Der Corona-Skandal - Sven Magnus Hanefeld - E-Book

Der Corona-Skandal E-Book

Sven Magnus Hanefeld

0,0
6,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Dieses Buch zeigt auf, dass sich die Politik derzeit auf einem Irrweg befindet, welcher nicht aus der jetzigen Situation herausführt, sondern auf eine totale Katastrophe zusteuert. Es gibt einen Einblick in die Geschichte der Epidemien sowie die neuartige Coronavirus-Krankheit in Bezug auf Abgrenzung zur Grippe beziehungsweise Influenza. Die Positionen der Befürworter der Corona-Politik sowie der Kontrahenten werden vorgestellt. Dann behandelt der Autor die Vorgeschichte, die Beteiligung der Johns Hopkins Universität, die in der Coronakrise eine Führungsrolle innehat. Es geht um die Katastrophenpläne, die dort entwickelt und mit Führungskräften Jahr für Jahr geübt wurden. Dann werden die spezifischen Ereignisse behandelt, die eine Lawine ins Rollen gebracht haben, also die Geschehnisse in Wuhan. Es folgt der Ausbruch in Italien, die Verbreitung des Virus über das übrige Europa und die Welt. Zuletzt beleuchtet das Buch die sozio-ökonomischen Bedingungen, die zum Hype und Massenwahn einer solchen Pandemie führen konnten, sowie die Auswirkungen auf die Menschen, die Wirtschaft und das Klima, die aufgrund der Maßnahmen zu befürchten sind. Ein letztes Kapitel behandelt den Themenkomplex Kontrolle und Überwachung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 253

Veröffentlichungsjahr: 2020

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Vorwort

Die Erkältungskrankheiten

Epidemien in der Geschichte

Grippe

Influenza

Das Coronavirus und seine Vorgeschichte

SARS-CoV-1 2002/03

MERS-CoV

SARS-CoV-2

Neue Coronaforschung

Einordnung

Grippe oder COVID-19

Vorgeschichte der Corona-Pandemie

Profiteure der Angst

Rockefeller Foundation – Operation Lockstep

Contagion

Katastrophenplan 2012 des RKI

Kongress der Fraktion der CDU

Übungen aus dem Hause Johns Hopkins

Bill Gates und die Rolle der WHO

Forschung über Coronaviren in China

Der Ausbruch

Wuhan

Chinas Bürgerjournalisten

Deutung und Berichterstattung bei uns

Italien

Zahlen und Fakten

Die Zeugen Coronas

Soziale Medien und kritische Stimmen

Gezüchtet

Weitere Entwicklung

Deutschland

Frankreich, Spanien

England

USA

Sonderweg Schweden

Masken, Tests und Impfungen

Masken

Tests

Der PCR-Test

Impfungen

Übersterblichkeit

Inszenierte Krise als strategisches Ablenkungsmanöver

Migration und Hunger

Wirtschaft

Kontrolle und Überwachung

Immunitätsausweis

Die Corona-Warn-App

Chip

Datenschutz ausgehebelt, Grundrechte eingeschränkt

Deep State

Meinungsfreiheit versus Zensur

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Worterklärungen

Anmerkungen

Bibliographie

Personenregister

Vorwort

Anfang des Jahres erschütterte die beunruhigende Meldung unsere Bevölkerung, dass in China eine hochansteckende Seuche eine ganze Region lahm legte. Tatsächlich war auch bald der europäische Kontinent betroffen, und es wurden Grenzen geschlossen sowie drastische Maßnahmen eingeleitet. Es gab von Anfang an Zweifler. Immer mehr Ungereimtheiten kamen an den Tag. Die Medien hingegen ließen abweichende Meinungen nicht zu. Sie denunzierten alle Kritiker als Spinner und Verwirrte. Das Narrativ der Pandemie lautete: Millionen von Menschen werden sterben. Daher seien Maßnahmen und Grundrechtseinschränkungen notwendig, die es in der Geschichte der Menschheit so noch nicht gegeben hatte. Nur ein Impfstoff könne uns aus dieser Lage befreien. Nun ist über ein halbes Jahr vergangen, und wir stehen laut der Regierungsangaben vor einer zweiten Welle. Um die Infektionswege einzudämmen, werden laufend Tests durchgeführt. Nur wer bei diesen ein negatives Ergebnis erhält, ist berechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, die Urlaubsreise anzutreten, etc. In vielen öffentlichen Bereichen wird den Bürgern seit April die Pflicht zum Tragen von Schutzmasken auferlegt. Wer sich an die Maßnahmen der Regierung nicht hält, wird mit einem Bußgeld, aber auch mit gesellschaftlicher Ausgrenzung bestraft. Politiker diskutieren über den Einsatz der Bundeswehr, um diese Maßnahmen durchzusetzen und einem Widerstand in der Bevölkerung entgegenzutreten. Ein öffentlicher Diskurs, so wie er in Demokratien normal ist, wird nicht mehr geführt. Die Lage sei zu ernst. Wer sich umfassender informieren möchte, ist auf die Sozialen Medien angewiesen, da auch die sogenannte freie Presse nur noch eine Meinung kennt. Das Virus ist gefährlich, es ist neuartig und wir müssen es ausrotten, um zur Normalität zurückkehren zu können, so heißt es.

