Den Weg nach Hause gab's nicht mehr - Anna Mende - E-Book

Den Weg nach Hause gab's nicht mehr E-Book

Anna Mende

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Beschreibung

Martha ist vierundsiebzig Jahre alt, als endgültig feststeht, dass sie an Demenz leidet. Für die Angehörigen ist die Diagnose ein schwerer Schlag. Gravierende Änderungen in der Lebensplanung folgen. Marthas Kinder, Enkel und die langjährige beste Freundin Erika stehen ihr hilfreich zur Seite. Sie fügen sich, so gut es geht, in die sich ständig ändernde Lage ein, die Marthas Erkrankung mit sich bringt. Hierbei sind Verständnis, Kraft und Geduld erforderlich, wobei jeder einmal Gefahr läuft, an seine Grenzen zu kommen.

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Anna Mende

Den Weg nach Hause gab's nicht mehr

Dieser Roman basiert auf einer wahren Begebenheit. Alle hierin vorkommenden Personen leben oder haben gelebt. BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Das Telefonat

Das Telefonat

 

„Wann hast du unsere Mutter zuletzt gesehen?“, fragte mich mein Bruder in einem Telefonat, das wir an einem verregneten Sonntagnachmittag führten. Ich hatte mich mit dem Telefon in mein Zimmer verzogen, da im Wohnzimmer, wo das Telefon seinen Stammplatz hatte, meine Kinder vor dem Fernseher hockten und eine Serie anschauten, die seit einigen Wochen jeden

Sonntagnachmittag lief.

Ich lehnte entspannt in der Sofaecke meines Zweisitzers, da ich auf einen gemütlichen Plausch mit meinem Bruder vorbereitet war. Auf diese Frage war ich nicht gefasst. Ich dachte kurz nach und als es mir einfiel, bekam ich einen Schreck.

„Oh, Gott, das ist bestimmt schon fast ein Jahr her, viel zu lange. Die Zeit vergeht so schnell“, sagte ich, „warum fragst du?“

Ich hatte ein ungutes Gefühl und stellte gleich die nächste Frage.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“

Nach einer kurzen Pause, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, kam die Antwort:

„Du wirst sie kaum noch wiedererkennen, sie baut total ab.“

Ich schluckte, da ich merkte, dass mein Hals trocken wurde. Ich wollte nicht wahrhaben, was ich da hörte.

„Aber ich habe vor zwei Tagen noch mit ihr telefoniert. Sie klang ganz normal, so wie immer“, wehrte ich ab. Ganz ehrlich mir gegenüber war ich nicht, denn ich hatte in der letzten Zeit bemerkt, dass sie bei der Wortwahl nicht mehr so wendig war, hin und wieder länger brauchte, bis sie einen Satz zu Ende brachte und im Gespräch ohne Vorankündigung plötzlich das Thema wechselte. Als ihr Gesprächspartner am Telefon war man gezwungen, sehr schnell umzudenken. Dieses Verhalten schob ich auf ihr Alter, aber nicht auf eine krankhafte Veränderung. Das hatte ich bislang erfolgreich verdrängt und wollte davon am liebsten nichts hören.

„Sie sagte, es gehe ihr gut“, setzte ich noch hinzu..

„Du solltest dir selbst ein Bild von ihr machen“, schlug mein Bruder vor, „glaub nicht das, was sie dir am Telefon erzählt. Da kann sie dir was vormachen, du musst sie sehen.“

„Das klingt ja unheimlich, ist sie denn ernsthaft erkrankt, wenn sie so abbaut, wie du sagst?“

„Außer ihrem erhöhten Blutdruck hat sie nichts, sagte mir unser Hausarzt, er sprach von altersbedingten Veränderungen, die sich nicht aufhalten lassen.“

Mittlerweile machte ich mir ernsthaft Sorgen und versprach meinem Bruder, so schnell wie möglich meine Mutter zu besuchen. Als das Telefonat beendet war, blieb ich noch eine Weile nachdenklich in meiner Sofaecke sitzen, die ich auf einmal nicht mehr so gemütlich fand. Jetzt drückte das graue, verregnete Wetter an diesem Nachmittag erst recht auf meine Stimmung. Vom Wohnzimmer her hörte ich die Kinder lachen. Mittlerweile hatte sich noch eine Freundin dazugesellt, die jetzt auch das lustige Fernsehprogramm, das unten gerade lief, genoss, was sie durch ihr Lachen bewies. Ich beschloss, einfach eine Weile in meinem Zimmer sitzen zu bleiben und mich erst einmal zu sammeln. Bestimmt wurde ich nicht vermisst. Wäre ich zu den Kindern ins Wohnzimmer gegangen, hätten sie bestimmt meine niedergeschlagene Stimmung gespürt und es hätte ihnen am Ende die Freude verdorben. Später musste ich ohnehin mit ihnen reden und ihnen mitteilen, dass ich dringend für ein paar Tage die Oma besuchen musste.

