Das Heer von Cambalar Der Thron von Cambalar 6 - Pete Hackett - E-Book

Das Heer von Cambalar Der Thron von Cambalar 6 E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Das Heer von Cambalar Der Thron von Cambalar 6 von Pete Hackett & Alfred Bekker nach einem Exposé von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 91 Taschenbuchseiten. Als König Thorazan von der Untreue seiner Frau erfährt, tötet er sie eigenhändig, während Tenrar, der Geliebte entkommen kann. Carraq rüstet ein Heer aus und zieht gegen den König, der aufrüstet. Ein Zusammenstoß der beiden Heere ist unvermeidlich, und es gibt einige Untertanen, die sich aufs Carraqs Seite stellen.

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Das Heer von Cambalar Der Thron von Cambalar 6

Alfred Bekker and Pete Hackett

Published by Alfred Bekker, 2021.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Das Heer von Cambalar

Copyright

Prolog

1

2

3

4

5

6

Der Thron von Cambalar: Personen und Orte

Further Reading: Ein Elbenkrieger auf der Drachenerde: Die Ewige Schlacht von Lyrrhantar #1

Das Heer von Cambalar

Der Thron von Cambalar 6

von Pete Hackett & Alfred Bekker

nach einem Exposé von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 91 Taschenbuchseiten.

Als König Thorazan von der Untreue seiner Frau erfährt, tötet er sie eigenhändig, während Tenrar, der Geliebte entkommen kann. Carraq rüstet ein Heer aus und zieht gegen den König, der aufrüstet. Ein Zusammenstoß der beiden Heere ist unvermeidlich, und es gibt einige Untertanen, die sich aufs Carraqs Seite stellen.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

nach einem Exposé von Alfred Bekker

COVER: STEVE MAYER nach Motiven von John Martin

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Prolog

Die Welt von Cambalar ist sehr trocken und zu vier Fünfteln mit Land bedeckt. Es gibt zwei Binnenmeere, ein großes und ein kleines. Diese sind durch einen Fluss, den sogenannten Strom der Unendlichkeit miteinander verbunden. Er entspringt in einem für irdische Verhältnisse gewaltigen, unbesteigbaren und angeblich bis in die luftlose Dunkelheit des Kosmos emporragenden Gebirges, dessen Gipfel als Sitz der Götter der Unendlichkeit gilt. Von dort aus fließt der ‘Strom der Unendlichkeit’ zunächst in das Große Meer und anschließend in das Kleine Meer. Danach verliert er sich irgendwo in der Unendlichkeit einer steinigen Ödnis und Wüste. (Es gibt extreme Jahreszeiten und starke klimatische Schwankungen: Die Wüste darf man sich nicht wie die Sahara vorstellen, sondern eher wie die Gobi oder die Salzwüste von Utah, in der im Winter Schnee auf den Kakteen liegt.) Niemand weiß, wo der Strom der Unendlichkeit endet, denn die große Ödnis wird von nichtmenschlichen Kreaturen bewohnt, während sich die Menschen um die beiden Meere und die Flussverbindung dazwischen gruppieren.

Und niemand weiß, was jenseits des Gebirges ist. In den Höhenzügen unterhalb der Sphäre der Götter leben asketische Einsiedler-Mönche, die als Heilige gelten, sowie Kreaturen, die angeblich ohne Luft leben können: Geister, Dämonen und Gnome. Es hat diese Wesen aber kaum jemand je gesehen.

In der Wüste leben die Sandlinger - Menschen mit Echseneigenschaften, die offenbar sehr wenig Wasser brauchen. Sie kommen auch zum Handeltreiben in die Menschenreiche - oder zum Plündern. Man sieht nie ihre Gesichter, denn ihre Kleidung lässt kaum mehr als die Augen frei.

