Das Grenzkommando Nord. Standort Stendal. Die Chronik. - Werner Neumann - E-Book

Das Grenzkommando Nord. Standort Stendal. Die Chronik. E-Book

Werner Neumann

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Beschreibung

Das Grenzkommando Nord wurde 1971 gegründet. Zuerst war es in Kalbe/ Milde stationiert, bis es 1974 in Stendal die neue Kasernenanlage (Gardelegener Straße) bezogen hat. Dem Grenzkommando Nord gehörten zur Gründung 6 Grenzregimenter (GR-6, GR-8, GR-24, GR-23, GR-25 und GR-20) und 2 Grenzausbildungsregimenter (GAR-5 und GAR-7) an. Sie waren von der Ostseeküste (Priwall) bis zum Harz (Sorge) disloziert. Diese Grenzregimenter hatten jeweils 3 Grenzbataillone (jedes Grenzbataillon hatte in der Regel 4 Grenzkompanien). Die Sicherung der Grenze zur BRD erlebte verschiedene Phasen. Von der einfachen Kompaniesicherung, zur Bataillonssicherung, bis zum Hinwenden wieder zur Kompaniesicherung (wenn auch in einer anderen Form). In dieser Phase wurden die III. Grenzbataillone nur noch zur Hinterlandsicherung eingesetzt. In der Zeit des Bestehen des Grenzkommando Nord haben wohl Tausende von jungen Wehrpflichtigen, eine Vielzahl von Unteroffizieren und zahlreiche Berufssoldaten (Fähnriche und Offiziere) an dieser Grenze ihren Dienst bei jeder Witterung versehen. Sei es nur, weil sie Wehrpflichtiger, sei es, weil sie sich für drei Jahre verpflichtet haben oder sei es auch, weil sie von dieser Sache überzeugt waren. Die Erinnerungen, wenn sie auch mit der Zeit verblassen, werden aber bleiben. Jede Grenzkompanie, jedes Grenzbataillon und jedes Grenzregiment, sowie die Grenzausbildungsregimenter des Grenzkommandos Nord (in der letzten Struktur) sind in diesem Buch aufgeführt. So weit wie es möglich war, ist von jeder Grenzkompanie und jedem Grenzbataillon ein Bild der Kaserne vorhanden. Auch wurde, an die vor der Gründung des Grenzkommandos Nord, bestehenden Grenzeinheiten erinnert. Die Zeittafel jeder Grenzeinheit listet noch einmal die einzelnen Ereignisse auf. Besonders interessant sind die einzelnen authentischen Erlebnisberichte der 115 Grenzsoldaten direkt von der Linie und die jeweiligen Berichte vom BGS und GZD. Für alle, welche im Grenzkommando Nord, ihren kurzen oder längeren Dienst versehen haben, soll es eine Erinnerung an ihre Wirkungsstätte sein. Auf mehr als 911 Seiten werden 560 Bilder, 31 Skizzen und an die 115 Wortmeldungen der Grenzer dargelegt. Da leider viele Grenzobjekte und Anlagen der Grenzsicherung zerstört oder abgebaut wurden, soll diese Chronik eine Erinnerung an die damalige Zeit sein.

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Werner Neumann

DAS GRENZKOMMANDO NORD

Standort Stendal Die Chronik

Gedient von der Ostsee bis zum Harz

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2017

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2017) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Band I: Das Grenzkommando Nord

Vorwort

Schwur der Grenzpolizei: (13. März 1958)

Fahneneid der Grenztruppen der DDR

Die Kommandeure

Die Zeittafel

Die Durchführung der Ausbildung in den Grenztruppen der DDR

Grenzregiment– 6 „Hans Kollwitz“ Standort Schönberg, Bezirk Rostock

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Die Zeittafel

Hans Kollwitz

Die wechselnden Strukturen des Truppenteils

Stab GR–6 „Hans Kollwitz“ Schönberg (Bez. Rostock)

I. Grenzbataillon Selmsdorf

II. Grenzbataillon Lassahn

III. Grenzbataillon Schönberg (Bez. Schwerin)

Die Grenzkompanien

Grenzer vom GR – 6 berichten

Grenzregiment-8 „Robert Abshagen“

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Robert Abshagen

Die wechselnden Strukturen des Truppenteils

I. Grenzbataillon Nostorf

II. Grenzbataillon „Theodor-Körner-Kaserne“ Dömitz

III. Grenzbataillon Dömitz

Die Grenzkompanien

GüSt (Eisenbahn) Zweedorf Schwanheide

GÜST (Straße) Horst

GÜST (Wasser/Elbe) Cumlosen

Grenzer vom GR-8 berichten

Grenzregiment-24 „Fritz Heckert“ Standort Salzwedel

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Fritz Heckert

Die wechselnden Strukturen des Truppenteils

Stab Grenzregiment-24 Salzwedel

I. Grenzbataillon Ziemendorf

II. Grenzbataillon Bonese

III. Grenzbataillon Salzwedel

Die Grenzkompanien

Grenzer vom GR-24 berichten

Band II: Die Grenzregimenter 23 und 20

Grenzregiment-23 „Wilhelm Bahnik“ Kalbe/Milde

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Die Zeittafel

Wilhelm Bahnik

Die wechselnden Strukturen des Truppenteils

Stab Grenzregiment-23 Kalbe/Milde

I. Grenzbataillon Oebisfelde

II. Grenzbataillon Marienborn

III. Grenzbataillon Weferlingen

Die Grenzkompanien

Grenzer vom GR-23 berichten

GüSt (Eisenbahn) Oebisfelde

Grenzregiment-20 „Martin Schwantes“ Halberstadt Magdeburg

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Martin Schwantes

Die wechselnden Strukturen des Truppenteils

Stab Grenzregiment-20 Halberstadt

I. Grenzbataillon Hessen

II. Grenzbataillon Schierke

III. Grenzbataillon Ilsenburg / Mahrholzberg

Grenzer vom GR-20 berichten

Band III: Das Grenzregiment-25 und andere Einheiten

Das Grenzregiment – 25 „Neidhardt von Gneisenau“ Oschersleben

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Die Zeittafel

Neidhardt von Gneisenau

Standorte und Struktur der Grenzbereitschaft-25 und des GR-25 Oschersleben

I. Grenzbataillon Marienborn

II. Grenzbataillon Hessen, danach Ohrsleben

III. Grenzbataillon Lüttgenrode, danach Hessen

Die ehemaligen Kommandanturen, Grenzabteilungen und Grenzbataillone

Die Grenzkompanien in der letzten Struktur des GR-25

Grenzsoldaten berichten

Das Reservegrenzabteilung/Ausbildungsbataillon Flechtingen und das Ausbildungsbataillon Mönchhai/Dingelstedt

Grenzsoldaten berichten

Grenzausbildungsregiment-5 „Gustav Sobottka“ Glöwen/Potsdam

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Die Zeittafel

Gustav Sobottka

Die Struktur des Truppenteils

Die Belegung der Kaserne Glöwen:

Der Bericht von Michael Jahr

Das Grenzausbildungsregiment–7 „Martin Hoop“ Standort Halberstadt

Die Regimentskommandeure

Die Geschichte des Truppenteils

Die Zeittafel

Martin Hoop

Die Struktur des Truppenteils

Die Objektbelegung

Die Ausbildung

Die letzte Strukturveränderung

Das Grenzregiment – 22 Halberstadt

Das Grenzregiment – 7 Wittenburg

Das Grenzregiment – 21 Beetzendorf

Die Sicherungskompanie-25 (SIK-25) Mönchhai

Die Militärgerichtsbarkeit im GKN

Die Hubschrauberstaffel-16 „Albert Kuntz“

Musikkorps Stendal Sitz Magdeburg

Die Verwaltung 2000

Der Bundesgrenzschutz

Der Grenzzolldienst der BRD

Schlussbemerkungen

Wissenswertes in Kurzform vom Grenzkommando Nord

Erinnerungen von Ernst Schüßling

Abkürzungen

Quellennachweise

Verwendete Literatur

Nachweiß der Bilder

Schlussbemerkungen

BAND I

DAS GRENZKOMMANDO NORD

Die Führung des Grenzkommandos Nord, die direkt unterstellten Einheiten, sowie Grenzregiment-6, Grenzregiment-8 und Grenzregiment-24

VORWORT

Mit diesem Buch soll an das, wenn auch nur relativ kurze, Bestehen des Grenzkommandos Nord, erinnert werden.

An die Arbeit vieler Offiziere, Berufssoldaten und Unteroffiziere, sowie an die Grenzsoldaten, welche bei jeder Witterung und jeder Zeit an der Staatsgrenze standhaften und treu ihren Fahneneid erfüllten.

Sie haben immer im Glauben an eine gute Sache, auch in den letzten Tagen im Grenzkommando Nord, stets ihr Bestes gegeben.

Der Autor erhebt, bezüglich des Inhalts, nicht den Anspruch auf umfangreiche Vollständigkeit und Richtigkeit aller in dieser Chronik vom Grenzkommando Nord dargelegten Sachverhalte. Nicht alle Beiträge der Grenzsoldaten, von den betreffenden Grenzkompanien und in den einzelnen Internetforen, konnten hier wiedergegeben werden, dafür war die Resonanz zu hoch und es hätte die Anzahl der Buchseite zu sehr erhöht.

Es wurden aus Kostengründen bewusst nur Skizzen angefertigt und verwendet.

Das Buch soll einen groben Überblick über das Grenzkommando Nord mit allen seinen Grenz- und Ausbildungsregimentern und anderen Dienststellen geben, wenn auch nicht immer ins Detail gegangen werden konnte. Dabei war es auch ein Anliegen, besonders die Grenzsoldaten selber zu Wort kommen zu lassen.

SCHWUR DER GRENZPOLIZEI: (13. MÄRZ 1958)

„Ich schwöre, meinem Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik, allzeit treu zu dienen, sie auf Befehl der Arbeiter- und Bauern-Regierung unter Einsatz meines Lebens gegen jeden Feind zu schützen, den Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten, immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Grenzpolizei zu wahren.“

FAHNENEID DER GRENZTRUPPEN DER DDR

Ich schwöre:

Der Deutschen Demokratischen Republik, meinem Vaterland, allzeit treu zu dienen und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung gegen jeden Feind zu schützen.

Ich schwöre:

An der Seite der Nationalen Volksarmee und der anderen Schutz- und Sicherheitsorgane der Deutschen Demokratischen Republik sowie fest verbunden mit den Armeen und den Grenztruppen der Sowjetunion und der anderen verbündeten sozialistischen Länder als Soldat der Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik jederzeit bereit zu sein, standhaft und mutig, auch unter Einsatz des Lebens, die Grenzen meines sozialistischen Vaterlandes gegen alle Feinde zuverlässig zu schützen.

Ich schwöre:

Ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter und wachsamer Soldat zu sein, den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten, die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen und die militärischen und staatlichen Geheimnisse immer streng zu wahren.

Ich schwöre:

Die militärischen Kenntnisse gewissenhaft zu erwerben, die militärischen Vorschriften zu erfüllen und immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Grenztruppen zu wahren.

Sollte ich jemals diesen meinen feierlichen Fahneneid verletzen, so möge mich die harte Strafe der Gesetze unserer Republik und die Verachtung des werktätigen Volkes treffen.

Am 07. November 1977 verlieh der Vorsitzende des Staatsrates der DDR Erich Honecker dem Grenzkommando Nord Stendal in Würdigung seiner bisherigen Leistungen

den Vaterländischen Verdienstorden in Gold,

verbunden mit einer Fahnenschärpe und der Verleihungsurkunde.

DIE KOMMANDEURE

1971

(01.02.1971 bis 31.12.1981)

Generalmajor Bär, Harald

(Aus dem Archiv der Grenztruppen)

Ausgezeichnet mit dem Vaterländischen Verdienstorden in B/S/G und dem Kampforden in Gold. Geb.: 02.03.1927 Titschendorf, Verst.: 17.06.1999 Sein Werdegang: (teilweise mit dem NVA Forum und anderen Foren der GT verglichen und verwendet)

1946 – 1948

Grenzposten und danach Kommandeur einer Grenzbereitschaft

1948 – 1949

Als Lehrer an der Landespolizeischule Erfurt tätig.

