Das Unabomber Manifest - Theodore John Kaczynski - E-Book

Das Unabomber Manifest E-Book

Theodore John Kaczynski

0,0

Beschreibung

Der Aufsatz "Die Industriegesellschaft und ihre Zukunft" von Theodore Kaczynski einem amerikanischen Terroristen, auch besser bekannt als der UNABOMBER, hat einst in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit erregt. In seinem Aufsatz, der 1995 durch die Washington Post veröffentlich wurde, kritisiert der ehemalige Mathematikprofessor die Auswirkungen der Industriegesellschaft auf die menschliche Psyche und die Natur. Er argumentiert, dass die Industriegesellschaft zu einem ungesunden Lebensstil und zu zunehmender Umweltzerstörung führt und schlägt stattdessen eine Rückkehr zu einem einfacheren Lebensstil vor. Seine Kritik an der Industriegesellschaft und ihren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt ist aktueller denn je und löst immer noch intensive Debatten aus. Man kann den Aufsatz Kaczynskis einerseits als ernsthaften philosophischen Beitrag betrachten oder alternativ als geistig, erstaunlich tiefsinniges Konstrukt eines isolierten Einzelgängers zur Rechtfertigung seiner außergewöhnlichen Gewalttaten.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 150

Veröffentlichungsjahr: 2023

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

- EINLEITUNG -

- DIE INDUSTRIEGESELLSCHAFT UND IHRE ZUKUNFT -

- EINFÜHRUNG -

- DIE PSYCHOLOGIE DER MODERNEN LINKEN -

- MINDERWERTIGKEITSGEFÜHLE -

- ÜBERSOZIALISIERUNG -

- DER MACHTPROZESS -

- ERSATZAKTIVITÄTEN -

- AUTONOMIE -

- QUELLEN SOZIALER PROBLEME -

- STÖRUNG DES MACHTPROZESSES IN DER MODERNEN GESELLSCHAFT -

- WIE MANCHE MENSCHEN SICH ANPASSEN -

- DIE MOTIVE DER WISSENSCHAFTLER -

- DAS WESEN DER FREIHEIT -

- EINIGE HISTORISCHE GRUNDLAGEN -

- DIE INDUSTRIELL-TECHNOLOGISCHE GESELLSCHAFT KANN NICHT REFORMIERT WERDEN -

- DIE EINSCHRÄNKUNG DER FREIHEIT IST IN EINER INDUSTRIELLEN GESELLSCHAFT UNVERMEIDBAR -

- DIE „BÖSEN“ TEILE DER TECHNOLOGIE KÖNNEN VON DEN „GUTEN“ TEILEN NICHT GETRENNT WERDEN -

- TECHNOLOGIE IST EINE MÄCHTIGERE SOZIALE KRAFT ALS DAS FREIHEITSSTREBEN -

- EINFACHERE GESELLSCHAFTLICHE PROBLEME HABEN SICH ALS UNLÖSBAR ERWIESEN -

- REVOLUTION IST EINFACHER ALS REFORM -

- KONTROLLE DES MENSCHLICHEN VERHALTENS -

- DIE MENSCHHEIT AN DER WEGKREUZUNG -

- MENSCHLICHES LEID -

- DIE ZUKUNFT -

- STRATEGIE -

- ZWEI ARTEN VON TECHNOLOGIE -

- DIE GEFAHR DER LINKEN -

- ABSCHLIESSENDE BEMERKUNG -

EINLEITUNG

Theodore John Kaczynski, auch bekannt als der Unabomber, ist ein amerikanischer Terrorist und ehemaliger Mathematikprofessor. Er war ein mathematisches Wunderkind, gab aber seine akademische Laufbahn auf, um ein primitives Leben zu führen.

1971 zog Kaczynski in eine abgelegene Hütte ohne Strom und fließendes Wasser in der Nähe von Lincoln, Montana, wo er als Einsiedler lebte und Überlebenstechniken erlernte, um sich selbst versorgen zu können. Er wurde Zeuge der Zerstörung der Wildnis in der Umgebung seiner Hütte und kam zu dem Schluss, dass ein Leben in der Natur unmöglich geworden war. Er beschloss, die Industrialisierung und ihre Zerstörung der Natur durch Terrorismus zu bekämpfen.

