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Nicolas Arenas

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Beschreibung

Ich habe schon immer gerne Geschichten geschrieben. Kleine kurze, die zum Nachdenken anregen. Dann kleine Fantasygeschichten, die sich über mehrere Seiten erstrecken. Mysteriöses und Dramatisches, Lustiges und Trauriges, solche und noch andere Geschichten habe ich geschrieben. Nun habe ich alle Geschichten, die ich zusammentrommeln konnte, in diesem Buch vereint. Es ist eine bunt gemischte Geschichtensammlung, von klein bis groß geordnet und von den Genres ganz unterschiedlich. 17 Stück sind in diesem Buch versammelt. Also, ich lade alle ein sich hier mal umzuschauen. Vielleicht ist auch eine Geschichte für dich dabei.

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Nicolas Arenas

Der Geschichtensammler

17 kleine und große Geschichten

Ich bedanke mich an alle die dieses Buch lesen und mich dabei ganz beiläufig auch noch unterstützen. Ich schreibe für mein Leben gerne und möchte mit der Sammlung eine vielfältige Auswahl an Geschichten geben, aber auf keinen Fall prahlen. Ich bedanke mich an jeden der mir Ratschläge gegeben hat und auch noch gibt und an jede einzelne Meinung geht ebenfalls ein großer Dank aus. Vielen Dank euch allen und lest vielseitig :)BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Willkommenswort

Herzlich Willkommen! :)

 

Ich darf hoffentlich den einen oder anderen Leser zu diesem Buch begrüßen. Es ist eine Geschichtensammlung -  meine Geschichtensammlung. Ich habe sie gesammelt und unterteilt in die Kurzen, die nicht viel länger als eine Seite sind und die Längeren, die schon einige Seiten füllen, doch für ein einzelnes Buch nicht reichen. So sind hier auch die unterschiedlichen Genres und Themen versammelt. Hier gibt es Nachdenkliches, Fantasievolles, Dramatisches, Lustiges, Mysteriöses und Gruseliges. Teilweise auch mehrere Dinge auf einmal. Ich hatte diese ganzen vielseitigen Ideen und möchte sie gerne mit jedem teilen, der Freude am Lesen hat. Ich hoffe vorallem, dass für jeden etwas dabei ist.

 

Ich möchte gar nicht so viele Worte verlieren, dass tue ich ja sonst auch schon in meinen Geschichten. Tut mir leid, die Witze werden leider nicht besser ;) Es ist ein bunt gemischter Haufen von kleinen und größeren Geschichten, von Abenteurern und solche die es gerne wären. Ich wünsche nun viel Vergnügen beim lesen.

 

Nicolas Arenas

Die Nummer 8

 

 

Die Nummer 8

 

Ich war Achter und war stolz darauf. Ich hatte nie vor unter die ersten Drei zu kommen. Mein Traumziel war der zehnte Platz und das wurde sogar noch überboten mit dem achten Platz des Wettrennens. 12 Teilnehmer und ich war Achter, weit davon Letzter zu sein und weit genug davon weg mich aufzuregen Vierter zu sein. Man sagt auch immer Dritter wäre die beste Position, da man weder Zweiter war und knapp am Ersten vorbei war und vielleicht einen Tick schneller als der Vierte. Aber ich hatte keine Ansprüche und bin dafür sehr weit gekommen.

Der achte Platz, eine Platzierung die mir wichtig war. Doch warum ausgerechnet die Nummer acht das Ziel der anderen war weiß ich bis heute nicht. Sie kamen auf mich zu. Männer in schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen. Sie nahmen mich mit, die Nummer acht.Doch was hatten sie vor?…Die Männer packten mich und warfen mich in ein Auto. Nach einiger Zeit wurde ich herausgelassen und ein Mann sagte mir, ich dürfe einfach gehen. Verwirrt und noch völlig benommen lief ich einen Weg entlang und wusste nicht, wo ich war oder wo ich hin sollte. Plötzlich sah ich aber eine Tür. Die stand da einfach so mitten im Weg. Und groß darauf stand die Nummer acht. Da es mir vertraut erschien und ich das Gefühl hatte, dass ich in die Tür muss um meinen Weg zu finden, ging ich hinein. Jetzt bin ich hier an diesem Ort, der für mich geschaffen ist. Beschreiben kann ich ihn nicht, denn jede Nummer hat seinen eigenen Ort wo sie hingehört.

