Der Französischlehrer der Pagen des Preußenkönigs - Lutz Gauss - E-Book

Der Französischlehrer der Pagen des Preußenkönigs E-Book

Lutz Gauss

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Beschreibung

Ein junger Mann aus Lyon­ soll auf Wunsch seiner Eltern Priester werden. Doch er will das nicht und versucht dem Druck zu entkommen. Weder das Militär noch die Handelsschifffahrt bieten ihm eine zufriedenstellenden Alternative, auch wenn er dort manches über seine persönlichen Vorlieben kennenlernt. Schließlich versucht er der Verfolgung durch das Französische Militär zu entkommen und flieht in die Schweiz. Dort gerät er in die Hände preußischer Anwerber und wird nach Potsdam gebracht. Durch glückliche Fügung wird er dem preußischen König vorgestellt und der bietet ihm einen Posten an: Französischlehrer für seine Pagen. Der Kontakt mit den adligen jungen Herren führt ihn zu manchem erotischen Abenteuer und zur Liebe seines Lebens.

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Seitenzahl: 90

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Der Französischlehrer der Pagen des Preußenkönigs

Lutz Gauss

Impressum:

A. van de Weijer

Naumannstr. 60

10829 Berlin

E-Mail: [email protected]

Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden und beschreibt keine historischen Personen oder tatsächlich geschehenen Ereignisse. Sie dient der Unterhaltung von Erwachsenen.

Der Französischlehrer der Pagen des Preußenkönigs

Von Lyon nach Potsdam
Ein homoerotischer Roman
von Lutz Gauss

Lutz Gauss, Der Französischlehrer der Pagen des Preußenkönigs,

Copyright: Lutz Gauss Berlin 2018

Meine Kindheit verlebte ich in der kleinen Stadt Vienne in der Dauphiné. Mein Vater arbeitete in einer Papiermanufaktur und meine Mutter musste neben dem Haushalt die Wäsche anderer Leute waschen, um über die Runden zu kommen. Ich war das jüngste Kind und hatte noch drei Brüder und zwei Schwestern. Das Geld reichte nie aus, um uns alle satt zu bekommen, geschweige denn, uns eine gute Ausbildung zu verschaffen. In meinem sechsten Lebensjahr entschied mein Vater, Henry Chamond, mich und meinen ein Jahr älteren Bruder Claude in die Hände unseres Onkels Charles Chamond in Lyon zu geben. Dieser war dort Pfarrer einer Kirchengemeinde. Er sollte dafür sorgen, dass wir eine gute Ausbildung bekamen.

Der Umzug von der kleinen Stadt in eine so viel größere war für mich zunächst ein gewaltiges Abenteuer. Aber sehr bald bekam ich das strenge Regiment meines Onkels und seiner Haushälterin Henriette zu spüren. Da ich oft zu Streichen aufgelegt war, bekam ich des Öfteren die Rute zu spüren. Der Onkel schickte uns nun auf eine Jesuitenschule. Das Lernen fiel mir nicht schwer und ich hatte in fast allen Fächern außer der Mathematik gute Noten. Mein Bruder hingegen hatte sehr zu kämpfen, um mitzukommen und ich musste ihm oft Hilfestellung leisten.

Mit dreizehn Jahren wechselte ich auf das Collège de la Trinité, das ebenfalls von Jesuiten geführt wurde. Dort sollte ich mich auf das Priesteramt vorbereiten, da meine Eltern hofften, ich würde später so ein gutes Auskommen haben. Zunächst gefiel mir der Gedanke, nicht heiraten zu müssen und eine gut dotierte Stelle als Abbé zu bekommen. Aber das Vorbild meines Onkels und das, wie mir schien, triste Leben der Jesuiten schreckten mich doch davon ab. Allerdings war meine Meinung in dieser Sache nicht gefragt. Mein Vater und mein Onkel hatten es so beschlossen und ich durfte nicht widersprechen.