Das größte Reich auf dieser Welt ist das Reich von Cambalar. Cambalar ist der Name der Hauptstadt, die auf einer Insel mitten im Großen Meer liegt. Die gesamte Küste dieses Meeres wird von Cambalar beherrscht. Dieses Imperium muss nahezu ständig verteidigt werden: Gegen Barbaren am Rande der Ödnis, die sich manchmal mit den Sandlingern zusammentun oder auch gegen die Freien Städte am Kleinen Meer und das Königreich Tolvanea am Strom der Unendlichkeit.  Die Bewohner Cambalars sind auf die Einfuhren aus ihren Kolonien rund um das Große Meer angewiesen.

Es wäre unmöglich für Cambalar, sich gegen alle Gegner an allen Grenzen auf einmal zu verteidigen. Aber erstens gehen die selten koordiniert vor (und sind untereinander fast immer verfeindet) und zweitens gehören die Könige Cambalars dem Geschlecht der Dwannuach an. Unter ihnen ist die Gabe der Voraussicht weit verbreitet. Die Grenze zwischen tatsächlicher seherischer Begabung und ausgeprägtem strategischen Denken ist dabei fließend. Manche Angehörige des Dwannuach-Adels vermögen zu sehen, was im nächsten Augenblick geschieht, andere sehen bis zu einem Monat weit in die Zukunft, wobei diese Zukunft kein unabänderliches Schicksal darstellt, sondern eher eine wahrscheinliche Möglichkeit.

Diese Fähigkeit ist Voraussetzung, um in Cambalar König sein zu können. Denn der König muss vorhersehen können, wo das Reich als nächstes angegriffen wird. Nur dann kann er seine Truppen rechtzeitig per Schiff an den richtigen Ort schicken und den Angriff abwehren.

Die Existenz des Reiches hängt davon ab, alle wissen dies.

Doch die Dwannuach-Könige von Cambalar regieren keineswegs nur aus eigener Herrlichkeit. Sie sind ihrerseits auf eine Truppe von Kriegern angewiesen, die als die Unsterblichen bezeichnet werden.

Und das sind sie tatsächlich! Durch eine magische Prozedur, die mit der Einnahme eines Tranks verbunden ist (die aber niemand genau kennt, der nicht dazugehört), verändern sich die aufgenommenen Neumitglieder. Sie werden unempfindlich gegen Schmerz und Verwundung. Ihre Kraft und ihre Schnelligkeit nimmt über menschliches Maß zu. Ihre Haut wird weiß und pergamentartig, die Haare schlohweiß oder grau. Nach einiger Zeit sind sie nur noch sehr schwer zu töten, denn ihre Selbstheilungskräfte lassen Verwundungen sofort heilen. Abgetrennte Arme und Beine wachsen innerhalb von Stunden nach. Man muss sie regelrecht zerstückeln oder köpfen, wenn man sie umbringen will.

Ihre Körper altern nicht, ihre Schwertarme kennen keine Müdigkeit.

Man nennt sie die Diener von Tason, dem Totengott - denn ihm opfern sie in einem Ritual ihre Seele, um Unsterblichkeit und (nahezu) Unverwundbarkeit für ihre Leiber zu bekommen. Dieser Schwur wird hoch oben im Gebirge abgelegt, nachdem bei den Neulingen (von denen es nicht viele gibt, da die Verluste bei den Unsterblichen gering sind) die Veränderung bereits so weit fortgeschritten ist, dass ihnen auch die dünne Luft nichts ausmacht. 

Neulinge ersetzen bei den Unsterblichen die wenigen Gefallenen. Sie werden nach bestimmten, geheimen Merkmalen “erwählt”.

Die Unsterblichen werden von  Hochmeister Damlak kommandiert, der enorme Macht ausübt. Auf Grund seines langen Lebens hatte er viel Zeit, ein Netzwerk zu knüpfen, das ihn nach dem König zum mächtigsten Mann des Reiches von Cambalar macht. Und doch ist er auf den König angewiesen, denn ohne dessen Fähigkeit zur Voraussicht wäre Cambalar verloren.

Der König wiederum weiß, dass er auf den Hochmeister angewiesen ist, der das Wissen um die Magie der Unsterblichkeit bewahrt.