1949 – 1950

Stabschef der Grenzbereitschaft Erfurt

1950 – 1951

Als Lehrer an der Lehranstalt Sondershausen

1951 – 1952

Stabschef im Abteilungsstab Thüringen in Weimar

1952 – 1953

Stabschef der Grenzbereitschaft Dermbach

1953 – 1955

Kommandeur der Grenzbereitschaft Dermbach

1956 – 1957

Studium als Offiziershörer an der Hochschule für Offiziere

1957 – 1959

Kommandeur Abteilungsstab in Dittrichshütte

1959 – 1962

Kommandeur der 4. Grenzbereitschaft

1962 – 1965

Kommandeur der 13. Grenzbereitschaft Rudolstadt

1965 – 1967

Studium an der Militärakademie „Friedrich Engels“ Dresden

1967 – 1971

Kommandeur der 7. Grenzbereitschaft Magdeburg

1971 – 1981

Erster Kommandeur Grenzkommando Nord Stendal

1981 – 1987

Kommandeur der Offiziershochschule „Rosa Luxemburg“ Suhl

1982

(01.01.1982 bis 30.11.1989)

Generalmajor Fritsche, Johannes

1989

(01.12.1989 bis 1990)

Oberst Lepa, Klaus

DIE ZEITTAFEL

12.09.1944

In London werden die Grenzen für Deutschland festgelegt.

Bis 1945

Sowjetische Einheiten (Grenzbataillone) sichern die Grenze zu den westlichen Besatzungsmächten.

25.05.1945

Die neuen Polizeistrukturen wurden in der sowjetischen Besatzungszone aufgebaut.

01.07.1945

Als Hilfskräfte zur Kontrolle an der Grenze werden Deutsche Polizisten aus den Kreispolizeibehörden eingesetzt.

09.1945

Der Alliierte Kontrollrat verfügt die Sperre und Kontrolle der Übergänge von einer Besatzungszone in eine andere.

25.09.1945

Aufbau Zollgrenzschutz in Niedersachsen.

15.11.1945

Aufbau der Grenzpolizei in Bayern.

23.11. 1945

Das Land Sachsen-Anhalt sichert mit 300 Grenzpolizisten 268 km Grenze. Die Kreise Wernigerode und Blankenburg werden mitgesichert. Die Grenzpolizei Thüringen beginnt die Sicherung ab Ilsenburg.

26 – 30.1945

Das Land Mecklenburg stellt 375 Grenzpolizisten in 4 Stabsgruppen auf.

01.01.1946

In der sowjetischen Besatzungszone gibt es 21973 unbewaffnete Polizisten.

03.05.1946

Aufbau der Grenzpolizei in Hessen.

09.1946

Auf Weisung des SMAD wird eine Grenzpolizei in einer Stärke von 2.543 Mann gebildet.

1946

Einführung der Kontrollpassierpunkte für den Personen- und Warenverkehr. Sie waren die Vorläufer der GÜST.

01.03. 1946

In Bayern werden die Grenzpolizei und der Zollgrenzdienst aufgebaut.

03.05. 1946

Auch in Hessen wird die Grenzpolizei durch die US-Besatzer aufgebaut. Diesen Aufbau gab es auch in den anderen westlichen Besatzungsländern.

30.07.1946

Die Deutsche Verwaltung des Innern (DVdI – Vorläufer des Ministerium des Innern) wird auf Weisung des SMAD gegründet.

30.11.1946

In den jeweiligen Ländern der sowjetischen Zonen werden die Polizeieinheiten als Abteilungen der Deutschen Verwaltung des Innern unterstellt.

01.12. 1946

Aufbau der Grenzpolizei (gilt später als Gründungstag der Grenztruppen der DDR). Gemeinsame Sicherung der Grenze mit den sowjetischen Grenzbataillonen. Die Grenzposten hatten eine Stärke bis zu 10 Grenzpolizisten. Es gab keine Kfz, keine Fahrräder, keine Nachrichtengeräte und fast keine Uniformen. Als Bewaffnung gab es den K 98. Die Verbindung zur vorgesetzten Dienststelle hielt man über das öffentliche Telefonnetz oder mit Melder. Die Dienstaufsicht über die Grenzpolizei in Sachsen-Anhalt hatte der Magdeburger Polizeipräsident. Die operative Aufsicht hatte der zuständige sowjetische Kommandeur. Die gesamte Stärke der Grenzpolizei betrug zunächst 3000 Mann.

1946 bis 1947

Lebensmittelkarte II für jeden Grenzpolizisten.

1947 (ab Februar) Januar 1947

Lebensmittelkarte I für jeden Grenzpolizisten. Reorganisation der Grenzpolizei und Schaffung erster einheitlicher Strukturen.

Juli 1947

Die einheitliche Struktur: Abteilung mit 4-5 Kommandanturen, Kommandantur mit 10-15 Kommandos, Kommando mit 8-10 Grenzpolizisten, einheitliche dunkelblaue Uniform und Karabiner „K- 98“, sowie Italienische Pistole „Beretta“

03./04. 1947

Die Deutsche Grenzpolizei übernimmt an der Grenze zu den westlichen Ländern die Sicherung, die sowjetischen Einheiten sichern nur noch die Grenzübergänge.

05.06.1947

Befehl Chef SMAD Marschall Wassili Darilowitsch Sokolowski zu den Richtlinien der Organe der Deutschen Polizei zum Schutz der Demarkationslinie.

14.10.1947

Befehl des Chef SMAD zu den Zollbehörden in der sowjetischen Besatzungszonen.

Oktober 1947

Auf Weisung der SMAD wird durch die DVdI eine Schußwaffengebrauchsbestimmung erlassen. Die Anwendung der Schusswaffe war vorher verboten.

12.1947

Stärke der Grenzpolizei 3500 Grenzpolizisten.

1948

Die PK (Polit-Kulturleiter) wurden in allen Einheiten der Grenzpolizei eingesetzt. (In den Kommandanturstäben und den Kommandos der Bereitschaften erst im Frühjahr 1949 (Grund: fehlende Kader).

01.04.1948

Es gelten die neuen Bestimmungen zwischen Berlin und den westlichen Besatzungszonen. Ab sofort hat die deutsche Polizei die Befugnisse den Berliner Raum zu überwachen. (Der Begriff: „Berliner Ring“ tritt in Erscheinung).

April 1948

Stärke der Grenzpolizei 9096 Grenzpolizisten.

19.06 1948

Beginn der Berlin-Blockade.

20.06.1948

Die neue Währung wird in den Westzonen eingeführt.

24.06.1948

Die sogenannte Tapetenmark wird in der Ostzone eingeführt, eine mit Spezialkupons überklebte Banknote.

13.07.1948

Reisende zwischen Berlin und den westlichen Besatzungszonen haben zusätzlich zum Interzonenpass noch die Aufenthaltsgenehmigung der sowjetischen Behörden zu haben, laut Festlegung der SMAD.

25.-28.07.1948

Einführung neuer Geldscheine in der Ostzone.

1948

Die Grenzpolizei wird der Verwaltung des Innern unterstellt. FDJ-Aktion „G“: 3 Jahre freiwilligen Dienst in der Grenzpolizei. Weitere gemeinsame Sicherung der Grenze mit den sowjetischen Grenzbataillonen.

1948

Ab November begann die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünfte und eine einheitliche Ausrüstung mit Karabiner K 98 und Pistolen.

1948 (ab Juli)

Vorerst nur sporadisch begann die Schulung in der Politischen- und Grenzausbildung.

1948 (August)

Aufbau einer territorialen Polizeibereitschaft (zehntausend Mann), welche nicht die Grenzpolizei unterstützen sollte, aber gemeinsam mit der Grenzpolizei geführt wurde. Zur Verwirklichung wurde bei der DVdI eine Hauptabteilung Grenzpolizei und Bereitschaften gegründet, geleitet wurde sie von

Chefinspekteur Hermann Rentzsch

. In den Ländern, hier bei den Landespolizeibehörden, wurden analog gleichberechtigt die Abteilungen Grenzpolizei und Landespolizeibehörde geschaffen. Dabei wurden auch die bisherigen Abteilungen der Grenzpolizei in Grenzbereitschaften umbenannt (Vorläufer der Grenzregimenter).

15.11.1948

Die bisher den Ländern unterstellten Grenzpolizei und die kasernierten Bereitschaften herausgelöst und direkt der DVdI unterstellt. Eine gemeinsame Führung erwies sich aber als unzweckmäßig.

11.1948

Umbau der Unterkunftsbaracken.

12.1948

Die Stärke der Grenzpolizei betrug 19163 Mann.

1948 bis 1949

Es fehlte an Bekleidungssachen für die Grenzpolizisten.

20.07.1949

Befehl 70/49 (des Präsidenten der Hauptverwaltung des Inneren) über die Schaffung der Abteilung Grenzpolizei bei den Landesbehörden der Volkspolizei.

1.1.1949

Die Ausbildung wurde auf 8 Stunden pro Woche erhöht und alle neuen Grenzsoldaten wurden in einem Einweisungslehrgang von 14 Tagen geschult. Auch die Kommandoleiter wurden ab sofort im Lehrgang (4 Monate) in Potsdam geschult. Die Ausbildung der Unterführer begann ab März in einem Lehrgang in Dresden. Es war aber auch notwendig die Instrukteure und Lektoren zu schulen. Diese fanden in Meiningen (3 Wochen) statt. Es war auch wichtig die Grenzpolizisten mit der Bewaffnung (Karabiner) vertraut zu machen. So wurden Schulschießübungen durchgeführt. Im Herbst 1949 betrug die Gesamtstärke der Grenzpolizei 18.000 Mann.

14.01.1949

Die DVdI erlässt den Befehl Nr. 2, Säuberung der Polizei. Viele Polizisten wurden entlassen.

20. 06.1949

Durch Befehl des Präsidenten der DVdI wurde die Grenzpolizei wieder aus der Unterstellung der HA GP/B der DVdI herausgelöst und den Chefs der Landespolizeibehörde unterstellt. Die HA Grenzpolizei, welche zur gleichen Zeit gebildet worden war, hatte nur Weisungsberechtigung im operativen Bereich.

24.04.1949

Die DVdI erlässt den Befehl Nr. 31/49, daraufhin übernimmt die Hauptabteilung Grenzpolizei die Sicherung des „Berliner Ringes“. Struktur: 4 Kommandanturen mit 48 Kommandos, 1007 Mann sichern inneren und 512 dem äußeren Ring um WB.

24.06.1948 bis 05.1949

Blockade der Verkehrsverbindungen nach WB.

1949 (Herbst)

Durch ein sechsmonatigen Ausbildungsprogramm hatten alle Grenzpolizisten die notwendigen Ausbildung bekommen.

1949

(nach dem 07.10.) Die Hauptverwaltung der Grenzpolizei wird in die Hauptverwaltung der Deutschen Volkspolizei eingegliedert, Leiter

Chefinspektor Josef Schütz

. Grundlage: Befehl: 80/51 des Ministers

1949

Ab jetzt begann die Ausrüstung mit Kfz. Grenzkommandos: 2 bis 3 Fahrräder, manche sogar 1 Motorrad. Grenzkommandantur: 1 PKW und 1 LKW Grenzbereitschaft: 1 PKW und 1 LKW

1949 (August)

Bildung einer Ausbildungs- und Reserve- Grenzbereitschaft in Aschersleben (später Volkspolizeischule).

1950

Der Verpflegungssatz wird von 1,75 Mark auf 1, 95 Mark pro Tag erhöht. Die Grenzbereitschaft erhält Kraftfahrzeugtechnik und die Kommandos erhalten Fahrräder, sowie einige Einheiten auch Pferde (Wustrow, Lenzen, Müggendorf und Mödlich). Die Planstelle Fourier wurde geschaffen.

14.01.1950

Befehl 2/50 des Präsidenten der DVdI zur weiteren Festigung der Grenzpolizei.

Entfernung aller Grenzpolizisten, welche moralisch und charakterlich unzuverlässig sind, sowie, welche Verwandte in den westlichen Ländern hatten. Das hatte zur Folge, dass fast ein Drittel entlassen oder zur Polizei versetzt wurde.

1950

Die Dezentralisierung der Grenzpolizei wird beendet.

1950

Formierung des Orchesters der DGP unter der Leitung von Musikdirektor Heiß.

07.01.1950

Die Grenzpolizei Land Mecklenburg übernimmt die Überwachung der Ostseeküste.

01.10.1950

Die DGP übernimmt die alleinige Kontrolle des Personen- und Fahrzeugverkehrs von und nach Westberlin.

10.06.1950

Die Sowjetische Kontrollkommission überträgt der Grenzpolizei die Kontrolle der Grenzübergänge.

Ende 1950

Die Dezentralisierung der GP wird aufgehoben.

1951

Es erfolgt die Breitenschulung der Grenzpolizisten.

01.01.1951

Alle Grenzbereitschaften werden der Hauptabteilung in der Hauptverwaltung der Deutschen Volkspolizei unterstellt aber im operativen Bereich bleibt die Unterstellung gegenüber den zuständigen sowjetischen Kommandeuren. Die Führungsstäbe in den Ländern wurden aufgelöst. Chef der DGP wird

Generalinspekteur Hermann Gartmann

.

12.12.1951

Die Abteilungsstäbe in Magdeburg und Schwerin (Vorläufer der 1. und 2. Grenzbrigade Magdeburg und Schwerin) werden gegründet. Ein neues System der intensiven Schulung und Ausbildung in der Grenzpolizei beginnt. Einführung der sowjetischen Bewaffnung: Mpi 41, K-44, Pistole TT. Die zentrale Unteroffiziersschule der DGP wird in Dömitz gegründet.

