Museum zum Mitnehmen - Andrea Friese - E-Book

Museum zum Mitnehmen E-Book

Andrea Friese

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Beschreibung

Kunst bringt Farbe ins Leben. Kunst regt an. Zum Betrachten, zum Nachdenken, zum Austausch. Das Museum "ins Haus zu holen" ist eine Möglichkeit, Senioren kulturelle Teilhabe anzubieten. Betreuungskräften gelingt dies schnell und einfach mit dem Handbuch "Museum zum Mitnehmen": In 16 Kapiteln geht es um 16 Kunstwerke unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen. Jedes Kapitel enthält: -das Kunstwerke ganzseitig farbig abgedruckt, -die Biografie des Malers-eine Bildanalyse mit Hinweisen zur Deutung -Gesprächsanregungen für den Gedankenaustausch-Zitate des Malers, Informationen zur Zeitgeschichte, Gedichte oder kleine Geschichten. Alle Gemälde sind für Beamer-Präsentationen auf CD-ROM gespeichert. Starten Sie mit dem "Museum zum Mitnehmen" in anregende und lebendige Erzählrunden. Begeistern Sie Kunstliebhaber und solche, die es werden wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 131

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Andrea Friese

Museum zum Mitnehmen

Mit Bildern die Sinne anregen und Fantasie fördern

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet.

Der Verlag und der Autor können jedoch trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen.

Eine Weitergabe der Bilder ist nicht gestattet, da das gegen das Urheberschutzgesetz verstößt. Sie dürfen nur im Rahmen der vorgesehenen Anwendung dieses Buches in der Aktivierung älterer Mensche eingesetzt werden. Jede andere Art der Verwendung bedarf der Genehmigung/Lizenzierung durch die bpk, akg und artothek (etwa die Verwendung in einem Vortrag, in eigenen Veröffentlichungen, Social Media …).

© VINCENTZ NETWORK, Hannover 2019

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Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.

Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um geschützte, eingetragene Warenzeichen.

Titelbild: AdobeStock_ JackF/ AdobeStock_NinaMalyna Composing

Illustration: AdobeStock_ zgurski1980/ AdobeStock_NinaMalyna Composing

E-Book-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net

E-Book ISBN 978-3-7486-0189-0

Andrea Friese

Museum zum Mitnehmen

Mit Bildern die Sinne anregen und Fantasie fördern

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

Zur Handhabung des Buches

Die Bilder:

1. Stephan Lochner,Madonna im Rosenhag (1450)

2. Leonardo da Vinci,Mona Lisa (1503)

3. Michelangelo,Die Erschaffung des Adam (1508)

4. Pieter Bruegel d. Ä.,Die niederländischen Sprichwörter (1559)

5. Giuseppe Arcimboldo,Der Gemüsegärtner (1590)

6. Gabriël Metsu,Apfelschälerin (1655/57)

7. Samuel van Hoogstraten,Tromp-l‘oeil (1666)

8. Jean-Étienne Liotard,Das Schokoladenmädchen (1746)

9. Caspar David Friedrich,Kreidefelsen auf Rügen (1818)

10. Carl Spitzweg,Der Sonntagsspaziergang (1841)

11. Claude Monet,Das Mittagessen (1868)

12. Max Liebermann,Die Rasenbleiche (1882)

13. Fritz von Uhde,Kinderstube (1889)

14. Albert Anker,Die Dorfschule von 1848 (1896)

15. August Macke,Großes helles Schaufenster (1912)

16. Hans Baluschek,Alt-Berlin, Waisenstraße (1927)

Danksagung

Autorin

Vorbemerkungen

In Gesprächen mit hochbetagten Bewohnern stationärer Einrichtungen habe ich festgestellt, dass Museumsbesuche im Leben vieler Senioren einen hohen kulturellen Wert hatten. Dabei wurden unterschiedliche Gestaltungsarten genannt, sei es die eher ungebundene Form der Wissensaneignung im informellen Rahmen eines Museums oder das Erschließen von Ausstellungen anhand organisierter Führungen. Auch die Motivation der Museumsbesuche konnte zum einen den Wunsch nach vertiefender Auseinandersetzung mit Kunst und Malerei erfüllen, andererseits der Zerstreuung und Freizeitunterhaltung dienen.

