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Die Alchimie ist uralt wie die Menschheit selber. Es braucht wohl nicht besonders gesagt werden, dass unter Alchimie gewöhnlich die Kunst unedle Metalle in edle, Gold oder Silber zu verwandeln, zu verstehen ist. Die Alexandriner beschäftigten sich mit Alchimie und im Jahre 640, dem Jahre der Einnahme Ägyptens, sollen die Araber die Ausübung dieser Kunst übernommen haben. Im 13. Jahrhundert berichtet der berühmte Gelehrte Vincentius Bellovacensis in einer Schrift ausführliches über Alchimie. In dieser Kunst wurde er jedoch von dem Dominikaner Albertus Magnus übertroffen, welcher ein Adept war. Die Alten waren tiefer in die Mysterien der Natur eingedrungen, als es bisher die Vertreter der modernen Wissenschaft vermochten, und neben der Astrologie und Medizin beschäftigten sie sich auch ganz besonders mit der Alchimie. Inhaltsverzeichnis Alchemie und Lebenselixier Was unter Alchimie zu verstehen ist. Die Farben der Elemente oder Tattwas Die Tattwalehre der Inder von Shankaracharya Die Verwandlung der Metalle in Gold. Das Lebenselixier Die Quintessenz 1. Prima Materia 2. Lapis Philosophorum 3. Mercurius Vitae 4. Tinctura Physicorum Die Bewusstseinsreiche im Weltall Die Bewusstseinsreiche im Menschen und im Weltall Das Geheimnis der Zahl Sieben in der Alchimie. Bedeutung und Wirkung der Farben und Töne Farben und Schwingungen (Bewusstseinszustände) der 7 Prinzipien im Mikrokosmos und Makrokosmos und die Wechselbeziehungen zwischen beiden. Der Mensch als Alchimist. Die 7 Prinzipien als Schlüssel zum Menschenrätsel Das Geheimnis der Unsterblichkeit. Selbstveredlung und Wiedergeburt
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Seitenzahl: 115
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Das große Mysterium
Johann Baptist Wiedenmann
Verlag Heliakon
2024 © Verlag Heliakon, München
Umschlaggestaltung: Verlag Heliakon
Titelbild: Arbeitsteppich des 18. Jhs., Stich
Vertrieb: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
www.verlag-heliakon.de
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im In dnb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
Alchemie und Lebenselixier
Was unter Alchimie zu verstehen ist. Die Farben der Elemente oder Tattwas
Die Tattwalehre der Inder von Shankaracharya
Die Verwandlung der Metalle in Gold. Das Lebenselixier
Die Quintessenz
1. Prima Materia
2. Lapis Philosophorum
3. Mercurius Vitae
4. Tinctura Physicorum
Die Bewusstseinsreiche im Weltall
Die Bewusstseinsreiche im Menschen und im Weltall
Das Geheimnis der Zahl Sieben in der Alchimie. Bedeutung und Wirkung der Farben und Töne
Farben und Schwingungen (Bewusstseinszustände) der 7 Prinzipien im Mikrokosmos und Makrokosmos und die Wechselbeziehungen zwischen beiden.
Der Mensch als Alchimist. Die 7 Prinzipien als Schlüssel zum Menschenrätsel
Das Geheimnis der Unsterblichkeit. Selbstveredlung und Wiedergeburt
Die Alchimie ist uralt wie die Menschheit selber. Es braucht wohl nicht besonders gesagt werden, dass unter Alchimie gewöhnlich die Kunst unedle Metalle in edle, Gold oder Silber zu verwandeln, zu verstehen ist. Die Alexandriner beschäftigten sich mit Alchimie und im Jahre 640, dem Jahre der Einnahme Ägyptens, sollen die Araber die Ausübung dieser Kunst übernommen haben. Im 13. Jahrhundert berichtet der berühmte Gelehrte Vincentius Bellovacensis in einer Schrift ausführliches über Alchimie. In dieser Kunst wurde er jedoch von dem Dominikaner Albertus Magnus übertroffen, welcher ein Adept war.