01.02.1951

Die DGP-Lehranstalt für Offiziere in Sondershausen wird eröffnet.

16.03.1951

Der BGS wird in Lübeck gegründet.

1951

Alle nicht für den Verkehr freigegebenen Straßen werden gesperrt, der kleine Grenzverkehr bleibt.

1952

Die 2. Parteikonferenz der SED. Neue militärische Ränge werden eingeführt und die Offiziersschule und die Unteroffiziersschulen in Groß-Glienick, Dömitz und Dietrichhütte werden eröffnet.

07.10.1952

Die neue kakifarbene Uniform mit sowjetischem Schnitt wird eingeführt.

16. 05. 1952

Grenzpolizei wird dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt und erhält den Namen:

Deutsche Grenzpolizei

26.05.1952

Beschluss des Ministerrates der DDR über die Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie. An der Grenze wird nach sowjetischen Vorbild folgendes errichtet: 5 km breite Sperrzone, 500 m breiter Schutzstreifen und 10 m breiter Kontrollstreifen Trennung der Betriebsteile im Braunkohleabbau in Harbke und Helmstedt.

1952

Festlegung einer umfangreichen Aussiedlung aus dem Grenzgebiet. Die Zollverwaltung der DDR übernimmt die Kontrolle über den grenzüberschreitenden Verkehr der Waren-, Güter- und Zahlungsmittel der DDR.

01.06.1952

Sowjetische Berater nehmen in der DGP ihren Dienst auf. Die Schußwaffengebrauchsbestimmung wurde erweitert und die neue Instruktion für den Schutz der Grenze tritt in Kraft.

1952 (Juli)

Zur weiteren Aus- und Weiterbildung der Offiziere finden die Einjahreslehrgänge und später Zweijahreslehrgänge in Sondershausen statt.

August 1952

Einsatz von Grenzpolizeihelfer mit Armbinde ohne Bewaffnung. Die Sollstärke der DGP erreicht 10.000 Grenzpolizisten.

01.12.1952

Die Einführung von militärischen Dienstgraden und neuer sowjetischer Bewaffnung (Mpi 41, Karabiner 100 bzw. 44 und Pistole TT 33).

Febr. 1953

Die erste Ausgabe der Wochenzeitschrift „Der Grenzpolizist“ erscheint.

Ab 1963

Die Passkontrollkräfte (PKE) der HA VI. Mfs übernehmen die Passkontrolle im Personenverkehr.

27. 06. 1953

Die Deutsche Grenzpolizei wird dem Mfs entzogen und dem Ministerium des Innern unterstellt. Die Einführung von Ehrentitel „Vorbildlicher Soldat“, „Vorbildlicher Postenführer“, „Vorbildlicher Offizier“, „Ausgezeichnete Kommandantur der Grenzbereitschaft“.

01.01.1954

Die Gesamtstärke der Deutschen Grenzpolizei beträgt 34.000 Mann.

25.03.1954

Durch den Beschluss des Politbüros wird die Polit- und Parteistruktur in den bewaffneten Kräften eingeführt.

15.07.1954

Die Vorgänger der DV 10/3 und der DV 10/6 werden übernommen. Beginn der militärischen Ausbildung.

15.09.1954

Das Passgesetz der DDR stellt ab sofort die Republikflucht unter Strafe.

01.10.1954

Gründung der Grenzbereitschaften

05.05.1955

Gründung „Warschauer Vertrag“

01.11.1955

Die DDR übernimmt den alleinigen Schutz ihrer Grenzen.

1955

Im März wird die Deutsche Grenzpolizei dem Ministerium des Innern unterstellt.

25.04.1955

Auf Ersuchen von Walter Ulbricht gibt es erneut sowjetische Berater in der DGP

1956

Oberst Stock

wird Chef der DGP.

12. – 13.08.1957

Die Eggersdorfer Tagung legte die grundlegenden Aufgaben der Festigung der führenden Rolle der Partei in den Streitkräften dar. In deren Ergebnis die erste Parteiinstruktion in der Grenzpolizei in Kraft trat.

16.01.1957

Das Präsidium des Ministerrates beschloss den neu gegründeten Grenzbrigaden und den Grenzbereitschaften Fahnen zu verleihen.

1957

Auf Grund des Befehls 48/57 des Ministers des Innern vom 14.08 1957 werden die bisherigen Strukturen aufgelöst. Die Deutsche Grenzpolizei gliedert sich nun in Grenzbrigaden, Grenzbereitschaften, Grenzabteilungen und Grenzkompanien. 1. Grenzbrigade Schwerin (später Perleberg) 3 Grenzbereitschaften 2. Grenzbrigade Magdeburg 4 Grenzbereitschaften 3. Grenzbrigade Erfurt 5 Grenzbereitschaften 4. Grenzbrigade Rudolstadt (später Dittrichshütte) 3 Grenzbereitschaften 5. Grenzbrigade Groß Glienicke 3 Grenzbereitschaften 6. Grenzbrigade Rostock 3 Grenzbereitschaften + Abteilung See 7. Grenzbrigade Frankfurt / Oder 2 Grenzbereitschaften8. Grenzbrigade Karl-Marx-Stadt 2 Grenzbereitschaften Damalige Struktur: Grenzbrigade, Grenzbereitschaft Grenzabteilung, Grenzkompanie. Der Personalbestand wird von 36800 auf 39200 Grenzpolizisten erhöht. In den Schweren Grenzeinheiten gab es die Reserveeinheiten. Es gibt neue Uniformen ähnlich der NVA.

01.03.1957

Neue Struktur der Grenzbrigaden

01.03.1957

Das Kommando der Deutschen Grenzpolizei im MDI unter dem Kommandeur

Generalmajor Paul Ludwig

wird in Pätz gegründet.

22. 06.1957

Der Minister für Nationale Verteidigung erlässt den Befehl Nr. 49/57 über die Einführung von Dienstlaufbahnabzeichen und der Schützenschnur.

01.11.1957

Verleihung der ersten Schützenschnur Bei der ersten Erfüllung der Bedingungen wurde nur verliehen, bei der wiederholten Verleihung jeweils eine Eichel (Stufe 2 bis 4). Bis 1960 wurde die Schützenschnur in vier Stufen verliehen.

01.01.1958

Nummerierung der Grenzbereitschaften

1958

Der erste Schwur der Grenzpolizisten

28.05.1958

Die Lebensmittelkarten werden abgeschafft und der Verpflegungssatz wird von 2,80 DM auf 3,35 DM heraufgesetzt.

01.03. 1958

Einführung von Dienstlaufbahnbestimmungen, Eid und Truppenfahne bei der DGP.

13.03.1958

Den ersten Eid leisteten der Kommandeur und die Führungsorgane im Kommando Pätz.

Mai 1958

Erste Vereidigung der Angehörigen der Grenzbereitschaften, Abnehmender der Vereidigung war der Kommandeur der Grenzpolizei

Generalmajor Ludwig

.

Herbst 1958

Abzug der sowjetischen Berater.

1959

Das Leistungsabzeichen der GT wird eine staatliche Auszeichnung, bis zum Jahr 1962.

1960

Der Nationale Verteidigungsrat der DDR fasste den Beschluss, die Wirksamkeit der DGP zu erhöhen und Kräfte und Mittel umzugruppieren. Dazu sollte die Grenzbrigaden West (6 Grenzbrigaden) personell und waffentechnisch verstärkt werden. Diese zusätzlichen Kräfte und Mittel sollten von der Küste, dem Ring um Berlin und den Grenzbrigaden zur VR Polen und der CSSR abgezogen werden.

04.01.1960

Die Parteischule der DGP in Weimar wird eröffnet und die Weiterbildung von Fachoffizieren durchgeführt.

11.02.1960

Bildung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Alle wichtigen Entscheidungen der Verteidigung und Schutz der Grenze der DDR werden aber im Warschauer Vertrag getroffen.

1960

Mit dem Befehl 34/60 des Ministers für Nationale Verteidigung wurden die Dienstgrade Unterfeldwebel und Stabsfeldwebel eingeführt.

15.05.1960

Weiterbildung der Offiziere und Unteroffiziere auf Grund von Lehrbriefen im Fernunterricht. Ausbildung in den Fächern Deutsch, Mathematik, Chemie und Physik zum Erreichen des Abschlusses der 10. Klasse.

15.05.1960

Oberst Erich Peter

übernimmt die Deutsche Grenzpolizei als neuer Kommandeur.

01.12.1960

Gemäß Befehl 62/60 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde die Schützenschnur in allen Waffengattungen nur noch für das Schießen mit Schützenwaffen in drei Stufen verliehen.

1961

Gründung der Grenzregimenter

20.01.1961

Der Nationale Verteidigungsrat der DDR beschließt eine wirksame Sicherung der Grenze zu Westberlin durch eine Umgruppierung der DGP.

05.06.1961

Durch den Befehl 21/61 soll eine Verstärkung der Sicherung der Grenze zu Westberlin erreicht werden. Bildung eines Sicherungskommandos beim VP- Präsidium Berlin und Aufstellung einer Brigade Berlin.

24.07.1961

Im Bericht der ZK-Abteilung für Sicherheitsfragen wird festgestellt: Beide Verbände sind zwar personell fast aufgestellt, aber nicht in der Lage ihre Aufgaben voll zu erfüllen.

15.07 - 15.09.1961

Vorgesehene Umgruppierung der DGP 1. Etappe der Umgruppierung der 6.,7.,8. und 1. Grenzbrigade. Diese Umgruppierung war durch die Ereignisse am 13.08.1961 unterbrochen worden. Dabei waren aber schon die 7. und 8. Grenzbrigade aufgelöst (an deren Stelle waren selbstständige Grenzbereitschaften getreten) und die zwei neuen Grenzbrigaden an der Westgrenze noch nicht formiert.

07.08.1961

Walter Ulbricht teilt auf der Sitzung des SED-Politbüros mit, dass in der Nacht vom 12.08. zum 13.08.1961 die vorgesehenen Kontrollmaßnahmen zu Westberlin beginnen werden.

12.08.1961

Auf einer Beratung der Sekretäre der ZK der Kommunistischen Arbeiterparteien des Warschauer Vertrages billigen diese, die wirksame Sicherung der Staatsgrenze zu Westberlin.

12.08.1961

Befehl des Ministers des Innern an den Kommandeur der 5. Grenzbrigade Groß Glienicke (Oberstleutnant Frömmig), Auslösung Gefechtsalarm und Sicherung des Außenrings von Westberlin, Schließung aller Grenzübergangsstellen. Ihm sollten unter anderen die Offiziersschule der DGP unterstellt werden. Sicherung der Stadtgrenze durch die 1. Mot. Brigade der Bereitschaftspolizei mit Unterstützung der bisherigen Sicherungskommandos und anderer Einheiten.

12.08.1961

Auf einem als Filmabend getarnten Empfang (20.00 Uhr) des Ministers wurden den Kommandeuren um 21.00 Uhr der Befehl 01/61 übergeben. Er beinhaltete den Einsatz der vorgesehenen Kräfte der NVA zur Sicherung in und um Berlins. Die Anwendung der Schusswaffe war verboten.

12.08.1961

Befehl 2/61 des Kommandeurs der DGP Oberst Peter über die verstärkte Grenzsicherung der 1. bis 4. Grenzbrigade.

13.08.1961

Um 00.00 Uhr wurde Gefechtsalarm für alle Einheiten der NVA ausgerufen.

13.08.1961

Die Errichtung der Mauer zu Westberlin. Verstärkte Grenzsicherung an der Staatsgrenze zur BRD. Die meisten Grenzsoldaten leisteten ununterbrochenen Grenzdienst bei nur vier Stunden Ruhe. Gemäß Befehl Nr. 01/61 beginnt die Sicherung der Grenze zu WB.

15.08.1961

Beschluss des Politbüros über einen Plan zur weiteren Ausbau der Grenzsicherung zu Westberlin. Darin enthalten bis 21.08.1961 Plan zum Übergang zur regulären Grenzsicherung zu WB und bis 28.08.1961 einen Plan zur regulären Sicherung der Grenze zu WB durch die DGP. Dazu wurden die beiden Grenzbrigaden zu Westberlin gegründet.

14.09.1961

Weisung von

Marschall Konjew

an den

Minister für NV Armeegeneral Heinz Hoffmann

über die Schaffung von Pioniersperren und Minenfelder mit einer 4fachen Warnung vor diesen).

15.09.1961

Deutsche Grenzpolizei wird dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellt, laut Befehl 1/61, außer der 5. Grenzbrigade Berlin. Der neue Name:

Grenztruppen

20.09.1961

Die Volkskammer beschließt das Gesetz zur Verteidigung der DDR und den weiteren pioniertechnischen Ausbau der Grenze zur BRD.