Kunst und Musik bieten Erlebnis- und Erfahrungsräume für lebensbegleitendes Lernen bis ins sehr hohe Alter, wenn eine methodisch-didaktische Inszenierung im Sinne einer Teilhabe aller Interessierter gelingt. Veranstaltungsformen, die eine „multiple sensorische Aktivierung“ zum Ziel haben, ermöglichen die Teilhabe an Bildungserlebnissen auch für die hochaltrigen Personen, die an Seh- und/oder Hörbehinderungen leiden.1 Die Fachhochschule Münster hat den Bedarf an kultureller Bildung im Alter erkannt und bietet seit 2011 analog zur „Musikgeragogik“ eine einjährige berufsbegleitende Weiterbildung „Kulturgeragogik“ an, die dazu befähigt, „mit künstlerischen und kulturpädagogischen Mitteln mit Älteren in unterschiedlichen Lebenslagen arbeiten zu können“. Im Vorwort des Begleitbandes zur Fachtagung „Kulturgeragogik“ heißt es: „Gerade die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur beinhaltet vielfältige Entwicklungspotenziale für den Einzelnen. Sie fördert nicht nur den kreativen Selbstausdruck, sondern schafft Anlässe für soziale Teilhabe, für Lebenslanges Lernen und vermittelt für das Alter wichtige Schlüsselkompetenzen. Künstlerische Aktivität kann somit bei der Alltagsbewältigung helfen und trägt zu mehr Lebensqualität und Zufriedenheit bei“.2 So öffnen sich – angesichts des demografischen Wandels und nicht zuletzt auch unter Marketingaspekten – Museen zunehmend neuen Zielgruppen wie Hochbetagte oder sogar Menschen mit Demenz und bieten spezielle museumsgeragogische Führungen an.3

Um die Annäherung an Kunst auch für diejenigen zu ermöglichen, die früher selten die Gelegenheit hatten, in eine Bilderausstellung, eine Vernissage oder ein Museum zu gehen oder die aktuell aus Gründen körperlicher Beschwerden keinen Ausflug mehr machen möchten, ist dieses Buch entstanden. Die Äußerungen von hochbetagten Bewohnern sollten ernst genommen und ihre Ansprüche an kulturelle Aktivitäten in die Angebotspalette der Einrichtung eingebunden werden. Das Museum ins Haus zu holen ist eine Möglichkeit, die Teilhabe am kulturellen Erbe und an der gesellschaftlichen Debatte über Fragen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auch für Bewohner in stationären und teilstationären Einrichtungen bis ins hohe Alter zu fördern. Neben Angeboten mit dem Charakter eines geselligen Beisammenseins sollten im Veranstaltungsplan von Einrichtungen immer auch kulturelle und literarische Themen ihren Platz haben, die an Biografie, Kompetenzen und Erfahrungswissen anknüpfen.

„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und – wenn es möglich wäre – einige vernünftige Worte sprechen.“

(Johann Wolfgang von Goethe)

Zur Handhabung des Buches

In diesem Buch werden 16 Bilder vorgestellt, deren Entstehungszeit vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert reicht. Dabei handelt es sich um Kunstwerke völlig unterschiedlicher Epochen, Stilrichtungen und Genres meist von sehr renommierten Malern, aber auch einigen eher weniger populären Künstlern.

Geordnet sind die Werke nach der Zeitfolge ihrer Entstehung. Die Epochen lassen sich zeitlich nicht ganz scharf abgrenzen, außerdem waren manche Künstler epochenübergreifend tätig.

Eine Kurzbiografie zum jeweiligen Maler wird seinem Werk vorangestellt, um über seine Lebensumstände zu informieren.

Alle Gemälde sind ganzseitig farbig abgebildet und sind auf der beiliegenden CD-Rom gespeichert. So kann die anleitende Person für alle Teilnehmer einer Gruppe Ausdrucke machen oder das jeweilige Bild per Beamer großflächig darstellen.

Eine kurze Bildanalyse schließt sich an, um der anleitenden Person Hinweise zur eigenen Deutung zu geben. Diese möchte keine fertigen Antworten geben – da Kunst nie eindeutig zu bewerten ist und immer auch Vielstimmigkeit zulässt, ist eine Interpretation stets subjektiv. Methodisch-didaktisch ist es sinnvoll, dass gut sehende Teilnehmer jeweils das Bild beschreiben, um auch den Sehbehinderten das visuelle Erleben zu ermöglichen. Zudem können diese Beschreibungen den Zuhörern Zugangswege zu Kunstwerken öffnen und damit zu neuen Sichtweisen auch des eigenen Alltags beitragen.

Bei der Betrachtung von Gemälden wird insbesondere der Sehsinn angesprochen. Um die Teilnehmenden nicht nur für die Werke zu begeistern, sondern auch deren sinnliche Qualität transparent zu machen, laden zusätzliche Anregungen für die Sinne dazu ein, den Dialog aktiv mitzugestalten.

