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Selbstständig, selbstbestimmt, geistig und körperlich beweglich: Das wollen Senioren sein und so lange wie möglich bleiben. Um den Geist zu trainieren, sind diese kleinen Denksportaufgaben ideal. Mit den kurzen Aufgaben des Büchleins sind Sie sofort startklar, die Denkkonfekt-Stückchen lassen sich einfach "nebenbei" in den Alltag der Betreuung und Pflege integrieren. So bereiten Sie einzelnen Bewohnern Freude, fördern Merkfähigkeit, Informationsverarbeitung, Fantasie und Kreativität. Mit diesem Arbeitsbuch setzen Sie zudem die Vorgaben des Präventionsgesetzes um, das das Fördern kognitiver Fähigkeiten neben körperlicher Aktivität und psychosozialer Gesundheit vorsieht.
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Seitenzahl: 101
Bettina M. Jasper, Andrea Friese
Denkkonfekt
Mit kurzen Denkaufgaben den Tag versüßen
VINCENTZ NETWORK
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© VINCENTZ NETWORK, Hannover 2018
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Illustrationen: Adobe Stock, Trueffelpix
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Bettina M. Jasper, Andrea Friese
Denkkonfekt
Mit kurzen Denkaufgaben den Tag versüßen
Inhalt
Vorwort
DAS TÄGLICHE STÜCKCHEN DENKKONFEKT
Eine Dosis Kopftraining für jeden Tag
Mit individuell ausgewählten Aktivitäten den Tag versüßen
AUFBAU UND EINSATZ DER ÜBUNGEN
Gliederung des Praxisteils
Einsatzbereiche der Übungen
Inhalte der Aufgabensammlung
Der Materialkoffer für den täglichen Einsatz
Informationen zu verschiedenen Trainingsschwerpunkten
Übersicht nach Trainingsschwerpunkten
Regeln für anleitende Personen
Verwendete Abkürzungen
Denkkonfekt von A – Z
A1 bis E6
Am laufenden Band
Assoziationen
Baumarkt-Gutschein
Bewegen nach Buchstaben
Bewegtes Alphabet
Bildbeschreibung
Buchstaben abräumen
Cousine Adelgunde und ihr Elefant
Das Ding in meiner Hand
Das Ende vom Anfang
Ecken zuordnen
Einkaufsplanung
Erinnerungspunkte
Farbige Lebensmittel
Finger tippen
Gedankenverbindung
Gemeinsamkeiten
Gut angelegt
Gut gemerkt
Hören Sie mal…
Hund – Katze – Maus
Hütchenspiel
Ich nehme ein A
Ich sage D
Immer der Reihe nach
Inserat aufgeben
Jahreszeiten nach Farben
Karten legen
Käsekästchen
Katalog-Shoppen
Lexikonspiel
Lustige Zollstöcke
Magische Wörter
Maximal vier
Merken nach Farben
Mit Händen und Füßen
Münzenballett
Muster spiegeln
Namensvetter
Nummernsuche
Ohren spitzen
Oma kauft Geschenke
Patience
Quersummen rechnen
Quiz-Quicki
Raumwege
Rechnen mit Farben
Rechnen mit Würfeln
Rechnen verkehrt
Rot auf Schwarz
Sammeltasse im Regal
Schätzen Sie mal!
Schau mir in die Augen, Kleines
Schnapp den Zwilling
Sitzfleisch
Streichholzmuster
Tante Trudes Weltreise
Telefonnummern merken
Tiger-Treff
Überraschungseier 1
Überraschungseier 2
Verbotene Buchstaben
Verbotene Zahl
Verrückte Pendants
Versteckte Wörter
Was kostet die Welt?
Wegbeschreibung
Wolkenbilder
Würfelglück
Würfeltour bis 50
X und O
Yen
Yunus und der Friedensnobelpreis
Zahlenpuzzle
Zimmer umräumen
Zuerst die Arbeit,…
Zugabe
Zwei Zurück
Zwillings-ABC
DAS PRÄVENTIONSGESETZ
Kognitive Fähigkeiten fördern und erhalten
Das Präventionsgesetz
Sechs Schritte zur Umsetzung in Pflegeeinrichtungen
ANHANG
Bücher
Spiele
Sonstige Materialien
Autorinnen
Vorwort
Die Idee zu diesem Buch ergab sich bei der Arbeit an den Bewegungshäppchen (JASPER 2017) und konkretisierte sich bei der Vorbereitung zur Altenpflegemesse 2018. Als wir gemeinsam unsere Präsentationen bei der Messe auf der Basis des „Leitfadens Prävention in stationären Einrichtungen“ planten, ergab sich sehr bald der Gedanke, Anregungen für regelmäßige, kurze Denkaufgaben als Kopftraining zusammenzustellen. Das Präventionsgesetz sieht das Fördern und Erhalten kognitiver Fähigkeiten als eines von fünf Handlungsfeldern neben körperlicher Aktivität und psychosozialer Gesundheit vor. Was lag da näher, als sich am Konzept der Bewegungshäppchen zu orientieren, die bereits vorlagen und genau diese Zielrichtung verfolgen?