Die Götter verbieten es allerdings, dass jemals ein König in den Genuss dieser Unsterblichkeit gelangt. Denn eigentlich sind die Eigenschaften göttlich, die damit verbunden sind. Und der Totengott Tason, der dieses Geheimnis offenbarte, wurde deswegen auch von den anderen Göttern vom Gipfel des Götterberges verbannt und muss dem Mythos nach seitdem im Inneren des Berges leben. Es gibt allerdings dunkle Legenden darüber, dass Dwannuach-Könige sich trotzdem in den Besitz der Unsterblichkeit bringen wollten - mit jeweils katastrophalen Folgen.

1

Tenrar hatte sich wie ein waidwundes Tier auf dem Dachboden der Burg zwischen allem möglichen Gerümpel, das im Laufe der Zeit aus den Wohnräumen verbannt worden war, verkrochen. Ihm war klar, dass sein Leben verwirkt war, wenn ihn die Häscher des Königs erwischten. Aber auch Hochmeister Damlak würde nicht zögern, ihn umbringen zu lassen, konnte er, Tenrar, dem intriganten Unsterblichen doch sehr gefährlich werden.

Tenrars einziger Gedanke galt seiner Flucht von der Insel.

Er aktivierte sein visionäres Auge und konzentrierte sich auf die Kemenate in der Burg. Zuerst waren es nur Nebel, die vor seinem inneren Auge wogten, doch sie verflüchtigten sich und er hatte den Blick auf das Gemach Prinzessin Kobalis‘ frei.

Kobalis lag reglos auf dem Diwan, unter dem sich am Boden eine große Lache dunklen Blutes gebildet hatte. Einige Fackeln an der Wand sorgten im Raum für düsteres Licht. Eine ganze Zeitlang tat sich nichts. Doch dann erschienen drei Diener und eine Dienerin. Zwei der Diener hoben die Tote hoch und trugen sie aus dem Raum. Der dritte Diener ging mit einer Fackel voraus, die Dienerin folgte.

Vorbei an den Wachen, die sich vollkommen desinteressiert gaben, wurde Kobalis aus dem Palas getragen. Im Hof stand ein Fuhrwerk mit einem Pferd im Gespann. Auf der Ladefläche lag eine dicke Lage Heu, auf das der Leichnam gebettet wurde. Eine Decke aus Schaffell wurde über Kobalis gebreitet, dann schwang sich einer der Diener auf den Wagenbock, und jener Bedienstete, der die Fackel trug, steckte diese in die dafür vorgesehene Haltung am Fuhrwerk. Die langen Zügel klatschen auf den Rücken des Pferdes. Das Tier zog an, der Wagen begann zu rollen. An den Wachen am Burgtor vorbei setzte sich das Gespann in Richtung Hafen in Bewegung.

Alles ging in der Vision gespenstisch lautlos vor sich.

Beim Hafen angekommen wurde das Gespann auf einen der Landungsstege gelenkt, an dem ein Langboot vertäut war. Einige Soldaten hoben den Leichnam vom Wagen, trugen ihn zum Bug des Bootes, legten ihn ab und bedeckten ihn wieder mit der großen Decke aus Schaffell.

Das Gespann fuhr zur Burg zurück.

Vor Tenrars innerem Auge verblassten die Bilder, und schließlich umgab ihn wieder die dichte Finsternis. Er konnte hier oben nicht mal die Hand vor den Augen erkennen.

Der Prinz ahnte, was mit der Leiche geschehen sollte. Sein Herz übersprang einen Schlag bei dem Gedanken, dass die schöne Kobalis tot war. Er glaubte noch ihre Küsse und ihre zärtlichen Hände an seinem Körper zu spüren. Jetzt sollte ihr starrer Leichnam ihren Eltern in Töflas, wo sie auf einer Burg lebten, sozusagen vor die Füße gelegt werden.

Kobalis‘ Sohn, Prinz Farban, hatte Thorazan – so schien es – am Leben gelassen. Den Grund hierfür glaubte Tenrar zu kennen. Thorazan hoffte, wenn der Knabe groß genug sein würde, ihn als sein visionäres Auge benutzen zu können. Es war aber auch nicht auszuschließen, dass Hochmeister Damlak finstere Absichten mit dem Knaben verfolgte.