Die Alten waren tiefer in die Mysterien der Natur eingedrungen, als es bisher die Vertreter der modernen Wissenschaft vermochten, und neben der Astrologie und Medizin beschäftigten sie sich auch ganz besonders mit der Alchimie.
Als sich die Wissenschaft mehr den materiellen Erscheinungen in der Natur zuwandte, verschwanden die geistigen Dinge allmählich aus ihrem Gesichtskreis und wurden zuletzt ganz abgeleugnet. Man betrachtet z. B. heute noch die großen Lehrer der Metaphysik und der Psychologie als abergläubische oder sich selbst täuschende Menschen, oder man wirft ihnen Taschenspielerei, Quacksalberei und Betrug vor. Dass diese Dinge vorkommen, lässt sich nicht leugnen. Man bedenke aber, dass überall, wo eine Nachahmung stattfindet, ein Original vorhanden gewesen sein muss. Dies ist auch bei der Alchimie der Fall.
Im Jahre 1648 erhielt Kaiser Ferdinand III, welcher in Prag residierte, von einem gewissen Jok. Conr. Richthausen einem Gramm rotes Pulver geschenkt mit dem Bemerken, dasselbe sei der berühmte Stein der Weisen. Richthausen gab an, dass er das Pulver von einem verstorbenen Freund namens La Busardiere erhalten habe. Um die Wahrheit der Sache festzustellen, ließ Kaiser Ferdinand den Oberbergmeister Graf Ruß in seiner Gegenwart eine Probe machen. Dieser tat mit dem Gran Tinktur Projektion auf drei Pfund erhitztes Quecksilber und erhielt zwei Pfund elf Lot reines Gold. Die Tinktur hatte also 18 000 Teile Quecksilber verwandelt.
Der Kaiser war darüber hocherfreut, ernannte Richthausen zu einem Freiherrn und verlieh ihm das Amt eines ungarischen Kammergrafen. Ferdinand III. schenkte den Angaben Richthausens, er habe diese Tinktur von einem Verstorbenen erhalten, keinen Glauben, was daraus hervorgeht, dass der Kaiser den unbekannten Adepten öffentlich auffordern ließ, sich bei ihm zu melden und ihm 100 000 Taler zusicherte. Es meldete sich aber natürlicherweise niemand. Daher stammt auch der Ausspruch von Hans Sachs, den dieser in seiner Geschichte Kaiser Maximilian mit dem Alchimisten anführte:
O Kaiser Maximilian!
Wellicher diese Künste kan,
Sieht Dich noch römisch Reich nit an.
Dass er Dir solt zu Gnaden gan.
Eine mysteriöse Gestalt in der Geschichte der Alchimie ist der Adept J. Philaleth, welcher unter verschiedenen Namen bekannt ist. Dieser soll eine Tinktur im Besitze gehabt haben, von welcher ein Gran eine Unze Quecksilber in Tinktur zweiter Ordnung, von dieser wieder ein Gran eine weitere Unze Quecksilber in Tinktur dritter Ordnung und so bis zur fünften Ordnung verwandelte; von der letzteren verwandelte ein Teil 19000 Teile Quecksilber in Gold.
Auf welche Weise die Kunst der Alchimie oft vorgetäuscht wird, soll hier nur angedeutet werden: der angebliche Alchimist hat ein falsches Goldstück, er verspricht, dass solches im Feuer größer und schwerer werden müsse. Er verbirgt aber in einer ausgehöhlten oder gespaltenen Kohle ein echtes Goldstück, von welchem das falsche Goldstück an Gewicht bedeutend übertroffen wird. Um seinem Vorhaben ein Ansehen zu geben, beschäftigt er sich mit geringen Dingen wie Salpeter, Operment, Kampfer u. dergl. Wenn nun das falsche Goldstück verbrannt ist, so hat er sein Werk vollbracht.