Gibt es aber tatsächlich nur diese eine Sichtweise, haben wir wirklich eine Pandemie, die aus einer bloßen Laune der Natur heraus über uns gekommen ist? Was ist dieses neue Coronavirus? Ist es wirklich so neu? Ist die Krankheit so gefährlich? Wie unterscheidet sie sich von der Erkältung oder Grippe beziehungsweise Influenza? Warum musste nun ein neuer Name her? Ist Corona womöglich ein Hype, ein Fake? Gibt es Verschwörungen hinter dem Geschehen? Wie konnte es sein, dass eine Pandemie von einigen Organisationen bis ins Detail vorhergesagt wurde? Was hatte es mit dem Event 201 auf sich? Hat Bill Gates etwas damit zu tun?

Fragen über Fragen, auf die dieses Buch Antworten geben soll. Einige Mediziner, Epidemiologen und Virologen wie Dr. Wolfgang Wodarg und Professor Sucharit Bhakti kommen, was die Einschätzung der Pandemie betrifft, zu ganz anderen Schlüssen als unsere systemimmanenten Experten. Unsere Medien allerdings lassen eine Diskussion nicht zu. Im Verlauf der Pandemie gesellten sich aber auch immer mehr Lehrer, Ärzte, Anwälte und Künstler zur Protestkultur der Querdenker und fordern ein Umdenken.

Fakt ist, der Mensch ist seit Corona nicht mehr derselbe. Manche Experten sprechen bereits von der Zeit „vor Corona“ (BC) und „nach Corona“ (AC). Mir persönlich ist es ein Anliegen, diesem Achsenabschnitt so schnell wie möglich ein schmerzloses Ende zu bereiten. Zu diesem Zweck habe ich dieses Buch geschrieben. Ich befürchte, dass sich die Politik derzeit auf einem Irrweg befindet, welcher nicht aus der jetzigen Situation herausführt, sondern auf eine totale Katastrophe zusteuert.

Zunächst betrachten wir die Geschichte der Epidemien. Wir beschäftigen uns dann mit der neuartigen Coronavirus-Krankheit und mit den Unterscheidungskriterien in Bezug auf die Grippe beziehungsweise Influenza. Den Befürwortern der Corona-Politik sowie ihren Kontrahenten wird jeweils ein Kapitel gewidmet, ihre Positionen vorgestellt. In einem weiteren Kapitel geht es um die Vorgeschichte, die wohl 20 Jahre umfasste, und ohne die eine solche Pandemie in dieser Form nicht hätte stattfinden können. Ein Schlüssel zum Verständnis liegt in der Gründung des Center for Civilian Biodefense Studies im Jahr 1998, welches der Johns Hopkins Universität angegliedert war und heute als Center for Health Security in der Coronakrise eine Führungsrolle innehat. Es geht insbesondere um die Katastrophenpläne, die dort entwickelt und mit Führungskräften Jahr für Jahr geübt wurden. Dann soll es um die spezifischen Ereignisse gehen, die eine Lawine ins Rollen gebracht haben, also die Geschehnisse in Wuhan. Es folgt der Ausbruch in Italien, die Verbreitung des Virus über das übrige Europa und die Welt. Zuletzt beleuchten wir die sozio-ökonomischen Bedingungen, die zum Hype und Massenwahn einer solchen Pandemie führen konnten, sowie die Auswirkungen auf die Menschen, die Wirtschaft und das Klima, die aufgrund der Maßnahmen zu befürchten sind. Ein letztes Kapitel behandelt den Themenkomplex Kontrolle und Überwachung.

Dieses Buch entstand in Eigenarbeit. Es gibt meine subjektive Sicht auf die Dinge wieder. Keiner kann voraussehen, wie gefährlich ein existierendes Virus ist. Aber angesichts der zu erwartenden Kollateralschäden ist eine andere Betrachtungsweise der Dinge nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig. Politiker, die sich auf diesen Diskurs nicht einlassen, handeln in meinen Augen grob fahrlässig. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass man kein Experte sein muss, um grundlegende Zusammenhänge in Bezug auf das Geschehen verstehen zu können. Ich erwarte von jedem Politiker, dass er sich kontrovers mit der Thematik auseinandersetzt.

In einigen Kapiteln beziehe ich mich auf das Buch von Paul Schreyer mit dem Titel „Chronik einer angekündigten Krise – Wie ein Virus die Welt verändern konnte“.

Hier noch ein formaler Hinweis den Text betreffend. Falls bei Datumsangaben keine Jahreszahl steht, handelt es sich um das Jahr 2020.

Sven Magnus Hanefeld

Die Erkältungskrankheiten

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Grippe“, „grippaler Infekt“ und „Erkältung“ fälschlicherweise oft gleichgesetzt. Eine Grippe ist aber eine erheblich schwerere Erkrankung als eine gewöhnliche Erkältung beziehungsweise ein grippaler Infekt. Auch bei Corona handelt es sich um eine Erkältungskrankheit. Während wir uns mit der Grippe arrangiert haben, die halt in gewissen Abständen auftreten kann, in gemäßigter oder in einigen schlimmeren Fällen auch schlimmerer Form, sieht die mit Corona noch ganz anders aus. Obwohl die Grippe zu schlimmsten Epidemien in der Geschichte geführt hatte, die Spanische Grippe hatte 50 Millionen Tote zu verzeichnen, meinen wir die Krankheit unter Kontrolle zu haben. Auch Tuberkulose ist nicht besiegt. Noch immer sterben jährlich 1,5 Millionen Menschen an der Krankheit, wenn auch nicht in den entwickelten Ländern der Erde. Was also ist das Bedrohliche an dieser neuen Krankheit mit dem Namen Corona, der Krankheit, die eigentlich gar nicht so neu ist, aber dessen Erreger sich zu einem, wie es in den Medien immer wieder kolportiert wird, Killervirus mutiert hat. Werfen wir einen Blick in die Geschichte.