Tenrar verspürte Hass, unbezähmbaren, tödlichen Hass. Er richtete sich sowohl gegen Thorazan als auch gegen den Hochmeister. Thorazan tat alles, um sich den Thron zu erhalten, dafür ging er sogar über Leichen. Hochmeister Damlaks ganzes Bestreben war darauf ausgerichtet, mit einem König, der ihm lediglich als Marionette dienen sollte, das Reich von Cambalar zu regieren.

Es ging nur noch um die Durchsetzung eigener Belange, nicht mehr um das Wohl des Reiches.

In Tenrar reifte ein Plan. Von Hochmeister Damlak hatte er erfahren, dass sich bei Colamneum, der Hauptstadt des Reiches von Tolvanea, ein Heer aus Söldnern sämtlicher Stämme des Landes sammelte. Sandlinger, Barbaren, Tolvaneaner und sogar Orks und Gnome aus dem Heiligen Gebirge sollten sich dort ein Stelldichein geben. Der Hochmeister vermutete, dass Carraq, der verstoßene Prinz und Zwillingsbruder Thorazans, dahinter steckte. Tenrars Plan war es, sich Carraq anzuschließen.

Aber wie aufs Festland gelangen?

Und wie sollte er, falls er das Festland erreichte, nach Colamneum kommen? Er hatte kein Silber, kein Pferd, und er war ein Verfemter, ein Vogelfreier. Boten des Königs würden die Kunde von seiner Flucht in die Provinzen tragen und jedem mit dem Tod drohen, der ihm, Tenrar, Hilfe gewährte.

Seine nächste Zukunft gestaltete sich nicht gerade rosig.

Guter Rat war teuer.

Zuerst einmal musste er aus der Burg hinauskommen. Hier befand er sich sozusagen in der Höhle des Löwen. Es musste nach unten, und das war nur über die Treppe möglich. Tenrar nahm sich ein Herz, tastete sich durch das Gerümpel, das überall herumstand, stieß mal hier, mal dort an und staute jedes Mal den Atem, denn die Geräusche erschienen ihm überlaut in der Nacht und der Stille, die herrschte.

Als er die Treppe erreichte, zog er seine Schuhe aus. Er musste leise sein wie eine Katze, wenn er erfolgreich sein wollte.

Der Schein der Fackeln auf den Fluren erreichte die Treppe zwar, so richtig ins Licht tauchte er sie aber nicht. Das kam Tenrar entgegen. Lautlos wie ein Schatten glitt er hart an die raue Wand aus Quadern geschmiegt Stufe für Stufe nach unten, huschte auf dem Flur, auf dem sein Gemach lag, um die Biegung und verharrte in seiner geduckten Haltung. Vor der Tür zu seinem Gemach saß im Schein einer ruhig brennenden Fackel auf einem Hocker ein Wachsoldat. Er hatte den Spieß senkrecht zwischen seine Oberschenkel gestellt und hielt ihn mit beiden Händen. Sein Kopf hing vor der Brust. Der Bursche war eingeschlafen. Damlak hatte ihn wahrscheinlich nur zur Vorsorge hier postiert, nachdem man davon ausgehen musste, dass ihm, Tenrar, durch das rückwärtige Fenster seines Gemachs die Flucht aus der Burg geglückt war. Das wusste auch der Posten, und er fühlte sich sicher, sodass er sich nicht bemüßigt gesehen hatte, seinen Dienst vorschriftsmäßig zu erfüllen.

Es war ein Sterblicher. Jene Krieger, die Hochmeister Damlak und Trunkmeister Haran Thum unsterblich gemacht hatten, waren Elitesoldaten und versahen allenfalls Dienst in der königlichen Leibwache. Für derart profane Aufgaben wie den normalen Wachdienst wurden sie jedoch nicht herangezogen.

Jetzt wusste Tenrar, was zu tun war.