21.09.1961

Die neue Grenzordnung tritt in Kraft, das Grenzgebiet wird militärisches Sperrgebiet. In diesem Zusammenhang wurden einige Bürger aus dem Grenzgebiet ausgewiesen. Der Beschluss wurde kurzfristig ausgeführt (innerhalb von 4 bis 5 Stunden).

1961 (September)

Es gab wieder Ausgang und Urlaub.

1961 (Dezember)

Es wurde wieder zur normalen Grenzsicherung übergegangen.

09.10.1961

Der Minister für Nationale Verteidigung befiehlt die Verlängerung der Dienstzeit der Angehörigen der NVA und der GT um 6 Monate.

1961

Die Grenzbereitschaften und die Grenzabteilungen werden aufgelöst, an deren Stelle treten die Grenzregimenter und die Grenzbataillone (Befehl des Ministers der NV,

Armeegeneral Heinz Hoffmann

). Die Stärke der DGP an der Westgrenze beträgt jetzt 30000 Grenzpolizisten.

Oktober 1961

Befehl 76/61 über die Erweiterung der Schusswaffenbestimmungen.

1961

Einführung der allgemeinen Wehrpflicht

Oktober 1961

Beginn der Verlegung von Minen an der Staatsgrenze zur BRD, laut Befehl 85/61. An der Grenze zu Westberlin werden keine Minen verlegt.

03.04.1962

Die ersten Wehrpflichtigen werden einberufen und die erste 6-monatige-Ausbildung beginnt.

23.10.1962

Laut Befehl des Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR (W. Ulbricht) erlässt der Minister für Nationale Verteidigung den Befehl 104/62 über „EG“ in der gesamten NVA (Kuba-Krise). Alle Truppen verbleiben im Objekt, Urlaub- und Ausgangssperre, usw. Nachfolgender Befehl 002/62 Chef Grenztruppen. Verbleib aller Offiziere im Objekt, keine Ausbildung usw.

24.10.1962

Verstärkte Grenzsicherung, Einstellung aller Pionierarbeiten an der Grenze.

1962

Einführung der grünen Postenführerschlaufe

28.10.1962

In Ergänzung des Befehls 104/62 haben die Stäbe der TT sofort ständige volle Arbeitsbereitschaft im Objekt herzustellen.

10.11.1962

Die fälligen Entlassungen in den GT werden genehmigt.

15.11.1962

Mit dem Befehl 113/62 treten die ersten Lockerungen bei den GT ein.

22.11.1962

Durch den Befehl 119/62 des Ministers für NV wird die „EG“ aufgehoben.

Bis 31.12.1962

Für die DGP gibt bis jetzt 165 Unterkunftsbaracken.

1963

Befehl 101/62 und 26/63 des Ministers wird die 4. Grenzbrigade nach Potsdam verlegt

20.09.1963

Bildung der Stadtkommandantur Berlin.

Umgruppierung der GT, Ring um Berlin

1. Grenzbrigade Ost-Berlin 4 Grenzregimenter, 1 GAR

2. Grenzbrigade Groß Glienicke 4 Grenzregimenter, 1 GAR

4. Grenzbrigade Potsdam (01.06.1962 Verlegung von Zwickau nach Potsdam) 4 Grenzregimenter, 1 GARWestgrenze

3. Grenzbrigade Perleberg GR-6 Schönberg, GR-7 Wittenburg GR-8 Grabow, GAB-3 Dömnitz Offiziersschule I. der GT Glöwen

5. Grenzbrigade Kalbe/Milde GR-24 Salzwedel, GR-21Beetzendorf GR-23 Gardelegen

7. Grenzbrigade Magdeburg GR-25 Oschersleben, GR-22 Halberstadt GR-20 Blankenburg

9. Grenzbrigade Erfurt GR-5 Nordhausen, GR-4 Heiligenstadt GR-1 Mühlhausen, GAB-5 Nordhausen (Ehrenname „Albert Kuntz“ verliehen 01.03.1965) Offiziersschule II. der GT Erfurt

11.Grenzbrigade Meiningen GR-2 Eisenach, GR-3 Dermbach GR-9 Meiningen, ab 22.10.1961 HildburghausenSüdgrenze

13. Grenzbrigade RudolstadtOstgrenze

7. Grenzbrigade Frankfurt/Oder, danach selbstständige Grenzregimenter und Grenzbataillone Ostseeküste: 6. Grenzbrigade Rostock

02.12.1963

Eröffnung der Offiziersschule der GT in Plauen und der Lehranstalt an der MAK Dresden.

1963

5. Grenzbrigade Kalbe (Milde) mit Stabskompanie Pionierkompanie in Peckfitz, Nachrichtenkompanie in Klötze 7. Grenzbrigade Standort Magdeburg (Rothensee) mit 1. und 2. RG-Batterie, Nachrichtenkompanie, Pionierkompanie und Stabskompanie

Dez. 1963

Die Grenzkompanie Lockstedt erhält das erste neue Objekt (Grenzbrigade Kalbe/Milde).

1964 (März)

Die erste Wettbewerbsdirektive wird erlassen.

1964 (Herbst)

Die ersten Soldaten werden mit dem Bestenabzeichen ausgezeichnet.

08.02.1964

Die DV 30/10 Vorschrift über die Organisation und Führung der Grenzsicherung in der Grenzkompanie wird erlassen.

1964

Verlegung von Grenzkompanien (zusammengefasst als Bataillon) zum Truppenübungsplatz Hintersee zur Ausbildung, je Grenzbataillon wird eine GK verlegt. Der Transport erfolgt per Bahn oder Kfz-Marsch. Auch die Ausbildungsbataillone verlegen einmal im Ausbildungshalbjahr nach Hintersee.

1964

Die Ausbildungseinheiten werden zur Grenzsicherung und zur Ausbildung im und am Schutzstreifen eingesetzt.

25.02.1965

AO 3/65 Chef der GT über den gestaffelten und variablen Einsatz der GT, Erhöhung auf 75 Mann in den Grenzkompanien, Schaffung einer Führungsstelle in den GB und Schaffung der OpD in den Grenzregimentern.

1965

Nutzung SPS Tanne

30.09.1965

Jetzt haben schon 38 Grenzkompanien neue Objekte.

1966

Alkoholbefehl 30/66

1966 (Juli)

Vereinbarung beider Staaten über die Peilarbeiten im Grenzabschnitt der Elbe.

18.10.1966

Folgenschweres Ereignis auf der Elbe.

1966

Die Bataillonssicherung wird als ein neues System der GS wird in den GT schrittweise eingeführt. Herauslösung von GK zur Ausbildung in Feldlagern.

1966

neue Struktur:

3. Grenzbrigade Perleberg

GR-6 Schönberg, GR-7 Wittenburg (1971 aufgelöst) GR-8 Grabow

5. Grenzbrigade Kalbe/Milde

GR-21 Beetzendorf (1971 aufgelöst), GR-22 Halberstadt (1971 aufgelöst), GR-24 Salzwedel

7. Grenzbrigade Magdeburg

GR-20 Blankenburg (1973 nach Halberstadt verlegt), GR-25 Oschersleben (wird 1983 aufgelöst)

18.10.1966

Das Vermessungsschiff der BRD „Kugelbake“ verletzt die Grenze der DDR. Die BRD beansprucht die gesamte Breite der Elbe, die DDR bis zur Strommitte.

01.-18.08.1967

Einseitige Markierung der Grenze der DDR zur BRD. Es wurden 2622 Grenzsäulen und 13 Grenzbojen gesetzt.

1967/68

Stand der sozialistische Wettbewerb unter der Losung „Aktion Roter Kampfwagen“.

21.08.1969

Die Grenze zur CSSR wird mit zusätzlich 2500 Grenzern (2 Grenzregimenter) verstärkt. Von der bisherigen Grenzüberwachung wird jetzt zur Grenzsicherung übergegangen.

23.10.1969

Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates über eine neue Struktur in den Grenztruppen. Auflösung der Grenzbrigaden und Einführung der Grenzkommandos mit Grenzausbildungsregimentern.

1969

Das Handbuch für den Grenzdienst erscheint.

1969

Die ersten W 50 und Ural werden in den Truppenteilen eingeführt.

Herbst 1969

Der Brockenkommandant übernimmt den ehemaligen Brockenbahnhof als Dienstobjekt.

01.02. bis 28.02.1970

Laut Befehl 1/70 werden die letzten Pferde in den TT der GT ausgemustert.

1970

Umstrukturierung der Grenztruppen Befehl 138/70 des Ministers für Nationale Verteidigung Auflösung der Grenzbrigaden und Bildung von Grenzkommandos: Grenzkommando Nord (GKN) Stendal, Grenzkommando Süd Erfurt, Grenzkommando Mitte Berlin. Dem GKN unterstehen sechs Grenzregimenter und zwei GAR.

Grenzkommando Nord Kalbe/Milde (ab 1974 Stendal)

GR-6 Schönberg, GR-8 Grabow, GR-24 Salzwedel GR-23 Gardelegen, GR-25 Oschersleben → gegründet 15.03.1972, 1983 aufgelöst, GR-20 Blankenburg → gegründet 01.10.1971, 1973 verlegt nach Halberstadt GAR-5 Glöwen → 1971 gegründet und 1989 aufgelöst GAR-7 Halberstadt → 1971 gegründet, Bootsabteilung Dömnitz, Hubschrauber-Staffel-16 Salzwedel (eine Kette in Meiningen stationiert). Linker Nachbar war das GKS Erfurt mit dem GR-4 Heiligenstadt, dem I. GB Klettenberg und der 1. GK Ellrich. Dazu wurden folgende Grenzregimenter aufgelöst: GR-7 Wittenburg, GR-21 Betzendorf und GR-22 Halberstadt

Grenzkommando Süd

GR-4 Heiligenstadt, GR-1Mühlhausen, GR-3 Dermbach, GR-9 Hildburghausen, GR-15 Sonneberg, GR-10 Plauen, GAR-11 Eisenach GAR-12 Rudolstadt. Dazu wurden folgende Grenzregimenter aufgelöst: GR-5 Nordhausen, GR-2 Eisenach, GR-11 Zschachemühle

Grenzkommando Mitte

GR-33 Treptow, GR-32 Groß Glienicke, GR-35 Lichtenberg, GR-36 Hennigsdorf, GR-42 Blankenfelde, GR-44 Potsdam, GAR-40 Oranienburg GAR-39 Wilhelmshagen, Grenzübergansstellen-Sicherungsregiment-26, Artillerie-Regiment-26, Geschoßwerfer-Abteilung-26 (selbstständig), Nachrichtenbataillon-26, 3 Bootskompanien Aufgelöst wurden weiterhin: Nachrichten-Ausbildungsbataillon Frankfurt, Nachrichtenwerkstatt Frankfurt, Truppenübungsplatz Hintersee, Diensthundeführer Schule Schenkendorf

1970

Laut Befehl des Chef der GT

Generalmajor E. Peter

beginnt die Erprobung der neuen pioniertechnischen Sicherungsanlagen (Splitterminen SM-70, richtungsgebundene Mine) im GR-24 (hier die 3., 4. und 6. GK). Beim Typ 501 handelt es sich um eine Mine mit 100 scharfkantigen Stahlwürfeln und bei dem Typ 701 um 20 Wälzlagerkugeln.

1970

Die ersten Grenzsäulen und Grenzsteine werden gesetzt, beginnend ab Priwall mit der Grenzsäule Nr. 1.

1970

Losung im sozialistischen Wettbewerb: „Operation 70“

1971

In den GR werden je 3 Grenzbataillone eingeführt.

1971

Wettbewerbslosung: „Salut 25 – jederzeit gefechtsbereit!“

15.02.1971

Auf Befehl (138/70, vom 27.10.1970) des Ministers für Nationale Verteidigung wird das GKN gegründet, zuerst (1971 bis 1975) ist es der Standort Kalbe/Milde, nach der Fertigstellung der Kasernenanlage Stendal wird der gesamte Stab nach Stendal (ab 1975 – 1989) verlegt. Erster Kommandeur wird

Oberst Harald Bär

.

10.05.–31.06.1971

Strukturierung Kommando der GT in Pätz. Chef der GT

Generalleutnant Erich Peter

.

01.06.1971

In und um Berlin werden die neuen GR gebildet.

01.08.1971

Die GKN und GKS führen ab sofort ihre GR. An der Grenze zu Polen bleibt das GR Frankfurt/Oder und an der Grenze zur CSSR bleibt das GR Pirna bestehen, daraus werden später Grenzabschnitte. Der zu sichernde Abschnitt des Grenzkommandos Nord beträgt 575, 4 Km.

Oktober 1971

Auf Befehl Chef GT wird die Trennungslinie des GR-20 um drei Kilometer nach Süden verlegt. Die Länge des zu sichernden Abschnitts beträgt jetzt 578,4 Km.

