Der Bergdoktor 2088 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 2088 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

Es hat lange gedauert, bis Britta nach dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern endlich wieder Boden unter den Füßen gespürt hat. Um zu vergessen, ist sie nach München gezogen, wo sie in einer Buchhandlung arbeitet, dessen Besitzer in ihr längst nicht mehr nur eine Angestellte sieht.
Doch in letzter Zeit spürt sie immer öfter ein leises Heimweh nach St. Christoph, wo ihr Großvater einen kleinen, sehr gepflegten Hof bewirtschaftet. Dass der Hof nach seinem Tod wohl in fremde Hände übergeht, tut ihm weh, aber er will seine Enkelin nicht bedrängen.
Als Britta schließlich ein Wochenende im Zillertal verbringt, trifft sie im Dorf Roland, ihren Freund aus Kindertagen, wieder - und plötzlich knistert es zwischen ihnen! Zeigt das Schicksal ihr auf diese wundersame Weise, wo ihr Platz im Leben ist? Nämlich als Bäuerin in St. Christoph, auf dem Hof des Großvaters, an der Seite von Roland!
Zurück in München bereitet Britta sofort voller Hoffnung alles für ihre Rückkehr ins Zillertal vor - als überraschend Dr. Martin Burger vor ihrer Tür steht. Er wünschte, er könnte der jungen Frau, die schon so viel Leid erfahren hat, seine nächsten Worte ersparen ...


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Inhalt

Cover

Loslassen und festhalten

Vorschau

Impressum

Loslassen und festhalten

Dr. Burger und ein Madel am Scheideweg

Von Andreas Kufsteiner

Es hat lange gedauert, bis Britta nach dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern endlich wieder Boden unter den Füßen gespürt hat. Um zu vergessen, ist sie nach München gezogen, wo sie in einer Buchhandlung arbeitet, dessen Besitzer in ihr längst nicht mehr nur eine Angestellte sieht.

Doch in letzter Zeit spürt sie immer öfter ein leises Heimweh nach St. Christoph, wo ihr Großvater einen kleinen, sehr gepflegten Hof bewirtschaftet. Dass der Hof nach seinem Tod wohl in fremde Hände übergeht, tut ihm weh, aber er will seine Enkelin in ihrer Entscheidung nicht bedrängen.

Als Britta schließlich ein Wochenende im Zillertal verbringt, trifft sie im Dorf Roland, ihren Freund aus Kindertagen, wieder – und plötzlich knistert es zwischen ihnen! Zeigt das Schicksal ihr auf diese wundersame Weise, wo ihr Platz im Leben ist? Nämlich als Bäuerin in St. Christoph, auf dem Hof des Großvaters, an der Seite von Roland!

Zurück in München bereitet Britta sofort voller Hoffnung alles für ihre Rückkehr ins Zillertal vor – als überraschend Dr. Martin Burger vor ihrer Tür steht. Er wünschte, er könnte der jungen Frau, die schon so viel Leid erfahren hat, seine nächsten Worte ersparen ...

Dr. Martin Burger saß im Garten des Doktorhauses und genoss den herrlichen Nachmittag.

Die bunte Blütenpracht der Dahlien und Astern leuchtete in der warmen Spätsommersonne, und das fröhliche Zwitschern der Vögel drang an sein Ohr. Sein Blick glitt zu einer Amsel, die eben einen Wurm aus der Erde zog und ihn blitzschnell verschlang. Ein echter Leckerbissen! Der Garten war ein kleines Paradies, nicht nur für die Burgers, sondern auch für die Vögel.

Heute war fürwahr ein wunderschöner Tag, und hier herrschte eine himmlische Ruhe. Kein Wunder, denn die ganze Familie war ausgeflogen. Zudem war das Haus der Familie Burger das letzte in der Kirchgasse, dahinter begann direkt der Krähenwald.

Martin Burgers Frau Sabine war mit den drei Kindern nach Mayrhofen gefahren, um dort einige Besorgungen zu machen und ein bisschen zu bummeln.

Auch Zenzi Bachhuber, die Wirtschafterin der Burgers, begleitete sie. Zuerst hatte sich die treue Seele des Doktorhauses, die sich schon seit vierzig Jahren um das Wohl der Familie kümmerte, gesträubt, sich aber schließlich doch überreden lassen.

Zenzi fühlte sich halt immer am wohlsten, wenn sie in der Küche stand und Köstlichkeiten für »ihre Familie« zauberte. Sie war im Laufe der Jahre ein richtiges Familienmitglied geworden, und niemand hätte sie missen mögen.

Es war ein großer Haushalt, für den sie sorgte, denn außer dem Ehepaar Burger und den drei Kindern gehörte auch Dr. Pankraz Burger, der Senior, dazu.

