Das Rosenbeet - Alfred J. Schindler - E-Book

Das Rosenbeet E-Book

Alfred J. Schindler

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Beschreibung

Laura und Peter wollten schon längere Zeit zusammenziehen. Endlich finden sie eine hübsche Drei-Zimmer-Wohnung mit Balkon in einem Vier-Familienhaus, die ihren Vorstellungen entspricht. Im Garten der diagonal benachbarten Familie befindet sich ein Rosenbeet, das von einem schwarzen Kater bewacht wird. Der erste Kontakt zu ihren Mitbewohnern, der von ihnen ausgeht, verläuft sehr außergewöhnlich und unerfreulich. Alle drei Mieterparteien verhalten sich ihnen gegenüber äußerst abwesend. Außerdem sprechen sie in der dritten Person. Was ist los in diesem ungewöhnlichen Haus? Was sind das für seltsame Leute? Was ist das für ein merkwürdiges Rosenbeet? Warum bewacht es der schwarze Kater?

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Alfred J. Schindler

Das Rosenbeet

Horrorthriller

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Alfred J. Schindler

 

Das Rosenbeet

 

Horrorthriller

 

von

 

Alfred J. Schindler

 

 

 

 

VORWORT

 

Laura und ich wollten endlich zusammenziehen. Wir suchten schon wochenlang nach einer geräumigen Drei-Zimmer-Woh-nung, jedoch war das Angebot in dem Stadtteil, den wir bevorzugten, nicht gerade überwältigend. Also schalteten wir einen Makler namens Bruno Koch ein, der sich darum kümmern sollte. Er, der Makler, war ein etwas undurchsichtiger Geselle, aber die Provision, die er verlangte, war gerade noch akzeptabel. Es dauerte nicht lange, und er rief mich an. Er teilte mir mit, dass er eine wunderschöne Wohnung für uns hätte. Wir trafen uns zu dritt am selben Abend vor dem gepflegten, ruhig gelegenen Vier-Familienhaus, das auf uns schon von außen einen hervorragenden Eindruck machte. Es stand am Ende einer langen Sackgasse. Das Haus war frisch gestrichen und der Hof sehr aufgeräumt. Herr Koch erzählte uns, dass das Haus vor etwa fünfzehn Jahre erbaut wurde. Es war also so gut wie neu.

 

„Ihre Wohnung ist im 1. Obergeschoß rechts! Bitte folgen Sie mir!“

 

Wir begutachteten die Wohnung, und wir waren begeistert. Voller Freude unterschrieben wir den Mietvertrag noch in derselben Stunde. Was für ein Glückstreffer, sagten wir uns.

 

Wenn man die Wohnung betrat, war rechts das Schlafzimmer. Unser Schlafzimmer. Direkt daneben befand sich mein kleines Arbeitszimmer. Die Küche folgte. Und dahinter war das geräumige Wohnzimmer. Gegenüber waren das Badezimmer und die Toilette. Eine saubere Sache.

 

Im Hof, direkt vor dem Haus, befanden sich vier Garagen und ein Stellplatz. Eine der Garagen stand etwas abseits. Auf diesem Stellplatz, der zur Wohnung links im Erdgeschoß gehörte, wie der Makler bemerkte, stand ein alter, schwarzer VW Golf, der völlig verschmutzt war.

 

Der Umzug ging schnell über die Bühne, zumal wir zwei Studenten von der Börse gemietet hatten. Die Wohnung war schon nach drei Tagen komplett eingerichtet. Alles hatte seinen Platz. Wir kauften noch eine Waschmaschine, einen Trockner und einen neuen HD-Fernsehapparat und diverse, kleine Dinge.

 

Laura war von der tollen Einbauküche hellauf begeistert, die schon vorhanden war, und ich freute mich über mein eigenes, kleines Arbeitszimmer. Der Balkon war riesig und gestattete einen wunderbaren Blick auf die beiden Gärtchen, die seltsamerweise nicht bepflanzt waren. Der Rasen war nicht gemäht. Nur ein langes Rosenbeet mit wunderschönen, schwarzen Rosen schmückte den Garten des Ehepaares, das unten links wohnte. In den beiden Gärten standen etliche Kirschbäume, die jedoch keine Blüten trugen. Und genau hinter den Gärten begann der undurchdringliche Wald.

 

Wir waren glücklich und zufrieden. Laura fühlte sich sofort wohl in unserer neuen Wohnung, genau wie ich.

