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Jost Müller-Bohn

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Beschreibung

Kinderandachten für das ganze Jahr Für jeden Tag eine Kindgemäß erzählte Geschichte mit z.T. kurzem oder längerem evangelistischen Inhalt, mit s/w Bildern von Ludwig Richter. (je Vierteljahresband) Für Kinder ab 6 Jahren

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Jost Müller-Bohn … denn ihrer ist das Himmelreich Januar-März

Jost Müller-Bohn

. . . denn ihrer ist das Himmelreich

Andachten für Kinder zu Holzschnitten von Ludwig Richter

l. Vierteljahr

Die Bibelworte sind, wenn sie ohne besonderen Vermerk erscheinen, aus der Lutherübersetzung zitiert. Dem Brunnen Verlag, Gießen, danken wir für die freundlich gewährte Abdruckgenehmigung der Bibelworte, die bei der Bibelstellenangabe den Vermerk „Bruns“ haben. Diese Bibelworte wurden aus der Übersetzung der Bibel von Hans Bruns entnommen.

Alle Bibelworte, die bei der Bibelstellenangabe den Vermerk „GN“ haben, wurden aus „Die Gute Nachricht, Die Bibel in heutigem Deutsch“, zitiert. Wenn die Bibelstellenangaben mit der Bezeichnung „Menge“ versehen sind, wurden die Bibelworte aus der Bibel nach der Übersetzung von Dr. Hermann Menge entnommen. Der Deutschen Bibelgesellschaft, Stuttgart, danken wir für die freundlich erteilte Abdruckgenehmigung. Dem Oncken Verlag, Wuppertal und Kassel, danken wir für die Abdruckgenehmigung etlicher Liedtexte aus „Neues Singvögelein“.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Jost Müller-Bohn … denn ihrer ist das Himmelreich Andachten für Kinder zu Holzschnitten von Ludwig Richter 1. Vierteljahr

© Lichtzeichen Verlag, Lage

E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien - www.lichtzeichen-medien.com

ISBN: 9783869548739 Bestell-Nr.: 548873

Adrian Ludwig Richter 28.09.1803 - 19.06.1884

Groß denken, im Herzen rein, halte dich gering und klein, freue dich in Gott allein!

Wenn wir diese Bilderbücher betrachten, dann müssen wir uns zum Anschauen viel, viel Zeit nehmen, denn auf diesen Bilderseiten sind so viele schöne Sachen zu sehen.

Diese wundervollen Bilder, die wir in diesen Büchern finden, sind von einem Mann gezeichnet, der den Heiland und Herrn Jesus Christus, aber auch die fröhlichen Menschen sehr lieb hatte. Ganz besonders freute er sich über die kleinen Kinder und deren lustige Spielkameraden, die Hunde, Katzen und anderen Tiere. Dieser Kunstmaler hieß:

ADRIAN LUDWIG RICHTER

Wollen wir heute Bilder haben, so nehmen wir einfach einen Fotoapparat und blitzen. Später können wir dann das, was wir fotografiert haben, als schöne Farbbilder sehen: die Geburtstagsfeier, den ersten Schultag, die schönen Ferienerlebnisse, eine Hochzeit, eine Schlittenfahrt, den selbst gebauten Schneemann und natürlich auch das Weihnachtsfest.

Früher aber gab es noch keine Fotoapparate, deshalb haben viele Zeichner und Maler fleißig gearbeitet, um solche hübschen Bilder herzustellen.

Man nennt diese Bilder, die wir hier in diesen Büchern finden, Holzschnitte. Warum wohl? Ich will es euch erklären. Wenn ein Kunstmaler ein Bild gezeichnet hatte, nahm er eine Holzplatte. Mit einem scharfen Messer schnitt er seine Zeichnung noch einmal ins Holz, deshalb nennt man es Holzschnitt. Danach konnten die Buchdrucker solche Bilder in tausende Bücher hineindrucken. Versuch doch einmal, solch ein Bild nachzuzeichnen, dann wirst du merken, wie viel Mühe und Arbeit in diesen Holzschnitten steckt, wie viel Striche und Strichlein dazu gehören, bis ein ganzes Bild fertig ist.

Habt ihr es schon einmal versucht, solch ein Holzschnittbild nachzuzeichnen?

Nun denkt einmal, der Maler muss sich zunächst das Bild, das er zeichnen möchte, in seinem Kopf ausdenken. Zuerst macht er eine Probezeichnung. Wenn es ihm dann nicht recht gefällt, macht er eine weitere Zeichnung und vielleicht noch eine. Manchmal kommt es vor, dass er zehnmal dasselbe zeichnet, ehe es ihm richtig gefällt und er sagen kann: „So, jetzt ist es gut, nun wird es den Kindern und auch den Erwachsenen gefallen, wenn sie es betrachten.“

Um solche schönen Bilder zeichnen zu können, muss man lange, lange üben. Dieser Maler Ludwig Richter hat über 3000 Holzschnitte hergestellt. Das muss ein fleißiger Mann gewesen sein, meint ihr nicht auch? Wenn er für jedes seiner Bilder nur zwei Entwürfe angefertigt hätte, dann wären es schon 6000 Zeichnungen gewesen, aber es waren mit Sicherheit viel mehr.

Er hat auch große Bilder mit Ölfarbe gemalt, die nennt man „Ölgemälde“. Lasst euch mal von euren Eltern welche zeigen. Gewiss hängen in euren Wohnungen auch Ölgemälde an den Wänden als besonderer Schmuck. Am liebsten hat Ludwig Richter aber Bilder für Bücher gezeichnet, und am allerliebsten welche für die Kinder, ist das nicht schön? Für viele Märchenbücher hat er Holzschnitte gemacht und auch für das Buch „Robinson Crusoe“. Das muss ein ganz lieber Mann gewesen sein.

Dieser Maler glaubte an den Herrn Jesus Christus und betete zu ihm. Darum machen uns seine Bilder noch heute so viel Freude. Zu seinen Lebzeiten gab es noch keine Autos, keine Flugzeuge, keine Straßenbahnen und keine Telefone, keine Radios und keine Fernsehapparate. In seiner Zeit war es auf Erden noch viel, viel ruhiger. Die Menschen hatten Zeit, ihren Kindern schöne Geschichten zu erzählen, mit ihnen zu singen und zu spielen. Schallplatten und Kassettenrekorder gab es auch noch nicht, also spielten der Vater oder die Mutter ein Instrument, Flöte, Gitarre oder auch Klavier. Abends saßen die Menschen in der Sommerszeit vor ihren Häusern und beobachteten die Vögel und den Sonnenuntergang. Deshalb finden wir auf den Bildern auch keine Tankstellen oder Polizeiautos, sondern allerlei Tiere. Vor hundert Jahren ging es eben noch sehr ruhig und gelassen im Leben der Menschen zu. Man fuhr mit Postkutschen über Land oder ritt zu Pferde und man wanderte viel.

Weil Ludwig Richter über 3000 Bilder gemacht hat, habe ich für euch, liebe Mädchen und Jungen, 365 Bilder ausgesucht und in diesen Büchern zusammengestellt.

Was meint ihr, warum ich gerade 365 Bilder gewählt habe? Nun, weil ein Jahr 365 Tage hat und ihr jeden Tag Freude an einer solchen Zeichnung haben sollt.

Vielleicht versteht ihr gar nicht, was da alles gezeichnet ist oder ihr überseht viele Kleinigkeiten, die der Maler so liebevoll festgehalten hat. Darum habe ich für jeden Tag eine kleine Geschichte dazu geschrieben, die ihr euch von der Mutti, dem Vati oder den Großeltern vorlesen lassen könnt. Natürlich sollen wir jeden Tag auch einen Vers aus der Bibel hören und zu unserem lieben Heiland beten oder ein schönes Lied singen. Auch daran habe ich gedacht und wünsche euch viel Freude an diesen Bilderbüchern.

