Das Harem des Sultans - Teil 1: Rana - Abigail Read - E-Book

Das Harem des Sultans - Teil 1: Rana E-Book

Abigail Read

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Beschreibung

"Hast du dir schon einmal mit jemandem das Bett geteilt?", fragte der Sultan leise. "Nein, mein Herr. Noch nie. Aber Suleika sagte, es fühlt sich gut an. Stimmt das?" "Oh ja, das tut es. Möchtest du, dass ich es dir zeige?" Rana dachte für einen Moment über ihre Antwort nach. "Ja, bitte zeigt es mir." Eine Woche ist seit dem letzten Markt vergangen, auf dem die junge Korbflechterin Rana einen attrktiven Fremden getroffen hat. Nun hofft sie ein Wiedersehen. Doch statt dem mysteriösen Mann tauchen zwei Palastwachen auf, die sie in den Harem des Sultans führen. Bald schon steht Rana vor einer folgenschweren Entscheidung. Nicht jedoch, bevor der Sultan selbst mit ganz eigenen Argumenten versucht hat, sie für sich zu gewinnen. Eine erotische Kurzgeschichte im Umfang von ca. 5000 Wörtern. Enthält explizite Szenen und ist daher nur für Leser über 18 Jahren geeignet.

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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Das Harem

“Vielen Dank!” Rana verbeugte sich leicht, als sie die ältere Dame verabschiedete, die ihr gerade einen ihrer Körbe abgekauft hatte. Die junge Frau flechtete sie selbst, auch wenn ein großer Teil ihres Bestandes noch von ihrer Großmutter stammte. Seit diese jedoch nicht mehr da war, war Rana auf sich allein gestellt. Doch sie kam auch allein ganz gut über die Runden und so beschwerte sie sich nicht.

Der Markt war voll wie immer, der Geruch von Gewürzen und frischem Brot hing in der Luft. Die Musik eines Straßenkünstlers drang an Ranas Ohren. Das Geschäft an diesem Tag lief enttäuschend; wenn sie in der nächsten Woche mehr als Brot und eine kleine Schüssel Reis am Tag essen wollte, musste sie noch mehr verkaufen, bevor es dunkel wurde. Doch die meisten älteren Damen und Bediensteten, aus denen Ranas Kundschaft hauptsächlich bestand, hatten ihre Einkäufe schon früher am Tag erledigt.

Als sie schon beinahe alle Hoffnung aufgegeben hatte und sich bloß noch an der kühlen Abendbrise erfreuen und ihre schmerzenden Füße entspannen wollte, hörte sie eine melodische, dunkle Stimme hinter sich: “Entschuldigt, darf ich Euch einen Moment lang aufhalten?”

“Natürlich.” Rasch wandte sie sich um und senkte ihren Kopf, bevor ihr Blick auf den stattlichen Mann vor ihr fiel. Er war groß, beinahe anderthalb Köpfe größer als sie, muskulös und in ein langes, dunkles Gewand gekleidet. Schulterlange Locken unter einem Tuch umrahmten sein ebenmäßiges Gesicht, in dem zwei pechschwarze Augen prangten, die sie forsch von oben bis unten musterten.

“Das sind ganz wundervolle Körbe, die Ihr dort habt. Darf ich sie mir einmal ansehen?”

“Oh, vielen Dank.” Rana präsentierte ihm einige verschiedene Körbe und musste sich zusammenreißen, um ihren Blick von seinen Augen abzuwenden. In diesem Moment erschien er ihr wie vom Himmel gesandt, der Käufer, den sie brauchte, um genug Geld bis zum nächsten Markt zusammenzubekommen.

“Stellt Ihr sie selbst her?”“Ja, das tue ich. Auch wenn einige noch von meiner Großmutter stammen. Sie war sehr gut darin.”

“Ich verstehe.” Er strich mit den Fingern über das Flechtwerk, doch seine Augen ruhten auf Ranas Gesicht. “Ich nehme drei davon. Ihr wollt doch sicher rechtzeitig nach Hause zu Eurem Ehemann, nicht wahr?”

“Ehemann?”, gab Rana überrascht zurück und rang mit sich, ob sie freundlich bleiben oder den Fremden in die Schranken weisen sollte. Wollte er herausfinden, ob sie ein leichtes Mädchen war? “Ich bin noch nicht verheiratet.”

“Entschuldigt meine Neugier. Wie heißt Ihr, meine Liebe?” Er reichte ihr einige Münzen, ohne dass sie ihm einen Preis genannt hatte.

“Rana, mein Herr.”

“Und seid Ihr öfter hier, Rana?”

“Ja, jede Woche.”

“Sehr gut. Ich werde mich daran erinnern, sobald ich einen neuen Korb brauche.” Er grinste und Rana blickte stirnrunzelnd auf das Geld in ihrer Hand. Als sie sich von ihrer Irritation darüber, wie viele Münzen er ihr überreicht hatte, befreit hatte und aufsah, um ihm die überzähligen Geldstücke zurückzugeben, hatte er sich bereits umgedreht und schob sich durch die Menge.

“Entschuldigung!”, rief sie ihm noch hinterher, doch er hörte sie nicht mehr.

Verwundert trat sie den Heimweg an, die klingenden Münzen in der Tasche. War das ein Versehen gewesen? Oder hatte der Fremde unlautere Absichten und wollte sie mit seinem Geld davon überzeugen, sich von ihm verführen zu lassen? Als sie das Haus erreicht hatte, in dem sie ein Zimmer bei einer alten Witwe gemietet hatte, war sie froh darüber, ihre Last endlich absetzen zu können. Ghita, ihre Vermieterin, saß, wie meistens am Abend, mit einer Handarbeit am Fenster.

“Rana, mein Mädchen!”, begrüßte sie sie und kniff die Augen zusammen, um sie besser sehen zu können. “Du siehst erschöpft aus. Komm doch erst einmal rein und trink einen Tee!”