Mai 1971

Gründung GAR-7 Halberstadt Die Unteroffiziersausbildung wurde von nun an zentral an der Unteroffiziersschule in Perleberg durchgeführt.

1971

Die neuen Planstellen werden eingeführt: GB: Stellvertreter des Bataillonskommandeurs für Technik und Ausrüstung, GK: Schirrmeister K

1971

Der Bau von BT-11 beginnt und einige Ortschaften werden aus dem Schutzstreifen herausgelöst.

1971

Zuführung neuer Technik: Jede Einheit hat jetzt 5 LO 1860, 5 Pkw (geländegängig, P-3 oder P-601) 5 Kräder

1972

Die Dienstvorschrift 318/0/002 Einsatz der Grenztruppen zur Sicherung der Staatsgrenze- Grenzbataillon und Grenzkompanie wird erlassen.

18. 01.1972

Der Zugführer Leutnant Lutz Meier wird bei seinem Grenzdienst aus dem Leben gerissen. Aus diesem Grunde wurde sein Zimmer als Traditionszimmer gestaltet und er ewig im Nachweis der Einheit geführt.

1972 (Februar)

Überprüfung der Grenzregimenter an der Grenze zur BRD durch das Ministerium für Nationale Verteidigung und schrittweise Einführung der Bataillonssicherung.

07.03.1972

Der Gedenkstein Leutnant Lutz Meier in Schierke wurde durch den 1. Sekretär der Bezirksleitung der SED Magdeburg persönlich enthüllt.

21.12.1972

Der Grundlagenvertrag zwischen DDR und der BRD.

1973

Mit der Errichtung von Grenzsignal- und Sperrzäunen wird begonnen.

1972 (Mitte)

Einführung der neuen Grenzordnung. Zahlreiche Orte wurden aus dem Grenzgebiet herausgenommen.

15.03.1973

Die dt.-dt. Grenzkommission setzt Arbeitsgruppe Grenzmarkierung ein.

Januar 1973

Jetzt immer wiederkehrende Tradition, der „Leutnant-Lutz-Meier-Gedenklauf“ um den Wanderpokal Kommandeur GR-20.

04.09.1973

Der erste Grenzstein wird gesetzt.

1973/74

Die Bataillonssicherung wird in den gesamten Grenztruppen eingeführt.

1974

Einführung des kleinen Grenzverkehrs. Diese entstandenen GÜST wurden nicht für den Warenverkehr genutzt.

04.02.1974

Die Grenztruppen werden mit dem „Karl-Marx-Orden“ von E. Honecker ausgezeichnet.

1974

Erstmals taucht der Begriff: „Harzgrenzer“ auf.

1974

Der Alkoholbefehl 30/74 wird erlassen.

03.07.1974

Protokollvermerk über den Abbau grenzüberschreitender Braunkohlevorkommen in Harbke und Helmstedt.

1975

Wettbewerbslosung: „Soldateninitiative 75“

1975

Die KSZE-Schlussakte von Helsinki wird unterschrieben.

18.11.1975

Der letzte Grenzstein wird gesetzt.

Bis 1975

Grenzvermessung Grenzkohlepfeiler Harbke / Helmstedt und Abbau aller Grenzzeichen und Lagerung in Magdeburg.

30.03.1976

Michael Gartenschläger demontiert im Raum Büchen eine SM-70.

01.12.1976

Die Grenztruppen bekommen die Bezeichnung:

„Grenztruppen der DDR“

und den Ärmelstreifen mit der Aufschrift: „Grenztruppen der DDR“

1976

Die DV 018/0/009 Zug/Grenzposten erscheint.

01.12.1976

Die Grenztruppen werden durch E. Honecker mit dem „Vaterländischen Verdienstorden“ in Gold ausgezeichnet.

1977

Die Losung für den sozialistischen Wettbewerb „Kampfkurs 77 – stets wachsam, kampfstark und gefechtsbereit!“

1978

Das Jahr stand unter der Losung „Für unser sozialistisches Vaterland – wachsam, und gefechtsbereit!“

1978

Das Leistungsabzeichen der GT ist nun keine staatliche Auszeichnung mehr.

26.08.1978

Oberst Sigmund Jähn fliegt mit Sojus 31 in den Weltraum.

29.11.1978

Protokoll über die Bestätigung der Markierung der Grenze DDR BRD, außer Elbe (93,7 km, Schnackenburg bis Wittenberge und Lauenburg bis Boizenburg) und Warme Bode (1,2 km).

01.12.1978

Die Grenze zur BRD ist mit 1205 km Grenzsignalzaun ausgerüstet.

03.02. – 01.03.1979

Woche der Waffenbrüderschaft (jedes Jahr).

31.07.1979

Generalmajor Klaus-Dieter Baumgarten

wird neuer Kommandeur der Grenztruppen.

1979

Das neue System der Grenzsicherung (Bataillonssicherung) wird ausprobiert im: I. Grenzbataillon Mellin/GR-23 Kalbe/Milde III. Grenzbataillon Mengelrode/GR-4 Heiligenstadt

1980

Die Losung für dieses Jahr lautete: „Kampfposition 80 – Mit den Waffenbrüdern vereint – stets wachsam und gefechtsbereit!“

1980

Befehl 04/80 des Stellvertreters des Ministers und Chef der GT über die Bildung von Sicherungskompanien (SiK). Die SiK-25 wird in Mönchhai stationiert.

1981

Jugendinitiative: „Blickpunkt Grenzsicherung!“

26.10.1981

Hoher Besuch im GR-20

Armeegeneral Heinz Hoffmann, Minister für NV

Ernst Goldenbaum, Vorsitzender der DBD Dr. Keil, Stellv. Vorsitzender der CDU Wolfgang Heyl, Vorsitzender der LDPD Prof. Dr. Homann, Vorsitzender der NDPD Generaloberst Heinz Keßler, Generalleutnant Lorenz, Chef der PV der GT, Generalmajor Bär und der 1. Sekretär der Bezirksleitung der SED Magdeburg.

01.12.1981

35. Jahrestag der Grenztruppen

1981

Befehl 13/81 zur Personalanalyse durch den Chef GT. AO 13/81 des StMCGT „Maßnahmen zur Durchsetzung der Hoheitsrechte an der Staatsgrenze zur BRD und zu Westberlin und zur Einhaltung zwischenstaatlichen Vereinbarungen über Grenzangelegenheiten“ AO 15/81 des StMCGT „Die Zusammenarbeit mit den einzelnen geführten FHG der GT durch Offiziere Grenzaufklärung und dafür bestätigten Grenzaufklärer“ AO 22/81 des StMCGT „Die Auswahl, Bestätigung und Ausbildung von Angehörigen der Grenztruppen der DDR als Grenzaufklärer und die systematische Kaderarbeit mit Grenzaufklärern“

25.03.1982

Die Volkskammer der DDR beschloss das Grenzgesetz.

April 1982

Den Grenztruppen wird im Grenzgebiet mit der neue Direktive des Sekretariats des ZK der SED mehr Verantwortung übergeben.

30.11.1982

Jetzt gibt es 5565 FHG der GT.

01.06.1983

In der 67. Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates wird der weitere Ausbau des Grenzsignal- und Sperrzaunes in der Tiefe im Schutzstreifen festgelegt.

05.10.1983

Erich Honecker kündigt den Abbau der Minen an.

31.10.1983

Befehl 65/83 des Ministers für Nationale Verteidigung über die Auflösung von GR-25 Oschersleben aus strukturellen Gründen. Gleichzeitig die AO 22/83 des Chef der GT zum gleichen Thema. Die Truppenfahne wird an das Militärarchiv Dresden übergeben. Das GR-20 Halberstadt übernimmt den GA des III. GB Hessen vom ehemaligen GR-25 Oschersleben. Der GA des I. und II. Grenzbataillons übernimmt das GR-23.

1983

Der Minister für Nationale Verteidigung besucht das GR-4 Heiligenstadt. Die positiven Ergebnisse der bisherigen Erprobung des neuen Systems der GS werden vorgestellt. Neue Veränderungen: Kräfte für das I. und II. GB (1.Staffel) werden in sechs Monaten ausgebildet. Kräfte für das III. GB (Hinterlandsicherung) werden nur noch drei Monate ausgebildet

1983

Die Grenzkompanien zur Sicherstellung der Grenzsicherung werden in den I. und II. GB gebildet.

22.06.1984

Der Minister für Nationale Verteidigung erlässt den Befehl 61/84 über den Abbau der Sperranlagen mit Splitterminen (bis 20.12.1984) und der Erdminen (bis 31.07.1985). In dem Bereich der ehemaligen Minen wurden 17 neue Grenzkompanien eingeführt.

1984

Der Alkoholbefehl 2/84 wird erlassen.

1984

Die bisherige GAKL Ausbildung in Mönchhai wird aufgelöst.

20.12.1984

Alle SM 70 sind abgebaut.

1984/85

Gingen die Mehrheit der Ausbildungskompanien zur dreimonatigen Ausbildung über.

23.02. – 01.03.1985

Woche der Waffenbrüderschaft (jährlich)

1985

Umrüstung auf UFT 700 System

19.06.1985

Mit der Anordnung Nr. 05/85 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde eine neue Schützenschnur eingeführt.

1985

Die Einführung des neuen erweiterten Systems den Grenzsicherung –Kompaniesicherung- wird in den Grenztruppen bis 30. 11. 1985 abgeschlossen. Das I. und II. Grenzbataillon eines jeden Grenzregiments übernehmen die Grenzsicherung und die III. GB werden zur Hinterlandsicherung eingesetzt.

15.10.1985

Die DV 018/0/008 Grenzkompanie erscheint.

01.12.1986

40. Jahrestag der Grenztruppen der DDR.

1986

Befragung im GAR-11 Eisenach zur Verbesserung der Uniformarten.

1989

Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR Vorschlag über die Anpassung der GT an die veränderte Militärdoktrin und Vorschlag der Bildung von Grenzbezirks- und Kreiskommandos.

16.06.1989

Befehl 37/89 des Stellvertreters des Ministers und Chef der Grenztruppen über Maßnahmen zur Reorganisation der Grenztruppen (Struktur 95). Inkrafttreten der neuen Struktur zum 01.12.1989.

Sommer 1989

Reorganisation der Grenztruppen. Das Grenzkommandos und die Grenzregimenter sowie die Grenzbataillone werden aufgelöst. Es werden Grenzbezirkskommandos (6) und Grenzkreiskommandos (16) gebildet, aus den Grenzkompanien werden Grenzwachen (ab März 1990) gebildet. Die Grenzkompanien (Erhöhung von bisher 93 auf 107) erhalten einen festzugewiesenen Grenzabschnitt mit ungefähr 13 km, vorher 15 km Länge. Zusätzlich werden neue Grenzkompanien geschaffen. Reservegrenzkompanie in den Grenzkreiskommandos Sicherungskompanien in den Grenzbezirkskommandos 5 Grenzkreiskommandos führen auch die Nachbarkreise und 5 Grenzkreise werden die Grenzkompanie unmittelbar durch das Grenzbezirkskommando geführt.

1989

Kommandeur GBK-1 Schwerin wird

OSL Grünwaldt

1989

Die 4 Grenzausbildungsregimenter (Grenze zur BRD) werden aufgelöst und es werden insgesamt zwei Grenzausbildungszentren gebildet, unter anderem das Grenzausbildungszentrum-16 Halberstadt.

1989

Die SIK-25 Dingelstedt/Mönchhai wird aufgelöst. Der größere Teil kommt nach Stendal (SIK-211/GBK-2 Stendal) und der Rest (SIK-111) nach Wittenburg (GKK-101)

01.08.1989

Die Grenzkreiskommandos werden gebildet

18.10.1989

Fernsehen der DDR zur Wahl von Egon Krenz als neuen Generalsekretär der SED.

01.11.1989

Auflösung des GAR-5 Glöwen.

09.11.1989

An diesem Donnerstag verkündet Schabowski gegen 19.00 Uhr auf einer Pressekonferenz „die Grenzen sind ab sofort offen“.

09.11.1989

Erst um 21.30 Uhr erfahren die führenden Militärs von der dramatischen Lage an der Grenze, besonders der Grenze zu WB. Die sonst als schießwütige Grenze vom Westen benannt, meistern diese schwierige Situation ohne einen Schuss abzugeben.

13.11.1989

Ab heute dürfen auch die Angehörigen der Grenztruppen in den Westen reisen.

16.11.1989

Präzisierung der Einreisen: „Angehörige der GT dürfen nur ohne Uniform die Grenze überschreiten!“

17.11.1989

Die ersten westlichen Zeitungen und Kataloge tauchen in den Stäben auf.

18.11.1989

Die Parteiinstruktion wurde außer Kraft gesetzt.