1. Januar

„Die Augen Gottes schauen ständig auf uns herab vom Anfang des Jahres bis zum Ende.“

5. Mose 11,12

Heute ist der erste Tag in diesem neuen Jahr. Wie alt warst du im vergangenen Jahr? - Nun, in diesem neuen Jahr wirst du ein Jahr älter. Vielleicht kommst du dann in die Schule oder, wenn du schon größer bist, wirst du in eine höhere Klasse versetzt.

Es könnte ja auch sein, dass du gerade heute Geburtstag hast, dann wünsche ich dir Gottes reichsten Segen für das kommende Lebensjahr. In diesem neuen Jahr wollen wir lernen, den Heiland recht lieb zu gewinnen, denn an seinem Segen ist alles gelegen: Er vergibt uns alle Sünden, alle Lügen und bösen Worte, alle schlechten Gedanken und frechen Antworten, wenn wir ihn darum bitten. In diesem neuen Jahr will der Herr Jesus uns behüten und beschützen, wenn wir auf der Straße spielen oder auf dem Weg zum Kindergarten sind, einfach überall, wo es gefährlich ist.

Unser Bibelwort lautet: „Die Augen Gottes schauen auf uns herab…“ Von wo blickt der Herr Jesus wohl auf uns herab?

Natürlich vom Himmel! Er sieht, was wir tun, ob wir lieb zu unseren Eltern sind und ihnen gehorchen, ob wir zum Gottesdienst gehen oder nur zu Hause Dummheiten machen.

Alles sieht und weiß Gott vom Anfang des Jahres bis zum Ende. Deshalb wollen wir lieber etwas Gutes tun und ihn bitten, dass er uns dabei hilft.

Was sehen wir auf unserem Bild?

Oben auf dem Dach sind die Engel, die unser Haus behüten und die alle beschützen wollen, die in der Stube sind: die Mutter mit dem kleinen Baby auf dem Arm, den Vater im Lehnstuhl, die Oma, die gerade den Milchtopf und die Kaffeekanne auf den Tisch stellen will, die Kinder und die Tiere. Was machen denn die beiden Kinder mit dem Papierbogen in der Hand? Sie sagen ein Gedicht auf.

Willkommen, liebes, junges Jahr, mit deinen Wünschen, frisch und klar, mit deinem raschen, frohen Schritt! Sag an, was bringst du Gutes mit?

Vom Himmel her, da kommt dein Gang, drum ist mir auch vor dir nicht bang; du bist vom lieben Gott bestellt und bringest frohen Gruß der Welt.

Kennt ihr auch einen Vers zum Neujahrsmorgen?

Der Briefträger bringt einen Brief. Was steht denn in diesem Brief?

„Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr und Gottes Segen auf allen Wegen.“

Der kleine Mops will auch gratulieren und das Kätzchen schleckt die gute Milch. Im Zimmer ist es schön warm, aber draußen schneit es. Die Vögel sitzen stumm auf den Zweigen des Baumes, für sie ist jetzt das Futter knapp, aber der liebe Gott ernährt sie doch. Die Glocken läuten zum ersten Gottesdienst in diesem Jahr.

Auch wir wollen unser erstes Gebet sprechen: Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm! Behüte mich auch dieses Jahr vom ersten Tag und immerdar. Amen.

2. Januar

„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

“ Offenbarung 21,4

Verschneit liegt rings die ganze Welt, ich hab nichts, was mich freuet, verlassen steht ein Baum im Feld, hat längst sein Laub verstreuet.

Er träumt von künft‘ger Frühlingszeit, von Grün und Quellenrauschen, wo er im neuen Blütenkleid zu Gottes Lob wird rauschen.

Das ist ein kalter Winter. Der Ostwind bläst dem kleinen Helmchen so scharf ins Gesicht, dass es richtig weh tut. Darum weint es auch. Die größere Schwester trocknet die Tränen ab und tröstet das kleine Kind: „Weine nicht, Helmchen, bald sind wir daheim! Dann machen wir im Ofen ein Feuer an und werden ganz schnell wieder warm.“

Die Kinder haben Holz gesammelt, weil es damals noch keine Zentralheizung gab und auch keine elektrischen Heizöfen. Ja, wir können Gott danken, wenn wir eine warme Stube haben und nicht frieren müssen. Als ich ein kleiner Junge war, konnten wir tagelang nicht heizen, weil es keine Kohlen und kein Holz gab. Da haben wir den ganzen Tag im Bett gelegen, damit wir nicht erfroren sind. In der ganzen Wohnung war es so kalt, dass alle Wasserleitungen zugefroren waren. Zu essen hatten wir sehr wenig und an manchen Tagen überhaupt nichts. An einem solchen Tag betete meine Mutti unter Tränen zum Heiland, weil sie ihre Kinder nicht hungern sehen konnte. Noch am selben Tag brachte uns ein ganz fremder Mann Kartoffeln.

Es klopfte plötzlich an die Tür. Da stand der Fremde und fragte: „Haben Sie Hunger? Mein kleiner Handwagen ist mir vor Ihrer Tür zusammengebrochen. Wollen Sie diese Kartoffeln haben, sonst erfrieren sie, bis ich Hilfe geholt habe.“

Wisst ihr, liebe Kinder, wie viel Geld damals in der Notzeit ein Zentner Kartoffeln kostete? 500 bis 600 Mark! Dass wir die Kartoffeln bekamen, war ein Wunder Gottes und Holz hatten wir dann an dem Abend auch noch bekommen. Später habe ich gebetet: „Lieber Heiland, ich will dir immer danken, wenn ich nur Kartoffeln und Salz habe und ein warmes Zimmer!“ Das kleine Helmchen ist wieder gut nach Hause gekommen und hat schnell seinen Kummer vergessen.

Wenn wir einst im Himmel sein werden, müssen wir nicht mehr hungern und frieren und werden auch niemals mehr weinen.

Helmchen hatte die Hände in einen kleinen Beutel gesteckt. Was ist denn das? Das nannte man Muff. In ihm bekamen die Menschen schnell warme Hände. Siehst du, wie der kleine Hund so traurig zu Helmchen hinaufschaut? Er hat wohl Mitleid mit dem Kind. Hast du auch Mitleid mit anderen Kindern, wenn sie weinen? Wenn es anderen schlecht geht, sollen wir Mitleid haben und zu helfen versuchen, hat uns der Heiland gesagt.

Nun wollen wir beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass du so viel Mitleid mit allen Menschen hast. Wir wollen anderen Menschen helfen und sie trösten, wenn sie weinen. Im Himmel wirst du alle Tränen abwischen und wir dürfen uns nur noch freuen. Amen.

3. Januar

„Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht.“

Hebräer 13,16

Im Winter kann man sehr schnell krank werden. Wenn wir frieren, ist es möglich, dass wir bald eine Erkältung mit Husten und Schnupfen bekommen. Ganz schlimm ist es, wenn die Mutti krank wird, wenn sie im Bett bleiben muss und kein Mittagessen kochen kann. Alle Arbeit bleibt dann liegen, keiner heizt den Ofen, keiner putzt die Stube. Selbst das kleine Kätzchen bekommt keine Milch.

Nun hat die Frau von nebenan gehört, dass die Frau Müller krank ist und der kleine Klaus im kalten Zimmer vor Hunger weint.

„Da müssen wir aber gleich etwas tun“, sagt Frau Krause, die Nachbarin. „Komm, Inge, wir packen den Korb mit Brot, Käse, Butter, Eiern und Kuchen voll. Das bringen wir der Frau Müller.“ „Aber was trinken denn Frau Müller und der Klaus?“ fragt Inge.

„Gut, dass du daran gedacht hast, ich werde ihnen eine Flasche Obstsaft mitnehmen. Jetzt wollen wir uns sofort anziehen und die kranke Frau besuchen.“

Schnell gehen die beiden durch den Garten und klopfen bei Frau Müller an die Tür.

„Wer ist da?“ ruft die kranke Frau.