Ein anderer Trick, welcher oft angewendet wurde, ist folgender: der angebliche Alchimist kauft ziemlich viel Quecksilber, verbirgt in demselben Gold, bringt dem Verkäufer dasselbe wieder zurück, indem er angibt, dass er Geld nötig habe und der Verkäufer möge es zu dem Verkaufspreise zurücknehmen, da er das Quecksilber nicht wie er ursprünglich meinte, gebrauchen könne. Da es ihm aber zu seiner Kunst vorzüglich tauge, so möchte ihm der Kaufmann dasselbe aufheben. Er habe Hoffnung bald jemand zu finden, welcher ihn zu dergleichen Arbeiten mit Quecksilber annehme. Infolge dieser Vorspiegelungen erwachen in dem Kaufmann goldene Luftschlösser und er erklärt sich bereit, dem Alchimisten diese Gefälligkeit zu erweisen. Er hegt keinen Argwohn, kauft doch sein Lehrmeister das Quecksilber selbst von ihm oder von einem seiner Mitbürger, und es zeigt ihm derselbe ja sein Verfahren bis auf alle Kleinigkeiten. Zuletzt kommt der fleißige Schüler soweit, dass er selber Gold machen kann, d. h., der Versuch wird ihm so lange gelingen, als Gold im Quecksilber vorhanden ist. Ist dieses zu Ende und hat der Alchimist seinen Gehilfen genügend geschröpft, so verschwindet er mit seinem Verdienste, der meistenteils nicht klein ist.
Wenn nun der Gehilfe noch mehr Quecksilber einkauft, so wird er bald finden, dass dessen Gold tingierende Kraft mit dem Meister dieser Kunst ohne alle Hexerei auf immer verschwunden ist.
Auf diese und ähnliche Weise wurde die Alchimie in Misskredit gebracht, ähnlich wie die Astrologie, der Spiritismus und andere damit verwandte Wissenschaften durch Scharlatane herabgewürdigt und zum Teil als Betrug erklärt wurden.
Was wahr ist, bleibt immer wahr, wenn es auch zeitweise durch die Lüge verdeckt wird. Wer in allem nach der Wahrheit forscht, wird sich durch die Lüge niemals völlig irreführen lassen.
Infolge der Kenntnis des so sehr verlachten und angezweifelten Alkahest — des Universal-Lösungsmittels, jenes Agens, welches Paracelsus und J. Baptist von Helmont für ein bestimmtes Fluid mit den nachfolgend beschriebenen Wirkungen in der Natur halten, „sollen die Alten imstande gewesen sein, alle irdischen Körper, sowohl homogene, als auch zusammengesetzte, in ihr ens primum, den Urstoff, aus dem sie bestehen, zu verwandeln oder in eine homogene konsistente und trinkbare Flüssigkeit, die sich mit Wasser und den Säften aller Körper vereinigen und doch ihre radikalen Fähigkeiten beibehalten wird; und wenn wiederum mit sich selbst vermischt, wird sie dadurch in reines elementares Wasser verwandelt.“
Es ist sicher, dass alle Körper, alles was existiert, ursprünglich von einem ersten Stoffe herstammen, „und dass dieser Stoff nach den Lehren der Astronomie, Physik und Geologie ein Fluid gewesen sein muss.“ (Isis entschleiert I, 50.) Hier heißt es weiter: „Warum sollte das Gold — von dessen Erzeugung unsere Gelehrten so wenig wissen — nicht ursprünglich eine einfache oder basische Gold-Materie gewesen sein, ein schweres Fluid. Das, wie van Helmont sagt, aus seiner eigenen Natur oder durch die starke Anziehung seiner Teilchen später eine feste Form annahm? Sehr wenig Albernheit scheint gerade in dem Glauben an ein universales ens zu liegen, das alle Körper in ihr ens genitale auflöst. Van Helmont nennt es das höchste und wirksamste aller Salze, welches, da es den Grad der Einfachheit, Reinheit, Feinheit erreicht hat, sich allein der Fähigkeit erfreut, unverändert und unverletzt durch die Gegenstände zu bleiben, worauf es wirkt, und die unempfindlichsten und widerspenstigsten Körper aufzulösen, wie auch Steine, Edelsteine, Glas, Erde, Schwefel, Metalle usw. in ein rotes Salz zu verwandeln, das an Gewicht dem aufgelösten Stoffe gleich ist, und das mit solcher Leichtigkeit wie heißes Wasser Schnee schmilzt.“ (Ebenda.)