21.11.1989

Die Politische Hauptverwaltung der Grenztruppen wurde aufgelöst, die Offiziere wurden anderweitig untergebracht, z. B. zur Kontrolle an der GÜST. November Letzte Parteigruppenversammlung in den Bereichen der Stäbe und der Einheiten. Die Parteigruppen wurden aufgelöst, alle sollen sich den Grundorganisationen in den Wohnorten anschließen. Viele legten aber ihr Parteibuch nieder und traten somit aus der SED aus.

30.11.1989

Veränderungen im Grenzregime wurden durch den Ministerrat beschlossen, unter anderem wurde die Sperrzone beseitigt und nur noch der Schutzstreifen bildete das Grenzgebiet.

01.12.1989

Der letzte Feiertag der Grenztruppen der DDR

03.12.1989

Grenzöffnung Brocken

11.12.1989

Das letzte Mal wurde Pflegegeld für die Dienstwohnungen ausgezahlt.

14.12.1989

Das HA VI des Amtes für Nationale Sicherheit (Passkontrolle an der Grenze) wurde aufgelöst. Aufbau einer Passkontrolle durch die Grenztruppen.

1989 (Weihnachten)

SIK-111 Wittenburg wird aufgelöst

31.12.1989

Bau- und Montagestopp anlässlich der Umorganisation der GT.

01.01.1990

Die Grenztruppen sind alleine für die Passkontrollen verantwortlich.

01.01.1990

Die bisherige Anrede „Genosse“ fällt weg und wird durch die Anrede „Herr“ ersetzt. Diese Anrede war am Anfang für viele sehr gewöhnungsbedürftig.

05.01.1990

Allgemeine Diskussion über die Perspektivlosigkeit in den Grenztruppen nimmt zu, leider kommen keine Hinweise vom Kommando der Grenztruppen.

04.01.1990

Aufruf der Gewerkschaft in den Grenzschutzorganen der DDR

14.01.1990

Eine Neuerung: Die zusätzlichen Stunden der Kontrollen nach Dienstschluss können jetzt abgebummelt werden.

15.01.1990

Neues Gerücht kursiert: Die DM wird eingeführt!

17.01.1990

Perspektivlosigkeit und Unsicherheit nehmen zu.

01.02.1990

Einberufung der neuen Soldaten

15.02.1990

Der bisheriger Fahneneid wird durch das Gelöbnis ersetzt. „Ich gelobe: Der Deutschen Demokratischen Republik treu zu dienen und getreu dem Verfassungsauftrag ihre Staatsgrenzen zuverlässig zu schützen.“ Alle AGT müssen dieses neue Gelöbnis ablegen, wer es nicht macht, wird sofort entlassen.

02.03.1990

Durch den Ministerrat wurde die Bildung des Grenzschutzes beschlossen. Er ist bis zum 30.12.1990 zu bilden und dem Ministerium des Innern zu unterstellen (Stärke 28000 Mann meist Berufssoldaten und nur wenige Wehrpflichtige).

1990 (März)

Die betreffenden Ministerien erarbeiteten eine Konzeption zur Formierung des Grenzschutzes (wobei der BGS als Vorbild genommen wurde). Noch im Jahr 1990 sollte der Grenzschutz strukturiert sein.

13.03.1990

Alle dürfen sich jetzt einen Bart wachsen lassen, welch eine Errungenschaft.

18.03.1990

Mit dem Wahlsieg der „Allianz für Deutschland“ wurden die ersten Weichen für eine Vereinigung gestellt.

26.04.1990

Der neue Minister für Abrüstung und Verteidigung Rainer Eppelmann, der Chef des Stabes des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und die Führung der Grenztruppen kamen zu der Erkenntnis, dass der Aufbau der Grenzorgane an den östlichen Grenze Vorrang habe. Hier wollte man der Sicherung durch den BGS vorweg kommen.

07.05.1990

Der Zivildienst wird eingeführt, gleiche Dauer wie der Wehrdienst.

30.06.1990

Alle Kontrollen an der Grenze werden eingestellt.

01.07.1990

Die DM wird eingeführt. Umtauschkurs: Bis 4000 DM im Kurs 1:1 Alles andere darüber im Kurs 1: 2. Die Besoldung der AGT wird 1:1 umgetauscht.

20.07.1990

Die bisherigen Kokarden an den Mützen werden gegen die neuen sogenannten Reichskokarden ausgetauscht.

04.09.1990

Die letzte Einberufung der letzten neuen Soldaten.

21.09.1990

Befehl 49/90 durch den Minister für Abrüstung und Verteidigung Rainer Eppelmann über die Auflösung der Grenztruppen der DDR Letzte Struktur: Zentraler Auflösungsstab Pätz, Auflösungskommandos Stendal, Erfurt und Berlin-Rummelsburg

30.09.1990

Der Grenzschutz der DDR ist aufgelöst.

Die Grenztruppen bestanden somit: 43 Jahre 8 Monate 30 Tage

Objektstraße Stab GKN Stendal, links das Kulturhaus, rechts vorne die Wache und dahinter die zwei großen Blöcke.

Die Objektwache Stab GKN und das Kulturhaus mit Gaststätte

Die zwei großen Blöcke, vorne Stab, dahinter diverse Unterkünfte, Militärgericht, sowie Militärstattanwaltschaft. Alle vier Aufnahmen vom September 2016, Sammlung Werner Neumann

Das Objekt Stab GKN ist nur in einem geringen Teil vom THW genutzt. Rechts der Objektstraße sind alle Gebäude durch einen stabilen Metallzaun gesichert. Die Gebäude selber sind noch in einem guten Zustand, abgesehen von dem Kulturhaus und dem außerhalb des Objektes liegenden Parkplatz. Das Kulturhaus ist nicht gegen Vandalismus gesichert und der Parkplatz wird als Müllkippe benutzt.

DIE DURCHFÜHRUNG DER AUSBILDUNG IN DEN GRENZTRUPPEN DER DDR

(Aus dem Bericht von OSB (aus dem Internetforum der GT), sowie der Truppengeschichte der Unteroffiziersschule „Egon Schultz“ Perleberg und den Heften „Beiträge zur Geschichte der Grenztruppen“)

Natürlich kann man die Ausbildung in den Grenztruppen der DDR nur im jeweils zeitlichen Kontext sehen. So gab es beim Beginn des Aufbaus der damaligen Grenzpolizei in den Jahren von 1946 bis 1949 noch keine zentral geleitete und schon gar nicht eine einheitlich geleitete Ausbildung. So behalf man sich bei den Neuankömmlingen nur auf eine Einweisung und vertraute auf die Weitergabe von Erfahrungen der älteren Grenzpolizisten. Jegliche Art der Einweisung und der einfachen Ausbildung lag beim zuständigen Leiter der Grenzkommandanturen. Sie konnten Grenzposten aber auch Unterführer ernennen. Erst ab 1948/49 begann man mit einer einheitlichen Ausbildung, welche Kurse über 2 Wochen betrugen und die Unterführer wurden erstmalig zentral in Dresden ab dem März/April 1949 geschult. Dies wurde durch die Abteilung Grenze (Bereitschaften) der Landespolizeibehörden organisiert und durchgeführt. Da es noch nicht einheitlich war, gab es schon einzelne Unterschiede in den Landesbehörden. So gab es in Sachsen-Anhalt Lehrbereitschaften und in Mecklenburg waren die Grenzkommandanturen zuständig. Mit der Gründung der Schule in Sondershausen (01. 02.1951) wurden hier Offiziere und auch Unteroffiziere in Lehrgängen ausgebildet. Daneben gab es aber noch die Lehrgänge in den jeweiligen Bereitschaften. Dazu wurden ab April 1952 Ausbildungseinheiten in der Grenzbereitschaften für die Ausbildung der Unteroffiziere und Mannschaften gebildet. Dies änderte sich mit der Gründung von drei Unteroffiziersschulen (Dömitz, Groß Glienicke und Gera (die Unteroffiziersschule Gera wurde zuerst 1953/54 nach Meiningen und danach nach Dittrichshütte verlegt)), welche diese Ausbildung ab sofort übernahmen. Weiterhin wurden aber die Ausbildung der Mannschaften in den Bereitschaften und auch die Offiziersschule in Sondershausen belassen. Auf Grund der weiteren Zentralisierung wurde im Standort Dittrichshütte ein Lehr- und Ausbildungsregiment am 01.01.1956 gebildet und die Offiziersausbildung weiterhin in Sondershausen durchgeführt. Daneben gab es immer noch eine weitere Ausbildung in den einzelnen Grenzbereitschaften. Mit der Gründung der Grenzbrigaden (1957) gab es eine weitere zentrale Vereinheitlichung, mit jeweils einer Lehr-, Ausbildungs- und Reservebereitschaft in den Grenzbrigaden. Auch die Unteroffiziersschule und Offiziersschule in Dittrichshütte blieben weiterhin bestehen. Die Infanterieschule I in Plauen übernahm ab dem Jahr 1957 die Ausbildung der Grenzoffiziere, während die Politoffiziere in der Politschule Groß Glienicke (wurde später diese in die Bezirksparteischule Weimar verlegt) durchgeführt wurde. Als die NVA die Grenzpolizei übernahm, begann eine neue militärische Ausrichtung, dazu wurde die Infanterieschule I Plauen in die Offiziersschule der Grenztruppen (später Hochschule der Grenztruppen und nach Suhl verlegt) umgebildet. Aus den damals noch bestehenden Reservegrenzabteilungen wurden in 14 Grenzregimentern Grenzausbildungsbataillone gebildet. Sie bestanden aus drei GAbK (Soldaten) und einer UAbK (Unteroffiziere). Daneben gab es noch zwei zentrale Grenzausbildungsregimenter mit jeweils einem Unteroffiziersausbildungsbataillon und zwei Grenzausbildungsbataillonen (Soldaten). Mit der weitere Zentralisierung der Grenztruppen und der Bildung der drei Grenzkommandos (Nord, Süd und Mitte) wurde auch die gesamte Ausbildung vereinheitlicht. Neben der Offiziersschule/Offiziershochschule in Plauen (Ausbildung der Offiziere) gab es nun die Unteroffiziersschule VI in Glöwen und die Unteroffiziersschule VII in Potsdam (diese wurden 1973 als Unteroffiziersschule VI in Perleberg zentralisiert und die Unteroffiziersschule VII in Potsdam aufgelöst). Da die Kapazitäten in Perleberg zeitweise nicht ausreichten, wurden zwei Unteroffiziersausbildungskompanien im Standort Glöwen (Objekt GAR-5) untergebracht. Auch die Ausbildung der Soldaten wurde zentral in Grenzausbildungsregimenter (für Grenzkommando Nord in Halberstadt (GAR-7) und in Glöwen (GAR-5)) durchgeführt. Die Ausbildung von Spezialisten (Diensthundeführer (in Bautzen, danach Schenkendorf), Bootsausbildung sowie Nachrichtenausbildung (in Glowe auf Rügen, danach ab 01.08. 1964 Löcknitz, später Frankfurt-Oder)) wurde weiterhin dezentralisiert in anderen Standorten durchgeführt. Neu hinzu kam die Ausbildung der Fähnriche, welche zuerst in verschiedenen Standorten, wie Mönchhai, Nordhausen und später in Suhl durchgeführt wurden. Aus welchen Gründen auch immer, wurde die Offiziershochschule von Plauen in ein neu errichtetes Objekt in Suhl verlegt. Die gravierendste Veränderung gab es 1989 mit der Bildung der Grenzbezirkskommandos. So wurde das Grenzausbildungsregiment-5 Glöwen aufgelöst und aus dem Grenzausbildungsregiment-7 Halberstadt das Grenzausbildungszentrum-16 Halberstadt gebildet. Damit gab es nun nur zwei Grenzausbildungszentren, welche alle Soldaten für die Grenze zur BRD ausbilden sollten, das GAZ-16 Halberstadt und GAZ-36 Plauen. Sie waren direkt dem Kommando der Grenztruppen (Pätz) unterstellt.

Die Ausbildung der Soldaten

1946 – 1949

in Verantwortung der Leiter der Grenzkommandanturen und Grenzkommandos

2. HJ 1948

Die ersten breit angelegten Schulungen auf politischen und grenzfachlichen Gebiet werden durchgeführt.

1. Quartal 1949

Die Ausbildung erfolgt pro Woche mit 8 Stunden.

1. Halbjahr 1949

Die ersten Schulübungen mit dem Karabiner werden geschossen aber auch schon mit der Pistole.

Febr. 1949

Bisher gibt es aber nur vereinzelte Ausbildung.

Mai 1949

Alle neuen Grenzpolizisten erhalten einen 14tätigen Einweisungslehrgang.

Juli 1949

Der Beginn eines sechsmonatigen Ausbildungsprogrammes in allen Grenzbereitschaften.

1950 – 1957 Juni 1953

in Verantwortung der Grenzbereitschaften

Juni 1953

Die Ausbildungsziele werden oftmals nicht erreicht, die Waffen werden unzureichend beherrscht.