 

Meine Mutter lebte am Niederrhein und ich seit zwanzig Jahren im Süden von Baden-Württemberg. Zwischen uns lag eine Entfernung von gut fünfhundert Kilometern, da sah man sich nicht so oft. Ich hatte drei Kinder, die noch im Haus waren und die Schule besuchten, war selbst vollzeitbeschäftigt und hatte Haus und Garten zu versorgen.. Meine Möglichkeiten, schnell meine Mutter zu besuchen, waren sehr eingeschränkt. Einer Fahrt ins Rheinland gingen immer einige Vorbereitungen voran. Man stieg nicht eben mal ins Auto, fuhr ein paar Kilometer und war nach ein oder zwei Stunden wieder zu Hause, nachdem man nach dem Rechten geschaut hatte. Sollten die Kinder mitkommen, war die Voraussetzung, dass Schulferien waren. War es dringend, so wie zu diesem Zeitpunkt, musste ich zunächst Urlaub beantragen und schauen, dass mit den Kindern alles seinen gewohnten Gang weiterlief.

 

Sie war zu dem Zeitpunkt vierundsiebzig Jahre alt und bis vor vier Jahren noch alleine mit der Bahn zu uns gereist. Ihr Gepäck hatte sie immer aufgegeben, da sie auf der Strecke zweimal umsteigen musste, in Köln und in Ulm, und war immer ganz entspannt bei mir eingetroffen. Auf jeder Fahrt hatte sie nette Leute getroffen oder zumindest eine Person, mit der sie ein interessantes Gespräch geführt hatte. Begeistert erzählte sie uns später von den Mitreisenden, was sie machten, wo sie herkamen und wohin sie fuhren.

Wenn sie einmal angereist war, blieb sie einige Wochen bei uns, schließlich hatte sie Zeit. Während ihrer Abwesenheit sah mein Bruder, der mit seiner Familie ganz in ihrer Nähe lebte, nach Haus und Garten. Sie konnte beruhigt für längere Zeit fortbleiben und so hatte es sich ergeben, dass sie öfter bei uns war als wir bei ihr.

Es war ungefähr vier Jahre her, dass sie mir am Telefon erzählte, dass die Rückreise mit der Bahn nach einem Besuch bei uns für sie doch recht beschwerlich war. Der Zug sei sehr voll gewesen, in ihrem Abteil hätten unangenehme Typen gesessen, die Fahrt sei ihr überhaupt sehr lang vorgekommen, viel länger als sonst und sie sei froh gewesen, heil zu Hause angekommen zu sein.

Nach unzähligen Bahnfahrten war es das erste Mal, dass sie sich so heftig beklagte. Ich entnahm aus ihrer Schilderung, dass sie so eine lange Strecke nicht mehr alleine bewältigten konnte und beschloss, wenn sie uns besuchen wollte, sie mit dem Auto abzuholen und nach einigen Wochen wieder zurückzubringen. Einen Besuch bei meinem Bruder und seiner Familie konnte ich damit gut verbinden.

 

Die Zeit, wo sie längere Reisen alleine unternehmen konnte, war vorbei. Für Arbeiten im Haus und vor allem im Garten, die sie bis dahin noch gut alleine geschafft hatte, brauchte sie Hilfe. Das bezog sich vor allem auf den Garten, wo sie recht bald einsah, das andere bestimmte Aufgaben übernehmen mussten. Für das Haus weigerte sie sich vehement, Unterstützung anzunehmen. Lange behauptete sie, ihren Haushalt gut im Griff zu haben, was nicht der Fall war, wie sich bald herausstellte. Als sich nicht mehr verbergen ließ, dass sie sich und uns etwas vormachte, mussten wir handeln.

Die Frau meines Bruders ging regelmäßig zu ihr, wischte die Böden und putzte das Bad. Wo Teppichboden war, staubsaugte die Mutter noch selbst. Wenn ich bei ihr war, übernahm ich diese Arbeiten und putzte die Fenster. Um die Privatsphäre meiner Mutter noch zu wahren, hatten wir bis dato nicht in die Schränke geschaut. Was, wie sich später herausstellte, ein Fehler war.