Epidemien in der Geschichte

Epidemien gab es zu allen Zeiten. Hier seien nur einige genannt: Pocken, Beulenpest, Spanische Grippe, Russische Grippe, Cholera, Polio, Typhus, Malaria. Jedes Jahr gibt es viele Menschen, die an der einen oder anderen Krankheit sterben. Das war schon immer so. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben zum Beispiel weltweit jährlich knapp eine halbe Million Menschen an Malaria.

165–190 Antoninische Pest 75 000 – 100 000 Tote (1 / 4–1 / 3 der Einwohner Athens)

1346 –1353 Pest ≈ 25 Mill. Tote

1519/1520 Pocken Mexico ≈ 5 – 8 Mill. Tote

ab 1896 Pest weltweit 12 Mill. Tote

1918 –1920 Spanische Grippe vor allem 20-bis 40-jährige Menschen erlagen ihr. 50 Millionen Tote. Es handelte sich um das Influenza-A-Virus H1N1

1957 Asiatische Grippe 1 – 2 Mill. Tote

1961-1990 Cholera mehrere Mil. Tote

1968–1970 Hongkong-Grippe 1 Mill. Tote

1977–1978 Russische Grippe 700 000 Tote

seit 1980 HIV 36 Mill. Tote

2002/2003 SARS-CoV war die erste Pandemie des 21. Jahrhunderts. Es war das erste Auftreten des SARS-assoziierten Coronavirus.

seit 2012 MERS-CoV 850 Tote

2015 Tuberkulose 1,4 Mill. Tote

2017/18 Grippewelle 291 000 – 646 000 Tote In Deutschland ca. 25 100 Tote – höchste Zahl an Todesfällen in den vergangenen 30 Jahren

Ebolafieber-Epidemie 2014 bis 2016 in mehreren westafrikanischen Ländern. Es starben 11 300 Menschen. Wegen der Epidemie riefen zunächst Liberia und Sierra Leone den Notstand aus, am 8. August 2014 auch Nigeria. Die Grenzen zwischen den Staaten wurden geschlossen und der internationale Verkehr aufgrund von Reisewarnungen zum Teil eingeschränkt

COVID-19, SARS-CoV-2 960 000 Tote (Stand November 2020)

Grippe

Als Grippe bezeichnen wir landläufig den grippalen Infekt, wie zum Beispiel die klassische Erkältung, die Magen-Darm-Grippe oder Bauch-Grippe, umgangssprachlich auch Gastroenteritis genannt. Aber auch bei der Virusgrippe, oder Influenza, bei der es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit handelt, die durch Viren aus der Gruppe der Orthomyxoviridae und den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöst wird, handelt es sich um ein Grippe. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von einer echten Grippe. Die Influenza ist nicht mit einer Erkältung beziehungsweise einem grippalen Infekt vergleichbar, sondern äußert sich in einem erheblich schwereren Krankheitsbild. Bei einer Grippe-Infektion kommt es meist ganz plötzlich zu Abgeschlagenheit, hohem Fieber und trockenem Husten. Influenza-Viren schädigen aufgrund ihrer schnellen Vermehrung die Schleimhaut der Atemwege und mindern die Abwehrkräfte, dadurch wird der Körper für lebensgefährliche Komplikationen, wie z.B. eine Lungenentzündung anfällig.

Der Begriff der Grippe ist aus dem Französischen entlehnt, wo „la grippe“ sich von „gripper“ (greifen, packen) ableitet. Früher dachte man, dass sich die Grippe-Erreger mittels Miasmen durch die Luft verbreiteten, also auch durchs Fenster eindringen kann.

1580 hatten wir eine erste Beschreibung einer Influenza-Pandemie. Um was für Viren es sich damals genau handelte, wissen wir allerdings nicht. Seither treten Grippe-Pandemien alle 10-40 Jahre auf. Bezeichnungen für diese im westlichsten Teil Eurasiens seit dem Mittelalter nachweisbaren Krankheit differierten sehr stark: Male Mattone (die wütende Krankheit, Italien 1580), Lungensucht, Hirnwehe, hirntobendes Fieber (1580), neue Brustkrankheit (1602), Schlafkrankheit (1712), Flussfieber (1730, 1762, 1782), Katarrh, Schnuppenfieber (1782), Spanischer Ziep (1580), Spanischer Pips, Russische oder Nordische Epidemie oder Katarrh (1782), Die Russische, Die Nordische, Maladie russe, Catarrhe russe, la Russe, die Sibirische oder Chinesische Krankheit (in Russland), Krankheit à la mode (wegen der großen Verbreitung), Galanterie-Krankheit, Modefieber (1712), Catarrhal-Seuche (1730), Modekrankheit (1730, 1732, 1782), Blitzkatarrh (1782), le Tac (1413, vermutlich), le Horion (1413, vermutlich), Bremer Pip, Nürnberger Pipf (1580), Eiderstedtsche Krankheit (1733), Coqueluche (1414), Ladendo (1427), Coquelucha (1510).

