Das Leben des Messias - Dr. Arnold G. Fruchtenbaum - E-Book

Das Leben des Messias E-Book

Dr. Arnold G. Fruchtenbaum

4,8

Beschreibung

Manchmal haben an Christus gläubig gewordene Juden einen besseren Zugang zum Wort Gottes als Christen aus den Nationen. Vor allem dann, wenn sie solch gründliche Studien durchlaufen haben wie Arnold G. Fruchtenbaum. In diesem Buch, das Vorträgen nachgezeichnet wurde, beschäftigt sich der Autor mit zentralen Ereignissen im Leben des Messias. Er beleuchtet schlichte Evangelientexte – wie zum Beispiel die Geburt oder die Verklärung Jesu – im Licht ihres jüdischen Bezugsrahmens. Der Leser wird dabei große Kostbarkeiten entdecken, die ihm zu einem tieferen Verständnis der Schrift verhelfen können. Dieses Buch ist ein Bestseller in deutscher Sprache (sieben Auflagen); es erfreut sich herausragend guter Bewertungen.

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Dr. Arnold G. Fruchtenbaum

Das Leben des Messias

Zentrale Ereignisse aus jüdischer Perspektive

© Copyright by CMD Christlicher Mediendienst Hünfeld GmbH – CMD Postfach 1322 D–36082 Hünfeld Telefon: (0 66 52) 91 81 87 Fax: (0 66 52) 91 81 89 E–Mail: [email protected] Internet: www.mediendienst.org ISBN (eBook): 978–3–939833–81–9 ISBN (Paperback): 978–3–939833–05–5 Übersetzung: Ulrich Rothstein, Gummersbach Umschlaggestaltung: Lucian Binder, Meinerzhagen Herstellung: Digital Design Deubler, Neckargemünd Bibelzitate werden nach der Lutherbibel Standardausgabe 1985 wiedergegeben. © Copyright 1985 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart

Vorwort

Dieser Text besteht zum größten Teil aus einer Abschrift des Kurses »Die Höhepunkte des Lebens Jesu aus jüdischer Sicht« (WDL-Vortragskassetten Nr. 5107-5116). Wir danken für die freundliche Überlassung des Materials.

Der Text wurde redaktionell stark überarbeitet. Trotz intensiver Korrekturarbeit können wir nicht ausschließen, dass sich weitere Ausdrucks- und Rechtschreibfehler im Text befinden. Wir bitten um Nachsicht. Wilfried Plock, Herausgeber

1 Einleitung

Zum Verständnis der biblischen Texte ist es notwendig, ihren geschichtlichen Hintergrund zu kennen. Über die römische und griechische Kultur informiert zu sein, ist besonders wichtig, wenn wir uns zum Beispiel Bücher wie den Römerbrief, den Galaterbrief oder die Korintherbriefe ansehen. Denn das meiste, was in diesen Büchern geschrieben steht, spielte sich vor diesem kulturellen Hintergrund ab. Das Leben Jesu ereignete sich schließlich nicht in griechischer oder römischer Lebenswelt, sondern in einem sehr spezifischen Umfeld: in der jüdischen Welt des ersten Jahrhunderts nach Christus.

In den vier Evangelien wird uns vom Leben Jesu berichtet. Es geschehen Dinge, wie sie geschehen, es werden Dinge so geschrieben, wie sie geschrieben werden und es werden Dinge so gesagt, wie sie gesagt werden, weil es einen bestimmten jüdischen Hintergrund gibt. Das Wissen um diesen jüdischen Hintergrund war immer vorhanden, aber durch den größten Teil der Kirchengeschichte, ca. ab dem 4. Jahrhundert, wurde es fast vollständig ignoriert. In der Geschichte wurden Kriege geführt, Kirchen gespalten und neue Denominationen gegründet. Und dies ausschließlich aus einem Streit über kleine Satzteile, die eine spezielle jüdische Bedeutung haben, wie z. B. »aus Wasser geboren«. Wir werden in dieser Ausarbeitung sehen, welche Bedeutung »aus Wasser geboren« im jüdischen Kontext hat. Die Leute hatten vergessen, einen Juden nach der Bedeutung zu fragen. Als fatale Folge wurde eine komplette neue Kirchenstruktur über einem solchen Satz gebaut. In diesem Buch werden wir uns besonders auf die Passagen im Leben Jesu konzentrieren, die das Wissen um den jüdischen Hintergrund zum Verständnis benötigen.

Ich studierte vor vielen Jahren in Jerusalem die Bibel und entwickelte daraufhin einen 35-stündigen Kurs, der das Leben Jesu aus jüdischer Sicht behandelt. Aber als ich begann, diesen Kurs zu unterrichten – und die Gemeinden waren sehr interessiert daran -, hatten diese keine 35 Stunden Zeit zur Verfügung. So entwickelte ich einen kürzeren Kurs, der den Titel »Die Höhepunkte des Lebens Jesu aus jüdischer Sicht« trägt.1 Dr. Arnold Fruchtenbaum

2 Geburt und frühes Leben Jesu

2.1 Die Einführung bei Johannes (Joh1,118)

In den ersten 18Versen haben wir die Einführung in die Biographie Jesu. Sie beginnt mit dem Vers: »Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.« Viele wissen, dass der griechische Ausdruck, der hier für »Wort« verwendet wird, »Logos« heißt. Weil Johannes dieses spezielle Wort »Logos« gebraucht hat, erklären die meisten Kommentare zum Johannesevangelium zu Beginn, was das Wort Logos in der griechischen Philosophie bedeutet. Es kann einige oder auch viele Seiten in Anspruch nehmen, aber alle kommen schließlich zu folgender Aussage: In der griechischen Philosophie hat das Wort Logos zwei Bedeutungsinhalte: den der Vernunft und den der Sprache. Und weil Johannes dieses Wort Logos mit dieser griechischen Bedeutung verwendet hat, behaupten die Kommentare dann, dass Jesus kam, um diese Bedeutungsinhalte griechischer Philosophie zu erfüllen. Bezogen auf die Vernunft, weil Jesus das höchste Ideal (die höchste Idee) Gottes ist, und bezogen auf die Sprache, weil Jesus der höchste Ausdruck Gottes ist. All dieses ist zwar nett zu wissen, aber die meisten Ausleger vergessen, dass Johannes von Beruf kein griechischer Philosoph war, sondern ein jüdischer Fischer. Was er wirklich im Sinn hatte, war eben nicht griechische Philosophie, sondern jüdische Theologie.

Es gibt ein ganz bestimmtes theologisches Konzept innerhalb der jüdischen Religionslehre. Die Rabbiner hatten in der jüdischen Theologie ein Konzept mit dem Titel »Memra« erarbeitet. Memra ist ein aramäischer Begriff, der übersetzt »Wort« heißt. Als Johannes sein Evangelium in Griechisch schrieb, benötigte er ein griechisches Wort, um das Wort »Memra« zu übersetzen. Das einzige griechische Wort, das er hierzu verwenden konnte, war das Wort »Logos«. Wenn er also über das Logos schreibt, denkt er nicht in Themen griechischer Philosophie, sondern er denkt über Themen der jüdischen Theologie des Memra nach. Die Rabbiner lehrten bezüglich des Memra sechs Dinge. Alle sechs Dinge kommen nacheinander in diesen 18Versen vor.

2.1.1 Die erste theologische Wahrheit über das Memra in jüdischer Theologie

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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