 

An diese Situation hatte ich mich in den letzten Jahren gewöhnt, das ist so, wenn Eltern älter werden. Mit dem Gedanken, dass es jetzt noch einen heftigeren Einschnitt gegeben hatte, wie mein Bruder ihn mir am Telefon beschrieb, musste ich mich erst vertraut machen. Ich dachte darüber nach, dass es in meinem Umfeld Familien gab, die ihre dementen Senioren betreuten. Mal war es die alte Mutter, mal der alte Vater, die rund um die Uhr Betreuung brauchten. Wenn sie von ihren Problemen erzählten, taten sie mir immer Leid und ich bewunderte die Kraft, mit der sie diese große Aufgabe meisterten. Nie habe ich daran gedacht, dass es uns einmal treffen könnte. Auch jetzt schob ich den Gedanken daran weit von mir und redete mir ein, dass bestimmt alles nicht so schlimm war, wie ich im Moment befürchtete. Nach dem Besuch bei meiner Mutter wird sich zeigen, dass alles seinen gewohnten Gang weitergehen konnte. Es war der reinste Selbstbetrug und dass ich mich gewaltig täuschte, sollte sich noch herausstellen.

 

Ich rief meine Mutter an, um sie auf meinen Besuch vorzubereiten.

„Ich habe überraschend fünf Tage frei bekommen“, erklärte ich ihr, „da dachte ich, ich komme mal wieder nach Hause.“

Obwohl ich bereits zwei Jahrzehnte in Süddeutschland lebte und heimisch geworden war, fuhr ich immer noch nach Hause, wenn ich meine Mutter besuchte.

„Das ist ja schön, eine große Überraschung“, sagte sie, „ich freue mich schon.“

Am folgenden Freitag fuhr ich mit gemischten Gefühlen alleine los und hatte geplant, frühestens am Mittwoch in der darauffolgenden Woche zurückzukommen.

Meine drei Kinder gingen über das Wochenende zu ihrem Vater, der sich um sie kümmerte und ab Montag dafür sorgte, dass sie in die Schule kamen.

Die Ankunft

 

Die Ankunft

 

Nach knapp sechs Stunden hatte ich mein Ziel erreicht und hielt vor dem Haus. Meine Mutter stand im oberen Stockwerk an einem der Fenster, hatte die Gardine beiseite gezogen und schaute zur Straße hinunter. Ich hatte sie schon vom Auto aus gesehen, stieg aus und winkte ihr zu. Auf ihr Gesicht kam ein Lächeln, aber sonst zeigte sie keine Reaktion. Sie winkte nicht zurück oder entfernte sich vom Fenster, um mir die Haustür zu öffnen. Es war ein seltsamer Empfang.

Ich ging zum Kofferraum, öffnete die Klappe und nahm meine Reisetasche heraus. Als ich wieder zu dem Fenster hinaufschaute, war sie verschwunden. Mit meiner Reisetasche in der Hand ging ich mit gemischten Gefühlen Richtung Haustür, die verschlossen blieb. In der Zwischenzeit hätte meine Mutter sie gut erreichen und mir öffnen können. Ich klingelte und wartete ab, was passieren würde. Da hörte ich im Flur Geräusche, die besagten, dass jemand zur Haustür kam. Die Tür wurde geöffnet und vor mir stand meine Mutter. Ich erschrak. Besser hätte mein Bruder sie mir am Telefon nicht beschreiben können. Sie war schmal geworden, vor allem im Gesicht. Es ließ sich nicht leugnen, dass ein starker körperlicher Abbau begonnen hatte. Den Anblick musste ich erst einmal verkraften.

 

Meine Mutter lachte, als sie mich sah. Trotzdem war ich nicht sicher, dass sie mich sofort erkannte.

„Da bin ich“, begrüßte ich sie, „ich hatte dir ja schon am Telefon gesagt, dass ich heute komme.“

„Ja, das weiß ich“, sagte sie, „du wolltest kommen.“

An ihrem Verhalten merkte ich, dass sie sich an unser Telefonat nicht mehr erinnerte. Sie wusste nicht so recht, wie ihr geschah. Fragend schaute sie mich an. Sie tat mir unendlich Leid. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht loszuheulen.

Ich umarmte sie und trat in den Hausflur. Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, dass es ihr nicht recht war, dass ich ins Haus kam. Sie war überrumpelt und musste sich mit der neuen Situation erst einmal vertraut machen. Ihr Zustand war schlimmer, als ich befürchtet hatte. Er war beängstigend. Sie baute nicht nur körperlich ab sondern auch geistig. Ich fragte mich, wie es sein konnte, dass ich das in den unzähligen Telefonaten nie bemerkt hatte. Oder hatte ich etwas bemerkt und nur verdrängt, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass sie nicht mehr die Person war, die ich als unsere Mutter kannte? Es blieb abzuwarten, was in den nächsten fünf Tagen auf mich zukam.