Zwischen 1978 und 1995 tötete Kaczynski drei Menschen und verletzte 23 weitere in einer landesweiten Bombenkampagne gegen Menschen, von denen er glaubte, dass sie die modern Technologie und die Zerstörung der Umwelt vorantreiben würden. Er übte Gesellschaftskritik, indem er die Linke ablehnte, sich gegen die Industrialisierung wandte und für eine naturnahe Form des Anarchismus eintrat. 1995 schickte er der New York Times einen Brief, in dem er versprach, “vom Terrorismus Abstand zu nehmen”, falls die Times oder die Washington Post seinen Essay “Industrial Society and Its Future” (Die Industriegesellschaft und ihre Zukunft) veröffentlichen würde. Darin argumentierte er, dass seine Bombenanschläge zwar extrem, aber notwendig seien, um auf die Aushöhlung der menschlichen Freiheit und Würde durch moderne Technologien, die eine Massenorganisation erfordern, aufmerksam zu machen.

Kaczynski war Gegenstand der bis dahin längsten und teuersten Untersuchung in der Geschichte des Federal Bureau of Investigation (FBI). Das FBI verwendete die Fallbezeichnung UNABOM (University and Airline Bomber), bevor seine Identität bekannt war, was dazu führte, dass die Medien ihn als “Unabomber” bezeichneten. Das FBI und Generalstaatsanwältin Janet Reno drängten auf die Veröffentlichung von Industrial Society and Its Future, dass im September 1995 in der Washington Post erschien. Als Kaczynskis Bruder David den Aufsatz las, erkannte er den Prosastil und meldete seinen Verdacht dem FBI. Nach seiner Verhaftung im Jahr 1996 behauptete Kaczynski, er sei gesund – aber scheiterte daran, seine vom Gericht bestellten Anwälte abzulehnen. Sie wollten, dass er auf Unzurechnungsfähigkeit plädierte, um die Todesstrafe zu abzuwenden. Im Jahr 1998 kam es zu einem Vergleich, in dem er sich in allen Anklagepunkten schuldig bekannte und zu acht aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen ohne die Möglichkeit der Bewährung verurteilt wurde.

DIE INDUSTRIEGESELLSCHAFT UND IHRE ZUKUNFT

EINFÜHRUNG

1. Die industrielle Revolution und ihre Folgen waren für die menschliche Rasse eine Katastrophe. Sie haben die Lebenserwartung von jenen von uns, die in „fortschrittlichen“ Ländern leben, erhöht, aber sie haben die Gesellschaft destabilisiert, haben das Leben unerfüllt gemacht, haben menschliche Wesen Demütigungen ausgesetzt, haben zu weit verbreitetem psychologischem Leid geführt (in der Dritten Welt auch zu physischem Leid) und der Natur erheblichen Schaden zugefügt. Die fortgesetzte Entwicklung der Technologie wird die Situation verschlimmern. Sie wird menschliche Wesen definitiv noch größeren Demütigungen aussetzen und der Natur größeren Schaden zufügen, sie wird wahrscheinlich zu größeren gesellschaftlichen Störungen und psychologischem Leid führen und sie könnte selbst in „fortschrittlichen“ Ländern zu verstärktem physischem Leid führen.

2. Das industriell-technologische System könnte überleben oder es könnte zusammenbrechen. Falls es überlebt, KÖNNTE es letztlich eine niedrige Stufe physischen und psychologischen Leids erreichen, aber nur, nachdem es eine lange und sehr schmerzliche Anpassungsphase durchlaufen hat, und nur zu dem Preis, dass menschliche Wesen und viele andere lebende Organismen zu technisierten Produkten und reinen Zahnrädern in der gesellschaftlichen Maschinerie reduziert werden. Außerdem, wenn das System überlebt, werden die Folgen unausweichlich sein: Es gibt keine Methode, das System so zu reformieren oder zu verändern, dass es Menschen nicht ihrer Würde und Autonomie beraubt.

3. Falls das System zusammenbricht, werden die Konsequenzen immer noch sehr schmerzhaft sein. Aber umso größer das System wird, desto katastrophaler werden die Ergebnisse seines Zusammenbruchs sein, wenn es also zusammenbricht, dann besser früher als später.