„Ich bin es, Frau Krause! Können wir hereinkommen?“ Jetzt hört man, wie Frau Müller zum Klaus sagt: „Mach schnell die Tür auf, Frau Krause und die Inge sind da.“

„Ach, Klaus, wie siehst du denn aus?“ sagt Frau Krause, als sie den kleinen Jungen sieht, „du bist ja gar nicht richtig angezogen. Komm, Inge, hilf doch, den kleinen Jungen anzuziehen.“ Dann gehen sie in das Zimmer, wo Frau Müller in ihrem Bett liegt. Sie hat ein großes Kopftuch umgebunden, weil sie solche schlimmen Kopfschmerzen hat.

„Ach, Frau Müller, ich habe Ihnen einen schönen Kuchen und eine Flasche Obstsaft mitgebracht.“ „Schönen Dank, Frau Krause, das ist sehr lieb von Ihnen, aber mir schmeckt der beste Kuchen nicht, ich fühle mich so furchtbar elend.“

„Etwas essen müssen Sie schon, Frau Müller, sonst werden Sie doch so schwach.“

Inge zieht dem Klaus die Kleider an, er guckt der Inge dabei ganz lieb ins Gesicht. - Seht ihr das? „Wissen Sie, Frau Müller, wenn Sie so krank sind, dann sollten wir immer zu Gott beten, denn er kann Sie wieder gesundmachen“, sagt Frau Krause.

Dann beten sie: „Lieber Gott im Himmel, du bist unser Helfer und Arzt, mach doch bitte Frau Müller bald wieder gesund!“

Und was denkt ihr - ein paar Tage später war Frau Müller wieder richtig gesund.

Betet ihr auch, wenn ihr krank seid? - Der Heiland freut sich, wenn wir die Kranken besuchen und ihnen helfen. Wir können ja morgen auch schon krank sein und dann freuen wir uns, wenn einer kommt und mit uns betet und uns hilft.

Wir wollen jetzt auch beten: Lieber Heiland, mache alle kranken Menschen gesund und zeige uns, wem wir helfen können. Amen.

4. Januar

„Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“

Matthäus 6,26

Was sehen wir denn heute auf unserem Bild? Die Mutti weint, weil ihr kleines Baby keine Milch trinken will. Wahrscheinlich ist es krank. Jetzt ist die Mutti ganz, ganz traurig. Sie hat nämlich Angst, dass das kleine Baby ins Krankenhaus muss und vielleicht gar nicht mehr gesund wird.

Aber da sitzt ja auch der Vati mit einem Buch in der Hand. Habt ihr schon gesehen, der Vati und die Mutti haben sich ganz warm angezogen. Der Vati hat eine Pelzmütze auf und einen dicken Mantel an. Die Mutti hat ein großes Kopftuch und ein Halstuch umgebunden. Vielleicht ist der Ofen kalt oder sie wollen gleich zum Doktor gehen.

Was hält denn der Vati für ein Buch in der Hand? Na, wer weiß das von euch? - Natürlich, die Bibel. Er liest das Wort Gottes: „Warum macht ihr euch so viele Sorgen, der Vater im Himmel sorgt für die großen und kleinen Vögel, für die Rehe und die anderen Tiere im Sommer und im Winter.“ Seht ihr den Engel, wie er die Tiere füttert?

Der Herr Jesus hat einmal zu den Menschen gesagt: „Habt doch keine Angst, dass ihr verhungert, wenn der liebe Gott die Vögel füttern lässt, dann wird er auch euch helfen.“ Ihr seid doch viel mehr wert als die Krähen und der kleine Spatz, der von dem kleinen Mädchen mit einem Löffel gefüttert wird. Der Spatz hat einen kleinen Rucksack auf dem Rücken. Wahrscheinlich sucht er gerade eine neue Wohnung. Das Mädchen hält einen Topf in der Hand und gibt dem Vögelchen Körner.

„In meinem Stübchen ist‘s bequem, ist‘s herrlich, hübsch und angenehm, doch manche Mutter, Gott erbarm! nimmt‘s Kindlein nackend auf den Arm. Sie hat kein Hemd, hört‘s kläglich schrei‘n und wickelt‘s in die Schürze ein. Sie hat kein Holz, sie hat kein Brot und klagt dem lieben Gott die Not. Geh hin und bring der armen Seel‘ ein weißes Hemd, ein Säcklein Mehl, ein Bündel Holz und sag ihr dann, dass sie zu uns auch kommen kann, ein Brot zu holen, immer frisch, und dann deck auch für uns den Tisch.“

Wenn wir im Winter die Tiere füttern, dann machen wir es wie der Engel, wir helfen den Tieren in der Notzeit. Die Tiere sind auch von Gott geschaffen und deshalb sollen wir sie lieb haben. Wir helfen Gott, die kleinen Vögel zu erhalten. Wenn es wieder Sommer wird, singen sie uns dafür sehr schöne Lieder. Sie singen den ganzen Tag - die Drosseln, die Meisen und der Kuckuck. Manche Kinder haben ja auch einen Vogel im Vogelkäfig in ihrem Zimmer stehen. Der singt doch auch so schön. Denkt einmal, das alles hat Gott für uns gemacht. Wie traurig wäre es, wenn keine Vögel mehr singen würden. Dann hörten wir nur noch die Autos rattern und die Bremsen quietschen. Darum wollen wir nicht vergessen, Gott für all das Schöne zu danken.

Nun wollen wir beten: Lieber Heiland, wir danken dir, dass du die Mutti tröstest, die so weint. Du machst auch das kleine Baby wieder gesund. Wenn du an die vielen, vielen Vögel denkst, vergisst du uns auch nicht. Wir danken dir für das Bibelwort und wollen es gleich noch einmal lesen, damit wir es nicht vergessen. Amen.

5. Januar

„Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr‘s empfangt, so wird‘s euch werden.“

Markus 11,24

„Solang mein Jesus lebt und seine Kraft mich hebt, muss Furcht und Sorge von mir fliehn, mein Herz in Lieb erglühn.

Drum blick ich nur auf ihn, o seliger Gewinn!

Mein Jesus liebt mich ganz gewiss, das ist mein Paradies!“ Gestern weinte die Mutti noch so bitterlich, weil das Baby keine Milch getrunken hat. Aber der Vati las in der Bibel, dass sie sich keine Sorgen machen sollen. Gott denkt ja auch an die vielen, vielen Vögel und anderen Tiere, die draußen im Wald wohnen, wo es so schrecklich kalt ist, und weil so viel Schnee liegt, finden sie auch kein Futter. Wir haben gestern alle zum Heiland gebetet, dass er das Baby wieder gesund machen soll. Nun seht doch, wie der Herr Jesus Christus unser Gebet erhört hat. Das Baby hat schon Milch getrunken und ist ganz frisch und munter. Eben wurde es gebadet. Ist das nicht schön?

Manchmal hört Jesus ganz schnell auf unser Gebet und wir werden gleich gesund, aber manchmal müssen wir auch länger beten - zwei Tage oder drei oder vielleicht mehrere Tage. Wenn wir beten, sollen wir auch richtig beten und ganz, ganz fest glauben, dass der Herr im Himmel unser Gebet hört. Wenn wir glaubensvoll beten, kann er alles wieder gutmachen. Vielleicht ist heute dein Schwesterlein oder dein großer Bruder krank. Bete doch auch zum Heiland, damit er ihnen hilft. Seht, Kinder, im Zimmer ist es nicht mehr kalt. Wie können wir das wissen? - Na? Das kleine Schwesterlein, das gestern so lieb den Vogel gefüttert hat, steht ganz nackend an der Waschwanne. Damals hatte man noch nicht solche schönen Badewannen wie heute. Die Menschen haben in einer Holzwanne gebadet, wie wir sie auf dem Bild sehen.

Badest du auch gern? Ja, sauber müssen wir sein, sonst werden wir krank. Ach, wie schön, wenn alle gesund sind, die Mutti, die große Schwester, die heute eher aus der Schule gekommen ist und das weiche Badetuch aufhält, damit das kleine Kind von der Tür her keinen Zug bekommt. Das Baby und das kleine Mädchen freuen sich sehr. Selbst der Hund ist fröhlich darüber, er ist ja der kleine Spielkamerad der Kinder.

Wenn wir nun gesund geworden sind, dann wollen wir nicht vergessen, dem lieben Gott dafür zu danken. Manchmal vergessen die Menschen, für all das Gute zu danken, und dann ist Gott sehr traurig.