Über die Art und Weise, wie man in vergangen Jahrhunderten über die Grippe (hier die Russische Grippe) dachte, veranschaulicht ein Bericht aus dem Jahr 1889 in der österreichischen Tageszeitung des Professor Nothnagel aus Wien: „Im Wiener Allgemeinen Krankenhause gibt es keine Klinik und Abteilung, wo das Wartepersonal von Influenzafällen frei wäre. In Petersburg und Moskau wurden über 300 000 Menschen davon befallen. Die Influenza greift überaus rapid um sich, wie dies von keiner anderen Krankheit, selbst Cholera oder gelbes Fieber, gesagt werden kann. […] Die Krankheit ist nach Prof. Nothnagel in Wien unzweifelhaft eine Bakterienkrankheit; sie verbreitet sich nicht durch ein Contagium, sondern mittels Miasmen durch die Luft.“

Hieraus ist ersichtlich, dass zu diesem Zeitpunkt die Influenza noch nicht dadurch gekennzeichnet war, dass es sich um eine durch Viren verursachte Krankheit handelte. Die Existenz von Viren war damals noch nicht bekannt.

Influenza

Die Influenza (it. für „Einfluss“) leitet sich vermutlich zunächst von der bis ins Mittelalter vorherrschenden medizinisch-astrologischen Vorstellung ab, alle Krankheiten seien durch bestimmte Planetenstellungen beeinflusst. Später sprach man auch vom Einfluss der Kälte (influenza di freddo), da man die Krankheit in der Regel in den kalten Jahreszeiten auftreten sah. Wie schon erwähnt, handelte es sich um die sogenannte echte Grippe oder Virusgrippe. Sie ist eine überwiegend durch Viren aus der Gruppe der Orthomyxoviridae und den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste fieberhafte Infektionskrankheit bei Menschen. Die Grippe tritt meist epidemisch und unter Beteiligung der Atemwege auf. Jährlich sind nach Schätzungen der World Health Organization (WHO) 10 bis 20 % der Weltbevölkerung von der Influenza betroffen.

Influenza-Epidemien in der jüngeren Geschichte:

Influenza-Pandemie von 1889 bis 1895 („Russische Grippe“)

Spanische Grippe (1918)

Asiatische Grippe (1957)

Hongkong-Grippe (1968)

Russische Grippe 1977/1978

Pandemie H1N1 2009/10 („Schweinegrippe“)

Grippewelle 2017/18

Grippewelle 2019/2020

An den Folgen der „Spanischen Grippe“ starben in Deutschland geschätzt mehr als 400 000 Menschen, an denen der Asiatischen Grippe 1957/58 rund 29 000 Menschen und an denen der Schweinegrippe im Winter 2009/10 allerdings nur 350 Menschen.

Das Gefährliche an der Influenza sind oftmals nicht die Viren selbst, sondern die bakterielle Sekundärinfektion, die auf eine Grippeerkrankung folgen kann. Da der Organismus durch den Virus-Infekt bereits geschwächt ist, können Bakterien leichter in den Körper eindringen, sich vermehren und zu weiteren Krankheiten führen. Besonders häufig ist die Besiedelung der durch das Virus vorgeschä-digten Luftwege mit Pneumokokken. Als weitere Komplikationen kommen primär virusbedingte Lungenentzündungen (Influenzapneumonien), Gehirnentzündungen (Enzephalitiden), Entzündungen der Skelettmuskulatur (Myositiden) sowie Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden) und Herzinfarkte vor.

An der Entstehung sind immer verschiedene Virentypen beteiligt. Influenzaviren, Rhinoviren, Enteroviren, Adenoviren, Coronaviren, etc. Das hat die Forschung im 19. Jahrhundert ergeben. Im Folgenden eine Tabelle über die saisonalen Vorkommen verschiedener Virustypen.

Ob man daher bei der aktuellen Corona-Krankheit umgangssprachlich auch von einer Grippe sprechen kann, ist reine Definitionssache. Die Politiker und Medien sowie treue Gefolgsleute reagieren allerdings sehr gereizt, wenn dies behauptet wird. Von nun an wird also differenziert zwischen Grippe und Corona. Es scheint offensichtlich ein Interesse daran zu bestehen, das Narrativ aufrechtzuerhalten, es handle sich um ein vollkommen neuartiges Virus und eine sehr schwere nie dagewesene Pandemie.

Fakten:

Viren verändern sich ständig

Jeden Winter kommt es zu einer erhöhten Sterblichkeit durch akute Atemwegserkrankungen (Grippewelle)

Es gibt verschiedene Virustypen im Jahresverlauf

Coronaviren sind seit Jahren bekannt. Sie haben ihre Saison üblicherweise von Dezember bis April. Zu den Viren, die akute Atemwegserkrankungen verursachen, haben immer schon die Coronaviren gehört.

Das Coronavirus und seine Vorgeschichte

Zunächst war uns das Coronavirus in der Tierwirtschaft bekannt. Die Infektiöse Bronchitis (IB) wurde erstmals 1931 in North Dakota, USA, als neuartige Erkrankung der Atemwege bei wenige Tage alten Küken beschrieben. Das Virus wurde erstmals 1937 von Beaudette und Hudson aus Hühnern isoliert. Inzwischen ist der Befall eine weltweit vor allem bei Hühnern aber auch Fasanen verbreitete hochansteckende Erkrankung, die durch zahlreiche verschiedene Serotypen des sogenannten Avian Coronavirus (IBV) verursacht wird. Dieses Virus führte bei Hühnerhaltern aller Nutzungsrichtungen zu großen Verlusten.