Dieser war an diesem Samstagnachmittag ebenfalls unterwegs. Er besuchte einen Freund, den er schon seit einer halben Ewigkeit kannte. Seitdem Martin Burger die Praxis von seinem Vater übernommen hatte, schrieb Pankraz an einer Chronik des Zillertals, und Paul Maier hatte schon so manch lustige Anekdote und einige interessante Fakten beigesteuert.

Beide Männer hatten sehr früh ihre Ehefrauen verloren, und daher verband sie neben ihrem großen Interesse an ihrer geliebten Heimat auch dieses schwere Schicksal.

Martin Burger war erst elf Jahre alt gewesen, als seine Mutter gestorben war. Es war ein schlimmer Verlust gewesen für Vater und Sohn. Doch das war nicht der einzige Schicksalsschlag, mit dem der Bergdoktor in seinem Leben schon fertig werden musste.

Seine erste Frau Christl, seine Jugendliebe, war bei der Geburt ihres ersten Kindes an schweren inneren Blutungen gestorben, und sie hatte das Kleine mit in den Tod genommen.

Dieses tragische Unglück hatte den jungen Arzt vollkommen aus der Bahn geworfen. Niemals hätte er damals geglaubt, dass in seinem Leben jemals wieder die Sonne scheinen würde. Er hatte seine Heimat verlassen und an der Uniklinik in München seinen Facharzt für Chirurgie gemacht.

Nach langen Jahren in der Fremde war er schließlich heimgekehrt und hatte die Praxis von seinem Vater übernommen, als dieser sich zur Ruhe setzen wollte.

Dr. Burger hatte die Praxis im Anbau des Doktorhauses um einen vollständig eingerichteten OP- und einen Röntgenraum, ein Labor und zwei Krankenzimmer erweitert. Die Einwohner von St. Christoph sprachen voller Respekt von der »Mini-Klinik«. Sie waren stolz darauf, eine so gute ärztliche Versorgung in ihrem idyllischen Bergdorf zu haben.

Das war wahrlich ein Segen, denn im Winter war die einzige Straße aus dem Dorf heraus nach Mayrhofen und Schwaz oft durch umgestürzte Bäume oder Lawinenabgänge unpassierbar.

Nach vielen Jahren des Alleinseins und der tiefen Trauer hatte Martin Burger dann eines Tages bei einem Hausbesuch Dr. Sabine Rodenwald aus Wien kennengelernt, die ihre Tante Rika damals in St. Christoph besucht hatte. Auf beiden Seiten war es Liebe auf den ersten Blick gewesen.

Sabine hatte ihre Zelte in Wien abgebrochen, und schon bald hatten die Hochzeitsglocken für die Verliebten geläutet. Das Paar führte eine überaus glückliche Ehe, und der Altersunterschied von sechzehn Jahren hatte nie eine Rolle gespielt.

Drei Kinder segneten nun ihr Glück, die achtjährige Tessa, aufgrund ihrer schwarzen Locken oft Schneckerl genannt, der fünfjährige Philipp, der von allen Filli gerufen wurde, und die zweijährige Laura, das Nesthäkchen der Familie.

Nicht eine einzige Sekunde hatte Sabine es bereut, ihr Leben in der Großstadt Wien gegen das Leben in dem beschaulichen Bergdorf St. Christoph eingetauscht zu haben. Und auch Martin Burger hätte nicht glücklicher sein können.

Er ließ seinen Blick über die sechs majestätischen Berge schweifen, die das idyllische Dorf wie gewaltige steinerne Wächter umgaben. Wie sehr er dieses Fleckchen Erde doch liebte! Niemals hätte er sich vorstellen können, irgendwo anders zu leben.

Eigentlich hatte er vorgehabt, heute Nachmittag mit Dominikus Salt, dem Leiter der Bergwacht und gleichzeitig einem seiner besten Freunde, kraxeln zu gehen.

Für den sportlichen Mediziner war es eine Selbstverständlichkeit, sich körperlich fit zu halten. Das war auch notwendig, denn er begleitete die Bergwacht oft zu Notfalleinsätzen. Schon unzählige Bergsteiger und leichtsinnige Urlauber hatten sie aus Bergnot befreit und manch einem auch das Leben gerettet.

Zudem liebte Martin Burger sportliche Herausforderungen. Und nicht zuletzt wollte er freilich auch für seine Sabine attraktiv bleiben. Im Vergleich zu ihr hatte er ja doch schon einige Lenze mehr auf dem Buckel.

Dem Salt war heute allerdings in letzter Minute etwas dazwischengekommen. Eine entfernte Tante hatte ihn plötzlich »heimgesucht«, hatte er am Telefon (nur für Martin verständlich) geflüstert. Das hatte sich nicht gerade erfreut angehört. Sicher wäre ihm das Kraxeln lieber gewesen.

