Der Aufstieg des Arturo Ui - Bertolt Brecht - E-Book

Der Aufstieg des Arturo Ui E-Book

Bertolt Brecht

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Beschreibung

Der Aufstieg des Arturo Ui zeigt den Aufstieg Adolf Hitlers zur Macht in satirischer Form: Die NS-Großfunktionäre erscheinen als Chicagoer Gangster und reden in den glatten Jamben des deutschen klassischen Dramas. Durch die doppelte Verfremdung werden die Ereignisse der 1930er Jahre erkennbar nicht als schicksalhaftes Verhängnis, sondern als die Konsequenz der herrschenden Verhältnisse. Indem er Hitler und seine Kumpane der Lächerlichkeit preisgibt, nimmt Bertolt Brecht ihnen jenen Zug des Dämonischen, den sie für viele auch heute noch zu besitzen scheinen.

Die Parabel stellt klar, dass der Faschismus kein historischer Einzelfall war: Faschismus ist die noch immer mögliche Fortsetzung der Geschäfte mit anderen Mitteln.

Der Anhang enthält neben Varianten des Prologs und einiger Szenen auch eine Zeittafel zum Autor.
Bertolt Brechts politische Parabel in ihrer gültigen Fassung – in einer schön gestalteten, preiswerten Neuausgabe.

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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Cover

Titel

Bertolt Brecht

Der Aufstieg des Arturo Ui

Unter Mitarbeit von Margarete Steffin

Text und Materialien

Suhrkamp

Impressum

Zur optimalen Darstellung dieses eBook wird empfohlen, in den Einstellungen Verlagsschrift auszuwählen.

Die Wiedergabe von Gestaltungselementen, Farbigkeit sowie von Trennungen und Seitenumbrüchen ist abhängig vom jeweiligen Lesegerät und kann vom Verlag nicht beeinflusst werden.

Um Fehlermeldungen auf den Lesegeräten zu vermeiden werden inaktive Hyperlinks deaktiviert.

Der Text folgt der Ausgabe:Bertolt Brecht, Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, hg. v. Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei und Klaus-Detlef Müller. Band 7, Stücke 7. Bearbeitet von Michael Voges. Berlin u.Weimar: Aufbau Verlag/Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1991, S. 7-115.Textgrundlage des vorliegenden Bandes ist das Typoskript aus den Jahren 1954 bis 1956, das letzte Korrekturen des Autors aufweist.Die »Zeittafel zu Bertolt Brecht« wurde erstellt von Annabelle Köhler.

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2025

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des suhrkamp taschenbuchs 5505.

NeuausgabeDer Aufstieg des Arturo Ui:© 1965, Suhrkamp Verlag GmbH, Berlin/Bertolt-Brecht-Erben© dieser Zusammenstellung: Suhrkamp Verlag GmbH, Berlin, 2025Alle Rechte vorbehalten, insbesondere auch das der Aufführung durch professionelle Bühnen und Amateurtheater, der Übersetzung,des öffentlichen Vortrags, der Speicherung in elektronischen Datensystemen, der Verfilmung und der Sendung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Abschnitte.Das Recht der Aufführung ist über die Suhrkamp Verlag GmbH zu erwerben: [email protected].

Der Inhalt dieses eBooks ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Wir behalten uns auch eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG vor.Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk verwiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Umschlaggestaltung und Illustration: Burkhard Neie, nach einem Foto von Konrad Reßler, Augsburg 1927

eISBN 978-3-518-78483-9

www.suhrkamp.de

Der Aufstieg des Arturo Ui

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhalt

Informationen zum Buch

Cover

Titel

Impressum

Prolog

1

City. Auftreten fünf Geschäftsleute, die Führer des Karfioltrusts.

1a

Vor der Produktenbörse. Flake und Sheet im Gespräch.

2

Hinterzimmer in Dogsboroughs Gasthof. Dogsborough und sein Sohn spülen Gläser. Auftreten Butcher und Flake.