Wir wollen beten: Lieber Vater im Himmel!

Wir danken dir, dass du das Baby wieder gesund gemacht hast.

Wir danken dir, dass die Mutti sich wieder freut.

Wir danken dir, dass es im Zimmer wieder warm ist.

Wir danken dir, dass alle gesund sind, auch der Vati.

Wir danken dir, dass in der Ofenröhre schon warmes Essen steht.

Wir danken dir, Herr Jesus, dass du uns heute beschützt. Amen.

6. Januar

„Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“

Matthäus 2, 10.11

(Lies bitte die ganze Geschichte)

Nun ist das schöne Weihnachtsfest schon lange vorbei. Denkst du immer noch an diese schöne Zeit? Spielst du auch noch mit den neuen Spielsachen oder sind sie schon kaputt? Für viele Menschen ist der 6. Januar ein Feiertag. Sie gedenken der Weisen aus dem Morgenland, die ganz, ganz weit aus ihrer Heimat nach Bethlehem kamen, um das kleine Jesuskind anbeten zu können. Viele Tage und Wochen sind sie gereist. Sie wurden glücklich darüber, dass Gott den Herrn Jesus zu uns gesandt hat, damit wir wieder fröhlich werden. Darum hat der Maler Ludwig Richter auch ein so schönes Bild gezeichnet.

Maria, die Mutter des Herrn Jesus, hält das kleine Baby auf dem Schoß. Ist das nicht herzig anzuschauen? Da freut ihr euch sicher auch über solch ein liebes Kindlein. Joseph, der Mann von Maria, steht im Hauseingang und betet: „Lieber Gott, hab Dank, dass du uns ein so liebes Kind geschenkt hast, das später allen Menschen helfen will, damit sie alle in den Himmel kommen.“ Aber es kommen nur die in den Himmel, die den Herrn Jesus anbeten und auch das befolgen, was er uns gesagt hat. Wir sollen Gott lieben von ganzem Herzen und unsere Mitmenschen wie uns selbst. Wenn wir etwas Böses getan haben, dann sollen wir es dem Heiland gleich sagen, denn er macht alles wieder gut. Habt ihr das heute schon getan?

Schaut mal, was die Weisen für Kleider anhaben. Ja, damals hatten die Männer noch keine langen Hosen, sondern trugen ein langes Gewand, wie der Herr Jesus später auch. Seht ihr die Geschenke, die die Weisen mitgebracht haben? Solch große Freude hatten sie, als sie den Stern sahen und nach Bethlehem zogen. Wir sollen ja auch anderen Menschen Freude machen und ihnen etwas schenken, wenn sie Geburtstag haben oder wenn wir einen Besuch machen. Dann ist es am besten, wenn wir selber etwas basteln oder malen. Darüber freuen sich Vati und Mutti sehr. Malt ihnen doch heute ein schönes Bild. Wenn wir unser Bild betrachten, sehen wir im Hintergrund ein Kamel. Habt ihr schon einmal ein richtiges Kamel gesehen? Darauf kann man weite Strecken reiten. Die Weisen hatten ja noch keine Eisenbahn und kein Auto, deshalb sind sie den weiten Weg durch die Wüste geritten.

Nun wollen wir wie die Weisen auch zum Herrn Jesus beten: Lieber Herr Jesus, du bist ja jetzt kein Baby mehr, du bist bei deinem Vater im Himmelreich. Deshalb beten wir dich an. Du sitzt auf einem goldenen Thron und betest für uns, damit wir auch in den Himmel kommen. Dann wollen wir dort mit großer Freude von deiner Liebe singen. Amen.

7. Januar

„Füge nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht zur Rechenschaft zieht und du als Lügner dastehst!“

Sprüche 30,6; Menge

Hier sehen wir wieder ein schönes Bild. So sah es vor hundert Jahren in einer Stadt aus. Es gab sehr enge Gassen, die Straßen waren ziemlich dunkel und vor allem fuhren keine Autos und keine Straßenbahnen. Die Menschen konnten noch gemächlich auf der Straße stehen und dort sogar Lieder singen. Die Luft war sehr gut und sauber, es gab noch keinen Benzingestank. Was sehen wir denn auf dem Bild? Die Leute haben einen Stern an einem Stab und auf dem Kopf tragen sie eine Krone aus Pappe. Sie spielen die drei Könige aus dem Morgenland. Welche Könige denn? Gestern haben wir in der Bibel von den Weisen gelesen. Wer die ganze Geschichte gelesen hat, der weiß, dass die Menschen, die aus dem Morgenland kamen, Sterndeuter gewesen sind. Also steht in der Bibel nichts von Königen geschrieben, sondern von Weisen. Wie viele es gewesen sind, können wir auch nicht aus der Geschichte entnehmen. Seht, so muss man aufpassen! Das übrige haben die Menschen erfunden. Ob das Gott wohl gefällt? Dürfen wir denn einfach sein Wort umwandeln? Wir sollen immer in der Bibel forschen, was Gott uns durch seine Propheten mitteilen ließ.

Diese drei Buben mit ihren Kronen gehen nun von Haus zu Haus, um etwas zu erbetteln. Meistens bekommen sie Naschereien oder andere Gaben. Darum hat der König mit der Pappkrone auch einen Korb auf dem Rücken. Da hinein werfen die Leute dann die Süßigkeiten. Ist das nicht komisch? Hat man denn schon einen König gesehen, der mit einem Korb betteln gehen muss? Wenn wir etwas falsch berichten, so lügen wir. Deshalb will ich euch die Geschichte von der Lügenbrücke erzählen: „Ein dummer Bauernjunge, der einst eine große Reise unternommen hatte, erzählte dem Vater eine seltsame Geschichte: „Vater, ich habe einen Hund gesehen, der größer war als Euer größtes Pferd.“ Der Vater merkte die Lüge und sagte, dass sie jetzt über eine Brücke gehen müssten, dort würde sich jeder das Bein brechen, der gerade gelogen habe. Natürlich bekam der Junge große Angst, er wollte sich doch kein Bein brechen.

„Ach“, sagte er zum Vater, „lauf doch nicht so schnell, wie groß war der Hund, von dem ich sprach? Sagte ich wie Euer größtes Pferd? Ich glaube, er war nur so groß wie ein Ochse.“ Nun gingen sie weiter, die beiden konnten die Brücke schon sehen. Der Junge schlich immer langsamer: „Vater, hört doch einmal zu, ich glaube, der Hund, von dem ich sprach, war nur so groß wie ein Kalb, ich habe doch etwas übertrieben.“

Jetzt waren sie kurz vor der Brücke, der Vater hatte schon ein Bein auf die Brücke gesetzt, da hielt ihn sein Sohn zurück: „Vater, ich will Euch schnell noch etwas sagen, ehe wir hinübergehen. Der Hund, von dem ich vorhin sprach, war nur so groß wie alle Hunde sind.“

Ja, Kinder, so kann es gehen, wenn man eine Geschichte falsch erzählt. In der Bibel steht geschrieben: Alle Menschen sind Lügner und haben die Lüge sehr gern. Nur Gott, unser Vater, und der Herr Jesus Christus haben immer die Wahrheit gesagt und nie gelogen.

Deshalb wollen wir auch zu ihnen beten: Du großer Gott, wir wollen dein Wort nicht falsch weitersagen, damit wir nicht lügen. Wenn wir etwas Falsches gesagt haben, dann vergib uns die Lüge und wasche unser Herz wieder rein. Amen.