Im Collège hatte jeder Schüler seine eigene Zelle. Einige waren unbeheizt und sehr schlicht eingerichtet, während andere über einen Kamin und eine etwas bessere Möblierung verfügten. Diese waren aber auch teurer und mein Onkel meinte, dass die einfachen für mich gut genug wären. Das Leben verlief weitgehend gemäß der klösterlichen Ordnung und so begann der Tag morgens um fünf mit der Morgenandacht. Nach dem Gebet kleideten wir uns in unseren Zellen vollständig an und begaben uns dann sofort wieder ins Oratorium, wo wir unsere Hausaufgaben auszuführen hatten. Nach gut einer Stunde wurden wir anschließend vom diensttuenden Inspektor geprüft. Wer sich nicht gut vorbereitet hatte, musste den Spott der Mitschüler und Lehrer ertragen. Das anschließende Frühstück war zumeist sehr karg: ein Stück Brot und etwas verdünnter Rotwein. Der darauf folgende Unterricht bestand darin, dass uns die Lehrer den Lehrstoff diktierten und eventuell noch besondere Anmerkungen dazu machten. Einer von uns musste zum Katheter kommen und sich vom Lehrer über den Stoff prüfen lassen. Nachher begaben wir uns alle in die Kapelle, die Chapelle de la Trinité, um der täglichen Messe beizuwohnen. Hatte ich dies anfänglich als willkommene Erholungszeit gesehen, wurde es immer mehr zu einer Zeit der Langeweile. Dieses wenig erbauliche Schauspiel täglich aufführen zu müssen, erschien mir unerträglich. Zwei von uns Schülern assistierten beim Gottesdienst immer als Ministranten. Das gefiel mir besser, da ich mich dabei mit den roten und weißen Gewändern verkleidete und, das Glöckchen läuten durfte. Vor der Messe, wenn der Priester gerade abgelenkt war, naschte ich auch mal etwas von dem Messwein. Dabei wurde ich einmal von einem jungen Pater, namens Robert Fournier, erwischt. Der hatte gerade erst seine Weihen erhalten. Er befahl mir, nach dem Unterricht auf seine Stube zu kommen. Ich vermutete, ich würde eine Tracht Prügel mit dem Rohrstock bekommen. Das hatte ich schon ein paar Mal erlebt und fand es gar nicht so schlimm, da die Lehrer oder Patres nicht allzu heftig zuschlugen. Irgendwie empfand ich es als eine reizvolle Form der Aufmerksamkeit. Als ich nun zu ihm kam, schloss er die Tür hinter mir ab und forderte mich auf, die Hose herunterzuziehen und mich quer über das Bett zu legen. In Erwartung der Schläge lag ich nun regungslos da. Doch was ich spürte, war eine Hand, die meinen jugendlichen Hintern streichelte, sehr sanft und überall. Das war ein angenehmes Gefühl und an meiner Unterseite begann sich etwas zu regen. Der junge Priester hatte mir zuvor schon ganz gut gefallen und in meiner Vorstellung hatte ich mir ausgemalt, wie er wohl nackt aussähe. Überhaupt richteten sich meine Fantasien oft auf nackte Jungs und Männer. Die Jungen meines Alters waren dabei nicht so reizvoll für mich, wie die etwas Älteren, so zwischen zwanzig und dreißig, eben wie dieser Priester. Der ging nun aber doch vom sanften Streicheln zu einigen kräftigen Schlägen mit der Hand über. Das erregte mich noch mehr und dann geschah etwas ganz Ungeheuerliches: Er legte sich halb über mich und ich spürte, dass er sein Gewand angehoben haben musste und darunter nackt war. Seine kräftige Rute kam direkt auf meiner Gesäßritze zu liegen und er begann nun, sich darauf hin und her zu bewegen. Dabei stöhnte er ganz leise und schließlich fühlte ich, wie etwas Feuchtes auf meinen Po strömte. Dann erhob er sich und wischte wohl mit einem Tuch meinen Hintern ab. Nachdem er sich wieder ordentlich angekleidet hatte, befahl er mir aufzustehen, die Hände zu waschen und zum Mittagsessen zu gehen. Ich blieb natürlich unbefriedigt. Gerade noch rechtzeitig kam ich in den Speisesaal und nahm zwischen meinen Kameraden Platz, bevor der Präfekt das Gebet sprach. Zwei meiner Mitstudenten bedienten uns, ordentlich mit Küchenschürzen versehen. Ich stellte mir vor, sie wären nackt darunter und grinste still vor mich hin, was zum Glück niemand bemerkte. Ein dritter Seminarist bestieg das Katheder und las nun aus einer erbaulichen christlichen Schrift vor. Manchmal wurde bei den Mahlzeiten auch aus Geschichtsbüchern gelesen. Diese Dienste waren sehr begehrt, da die Drei nach dem gemeinsamen Mahl ungestört von den Aufsichten in der Küche essen durften und extra Portionen bekamen.