1957 – 1961

in den Lehrbereitschaften der Grenzbrigaden

1961 – 1971

in Grenzausbildungsbataillonen der Grenzregimenter

1971 – 1989

in Grenzausbildungsregimentern der Grenzkommandos (GAR 5 Perleberg, ab 73 Glöwen, GAR 7 Halberstadt, GAR 11 Eisenach, GAR 12 Rudolstadt, ab 84 Plauen, GAR 39 Berlin Rahnsdorf/ Wilhemsburg, GAR 40 Oranienburg)

1989 – 1990

in 2 Grenzausbildungszentren sowie den 2 GAR des GKM (GAZ 16 Halberstadt, GAZ 36 Plauen/ Eisenach, GAR 39 Wilhemsburg, GAR 40 Oranienburg)

1989

Bildung der Grenzausbildungszentren, Grenzausbildungszentrum-16 in Halberstadt.

Die Ausbildung der Unteroffiziere/Unterführer

1946 – 1949

in Verantwortung der Leiter der Grenzkommandanturen und Grenzkommando

1949

Beginn der ersten dreiwöchigen Unterführerlehrgänge in Verantwortlichkeit der Abteilungen Grenzpolizei und Bereitschaften der Landesbehörde in Dresden.

August 1949

Bildung der Ausbildungs- und Reservegrenzbereitschaft unter anderen in Aschersleben. Daraus entwickelte sich später die Schule der Volkspolizei.

Oktober 1949

Gründung von VP-Schulen an denen ein Großteil der Unterführer ausgebildet werden. Die Ausbildungszeit beträgt in der Regel 9 Monate.

01.02.1951

Gründung der zentrale Lehreinrichtung in Sondershausen. Weiterhin mehrmonatige Ausbildung im ehemaligen Schloss Stintenburg.

1950 – 1952

in den Grenzbereitschaften dezentral, zusätzlich zentrale Lehrgänge in Dresden. Ausbildung von 17 Tagen in der Reservegrenzabteilung Aschersleben, sowie im Anschluss eine drei monatige Ausbildung zum Unterführer.

15. April 1952

Gründung in allen Grenzbereitschaften von Ausbildungseinheiten, Ausbildung im Zeitraum von 10 Monaten von Unterführern.

1953 – 1956

Unterführer-/ Unteroffiziersschulen Dömitz, Groß Glienicke und Dittrichshütte (53/54 Gera/Meiningen)

1956 – 1957

(Gründung 01.01.1956, mit drei Ausbildungsbataillone) zentrale Ausbildung im Unteroffiziersausbildungsregiment Dittrichshütte

1957 – 1961

Unteroffiziersausbildungsregiment Dittrichshütte plus den Lehrbereitschaften der Grenzbrigaden

Beginn 1960

Ausbildung der Unteroffiziere mit Lehrbriefen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Chemie und Physik.

1961 – 1971

2 Unteroffiziersausbildungsbataillone (Standorte Römhild und Salzwedel) und 14 Grenzausbildungskompanien

1971 – 1973

(Mai) Unteroffiziersschule VI Glöwen und Unteroffiziersschule VII Potsdam werden gebildet.

1973 – 1990

(1. April 1973 Auflösung Unteroffiziersschule VII Potsdam, 07. Mai 1973 Eröffnungsappell Unteroffiziersschule VI Perleberg) zentral in der Unteroffiziersschule VI Perleberg, zusätzlich 2 Unteroffiziersausbildungskompanien in Glöwen.

Die Ausbildung der Fähnriche

Mit Einführung dieser Dienstlaufbahnrichtung ab 1971 erfolgte die Ausbildung dezentral nach Verwendung oder an die jeweiligen Schulen angegliedert.

1971

Nach der Einführung der Dienstgradgruppe erfolgte die Ausbildung je nach Verwendung in den jeweiligen Schulen.

Bis 1984

Die Grenztruppen bildeten in Dingelstedt und Nordhausen aus.

Ab 1984

Jetzt erfolgte die Ausbildung in Suhl an der Offiziershochschule.

Die Ausbildung der Offiziere

Ab dem 1. Februar 1951

in der (Offiziers-) Schule Sondershausen für Kommandeure.

1. Halbjahr 1949

Der erste Kommandoleiterlehrgang in Potsdam.

Mitte 1949

Die ersten Lehrgänge für Instrukteure und Lektoren in Meiningen.

Oktober 1949

Gründung von VP-Schulen an denen ein Großteil der Offiziere der Dienststellungen Zugführer und Kompaniechefs ausgebildet werden. Die Ausbildungszeit beträgt in der Regel 9 Monate. Die Ausbildung der Bereitschaftskommandeure erfolgt ausschließlich in der Sowjetunion in Priwolks bei Saratow. Die ersten 100 Offiziere reisen schon im Herbst 1949 dorthin. Diese Lehrgänge dauern 1 Jahr und werden bis 1954 durchgeführt.

Juni 1950

VP-Schule in Glöwen für Bereitschaften der Artillerie und für Polit in Torgau.

Oktober 1950

VP-Schule in Glöwen, sowie für Polit in Berlin-Treptow und Potsdam.

Ab 1951

Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Ausbildung an der Offiziersschule in Sondershausen (für Kommandeure).

Von 1955 – 1961

an der Infanterieschule I Plauen für Kommandeure. Zusätzlich Politschule Groß Glienicke und Bezirksparteischule Weimar für Politoffiziere.

1961 – 1984

Offiziersschule / OHS der Grenztruppen in Plauen.

1984 – 1990

Offiziershochschule Suhl

Die letzte Struktur Grenzkommando Nord (Stand 1989)

Vor der Gründung der Grenzkreiskommandos und der Grenzbezirkskommandos. Die Dislozierung der Grenzregimenter von der Ostsee bis zum Harz.

Das GKN hatte eine Grenzlänge von 575,4 km mit 5 GR zu sichern.

Stab Grenzkommando Nord – Stendal Bezirk Magdeburg

3500 Stendal, Gardelegener Straße, PF 88802

Luftlinie zum Stab Kommando der GT Pätz: 170 km

Entfernung zur Grenze: Tarnname: Postleitzahl: Siegelnummer: Gründung:

50 km Luftlinie Dekan, 88802, 941 15.02.1971 in Kalbe/Milde, danach Verlegung nach Stendal

Auszeichnungen:

07.11.1977 Vaterländischen Verdienstorden Gold

Letzter Kommandeur:

Oberst Lepa, Klaus

Sicherungsabschnitt:

Priwall (Ostsee) bis Benneckenstein (Harz)

Grenzsäulen:

von Nr. 1 Priwall bis Nr. 1036 Bach Sülze

Rechter Nachbar:

Grenzbrigade Küste Rostock

Unmittelbar angrenzend:

8. Grenzkompanie Brook und 12. technische Bootskompanie Barendorf/IV. GB Tarnewitz

Linker Nachbar:

Grenzkommando Süd Erfurt

Unmittelbar angrenzend:

1. GK Ellrich/I. GB Warteberg/GR-4 Heiligenstadt

Äußerste rechte Linieneinheit vom GKN:

1. Grenzkompanie Pötenitz / I. Grenzbataillon Selmsdorf / Grenzregiment-6 Schönberg

Äußerste linke Linieneinheit vom GKN:

8. Grenzkompanie Elend / II. Grenzbataillon Schierke / Grenzregiment-20 Halberstadt

Die Struktur Stab Grenzkommando Nord Stendal

Kommandeur

Ihm direkt unterstellt:

Leiter Unterabteilung Finanzökonomie

Leiter Unterabteilung Kader

Stellvertreter Kommandeur und Stabschef

Stellvertreter des Stabschef und Leiter der Unterabteilung des Operativen Stabes

Stellvertreter des Stabschefs für operative Arbeit

Bereich Stellvertreter Kommandeur und Stabschef

Leiter Unterabteilung Grenzaufklärung

Leiter Unterabteilung Nachrichten

Leiter Unterabteilung Org. / Auffüllung

Leiter Unterabteilung Innerer Dienst

Bereich Stellvertreter des Stabschefs

Leiter Unterabteilung Grenzsicherung

Leiter Unterabteilung OTA / Gefechtsbereitschaft

Leiter Unterabteilung Planung

Leiter Unterabteilung Information

Leiter Militärtopografischer Dienst

Stellvertreter Kommandeur und Leiter der Politabteilung

Stellvertreter Kommandeur für Ausbildung

Stellvertreter Kommandeur für Rückwärtige Dienst

Stellvertreter Kommandeur für Technische Ausrüstung

Direkt unterstellte Einheiten

Grenzregiment-6 „Hans Kollwitz“ Standort Schöneberg

Grenzregiment-8 „Robert Abshagen“ Standort Grabow

Grenzregiment-24 „Fritz Heckert“ Standort Salzwedel

Grenzregiment-23 „Wilhelm Bahnik“ Standort Kalbe

Grenzregiment-25 „Neidhardt von Gneisenau“ (bis 1983) Standort Oschersleben

Grenzregiment-20 „Martin Schwantes“ Standort Halberstadt

Grenzausbildungsregiment-5 „Gustav Sobottka“ Standort Glöwen/Potsdam

(mit Befehl 37/89 vom 16.06.1989 aufgelöst) Grenzausbildungsregiment-7 „Martin Hoop“ Standort Halberstadt

(mit Befehl 37/89 vom 16.06.1989 Umformierung zum Grenzausbildungszentrum-16 Halberstadt)

SiK-25 Dingelstedt/Mönchhai Postleitzahl: 88806

Stabskompanie 25 (StK-25) Stendal Postleitzahl: 80628

Pionierkompanie 25 (PiK-25) Oschersleben Postleitzahl: 80695

Baukompanie-25 (BauK-25) Gardelegen,

Stab- und Versorgungsbataillon Stendal, Sicherungskompanie-25

Dingelstedt/Mönchhai,

Musikkorps (MK Magdeburg) Stendal Sitz Magdeburg PLZ: 73527

Nachrichtenwerkstatt 25 (NW-25) Stendal Tarnname: Backwalze Postleitzahl: 88831

Verbandsnachrichtenzentrale 25 (VNZ-25) Stendal Postleitzahl: 68117

Kfz-Werkstatt 25 (KfzW-25) Postleitzahl: 80675

Waffenwerkstatt Glöwen

Auswerte-, Rechen- und Informationsgruppe 25 Stendal (ARIG-25)

Standortübungsplatz (StüP): Berge Tarnname: Kristallschale

Schulungsobjekt: (SO Elend) Elend Tarnname: Kapsel

Schulungsobjekt: (SO Ohrsleben) Ohrsleben Tarnname: Entleiher

Pionierferienlager: Arendsee

Im Bereich des Grenzkommando Nord liegend aber dem Kommando der GT oder anderen Kommandos unterstellt:

Versorgungslager 16 (VL-16): Tangermünde Tarnname: Schellengeläut Postleitzahl: 79252

Nachrichtenwerkstatt-16 Magdeburg

Hubschrauberstaffel 16: „Albert Kuntz“ Nordhausen Tarnname: Presslufthammer

Hubschrauberlandeplatz Salzwedel, 3560 Salzwedel PSF 81096

Unteroffiziersschule VI „Egon Schulz“ 2910 Perleberg, Karl-Liebknecht-Straße, Verleihung: Ehrenname: 01.03.1974 Tarnname: Wechselrahmen Postleitzahl: 18185 Siegelnummer: 905+990

Militärgericht Magdeburg Sitz Stendal

Grenzausbildungszentrum 16 (GAZ-16) Halberstadt – Dingelstedt Tarnname: Dorfgemeinde

Nachrichtenwerkstatt-16 Magdeburg/Rothensee

Die Grenz- und Ausbildungsregimenter

Grenzregiment-6 „Hans Kollwitz“ Schönberg

Grenzregiment-8 „Robert Abshagen“ Grabow

Grenzregiment-24 „Fritz Heckert“ Salzwedel

Grenzregiment-23 „Wilhelm Bahnik“ Kalbe

Grenzregiment-20 „Martin Schwantes“ Halberstadt

Grenzausbildungsregiment-5 „Gustav Sobottka“ Glöwen

Grenzausbildungsregiment-7 „Martin Hoop“ Halberstadt

GRENZREGIMENT– 6 „HANS KOLLWITZ“ STANDORT SCHÖNBERG, BEZIRK ROSTOCK

2440 Schönberg, Straße des Friedens 6, PF 38902, Siegelnummer 906

Gründung: 1961, Truppenfahne seit: 1962, Namensverleihung am: 07.10.1977, auf Befehl des MNV (Armeegeneral Heinz Hoffmann) erhielt der Truppenteil den verpflichtenden Namen „Hans Kollwitz“ verliehen. Im Auftrag des Ministers überreichte der Kommandeur des Verbandes, Generalmajor Bär diese Auszeichnung.