3

Wettbüro der 122. Straße. Arturo Ui und sein Leutnant, Ernesto Roma, begleitet von den Leibwächtern, hören die Radiorennberichte. Neben Roma Dockdaisy.

4

Dogsboroughs Landhaus. Dogsborough und sein Sohn.

5

Stadthaus. Butcher, Flake, Clark, Mulberry, Caruther. Gegenüber neben Dogsborough, der kalkweiß ist, O'Casey, Gaffles und Goodwill. Presse.

6

Mamouthhotel. Suite des Ui. Zwei Leibwächter führen einen zerlumpten Schauspieler vor den Ui. Im Hintergrund Givola.

7

Büro des Karfioltrusts. Arturo Ui, Ernesto Roma, Giuseppe Givola, Manuele Giri und die Leibwächter. Eine Schar kleiner Gemüsehändler hört den Ui sprechen. Auf dem Podest sitzt neben dem Ui krank der alte Dogsborough. Im Hintergrund Clark.

8

Der Speicherbrandprozeß. Presse. Richter. Ankläger. Verteidiger. Der junge Dogsborough. Giri. Givola. Dockdaisy. Leibwächter. Gemüsehändler und der Angeklagte Fish.

a

Vor dem Zeugenstuhl steht Manuele Giri und zeigt auf den Angeklagten Fish, der völlig apathisch dasitzt.

b

Wenn es wieder hell wird, sitzt der Gemüsehändler Hook im Zeugenstuhl.

c

Wenn es hell wird, sitzt Hook im Zeugenstuhl. Er ist zusammengebrochen, hat einen Stock neben sich und Binden um den Kopf und über den Augen.

e

Wenn es wieder hell wird, sitzt Giuseppe Givola im Zeugenstuhl. Unweit steht der Leibwächter Greenwool.

f

Wenn es wieder hell wird, zeigt der Gerichtshof alle Anzeichen völliger Erschöpfung.

g

Wenn es zum letzten Mal hell wird, steht der Richter und verkündet mit tonloser Stimme das Urteil. Der Angeklagte Fish ist kalkweiß.

9a

Cicero. Aus einem zerschossenen Lastkraftwagen klettert eine blutüberströmte Frau und taumelt nach vorn.

9

Dogsboroughs Landhaus. Nacht gegen Morgen. Dogsborough schreibt sein Testament und Geständnis.

10

Mamouthhotel. Suite des Ui. Ui liegt in einem tiefen Stuhl und stiert in die Luft. Givola schreibt etwas, und zwei Leibwächter schauen ihm grinsend über die Schulter.

11

Garage. Nacht. Man hört es regnen. Ernesto Roma und der junge Inna. Im Hintergrund Gunleute.

12

Der Blumenladen des Givola. Herein Ignatius Dullfeet, ein Mann, nicht größer als ein Knabe, und Betty Dullfeet.

13

Hinter einem Sarg, der unter Glockengeläute in das Mausoleum von Cicero getragen wird, schreiten Betty Dullfeet in Witwenkleidung, Clark, Ui, Giri und Givola, die letzteren große Kränze in den Händen. Ui, Giri und Givola bleiben, nachdem sie ihre Kränze abgegeben haben, vor dem Mausoleum zurück. Von dort hört man die Stimme des Pastors.

14

Schlafzimmer des Ui im Mamouthhotel. Ui wälzt sich in schweren Träumen auf seinem Bett. Auf Stühlen, die Revolver im Schoß, seine Leibwächter.

15

City. Versammlung der Grünzeughändler in Chikago.