ENDE

 

Die Schnecke

 Die Schnecke

 

"Ich hätte sie auf der Straße liegen lassen sollen. Du machst uns mal wieder nur Ärger. Nur Ärger!", motzte Timo seinen Kumpel Steffen an. "Du hättest sie natürlich da liegen gelassen! Das sieht dir mal wieder ähnlich. Jedes Lebewesen ist dir scheißegal!", schrie Steffen zurück. "Ja und du willst jede Milbe und jedes Silberfischchen auf diesem Planeten retten. Das ist nicht möglich Steffen. Tagtäglich sterben so viele Lebewesen, das merkst du gar nicht und kannst erst recht nicht jedes Einzelne davon retten.", setzte Timo die Diskussion fort. "Gerade weil so viele Lebewesen tagtäglich sterben, ist mir doch erlaubt diese arme Schnecke vor dem Überfahren zu retten!", schnauzte Steffen. "Ja aber uns hätte der Jeep fast selbst überfahren. Der Mann war außer sich vor Wut Steffen. Dafür riskiert man doch nicht sein Leben.", antwortete Timo. "Da haben wir wohl sehr unterschiedliche Ansichten Timo. Ich finde es schade, dass du so denkst. Diese Schnecke hat einen Zweck in der Welt zu erfüllen. So wie jedes Lebewesen. Es war ihr Schicksal von mir gerettet zu werden, denn ich war zum richtigen Zeitpunkt dort. Wäre sie früher oder viel später los gekrochen, wäre sie entweder tot oder schon auf der anderen Straßenseite!", verteidigte Steffen verärgert seine Meinung. "Gut, früher oder später schön und gut, aber was machst du jetzt mit ihr? Wenn du sie einfach auf die andere Straßenseite setzt, wird sie wahrscheinlich bald wieder in so eine Situation kommen und wird überfahren.", entgegnete Timo. "Ich setzte sie auch nicht einfach irgendwo aus Timo. Ich nehme sie mit und setzte sie in unseren Garten, dort wird ihr nichts passieren.", sprach Steffen. "Deine Mutter wird sich freuen, sie wird eure Salate fressen und dann streut sie Schneckengift darauf.", meinte Timo. "Jetzt bist du doch einfach nur dagegen, um dagegen zu sein Timo. Meine Mutter ist ein absoluter Tierfreund, sie würde so etwas niemals tun. Natürlich mache ich das nur mit ihrer Erlaubnis.", sprach Steffen nun wieder ruhig.

 

"Sag mal Steffen, eine Frage, wenn die Schnecke ich gewesen wäre, hättest du mich da auch gerettet?", fragte Timo nun vorsichtig. Steffen lachte: "Ach Timo, dir kann man nie lange böse sein. Muss ich die Frage überhaupt beantworten. Man muss so denken. Jedes Tier ist dein bester Freund, jedes Lebewesen ist es. Wenn du sie auch so behandelst, dann kommt das auch eines Tages auf dich wieder zurück. Jetzt lass uns nach Hause gehen, ich setze dort die Schnecke sicher ab und wir zwei trinken ein Glas Orangensaft.", lachte Simon und fröhlich und beide gingen glücklich nach Hause.

ENDE

 

 

Etwas

 

 

Etwas

 