8. Januar

„Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein.“

Lukas 14,16

Der Herr Jesus erzählte seinen Jüngern eine schöne Geschichte, nämlich von einem Mann, der zu einem Abendmahl eingeladen hatte. Als nun das Mahl bereitet war, schickte er seine Boten aus, um die Gäste zu holen. Aber die Leute wollten gar nicht kommen und jeder hatte eine Entschuldigung. Der Erste sagte: „Ich habe einen Acker gekauft und muss sehen, ob der Boden gut ist.“ Der Zweite sagte: „Ich habe mir Ochsen gekauft, die muss ich mir ansehen, ob es gute Tiere sind.“ Ein Dritter sagte: „Ich habe gerade geheiratet und nun muss ich bei meiner Frau bleiben, ich kann sie doch nicht allein lassen. Bitte entschuldige mich.“

Da war der Mann, der das schöne Essen gekocht hatte, sehr ärgerlich. Darum sagte er zu seinen Boten: „Dann geht schnell auf die Straße und sucht die armen Menschen, die Kranken, die vielleicht blind sind oder nur ein Bein haben, ladet sie zu unserem Gastmahl ein.“ Was geschah nun? Jetzt kamen viele, viele Menschen von der Straße. Die Leute kannten den Mann gar nicht. Er aber kannte diese Menschen von der Straße. Er kennt nämlich alle Menschen. Am Tisch waren immer noch Plätze frei, deshalb sagte der Hausherr: „Dann holt auch noch von den anderen Straßen die Menschen zu unserem Fest, damit wir fröhlich essen und trinken können.“

Wer kann denn dieser Mann gewesen sein, liebe Kinder? - Ja, es war der Herr Jesus Christus. Er freut sich, wenn wir seiner Einladung folgen. Er möchte uns immer ganz nahe bei sich haben. Deshalb sollen wir auch gern Gäste zu uns in unsere Wohnung einladen und mit ihnen fröhlich essen und trinken, so wie wir es auf unserem Bild sehen.

Wenn der Schornstein raucht, weil es auf der Straße sehr kalt ist, dann sitzt man gern am Ofen wie der Großvater. Sein großes Enkelkind gibt ihm ein Küsschen und der kleine Spitz will ihn auch lieb haben. Die Mutti bringt gerade einen heißen Punsch in die Wohnstube. Die Gäste haben aber schon ein Glas in der Hand und freuen sich über diese schöne Feier. In der Küche steht die Oma und backt noch einen leckeren Pfannkuchen und die kleine Inge bringt gerade eine Schüssel mit frischen Pfannkuchen herein.

Wenn wir am Tag schwer gearbeitet haben, wie der Mann mit dem Federkiel, und die Mutti, die näht, und die Inge, die fleißig strickt, dann sollen wir uns am Abend gut ausruhen und freuen. Wichtig ist es aber auch, dem Herrn Jesus Christus für alles zu danken und immer wieder in der Bibel zu lesen. Denn alles, was wir haben, verdanken wir dem Vater im Himmel.

Nun wollen wir beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass du uns alle zu dir eingeladen hast, damit wir beim Abendessen recht fröhlich sind. Wir wollen gern andere Menschen zu uns einladen und bei dieser Gelegenheit viel von dir erzählen, wie gut du zu uns bist und wie du uns immer wieder hilfst. Amen.

9. Januar

„Sommer und Winter machst du.“

Psalm 74,17

Wer macht denn nun den Sommer und den Winter? Kann das auch ein Mensch machen? Nein! Wer kann denn den Sommer und den Winter machen? Natürlich unser himmlischer Vater. Gott hat ja alles geschaffen, also auch den Sommer und den Winter.

Da freuen sich aber die Kinder, wenn alle Straßen, Felder und Wiesen voll Schnee liegen. Hey - da darf man mit dem Schlitten fahren! Als ich noch zur Schule ging, lasen wir ein Gedicht, das fing so an:

„Einen Schlitten muss der Junge haben,

im Sommer kann er barfuß traben;

doch schneit‘s im Winter hoch den Schnee,

dann geht‘s mit juchhe‘ hinunter die Höh.

Einen Schlitten muss der Junge haben.“

Habt ihr auch einen Schlitten? Na, euer Schlitten sieht aber ganz anders aus als der Schlitten, worauf das kleine Mädchen sitzt. Früher haben sich die Menschen vieles selber gebastelt - auch einen Schlitten.

Diese drei Kinder wollten nicht in der Stube bleiben. Sie haben der Mutti gar nicht gesagt, dass sie fortgehen wollten.

„Da, über das weite Feld, bis in den Wald wollen wir mit dem Schlitten fahren“, sagte der Jochen. So sind sie losgezogen, der Jochen, der vorne am Seil zieht, die Carla, die in eine dicke Decke gewickelt auf dem Schlitten sitzt, und der Dieter, der hinten schiebt. Die großen Vögel im Hintergrund nennt man Krähen, die schrien immer: „Kräh - Kräh - Kräh! Wer heimlich fortgeht, bleibt stecken im Schnee, Schnee, Schnee!“

Bald kamen aber dicke Wolken am Himmel auf. Seht ihr sie? Es wurde ganz dunkel. Die Kinder waren sehr weit von zu Hause fortgegangen. Sie konnten die Häuser vom Dorf gar nicht mehr sehen.

„Hui - Hui…“ pfiff der Wind und wehte ganz schnell die Fußspuren und die Schlittenspur zu. Da fanden die drei kleinen Kinder nicht mehr den Weg zurück. Die kleine Carla fing an zu weinen, ihr Gesicht war schon ganz blaugefroren. Auch der Dieter fing an zu weinen. Was sollten sie nur machen? Sie hatten sich verirrt. Aber der Jochen war immer in die Sonntagsschule gegangen und wusste: Wenn man in eine Not geraten ist, dann soll man zum Heiland beten. Darum betete er: „Herr Jesus, hilf uns bitte jetzt! Bitte, bitte, lieber Heiland, hilf!“

Zum Glück war auch der kleine Hund mitgekommen und der rannte nach Hause und bellte vor der Haustür so lange, bis die Eltern merkten, was passiert war. Er hat dann die Eltern dort hingeführt, wohin die Kinder sich verlaufen hatten, nämlich in den Wald. Wie waren die Eltern froh, als sie ihre Lieben wiederfanden. Darum sollen Kinder nie fortgehen, ohne den Eltern zu sagen, wohin sie gehen. Sagt ihr euren Eltern immer, wohin ihr geht?

Wir wollen beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass wir immer, wenn wir in Not sind, zu dir beten können. Du hast schon oft kleine Kinder gerettet, die sich verirrt hatten. Amen.

10. Januar

„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“

Matthäus 11,28

Was war das gestern für ein großer Schock, als sich die Kinder im Wald verlaufen hatten. Die kleine Carla hat sich dabei erkältet und weint bitterlich. Sie hat nämlich starke Ohrenschmerzen bekommen. Das tut sehr weh - der ganze Kopf hat Schmerzen, deshalb weint das kleine Mädchen. Dann ist auch noch die Puppe entzweigegangen - seht ihr sie dort vorne auf dem Boden liegen? Jetzt hat das Carlachen so viel Not und darum muss sie immer wieder von neuem weinen. Der große Hund denkt: Warum weint denn Carla so sehr? Gestern hat doch der liebe Herr Jesus allen geholfen. Die Kinder hat er aus dem Wald herausgeführt und ihre Eltern haben sich so gefreut, als die verlorengegangenen Kinder - der Jochen, der Dieter und die Carla - wieder glücklich zu Hause waren. Aber daran denkt das kleine Mädchen gar nicht mehr. Jetzt leidet es an Ohrenschmerzen und die Puppe ist auch kaputtgegangen. Das ist alles so sehr traurig. Als ich ein kleiner Junge war, da taten mir auch oft die Ohren weh und dann habe ich sehr, sehr geweint. Aber die Mutti kam und sie hat mit mir gebetet und gesagt: „Der liebe Heiland ist der beste Arzt. Er kann dich schnell wieder gesundmachen. Er hat alle kranken Menschen geheilt, die Blinden, die Lahmen und alle anderen. Das war in der Zeit, als er vor vielen hundert Jahren noch auf der Erde lebte. Da hat er auch gesagt: ,Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.‘“

Wie können wir denn zu dem Herrn Jesus kommen, wenn er doch im Himmel bei seinem Vater ist? - Nun, wenn wir beten, dann hört der Herr Jesus uns und dann weiß er auch, was uns fehlt. Wenn wir mal traurig sind und einen Kummer haben, dann will uns Jesus helfen. Warum spielt denn die kleine Carla nicht mit der Kasperpuppe, die neben ihr liegt, oder mit der kleinen Ziege oder mit dem Milchtopf oder dem Haus? denkt der Hund.