Zu sichernder Grenzabschnitt: Priwall (Ostsee) bis südwestlich Grenzknick Leisterförde (Postenpunkt Pieperkaten (Piepereichen))

Länge des Grenzabschnitts: 116,10 km (Stand achtziger Jahre)

Grenzsäulen: rechte Grenzsäule Nr. 1 Priwall linke Grenzsäule Nr. 236 (bei Leisterförde)

Besonderheiten im Grenzabschnitt: Der Übergang zur Grenzbrigade Küste (mit einem Hinterlandsicherungszaun an der Ostsee bis zum Ort Barendorf), der Dassower See (gehörte zur BRD), das Ufer war DDR-Gebiet, der Schaalsee mit der Sicherung durch einen Grenzbootzug und die Insel Stintenburg, sowie der Ratzeburger See.

Trennungslinie zum GR-8: Grenzsäule 237, Großer Grenzknick nördlich von Schwanheide

Rechter Nachbar: Grenzbrigade Küste Rostock

Unmittelbar rechts angrenzend: 8.Grenzkompanie Brook und 12. technische Bootskompanie Barendorf/IV. GB Tarnewitz

Linker Nachbar: Grenzregiment-8 Grabow

Unmittelbar links angrenzend: 1. GK Zweedorf/I. GB Nostorf/ GR-8 Grabow

Äußerste rechte Linieneinheit vom GR-6: 1. GK Pötenitz/ I. GB Selmsdorf

Äußerste linke Linieneinheit vom GR-6: 8.GK Leisterförde/ II. GB Lassahn

Letzter Kommandeur: Major Heinze, Michael

Direkt unterstellte Einheiten (letzte Struktur):

Nachrichtenkompanie-6

Klein Siemz

Instandsetzungskompanie-6

Wahrsow (bei Schönberg)

Pionierkompanie- 6

Wittenburg

Pioniergerätelager

bei Zarrenthin

Kfz-Instandsetzungszug-6 Wahrsow

I. Grenzbataillon Selmsdorf

1. GK Pötenitz, 2. GK Selmsdorf,

3. GK „Siegfried Apportin“ Palingen,

4. GK Utecht, KpSiGsi Selmsdorf,

II. Grenzbataillon Lassahn

5. GK Groß Thurow, 6. GK Kneese

7. GK Zarrentin, 8. GK Leisterförde,

KpSiGsi Lassahn, Grenzbootszug Lassahn

III. Grenzbataillon Schönberg

9. GK Lütgenhof, 10. GK Schattin,

11. Grenzkompanie „Gerhard Hofert“ Schlagbrügge,

12. Grenzkompanie Gallin

Die Grenzübergangsstellen im Bereich des GR-6

GÜST Straße Selmsdorf – Sicherungszug Selmsdorf

GÜST Eisenbahn Herrnburg – Sicherungszug Palingen

GÜST Autobahn-24 Zarrentin – Sicherungszug Zarrentin

Reserveobjekte: Schlagresdorf und Zarrentin

Die verliehenen Auszeichnungen:

Ehrenname „Hans Kollwitz“

07.10.1977 GR-6

Ehrenname „Gerhard Hofert“

1989

11. GK Schlagbrügge

Ehrenname „Siegfried Apportin“

1988

3. GK Palingen

Die Regimentskommandeure

1960 – 1969

Oberstleutnant

Alster, Willi Hinz Behrendt Neubauer

1983

Oberstleutnant

Schönebeck

(Vertretungsweise wurde das GR-6 aber durch OSL Grunwald geführt.)

1988

Oberstleutnant

Grunwaldt

1989

Major

Heinze, Michael

Die Geschichte des Truppenteils

Schon Ende November1946 begann man auf Anordnung der sowjetischen Militäradministration mit der teilweisen Sicherung der Grenze Mecklenburgs durch Grenzpolizeieinheiten. Sie hatten die Aufgaben die damalige Demarkationslinie zu den westdeutschen Ländern zu sichern. Im Land Mecklenburg wurde von der Landespolizeibehörde eine Grenzpolizei in einer Stärke von 375 Mann aufgestellt. Sie wurde in vier Stabsgruppen geteilt, so gab es unter anderen die Stabsgruppe I in Lüdersdorf und die Stabsgruppe II in Neu Gülze. Die Grenze an der Ostsee wurde von ihnen nicht gesichert.

Schon kurze Zeit später wurde diese in der Deutschen Verwaltung des Innern zusammengefassten Grenzpolizeieinheiten verstärkt und bekamen die erste Struktur. Sie wurden in Abteilungen, Kommandanturen und Kommandos aufgeteilt. So gab es unter anderen 1947 die Grenzpolizeiabteilung Gadebusch. Im Jahr 1948 wurden diese Grenzpolizeiabteilungen in Grenzbereitschaften umbenannt. Im Raum Mecklenburg gab es die Grenzbereitschaft Gadebusch, daraus entwickelte sich 1948 bis 1957 die Grenzbereitschaft Schönberg und Zarrentin, sowie auch Wittenburg. Diese Grenzbereitschaften wurden ab 1957 nummeriert und so bekam die Grenzbereitschaft Schönberg die Nr. 6 und die Grenzbereitschaft Wittenburg die Nummer 7. Die Grenzbereitschaft-6 Schönberg sicherte von der Ostsee bis südlich der Naht Kneese. Im Jahr 1961 wurden die Grenzbereitschaften zu Grenzregimentern umformiert, dabei behielten sie ihre Nummerierungen. Der Dassower See gehörte komplett zur Stadt Lübeck, es gab hier keinen Bootseinsatz der GT. Die Sicherung erfolgte nur am DDR-Ufer. Die BRD-Fischer mussten aufpassen, dass sie nicht mit ihren Booten an das Ufer kamen. Das Grenzregiment-6 gehörte zur Grenzbrigade-3 Perleberg. Der linke Nachbar war das GR-8 Grabow, die südliche Naht war Leisterförde vom GR-8 Grabow. 3 Grenzbataillonen waren es in jedem Grenzregiment der GT, hier waren es bis 1974 im GR-6 weiterhin nur zwei GB. Erst ab 1974 wurde dann das 3. Grenzbataillon eingeführt. Ab 1971 gab es nur zwei Grenzbataillonen mit je 6 Grenzkompanien. Am 4. September 1973 um 11.25 Uhr begann man bei Schlutup Lübeck den ersten Grenzstein (er wurde durch die DDR geliefert) durch einen Vermessungstrupp und Mitgliedern der AG Grenzmarkierung zu setzen, dadurch wurde die Grenze der DDR um 2 Meter in Richtung BRD verlegt. Die Grenzsicherung zum rechten Nachbarn Grenzbrigade Küste wurde mit einem Hinterlandsicherungszaun an der Ostsee bis zur Ortschaft Barendorf durchgeführt. Der Schaalsee wurde mit Grenzbooten gesichert. Der dafür vorgesehene Grenzbootzug war in Lassahn stationiert. Der Grenzverlauf folgte der Hochwasserlinie, wenn also Niedrigwasser war, gehörte der freigelegte Strand zum Westen. Die Grenzsicherung am Ort Dassow erfolgte durch eine Mauer zum Wasser hin. Der Schaalsee und der Ratzeburger See wurden durch den technischen Zug des BGS (GSA 1/7) mit zwei Coronett-Booten bestreift. Diese lagen in festen Bootshäusern. In dem Bereich Schaalsee Niendorfer Binnensee durften auch Fischer aus Zarrentin und Lassahn (beide Orte in der DDR) in den zur BRD gehörenden Teil des Sees befahren. Zur Kontrolle durch die GT mussten die Fischerboote jeweils zwei Flaggen (immer unterschiedliche Farben und bei jeder Fahrt eine andere Farbkombination, dies wurde durch die GT festgelegt) zeigen. Den Grenzposten waren diese Farbkombinationen bekannt. Das Gut Stintenburg ist eine Insel (Sperrgebiet) im Lassahner See und ist durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Dort waren unterschiedliche Einheiten untergebracht. Es gibt Hinweise, dass ein Ausbildungsobjekt der HA I als GT Objekt getarnt war. Für die Grenzsicherung durch die GT gab es einen Bootszug in Lassahn. Auf der Höhe Schwedenschanze soll es einen Tunnel unter den Grenzsicherungsanlagen gegeben haben.

Am Ort Roggendorf an der B208 auf dem Hellberg gab es einen Posten (Falke) des Funk-und Funktechnischen Aufklärungsbataillons-5 (FuFu-TAB-5). Eine UKW-Aufklärung für den Bereich Lübeck) gab es östlich von Utecht / Schattin (Ratzeburger See) in Schlagsülsdorf.

Außerdem gab es die Funktechnische Kompanie-432 (Groß Malzahn) mit FuTk-432 und anderen Radaranlagen und Hubschraubern (KHG-17) (Steffenhagen / Basepohl), deren Unterkunft war in Schlagresdorf.

Im Bereich der Seen gab es unterschiedliche Sicherungsmaßnahmen.

So gab es Bereiche, in denen zwischen zwei Metallgitterzäunen Minenfelder waren oder es gab die Selbstschussanlagen. Der Lankower See wurde von Ufer zu Ufer (quer über den See) mit einer Spezialsperre gesichert. Nördlich von Mechow (an der ehemaligen Ortschaft Neuhof) gab es eine Hundelaufanlage zwischen einen Metallgitterzaun. 1985 war der Sicherungsbereich von der Ostsee (Priwall) bis den Bereich zwischen Leisterförde und Schwanheide. Diese neue Struktur 1985 beinhaltete das I. und II., welche die unmittelbare Grenzsicherung und das III. Grenzbataillon, welche die Hinterlandsicherung durchführten. Das I. und II. Grenzbataillon hatten jeweils eine Sicherstellungskompanie für die Grenzsicherung. Der Stab des III. Grenzbataillons war am Standort des Regimentsstabes in Schönberg angesiedelt. Ab 18.08.1989 gab es die letzte große Umstrukturierung. Das Grenzregiment-6 wurde aufgelöst und daraus wurden Grenzkreiskommandos gebildet, welche dem Grenzbezirkskommando Schwerin unterstanden. Den Grenzkreiskommandos unterstanden die Grenzkompanien.

Die Zeittafel

1946

Aufstellung der Grenzpolizeieinheiten in Mecklenburg

1947

Grenzpolizeiabteilung Gadebusch

1948 – 1957

Grenzbereitschaften Gadebusch, später Schönberg und Zarrentin, später Wittenburg

1957

Grenzbereitschaft-6 Schönberg

1957

Dislozierung Grenzbereitschaft-6 von der Ostsee bis südlich der Naht Kneese.

1960 – 1969

Kommandeur

Oberstleutnant Alster, Willi

1961-1971

GR-6 südliche Naht Kneese zum GR-7 Wittenburg

07.10.1962

Übergabe der Truppenfahne

1971

GR-6 südliche Naht Leisterförde zum GR-8 Grabow, Sicherung mit zwei Grenzbataillonen.

1973 (04.09.)

Um 11.25 Uhr wurde bei Lübeck – Schlutup durch einen Vermessungstrupp und Mitgliedern der AG Grenzmarkierung der erste Grenzstein gesetzt

1974

Einführung des III. Grenzbataillons

1974

Dislozierung GR-6, von Priwall bis Ortschaft Leisterförde

07.10.1977

Verleihung Ehrenname „Hans Kollwitz“

1983

Beginn pioniertechnischer Ausbau II. GB Schattin und III. GB Lassahn

1985

Einführung der neuen Struktur im GR-6, zwei Grenzbataillone für die Grenzsicherung und das 3. GB für die Hinterlandsicherung.

1988

Verleihung Ehrennamen „Siegfried Apportin“ der 4. GK Palingen

1989

Verleihung Ehrennamen „Gerhard Hofert“ der 6. GK Schlagbrügge

18.08.1989

Letzte große Umstrukturierung, Bildung der Grenzkreiskommandos und Gründung GKK-101 Grevesmühlen/Gadebusch mit 7 GK, 1 RGK, Güst Selmsdorf und eine NaKp.

1989

GKK 102 Wittenburg

01.09.1989

Zur Führungsbereitschaft Stufe III wird übergegangen.

04.11.1989

Bei Einsätzen außerhalb des Schutzstreifens dürfen keine Schusswaffen mehr mitgeführt werden.

09.11.1989

Gegen 24.00 Uhr Grenzöffnung GÜST Horst nach Lauenburg (Elbe).

14.11.1989

Die 6. GK Lüttgenhof wird herausgelöst und zum SiZ Güsten umformiert.

23.01.1990

Es gibt nur noch die Grenzüberwachung.

01.05.1990

Der Befehl zur Grenzüberwachung, in deren Folge das GKK-101 umgewandelt wird. Neue Struktur: 4 Grenzwachen, 4 Grenzübergangsstellen und eine Na-Kp.