Da wir außerdem gerade gemeinsam ein PowerBook zur systematischen Aktivierung verfasst hatten, war sehr schnell deutlich, dass wir das Denkkonfekt ebenfalls zusammen angehen wollten. Schließlich arbeiten wir beide seit vielen Jahren im Gehirn- bzw. Gedächtnistraining. Dabei ist der unterschiedliche Ausbildungshintergrund verschiedener Verbände nur bereichernd, denn in der Zielrichtung sind wir völlig einig.
Mit Denkkonfekt geht es uns um Impulse, um Denkanstöße mit sehr kurzen, kognitiven Einzelaufgaben. Diese lassen sich durchaus kombinieren und zusammen mit anderen Aktivitäten zu kompletten Aktivierungseinheiten im Kopftraining zusammensetzen. Doch sie sind nicht in erster Linie dafür vorgesehen, sondern sollen ohne viel Aufwand und Vorbereitung ohne Material oder mit Alltagsutensilien einfach „nebenbei“ in den Alltag der Betreuung und Pflege integriert werden.
Wie echtes Konfekt, eine kleine, meist zuckerige oder schokoladige Nascherei, soll das Denkkonfekt als angenehme Kleinigkeit alten Menschen den Tag versüßen.
Andrea Friese & Bettina M. Jasper
März 2018
DAS TÄGLICHE STÜCKCHEN DENKKONFEKT
Eine Dosis Kopftraining für jeden Tag
Unabhängig davon, ob in einer Pflegeeinrichtung nach dem Strukturmodell gearbeitet wird oder ob die ABEDL nach Monika Krohwinkel der Planung zugrunde liegen – das Denken gehört zum Alltag eines Menschen, auch im Alter und auch bei bestehender Pflegebedürftigkeit. Bei der Begutachtung zur Ermittlung des Pflegegrades steht das Modul „Kognitive und kommunikative Fähigkeiten“ an zweiter Stelle von den sechs für die Einstufung zu berücksichtigenden – nach „Mobilität“. In der Strukturierten Informationssammlung (SIS) führt das Themenfeld„Kognition und Kommunikation“ die Liste der sechs Bereiche an. Das verdeutlicht, wie wichtig kognitive Fähigkeiten für die Alltagsbewältigung und -gestaltung alter Menschen ist.
So gehört es zu den Aufgaben einer Pflegeeinrichtung, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. ihren Gästen in der Tagespflege umfassend Gelegenheiten zu geben, um ihre Kompetenzen im Bereich geistiger Betätigung auszuleben und zu trainieren.
Dabei ist nach unserer Auffassung ein allgemeines Angebot, bestehend aus klassischem Gedächtnistraining einmal wöchentlich in Gruppen, nicht wirklich ausreichend. Tatsächlich braucht jeder Mensch, auch im Pflegeheim, täglich Impulse und Herausforderungen für seine kognitiven Fähigkeiten. Es kommt nicht in erster Linie auf die Länge, also die Dauer solcher Aktivitäten an, sondern vor allem auf Regelmäßigkeit und Zielorientierung. Schon wenige Minuten reichen aus, um das Gehirn zu wecken und aus dem Ruhemodus in Aktion zu bringen.
Das Denkkonfekt ist genau so konzipiert. Täglich ein kleiner Impuls, eine Anregung zur geistigen Aktivität. Mit solchen Betätigungen ist es ein bisschen wie mit dem Essen. An was erinnern Sie sich, wenn Sie zu einem Essen eingeladen waren, anschließend? Was erzählen Sie anderen, die nicht dabei waren – wie viel auf dem Teller lag oder wie gut es geschmeckt hat und wie appetitlich es angerichtet war?