Epilog

Anhang

[Frühe Variante des Prologs]

[Szene 8 ‌d]

[Frühe Variante der Szene 9 ‌a]

Zeittafel zu Bertolt Brecht

Informationen zum Buch

Der Aufstieg des Arturo Ui

[Hinweis für die Aufführung]

Das Stück muß, damit die Vorgänge jene Bedeutung erhalten, die ihnen leider zukommt, im großen Stil aufgeführt werden; am besten mit deutlichen Reminiszenzen an das elisabethanische Historientheater, also etwa mit Vorhängen und Podesten. Z. ‌B. kann es vor gekalkten Rupfenvorhängen, die ochsenblutfarben bespritzt sind, agiert werden. Auch können gelegentlich panoramamäßig bemalte Prospekte benutzt werden, und Orgel-, Trompeten- und Trommeleffekte sind ebenfalls zulässig. Es sollten Masken, Tonfälle und Gesten der Vorbilder verwendet werden, jedoch ist reine Travestie zu vermeiden, und das Komische darf nicht ohne Grausiges sein. Nötig ist plastische Darstellung in schnellstem Tempo, mit übersichtlichen Gruppenbildern im Geschmack der Jahrmarktshistorien.

Personen

Flake, Caruther, Butcher, Mulberry, Clark – Geschäftsleute, Führer des Karfioltrusts · Sheet, Reedereibesitzer · Der alte Dogsborough · Der junge Dogsborough · Arturo Ui, Gangsterchef · Ernesto Roma, sein Leutnant; Manuele Giri; Giuseppe Givola, Blumenhändler – Gangster · Ted Ragg, Reporter des »Star« · Greenwool, Gangster und Bariton · Dockdaisy · Bowl, Kassierer bei Sheet · Goodwill und Gaffles, zwei Herren von der Stadtverwaltung · O'Casey, Untersuchungsbeauftragter · Ein Schauspieler · Hook, Grünzeughändler · Der Angeklagte Fish · Der Verteidiger · Der Richter · Der Arzt · Der Ankläger · Eine Frau · Der junge Inna, Romas Vertrauter · Ein kleiner Mann · Ignatius Dullfeet · Betty Dullfeet, seine Frau · Dogsboroughs Diener · Leibwächter · Gunleute · Grünzeughändler von Chikago und Cicero · Zeitungsreporter

Prolog

Verehrtes Publikum, wir bringen heute

– bitte, etwas mehr Unruhe dort hinten, Leute!

Und nehmen Sie den Hut ab, junge Frau! –

Die große historische Gangsterschau.

Enthaltend zum allerersten Mal

die wahrheit über den dockshilfeskandal!

Ferner bringen wir Ihnen zur Kenntnis

des alten dogsborough testament und          geständnis!

den aufhaltsamen aufstieg des arturo ui          während der baisse!

sensationen im berüchtigten           ‌speicherbrandprozess!

den dullfeetmord! die justiz im koma!

gangster unter sich: abschlachtung des ernesto                     ‌roma!

Zum Schluß das illuminierte Schlußtableau:

gangster erobern die vorstadt cicero!

Sie sehen hier, von unsern Künstlern dargestellt

Die berühmtesten Heroen unsrer Gangsterwelt

Alle die verflossenen

Gehängten, erschossenen

Vorbilder unsrer Jugendlichen

Ramponiert, aber noch nicht verblichen.

Geehrtes Publikum, der Direktion ist bekannt

Es gibt den oder jenen heiklen Gegenstand

An den ein gewisser zahlender Teil des geehrten

Publikums nicht wünscht erinnert zu werden.

Deshalb fiel unsre Wahl am End

Auf eine Geschichte, die man hier kaum kennt

Spielend in einer weit entfernten Stadt

Wie es sie dergleichen hier nie gegeben hat.

So sind Sie sicher, daß kein Vater

Oder Schwager im Theater

Hier bei uns in Fleisch und Blut

Etwas nicht ganz Feines tut.

Legen Sie sich ruhig zurück, junge Frau

Und genießen Sie unsre Gangsterschau!