 

Ich stellte meine Reisetasche im Flur ab und ging ins Wohnzimmer. Meine Mutter folgte mir. Mein Blick wanderte durch den Raum, um Veränderungen festzustellen, die den schlechten Zustand meiner Mutter widerspiegelten. Äußerlich betrachtet war alles wie immer. Ich ließ mich auf einen Sessel fallen, meine Mutter nahm auf einem anderen mir gegenüber Platz.

„Was möchtest du denn essen?“, fragte sie mich.

Es war Mittagszeit und gegen ein warmes Mittagessen nach der langen Fahrt hatte ich nichts einzuwenden. Es gab keine Küchendüfte, die durch ein Haus ziehen, wenn auf dem Herd das Essen brutzelt. Ich stand auf und ging zur Küche. Hier deutete nichts darauf hin, dass die Zubereitung eines Mittagessens bevorstand. Auf dem Herd standen weder Töpfe noch Pfannen. Für mich war das ein Hinweis, dass meine Mutter gar nicht vorhatte, irgendetwas zu kochen, auch nicht für sich alleine. Wenn das schon länger so ging, war es nicht verwunderlich, dass sie so schmal geworden war.

„Was möchtest du denn essen?“, fragte meine Mutter erneut.

„Ich schau mal nach, was du da hast“, antwortete ich und öffnete den Kühlschrank.

Es gab Butter, Marmelade, Streichkäse und im Gemüsefach ein paar Tomaten. Die Tiefkühlfächer waren leer. Ich schaute nach, was der Vorratsschrank zu bieten hatte. Bis auf einige Pakete Nudeln, Reis und ein Toastbrot war in diesem Schrank nichts vorhanden, was man hätte essen können. In einer Obstschale lagen einige Bananen. Ihr Haushalt gab nichts her, womit man ein abgerundetes Mittagessen zubereiten konnte. Bei vielen Studenten sah es meistens ähnlich aus. Bei dem Gedanken musste ich lachen, obwohl mir nicht zum Lachen zumute war. Das war kein Zustand. Ich machte mir Sorgen. Es half alles nichts, ich musste noch einmal los, um einzukaufen.

 

Meinem Bruder und seiner Frau war verborgen geblieben, dass meine Mutter wahrscheinlich schon über einen längeren Zeitraum für sich nichts mehr kochte. Wenn sie gegen Abend zu ihr kamen, ließ sich nicht mehr nachvollziehen, ob sie ein Mittagessen hatte oder nicht. Die Küche war aufgeräumt, so wie es sich gehörte. Demnach war alles in Ordnung. Dass die Kochutensilien gar nicht mehr gebraucht wurden und unbenutzt in den Schränken standen, war nicht aufgefallen. Bis zu diesem Tag hatten wir es ja, wie bereits erwähnt, unterlassen, in die Schränke meiner Mutter zu schauen. Dazu gehörte für meinen Bruder auch der Kühlschrank. Als ich das letzte Mal bei ihr war, war der auch noch besser bestückt.

 

Also machte ich mich auf den Weg zum nächsten Lebensmittelladen. Meine Mutter wollte nicht mit. Sie erklärte mir, dass sie am Vormittag bereits einkaufen war, was ich kaum glauben konnte. Vielleicht hatte sie die Teile, die ich in der Küche gefunden hatte, ja tatsächlich an diesem Vormittag erst eingekauft. Sicher war ich mir nicht.

„Dann warte hier“, schlug ich ihr vor, „ich hole noch schnell ein paar Sachen und bin gleich wieder zurück. Dann mache ich für uns beide ein schönes Mittagessen.“

Ich nahm einen Hausschlüssel mit, da ich nicht sicher sein konnte, ob oder wann meine Mutter mir die Tür öffnen würde.

Es war Freitag und ich kaufte Lebensmittel ein, die über das Wochenende reichen mussten. Ich hatte einige Rezepte im Kopf, die ich für uns kochen wollte. Dazu brauchte ich frisches sowie auch tiefgekühltes Gemüse, Zutaten, um Soßen zu machen, etwas Hackfleisch und Fisch sowie einen Sack Kartoffeln, außerdem Eis, Obst und Joghurt für den Nachtisch. Am Backstand holte ich noch ein Brot und Kuchen für die Kaffeezeit. Alles Dinge, die ich im Haushalt meiner Mutter vermisst hatte.

Für Getränke sorgte mein Bruder. Er brachte schon seit einigen Jahren Kästen mit Mineralwasser und nahm das Leergut wieder mit.

Beladen mit den Einkäufen kam ich zurück. Als ich die Lebensmittel in der Küche auspackte und Dinge im Kühlschrank, Tiefkühlfach oder Vorratsschrank verstaute, die ich momentan nicht für das heutige Essen brauchte, schlug meine Mutter angesichts der Menge die Hände über dem Kopf zusammen.

