Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück - Judith Kuckart - E-Book

Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück E-Book

Judith Kuckart

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Beschreibung

»Das Leben kann ab und an und vor allem jetzt verlangen, ungestüm gelebt zu werden … … Aber deswegen musst du dich doch nicht gleich tot stellen, Leonhard«, hatte sein Klavierlehrer einmal gesagt. Silvester verbringt der achtzehnjährige Leonhard allein im Haus seiner Eltern. Am Neujahrsmorgen kommt das Leben dann einfach zu ihm: Eine fremde Frau schläft auf dem Boden in der Diele. In der nächsten Nacht schläft Leonhard mit ihr im Gästezimmer. Emilie und Maria hingegen, beide über siebzig, sind unternehmungslustig, wenn auch den Ereignissen auf ihrer Reise in ein tschechisches Kurhotel nicht mehr ganz gewachsen. War es wirklich der Klavierlehrer, der sie dorthin fuhr, und hat er tatsächlich betrunken die Nacht im Bett zwischen den alten Damen verbracht? In einem Reigen aus elf Episoden erleben Judith Kuckarts Figuren Unerhörtes. Es stößt ihnen zu wie ein Unfall oder ein Liebesbrief aus der Vergangenheit. Es gibt ihrem Leben eine unerwartete Wendung und dem Leser eine Ahnung, dass alles zusammengehört: Lust und Schrecken, Liebe und Tod, Schuld und Glück.

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Seitenzahl: 296

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JUDITH KUCKART

Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück

Roman

eBook 2015

© 2015 DuMont Buchverlag, Köln

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben, Köln

Umschlagabbildungen: Straße: p248m952902 © plainpicture/BY

Paar: p947m731829 © plainpicture/Cristopher Civitillo

Himmel: p378m922560 © plainpicture/Millennium/Majid Boroumand

eBook-Konvertierung: CPI books GmbH, Leck ISBN 978-3-8321-8877-1

www.dumont-buchverlag.de

Für E.

LEONHARD

Auf der Steinterrasse hinter dem Haus versuchte er mit seinem neuen Rennrad im Kreis zu fahren. Es sollte wie Radartistik aussehen, auch wenn keiner zusah. Ein Sonnenuntergang spiegelte sich in den Wolken über dem Haus am Hang. Der winterliche Garten ließ die Sicht frei auf eine eckige, zwei Meter hohe Regenwassertonne unten beim Zaun. Die zwei alten Apfelbäume davor verbargen deren plastikgrüne Hässlichkeit kaum. Im August hatten die Eltern sich deswegen Abende lang auf der Steinterrasse gestritten. Dixiklo, hatte die Mutter geschimpft, aber wegen der Nachbarn leiser gesprochen, als die Korbstühle knarrten. Jetzt standen die Stühle in der Garage. Es war Silvester und Leonhard war allein im Haus. Das war ein wenig traurig, aber nur wenn er daran dachte.

Lad dir doch jemanden ein!

Mal sehen, Mutter.

Irgendwo in der Nachbarschaft spielte jemand Trompete. Leonhard lehnte das Rad gegen die Panoramascheibe des Wohnzimmers, zog die Schuhe aus und ging auf Socken ins Haus. In der Küche kippte er das Fenster zur Straße. Der letzte Bus des Tages fuhr in die Haltebucht schräg gegenüber. Niemand stieg aus oder ein. Als der Bus über den Kreisverkehr in dem Wäldchen verschwand, das Bungalowsiedlung und Stadt voneinander trennte, begleitete ihn ein hoher, pfeifender Ton.

Leonhard studierte im ersten Semester Volkswirtschaft keine dreißig Kilometer von zu Hause entfernt und trug eine Brille. Seit dem Abitur hatte er ein eigenes Auto. Abends fuhr er heim, nicht aus Geldmangel, sondern aus Anhänglichkeit oder vielleicht auch aus Angst, was manchmal das Gleiche ist. In seinem Zimmer stand noch ein Kran aus Legosteinen. Den behalte ich für immer, hatte er gesagt, als die Familie aus Gent hierher nach Stuttgart-Frauenkopf gezogen war. Den behalte ich als Erinnerung an meine Kindheit. Damals war er acht gewesen.

Leonhard setzte Nudelwasser auf, öffnete ein Glas Pesto, und irgendwo zerriss eine verfrühte Silvesterrakete die kalte Dezemberluft. Eine Handvoll Pinienkerne solltest du in den Fertigsugo werfen, das wird dann eine feinere Sache, hatte seine Mutter mit dem Rollkoffer an der Hand am zweiten Weihnachtsmorgen noch gesagt. Im sprudelnden Wasser ließ er die Spaghetti wie ein Bündel Mikadostäbchen auseinanderfallen. Als sie in der Hitze nachgaben, versenkte er sie mit dem Holzlöffel ganz, warf eine Handvoll Salz hinterher, stellte den Küchenwecker, durchquerte die Diele, vollgestellt mit Bücherregalen der Mutter, Krimis doppelreihig, in englischer und französischer Sprache hauptsächlich, und lief auf Socken aus der Haustür zum Gartentor. Im Haus drüben wohnte Fabio, der Versager. Kies drückte sich in Leonhards Fußsohlen. Bald war wieder Sommer.

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