1

City. Auftreten fünf Geschäftsleute, die Führer des Karfioltrusts.

flake

Verdammte Zeiten!

clark

        's ist, als ob Chikago

Das gute alte Mädchen, auf dem Weg

Zum morgendlichen Milchkauf, in der Tasche

Ein Loch entdeckt hätt und im Rinnstein jetzt

Nach ihren Cents sucht.

caruther

           Letzten Donnerstag

Lud mich Ted Moon mit einigen achtzig andern

Zum Taubenessen auf den Montag. Kämen

Wir wirklich, fänden wir bei ihm vielleicht

Nur noch den Auktionator. Dieser Wechsel

Vom Überfluß zur Armut kommt heut schneller

Als mancher zum Erbleichen braucht. Noch             schwimmen

Die Grünzeugflotten der fünf Seen wie ehdem

Auf diese Stadt zu und schon ist kein Käufer

Mehr aufzutreiben.

butcher

         ‌'s ist, als ob die Nacht

Am hellen Mittag ausbräch!

mulberry

             Clive und Robber

Sind unterm Hammer!

clark

           Wheelers Obstimport

Seit Noahs Zeiten im Geschäft – bankrott!

Dick Havelocks Garagen zahlen aus!

caruther

Und wo ist Sheet?

flake

         Hat keine Zeit, zu kommen.

Er läuft von Bank zu Bank jetzt.

clark

              Was? Auch Sheet?

Mit einem Wort: Das Karfiolgeschäft

In dieser Stadt ist aus.

butcher

          ‌Nun, meine Herren

Kopf hoch! Wer noch nicht tot ist, lebt noch!

mulberry

Nicht tot sein heißt nicht: leben.

butcher

              Warum schwarz sehn?

Der Lebensmittelhandel ist im Grund

Durchaus gesund. 's ist Futter für die Vier-

millionenstadt! Was, Krise oder nicht:

Die Stadt braucht frisches Grünzeug und wir schaffen's!

caruther

Wie steht es mit den Grünzeugläden?

mulberry

                 Faul.

Mit Kunden, einen halben Kohlkopf kaufend

Und den auf Borg!

clark

        Der Karfiol verfault uns.

flake

Im Vorraum wartet übrigens ein Kerl

– ich sag's nur, weil's kurios ist – namens Ui …

clark

Der Gangster?

flake

       ‌Ja, persönlich. Riecht das Aas

Und sucht mit ihm sogleich Geschäftsverbindung.

Sein Leutnant, Herr Ernesto Roma, meint

Er könnt die Grünzeugläden überzeugen

Daß anderen Karfiol zu kaufen als

Den unsern, ungesund ist. Er verspricht

Den Umsatz zu verdoppeln, weil die Händler

Nach seiner Meinung lieber noch Karfiol

Als Särge kaufen.

Man lacht mißmutig.

caruther

        ‌'s ist 'ne Unverschämtheit!

mulberrylacht aus vollem Hals:

Thompsonkanonen und Millsbomben! Neue

Verkaufsideen! Endlich frisches Blut

Im Karfiolgeschäft! Es hat sich rumgesprochen

Daß wir schlecht schlafen: Herr Arturo Ui

Beeilt sich, seine Dienste anzubieten!

Ihr, jetzt heißt's wählen zwischen dem und nur noch

Der Heilsarmee. Wo schmeckt das Süpplein besser?

clark

Ich denke, heißer wär es wohl beim Ui.

caruther

Schmeißt ihn hinaus!

mulberry

         Doch höflich! Wer kann wissen

Wie weit's mit uns noch kommen wird!

Sie lachen.

flakezu Butcher:

                 Was ist

Mit Dogsborough und einer Stadtanleih?

Zu den andern:

Butcher und ich, wir kochten da was aus

Was uns durch diese tote Zeit der Geldnot

Hindurchbrächt. Unser Leitgedanke war

Ganz kurz und schlicht: warum soll nicht die Stadt

Der wir doch Steuern zahlen, uns aus dem Dreck ziehn

Mit einer Anleih, sag für Kaianlagen

Die wir zu bauen uns verpflichten könnten.