Dieses Fluid ist es, von dem die Verfertiger des geschmeidigen Glases behaupteten, dass gewöhnliches Glas, mehrere Stunden lang hineingetaucht, die Eigenschaft der Geschmeidigkeit erwerbe.
In der Entschleierten Isis von H. P. Blavatsky ist im 1. Bande, Seite 50 ein Teil einer Vorlesung des bekannten Wendell Philipp aufgeführt, worin es über die verlorenen Künste heißt: „Die Chemie der ältesten Periode hatte einen Punkt erreicht, dem wir uns noch nicht einmal genähert haben.“ Das Geheimnis des geschmeidigen Glases, das, „wenn es an einem Ende gehalten wird unter seinem eigenen Gewichte in 20 Stunden zu einem feinen Faden dahinschwindet, den man um das Handgelenk legen kann,“ würde in unseren zivilisierten Ländern ebenso schwierig nachzumachen sein, wie der Flug nach dem Monde.
Die Fabrikation eines Glasbechers, der unter der Regierung des Tiberius von einem Verbannten nach Rom gebracht wurde, ein Becher, „den er auf das Marmorpflaster schmetterte und der von dem Falle weder zerquetscht, noch zerbrochen wurde,“ und der, als man ihn „etwas ausbauchte,“ leicht wieder mit dem Hammer in die richtige Form gebracht werden konnte, ist eine historische Tatsache. Wenn sie jetzt angezweifelt wird, geschieht es bloß, weil die Modernen nicht dasselbe tun können. Und dennoch können in Samarkand und einigen Klöstern Tibets solche Becher und Glaswaren bis auf den heutigen Tag gefunden werden, ja es gibt Personen, welche den Anspruch erheben, dasselbe tun zu können infolge ihrer Kenntnis des — Alkahests.“ — H. P. Blavatsky berichtet in dem erwähnten Werke von einem Korrespondenten der Theosophischen Gesellschaft, ein bekannter praktischer Mediziner, der auch die okkulten Wissenschaften mehr als dreißig Jahre lang studierte und den Erfolg hatte, zu erhalten, was er das wirk1iche Goldöl nennt, das Primärelement. Chemiker und Physiker haben es gesehen und untersucht, und sie waren zu dem Ergebnisse gelangt, oder vielmehr gezwungen zuzugeben, dass sie weder wüssten wie es gemacht würde, noch dass sie dasselbe tun könnten. Dass er wünscht, sein Name solle unbekannt bleiben, ist nicht zu verwundern; lächerliches und öffentliches Vorurteil sind bisweilen gefährlicher als vor Zeiten die Inquisition. Diese adamische Erde ist der nächste Nachbar zum Alkahest und eines der wichtigsten Geheimnisse der Alchimisten. Kein Kabbalist wird es der Welt offenbaren. Denn wie er es in dem wohlbekannten Jargon ausdrückt: „es würde die Adler der Alchimisten erklären und wie die Schwingen der Adler beschnitten werden,“ ein Geheimnis, das zu lernen Thomas Vaughan (Eugenius Philaleth) zwanzig Jahre kostete.“
Albertus Magnus sagt uns in einer Schrift, dass er um der Alchimie willen viele Jahre hindurch die verschiedensten Orte, Länder und Schlösser besucht habe, und dabei zuletzt zur Einsicht gekommen sei, dass alle, welche sich auf die Alchimie gelegt hätten, Gelehrte und Ungelehrte, Äbte und Adelige, Reiche und Arme, ihre Kosten umsonst aufgewendet hätten. Da habe er denn selbst angefangen praktisch zu arbeiten und gefunden, „dass eine Verwandlung der Metalle in Gold und Silber möglich sei. Was die Verwandlung eines Metalles in ein anderes betrifft, so lässt sich nicht bestimmt darüber urteilen. Das ist Sache der Alchimie, und zwar der Hauptgegenstand derselben, aber eine ausgemachte Sache, weil man aus den eigentümlichen Merkmalen eines jeden Metalls leicht und unzweifelhaft erkennt, wann sie geschehen ist.“