Die Denkkonfekt-Stückchen sollen den Teilnehmenden einmal am Tag ganz persönliche Zuwendung geben und ihnen Kompetenzgefühl vermitteln – kurz in der Dauer, aber intensiv und zielgerichtet.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Gedächtnistraining (auch in Verbindung mit körperlichem Training) nicht nur die Durchblutungs- und Stoffwechselsituation des Gehirns verbessert, sondern ebenfalls positive Auswirkungen auf die gesamte physische und psychische Befindlichkeit hat. Was für den Körper die Bewegung ist, ist für das Gehirn das Denken bzw. das Nutzen der geistigen Fähigkeiten.
Nur ein regelmäßiges und dauerhaftes Training verspricht Erfolg. Die meisten Menschen sind aber erfahrungsgemäß nur dann bereit, dauerhaft zu trainieren, wenn ihnen das Training Freude macht. Fordern, nicht überfordern ist dabei ein wesentlicher Grundsatz.
Wir haben eine Reihe von praxiserprobten Übungen zusammengestellt, die den Teilnehmenden Freude bereiten sollen und – je nach geistiger Fitness der Trainierenden – variiert werden können; entsprechende Tipps ergänzen die Auswahl.
Mit individuell ausgewählten Aktivitäten den Tag versüßen
Zum Angebot beinahe jeder Pflegeeinrichtung gehört standardmäßig, in der Regel wöchentlich, Gedächtnistraining. Außerdem integrieren viele Betreuungskräfte Denkaufgaben in ihre Beschäftigungsprogramme. Doch meist finden solche Aktivitäten in Gruppen statt und häufig haben die Übungen eher unterhaltenden Charakter, zumal die Fähigkeiten bei den Teilnehmenden in sehr unterschiedlichen Bereichen liegen. Gerade bei kognitiven Fähigkeiten ist individuelle Förderung vonnöten.
Müsste z. B. die eine möglichst mit Zahlen von 1 bis 12 umgehen, um sich diese Fähigkeit zu erhalten und so noch weiterhin die Uhr lesen zu können, so braucht der andere dringend Förderung für seine sprachlichen Fähigkeiten, um noch lange seine Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken zu können.
Es genügt nicht, täglich einer Runde beizuwohnen, die stereotyp im Chor allseits bekannte Sprichwörter vollendet. Solche Aktivitäten dienen der Beschäftigung, haben jedoch kaum Trainingseffekte.
Außerdem soll es den alten Menschen Freude machen, ihre kognitiven Fähigkeiten zu nutzen. Sie müssen eine Herausforderung spüren und so das Gefühl bekommen, etwas zu leisten und zu können. Es geht darum, Ressourcen zu erkennen und jedem Teilnehmer die eigenen Kompetenzen zu verdeutlichen, nicht die Defizite aufzuzeigen.
Das erfordert Fingerspitzengefühl von den anleitenden Personen. Die sollten gut beobachten, Interessen und Bedürfnisse der einzelnen herausfinden und so die passenden Denkkonfekt-Stückchen ganz individuell zusammenstellen. Schokolade ist schließlich nicht gleich Schokolade – die eine mag Vollmilch, der andere Zartbitter, die eine mit Nüssen, der andere mit Krokant. Trauen Sie sich zu experimentieren, gehen Sie an Grenzen und finden Sie heraus, was Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer brauchen und was sie mögen. Geben Sie Anreize und motivieren Sie zum Denken, auch zwischen den täglichen Einheiten. Vielleicht ein kognitives Betthupferl, eine Lustaufgabe zum Denken, die bis morgen für Aktivität in den grauen Zellen sorgt …
AUFBAU UND EINSATZ DER ÜBUNGEN
Die Übungen in diesem Buch sind zunächst Vorschläge für die Einzelaktivierung, können aber auch in kleinen Gruppen durchgeführt werden. Vorgestellt werden Aufgaben mit wechselnden Trainingsschwerpunkten, die je nach kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmenden in unterschiedlichen Variationen durchgeführt werden können. Beim Angebot ist darauf zu achten, dass sich die ausgewählten Übungen gezielt und individuell an den Bedürfnissen und am Alltag der Betroffenen orientieren.
Gliederung des Praxisteils
Aufjeder Seite stellen wir eine Übung zum kognitiven Training vor. Die Aufgaben sind alphabetisch geordnet. Damit die anleitende Person (AP) die Übungen zielgerichtet auswählen kann, gibt die tabellarische Übersicht auf Seite 26 Hinweise zu den jeweiligen Trainingsschwerpunkten und gegebenenfalls weiteren Trainingsbereichen.