Der alte Dogsborough mit seinem Einfluß

Könnt uns das richten. Was sagt Dogsborough?

butcher

Er weigert sich, was in der Sach zu tun.

flake

Er weigert sich? Verdammt, er ist der Wahlboß

Im Dockbezirk und will nichts tun für uns?

caruther

Seit Jahr und Tag blech ich in seinen Wahlfonds!

mulberry

Zur Höll, er war Kantinenwirt bei Sheet!

Bevor er in die Politik ging, aß er

Das Brot des Trusts! 's ist ein schwarzer Undank! Flake!

Was sagt ich dir? 's gibt keinen Anstand mehr!

's ist nicht nur Geldknappheit! 's ist      Anstandsknappheit!

Sie trampeln fluchend aus dem sinkenden Boot

Freund wird zu Feind, Knecht bleibt nicht länger Knecht

Und unser alter, lächelnder Kantinenwirt

Ist nur noch eine große kalte Schulter.

Moral, wo bist du in der Zeit der Krise?

caruther

Ich hätt es nicht gedacht vom Dogsborough!

clark

Wie redet er sich aus?

butcher

         Er nennt den Antrag fischig.

flake

Was ist dran fischig? Kaianlagen baun

Ist doch nicht fischig. Und bedeutet Arbeit

Und Brot für Tausende!

butcher

          Er zweifelt, sagt er

Daß wir die Kaianlagen baun.

flake

              ‌Was? Schändlich!

butcher

Daß wir sie nicht baun wolln?

flake

              Nein, daß er zweifelt!

clark

Dann nehmt doch einen andern, der die Anleih

Uns durchboxt.

mulberry

        Ja, 's gibt andere!

butcher

               ‌Es gibt.

Doch keinen wie den Dogsborough. Seid ruhig!

Der Mann ist gut.

clark

        Für was?

butcher

            Der Mann ist ehrlich.

Und was mehr ist: bekannt als ehrlich.

flake

                 ‌Mumpitz!

butcher

Ganz klar, daß er an seinen Ruf denkt!

flake

                 Klar?

Wir brauchen eine Anleih von der Stadt.

Sein guter Ruf ist seine Sache.

butcher

              Ist er's?

Ich denk, er ist die unsre. Eine Anleih

Bei der man keine Fragen stellt, kann nur

Ein ehrlicher Mann verschaffen, den zu drängen

Um Nachweis und Beleg sich jeder schämte.

Und solch ein Mann ist Dogsborough. Das schluckt!

Der alte Dogsborough ist unsre Anleih.

Warum? Sie glauben an ihn. Wer an Gott

Längst nicht mehr glaubt, glaubt noch an Dogsborough.

Der hartgesottne Jobber, der zum Anwalt

Nicht ohne Anwalt geht, den letzten Cent

Stopft' er zum Aufbewahren in Dogsboroughs Schürze

Säh er sie herrnlos überm Schanktisch liegen.

Zwei Zentner Biederkeit! Die achtzig Winter

Die er gelebt, sahn keine Schwäche an ihm!

Ich sage euch: ein solcher Mann ist Gold wert

Besonders, wenn man Kaianlagen bauen

Und sie ein wenig langsam bauen will.

flake

Schön, Butcher, er ist Gold wert. Wenn er gradsteht

Für eine Sache, ist sie abgemacht.

Nur steht er nicht für unsre Sache grad!

clark

Nicht er! »Die Stadt ist keine Suppenschüssel!«

Und »Jeder für die Stadt, die Stadt für sich!«

's ist eklig. Kein Humor. 'ne Ansicht wechselt

Er wohl noch seltner als ein Hemd. Die Stadt

Ist für ihn nichts aus Holz und Stein, wo Menschen

Mit Menschen hausen und sich raufen um

Ein wenig Nahrung, sondern was Papierenes

Und Biblisches. Ich konnt ihn nie vertragen.

Der Mann war nie im Herzen mit uns! Was

Ist ihm Karfiol! Was das Transportgeschäft!

Seinetwegen kann das Grünzeug dieser Stadt

Verfaulen! Er rührt keinen Finger! Neunzehn

Jahr holt er unsre Gelder in den Wahlfonds.