„Du meine Güte“, sagte sie, „wer soll das denn alles essen?“

„Wir beide“, gab ich zur Antwort, „und so viel ist das gar nicht, das muss für mehrere Tage reichen.“

Es schien, dass sie jegliches Gefühl für eine vorgeplante Versorgung verloren hatte. In den nächsten Tagen würde ich mich um die regelmäßige Ernährung kümmern, aber was wird sein, wenn ich wieder weg bin, ging es mir durch den Kopf. Bis dahin mussten wir eine verlässliche Lösung finden.

 

Ich machte mich in der Küche an die Arbeit. Für diesen Mittag plante ich eine Gemüsepfanne, bestehend aus Paprika, Zucchini und Tomaten, letztere hatten ja bereits im Kühlschrank gelagert. Dazu gab es eine Soße und Reis. Als ich mich in der Küche ans Werk machte, um das Gemüse zu putzen und klein zu schnippeln, kam meine Mutter in die Küche und fragte, was ich da mache.

„Ich koche unser Mittagessen“, erklärte ich ihr.

„Für mich brauchst du nichts kochen“, sagte sie, „ich habe schon gegessen.“

„Was hast du denn heute schon gegessen?“, hakte ich nach.

„Ooch, so dies und das“, sagte sie, „was eben so da war.“

„Du musst dich doch erinnern, was du heute zu Mittag gegessen hast“, ließ ich nicht locker.

„Wie ich schon sagte, was eben so da war“, war ihre Antwort.

Dann ging sie aus der Küche, setzte sich im Wohnzimmer in einen Sessel und blätterte eine Zeitschrift durch. Was in ihrer Küche passierte, interessierte sie nicht. Eher gefiel es ihr noch nicht einmal sonderlich, dass ich für uns ein Essen bereitete.

Ich ließ mich nicht irritieren und machte weiter.

 

Das Essen war fertig Ich ließ es noch auf den ausgeschalteten Herdplatten stehen, damit es warm blieb und wollte den Tisch decken. Meine Mutter saß immer noch in dem Sessel und las in der Zeitschrift. Als ich aus einem Hängeschrank in der Küche zwei Essteller nahm, fand ich zwischen den Tellern einige Zahnstocher und Bonbonpapier. Der nächste Schlag hatte mich getroffen. Wie um alles in der Welt kamen Zahnstocher und Bonbonpapier zwischen die Essteller in diesem Schrank. Eine Mischung aus Wut und Verzweiflung kroch in mir hoch. Ich entnahm zwei Teller, stellte sie beiseite und entfernte zwischen den anderen Tellern alles, was da nicht hingehörte.

Ich brachte die beiden Teller zum Esstisch und öffnete die Schublade des Sideboards, dass beim Esstisch stand, um Besteck herauszunehmen. Hier herrschte das gleiche Chaos. Das Besteck war wie immer in einen Kasten einsortiert, aber darauf und neben diesem Kasten lagen Postkarten, die Freunde und Verwandte in den letzten Monaten geschickt hatten, Kugelschreiber und Zeitungsausschnitte sowie Gummiringe und Geschenkbänder. Ein Anblick des Grauens. Am liebsten hätte ich diese Schublade sofort wieder geschlossen, aber wir brauchten Besteck. Also kramte ich zwei Messer und zwei Gabeln heraus und verschloss die Lade sofort wieder. Später wollte ich darin Ordnung schaffen, aber jetzt musste erst einmal das Essen auf den Tisch.

 

Ich rief meine Mutter zum Essen, so wie sie mich als Kind immer gerufen hatte. Die Rollen waren vertauscht worden. Tatsächlich kam sie und nahm am Esstisch Platz. Abwartend schaute sie mich an.

„Ich werde dir auftun“, sagte ich und nahm ihren Teller.

Ich lud ihr Gemüse, Reis und Soße auf, und achtete darauf, dass die Portion nicht allzu groß wurde. Es war zu befürchten, dass sie mit einer zu großen Portion auf ihrem Teller überfordert gewesen wäre und sich sofort ein Sättigungsgefühl eingestellt hätte. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden.

Als der gefüllte Teller vor ihr stand, begann sie sofort zu essen. Sie schaufelte das Essen in sich hinein, ohne einmal vom Teller aufzublicken. Es war ein merkwürdiger Anblick, aber ich war zunächst froh, dass sie aß. Für mich stand fest, dass sie riesigen Hunger hatte, aber nicht mehr so recht wusste, wie sich Hunger abstellen ließ

Einen Nachschlag lehnte sie ab, nahm aber noch von dem Obstsalat, der unser Nachtisch war. Eine Konversation, so wie in früheren Zeiten, fand nicht statt. Als das Essen beendet war, stand sie sofort auf und erklärte mir, dass sie jetzt eine Stunde in ihrem Bett Mittagsruhe halte.