Ich war schon immer ein ruhiger Mensch gewesen der noch nie extreme Freude gespürt hatte. Doch ich war zufrieden. Vor zwei Wochen starb meine Frau. Sie lag die letzten Monate ihres Lebens sterbenskrank im Bett. Seitdem spüre ich nur noch Trauer und eine schreckliche Leere in meinem Herzen. Ich war geknickt am Ende und kaputt. Ab diesem Zeitpunkt begann es. Ich war viel draußen und unternahm Spaziergänge. Das würde helfen, meinte mein Therapeut, zu dem ich seit dem Tod meiner Frau hin gehe. Sie halfen nicht, aber es war immer noch besser als in meinem Haus dahin zu vegetieren. Also lief ich jeden Tag mehrere Male, für mehrere Stunden. In der Nähe war ein schön angelegter Park, mit vielen Bänken, frischen Blumen und Tiere die dort friedlich lebten. Es war ein milder Herbsttag, die Sonne schien angenehm und viele Menschen waren im Park unterwegs. Glücklich und strahlend. Nur ich nicht. Ich fühlte mich nicht fröhlich, ich lief einfach und versuchte die lachenden Paare zu ignorieren, die mich verständnislos ansahen, wie einen Ausgestoßenen. Bei diesem niederschmetterndem Gefühl nahm ich es zum ersten Mal wahr.Ganz schwach. Doch irgendetwas war da. Ich spürte die Anwesenheit von etwas ohne auch nur in der Ferne jemanden auffälliges beobachten zu können. Ich sah nichts doch es war da. Ich spürte das sich mein Hals zuschnürte und ich bekam kaum Luft. Mein Herz schmerzte plötzlich fürchterlich, als ob sich tausend kleine Nadeln hineinbohren würden.Niemand war zu sehen. Doch es war da. Mächtig. Dann plötzlich war das grauenvolle Gefühl wieder ganz schnell verschwunden.

Wenig später fand ich mich bei meinem Therapeuten ein.“Hören sie. Ihre Frau ist gestorben. So etwas ist völlig normal. Sie machen gerade eine schwere Phase durch und ihre Psyche kann nicht alles verarbeiten. So etwas haben viele die das gleiche Schicksal teilen wie sie. Das geht auch wieder vorbei.“, beruhigte mich mein Therapeut. Danach ging ich spazieren. Ich tat es wieder und wieder. Um einfach nicht zu versauern. In meinem Schmerz, in der Trauer. Ich hatte spazieren immer gehasst, doch jetzt war es das einzige was mich retten konnte. Ich ging wieder in den Park und an der Stelle an der ich dieses unbehagliche Gefühl verspürte, hörte ich nun etwas. Ein Knurren. Als würde ein wildes Tier auf mich lauern und nur darauf warten, mich zu zerfleischen. Es brummte in einer angsteinflößenden nicht menschlichen Frequenz, die mich wahnsinnig machte. Ich gab einen lauten Schrei von mir und die anderen im Park starrten mich wieder ungläubig an.„Sie brauchen Urlaub. Schlaf. Dinge die sie früher sehr gerne gemacht haben und sie dadurch die Freude daran verloren haben. Beginnen Sie ein Hobby“, riet mir der Therapeut als ich einen Tag später bei ihm verzweifelt auftauchte. Dafür bezahlte ich also hundert Dollar pro Sitzung. Doch ich brauchte jemanden zum Reden. Jeden Tag. Sonst würde ich wahnsinnig werden. Danach lief ich. Ich musste laufen. Mehrmals am Tag. Es war mein Anker, der mich vor meinem eigenen Tod rettete.

Wieder im Park angelangt lief ich meine gewohnte Runde und kam wieder an der mysteriösen Stelle an. Da! Diesmal sah ich etwas! Ein Schatten! Ein kleiner Schatten! Wahrscheinlich ein Eichhörnchen. Ich fühlte mich nicht gut. Blass und krank sah ich aus. Völlig ausgehungert und abgemagert. Ich konnte nichts essen, nichts trinken. Etwas saugte mir meine ganze Kraft aus dem Körper.

„Hören sie auf mich und essen sie was“, entgegnete mir mein Therapeut wenig freundlich. Ich wollte und konnte ihm nicht widersprechen. Ich hatte keine Kraft dazu. Woher sollte ich sie nehmen. Ich wusste definitiv das da etwas im Park lauerte, die mir noch mehr Kraft entzog. Spazieren. Das war mein Lebensinhalt. Den ganzen Tag. Ich hatte diesmal Angst vor dem was da war. Ich konnte es nicht beschreiben. Aber da war etwas. Nervös ging ich im Park umher und schaute mich um. Nach links, nach rechts. Es war gerade nichts da. An einer Mauer sah ich plötzlich sich einen Schatten aufbauen. Zuerst war er ganz klein. Wie ein Tier. Dann wurde er immer größer und jetzt mindestens so groß wie der Schatten eines Menschen. Aber so sah kein Mensch aus. Es war anders. Erschreckend anders. Der Schatten drehte seinen Kopf zu mir und brüllte. Ich erschauderte. Es wusste dass ich da war. Dass ich schwach war. Es wollte mich. Ich sah in diesem Moment keine andere Möglichkeit als die Flucht zu mir nach Hause. Ich wollte nicht, aber ich musste. Wieder schmerzte mein Herz. Noch intensiver. Noch schmerzhafter als je zuvor. Ich verspürte Druck am ganzen Körper. Meine Halsschlagader pochte. Zuflucht, ich brauchte einen sicheren Ort, mich hatte es fast eingeholt. Ein Jäger auf der Suche nach seiner Beute.