4. Wir plädieren deshalb für eine Revolution gegen das industrielle System. Diese Revolution kann Gewalt anwenden oder auch nicht, sie kann plötzlich stattfinden oder als relativ allmählicher Prozess, der einige Jahrzehnte andauert. Wir können nichts davon vorhersagen. Aber wir umreißen in sehr allgemeinen Zügen die Maßnahmen, die jene, die das industrielle System hassen, ergreifen sollten, um den Weg für eine Revolution gegen diese Gesellschaftsform zu bahnen. Dies wird keine POLITISCHE Revolution sein. Ihr Ziel wird nicht sein, Regierungen zu stürzen, sondern die ökonomische und technische Grundlage der gegenwärtigen Gesellschaft.

5. In diesem Artikel richten wir unsere Aufmerksamkeit nur auf einige der negativen Entwicklungen, die durch das industrielle-technologische System entstanden sind. Andere derartige Entwicklungen erwähnen wir nur kurz oder ignorieren sie vollständig. Das bedeutet nicht, dass wir diese anderen Entwicklungen für unwichtig halten. Wir müssen unsere Diskussion aus praktischen Gründen auf Bereiche beschränken, die unzureichende öffentliche Aufmerksamkeit erhielten, oder zu denen wir etwas Neues zu sagen haben. Zum Beispiel, da es gut entwickelte Umweltbewegungen gibt, haben wir sehr wenig über die Zerstörung der Umwelt oder der freien Natur geschrieben, auch wenn wir dieses Thema für ausgesprochen wichtig halten.

DIE PSYCHOLOGIE DER MODERNEN LINKEN

6. Fast jeder wird zustimmen, dass wir in einer ausgesprochen gestörten Gesellschaft leben. Eine der am meisten verbreiteten Manifestationen der Verrücktheit unserer Welt ist die Linke, also kann eine Diskussion der Psychologie der Linken als Einführung in die Diskussion der Probleme der modernen Gesellschaft im Allgemeinen dienen.

7. Aber was ist links? In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hätte man links praktisch mit Sozialismus gleichsetzen können. Heute ist die Bewegung zersplittert und es ist nicht deutlich, wer wirklich als links bezeichnet werden kann. Wenn wir in diesem Artikel von Linken sprechen, denken wir hauptsächlich an Sozialisten, Kollektivisten, „politisch korrekte“ Typen, Feministen, Schwulen- und Behindertenaktivisten, Tierrechtsaktivisten und ähnliche. Aber nicht jeder, der mit einer dieser Bewegungen verbunden ist, ist ein Linker. Wir möchten uns mit der Diskussion der Linken weniger mit einer Bewegung oder einer Ideologie befassen, sondern eher mit dem psychologischen Typus oder eher einer Sammlung zusammenhängender Typen. Deshalb wird das, was wir mit „Linke“ meinen, im Verlauf unserer Diskussion linker Psychologie deutlicher werden.

8. Trotzdem wird unser Konzept der Linken weitaus weniger deutlich bleiben, als wir möchten, aber dafür scheint es keine Abhilfe zu geben. Alles, was wir hier versuchen, ist, auf ungefähre und überschlägige Weise zwei psychologische Tendenzen aufzuzeigen, die unserer Meinung nach die hauptsächliche Antriebskraft der modernen Linken darstellen. Wir behaupten auf keinen Fall, die GESAMTE Wahrheit über linke Psychologie zu enthüllen. Außerdem bezieht sich unsere Diskussion ausschließlich auf die moderne Linke. Wir lassen die Frage offen, in welchem Ausmaß unsere Diskussion auf die Linken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts anwendbar ist.

9. Die zwei psychologischen Tendenzen, die der modernen Linken unterliegen, bezeichnen wir als „Minderwertigkeitsgefühle“ und „Übersozialisierung“. Minderwertigkeitsgefühle charakterisieren die moderne Linke in ihrer Gesamtheit, während Übersozialisierung nur auf ein bestimmtes Segment der modernen Linken Anwendung findet, dieses Segment ist allerdings ausgesprochen einflussreich.

MINDERWERTIGKEITSGEFÜHLE

10. Mit „Minderwertigkeitsgefühle“ meinen wir nicht nur Minderwertigkeitsgefühle im eigentlichen Sinn, sondern ein ganzes Spektrum verwandter Eigenschaften: niedriges Selbstbewusstsein, Gefühle der Machtlosigkeit, depressive Neigungen, Defätismus, Schuld, Selbsthass, etc. Wir behaupten, dass moderne Linke zu einigen solcher Gefühle (möglicherweise mehr oder weniger unterdrückt) neigen und dass diese Gefühle bei der Bestimmung der Richtung der modernen Linken entscheidend sind.