„Mach das“, riet ich ihr, „ich kümmere mich um die Küche und räume alles auf.“

Für zwei Personen war die Arbeit schnell erledigt und ich nahm mir vor, während meine Mutter ihre Mittagsruhe hielt, die Schränke in Wohn- und Essbereich sowie in der Küche durchzusehen. Als meine Mutter gegangen war, musste ich erst einmal meine Gedanken sortieren und durchatmen, um den Zustand, in dem sich meine Mutter befand, zu verdauen. Wenn es so um sie stand, wie ich sie heute erlebt hatte, konnte sie in diesem Haus nicht mehr alleine leben, das stand für mich fest. Aber sie davon zu überzeugen, etwas an ihrer Lebenssituation zu ändern, war viel schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte.

 

 

 

 

Im Park

 

Im Park

 

Während sie ihren Mittagsschlaf hielt, durchforstete ich die Schränke. In den meisten Fächern war alles so, wie ich es in Erinnerung hatte. Am schlimmsten waren die Fächer und Schubladen betroffen, aus denen meine Mutter regelmäßig Sachen nahm. Da wanderten wiederum Dinge hinein, die an anderen Stellen besser aufgehoben wären. Da herrschte das blanke Chaos. Im Küchenschrank fand ich nicht gespülte Gläser, ein paar Tassen und eine Kanne hatten braune Kaffeespuren. Ich stellte diese Teile neben der Spüle ab und begann, sie gründlich zu reinigen. Es gab noch mehr zu tun, aber das verschob ich auf später. Jetzt brauchte auch ich ein Stündchen Nachmittagspause.

Meine Reisetasche stand noch im Flur. Die nahm ich auf und ging in mein ehemaliges Zimmer im ersten Stock. Hier war noch alles, wie ich es vor ungefähr zwanzig Jahren verlassen hatte. Auf dem Bett lagen ein Kopfkissen und eine Zudecke. Beides musste noch bezogen werden. Die Bettwäsche hatte ich dabei. Ich hatte mir seit Jahren angewöhnt, Bettwäsche und Handtücher mitzubringen, um meiner Mutter nach meiner Abreise zusätzliche Wäsche zu ersparen. Als Kissen und Decke bezogen waren, warf ich mich auf mein Bett und schlief sofort ein.

Die Mittagsruhe meiner Mutter hatte nicht wie angekündigt eine, sondern drei Stunden gedauert. Als sie gegen siebzehn Uhr wieder auftauchte, verkündete sie, dass sie einen Spaziergang machen wolle.

„Da komme ich gerne mit“, schlug ich ihr vor.

Sie freute sich, dass sie Begleitung hatte und nachdem wir in Straßenschuhe und unsere Jacken geschlüpft waren, verließen wir das Haus.

„In welche Richtung gehen wir denn?“, fragte ich sie.

„Wir gehen in den Park“, sagte sie.

Schade, dachte ich, denn ich hatte im Stillen gehofft, dass wir zum Gladbach gehen und den Weg zwischen dem Bach und den Pferdeweiden laufen. Ich fragte sie, ob wir dort spazieren gehen können. Mit bestimmtem Ton erklärte sie mir, dass sie seit einiger Zeit jeden Tag in den Park ginge und dabei bleibt es auch. Ich erschrak über ihre heftige Abfuhr, denn für mich bestand kein Grund für eine derartige Reaktion. Im Gegensatz zu meiner Mutter war es für mich letztendlich nicht so wichtig, wo wir lang gingen.

Nachdem wir fünfzehn Minuten durch das Wohngebiet gelaufen waren, erreichten wir den Park. Direkt am Park war ein neues schickes Wohnhaus mit sechs Eigentumswohnungen. In einer der Wohnungen im 1. Stock wohnte meine Patentante, eine langjährige Freundin meiner Mutter. Die beiden kannten sich seit ihrer Lehrzeit und waren im gleichen Alter. Momentan besuchte meine Tante ihre Tochter in Norddeutschland und sollte erst am Sonntag zurückkommen. Da hatte ich auf jeden Fall noch Gelegenheit, sie zu besuchen.

Wir setzten uns auf eine Bank, die von wunderschön blühenden Büschen umgeben war. Meine Mutter erzählte mir, dass sie hier jeden Tag meine Tante trifft. Vielleicht war sie der Grund, warum es meine Mutter täglich hierher zog, auch heute, obwohl meine Tante nicht zu Hause war.

Zunächst saßen wir schweigend nebeneinander auf der Bank und blickten auf ein Beet, dass mit verschiedenen Gräsern bepflanzt war, die hübsch angeordnet waren. Ob meine Mutter das alles so wahrnahm, konnte ich nicht sagen. Ich erzählte von zu Hause, was die Kinder machten, von Kollegen und von Nachbarn, die meine Mutter von früheren Besuchen her noch kannte.

