Daywalker: Engel der Nacht - Dirk Schmidthaus - E-Book

Daywalker: Engel der Nacht E-Book

Dirk Schmidthaus

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Beschreibung

Emily von Falkenberg lebt ihr Leben als Studentin. Sie ist jedoch keine gewöhnliche junge Frau. Emily ist ein Vampir, ein so genannter Daywalker, denn sie kann dem Sonnenlicht widerstehen und unerkannt unter den Menschen leben. Nach ihrer ersten Begegnung mit Vampiren in ihrer alten Heimat Amerika, dachte sie eigentlich normal mit ihrer Familie unter den Menschen leben zu können. Doch es sollte anders kommen. Welche Gefahr vebirgt sich in dem Dunkel der Nacht?

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Index

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Impressum

Kapitel 1

 

Vampire, die Wesen der Nacht, Blutsauger, Untote und unsterbliche Wesen. Dies waren die Schreckgespenster aus Gruselgeschichten um Kinder zu erschrecken oder wenn Menschen Gründe für Unglücke suchten, die sie einfach nicht verstanden. Figuren in Film und Fernsehen oder auch in Büchern. Vampire waren Mythen und Legenden. Dies dachte einst auch Emily von Falkenberg. Aber heute wusste sie es besser. Warum? Nun, sie war selbst eine von ihnen.

Emily wuchs bei Pflegeeltern in den USA auf. Susan und Ryan Scott liebten sie wie ihr eigenes Kind. Aber sie hatte immer gespürt, dass sie anders war, als alle anderen Menschen die sie kannte. Nicht nur der Freak in der Schule, für den sie ihre Mitschüler immer hielten.

Dann vor etwa drei Jahren begegnete die damals sehr schüchterne Teenagerin ihrem leiblichen Vater, Alexander von Falkenberg. Damals nannte er sich nicht so, sondern lebte unter dem Namen Moss. Emily wusste nicht, wer er war, als ihr Lehrer John Taylor ihn der Klasse vorstellte. Sie dachte, er wäre ein Austauschlehrer aus Deutschland. Erst an ihrem achtzehnten Geburtstag, auf einer Halloweenparty in der Highschool in Mahwah, New Jersey, erfuhr sie die Wahrheit. An diesem Abend war sie auch das erste Mal echten Vampiren begegnet. Ihr Vater hatte gegen sie gekämpft und sie beschützt. In den darauf folgenden Tagen erfuhr sie, dass ihre leiblichen Eltern ebenfalls Vampire waren.

Sie selbst war eine Halbvampirin gewesen, denn als sie gezeugt wurde, war ihr Vater noch ein Mensch gewesen. In der Nacht, als sie lebensgefährlich verletzt wurde und zu sterben drohte, verwandelte ihr Vater sie zu einem reinblütigen Vampir. Sie war allerdings keine Gewöhnliche ihrer Art. Emily wurde zu einem so genannten Daywalker, einem Tagwanderer. Zu einer besonderen Art von Vampiren gehörte sie, nämlich diejenigen, die der Sonne gegenüber unempfindlich waren. Eine Angehörige des alten Geschlechts, so wie ihre Eltern und ihr Großvater John es waren.

Heute war sie einundzwanzig, sah immer noch wie zirka achtzehn aus und würde auch niemals äußerlich altern. Wenigstens kam sie meistens als Anfang Zwanzigjährige durch. Nach ihrem Highschoolabschluss zog sie mit ihren leiblichen Eltern nach Deutschland. Dort studierte sie nun an einer renommierten Universität Medizin und führte ihr Leben als Studentin. Durch die Hilfe ihrer Eltern lernte sie in einer erstaunlichen Geschwindigkeit die deutsche Sprache und war fast akzentfrei. Niemand wusste, wer sie und ihre Eltern wirklich waren. Sie lebten wie normale Menschen. Das Einzige, was sie voneinander unterschied, war die Tatsache, dass sie sich von Blut ernährten.

 

***

 

„Sehr gut Frau von Falkenberg“, lobte Emilys Professor sie, als er ihr die letzte Klausur des Semesters zurückgab.