»Na, wen haben wir denn da?«, rief Dr. Burger überrascht, als plötzlich Poldi vor ihm stand und aufgeregt mit dem Schwanz wedelte. Er hatte wohl in seinem Körbchen ein Nickerchen gemacht. Martin hatte eigentlich angenommen, dass sein Vater den Familiendackel mit zu seinem Freund Paul Maier genommen hatte.

Er hatte ihn doch wohl nicht vergessen? Musste er sich Sorgen um den alten Herrn machen? Das glaubte Martin allerdings nicht, denn sein Vater war noch sehr rüstig und geistig vollkommen fit. Wahrscheinlich hatten sie sich nur nicht richtig abgesprochen.

Gut, dann würde er eben einen Spaziergang mit Poldi machen. Kurzentschlossen nahm er die Leine und verließ mit dem quirligen Rauhaardackel das Haus. Sie spazierten bis zum Ende des Dorfes, dann steuerte der Landarzt fast automatisch den Hof vom Gruber-Franzl an, der etwas außerhalb lag.

Wenn es seine Zeit einmal erlaubte, besuchte er den alten Bauern mitunter auf ein Haferl Kaffee und plauderte ein bisschen mit ihm. Seit der Katastrophe vor drei Jahren war der Franzl sehr allein.

Niemand in St. Christoph würde dieses entsetzliche Unglück, das sich damals ereignet hatte, jemals vergessen. Franzls Tochter Inge Stadler und ihr Mann Michael, die in der Marktgemeinde Mayrhofen gewohnt hatten, waren nach Bad Füssing gefahren, um Franzls Frau Helene aus der Kur abzuholen.

Auf der Rückfahrt waren sie auf der Autobahn von einem Lastwagen überrollt worden. Sie waren alle noch an der Unfallstelle gestorben. Was für eine unbeschreibliche Tragödie! Der Lastwagenfahrer war eingeschlafen und ungebremst in das Stauende gefahren. Er hatte zwei Kleinwagen überrollt, ehe er einen Abhang hinabgestürzt war.

Mit einem Schlag hatte Franzl seine geliebte Frau, seine einzige Tochter und seinen Schwiegersohn verloren. Und Britta, seine einzige Enkeltochter, hatte mit gerade einmal einundzwanzig Jahren die Mutter, den Vater und die Großmutter verloren. Geblieben war ihr nur der Großvater, denn weitere Verwandte gab es nicht.

In dem anderen Wagen hatte eine junge Familie mit ihrem Kleinkind gesessen. Auch sie waren noch am Unfallort verstorben. Damals hatten nicht nur die lokalen Zeitungen und Fernsehsender, sondern auch die überregionalen Medien über diese verheerende Katastrophe berichtet.

Dr. Burger fühlte sich noch immer ein bisschen mitschuldig an dem Drama. Er hatte Helene Gruber nämlich zu der Kur gedrängt.

Die siebzigjährige Bäuerin hatte an Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck gelitten. In der Kur sollte sie ihr Gewicht reduzieren und lernen, wie sie dauerhaft ihre Ernährung umstellen und mehr Bewegung in ihren Alltag einbauen konnte. Und tatsächlich war Helene die Kur sehr gut bekommen, doch sie sollte nie wieder nach Hause zurückkehren ...

***

Als Dr. Burger sich dem gepflegten Gruberhof näherte, lief Franzl gerade mit seinem Knecht Hannes auf den Stall zu und schaute zu ihm herüber.

Der Bauer war mit seinen fünfundsiebzig Jahren noch recht fit und hatte volles Haar, um das ihn so mancher Altersgenosse beneidete. Er wechselte kurz ein paar Worte mit Hannes und ging dem Bergdoktor dann mit forschen Schritten entgegen.

»Was für eine Freud, Herr Doktor, Sie mal wieder hier zu sehen.«

»Grüß Gott, Franzl. Der Poldi brauchte noch ein bisserl Auslauf, und da dachte ich, du hast doch bestimmt für euren armen Landarzt ein Haferl Kaffee übrig.«

»Freilich. Kommen Sie nur rein in die gute Stube. Die Maria kocht uns gleich Kaffee, und zufällig hat sie grad heut Morgen einen Apfelstrudel gebacken.«

»Da sag ich bestimmt net Nein«, freute sich Dr. Burger.

Seit Helenes Tod sorgte eine Haushälterin für Franzls leibliches Wohl. Maria war dreiundsechzig Jahre alt, eine dralle, lebensfrohe Frau, die den Bauern mit großer Hingabe umsorgte. Ihr Mann war vor sieben Jahren gestorben, und diese Aufgabe hatte ihr wieder neuen Lebensmut gegeben.

Einige im Dorf wollten wissen, dass sich zwischen der Witwe und dem Witwer etwas angebahnt hatte, doch das war wohl nur ein Gerücht.