Die Teilnehmenden sollen das ausgewählte Bild in aller Ruhe betrachten und auf sich wirken lassen. Die Bildbetrachtung kann auch für einige Minuten mit leiser Musik unterlegt werden, passende Musikstücke werden jeweils vorgeschlagen. Diese sind durch Eingabe in eine Suchmaschine im Internet zu finden.

Um die Teilnehmer in den Gedankenaustausch zu bringen, gibt es zu jedem Werk ausführliche Gesprächsanregungen. Einige Fragen sind immer gleich, z. B. soll die Frage nach der subjektiven Wirkung und ästhetischen Bewertung zur Diskussion in der Gruppe anregen: Welches Detail zieht Ihren Blick an? Ist es eine bestimmte Farbe, Form oder Figur? Fühlen Sie sich wohl, wenn Sie das Bild sehen? Der offizielle Titel eines Gemäldes eröffnet eine weitere Bedeutungsebene für das Kunstwerk. Indem die Teilnehmenden dem Bild einen eigenen Titel geben, regt dieser Denkprozess nicht nur ihre Fantasie und Kreativität an, sondern verleiht dem Werk eine zusätzliche subjektive Bedeutung. Die weiteren Fragen beziehen sich auf biografische Erfahrungen mit dem jeweiligen Thema und haben auch immer einen aktuellen Bezug zur selbst erlebten Lebenswirklichkeit, um vielleicht neue Sichtweisen zu eröffnen und gleichzeitig ein Nachdenken über die personale Identität in einer sich ständig verändernden Welt zu ermöglichen.

Zitate des Malers oder zum Thema regen ebenfalls zum Nachdenken und weiterführenden Gesprächen an.

Zu jedem Werk gibt es noch einige ausgewählte interessante Informationen zur Zeitgeschichte im Entstehungsjahr. Ein Einblick in das historische Umfeld kann aufzeigen, unter welchen Umständen das Bild entstanden ist und wie sich der Maler entwickelt hat.

Literarisches zum Motiv rundet die Ausführungen zu jedem Werk ab – die Gedichte, kleinen Geschichten oder Auszüge aus erzählender Literatur bilden den besinnlichen Abschluss jeder „Museumsrunde“.

Ich wünsche allen Kunstliebhabern – und solchen, die es werden wollen – anregende, inspirierende und lebendige Erzählrunden mit dem „Museum zum Mitnehmen“.

Andrea Friese

1 Kolland, Franz (2006): Bildungsangebote für ältere Menschen. In: Bildungsforschung Jahrgang 3 Ausgabe 2, Schwerpunkt „Bildung Älterer” (hrsg. von Bernhard Schmidt), S. 13

2 IBK(Institut für Bildung und Kultur e.V.) (Hg.) (2011): Kulturgeragogik. Kulturarbeit mit Älteren. Impulse für die Kulturarbeit mit Älteren. Dokumentation zum Fachtag am 11. Oktober 2011 in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster

3 Vgl. auch Behrens, Heidi; Ciupke, Paul; Reichling, Norbert (2000): Neue Lernsettings in Kultureinrichtungen. Expertise im Rahmen des DIE-Projekts „Entwicklung und Förderung innovativer weiterbildender Lernarrangements in Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen“ (EFIL). Bildungswerk der Humanistischen Union – wissenschaftlichpädagogische Arbeitsstelle, Essen. Online verfügbar unter http://www.die-frankfurt.de/efil/expertisen/behrens_ciupke_reich-ling00_09.htm, zuletzt geprüft am 25.02.2019.

Stefan Lochner

Madonna im Rosenhag

Stefan Lochner, auch genannt Meister Stefan, ist der bedeutendste Maler der Kölner Malerschule. So bezeichnet man die Maler, die im Köln des Mittelalters und in seiner Umgebung ihre Werkstätten hatten.

Kurzbiografie: Stefan Lochner (ca. 1400 – 1451)

Über Stefan Lochner ist nur wenig belegt. Er wurde um 1400 bis 1410 wahrscheinlich in Hagnau (bei Meersburg) am Bodensee geboren. In den Malerschulen seines Heimatgebietes wurde er anscheinend ausgebildet; sein Malstil lässt vermuten, dass er sich danach u.a. in den Niederlanden auf- gehalten hat. Offenbar kam er gegen Ende der 1530er-Jahre nach Köln, nach- weislich war er 1442 in Köln tätig, wo er im Rahmen des Besuchs König Fried- richs III. Festschmuck bemalte. Urkundlich bekannt ist auch, dass er 1444 unter erheblichen finanziellen Anstrengungen zwei Häuser in der Nähe der Malerhäuser der Schildergasse und des Rathauses erwarb.

