche gestreichelt werden. Vom Orgasmus oder Sex ganz zu schweigen!
Sie schreit nach einiger Zeit ihre Lust heraus und zuckt und krampft, nur um mich anschließend zu sich heranzuziehen.
Ich genieße die Nähe, das Kuscheln mit ihr und meine Geilheit vergeht auch wieder schnell, genauso wie die Zeit.
Und dann ist Schluss mit Gemütlichkeit für mich, denn nachdem ich ihr den Kaffee überreicht habe, durfte ich auch sogleich die Vorbereitungen für meinen temporären Verschluss treffen im Sportzimmer.
Alles war schon vorbereitet: versiegelte Notschlüssel in Reichweite, Überwachungskamera vom Handy aktiviert, Matratze positioniert. Ich musste mir nur noch alle Fesseln anlegen, den Eisklotz mit eingefrorenem Schlüssel für die Hände an der Decke befestigen und mir die Masken überziehen: 1 blickdichte Stoffmaske sowie darüber 1 abschließbare Deprivationsmaske.
Meine Herrin zieht nach meiner Vorbereitung dann die beiden Ketten von der Wand durch die Fußfesseln als auch dem Halsband hindurch, passt den Abstand zur Tropfkiste unterhalb des Eisklotzes ab und verschließt mich. Zu guter Letzt steckt sie mir noch den längeren Knebel in den Mund - die Maske hat hierfür extra eine Mundöffnung, und schließt auch diesen gegen unbefugtes Herausnehmen ab.
Als krönender Abschluss bekomme ich noch eine gewisse Anzahl von Schlägen mit der Lederklatsche als Einstieg für das, was am Abend noch kommen sollte. Um genau zu sagen sind es derer 8x8, davon einmal 8 Schläge mit dem dicken Rohrstock.
Ich merke das immer sofort, der Schmerz ist dumpf und geht tief in meinen Muskel – er ist hart und meine Herrin in dem Moment ziemlich unnachgiebig.
- Für 8 Jahre Ehe muss das gebührend gefeiert werden, richtig? Heute Abend wiederholen wir das dann noch einmal. Und jetzt verabschiede dich gefälligst anständig!
Ich bedanke mich artig für ihre Behandlung und verabschiede sie so gut es eben ging, wenn man einen Knebel im Mund hat. Es ist allerdings mehr ein Aufdrücken meines Knebels als das meiner Lippen auf ihre Füße und sie schaut sich meinen Versuch der Verabschiedung wohl 1 Minute an, nimmt es aber anscheinend wohlwollend zur Kenntnis und bestraft mich nicht extra dafür. Dann wird es still.
Ich mache es mir gemütlich auf der Matratze. Ich wusste aus Erfahrung, es könnte derer 4 Stunden etwa vergehen, bis der Schlüssel herabfällt, jedoch fehlt einem irgendwann das Zeitgefühl, wenn man nichts sieht, keine Zeit gesagt bekommt oder sonst etwas hören kann. Also war ich gezwungen dann und wann zu der Postion zu krabbeln (stehen ging kaum unter der Dachschräge) um nach dem Schlüssel zu fühlen.
Ich bin blind, fast taub und sprechen kann ich auch nicht.
‚Entspann dich‘ denke ich noch und versuche zu schlafen. Die Nacht hatte ich eh schon wegen der Fesselung meiner Hände bescheiden verbracht und fühlte mich entsprechend schlapp.