Die Geschichte der menschlichen Coronaviren begann 1965, als David Tyrrell und Mark Bynoe ein neuartiges Virus beschrieben, das sie B814 nannten.1 Sie nahmen zunächst an, dass es sich um ein Rhinovirus handelte und identifizierten es als eine Ursache der Grippe.2 Es wurde in menschlichen Gewebekulturen der Luftröhre gefunden, die aus den Atemwegen eines mit Grippe infizierten Erwachsenen gewonnen wurden. Das Vorhandensein eines Infektionserregers wurde durch intranasales Inokulieren (Beimpfen) des Stoffes aus diesen Kulturen bei menschlichen Freiwilligen nachgewiesen. Erkältungen wurden bei einem signifikanten Anteil der Probanden erzeugt, aber Tyrrell und Bynoe waren zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, den Übertrager in Gewebekulturen zu züchten. Etwa zur gleichen Zeit konnten Dorothy Hamre und John J. Procknow aus Proben von Medizinstudenten mit Erkältungen ein Virus mit ungewöhnlichen Eigenschaften in der Gewebekultur isolieren.3 Sowohl das B814 als auch das Hamre-Virus, das sie 229E nannten, waren ätherempfindlich und erforderten daher vermutlich eine lipidhaltige (Fette enthaltende) Hülle für die Infektiosität, aber diese beiden Viren waren nicht mit bekannten Myxo- oder Paramyxoviren verwandt. Während ihrer Arbeit im Labor von Robert Chanock an der Nationalen Gesundheitsbehörde NIH berichteten Kenneth McIntosh über die Gewinnung mehrerer Stämme ätherempfindlicher Wirkstoffe aus den menschlichen Atemwegen unter Verwendung einer ähnlichen Technik wie bei Tyrrell und Bynoe. Diese Viren wurden als „OC“ bezeichnet, um zu kennzeichnen, dass sie in Gewebekulturen (Organ Cultures) gezüchtet wurden.

Im gleichen Zeitraum führten Almeida und Tyrrell Elektronenmikroskopie an Flüssigkeiten aus mit B814 infizierten Gewebekulturen durch und fanden Partikel, die dem infektiösen Bronchitis-Virus von Hühnern ähnelten. Die Partikel waren mittelgroß (80–150 nm), pleomorph, membranbeschichtet und mit weit auseinander liegenden keulenförmigen Oberflächenprojektionen bedeckt. Das von Hamre und Procknow identifizierte 229E-Virus und die von McIntosh und anderen identifizierten vorherigen OC-Viren hatten eine ähnliche Morphologie.

In den späten 1960er Jahren leitete Tyrrell eine Gruppe von Virologen, die mit menschlichen Viren-Stämmen und einer Reihe von tierischen Viren arbeiteten. Dazu gehörten das infektiöse Bronchitis-Virus, das Maus-Hepatitis-Virus und das übertragbare Gastroenteritis-Virus von Schweinen, von denen mit Hilfe der Elektronenmikroskopie nachgewiesen wurden, dass sie allesamt morphologisch identische Strukturen aufwiesen.

Diese neue Gruppe von Viren wurde seit 1968 als Coronaviridae bezeichnet (Corona bezeichnet die Krone, die sich unter dem Elektronenmikroskop abzeichnete), zum ersten Mal in der Zeitschrift Nature.4

Laufende Forschungen mit serologischen Techniken haben zu einer beträchtlichen Menge an Informationen über die Epidemiologie der menschlichen Coronaviren in den Atemwegen geführt. Es wurde festgestellt, dass in gemäßigten Klimazonen Infektionen mit respiratorischen Coronaviren im Winter und Frühling häufiger auftreten als im Sommer und Herbst. Die Daten zeigten, dass Coronavirus-Infektionen bis zu 35 % der gesamten Virusaktivität der Atemwege während Epidemien ausmachen. Insgesamt wurde der Anteil der durch Coronaviren verursachten Erkältungen bei Erwachsenen auf 15 % geschätzt.

In den drei Jahrzehnten nach der Entdeckung wurden ausschließlich die menschlichen Stämme OC43 und 229E untersucht, vor allem, weil sie am einfachsten zu verarbeiten waren. Es wurde festgestellt, dass OC43, das an das Wachstum im Gehirn einer säugenden Maus und anschließend an die Gewebekultur angepasst ist, eng mit dem Hepatitis-Virus der Maus verwandt ist. Der Stamm 229E wurde in Gewebekulturen direkt aus klinischen Proben gezüchtet. Die zwei Viren zeigten Periodizität, wobei große Epidemien in Intervallen von 2 bis 3 Jahren auftraten. Der Stamm 229E war in den Vereinigten Staaten tendenziell epidemisch, während der Stamm OC43 eher für lokalisierte Ausbrüche prädisponiert war. Wie bei vielen anderen Atemwegsviren war eine erneute Infektion häufig. Eine Infektion konnte in jedem Alter auftreten, war jedoch bei Kindern am häufigsten.

Epidemiologische und freiwillige Impfstudien ergaben, dass respiratorische Coronaviren mit einer Vielzahl von Atemwegserkrankungen assoziiert waren; Ihre Pathogenität wurde jedoch als gering eingestuft. Die mit Infektionen verbundene vorherrschende Krankheit war eine Infektion der oberen Atemwege mit gelegentlichen Fällen von Lungenentzündung bei Säuglingen und jungen Erwachsenen. Es wurde auch gezeigt, dass diese Viren in der Lage sind Asthma-Exazerbationen bei Kindern sowie chronische Bronchitis bei Erwachsenen und älteren Menschen hervorzurufen.