 

 

01

 

 

„Peter, es wird Zeit, dass wir uns bei unseren neuen Nachbarn vorstellen!“

„Ja, du hast recht. Wahrscheinlich empfinden sie es als unhöflich, weil wir uns immer noch nicht bei ihnen gemeldet haben. Gut, dass ich mir schon die Namensschilder angesehen habe. Und der Makler klärte uns ja so ungefähr über die Familienverhältnisse auf.“

„Das Ehepaar unten links heißt Koller, nicht wahr?“

„Ja, Laura. Ihnen gehört der schwarze VW Golf auf dem Stellplatz, der sich vor dem kleinen Türchen im Zaun befindet, das zu ihrem Gärtchen führt. Wahrscheinlich haben sie noch einen zweiten Wagen, der in einer der Garagen steht. Und die Dame unter uns heißt Frau Schmidbauer.“

„Weißt du, wie der Name unseres direkten Nachbarn ist?“

„Herr Habicht.“

Laura lacht: „Habicht. Was für ein komischer Name.“

„Hast du schon jemanden von den Leuten gesehen?“, frage ich sie.

„Nein. Ich finde es merkwürdig, dass wir noch niemand getroffen haben.“

 

„Es ist ein sehr ruhiges Haus, Laura.“

 

„Ja, äußerst ruhig. Wir wohnen jetzt schon drei Tage hier, aber ich hörte bisher weder eine Wohnungstüre schlagen, noch eine Garagentüre klappern. Es sind auch keine Geräusche von Stimmen, Fernsehapparaten oder Musikanlagen zu hören. Und es lacht niemand.“

„Ja, das ist schon etwas merkwürdig. Sie besitzen sicherlich alle Autos. Jetzt fällt mir auf, dass ich auch noch kein Fahrzeug bemerkt habe, das in eine der Garagen gefahren wäre!“

„Oder weggefahren wäre, Peter.“

„Genau.“

„Wem wird wohl der kleine schwarze Kater gehören, der immerzu in den Gärten herumspringt? Letzte Nacht schlief er neben dem großen Rosenbeet.“

„Du hast ihn trotz der Dunkelheit gesehen, Laura?“

„Ja, mit Hilfe meiner Taschenlampe.“

„Er ist sehr niedlich. Findest du nicht auch?“

„Es ist ein hübscher Bursche.“

„Ja, er gefällt mir sehr gut. Du weißt ja, dass nicht nur du Katzen liebst!“

„Vielleicht gehört er niemandem?“

„Das glaube ich nicht, Laura.“

„Wenn er Keinem gehört, könnten wir ihn doch zu uns…“

„Nein, Laura. Bitte verschone mich damit. Es wäre zu umständlich, weil unsere Wohnung nicht im Erdgeschoß liegt. Du weißt, dass gerade dieser Kater immerzu ins Freie möchte.“

„Du hast wahrscheinlich recht. Außerdem wissen wir nicht, ob er stubenrein und gesund ist.“

„Wir sprechen andauernd von einem Kater. Es könnte auch eine Katze sein!“

„Nein, Peter, es ist ein Kater.“

„Du weißt das, ja?“

 

„Ja, ich weiß das.“

 

Es ist schon später Abend. Laura schaut sich einen Horrorfilm im Fernsehapparat an und ich recherchiere für einen neuen Artikel im Internet. Mein PC steht natürlich nicht im Wohnzimmer, sondern in meinem kleinen Arbeitszimmer. Es ist meine letzte Arbeit vor unserem gemeinsamen, vierzehntägigen Urlaub. Wir werden zu Hause bleiben, weil unser finanzielles Budget erschöpft ist.

 

Plötzlich kommt Laura herein. Ich erschrecke jedes Mal, wenn ich konzentriert schreibe und sie in mein Zimmer stürmt.

 

„Was ist denn?“, frage ich sie.

„Ich war gerade unten in der Garage, weil ich einen Karton brauchte.“

„Kannst du nicht anklopfen? Du weißt, wie schreckhaft ich bin.“

„Ich merke es mir, Peter.“

„Und weiter?“

„Das Haus ist stockdunkel. Nirgends brennt ein Licht in den Wohnungen.“

„Um diese Uhrzeit? Es ist doch erst kurz nach neun Uhr.“

„Ja, ich möchte jetzt endlich mit den Leuten im Haus reden.“

„Das kannst du doch auch morgen machen, Laura!“

„Nein, ich möchte, dass du jetzt gleich zur Familie Koller gehst und sie zu einem Gläschen Wein einlädst.“

„Ist es dafür nicht zu spät?“

„Es ist Sommer, Peter! Normalerweise müssten die Leute auf ihren Terrassen sitzen und die frische Luft genießen! Und Herr Habicht müsste auf seinem Balkon Zeitung lesen!“

„Ist denn niemand unten in den Gärten?“, frage ich sie.

„Nein, niemand.“

„Vielleicht schlafen sie schon alle.“

„Das glaube ich nicht. Gehst du jetzt nach unten, oder muss ich das machen, Peter?“

„Gut, ich gehe.“

 

Ich speichere meinen halbfertigen Artikel ab und schalte den PC aus. Und ich gehe die Treppe hinunter. Ich klingele an der Wohnungstüre der Familie Koller, aber es öffnet niemand. Gleich versuche ich es noch einmal und noch einmal. Plötzlich öffnet sich die Türe einen winzigen Spalt.