Ja, wenn man immer nur an das Traurige denkt, dann sieht man gar nicht mehr das Schöne. Darum wollen wir Gott danken für all das Schöne, das wir haben. Wofür können wir heute danken?

„Dankt dem Herrn mit frohem Mut, er ist freundlich, er ist gut!

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie!

Dankt dem Herrn, gebt ihm die Ehr, er ist aller Herren Herr!

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie!

Der, sein Heil uns zu verleihn, große Wunder tat allein.

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie!

Bringt dem Gott des Himmels Dank, schweige nie, mein Lobgesang.

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie.“

Nun wollen wir beten: Gnädiger Gott, hab herzlichen Dank, dass wir genug zu essen haben und auch zu trinken, hab Dank, dass unser Zimmer schön warm ist und wir in der Nacht ein so schönes Bettchen hatten. Gib allen Kindern heute Trost, die unter Schmerzen leiden oder nichts zu essen haben. Amen.

11. Januar

„Denn wer nur ein Hörer des Wortes ist, aber kein Täter, der gleicht einem Menschen, der sein leibliches Gesicht im Spiegel beschaut; denn nachdem er sich beschaut hat und weggegangen ist, vergisst er alsbald, wie er ausgesehen hat.“

Jakobus 1, 22.23; Menge

Die kleine Carla will gar nicht mehr aufhören zu weinen. Da hat sie die Mama einfach auf den Arm genommen und ist mit ihr zu einem Spiegel gegangen. Hui - wie traurig sieht ihr Gesicht da aus. Jetzt will Carla am liebsten ihre kleinen Händchen vor das Gesicht halten. Warum weint sie denn bloß immer noch? Vielleicht hat das kleine Mädchen noch Ohrenschmerzen. Nun, wir haben ja gestern gebetet, dass die Schmerzen verschwinden mögen. Ja, das ist so, manchmal müssen wir noch etwas warten, bis der Heiland alles wieder gutmacht. Wenn wir in den Spiegel blicken, dann sehen wir, ob wir ein freudiges oder ein trauriges Gesicht haben, ob wir gesund oder ob wir krank aussehen, ob wir ganz liebe Augen haben oder ob wir böse Augen machen.

Da möchte ich euch eine interessante Geschichte von meinem Bruder erzählen: Er hat nämlich beobachtet, wie sich unsere Mutti immer mit guter Gesichtscreme das Gesicht gecremt hat und deshalb immer sehr schön aussah. Nun wollte mein Brüderchen natürlich auch schön aussehen wie die Mutti. Als sie einmal fortging, nahm er eine Büchse und rieb sich die Creme ins Gesicht, aber nicht nur so wenig, wie die Mutti es immer tat, sondern er nahm recht viel, um besonders schön auszusehen. Leider schaute er nicht in den Spiegel und merkte gar nicht, was er da machte. Als die Mutti nun wieder nach Hause kam und die Tür öffnete, bekam sie einen großen Schreck. Da sah sie die Bescherung - das Brüderchen hatte sich fast die ganze Creme aus der Dose ins Gesicht geschmiert.

„Aber Junge, wie siehst du denn bloß aus, das ist ja schrecklich!“

„Nein, nicht schrecklich“, sagte der kleine Mann, „jetzt sehe ich genauso schön aus wie du.“ Die Mutti nahm meinen kleinen Bruder an die Hand und ging mit ihm einfach zum Spiegel und zeigte ihm dort, wie er aussah. Ach, was meint ihr wohl, was der kleine Junge jetzt tat? Der fing ganz schrecklich an zu schreien, denn er hatte nicht die Gesichtscreme genommen, sondern schwarze Schuhcreme, ganz, ganz schwarze Schuhcreme. Denkt euch nur, wie der aussah, man hätte meinen können, er wäre ein Afrikanerkind. Ganz rabenschwarz sah er aus, nur die Augen waren noch weiß. Er brüllte wie am Spieß, er hatte dabei einen solchen Schreck bekommen, dass er später nie wieder eine Dose mit Creme nahm.

Ja, wenn wir in einen Spiegel schauen, dann können wir manchmal große Überraschungen erleben. Das Wort Gottes ist auch wie ein Spiegel, es ist ein ganz besonderer Spiegel. In diesem Spiegel können wir nämlich sehen, ob unser Herz schneeweiß ist oder ganz schwarz. Wenn unser Herz etwas schmutzig geworden ist, dann will es der Herr Jesus wieder ganz reinwaschen.

Deshalb wollen wir beten: Herr Jesus, wir danken dir für dein heiliges Wort, weil wir dadurch wissen, ob unser Herz rein ist oder ob du es wieder reinigen musst. Darum lesen wir fleißig in diesem Wort und wollen es nicht vergessen. Amen.

12. Januar

Bittet, so wird euch gegeben.“

Matthäus 7,7

„Hunger haben wir, großen, großen Hunger!“ schreien die Kinder durcheinander, „wir wollen auch einen Apfel haben!“ rufen sie ganz laut.

„Wer am lautesten schreien kann, der bekommt den Apfel“, habe ich einmal gesagt und alle schrien aus Leibeskräften. „Ihr seid wohl nicht ganz normal“, entgegnete die Mutti, „solch einen Lärm zu machen. Wie sagt man denn, wenn man etwas bekommen will - na?“

Wisst ihr es, liebe Kinder? - Natürlich, man sagt: „Bitte, Mutti, wir möchten einen Apfel haben!“ Wenn wir etwas haben wollen, sollen wir immer „bitte“ sagen. Auch der Herr Jesus hat gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Die Mutti freut sich, wenn sie ihren Kindern etwas zu essen geben kann, aber sie freut sich noch mehr, wenn die Kinder zuerst „bitte“ sagen. Nun, wenn sich die Mutti schon so sehr darüber freut, wie viel mehr unser Vater in dem Himmel. Früher sagten die Menschen, wenn sie am Mittagstisch saßen: „Gott segne dir die Mahlzeit.“ Das war ein frommer Wunsch. Aber bald hatten die Menschen ausreichend zu essen und sagten nur noch:

„Gesegnete Mahlzeit.“ Sie ließen den Namen Gottes einfach weg. Als die Menschen dann im Überfluss zu essen und zu trinken hatten, sagten sie nur noch: „Mahlzeit“. Das ging eine Zeitlang gut, aber dann kam ein fürchterlicher Krieg und danach bekamen die Menschen ganz wenig zu essen. Da tat ihnen oft der Bauch vor Hunger weh. - Ja, und dann fingen viele wieder an zu beten. Auf unserem Bild nebenan steht geschrieben: „Trink und iss - Gott nicht vergiss.“

Zu einem Bauern kam einmal ein ganz vornehmer Mann. Der hatte einen sehr schönen Anzug an und war sehr stolz darauf. Der Bauer, seine Frau und seine Kinder trugen nicht solche vornehmen Kleider, aber sie waren gutherzig und baten den reichen Mann, doch zum Mittagessen zu bleiben. Als sich alle an den Tisch gesetzt hatten, faltete der Bauer seine Hände und betete: „Du treuer Gott, wir danken dir von ganzem Herzen für das gute Essen und bitten dich, segne uns diese Speisen jetzt.“

Die ganze Familie sagte laut: „Amen“.

Der vornehme Mann rümpfte seine Nase und meinte ganz hochmütig: „Na sowas, das scheint mir aber sehr altmodisch, wenn man heute noch betet. Wer macht das schon?“

Der Bauer antwortete bescheiden: „Gnädiger Herr, die Schweine und die Kühe und alle anderen Tiere im Stall beten bei uns nicht. Ansonsten betet jeder, der sich bei uns an den Mittagstisch setzt.“

Da hat sich der feine Mann aber geschämt.

Ihr betet doch auch, wenn ihr am Tisch sitzt und die köstlichen Speisen vor euch stehen? Wenn das nicht der Fall ist, dann habt einfach den Mut zu sagen: „Darf ich heute einmal beten?“

Nun wollen wir beten: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich. Amen.