Während die Erforschung der Pathogenität und Epidemiologie der menschlichen Coronaviren vorangetrieben wurde, nahmen Anzahl und Bedeutung der tierischen Coronaviren rapide zu. Es wurden Coronaviren beschrieben, die bei mehreren Tierarten, einschließlich Ratten, Mäusen, Hühnern, Truthähnen, Kälbern, Hunden, Katzen, Kaninchen und Schweinen, Krankheiten verursachten. Tierstudien umfassten, ohne darauf beschränkt zu sein, Forschung, die sich auf Atemwegserkrankungen konzentrierte. Der Studienschwerpunkt umfasste Erkrankungen wie Gastroenteritis, Hepatitis und Enzephalitis bei Mäusen; Pneumonitis und Sialodacryoadenitis bei Ratten; und infektiöse Peritonitis bei Katzen. Das Interesse war insbesondere in Bezug auf Bereiche mit Enzephalitis, die durch das Hepatitis-Virus der Maus hervorgerufen wurden, und Peritonitis, die durch das infektiöse Peritonitis-Virus bei Katzen hervorgerufen wurde, am höchsten. Die Pathogenese dieser Krankheitszustände war vielfältig und komplex, was zeigt, dass die Gattung insgesamt zu einer Vielzahl von Krankheitsmechanismen fähig war. Menschliche und tierische Coronaviren wurden aufgrund ihrer antigenen und genetischen Zusammensetzung in drei große Gruppen eingeteilt. Gruppe I enthielt Virus 229E und andere Viren, Gruppe II enthielt Virus OC43 und Gruppe III bestand aus infektiösem Vogelbronchitis-Virus und einer Reihe verwandter Vogelviren. Das Humane Coronavirus OC43, auch HCoV-OC43 genannt, 1967 durch Ken McIntosh an der Harvard Medical School entdeckt, war das bis dato verbreitetste Coronavirus. Man ging davon aus, dass das Virus wie alle humanpathogenen Coronaviren von einem Fledermaus-Coronavirus abstammt.5

Unter anderem mit dem humanen Coronavirus 229E, dem humanen Coronavirus NL63 und dem humanen Coronavirus HKU1 gehört das Humane Coronavirus OC43 zu den Viren, die eine gewöhnliche Erkältung auslösen können, aber darüber hinaus auch schwere Infekte der Atmungsorgane, darunter Lungenentzündungen bei Säuglingen, betagten Menschen und immungeschwächten Personen, wie etwa Patienten unter Chemotherapie oder HIV-Infizierten. Coronaviren sind weltweit verbreitet und verursachen 10–15 % aller Erkältungskrankheiten.

SARS-CoV-1 2002/03

Im 19. Jahrhundert waren uns Coronaviren zwar bekannt, allerdings wurden sie nicht als so gefährlich eingestuft. Das änderte sich mit dem Ausbruch einer Epidemie, die im November des Jahr 2002 in Südchina ihren Ursprung hatte.

Staaten mit lokalen Infektionsketten waren die Volksrepublik China, Hongkong, Singapur, Kanada, Vietnam, Taiwan, die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich. Als erste Pandemie des 21. Jahrhunderts weckte sie neue Ängste in der Bevölkerung und wurde weltweit in großem Rahmen von den Medien begleitet. Sie hatte ihren Ursprung in Guangdong, Südchina und verbreitete sich binnen weniger Wochen über nahezu alle Kontinente und forderte innerhalb eines halben Jahres 774 Menschenleben, davon 648 in China.

MERS-CoV

Im Jahr 2012 gab es erneut einen mit Coronaviren in Zusammenhang stehenden Ausbruch einer Viruserkrankung. Man nannte ihn nach der Region seines Ursprungs MERS-CoV – Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus. Die Infektionen erfolgten also vor allem auf der Arabischen Halbinsel mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien. Es gab über 850 Tote, obwohl nur 2494 Infizierte bekannt waren. Das ergibt eine Letalität (Sterberate) von 37 %.

SARS-CoV-2

Als im Dezember 2019 beziehungsweise Januar 2020 in Wuhan das SARS-CoV-2 ausbrach, glaubte wohl niemand so recht daran, dass uns in Europa ebenfalls eine Epidemie überrollen könnte, jedoch überschlugen sich auch andere Ereignisse, Probleme der Wirtschaft, Innenpolitik, Migration. Die Globalisierung schritt unaufhörlich voran und so schien nun wohl doch nichts mehr unmöglich. Vor allem aber war den Europäern die Ebola-Epidemie an der Westküste Afrikas von 2014 bis 2016 im Gedächtnis.

Neue Coronaforschung

SARS-CoV-2 heißt der Erreger, das neuartige Virus, die Erkrankung nennt sich COVID-19. SARS ist die Abkürzung für Severe Acute Respiratory Syndrome, also Schweres Akutes Atemwegssyndrom. Es ist dieselbe Virusart wie SARS-CoV-1, nur in einer anderen Variante.

Die Forschung ging unentwegt weiter, vor allem, nachdem es verstärkt Ausbrüche gab. Ende März 2003 wurde das als SARS-CoV-1 benannte Virus erstmals im Rahmen der Forschung zur SARS-Pandemie in mehreren Laboren in verschiedenen Ländern isoliert.

Insbesondere Wuhan entwickelte sich zu einem Zentrum der Corona-Forschung. Im Jahr 2005 stellte ein Team unter der Leitung von Shi Zheng-Li und ihrer Kollegin Cui Jie fest, dass auch das SARS-CoV-1 von Fledermäusen stammt. In den Jahren darauf unternahmen sie daher Forschungsreisen in die chinesische Provinz Yunnan, wo sie in Höhlen Speichel- und Kotproben von Hufeisennasen, einer Fledermausart, nahmen. Fünf Jahre lang analysierten sie die Proben, in denen sie die Coronaviren fanden und sequenzierten das Erbgut von 15 Virenstämmen. Der Tagesspiegel berichtete: „Offenbar vermischt sich das Erbgut verschiedener Viren in infizierten Fledermäusen häufig, so dass ständig neue Varianten entstehen, schreiben die Forscher im Fachblatt Plos Pathogens. Die Forscher warnten ausdrücklich davor, dass so auch ein neues für Menschen infektiöses SARS-Virus entstehen könnte. Das nächste Dorf liege nur einen Kilometer entfernt.“6

Heute sind sieben humanpathogene Coronaviren bekannt (Stand Februar 2020): neben SARS-CoV-1, SARS-CoV-2 und MERS-CoV gibt es noch HCoV-HKU1 und HCoV-OC43.

HKU1 (HCoV-HKU1) wurde erstmals im Januar 2005 bei zwei Patienten in Hongkong entdeckt. Nachfolgende Untersuchungen ergaben, dass es eine globale Verbreitung aufweist und schon früher entstanden sein muss.

Aus dem Ärzteblatt: „Das Erbgut von Viren verändert sich im Verlauf eines Ausbruchs. Viele Mutationen bleiben ohne Folgen, weil sie die Aminosäure-Sequenz der Proteine nicht verändern (für einzelne Aminosäuren gibt es im genetischen Code mehrere Baupläne). Man bezeichnet sie als synonyme Mutationen. Es gibt aber auch non-synonyme Mutationen, die die Proteine verändern. Allerdings be deutet nicht gleich jeder Austausch einer Aminosäure in einem Protein, dass sich deren Funktion verändert und dass sich dies auf die Ansteckungsfähigkeit (Virulenz) oder die schädliche Wirkung auf den Organismus (Pathogenität) auswirkt.“7

Unterschiede in Wuhan und in Europa: Als das Virus in Wuhan ausbrach, war die Weltöffentlichkeit geschockt. Die Maßnahmen der chinesische Regierung waren angesichts des Geschehens äußerst rigide. Dies wird später anhand des tatsächlichen Infektionsgeschehens erklärt, denn allgemein wird dies von öffentlich-rechtlichen Medien und der öffentlichen Meinung anders betrachtet. Die Schockwirkung hing aber auch mit der Berichterstattung zusammen. Es gab einen medialen Sturm, viele Bilder waren maßlos übertrieben. Es wurde von Personen berichtet, die einfach so an Bushaltestellen umgekippt seien. Auch hieß es regelmäßig, wahrscheinlich würden uns aufgrund der Zensur in China gar nicht alle Bilder erreichen. Die Schrecklichkeit der uns überlieferten Bilder hing in erster Linie mit Maßnahmen der Regierung zusammen, nicht mit dem Virus selbst. In China sind während des gesamten Verlaufs nur 3500 Menschen gestorben. Aber das war erst nicht so klar. Zunächst glaubte dennoch keiner daran, dass sich das Virus auch in Europa verbreiten könnte. Als dann aber in Bergamo ebenfalls Menschen erkrankten und die Krankheit wie ein Lauffeuer an Boden gewann, war die Panik komplett. Allerdings fiel sofort auf, dass vor allem alte Menschen starben und sich Krankheitsverläufe von denen in Asien unterschieden. So kam man zu dem Ergebnis, das Erbgut des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 hätte sich seit den ersten Erkrank ungs fällen genetisch verändert. „Ein Team um Jian Lu von der Universität Peking hatte im National Science Review die Hypothese aufgestellt, dass sich 2 Stämme von unterschiedlicher „Aggressivität“ gebildet haben. Die Forscher bezeichnen sie als L- und S-Typ. Im L-Typ wird an einer bestimmten Stelle des Virusgenoms die Aminosäure Leucin kodiert, beim S-Typ ist es die Aminosäure Serin. Eine einzelne Mutation kann erhebliche Auswirkungen haben. Beim Menschen können sie über gesund oder krank entscheiden oder sogar das Überleben infrage stellen. Welche Auswirkungen der Aminosäure-Austausch auf die Virulenz oder Pathogenität von SARS-CoV-2 hat, ist unklar.

Der L-Typ hat einen Anteil von 70 %. Er wurde vor allem zu Beginn der Mutation in Wu han beobachtet. Dort verliefen die Erkrankungen häufiger tödlich. Lu vermutet deshalb, dass der L-Typ eine höhere „Aggressivität“ hat. Inzwischen soll sich der S-Typ durchge setzt haben.

Er wird häufiger bei Menschen gefunden, die sich außerhalb von Wuhan angesteckt haben, wo die Erkrankungen weniger schwer verlaufen. Die Forscher verfügten allerdings nicht über klinische Daten zu den Patienten, bei denen die beiden Typen isoliert wurden. Die Aussage, dass der L-Typ „aggressiver“ sei, basiert allein auf der geografischen Her kunft.“8

Wenn es um die Gefährlichkeit eines Virus geht, dann ist die Basisreproduktionszahl entscheidend. Sie gibt an, wie viele Menschen von einer infektiösen Person durchschnittlich angesteckt werden, wenn kein Mitglied der Population gegenüber dem Erreger immun ist.

Einordnung

Erst seit dem späten 19. Jahrhundert sind Viren als eigene biologische Einheit bekannt. Die Beschreibungen von Viruskrankheiten sind aber sehr viel älter. Adolph Meyer gelang 1882 die Übertragung des Tabak-Mosaik-Virus durch Pflanzensaft von einem kranken Blatt auf gesunde Pflanzen (horizontale Transmission). 1935 wurde das Virus erstmals isoliert und kristallisiert.

Viren sind infektiöse organische Strukturen, die sich als Virionen außerhalb von Zellen durch Übertragung verbreiten, aber als Viren nur innerhalb einer geeigneten Wirtszelle vermehren können. Sie selbst bestehen nicht aus einer oder mehreren Zellen. Sie enthalten aber das Programm zu ihrer Vermehrung und Ausbreitung, können dies jedoch nicht eigenständig. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und sind deshalb auf den Stoffwechsel einer Wirtszelle angewiesen um sich fortpflanzen zu können. Viren sind daher nicht zu den Lebewesen zu rechnen. Man kann sie aber zumindest als „dem Leben nahestehend“ betrachten, denn sie besitzen allgemein die Fähigkeit, ihre Replikation zu steuern, und die Fähigkeit zur Evolution.

Im Wesentlichen ist ein Virus eine Nukleinsäure, in der die Informationen zur Steuerung des Stoffwechsels einer Wirtszelle enthalten sind, insbesondere zur Replikation und zur weiteren Ausstattung der Viruspartikel (Virionen). Die Replikation des Virus kann nur innerhalb der Wirtszelle erfolgen. Viren kommen in zwei Erscheinungsformen vor, innerhalb von Zellen eines Wirts als Nukleinsäure (enthalten die DNA oder RNA) und zweitens als Virionen, also als Viruspartikel, die außerhalb von Zellen umherschwirren. Virionen dienen der Verbreitung der Viren. Sie dringen ganz oder teilweise (mindestens ihre Nukleinsäure) in die Wirtszellen ein (infizieren sie). Danach startet durch den Stoffwechsel des Wirts die Vermehrung der Virus-Nukleinsäure und die Produktion der anderen Virionen-Bestandteile. Virionen haben meistens eine umschließende Protein-Kapsel, das Kapsid. Zudem können sie von einer Hülle eingeschlossen sein, also behüllt oder unbehüllt sein. Influenzaviren besitzen keine Hülle, sondern stattdessen ein Ribonukleoprotein. Coronaviren besitzen hingegen eine Virushülle. Auch haben sie auf ihrer Oberfläche nach außen ragende Proteinstrukturen, sogenannte Spikes beziehungsweise Peplomeren, die ihr typisches Aussehen ausmachen. Das einzelsträngige RNA-Genom der Coronaviren ist etwa 27 600 bis 31 000 Nukleotide (nt) lang, womit Coronaviren die längsten Genome aller bekannten RNA-Viren besitzen.

Das Coronavirus gehört taxonomisch gesehen zur Ordnung der Nidovirales. Coronaviridae heißt die Virusfamilie. Die Influenzaviren hingegen, z.B. das Influenza-A-Virus H3N2 (Hongkonggrippe), gehören zur Familie der Orthomyxoviridae und zur Ordnung Articulavirales. Parainfluenza stammt aus der Gruppe der Paramyxoviridae, das Ebolavirus zur Familie Filoviridae und zur Klasse Monjiviricetes. HIV gehört zur Familie der Retroviren. Das Ebolavirus gehört zur Familie Filoviridae und zur Klasse Monjiviricetes. Dies muss man sich nicht merken, hilft aber, um sich eine Vorstellung davon machen zu können, wie beziehungsweise wo ein solches Coronavirus einzuordnen ist.

Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Corona und Influenzaviren. Allerdings kamen immer auch Coronaviren bei den Influenzaausbrüchen vor. Sie sind also nicht neu. Bereits seit den 60er Jahren werden diese im Zusammenhang mit den Erkältungskrankheiten untersucht.

Grippe oder COVID-19

Woran erkenne ich, ob ich Grippe oder COVID-19 habe? Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die verschiedenen Grippeerreger gehören zu unterschiedlichen Virenstämmen, wie beschrieben, die Symptome sind aber anscheinend fast identisch. Fieber, Frösteln, Abgeschlagenheit, trockener Husten, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Kratzen im Hals werden genannt. Die hauptsächliche Unterscheidung scheint darin zu bestehen, dass es sich bei den „an“ oder „mit“ Corona verursachten Sterbefällen um Menschen fortgeschritteneren Alters handelt. Es sollen fast nur über 80-jährige sein. Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei einigen Corona-Infizierten kommt es zu einem vorübergehenden Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, dessen Ursache derzeit erforscht wird. Die meisten COVID-19-Verläufe sind allerdings eher mild, viele davon verlaufen symptomlos. Beide Erkrankungen, sowohl die Grippe als auch COVID-19 können sich zu einer gefährlichen Lungenentzündung mit Kurzatmigkeit und Luftnot entwickeln.

Die Todesrate liegt bei der Grippe bei 0,1 bis 0,2 Prozent. Während der sehr heftigen Saison im Winter 2017/2018 starben in der BRD nach Schätzungen des RKI