„Möchtest du uns nicht wieder einmal besuchen?“, fragte ich sie.

„Vielleicht später mal“, war ihre Antwort.

Mehr sagte sie nicht. Das Thema schien für sie erledigt zu sein. Ich fragte mich selbst, ob es wirklich sinnvoll sei, sie mitzunehmen, damit sie wenigstens für einige Wochen bei uns sein konnte. Tagsüber wäre sie sehr viel alleine. Ich kam vor sechzehn Uhr nicht nach Hause, die Kinder waren bis Mittag in der Schule, oft auch am Nachmittag und falls sie nachmittags frei hatten, verschwanden sie in ihren Zimmern oder besuchten Freunde. Grundsätzlich waren die Kinder keine Lösung für meine Mutter.

Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass meine Mutter Lust hatte, wegzufahren. Vielleicht wollte sie keine Veränderungen mehr?

„Ich treffe mich hier jeden Tag mit Erika“, sagte sie plötzlich. Erika war meine Patentante.

„Was macht ihr denn, wenn schlechtes Wetter ist?“, wollte ich wissen.

„Dann gehe ich zu ihr oder sie kommt zu mir.“

Meine Tante und der Park waren für meine Mutter zum Lebensinhalt geworden. Dagegen war nichts einzuwenden. Ich war ja froh, dass es für sie diese Möglichkeit gab. Sorgen machten mir ihre häuslichen Umstände und dass sie nicht mehr in der Lage war, sich ausreichend zu versorgen. Ich wollte abwarten, bis ich meine Tante traf und sie fragen, wie sie den Zustand meiner Mutter beurteilte. Wie mein Bruder mir erzählt hatte, stand Tante Erika noch voll im Leben. Zwar hatte sie vor einigen Monaten eine Hüft-OP, die ihr eine Weile sehr zu schaffen machte. Seither ging sie am Stock, klagte oft über Schmerzen und lief langsamer als meine Mutter. Geistig war sie fit. Hin und wieder machte sie eine Tagesfahrt mit einem Bus, hatte ihren Kreis zum Kartenspielen und ließ sich mit dem Taxi zu großen Einkaufszentren fahren, wo sie gerne bummelte und einkaufte. Ihren Haushalt versorgte sie noch alleine und der war tip top. Das alles kam für meine Mutter nicht mehr infrage und was ihren Haushalt anging, da mussten wir uns etwas einfallen lassen.

Innerhalb kürzester Zeit hatte meine Mutter mir im Park auf der Bank dreimal erzählt, dass sie sich hier täglich mit Erika trifft. Beim dritten Mal sagte ich ihr, dass ich es schon weiß.

„Woher weißt du das denn?“, fragte sie erstaunt.

„Das hast du mir vorhin schon erzählt“, antwortete ich ihr.

„Das hatte ich ganz vergessen“, sagte sie daraufhin und schaute geradeaus auf das hübsch bepflanzte Beet vor uns. Ob sie es so wahrnahm wie ich, war schwer zu sagen.

Völlig unangekündigt erhob sich meine Mutter von der Bank und erklärte, dass sie jetzt nach Hause gehe.

„Das können wir machen“, sagte ich und stand auch auf.

„Kommst du mit?“, fragte sie mich, „haben wir den gleichen Weg?“

Ich war über ihre Äußerung so fassungslos, dass es mir für einen Moment die Sprache verschlug.

„Ja“, sagte ich dann, „wir haben den gleichen Weg.“

Ich hakte mich bei ihr ein und gemeinsam traten wir den Rückweg an.

 

Meine Mutter tat mir so unendlich leid und in meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Ich konnte es kaum erwarten, mit meinem Bruder zu sprechen. Er hatte sich noch für diesen Abend bei meiner Mutter angekündigt. Nach Feierabend wollte er kommen. Wir mussten eine Lösung finden, um ihre Versorgung, aber auch ihre Sicherheit zu gewährleisten. So, wie ich sie heute erlebt hatte, konnte man sie nicht mehr so ohne weiteres sich selbst überlassen.

 

Zu Hause angekommen ging meine Mutter direkt in die Küche. Wortlos nahm sie den Wasserkessel, füllte Wasser ein und stellte ihn auf eine Herdplatte. Ich setzte mich im Wohnzimmer in einen Sessel und beobachtete, wie sie in der Küche hantierte. Sie nahm eine Glaskanne aus dem Schrank, hängte zwei Teebeutel hinein und wartete ab, bis das Wasser kochte, um es in die Glaskanne zu füllen. Aus dem Kühlschrank holte sie den Streichkäse, eine Tomate und die Butter, aus dem Vorratsschrank das Toastbrot. Das trug sie alles zum Esstisch. Dabei lief sie ein paar Mal hin und her. Mich beachtete sie nicht. Es war so, als ob ich gar nicht da sei.