11. Wenn jemand fast alles, was über ihn (oder Gruppen, mit denen er sich identifiziert) gesagt wird, als abwertend empfindet, schließen wir daraus, dass er Minderwertigkeitsgefühle oder ein schwaches Selbstbewusstsein hat. Diese Tendenz ist unter Aktivisten für Minderheitenrechte ausgeprägt, ganz gleich, ob sie zu den Minderheitengruppen gehören, deren Rechte sie verteidigen. Sie sind hinsichtlich der Worte, die benutzt werden, um Minderheiten zu bezeichnen, und allem, was über Minderheiten gesagt wird, übersensibel. Die Begriffe „Neger“, „orientalisch“, „behindert“ oder „Mieze“ für einen Afrikaner, einen Asiaten, einen behinderten Menschen oder eine Frau hatten ursprünglich keine abwertende Assoziation. „Braut“ oder „Mieze“ waren einfach nur die weiblichen Gegenstücke zu „Typ“, „Kerl“ oder „Bursche“. Die negativen Assoziationen wurden diesen Begriffen von den Aktivisten selbst beigefügt. Einige Tierrechtsaktivisten sind so weit gegangen, das Wort „Haustier“ abzulehnen und darauf zu bestehen, dass es mit „Tierkamerad“ ersetzt wird. Linke Anthropologen bemühen sich sehr, irgendwelche Aussagen über primitive Völker zu vermeiden, die eventuell als negativ interpretiert werden können. Sie möchten das Wort „primitiv“ mit „schriftlos“ ersetzen. Sie scheinen fast paranoid hinsichtlich allem zu sein, das darauf hindeuten könnte, dass irgendeine primitive Kultur unserer eigenen unterlegen ist. (Wir möchten damit nicht andeuten, dass primitive Kulturen unserer unterlegen SIND. Wir weisen nur auf die Hypersensibilität linker Anthropologen hin.)

12. Diejenigen, die hinsichtlich „politisch unkorrekter“ Terminologie am empfindlichsten sind, sind nicht der durchschnittliche schwarze Ghettobewohner, asiatische Einwanderer, die verprügelte Frau oder die behinderte Person, sondern eine Minderheit aus Aktivisten, von denen viele nicht einmal zu irgendeiner „unterdrückten“ Gruppe gehören, sondern aus privilegierten Gesellschaftsschichten kommen. Politische Korrektheit hat ihre Hochburg unter Universitätsprofessoren, die eine sichere Stellung mit großzügigen Gehältern haben und von denen die Mehrheit heterosexuelle weiße Männer aus Familien der mittleren und oberen Mittelschicht sind.

13. Viele Linke verspüren eine intensive Identifikation mit den Problemen von Gruppen, die als schwach (Frauen), unterworfen (amerikanische Indianer), abstoßend (Homosexuelle) oder anderweitig unterlegen gelten. Die Linken selbst halten diese Gruppen für unterlegen. Sie würden es nicht einmal vor sich selbst zugeben, dass sie solche Gefühle haben, aber sie identifizieren sich genau deshalb mit diesen Gruppen, weil sie sie als unterlegen betrachten. (Wir deuten damit nicht an, dass Frauen, Indianer, etc. unterlegen SIND, wir treffen nur eine Aussage über linke Psychologie).

14. Feministen sind verzweifelt darauf bedacht, zu beweisen, dass Frauen so stark und fähig sind wie Männer. Sie sind offensichtlich von der Angst geplagt, dass Frauen vielleicht NICHT so stark und fähig sind wie Männer.

15. Linke neigen dazu, alles zu hassen, was im Ruf steht, stark, gut und erfolgreich zu sein. Sie hassen Amerika, sie hassen die westliche Gesellschaft, sie hassen weiße Männer, sie hassen Rationalität. Die Gründe, die Linke für ihren Hass auf den Westen etc. angeben, stimmen offensichtlich nicht mit ihren wirklichen Motiven überein. Sie SAGEN, sie hassen den Westen, weil er kriegerisch, imperialistisch, sexistisch, ethnozentrisch und so weiter ist, aber wenn dieselben Fehler in sozialistischen Ländern oder primitiven Kulturen auftreten, findet der Linke Entschuldigungen für sie oder gibt im besten Fall WIDERWILLIG ihre Existenz zu, während er diese Fehler ENTHUSIASTISCH aufzeigt (und oft übertreibt), wenn sie in der westlichen Gesellschaft auftreten. Deshalb ist offensichtlich, dass diese Fehler nicht das wahre Motiv des Linken sind, Amerika und den Westen zu hassen. Er hasst Amerika und den Westen, weil sie stark und erfolgreich sind.