Ich erreichte mein Haus, stürmte hinein und verriegelte die Türe. Jetzt explodierte ich beinahe vor Schmerz. Ich schrie und schrie. Der Druck stieg ins Unermessliche. Es brüllte. So laut. So laut. Dann plötzlich verstummte alles. Von einer Sekunde auf die andere. Mein Herz beruhigte sich, mein Puls schlug wieder normal. War die Gefahr vorbei? Ich fühlte Erleichterung in meinen Knochen. Konnte ich gefahrlos nach draußen gehen? Vorsichtig öffnete ich die Türe. Die Sonne strahlte mir fröhlich entgegen. Ich tat langsam meine ersten Schritte. Dann wurden sie immer selbstsicherer. War das meine Trauer gewesen? Hatte ich sie schon bewältigt? Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf meinem Gesicht ab. Ich wollte spazieren gehen und machte mich auf in Richtung des Parks. Dort angelangt genoss ich die frische Luft und die Menschen die fröhlich lachten. Dann hörte ich etwas. Ich spürte das jemand hinter mir stand. Ich drehte mich um und blickte in ein großes, schwarzes fürchterliches etwas, das mich direkt anbrüllte.

ENDE

Zwei Schachspieler

  

Zwei Schachspieler+der Bauer schlägt den König+

 

Ein älterer Mann mit vollem weißen Bart saß in seinem Wohnzimmer und hatte ein Schachspiel aufgebaut. Er schien auf seinen Gegner zu warten. Kurz darauf klingelte es schon an der Tür. Ein junger etwas aufgeregter Mann mit feuerroten Haaren stand vor der Tür des alten Mannes. „Oh, Halli-Hallo Gottfried!“, sprach er.“Guten Tag, Luzi. Bist du bereit?“, fragte Gottfried. „Wenn du es bist?“, fragte Luzi und lächelte frech. Die beiden setzten sich an das Schachbrett genau gegenüber. Ohne ein weiteres Wort begann Gottfried der die weißen Figuren spielte mit seinem ersten Zug.

Maria merkte wie es ihr plötzlich wieder gut ging. Die starke Grippe mit 40 Grad Fieber hatte sie eine Weile nicht losgelassen. Jetzt nach tausenden Tees und viel Ruhe war das Fieber vorüber Schneller als erwartet.

Luzi begann mit seinem ersten Zug und lächelte selbstsicher.

Martin hatte heute ein wichtiges Vorstellungsgespräch. Hoffentlich ging alles gut. Denn Martin hatte bisher immer Pech bei der Jobsuche. Er klopfte vorsichtig an dem Büro an, auf dem Chef stand.„Herein!“, rief eine tiefe Stimme. Nervös trat Martin ein und sah einen großen Mann auf einen Chefsessel sitzen. „Treten Sie ein! Kaffee?“, fragte der Chef. „Ach wenn es keine Umstände macht gerne“, antwortete Martin so höflich wie möglich, denn einen Kaffee könnte er jetzt gut gebrauchen. Der Chef drückte ihm eine besonders heiße Tasse in die Hand. Martin spürte die Hitze und den Schreck, als er merkte, das er die Tasse losgelassen hatte. Das Hemd des Chefs war jetzt voller Kaffee. Heißem Kaffee. Ach Herrje! Martin hat auch immer Pech.

Gottfried schlug den Bauern von Luzi den er gerade für ihn passend platziert hat.