13. Januar

„Der Herr wird ihn bewahren und beim Leben lassen … du hilfst ihm von aller Krankheit.“

Psalm 41,3.4

Mein kleiner Bruder, der Peter, war sehr krank, er hatte Scharlach und dazu noch eine gefährliche Herzschwäche bekommen. Deshalb musste er ins Krankenhaus gebracht werden. Die Krankheit wurde immer schlimmer, aber die Mutti betete zu Gott, dem himmlischen Helfer und Arzt. Täglich fuhr sie ins Krankenhaus, um mein Brüderchen zu besuchen. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Als die Mutti wieder einmal ins Krankenhaus kam, lag der Peter schon wie auf einem Sterbelager. Seine Haut war ganz welk, er hatte hohes Fieber, er schrie laut im Fiebertraum. Die Mutti fragte den Arzt, wie es denn mit dem Peter nun weitergehen würde. „Ja“, sagte der Arzt, „wenn Gott nicht hilft, dann muss er sterben. Er ist bereits so schwach, dass er kaum noch die Medizin zu sich nimmt.“ Da weinte die Mutti sehr und war Tag und Nacht ganz traurig. Täglich ging sie ins Krankenhaus, aber es wurde nicht besser mit Peter. Wieder las sie in ihrer Bibel: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.“

„Lieber Gott, was dort in der Bibel steht, ist dein Versprechen, und was du versprochen hast, das willst du auch halten. Darum will ich dich ganz innig bitten, mache doch meinen kleinen Peter wieder gesund, und dann will ich auch mein Versprechen halten und dich mein Leben lang preisen“, so betete die Mutti und weinte dabei ganz bitterlich. Als sie nun am anderen Tag ins Krankenhaus kam, sagte die Krankenschwester zu ihr: „Gestern dachten wir schon, er würde sterben, aber plötzlich wurde es etwas besser mit ihm.“

Da fragte die Mutti: „Um welche Uhrzeit war denn das?“ Die Schwester dachte etwas nach und dann sagte sie die Uhrzeit. Nun merkte die Mutti, es war die Zeit, als sie zu Gott gerufen hatte. Gott hatte ihr Gebet erhört. Am anderen Tag fragte die Mutti wieder: „Wie geht es denn dem Peter? - „Ja“, sagte die Krankenschwester, „er ist noch furchtbar schwach, aber wenn man sich über sein Bettchen beugt, dann lacht der kleine Kerl immer.“ Die Mutti lächelte: „Wissen Sie, das kommt daher, weil mein ältester Sohn Kinder sehr lieb hat und er mit ihm immer viel gelacht hat. Deshalb fängt er immer an zu lachen, wenn sich jemand über sein Bettchen beugt.“

Wisst ihr, liebe Kinder, wer der große Bruder war? Ja, das war ich selber. Man sagt: Was ich nicht habe, das kann ich auch nicht geben. Wenn ich in meinem Herzen keine Freude habe, kann ich auch keine Freude weiterverbreiten.

Wenn wir zu anderen Menschen freundlich sind, dann können die Leute auch zu uns freundlich sein. Schaut einmal auf unser Bild. Nun ist der Peter schon aus dem Krankenhaus gekommen und die Mutti liegt ganz erschöpft da, weil sie wochenlang kaum geschlafen hat. Abends hatte sie noch in der Bibel gelesen: „… so sollst du mich preisen.“ Das hat sie auch getan und ist dabei mit gefalteten Händen eingeschlafen. Aber Peter wurde schon, bevor es hell wurde, wach.

„Mutti, Mutti!“ ruft er, „warum schläfst du denn so lange? Ich bin schon wach und will dir erzählen, was ich geträumt habe!“

Habt ihr heute Nacht auch etwas geträumt? Erzählt es mal der Mutti, aber weckt die Mutti nicht auf, wenn sie noch so erschöpft ist und schläft.

Wir wollen jetzt beten: Lieber Vater im Himmel, wir danken dir für unsere liebe Mutti, die immer für uns betet und sorgt. Gib ihr heute wieder neue Freude und Kraft. Amen.

14. Januar

„Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen der Hochzeit, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider.“

Richter 14,12

Die Mutter liest den Kindern aus der Bibel etwas vor. Wie gesund sie wieder ist. Die Geschichte handelt von Simson, der solche Kraft hatte, dass er mit der Hand einen Löwen fangen konnte und ihn zerriss wie ein kleines Ziegenböcklein. Dann ließ er den toten Löwen einfach liegen. Als er ein paar Tage später wieder zu dem Löwen kam, da war ein Schwarm Bienen in dem Leib des Löwen, die darin ihren Honig herstellten. Er nahm von dem Honig und brachte ihn zu dem Vater und der Mutter. Da aßen sie von dem süßen Honig. Er sagte ihnen aber nicht, dass der Honig aus dem Bauch des Löwen kam.

Nun stellte er seinen Freunden ein Rätsel. „Was ist das?“ fragte er sie, „Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken.“ In sieben Tagen sollten die Freunde das Rätsel geraten haben. Aber sie wussten keine Antwort darauf. Da überredeten die Männer Simsons Frau, sie sollte ihn ausfragen, was das für ein Rätsel sei. Sie fragte nun ihren Mann und weinte sieben Tage lang, bis er ihr das Rätsel verraten hatte. Nun hatten seine Feinde des Rätsels Lösung und er musste ihnen die dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. So geht es einem, der nicht schweigen kann und alles ausplaudert. Wenn uns jemand etwas anvertraut, sollen wir auch schweigen, aber von der Liebe Gottes dürfen wir zu allen Menschen reden.

Jetzt sollt ihr auch ein Rätsel lösen: „Wer hat die schönsten Herden?“ - Nun ratet einmal, ihr lieben Kinder, wer hat denn die schönsten Herden? Wisst ihr es? Nein? - Dann wollen wir ein Liedchen lernen.

Wer hat die schönsten Herden? Die hat Herr Jesus Christ;

vieltausend hier auf Erden, vieltausend wo er ist.

O du freundlicher Hirt! O du freundlicher Hirt,

sei mir gnädig, sei mir gnädig, o du freundlicher Hirt!

Willst du die Herden sehen, die Lämmer zart und fromm?

Lass Welt und Sorgen stehen, zur Sonntagsschule komm!

Auf Gottes Aue weiden die Kleinen hier mit Lust;

der Hirte trägt mit Freuden das Schwache an der Brust.

Die Kinder singen, spielen, der Hirt ist ihre Freud;

und manches Herz muss fühlen: der Tag des Herrn ist heut.

O singt: Die schönsten Herden, die hat Herr Jesus Christ;

vieltausend hier auf Erden, vieltausend wo er ist.

Dieses Lied war eben ein Rätsel. Aber es wurde auch gleich die Auflösung gegeben. Wenn ihr auch ein Rätsel kennt, dann fragt doch die Mutti, ob sie es raten kann. Das macht viel Spaß, wenn es die anderen nicht gleich raten können. Au ja!

Nun wollen wir beten: Lieber Heiland, wir danken dir, dass wir so fröhlich singen und auch so lustig raten können. Wir wollen dir danken für deine Gnade jeden Tag. Amen.

15. Januar

„Gott tut große Dinge, die wir nicht begreifen. Er spricht zum Schnee: ,Falle zur Erde!‘, so ist der da.“

Hiob 37,5.6

Das ist aber ein schönes Winterbild, da können wir sehr viel sehen. Im Hauseingang steht eine alte Frau, die ordentlich friert. Die Krähen picken auf der Erde die letzten Brotkrümel auf. Vorne ziehen die Kinder einen Schlitten und der Hund bellt laut. „Ich will auch mitfahren“, meint er. An der Hauswand steht ein Schneemann, die Kinder haben Schneebälle gemacht und werfen sie gegen den eisigen Mann. Obwohl er einen großen Besen hat, kann er sich gar nicht wehren, er ist ganz steif gefroren.