Franzl gab Maria Bescheid, dass Besuch gekommen war, und dann setzten sich die beiden Männer in die gute Stube.

»Wie geht's dir denn, Franzl?«, erkundigte sich Dr. Burger.

»Ich schlag mich halt so durch. Die Arbeit auf dem Hof lenkt mich vom Grübeln ab. Ist halt schad, dass ich die Britta so selten seh. Aber nächstes Wochenende kommt das Madel her. Da ist ja der Tiroler Tanzabend im ›Berghotel‹. Die Britta will mit ihrer Freundin Sonja hingehen. Ihr Spezl, dieser Bücherfritze, ist verhindert, hat sie gesagt.«

»Du magst ihn wohl net, Franzl. Oder irre ich mich?«

»Na, ich will doch nur, dass die Britta glücklich wird. Ob dieser Bücher-Schmidt der Richtige ist, ich weiß es net. Er war ja schon ein paarmal hier auf dem Hof, aber irgendwie ... ich weiß net ... Ein Bauer ist er eben net.«

»Aber dass Britta mit einem Buchhändler mit eigener Buchhandlung verbandelt ist, das ist doch auch net schlecht. Du kannst stolz auf sie sein, dass sie eine Buchhändlerlehre gemacht hat.«

»Bin ich auch. Mir wäre halt lieber, sie würde mit mir den Hof bewirtschaften und ihn später mal übernehmen. Es wäre wirklich schade, wenn der Hof in fremde Hände käme. Und ganz so schaut es ja jetzt aus. Meine einzige Tochter wollte ihn net ...« Franzl hielt kurz inne und seufzte tief, ehe er fortfuhr: »Und meine einzige Enkeltochter will den Hof auch net. Mein Großvater selig hat ihn vor über hundert Jahren erbaut.«

»Da schau her, das wusste ich gar net«, warf der Bergdoktor ein.

»Ja, der Gruberhof hat eine lange Tradition. Wirklich schad drum! Ich hab auch immer gehofft, dass aus dem Roland vom Nachbarhof und der Britta mal ein Paar werden würd. Aber was net ist, kann ja noch werden«, meinte der Bauer mit einem verschmitzten Lächeln.

»Willst du dir etwa einen Kuppelpelz verdienen, Franzl?«

»Na, das net grad, aber gefallen tät's mir schon. Wissen Sie, Herr Doktor, als Kinder waren die beiden unzertrennlich. Die Britta war ja in den Ferien immer bei uns auf dem Hof. Und da haben der Roland, seine Schwester Sonja und die Britta immer zusammengehockt.«

»Ja, ich erinnere mich noch dunkel daran«, gab Dr. Burger zurück.

Er konnte sich gut vorstellen, dass der Franzl es gern sehen würde, wenn die Britta den Hof einmal übernehmen würde. Für den Bauern war es damals eine herbe Enttäuschung gewesen, dass seine einzige Tochter einen Angestellten des Gemeindeamtes in Mayrhofen geheiratet hatte und dann fortgezogen war.

Kein Wunder, dass er nun auf die einzige Enkeltochter hoffte, damit der Hof doch noch im Familienbesitz blieb. Aber die Wünsche der Eltern und Großeltern erfüllten sich nicht immer. Kinder und Enkelkinder gingen ihre eigenen Wege.

Für Martin Burger hingegen hatte es schon in jungen Jahren festgestanden, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. Und diese Entscheidung hatte er nie bereut.

Als Maria den Kaffee, den köstlich duftenden Apfelstrudel und die Vanillesoße brachte, verstummte das Gespräch kurz.

Die beiden Männer bedankten sich bei der Wirtschafterin und machten sich gleich über den Strudel her.

»Mei, der schmeckt aber gut«, lobte Dr. Burger den Apfelstrudel.

»Ja, mit der Maria hab ich rechtes Glück gehabt. Die kann kochen, das ist eine wahre Freud. Und backen kann die gute Seele auch. Und dann hat sie auch noch das Herz auf dem rechten Fleck.«

»Aller guten Dinge sind drei«, meinte der Bergdoktor lachend.

Franzl schmunzelte, ging aber nicht weiter auf die scherzhafte Bemerkung ein. Er trank einen Schluck Kaffee und kehrte dann zu dem Thema zurück, bei dem sie gerade unterbrochen worden waren.

»Also, Herr Doktor, ich hab die beiden mal hier auf dem Hof beobachtet, die Britta und den Roland, da muss das Madel so sechs gewesen sein und der Bub acht. Der Roland stand vor der Britta und hat gesagt: ›Wenn ich mal groß bin, dann heirate ich dich.‹ Und dann hat er ihr ein Busserl auf den Mund gedrückt.«

»Mei, die haben aber früh angefangen!«, rief Dr. Burger.