Martin ging schon traurig aus dem Büro heraus als der Chef ihm nachrannte und laut sagte: Ich hab doch noch nicht gesagt, ob ich Sie nehme oder nicht. Das kann doch passieren: Mein lieber, Sie sind eingestellt.

Jetzt war Luzi dran. Er war nicht froh darüber das Gottfried seinen Plan durchkreuzt hat. Jetzt musste er sich eine kompliziertere Taktik überlegen, die funktionierte. Er begann den Läufer drei Felder diagonal nach vorne rechts zu schieben.

Luis war wütend. Warum hat sie ihn angeschrien. Er war doch nicht schuld! Er mochte sie doch. So sehr. Er quält keine Tiere. Was kann er denn dafür wenn der kleine Hase Hoppel von ihr auch auf die Hauptstraße rennt!

Das Duell wurde immer intensiver. Mal fiel eine Figur bei Gottfried mal bei Luzi. Jeder versuchte den Plan des anderen zu durchkreuzen und dadurch veränderten sich auch die Situationen immer aufs neue.

Doch einen Gewinner gab es nicht. Es ging diesmal genau wie immer unentschieden aus. Denn wenn nur einer von ihnen gewinnen würde, gäbe es keinen Ausgleich zum Schluss. Auch wenn der andere mal führt, dann besteht immer noch die Möglichkeit das durch kluge Strategie, Glück oder sogar durch Mitleid des anderen, keiner siegt. Denn sowie im Spiel als auch im Leben gibt es keinen Gewinner und keinen Verlierer.

ENDE

Wartezimmer

Wartezimmer

 