„Aus dem Silber entsteht leichter Gold als aus einem anderen Metall, denn an ihm braucht man nur Farbe und Gewicht abzuändern, was ohne Mühe geschieht.“
„Die Alchimie verfährt aber in der Weise, dass sie einen gewissen Körper zersetzt, ihn aus seiner Gattung herausnimmt und mit dem wesentlichsten seiner Bestandteile einen Körper anderer Gattung bedeckt. Daher ist dasjenige alchimistische Verfahren das Beste, welches von eben denselben Mitteln ausgeht wie die Natur selbst, nämlich von der Reinigung des Schwefels durch Kochung und Sublimation, von der Reinigung des Merkurs und der guten Vermischung beider mit der metallischen Grundlage, denn jene beiden decken jede Art von Metall. Diejenigen aber, welche mit Weiß weiß färben und mit Gelb gelb färben wollen, während die Gattung des gefärbten Metalls dieselbe bleibt, sind ohne Zweifel Betrüger und machen weder wahres Gold noch Silber. Und doch schlagen fast alle diesen Weg ganz oder zum Teil ein. Ich habe derartiges alchimistisches Gold und Silber, welches mir gebracht wurde, der Prüfung unterworfen; es hielt sechs- bis siebenmal das Feuer aus, wenn man es aber noch öfter der Glut unterwarf, so wurde sein Körper zerstört und verbrannt.“
Die Alchimisten lehren, dass die primordiale oder voradamische Erde, sobald sie auf ihre Ursubstanz zurückgeführt wird, in ihrem zweiten Umwandlungsstadium wie klares Wasser ist, wogegen das erste Stadium der Alkahest ist. Wie schon an anderer Stelle angedeutet ist Alkahest ein zuerst von Paracelsus gebrauchtes Wort, um das Menstrum oder das universale Auflösungsmittel zu bezeichnen, welches alle Dinge auf ihren Urstoff zurückzuverwandeln vermag.
Durch die sprachliche Verhüllung, welche mehr oder weniger kunstvoll ist, sucht der Alchimist den Profanen und Uneingeweihten das große Geheimnis zu verbergen, nämlich das erste Prinzip, welches selbstsüchtigen Händen verborgen bleiben muss. Diese Substanz wird das reine Gold oder summum materiae genannt. Als allgemeines Reinigungsmittel besitzt dieses Element die Kraft, vom menschlichen Körper alle Keime der Zerstörung wegzunehmen und ihn zu verjüngen. Es ist der Stein der Weisen.
Diese erste Substanz soll in sich die Essenz von allem enthalten, was einen Menschen zusammensetzt. Sie hat nicht nur alle Elemente seines körperlichen Wesens, sondern sogar den Atem des Lebens selbst in einem latenten Zustande, bereit erweckt zu werden.
Diesen Atem des Lebens erlangt er durch das Brüten des Geistes Gottes auf dem Antlitze der Wasser — des Chaos. Diese Substanz ist das Chaos selbst. Paracelsus behauptete, aus ihr seine homunculi machen zu können. Der große Naturphilosoph Thales behauptete, dass Wasser das Prinzip aller Dinge in der Natur sei, was vollkommen verständlich ist, wenn wir es in diesem Sinne auffassen.