Ja, Gott hat auch den Schnee gemacht, deshalb rufen die Kinder:

„Ei, du liebe, liebe Zeit, ei, wie hat‘s geschneit!

Rings herum, wie ich mich dreh; nichts als Schnee und lauter Schnee.

Wald und Wiesen, Hof und Hecken, alles steckt in weißen Decken!

Und im Garten jeder Baum, jedes Bäumchen voller Flaum!

Auf dem Sims, dem Blumenbrett liegt er wie ein Federbett!

Auf den Dächern um und um, nichts als Baumwoll‘ ringsherum!

Und der Schlot vom Nachbarhaus, wie possierlich sieht er aus:

Hat ein weißes Müllerkäppchen, hat ein weißes Bäckerjäckchen!

Meint man nicht, wenn er so raucht, dass er jetzt sein Pfeifliein schmaucht?

Und im Hof der Pumpenstock hat gar einen Zottelrock

und die pudrige Perücke und den Haarzopf im Genicke

und die ellenlange Nase geht schier vor bis an die Straße!

Und gar draußen vor dem Haus! War nur erst die Schule aus!

Aber dann, wenn‘s noch so stürmt, wird ein Schneemann aufgetürmt.

Dick und rund und rund und dick, steht er da im Augenblick.

Auf dem Kopf als Hut ,nen Tiegel und im Arm den langen Prügel

und die Füße tief im Schnee: Und wir rings herum, juchhe!

Ei, ihr lieben, lieben Leut‘! Was ist heut das eine Freud!“ (F. Güll)

Die Kinder freuen sich im Winter. Die älteren Leute sagen oft „Das ist ein schlechtes Wetter“, weil sie so frieren. Aber Gott im Himmel hat alles richtig gemacht - auch den Winter.

„Sing Gottes Lob im Winter auch, er ist so treu und gut; er nimmt vor Frost und Sturmeshauch die Saat in seine Hut.

Er deckt sie mit dem Schnee so dicht, so weich und sicher zu; sie merkt den harten Winter nicht und schläft in stiller Ruh!

Singt Gottes Lob zur Winterzeit, er ist so treu und gut; er schenkt dem Sperling warmes Kleid und warmes, rasches Blut.

Er zeiget ihm sein Futter an, ein Körnlein hie und da und führt ihn, da er‘s finden kann, auf Wegen fern und nah.

O, lobet Gott den Winter lang, er ist so treu und gut und führt auch euer Füße Gang und gibt euch frohen Mut.

Und schenkt euch gute Gaben viel für euren Leib und Geist, schenkt Kraft zum Fleiß und Lust zum Spiel und Glauben allermeist.“

Wir wollen beten: Wir danken dir, großer Gott, auch für den Winter und für deine Hilfe bei allen Menschen und Tieren. Gib uns bitte Gelegenheit, dass wir darauf achten, dass keiner hungert und friert. Amen.

16. Januar

„Übe dich selbst aber in der Gottesfurcht.“

1. Timotheus 4,7

Alle kleinen Kinder malen sehr, sehr gern. Manchmal malen sie aber auch an die Wände, auf das Tischtuch oder an die Tür. Dann sagen die älteren Menschen: „Narrenhände beschmieren Tisch und Wände.“ Aber es sind ja gar keine Narrenhände, die Kinder wissen bloß noch nicht, wie teuer eine Tapete oder ein Tischtuch ist, wenn man alles neu kaufen muss. Deshalb müssen die Eltern es ihnen erklären und den Kindern dann ein schönes Blatt Papier zum Zeichnen geben.

Malst du auch so gern? - Was malst du denn am liebsten? - Zähl einmal alles auf! Ja, die kleinen Kinder zeichnen oft so gern. Wenn sie aber dann größer werden, wollen sie es nicht mehr tun oder sie denken, sie könnten gar nicht richtig malen. So habe ich auch gedacht, deshalb malte ich in der Schule zuerst nicht so gern. Ich dachte immer, das sieht alles so schlecht und schief aus. Ich schämte mich zu malen. Einmal hatten wir eine Hausaufgabe auf, wir sollten ein Bild zeichnen. Da ich meinte, ich könnte nicht zeichnen, habe ich es erst gar nicht getan. Ich dachte, vielleicht fragt der Lehrer nicht danach. Aber gerade, wenn man so denkt, wird man doch gefragt. „Wo hast du deine Zeichnung, Jost?“, wollte der Lehrer wissen, „hast du überhaupt gezeichnet?“ „Ja“, sagte ich, „die Zeichnung liegt zu Hause auf dem Küchentisch!“ Das war natürlich eine Lüge und ich bekam einen richtigen Herzstich. „Auf dem Küchentisch?“ lachte der Lehrer, „na da liegt sie ja gut. Also, dann lauf schnell nach Hause und hole sofort die Zeichnung.“ O Schreck, jetzt bekam ich große Angst. Was sollte ich tun? Wenn ich nach Hause laufen würde, dann hätte ich keine Zeit mehr, noch schnell etwas zu zeichnen. Also ging ich auf den Schulhof und nahm mir das Fahrrad eines Schulkameraden. Das war auch nicht richtig. Dann fuhr ich ganz schnell nach Hause. „Mutti, Mutti!“ schrie ich erregt, „komm schnell und male mir ein Bild! Einen Bahnhof, eine Eisenbahn und Menschen sollen darauf sein.“ „Aber Junge“, sagte die Mutti, „ich kann doch gar nicht zeichnen.“ „Du musst, du musst!“ rief ich, „sonst bekomme ich Schläge in der Schule. Ich habe gesagt, dass die Zeichnung zu Hause auf dem Küchentisch liegt.“ Da weinte die Mutti, denn sie wusste, dass Gott gesagt hatte: „Du sollst nicht lügen.“ Die Lügen sind die schlimmsten Sünden, dadurch entfernen wir uns immer weiter von unserem Schöpfer. Später, als ich größer war, wurde ich der beste Zeichner in der Klasse und dann ging ich sogar in eine große Zeichenschule und übte immer fleißig. Ludwig Richter, der Maler, der all diese schönen Bilder gezeichnet hat, schaute als Kind zu, wie sein Vater auch so schöne Bilder malte. Dann fing er später an, fleißig zu üben und immer wieder zu üben.

„Übung macht den Meister!“ Deshalb konnte er auch solche schönen Bilder für uns zeichnen. Wir sollen uns üben in der Gottesfurcht, das heißt, in allem, was Gott erfreut, sollen wir uns fleißig üben: im Beten und Arbeiten, im Singen und Lesen und auch im Zeichnen.

Wir wollen nun beten: Lieber Gott, wir wollen immer das Gute zu tun üben, so wie es dein Sohn Jesus Christus getan hat. Darum haben ihn ja auch alle Menschen „guter Meister“ genannt. Amen.

18. Januar

„Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr.“

3. Mose 19,32

Wenn man früher in der Straßenbahn war und ein älterer Mensch kam in das Abteil, dann standen die Kinder auf, damit die älteren Leute sitzen konnten. Das freut die alten Menschen und sie freuen sich auch, wenn ihre Kinder oder Enkelkinder fröhlich zu ihnen kommen.

Der Großvater hat heute Geburtstag und die drei Enkelkinder sind zu Besuch gekommen. Sie tragen alle einen kleinen Blumenstrauß in der Hand. Die Großmutter ist aufgestanden und freut sich: „Das ist aber schön, dass ihr dem Großvater gratulieren wollt.“ Der Jochen sagt dann: „Lieber Großvater, ich gratuliere dir… dich… zu deinem Geburtstag.“ Vor Schreck wusste er nicht: heißt es nun dir oder dich. Wisst ihr es, liebe Kinder? Dann singen sie alle ein schönes Lied. Was für ein Lied singen sie wohl? Sie singen ein Danklied für Gott, denn Gott hat ja den Opa behütet und gesund erhalten. Wollt ihr mitsingen? „Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn; denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich, sie währet ewiglich.“

Dann singt der Jochen ganz allein: „Lobet den Herren! Ja, lobe den Herrn auch meine Seele; vergiss es nie, was er dir Gut‘s getan, was er dir Gut‘s getan.“