16. Worte wie „Selbstbewusstsein“, „Eigenverantwortung“, „Initiative“, „Unternehmergeist“, „Optimismus“ etc. spielen im liberalen und linken Wortschatz kaum eine Rolle. Der Linke ist anti-individualistisch, pro-kollektivistisch. Er möchte, dass die Gesellschaft alle Probleme für sie löst, jedermanns Bedürfnisse für sie stillt, sich um sie kümmert. Er ist nicht die Art Mensch, der ein inneres Selbstvertrauen in seine Fähigkeit hat, seine eigenen Probleme zu lösen und seine eigenen Bedürfnisse zu stillen. Der Linke steht dem Konzept des Wettbewerbs feindlich gegenüber, weil er sich tief im Inneren wie ein Versager fühlt.

17. Kunstformen, die modernen linken Intellektuellen zusagen, neigen dazu, sich auf Elend, Niederlagen und Verzweiflung zu konzentrieren, oder sie nehmen einen orgiastischen Tonfall an, werfen rationale Beherrschung ab, als ob es keine Hoffnung gäbe, irgendetwas durch rationale Berechnung zu erreichen, und einem nichts anders übrigbliebe, als sich den Eindrücken des Moments hinzugeben.

18. Moderne linke Philosophen neigen dazu, Vernunft, Wissenschaft und objektive Realität abzulehnen und darauf zu beharren, dass alles kulturell relativ ist. Es stimmt, dass man die Grundlagen wissenschaftlichen Wissens infrage stellen kann und sich auch fragen kann, wie das Konzept objektiver Realität definiert werden kann. Aber es ist offensichtlich, dass moderne linke Philosophen nicht einfach nur besonnene Logiker sind, die die Grundlagen des Wissens systematisch analysieren. Sie sind in ihrem Angriff auf Wahrheit und Realität tief emotional involviert. Sie greifen die Konzepte aufgrund ihrer eigenen psychologischen Bedürfnisse an. Zum einen ist ihr Angriff ein Ventil für Feindseligkeit und insoweit dies erfolgreich ist, befriedigt es den Machtdrang. Noch wichtiger, der Linke hasst Wissenschaft und Vernunft, weil sie bestimmte Glaubenssätze als wahr (z.B. erfolgreich, überlegen) und andere Glaubenssätze als falsch (z.B. gescheitert, unterlegen) klassifizieren. Die Minderwertigkeitsgefühle des Linken gehen so tief, dass er keinerlei Klassifizierung mancher Dinge als erfolgreich oder überlegen und anderer Dinge als gescheitert oder unterlegen tolerieren kann. Dies liegt auch der Ablehnung zugrunde, die viele Linke für das Konzept der psychischen Krankheiten und der Nutzung von IQ-Tests zeigen. Linke stehen genetischen Erklärungen menschlicher Fähigkeiten oder Verhaltensweisen antagonistisch gegenüber, weil solche Erklärungen dazu neigen, manche Menschen anderen gegenüber als überlegen oder unterlegen erscheinen zu lassen. Linke ziehen es vor, der Gesellschaft den Verdienst oder die Schuld für die Fähigkeiten eines Menschen oder deren Mangel zuzuschreiben. Wenn eine Person „unterlegen“ ist, ist es also nicht seine Schuld, sondern die der Gesellschaft, da er nicht angemessen aufgezogen wurde.

19. Der Linke ist nicht typischerweise die Art Mensch, dessen Minderwertigkeitsgefühle ihn zu einem Angeber, einem Egoisten, einem Tyrann, einem Selbstinszenierer, einem rücksichtslosen Wettbewerber machen. Diese Art Mensch hat nicht gänzlich den Glauben an sich selbst verloren. Er weist in seinem Gefühl für Macht und Selbstwert ein Defizit auf, kann sich aber immer noch als jemand betrachten, der die Fähigkeit besitzt, stark zu sein, und seine Bemühungen, sich stark zu machen, erschaffen sein unangenehmes Verhalten. Aber der Linke ist dazu nicht mehr in der Lage. Seine Minderwertigkeitsgefühle sind so tiefsitzend, dass er sich nicht als individuell stark und wertvoll betrachten kann. Darin liegt der Kollektivismus des Linken begründet. Er kann sich nur als Mitglied einer großen Organisation oder Massenbewegung, mit der er sich identifiziert, stark fühlen.