„Wir können doch zusammen essen“, schlug ich vor.

„Natürlich können wir das“, antwortete sie, „ich habe nichts dagegen.“

Sie saß bereits am Tisch, als ich begann, die Utensilien für mein Abendessen zusammenzusuchen. Wie meine Mutter ihr Abendbrot bereitet hatte, war in Ordnung. Da hatte jeder Griff gesessen, so wie in alten Zeiten. Das hatte sich eingespielt, das beherrschte sie noch. Scheinbar haperte es nur mit der Kocherei.

 

Während wir noch aßen hörte ich, dass die Haustür aufgeschlossen wurde. Kurz darauf stand mein Bruder im Wohnzimmer. Ich freute mich riesig, ihn zu sehen. Leider trafen wir uns viel zu selten. Familienfeste, wie Geburtstage, feierten wir nie zusammen. Das hinzukriegen war immer schwierig, schließlich wohnte man ja nicht um die Ecke. Das habe ich oft sehr bedauert, aber so war die Lage nun einmal.

 

Mein Bruder setzte sich zu uns. Meine Mutter strahlte ihn an. Sie war immer glücklich, wenn er zu ihr kam. Ihn sah sie, mit wenigen Ausnahmen, täglich. Auf ihn stützte sie sich. Er half im Garten und machte Besorgungen, die sie alleine nicht mehr schaffte.

Die Unterhaltung war zunächst auf allgemeine Themen bezogen. Er fragte, wie die Autofahrt hierher war, was wir am Nachmittag unternommen hätten und ich fragte nach seiner Arbeit. Meine Mutter beteiligte sich nicht an dem Gespräch. Ihr Blick wanderte immer nur zu der Person, die gerade sprach. Ich brannte darauf, meinen Bruder auf unsere Mutter hin anzusprechen. Die Umstellungen, die hinsichtlich ihres Alltags vorgenommen werden mussten, konnten nicht mehr aufgeschoben werden. Das Gespräch zwischen uns sollte nicht im Beisein meiner Mutter stattfinden. Also mussten wir auf eine passende Gelegenheit warten. Da sie spätestens um einundzwanzig Uhr zu Bett ging, konnte unser Gespräch nicht früher stattfinden.

 

Ich erhob mich vom Stuhl und begann, den Tisch abzuräumen. Meine Mutter folgte meinem Beispiel und trug auch Dinge vom Tisch in die Küche. Zunächst stellte sie die Teile auf der Arbeitsplatte ab, dann verstaute sie alles dahin wo es hingehörte. Das scheint ja zu funktionieren, dachte ich erleichtert.

Mein Bruder verabschiedete sich und meinte, dass er später noch einmal vorbeikäme. Dabei zwinkerte er mir zu und ich nickte.

 

 

 

Fernsehen und Wetter

 

Fernsehen und Wetter

 

Als mein Bruder gegangen war, setzten Mutter und ich uns in die Sessel, um den Abend in der Wohnzimmer Sitzgruppe ausklingen zu lassen. Sie schaltete den Fernseher ein. Die Fernbedienung behielt sie in der Hand. Auf dem Sender lief eine Serie aus dem Vorabendprogramm. Meine Mutter schaltete weiter. Es gab Nachrichten.

„Oh, Nachrichten, lass das mal so“, bat ich.

„Nachrichten haben wir doch heute schon so oft gesehen“, sagte sie.

„Ich sehe sie heute zum ersten Mal“, war meine Antwort, „erst war ich unterwegs, und hier bei dir haben wir bis jetzt keine Nachrichten geschaut.“

Vielleicht hatte sie tatsächlich vormittags die Nachrichten angesehen. Beweisen konnte ich es nicht. Ich wusste noch nicht einmal, ob sie am Morgen den Fernseher einschaltete. Als ich bei ihr ankam, war das Gerät jedenfalls ausgestellt.

Meine Mutter beugte sich meinem Wunsch, Nachrichten zu schauen und legte die Fernbedienung vor sich auf den Wohnzimmertisch. Ab und zu gab sie einen Kommentar ab. Das war ein Zeichen, dass sie dem Gesagten folgen konnte. Plötzlich nahm sie die Fernbedienung auf und schaltete weiter.

„Aber das war doch noch gar nicht zu Ende“, sagte ich.

„Das habe ich heute schon drei Mal gehört“, wehrte sie ab, „das wird doch wohl genug sein.“

„Schalte doch bitte wieder um“, bat ich, „lass es uns zu Ende anschauen, ist doch sowieso gleich aus.“