Die Kölner Malergilde im 15. Jahrhundert war in mehreren großen Werkstät- ten organisiert. Meister Stefan genoss über seine Zunft hinaus beträchtliches Ansehen – dafür spricht seine Wahl zum Ratsherrn der Schildergaffel4 in den Jahren 1447 und 1450.

Von Pfingsten bis Weihnachten 1451 wütet in Köln die Pest, die über 20.000 Todesopfer gefordert haben soll. Lochner ist vermutlich Ende 1451 an dieser Seuche gestorben.

Die Kölner Maler – so auch Stefan Lochner – pflegten ihre Werke nicht zu signieren; das einzige ihm sicher zugewiesene Werk ist der Dreikönigsaltar (seit dem 19. Jahrhundert im Kölner Dom). Weitere ihm zugeschriebene bekannte Werke sind die Bilder „Weltgericht“ sowie „Madonna im Rosenhag“ (auch „Madonna in der Rosenlaube“ genannt).

Zum Bild

Das Gemälde ist eines der letzten Bilder von Stefan Lochner.

Den Mittelpunkt bildet Maria, aufrecht auf einem roten Kissen sitzend, von einer Rasenbank gestützt, eingehüllt in ein leuchtend blaugefärbtes Gewand.

Im Mittelalter war Blau die Farbe des Himmels, die Farbe Gottes, der Keuschheit, das Symbol der Treue (Vergissmeinnicht). Auf ihrem Schoß sitzt das Jesuskind, das in der Hand einen Apfel hält. Maria neigt ihren Kopf leicht nach rechts. Die Halspartie ist unbedeckt, gut sichtbar hebt sich die große Brosche auf dem blauen Kleid Marias ab. Nur wenn man genau hinschaut, kann man auf der Brosche ein Einhorn erkennen. Maria trägt eine goldene mit Edelsteinen besetzte Krone, die von einem goldenen Heiligenschein umrahmt wird.

Maria und das Kind werden von Engeln umrahmt: Vier – jeweils zwei zur Rechten und Linken – sitzende Engel musizieren im Vordergrund mit Laute, Harfe und tragbarer Orgel. Hinter den beiden auf ihrer linken Seite hocken drei Engel, auf ihrer rechten Seite sehen wir weitere vier. Der vordere Engel dieser Vierergruppe hält in der Hand eine Schüssel mit Äpfeln, aus der er dem Jesuskind wohl schon einen überreicht hat.

Mutter und Kind sitzen auf einem Teppich aus Maiglöckchen, Veilchen, Gänseblümchen, Akelei und Erdbeerpflanzen, die sich auf der Rasenbank fortsetzen. Dahinter befinden sich weiß und rot blühende Rosenstöcke, die dem Bild seinen Namen gaben.

Über der Szene raffen zwei Engel einen schweren Brokatvorhang zur Seite.

Ein Engel aus der Dreiergruppe weist mit ausgestrecktem Arm nach oben, wo Gottvater mit der Taube des Heiligen Geistes über allem thront und auf die Szene hinabschaut.

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln ist eine der großen klassischen Gemäldegalerien Deutschlands. Das älteste Museum der Stadt Köln beherbergt in einem Gebäude von 2001 die weltweit umfangreichste Sammlung mittelalterlicher Malerei, insbesondere der „Kölner Malerschule“, sowie eine repräsentative Auswahl an Kunst des 16. bis 19. Jahrhunderts.

Anregungen für die Sinne

Beispiele für Material: Ein Säckchen wird mit Objekten wie Kerze, Rose, Rosenkranz, Esel, Windel, etwas Stroh, Herz, Bibel, Krone, Glöckchen, Engel, der Zahl 7 … bestückt. Die Teilnehmer ziehen jeweils einen Gegenstand aus dem Beutel und bringen ihn mit dem Bild in Verbindung.

Handmassage mit Rosencreme: Die Teilnehmer tragen die Creme auf den Handrücken der einen Hand auf und verreiben sie mit den Fingern der anderen Hand vorsichtig zwischen den Handknochen vom Handgelenk in R ichtung Fingerspitzen. Danach wird die andere Hand mit den gleichen Bewegungen massiert.