Einsatzbereiche der Übungen
Alle Übungen sind vor allem für die Durchführung in einer Zweiersituation – Betreuungskraft oder andere anleitende Person plus Bewohner – vorgesehen. In der Praxis ist es sinnvoll, die Menschen für diese kurzen Sequenzen immer an dem Ort aufzusuchen, an dem sie sich meistens befinden. Einerseits erspart dies kostbare Zeit, andererseits befindet sich der Bewohner in seiner vertrauten Umgebung und bekommt vielleicht Lust, sich auch später noch selbstständig mit den Aufgaben zu befassen. So können die Denkaufgaben im Bewohnerzimmer – dort auch im Bett –, im Aufenthaltsraum oder im Sommer im Garten angeboten werden.
Sitzen zwei oder drei Bewohnerinnen als Kleingruppe zusammen, freuen sie sich sicherlich über die gemeinsame Versorgung mit einem Denkkonfekt.
Inhalte der Aufgabensammlung
Die Übungssammlung in diesem Buch enthält pro Seite immer nur eine einzige Aufgabe.
Die Angaben zum Material werden den einzelnen Übungen vor- angestellt und dienen der Vorbereitung. Darauf gehen wir im nächs- ten Abschnitt noch genauer ein. Anschließend folgt jeweils die detail- lierte Aufgabenbeschreibung und Hinweise für die Anleitung. Jede einzelne Übung ist so beschrieben, dass sie gut zu verstehen ist und zielgerichtet umgesetzt werden kann. Durch Angaben von Differen- zierungsmöglichkeiten und Varianten kann das Training sehr individu- ell auf die Teilnehmer abgestimmt werden.
Informationen zu den Trainingsschwerpunkten und Formulierungsvorschläge für die Planung und Dokumentation runden die Denkaufgaben ab.
Der Materialkoffer für den täglichen Einsatz
Ein speziell gepackter Koffer mit einer Grundausstattung an Materialien für das tägliche Kopftraining hat sich in der Praxis bewährt. Je nach räumlichen Gegebenheiten kann es sinnvoll sein, anstelle eines Koffers einen Wagen mit den Materialien zu bestücken und damit von Zimmer zu Zimmer zu gehen.
Zur Grundausstattung gehören folgende Utensilien:
– Kartenspiele (1 Skatspiel mit 32 Blatt, 1 Rommé-Spiel mit 2 x 52 Blatt)
– Farbkarten in Blau, Rot, Gelb, Grün, Schwarz und Weiß (z. B. aus dem Spiel Klick Klack oder selbst aus Karton hergestellt)
– 2 Zahlenwürfel, 1 Farbwürfel
– Buchstaben (z. B. aus dem Scrabble-Spiel, selbst gefertigte Buchstabenkarten oder mit Edding beschriftete Schraubdeckel von Getränkeflaschen)
– Zahlenkärtchen oder -steine (z. B. aus dem Rummikub-Spiel, selbst aus Karton hergestellt oder beschriftete Flaschenverschlüsse)
– Bildkarten (z. B. aus dem Spiel „Die kleine Plaudertasche“ oder aus einem Memory-Spiel, evtl. vergrößert)
– Zeitschriften, Prospekte
– Stifte (möglichst leicht gleitende Fasermaler, am besten rot oder grün und mit Griffverdickung)
– Karopapier
– Tuch zum Abdecken von Materialien
Für einige Übungen benötigen Sie folgendes Zusatzmaterial:
– Spielfiguren
– Zwei Spielbretter
– Ein altes Telefonbuch
– Mehrere undurchsichtige Trinkbecher
– Eierschachtel
– Filmdöschen
– Quizkarten
– Streichhölzer
– Bierdeckel
– Diverse Gegenstände
Nach einiger Zeit des Umgang mit dem Denkkonfekt werden Sie eigene Ideen nach der hier im Buch dargestellten Grundstruktur entwickeln. Sicherlich haben Sie bereits Spiele, die sich für das Training kognitiver Fähigkeiten eignen. Hier einige Verlagsspiele, die nicht speziell für alte Menschen entwickelt wurden, aber – oft mit völlig veränderten Spielregeln – gut geeignet sind im Zusammenhang mit Gehirntraining:
– Elfer raus
– Triominos
– Speed
– Solche Strolche
– Hands up
– Qwirkle
– Domino
– Eckolo …1
Spezielle Spiele für die Altenpflege, die wir Autorinnen selbst entwickelt haben und gern für unsere Trainings einsetzen, sind z. B.