„Sie haben mal wieder die volle Punktzahl erreicht. Sie werden mal eine hervorragende Ärztin!“

Sie fühlte sich geschmeichelt und war zu Recht stolz auf ihre Leistungen.

„Vielen Dank Herr Professor!“, bedankte Emily sich höflich.

Sie mochte den Professor. Er hatte etwas Väterliches an sich, was ihr besonders gefiel. Er erinnerte sie an ihren Großvater.

Es war die letzte Vorlesung in diesem Semester und die Ferien standen nun an. Der Professor verabschiedete seine Studenten und wünschte ihnen eine schöne Zeit. Daraufhin stürmten allesamt aus dem Hörsaal. Emily trug wie so häufig eine schwarze Hose und eine rote Bluse. Ihr dunkles Haar hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden. Auf dem Flur wurde Emily von einem spindeldürren jungen Mann, ebenfalls einem Studenten, angesprochen.

„Wann gehen wir zwei denn mal zusammen aus?“, fragte er mehr als von sich selbst überzeugt.

Emily verdrehte die Augen. Dieser Kerl ging ihr schon das gesamte Semester auf die Nerven. Für ihn gab es nur eine Bezeichnung 'Nervensäge'. Schließlich antwortete sie.

„Sobald die Hölle gefriert!“

Als sie weitergehen wollte, hielt er sie grob am Arm fest. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen.

„Du blöde Schlampe!“, stieß er verärgert hervor.

Emily fackelte nicht lange, sie packte seinen Arm und verdrehte diesen in einen schmerzhaften Hebel. Der junge Student schrie vor Schmerzen auf und ging gegen seinen Willen auf die Knie.

„Lass mich in Ruhe oder ich breche dir deinen mickrigen Arm“, warnte Emily ihn eindringlich und wies darauf hin, dass sie einen schwarzen Gürtel hatte. Sie ließ ihn los und er verdrückte sich fluchend.

„Dem hast du es aber gezeigt Emily!“, staunte Melanie Baumann.

Sie grinste breit. Melanie war Emilys beste Freundin und sie kannten sich seit dem ersten Semester.

„Er ist eine Witzfigur“, meinte Emily salopp. „Große Klappe und nichts dahinter.“

Schließlich machten sich die beiden Freundinnen gemeinsam auf dem Weg aus der Universität. Nach ein paar Schritten fragte Melanie: „Gehst du heute mit mir ins Kino? Es läuft ein neuer Film mit Bruce Willis. Soll ein echter Kracher sein.“

Emily dachte kurz darüber nach und willigte ein. Sie mochte diesen Schauspieler sehr gerne und liebte Actionfilme. Vorher wollte sie allerdings erst nach Hause. Sie musste sich noch frisch machen und wollte mit ihren Pflegeeltern Susan und Ryan Scott telefonieren. Auch in den vergangenen drei Jahren riss der Kontakt zu ihnen nicht ab. Sie schrieben sich häufig Emails, besuchten sich gegenseitig in den Ferien und sprachen über Skype miteinander. Auch ihre Eltern hielten regen Kontakt mit Susan und Ryan. Ihr Großvater John besuchte sie ebenfalls, so oft er konnte in Deutschland.

Er lebte immer noch in den USA und unterrichtete an der Mahwah-Highschool. Nach einem netten ausschweifenden Plausch mit ihrer Freundin hatten sie das Parkhaus erreicht, in dem Emilys Auto parkte. Sie fuhr einen schwarzen BMW. Ein Cabrio, das sie zum letzten Geburtstag von ihren Eltern bekommen hatte. Melanie und sie stiegen ein und fuhren nach Hause. Ihre Freundin wohnte in ihrer direkten Nachbarschaft und sie fuhren täglich zusammen zur Universität und wieder zurück.

Melanie war eine aufgeweckte Studentin mit außergewöhnlichem Ehrgeiz. Ihre studentischen Leistungen waren äußerst bemerkenswert. Sie war fast genauso groß wie Emily und hatte langes blondes Haar, das sie häufig zu einen Pferdeschwanz zusammengebunden trug. So sportlich wie ihre beste Freundin war sie allerdings nicht, denn sie hatte ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen. Aber das störte sie nicht weiter. Sie trug häufig blaue Jeans und Sportschuhe.