Wir sitzen alle fast aufeinander, in diesem unglaublich engen und stickigen Raum, mir wird übel, die Luft zum Atmen ist knapp. Warum habe ich mich auf diese Sache eingelassen? Dieser Brief, der letzte Woche in meine Wohnung geflattert ist, kam mir gleich suspekt vor. Sah wie typische Reklame aus. Doch aus irgendeinen Grund, ein inneres Bauchgefühl, wollte ich ihn nicht wegschmeißen. Also öffnete ich ihn anstatt dessen. In dem Brief stand: „Herzlichen Glückwunsch, lieber Bürger, wir die HappyLife Company laden sie zu ihrer einmaligen Chance ein, das zurückzubekommen was sie in ihrem Leben geleistet haben.“ Es klang wie billige Reklame, aber wie verdammt verlockende Reklame. Ich war skeptisch, trotzdem saß ich bei dieser durchaus dubiosen HappyLife Company mit hunderten von anderen im Wartezimmer. Wir hatten alle Nummern ziehen müssen. Ich war 150. Der allerletzte. Ich sah alle vor mir gehen. Es würden mehrere Stunden vergehen, wertvolle Stunden die ich niemals wiederbekommen würde und trotzdem blieb ich. Ich entschloss mir die anderen Gesichter anzusehen, da saßen teilweise kuriose Gestalten. Neben mir saß ein Mann um die fünfzig, graue Haare, speziell angefertigter Anzug, Designerschuhe, Goldringe. Das war ein verdammter Macho. „Was glotzt du?“, fragte er verärgert. „Entschuldigung aber mich hätte nur interessiert warum sie hier sind?“, fragte ich vorsichtig. „Man so eine Chance lasse ich mir doch nicht entgehen. Ich bin erfolgreicher Geschäftsmann, ok? Ich habe mein Leben lang gearbeitet um mir sagen wir mal, einen angemessenen Lebensstandart zu gönnen. Doch das reicht mir nicht. Ich habe mehr verdient. Darum bin ich hier!“ Wow war das ein Arschloch.“Nummer 10 bitte.“, schallte es plötzlich durch den Lautsprecher im Wartezimmer. Der reiche Geldsack stand auf und stapfte aus dem Wartezimmer. „Folgen sie mir bitte.“, hörte ich noch eine Frauenstimme sagen. Er wurde wohl in eines der Zimmer geleitet. Alle anderen im Wartezimmer rekten neugierig die Köpfe, in der Hoffnung, etwas zu erblicken. Dann kurze Zeit später ertönte aus dem Zimmer, in das der Mann geführt worden war ein fürchterlicher Schrei. Voller Schmerz und Angst, nach kurzer Zeit verstummte er so schnell wie er kam. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Was war mit ihm geschehen? Ich konnte ihn zwar nicht leiden aber trotzdem, was erwartete mich nach etlichen Stunden in diesem Wartezimmer, das noch immer randvoll war. Ich erblickte die Frau zu meiner rechten. „Worauf warten sie?“, fragte ich freundlich.“Ach, darauf das ich hier weg kann. Mich stresst hier einfach alles! Vor allem meine zwei Kinder! Was für nervige Blagen!Ich erhoffe mir Ruhe!“, plapperte sie in einer hohen Piepsstimme. Was war das denn für eine Schreckschraube? In was für einen Laden bin ich da geraten? Sind alle Menschen so? Gierig oder selbstsüchtig. Ich befürchtete einige, nur viele konnten es wohl gut unter einer Fassade verstecken. War ich auch so? Ich habe niemals so etwas getan, war immer ehrlich, fleißig in der Arbeit, ich versuchte meinen Kindern ein guter Vater zu sein und ich liebte meine Frau über alles.“Nummer 20 bitte“, ertönte es aus dem Lautsprecher. Die Frau stand auf und wurde in eines der Zimmer gebracht, die ich beim reingehen entdeckt habe. Ich war gespannt was nun passierte.Ein schriller unglaublich schrecklicher Schrei brüllte durch das Wartezimmer. Nun waren viele sichtlich verängstigt. Alle fürchteten sich nun vor dem, was ihnen bevor stehte. So ging es weiter. Gestalten, eine merkwürdiger als die andere wurden aufgerufen und kurz darauf ertönten Schreie. Jedes Mal. Niemand kam wieder hinaus aus dem Zimmer. Das Wartezimmer leerte sich so langsam und meine Besorgnis wuchs. „Nummer 149“, der einzigste der mit mir noch in dem Wartezimmer saß war ein alter Mann, er sah mich traurig an und folgte der Frau. Kurz darauf folgte ein leises Schreien, schwach und traurig. Ich wollte nicht. Aber ich traute mich nicht, das Gebäude zu verlassen. Ich war der nächste und der letzte. Was war in den Zimmern was so schrecklich war, das 149 Schreie ertönten und die viel wichtigere Frage war, warum kamen sie nicht zurück? Was geschah mit ihenen?“Nummer 150“ Ich stand auf, meine Beine waren ganz wackelig. Ich folgte der Dame in das hinterste Zimmer. Ich trat hinein. Meine Augen erblickten einen riesigen Spiegel. Die Frau sprach:“Schauen sie hinein. Wenn sie immer gut gehandelt haben, wird ihnen gutes widerfahren, doch wenn nicht dann werden ihre Taten ihnen vor Augen geführt und sie sollen den ganzen Schmerz der Taten spüren! Er wird sie kaputt machen“, sprach sie bedrohlich. Ich begriff und mich schauderte was mit den anderen wohl geschehen war, doch mir blieb keine andere Wahl und ich schaute in den Spiegel.

 

ENDE

 

Der Puppenspieler

Der PUPPEN-SPIELER

 