Musikvorschläge

» Franz Schubert – Ave Maria für Violine

» Franz Schubert – Ave Maria, gesungen von Luciano Pavarotti

» Maria durch ein Dornwald ging

Gesprächsanregungen

Info: Maria genießt in der katholischen und in der orthodoxen Kirche höchste Verehrung. In der evangelischen Kirche gilt Maria als Vorbild des Glaubens. Auch im Islam wird Maria (Maryam, Meriem) vielfach als Mutter des Propheten Jesus (Isa) verehrt und im Koran äußerst positiv beschrieben. Von Seiten der Muslime wird ihr hohe Wertschätzung entgegengebracht, sie wird als die reinste und rechtschaffenste Frau dargestellt.

» Was ist auf dem Bild zu sehen? Beschreiben Sie es.

» Wie wirkt dieses Bild auf Sie? Welche Gefühle löst es ganz spontan bei Ihnen aus?

» Welchen Titel würden Sie dem Bild geben?

» Kennen Sie noch andere berühmte Marienbilder?

» Welche Marienwallfahrtsorte kennen Sie? (Lourdes, Fatima, Kevelaer…)

» Haben Sie schon einmal eine Marienwallfahrt unternommen? Wohin ging es?

» Was verbindet Katholiken und Protestanten, wenn sie von Maria sprechen?

» Die Rose wird auch die Königin der Blumen genannt und ist ein Mariensymbol. Es gibt über 200 verschiedene Arten von Rosengewächsen. Erzählen Sie Situationen aus Ihrem Leben in denen Sie Rosen geschenkt bekommen haben? Was war der Anlass? Wer hat sie Ihnen geschenkt? Welche Gefühle kommen auf, wenn Sie daran zurückdenken?

» In welchen Situationen haben Sie selbst Rosen verschenkt? Wem und weshalb?

» Welche Erfahrungen haben Sie mit Zucht, Pflege, Verwendung oder Umgang mit Rosen?

» Es gibt sehr viele Begriffe, in denen das Wort Rose enthalten ist – welche fallen Ihnen ein? (Rosenhochzeit, Rosenkohl, Rosenkranz…)

Zitate zum Thema

„Rufe nur mit Andacht zu Maria, sie wird deine Not nicht unbeachtet lassen, da sie barmherzig, ja die Mutter der Barmherzigkeit ist.“

(Bernhard von Clairvaux, 1091 – 1153)

„Wir können niemals aus unserer Abhängigkeit von Maria herauswachsen, sie bleibt immer unsere Mutter.“ (Francisco Borgia, 1510 – 1572)

„Die Verehrung Mariens besteht vor allem darin, daß man ihrem Sohn nachfolgt und die rechte Art der Nachfolge von ihr lernt.“ (Vincenzo Pallotti, 1795 – 1850)

„Maria ist derjenige Mensch, der wie kein anderer ihren Sohn kennt, Sie ist berufen, Mutter der Menschen zu sein.“ (Thérèse von Lisieux, 1873 – 1897)

Zeitgeschichte um 1440

1440: Johannes Gutenberg erfindet die beweglichen Lettern für den Buchdruck. Dadurch wird es möglich, Bücher und Schriften wie z. B. Reiseberichte, Tagebuchaufzeichnungen, später auch Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Zeichnungen, Bilder sowie Karten schneller und in größeren Auflagen zu vervielfältigen. Bis dahin wurden Texte aller Art durch Abschriften verbreitet.

Um 1440 wird die Holzschnitttechnik erfunden. Mit der Entwicklung des Holzschnittes begann wahrscheinlich die Produktion von Spielkarten, denn dadurch konnten diese preiswert hergestellt und als Serienprodukte vervielfältigt werden. Das so genannte Hofämterspiel, das um 1450 entstand, ist das älteste gedruckte und nachträglich kolorierte Kartenspiel, das bis heute erhalten geblieben ist

1441: Europäer bringen die ersten schwarzen Sklaven nach Europa mit.

1442/43: Einer der längsten Winter der überlieferten Wettergeschichte in Mitteleuropa (Dauer: acht Monate). Von Ende September 1442 bis Ende Mai 1443 herrschen fast durchgehend Temperaturen unter null Grad und es kommt zu starkem Schneefall.

Gedichte zum Motiv

Sei gegrüßt

Sei gegrüßt, du Frau der Welt,Königin im Himmelszelt,Reinste Jungfrau der Jungfrauen,Morgenstern,auf den wir schauen.

Sei gegrüßt du göttlich Licht,voller Gnad, schön zugericht,komm zu Hilf dem Erdenkreis,Du, o aller Frauen Preis.

Angelus Silesius, 1624 – 1677

Ich sehe dich in tausend Bildern

Ich sehe dich in tausend Bildern,Maria, lieblich ausgedrückt,doch keins von allen kann dich schildern,