Nach etwa einer halben Stunde kamen sie bei Emily an und verabschiedeten sich voneinander. Für das Kino verabredeten sie sich für neunzehn Uhr.

Kapitel 2

 

Als Emily ins Haus trat, hörte sie ihren Vater wieder einmal fluchen.

„Nicht schon wieder“, stöhnte er resignierend. „Das gibt es doch nicht.“

Er hatte wohl mal wieder eine Partie Schach gegen Isabelle, Emilys Mutter, verloren.

„Hallo zusammen“, begrüßte Emily ihre Eltern. „Hast du schon wieder gegen Mom verloren Dad?“

Emily versuchte, sich ein Schmunzeln zu verkneifen. Es gelang ihr aber nicht besonders gut.

„Haha, sehr komisch“, meinte er und überlegte fieberhaft, welchen Fehler er diesmal gemacht hatte.

„Hallo Schatz! Dein Vater wird aber besser“, neckte sie ihn nebenbei.

„Ich gebe es auf. Wenigstens im Schwertkampf kann mir keiner was vormachen“, meinte Alexander stolz, der wie immer einen schwarzen Stehkragenanzug mit einem roten Hemd trug. Er und Emily hatten fast den gleichen Kleidungsstil.

„Das hättest du wohl gern Liebling“, entgegnete Isabelle herausfordernd.

Alexander überlegte gerade, ob seine Liebste ihn wohl auf dem Arm nehmen wollte. Es war wohl so. Emily musste unwillkürlich lächeln. Ihre Eltern neckten sich ständig. Es war kaum zu glauben, sie verhielten sich manchmal wie Teenager.

„Wie dem auch sei, dass können wir später noch beim Training feststellen. Wie war dein letzter Tag in diesem Semester?“

„Solala Paps. Ich habe wieder die höchste Punktzahl in der Klausur erreicht. Professor Schuster hat mich erneut gelobt. Außerdem hat mich wieder dieser Simon angebaggert. Irgendwann verspeise ich ihn noch zum Frühstück.“

Isabelle erhob sich von ihrem Sessel und ging auf Emily zu.

„Ach Liebes, herzlichen Glückwunsch zu deiner Leistung. Aber beißen solltest du diesen Aufdringling nicht. Du weißt doch, wir saugen kein Blut von Menschen.“

„Das war sicherlich nicht so gemeint, oder?“, fragte Alexander vorsichtig nach.

„Natürlich nicht“, wehrte Emily ab. „Igitt, wenn ich nur an diesen Typen denke, wird mir übel. Ach übrigens, ich gehe nachher mit Melanie ins Kino. Es könnte etwas später werden.“

Mit diesen Worten verließ Emily ihre Eltern und ging in ihr Zimmer. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und fuhr ihren Laptop hoch. Binnen weniger Augenblicke hatte sie einen netten Plausch mit Susan und Ryan Scott über Skype. Das Gespräch dauerte über eine Stunde, bis sie sich besann, dass sie noch duschen und sich umziehen musste. Dies war allerdings in Windeseile erledigt und sie war fertig fürs Kino. Um Punkt neunzehn Uhr klingelte es bereits an der Haustür und ihre Freundin Melanie stand vor der Tür.

„Hi Emily! Bist du fertig?“

„Ja sicher. Ich schnappe mir noch meinen Mantel, dann kann es losgehen.“

„Bist du sicher? Es ist doch ziemlich warm.“

„Ich bin sicher.“

Melanie zuckte mit den Schultern. Doch Emily, wusste was sie tat. Nicht das ihr kalt wäre. Sie spürte weder Hitze noch Kälte. Sie verbarg lediglich ihr Schwert unter dem Mantel. Man konnte ja nie wissen. Seit sie damals Hakon und seinen Schergen begegnet war, nahm sie immer ihre Waffe mit, wenn sie erst bei Dunkelheit nach Hause kam. Sicher war nun mal sicher.

„Mom, Dad, ich bin zum Kino. Bis später!“, verabschiedete sie sich von ihren Eltern, die ihr noch viel Spaß wünschten.

 

***

 

„Okay, unser Töchterchen ist aus“, grinste Alexander Isabelle an.

---ENDE DER LESEPROBE---