Ich war unterwegs in meiner Kleinstadt, sie war schön und grausam zugleich. Ich lebe dort seit ich denken kann. Niemand fiel dort besonders auf, jeder war im Mittelmaß und manche fand man gar nicht, so unbedeutend waren sie. Ich ging durch dunkle Gassen, dort wo das lebte, was schon nach keinem Leben mehr ausschaute. Als Kontrast setzte ich dann immer meine Runde im „Luxusviertel“ fort. Tja was für viele eine kleine unbedeutende Straße war, war für uns das „Luxusviertel“. Kleine Häuschen mit relativ gepflegten Grünanlagen. Doch für die Bewohner war es das größte. Die Menschen die am meisten Geld hatten, die ließen es meistens auch raushängen. Niemand mochte diese Art von Menschen in unsere Stadt. Aber trotzdem machte niemand es anders. Sie taten niemanden weh, sie beschimpften die Leute nicht, nein so tief war noch keiner von den kleinen Menschen gesunken. Als ich so durch das Viertel der Hoffnung lief, sah ich einen Mann, der die Straße entlang kehrte. Er schien ein einfacher Straßenarbeiter zu sein, die verdienten kaum was. Er wandte mir den Rücken zu, deshalb konnte ich ihn nicht genau erkennen. Er hat schwarze Locken, seine dicken Arme waren stark behaart, mehr konnte ich nicht erkennen. Ein Anzugträger stand ihm gegenüber. Ihn konnte ich sehen, ich konnte ihn nicht leiden, so wie alle. Er schrie den Straßenkehrer an: „He sie unfähige Ratte, wer hat denn Ihnen erlaubt so beschissen diese Straße zu kehren, sie Arschloch? HÄ? WER?! Sie wollen nichts sagen, oder nix verstehen hmm? Nix, tja dann Pech haben!“ Die ganze Zeit kehrte der Mann einfach nur weiter und ertrug diese Scham. Ich fragte mich, warum er nichts tat, aber tat selber nichts. Danach ging ich nach Hause, zurück in mein eigenes Leben. Ich bin Autor und schreibe gerne, aber mein Verdienst war nicht viel. Außerdem suchte ich gerade nach einer Story, mir fiel schon Monate lang nichts ein. Ich lebte in einer grausamen Bruchbude in der es stank und die Insekten sich sammelten wie zu einer Party. Ich versuchte meinen Haushalt so gut zu halten das die Hütte nicht zusammenfiel. Zu dieser Zeit schlief ich furchtbar, brachte kein Wort zu Papier und vergammelte noch mehr als sonst. Als ich eines Tages, der so furchtbar gleich wie die anderen anfing, wieder meine Tour machte, geriet ich in eine Gasse, die so schäbig war das sie mir noch nicht mal aufgefallen war. Ich ging über tote Tiere, Fäkalien und Berge von Müll. An der Ecke stand ein „Haus“, das aus morschen Brettern zusammengezimmert war, die schräge Holztür stand offen. Ich blickte in ein schwarzes Loch aus Gestank und seltsamen Geräuschen. Irgendetwas zog mich in das Haus. Vorsichtig trat ich ein. Ich ging auf Zehenspitzen nach oben, weil ich einerseits nervös war, aber andererseits auch nicht wollte das ich in die Treppe einbrach. Endlich war ich oben angekommen. Es gab nur einen Raum und der war noch dunkler als der Flur des Hauses. Ich sah nichts und machte trotzdem einen Schritt nach vorne. Es knarzte.“ Ich habe Besuch?“, fragte eine schräge Stimme. Ich erschrak. „ Wer ist da?“, fragte ich ängstlich. Plötzlich öffneten sich ein paar Meter vor mir große blaue Augen. Mehr konnte ich nicht erkennen. „ Oh, hast du Angst? Das brauchen sie nicht, ich bin nur Jimmy, der hier oben lebt, wenn man das so nennen kann. Setz dich ruhig. Setz dich nur!“, sagte die Stimme so das ich mich lieber hinsetzte. „Was führt dich hierher guter Mann?“, fragte Jimmy, dabei folgten seine große Augen meinen durchaus verwirrten Blick.“Na ja, eigentlich wollte ich gar nicht stören, mir ist nur dieses Haus und diese Gasse hier noch nie aufgefallen.“, antwortete ich ehrlich.“ Ach sie stören doch nicht. Ich bin hier so einsam. Sie können ruhig hier bleiben.“, sprach Jimmy durchaus freundlich aber mit ernstem Unterton. „Das ist nett aber ich muss wirklich weiter“, sagte ich flott und sprang auf um zugehen. „ Du bist auch ein Opfer, der Drahtzieher in diesem Spiel, nicht war?“, fragte Jimmy. Ich blieb stehen. „Na ja in gewisser Weise. Ich bin erfolgloser Autor“, antworte ich. „Oh ein Autor. Dann magst du bestimmt Geschichten. Willst du eine hören, eine ganz tolle?“, fragte Jimmy. „Na ich weiß ja nicht, obwohl ich vielleicht etwas Material gebrauchen könnte.“ Also setzte ich mich. Ohne ein weiteres Wort begann Jimmy die Geschichte zu erzählen: