Der Cyber-Jäger - Charlie Richards - E-Book

Der Cyber-Jäger E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

In der paranormalen Welt: Ein Mensch empfindet eine einzigartige Verbindung zu einem anderen Online-Spieler, sucht ihn in der realen Welt und wird in etwas hineingezogen, das er nie für möglich gehalten hätte. Nachdem Cian Huntsman aus medizinischen Gründen aus dem Militär entlassen wurde, findet er Trost in zwei Dingen: Sport, um seine Beweglichkeit zu erhalten, und Online-Spiele. In einem Spiel trifft er auf einen Spieler namens PraernaDerUnverwüstliche und beginnt eine Unterhaltung mit ihm. Er ist schnell fasziniert von dem Mann und sie führen viele Gespräche, auch außerhalb des Spiels. Cian merkt bald, dass er mehr von Praerna will und fragt, ob sie sich treffen können. Zu seiner Enttäuschung sagt Praerna nein und erinnert ihn daran, dass er aufgrund einer Entstellung – daher sein Name der Unverwüstliche – die Anonymität im Internet bevorzugt. Cian hat selbst Narben und versichert Praerna, dass es ihn nicht stört, egal, was es ist. Zu Cians Enttäuschung beendet Praerna die Kommunikation mit ihm. Cian kann es jedoch nicht auf sich beruhen lassen und bittet einen Armeekumpel und Hacker um Hilfe bei der Suche nach Praerna über seine IP-Adresse. Als er ihn gefunden hat, begibt er sich dorthin, um seinen Freund zu überraschen … und vielleicht Antworten zu bekommen. Er findet heraus, dass die paranormale Welt existiert und dass Praerna ein Gargoyle ist. Cian erfährt, dass seine Besessenheit von Praerna vom Schicksal verursacht wird, da sie Gefährten sind – die Hälfte der Seele des jeweils anderen. Kann Cian sich rechtzeitig mit seiner neuen Realität auseinandersetzen, um den Gargoyles zu helfen, als sein Gefährte ihn warnt, dass auch noch andere nach ihnen suchen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 33.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Der Cyber-Jäger

In der paranormalen Welt: Ein Mensch empfindet eine einzigartige Verbindung zu einem anderen Online-Spieler, sucht ihn in der realen Welt und wird in etwas hineingezogen, das er nie für möglich gehalten hätte.

Nachdem Cian Huntsman aus medizinischen Gründen aus dem Militär entlassen wurde, findet er Trost in zwei Dingen: Sport, um seine Beweglichkeit zu erhalten, und Online-Spiele. In einem Spiel trifft er auf einen Spieler namens PraernaDerUnverwüstliche und beginnt eine Unterhaltung mit ihm. Er ist schnell fasziniert von dem Mann und sie führen viele Gespräche, auch außerhalb des Spiels.

Cian merkt bald, dass er mehr von Praerna will und fragt, ob sie sich treffen können. Zu seiner Enttäuschung sagt Praerna nein und erinnert ihn daran, dass er aufgrund einer Entstellung – daher sein Name der Unverwüstliche – die Anonymität im Internet bevorzugt. Cian hat selbst Narben und versichert Praerna, dass es ihn nicht stört, egal, was es ist. Zu Cians Enttäuschung beendet Praerna die Kommunikation mit ihm.

Cian kann es jedoch nicht auf sich beruhen lassen und bittet einen Armeekumpel und Hacker um Hilfe bei der Suche nach Praerna über seine IP-Adresse. Als er ihn gefunden hat, begibt er sich dorthin, um seinen Freund zu überraschen … und vielleicht Antworten zu bekommen. Er findet heraus, dass die paranormale Welt existiert und dass Praerna ein Gargoyle ist. Cian erfährt, dass seine Besessenheit von Praerna vom Schicksal verursacht wird, da sie Gefährten sind – die Hälfte der Seele des jeweils anderen.

Kann Cian sich rechtzeitig mit seiner neuen Realität auseinandersetzen, um den Gargoyles zu helfen, als sein Gefährte ihn warnt, dass auch noch andere nach ihnen suchen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.

Länge: rund 33.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Der Cyber-Jäger

Paranormal verliebt 39

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „The Cyber Huntsman“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Es scheint immer unmöglich, bis es getan ist.

~ Nelson Mandela

Kapitel 1

Oh wow! Ich, äh, ich hätte nie erwartet, dass du das fragst.

Die Worte erschienen auf Cian Huntsmans Computerbildschirm, und er wartete mit angehaltenem Atem auf mehr … auf eine tatsächliche Antwort auf seine Frage. Er unterhielt sich schon fast sechs Monate lang mit einem Mann, der den Usernamen PraernaDerUnverwüstliche benutzte. Ein paar Wochen zuvor war Cian zu seiner Überraschung klar geworden, dass sein Herz jeden Abend vor Vorfreude raste, wenn er sich daran machte, mit Praerna zu plaudern.

Sie hatten sich bei einem Spiel kennengelernt, das ihnen beiden Spaß machte – ein Abenteuerspiel, bei dem man Missionen und Quests abschließen musste, um Boni und Preise für seinen Charakter zu gewinnen. Nachdem sie eine Reihe von Missionen zusammen absolviert hatten, hatten sie begonnen, sich über andere Dinge als das Spiel zu unterhalten. Das hatte dazu geführt, dass sie ihre Unterhaltungen auf eine Chat-Plattform verlegten.

Jeden Abend traf sich Cian mit Praerna zum Chatten, auch wenn der andere Mann keine Zeit hatte, ihr Online-Spiel zusammen zu spielen. Er hatte erfahren, dass Praerna nachts arbeitete, also technisch gesehen entspannte Cian sich nach seinem Arbeitstag, während der andere Mann gerade mit seinem begann. Cian war immer noch nicht ganz sicher, was Praerna genau tat. Er wusste nur, dass der Mann auf einem großen, abgelegenen Anwesen arbeitete und seine Pflichten von Woche zu Woche wechselten.

Eines der ersten Dinge, die Cian gefragt hatte, war Praernas Name, warum er den Begriff unverwüstlich gewählt hatte. Praerna hatte erklärt, dass das vorherige Management streng und hart gewesen sei. Übertretungen oder Vernachlässigungen seiner Pflichten wurden mit den härtesten Strafen geahndet.

Cian hatte den Eindruck, dass, auch wenn Praerna es nicht gesagt hatte, es zu körperlicher Misshandlung gekommen war.

Als Cian gefragt hatte, warum Praerna nicht weggegangen sei, war seine Antwort ein wenig vage gewesen. Der Mann hatte nur erklärt, dass es eine familiäre Situation war, von der er nicht wegkommen konnte. Danach hatte Praerna ihm schnell versichert, dass die Dinge sich geändert hatten. Die Verantwortlichen waren jetzt freundlich und fördernd und schufen eine angenehme Umgebung für alle auf dem Anwesen.

Cian fragte sich irgendwie, ob Praerna vielleicht Teil einer Art religiöser Gemeinschaft war. Allerdings verfügten die meisten von denen nicht über die Art von Technologie, zu der sein Freund Zugang zu haben schien. Als Cian seine Spielsysteme eingerichtet hatte, hatte er die beste Ausrüstung verwendet, die er in die Finger bekommen konnte – einiges davon fast militärtauglich –, und wenn Cian davon erzählte, schien Praerna genau zu wissen, wovon er sprach.

So viele Widersprüche bei ihm. So faszinierend.

Daher hatte Cian endlich den Sprung gewagt und gefragt, ob er und Praerna sich treffen könnten. Er wollte den Typen sehen, der sein Herz vor Vorfreude rasen ließ. Als er erst einmal auf die Idee gekommen war, um ein Treffen im wirklichen Leben zu bitten, war sie Cian nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

Er hatte fast zwei Wochen gebraucht, um den Mut aufzubringen.

Allerdings hat Praerna mir immer noch nicht geantwortet.

Cian blickte stirnrunzelnd auf seinen Bildschirm und vergewisserte sich, dass Praerna immer noch online war. Er ließ seine Finger über die Tasten schweben und versuchte zu entscheiden, was er sagen sollte. Nach einigen Sekunden des Zögerns begann er zu tippen.

Ich weiß, dass das wahrscheinlich ziemlich überraschend kam.

Cian hielt inne und schluckte. Er fragte sich, ob es sich so anfühlte, jemanden um ein Date zu bitten. Das hatte Cian nicht getan, seit er aus dem Militär entlassen worden war.

Aber wir haben so viel Zeit mit chatten verbracht, dass –

Cian hielt erneut inne und überlegte, wie er das beenden sollte. Er fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes Haar. Während er seine Hand wieder auf seine Tastatur senkte, neigte er seinen Kopf zur Seite und reckte den Hals. Cian riss sich zusammen. Schließlich konnte er niemals bekommen, was er wollte, wenn er es nicht versuchte.

Ich fühle mich, als würde ich dich kennen. Ich spüre eine Verbundenheit, die über den Computerbildschirm hinausgeht. Ich möchte die Möglichkeit haben, zu sehen, ob es auch im wirklichen Leben so ist.

Cian drückte Enter und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er legte die Hände auf die Armlehnen und klopfte mit den Fingern seiner rechten Hand unruhig auf die Polsterung. Er starrte auf den Bildschirm und drängte Praerna im Geiste, zuzustimmen.

Leider erschien das nicht auf dem Bildschirm.

Wow. Ich bin so geschmeichelt. Wirklich sehr geschmeichelt. Das kannst du dir nicht vorstellen. Aber ich kann wirklich nicht. Ich habe dir von der strengen Richtlinie erzählt, die meine Anführer in Bezug auf die Interaktion mit anderen haben. Die gibt es aus einem bestimmten Grund. Das versichere ich. Und nein, bevor du fragst, ich bin nicht im Gefängnis oder so. Es ist wirklich zu unserer Sicherheit.

Außerdem weiß ich, dass ich das nie wirklich gesagt habe, aber ich habe es geliebt, online zu reden, weil ich nicht aussehe wie du. Ich bin … entstellt. Ich sehe anders aus als du. Ich wurde so geboren. In die Öffentlichkeit zu gehen ist für mich unmöglich. Bitte verstehe.

Enttäuschung überkam Cian. Er rieb sich den Kiefer und las die Worte zweimal. Er rutschte auf seinem Sitz herum und spürte ein Stechen in seinem Oberschenkel. Cian legte seine Hand auf sein Bein und massierte sanft die unebene Haut durch seine Jogginghose.

Cian senkte den Blick auf sein bedecktes Bein und dachte an das stark beschädigte Fleisch unter dem Stoff. Obwohl er seine Vergangenheit kurz angedeutet hatte – dass er aus medizinischen Gründen aus dem Militär entlassen worden war –, war er nicht ins Detail gegangen. Cian dachte, vielleicht sollte er das tun. Vielleicht würde es helfen.

Cian legte seine Hände wieder auf die Tasten und begann erneut zu tippen.

Ich verstehe, was es mit Entstellung auf sich hat. Ich verstehe, wie es ist, Narben zu haben. Ich habe erwähnt, dass ich beim Militär war. Erinnerst du dich?

Überraschung erfüllte Cian, als er Praernas schnelle Antwort las.

Ich erinnere mich. Beim Militär zu sein ist ein Nachteil, um ehrlich zu sein.

Ernsthaft? Cian tippte schnell das Wort. Seine Neugier war geweckt. Warum?

Verdammt. Die meisten Menschen sind Ex-Militärs gegenüber ziemlich respektvoll und dankbar. Wir setzen unser Leben aufs Spiel, damit die Bürger ein Leben in Freiheit genießen können. Warum sollte das ein Nachteil sein?

Praernas Antwort erschien in Segmenten auf seinem Bildschirm, als wäre er besorgt über das, was er gerade mitgeteilt hatte.

Entschuldigung.

Ich wollte dich nicht beleidigen.

Es ist nur … manchmal …

Ähm, Gruppen wie wir … die anders sind … können von Leuten verfolgt werden, die keine Toleranz gegenüber diesen Andersartigen haben.

Manchmal wird das Militär benutzt, um uns zu schaden.

Cian blickte stirnrunzelnd auf den Bildschirm. Er konnte sich nicht vorstellen, warum jemand einer zurückgezogen lebenden Gruppe Schaden zufügen wollte. Es sei denn –

Macht ihr etwas Illegales?

Er hatte von Gruppen gehört, die illegale Dinge im Namen der Religion taten. Er hoffte wirklich, dass das nicht das war, was in der Gemeinde vor sich ging, in der Praerna lebte.

Nein!

Praernas Antwort kam schnell.

Absolut nicht.

Wir halten uns immer an die Regeln des Landes, in dem wir leben. Dadurch ist es einfacher, in Ruhe gelassen zu werden.

„Ooookay.“ Cian fand das eine seltsame Aussage. „Verdammt. Es klingt wirklich so, als wäre er Teil einer Art zurückgezogen lebender religiöser Gemeinschaft.“

Cian war sich nicht sicher, wie er darüber dachte. Einerseits hatte er das Gefühl, dass jeder das Recht hatte, eine beliebige Gottheit anzubeten, solange er seinen Glauben nicht dazu benutzte, anderen zu schaden. Andererseits hatte Cian wirklich schreckliche Dinge gesehen, die anderen im Namen von Religion angetan wurden.

Jedoch erkannte Cian, dass Praernas Leute nicht so zu sein schienen. So wie es sich anhörte, wollten sie einfach in Ruhe gelassen werden, um zu tun … was auch immer sie taten. Cian neigte dazu, seinem Freund zu glauben, dass sie keine Gesetze brachen, also wusste er nicht, warum sie sich Sorgen machten, dass sie in Schwierigkeiten geraten würden.

Unfähig, sich davon abzuhalten, tippte Cian, Kann ich dir eine persönliche Frage stellen?

Äh. Sicher. Aber ich behalte mir das Recht vor, nicht zu antworten.

Natürlich. Das ist immer dein Recht. Cian musste lächeln. Ist ja nicht so, dass ich dich zwingen könnte.

Dann schieß los.

Cian konnte nicht anders, als zu lächeln, während er seine nächste Frage tippte.

Missbilligt deine Gemeinschaft homosexuelle Beziehungen? Willst du mich deshalb nicht treffen?

Ein anderer Gedanke kam Cian, und er erkannte, dass dieser auch berechtigt war. Er grinste, bevor ihm ein leises Glucksen entkam.

Oder bist du eigentlich eine Frau?

Denn wenn das der Fall ist, sollte ich dir sagen, dass ich bisexuell bin.

Cian fügte nach diesem Kommentar ein paar zwinkernde Smileys hinzu.

Als Cian sah, wie mehrere Smileys, die sich auf dem Boden wälzten und denen Tränen aus den Augen kamen, auf seinem Bildschirm erschienen, zog Cian eine Augenbraue hoch. Hm. Was bedeutet das? Cian fand es schnell heraus.

Nein. Ich bin ein Mann und mein Schwarm kümmert sich überhaupt nicht um solche Dinge. Wir werden von zwei Männern angeführt, die ein Paar sind. Sie sind total ineinander verliebt. Es ist wirklich schön zu sehen. Gibt mir Hoffnung für die Zukunft.

Cian fühlte sich belustigt. Ihm gefiel Praernas Lockerheit. Eine Sekunde später ließ eine Woge der Eifersucht seinen Magen verkrampfen. Er sog scharf die Luft ein, als er die Intensität davon spürte. Cian wollte, dass Praerna diese Hoffnung für die Zukunft auf ihn bezog. Sein Kommentar bedeutete offensichtlich, dass er offen für die Möglichkeit einer Beziehung war.

Dann sollten wir uns treffen, Praerna.

Cian konnte nicht anders, als auf das Thema zurückzukommen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal eifersüchtig gewesen war, und er wollte die Gelegenheit haben, sich der freundlichen Person zu beweisen, für die er Gefühle entwickelt hatte.

Ich weiß, dass du dir Sorgen darüber machst, wie du aussiehst, aber bitte tu das nicht.

Cian blickte erneut auf sein Bein und verzog das Gesicht. Er tippte schnell und versuchte, den Mann zu beruhigen.

Ich habe dich nur daran erinnert, dass ich beim Militär war, weil ich selbst viele Narben habe. Mein Konvoi wurde vom Feind angegriffen und Granatensplitter haben meine rechte Seite getroffen. Mein Oberschenkel war ziemlich schwer verletzt. Es ist jetzt verheilt. Jedenfalls so gut wie möglich. Aber es ist nicht schön. Und ich habe sicherlich meinen Anteil an Narben. Bitte gib uns die Chance zu sehen, ob wir persönlich genauso kompatibel sind wie online.

Cian zwang seine Finger zur Ruhe. Er starrte auf den Bildschirm und wartete … und wartete.

*seufz*

Ich wünschte, es wäre so einfach ... aber das ist es nicht.

Bitte denke nicht, dass deine Narben ein Problem für mich darstellen würden. So ist es nicht. Ich ... ich kann nicht. Es tut mir leid.

Bevor Cian ein weiteres Argument vorbringen konnte, erschienen weitere Worte.

Ich werde jetzt gehen. Ich werde, äh... ich werde später mit dir reden.

„Nein“, murmelte Cian.

Eine Sekunde später jedoch wechselte das grüne Symbol, das anzeigte, dass Praerna online war, zu rot.

„Scheiße.“ Cian sackte auf seinem Stuhl zusammen. Den Kopf gegen die Lehne gestützt, starrte er an die Decke. „Warum musstest du so drängen, Arschloch?“

Mit einem Kopfschütteln stieß Cian einen tiefen Seufzer aus. Die Antwort darauf kannte er. Er bekam gern, was er wollte, und er war verdammt vernarrt in diese Person, mit der er täglich sprach.

„Ich werde mich morgen entschuldigen“, schwor sich Cian. „Wir werden uns ein paar Wochen lang einfach wieder unterhalten, bevor ich es erneut versuche.“

Mit diesem Versprechen im Hinterkopf begann Cian, seinen Computer herunterzufahren.

Nur tauchte Praerna am nächsten Tag nicht zur gewohnten Zeit auf … oder überhaupt an diesem Abend. Cian schlief in seinem Computerstuhl ein und wachte am nächsten Morgen mit einem steifen Nacken auf.

Die nächsten drei Tage hielt Cian Ausschau nach Praerna. Enttäuschung und Traurigkeit ließen seine Brust mit jedem Tag mehr und mehr schmerzen, und er sah seinen Online-Freund nicht.

Am vierten Tag wechselten diese Emotionen zu Wut und Frustration. Der Mann hätte sich wenigstens verabschieden können. Er hätte ihm sagen können, dass er das Thema nicht noch einmal ansprechen sollte und weiter mit ihm reden.

Praerna hatte sich nicht einmal mehr in das Spiel eingeloggt, das sie zusammen gespielt hatten.

In der nächsten Woche tat Cian sein Bestes, um Praerna aus seinen Gedanken zu verdrängen. Er führte sein Trainingsprogramm gewissenhaft durch und hielt den kümmerlichen Muskel, der in seinem rechten Oberschenkel noch übrig war, in Form. Auch wenn Cian immer hinkte und – wenn er das Haus verließ – einen Gehstock benutzte, bewahrte er sich zumindest die Fähigkeit zu gehen. Viele seiner Kameraden hatten nicht so viel Glück gehabt.

Cian traf einen anderen pensionierten Army Ranger – Tyler Dravrin – auf einem nahe gelegenen Schießstand. Sie feuerten mehrere hundert Schüsse ab, gingen Wetten ein, redeten Scheiße und foppten sich gegenseitig. Danach gingen sie Pizza essen und Bier trinken.

Mit einem Korb scharfe Hähnchenflügel auf dem Tisch zwischen ihnen und einer Pizza auf dem Weg entspannte sich Cian auf seinem Platz und nahm einen Schluck von seinem Bier. Er senkte es auf den Tisch. Als er Tylers abschätzenden Blick sah, zog Cian fragend eine Augenbraue hoch.

„Du grübelst über etwas nach“, stellte Tyler fest und verengte seine Augen ein wenig, als er seinen Kopf leicht zur Seite neigte. „Was ist es?“

Cian erkannte den Blick. Sein Kamerad beabsichtigte, ihn zu nerven, bis er redete. Tyler liebte Rätsel und er konnte nicht nur Cian leicht lesen, sondern auch die anderen in ihrer Einheit. Tyler hatte eine besondere Gabe, wenn es um Leute ging.

Cian stieß einen Seufzer aus und griff nach einem der beiden kleinen Teller und einer Gabel. „Du weißt, dass ich Online-Spiele mag, stimmt’s?“ Er fing an, mehrere Hähnchenflügel auf seinen Teller zu schaufeln, wobei er zwischendurch immer wieder zu Tyler blickte.

Während Tyler seinem Beispiel folgte und sich ebenfalls Hähnchenflügel nahm, nickte er. „Ja. Ich habe gehört, dass du sagtest, es wäre gut zum Stressabbau, um dem ganzen Scheiß auf der Welt zu entfliehen.“

„Richtig.“ Cian schnappte sich eine der beiden Schalen mit Blauschimmelkäse-Dressing. „Nun, vor ein paar Monaten habe ich bei einem der Spiele jemanden getroffen. Wir fingen an zu reden. Eine Menge.“ Nachdem er einen Flügel in das Blauschimmelkäse-Dressing getunkt hatte, hielt Cian inne und konzentrierte sich auf Tyler. „Täglich. Ich mag ihn wirklich. Ich habe darum gebeten, ihn zu treffen.“

Tyler erstarrte, das Stück Hühnchen, den er gerade genommen hatte, im Mund, also biss Cian in seinen eigenen Hähnchenflügel und wartete. Es dauerte nicht lange.

Eine Sekunde später schluckte Tyler seinen Happen. „Hm.“ Er winkte Cian mit ein paar Fingern zu. „Deiner Miene nach lief es nicht gut. War er nicht der, als der er sich ausgegeben hat?“

Kopfschüttelnd gab Cian zu: „So weit ist es nie gekommen. Er sagte nein und hörte auf, mit mir zu reden.“

„Das ist hart.

---ENDE DER LESEPROBE---