Am Donnerstag gab es keinen Nachmittagsunterricht. Die Seminaristen durften stattdessen in kleinen, von einer Aufsicht begleiteten Gruppen zu den Vorgärten am Stadtrand spazieren. Dort veranstalten wir Ballspiele oder Ähnliches. Wieder heimgekehrt hatten wir auch im Seminar noch Zeit für uns selbst, bis die Glocke zum Abendessen läutete. Ich nutze die Zeit, um mich in den Keller des Hauses zu schleichen. Dort gab es einen Holzverschlag, wo die leeren Kartoffel- und Möhrensäcke aufbewahrt wurden. Darauf ließ ich mich nieder und wollte mir gerade genüsslich einen herunterholen, als ich hörte, dass sich neben mir etwas bewegte. Ich zuckte erschrocken zusammen und wollte schon aufspringen. Ich dachte, ein Tier hätte sich hier versteckt. Aber dann sah ich meinen Kameraden Luis aus der Dunkelheit auftauchen. Er hatte erkennbar den gleichen Vorsatz wie ich gefasst, denn seine Hose stand wie meine offen. Wir grinsten uns an und er meinte:

„Wir können es uns ja auch gegenseitig besorgen.“ Und schon griff er in meine Hose und holte mein noch nicht ganz steifes Teil heraus und begann es zu kneten. Ich ließ mich nicht lumpen und tat bei ihm das Gleiche. Es war für mich ein erregendes Gefühl, das Glied eines anderen Jungen in der Hand zu halten. So weich und doch so fest. Es brauchte nur wenige Minuten, bis wir den jeweiligen Rhythmus unseres Partners gefunden hatten. Wir kamen dann beide recht bald und fast gleichzeitig. Luis drückte mir einen schnellen Kuss auf die Wange und schon war er verschwunden. Ich blieb etwas überrumpelt zurück. Irgendwie hatte ich mir noch etwas mehr Zärtlichkeit erwartet, aber das würde ich wohl nicht kriegen, von einem Jungen oder Mann.

Die Kongregation der Jesuiten, denen ja kein persönlicher Besitz erlaubt war, verfügte über einige Landgüter und eine schön gelegene Villa am Rande der Stadt. Sie wurde gelegentlich zu Ausflügen genutzt, wobei die begüterten Schüler sich einen Esel als Transportmittel gönnten, während die übrigen zu Fuß laufen mussten. Außerdem durften besser gestellte Schüler, die nicht am Wochenende oder in den Ferien nach Hause konnten, dort ihre Zeit zubringen.

Das Haus unserer Eltern lag zu weit von Lyon entfernt. Und ich war froh, dass es uns mit Hilfe des Einflusses unseres Onkels gelang, dass mein Bruder und ich auch unsere Ferien dort zubringen durften. Dort unterstanden wir nicht so einer strengen Überwachung wie im Seminar und hatten manche Freiheiten. So erlaubte man es uns, abends zu tanzen oder Spiele zu machen und tagsüber spazieren zu gehen. Es gab eine gut ausgestattete Bibliothek und in einem großen Raum auch ein Billardspiel sowie Schach- und Damespiele. Es gab viele kleine Zimmer für die zahlreichen Gäste und einen großen Speise- und Festsaal. Als es wieder Zeit für die Sommerferien war, begaben mein Bruder und ich uns zu Fuß dorthin. Unser knapp bemessenes Taschengeld reichte nicht für ein Eseltaxi. Zu den Aufsichten gehörte auch Robert Fournier und ich hoffte sehr, dass er mir mal wieder seine strenge Aufmerksamkeit schenkte.

Eines Nachmittags, ich saß wegen des schönen Wetters mit einem Buch auf einer Bank unter einem Baum im Garten. Meine Kameraden waren zum nahe gelegenen Weiher gelaufen, um darin zu planschen und sich abzukühlen. Da näherte sich Abbé Fournier mir und fragte:

„Raymond, kannst du mir mal helfen, einige alte Bücher aus der Bibliothek auf den Dachboden zu bringen?“

Ich stimmte zu und folgte ihm in die Bibliothek. Er hatte einige abgenutzte Bücher auf einen Stapel gehäuft und war dabei ziemlich ins Schwitzen geraten. Das machte ihn aber für mich noch attraktiver. Wir trugen nun die Bücher hoch auf den staubigen Dachboden, wo wir sie in ein etwas wackliges Regal verstauten. Nebenan stand ein altes Holzbett, dessen Rückseite beschädigt war. Auch die Matratze hatte ziemlich gelitten. Fournier setze sich aber dennoch darauf und wischte sich mit einem Tuch den Schweiß ab. Ich setzte mich zu ihm und wagte es, seinen Oberschenkel zu berühren. Er schaute mich kurz an und befahl dann:

„Zieh dich aus!“