20. Man beachte die masochistische Tendenz linker Taktiken. Linke protestieren, indem sie sich vor Fahrzeuge legen, sie provozieren Polizisten oder Rassisten absichtlich, sie zu misshandeln, etc. Diese Taktiken mögen oft effektiv sein, aber viele Linke benutzen sie nicht als Mittel zum Zweck, sondern weil sie masochistische Taktiken VORZIEHEN. Selbsthass ist eine linke Eigenschaft.

21. Linke mögen behaupten, dass ihr Aktivismus von Mitgefühl oder moralischen Prinzipien motiviert ist, und moralische Prinzipien spielen für den Linken des übersozialisierten Typus durchaus eine Rolle. Aber Mitgefühl und moralische Prinzipien können nicht die Hauptmotive für linken Aktivismus sein. Feindseligkeit ist eine zu hervorstechende Komponente linken Verhaltens, ebenso wie Machtdrang. Außerdem ist viel linkes Verhalten nicht so rational berechnet, dass es den Leuten zugutekommt, von denen die Linken behaupten, dass sie versuchen, ihnen zu helfen. Zum Beispiel, wenn jemand glaubt, dass Fördermaßnahmen für schwarze Menschen gut sind, macht es dann Sinn, Fördermaßnahmen auf feindselige oder dogmatische Weise zu fordern? Offensichtlich wäre es produktiver, einen diplomatischen und versöhnlichen Ansatz zu verfolgen, der gegenüber weißen Menschen, die glauben, dass sie durch Fördermaßnahmen diskriminiert werden, wenigstens verbale und symbolische Zugeständnisse macht. Aber linke Aktivisten verfolgen einen solchen Ansatz nicht, weil es ihre emotionalen Bedürfnisse nicht befriedigen würde. Schwarzen Menschen zu helfen ist nicht ihr wirkliches Ziel. Stattdessen dienen Rassenprobleme ihnen als Entschuldigung, ihre eigene Feindseligkeit und ihren frustrierten Machtdrang auszudrücken. Dadurch schaden sie schwarzen Menschen tatsächlich, weil die feindselige Haltung der Aktivisten gegenüber der weißen Mehrheit Rassenhass eher verstärkt.

22. Wenn unsere Gesellschaft gar keine sozialen Probleme hätte, müssten die Linken Probleme ERFINDEN, um eine Entschuldigung dafür zu haben, Wirbel zu machen.

23. Wir betonen, dass das Vorhergehende nicht in Anspruch nimmt, eine zutreffende Beschreibung von jedem darzustellen, der als links betrachtet werden könnte. Es ist nur eine ungefähre Indikation für eine allgemeine linke Tendenz.

ÜBERSOZIALISIERUNG

24. Psychologen benutzen den Begriff „Sozialisierung“, um den Prozess zu bezeichnen, durch den Kinder lernen, so zu denken und sich so zu verhalten, wie die Gesellschaft es verlangt. Ein Mensch wird als gut sozialisiert betrachtet, wenn er an den moralischen Kodex seiner Gesellschaft glaubt, diesen befolgt und sich gut als funktionierender Teil dieser Gesellschaft einfügt. Es mag sinnlos erscheinen, zu sagen, dass viele Linke übersozialisiert sind, da der Linke als Rebell betrachtet wird. Trotzdem kann diese Ansicht verteidigt werden. Viele Linke sind nicht solche Rebellen, wie sie scheinen.

25. Der moralische Kodex unserer Gesellschaft ist so fordernd, dass niemand auf vollständig moralische Weise denken, fühlen und handeln kann. Wir sollen zum Beispiel niemanden hassen, und doch hasst fast jeder irgendwann jemanden, ob er es nun vor sich zugibt oder nicht. Manche Menschen sind so sozialisiert, dass der Versuch, moralisch zu denken, zu fühlen und zu handeln ihnen eine schwere Last auferlegt. Um Schuldgefühle zu vermeiden, müssen sie sich ständig hinsichtlich ihrer eigenen Motive betrügen und moralische Erklärungen für Gefühle und Handlungen finden, die in Wirklichkeit einen nicht-moralischen Ursprung haben. Wir benutzen den Begriff „übersozialisiert“, um solche Menschen zu beschreiben.