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Ein Serienmörder, der keine Spuren hinterlässt. Eine Kommissarin, die sein nächstes Ziel ist. Ein tödliches Spiel, bei dem dein Herz der Einsatz ist. In Wien häufen sich mysteriöse Todesfälle – präzise, lautlos, medizinisch perfekt ausgeführt. Kommissarin Lena Berger stößt auf eine Spur, die sie direkt zu Viktor Lanz führt: einem Mann, der jeden Schlag eines Herzens hören und kontrollieren kann. Was als Ermittlungsarbeit beginnt, wird zu einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel, in dem Lena bald nicht mehr weiß, ob sie jagt – oder gejagt wird. "Der gute Doktor" ist ein fesselnder Psychothriller voller Nervenkitzel, medizinischer Raffinesse und psychologischer Abgründe.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum
Autoren: Alexander Schwarz
B.F. Schwarz
Erstveröffentlichung: 2025
Urheberrecht: © 2025 Alexander Schwarz , B.F. Schwarz
Alle Rechte vorbehalten.
Dieses Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Rechteinhabers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gestaltung/Illustrationen: KI generiert und bearbeitet
Imprint: Independently published Haftungsausschluss: Die Inhalte dieses Buches wurden sorgfältig erstellt. Dennoch übernehmen die Autoren keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen.
Dieses Buch ist reine Fiktion.
Alle dargestellten Personen, Handlungen und Orte sind frei erfunden.
Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Personen – lebend oder verstorben – sowie tatsächlichen Ereignissen oder Schauplätzen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Inhaltsverzeichnis
1. Klinische Präzision
2. Das Erbe der Großmutter
3. Exit Strategy
4. Doppelgänger
5. Erstkonsultation
6. Fernsteuerung
7. Fragmente der Wahrheit
8. Tod im Reagenzglas
9. Die Obduktion
10. Blutspur
11. Herzschlag um Mitternacht
12. Puls der Lüge
13. Herzjäger
14. Fünf Herzen
15. Kaltes Erwachen
16. Herz in Ketten
17. Zwei Herzen, ein Takt
18. Ohne Netz
19. Der Fall
20. Unter Wasser
21. Der letzte Herzschlag
22. Epilog: Zwei Herzen
Widmung
"Für die Unvorsichtigen.
Für die, die ihren Ärzten vertrauten.
Für die, die heute Nacht ihr Teewasser zweimal überprüfen werden. Schlaf gut."
Kapitel 1 – Klinische Präzision
Das erste Licht kroch zögerlich über den rostigen Stacheldraht, der wie eine vernarbte Narbe die Irrenanstalt „Am Steinhof“ umschloss. Viktor Lanz stand reglos am vergitterten Fenster, die Stirn fast gegen das kalte Metall gepresst. Sein Blick glitt über den Horizont, als würde er die Welt vermessen – Puls für Puls, Atemzug für Atemzug.
Für Außenstehende war es eine Klinik. Für ihn – ein atmendes, schwitzendes Tier. Und er kannte seinen Rhythmus besser als den eigenen.
05:47 Uhr: Das metallische Klacken von Pfleger Kraus’ Stiefeln auf dem Linoleum – drei Sekunden schneller als gestern. Verschlafen?
06:02 Uhr: Das erste erstickte Würgen aus Zimmer 12 – Müller, Magersucht. 06:15 Uhr: Der vertraute Geruch von angebranntem Haferbrei – jeden Morgen zu lange in der Mikrowelle vergessen.
Seine Finger glitten über die raue Fensterbank. Eine Ameise hatte sich verirrt. Ein schneller, präziser Druck – knack. Das Geräusch erinnerte ihn an Schwester Beates gebrochene Halswirbel, damals, als sie „unglücklich gestürzt“ war. Unfälle waren manchmal erstaunlich praktisch.
Das Schloss der Zimmertür knarrte.
Schwester Klara trat ein, ihre Taschenlampe glitt wie ein scharfes Skalpell durch den Raum. Der Kittel raschelte, als wolle er ein Geheimnis verbergen. In ihrer Hand: eine flache Plastikschale, gefüllt mit farbigen Pillen – der tägliche Cocktail für die „Patienten“.
„Risperidon, zwei Milligramm“, sagte sie ohne Blickkontakt.
Viktor lächelte milde, streckte die makellose Hand entgegen – kühl, Adern kaum sichtbar, Fingernägel wie poliert. Die rote Pille landete auf seiner Zunge. Bitter. Ein Geschmack, der blieb. Muttermilch war nicht bitter gewesen, aber ebenso aufdringlich.
Er nickte, ließ sie gehen. Kaum war sie außer Sicht, glitt die Tablette in seine hohle Hand und verschwand im Waschbecken.
Unzählige Male hatte er das geübt. 37 Sekunden – so lange hatte seine Großmutter Elsa für ihren letzten Atemzug gebraucht. Er vergaß nie Zahlen.
Der Speisesaal: dumpfes Gemurmel, das scheppernde Klirren von Besteck auf Billigporzellan, abgestandener Kaffeegeruch, Schweiß in zu engem Raum. Viktor beobachtete. Immer.
Heute galt sein Blick dem Neuen: Pfleger Felix. Vielleicht 23, zu glatt rasiert, zu freundlich für diesen Ort. Frisch von der Pflegeschule, voller Illusionen.
„Salz, bitte“, sagte Viktor, als Felix vorbeiging.
Ihre Finger berührten sich – kaum eine Sekunde, doch lang genug, dass Felix es bemerkte. „Felix“, wiederholte Viktor. „Lateinisch für ‚der Glückliche‘. Wussten Sie, dass Glück nur ein Cocktail aus Serotonin und Dopamin ist?“
Felix errötete. Der erste Riss.
22:07 Uhr. Die Nacht lag schwer auf der Station. Schwester Klara schnarchte, der Fernseher summte leise. Viktor schlich durch den Flur – lautlos wie ein Schatten.
Die Überwachungskamera über dem Medikamentenschrank hing noch immer schief. Die Kabel hatte er in der dritten Woche gekappt. Niemand hatte es repariert.
Mit einem Dietrich aus einem zurechtgefeilten Metalllöffel öffnete er den Schrank. Sein Blick blieb an einer schmalen Ampulle hängen:
Kaliumchlorid – 20 ml. Wirkung: Herzstillstand in vier bis zwölf Minuten.
Daneben griff er nach Zuckerwürfeln. Ein altes Rezept – Zucker beschleunigte die Aufnahme. Seine Großmutter hatte ihren Tee immer gesüßt. Die Erinnerung ließ ihn lächeln.
Felix’ Teetasse stand ungespült im Aufenthaltsraum. Drei klebrige Zuckerwürfel klebten am Boden. Perfekt. Das leise Knacken der Ampulle war kaum lauter als ein Atemzug.
23:26 Uhr: Zucken im linken Augenlid von Felix.
23:29 Uhr: Schweiß auf der Oberlippe, zittrige Hände. 23:31 Uhr: „H–Hilf… mir…“ Die Stimme bricht.
Viktor beugte sich zu ihm, Lippen dicht am Ohr: „Shhh… gleich ist es vorbei.“
23:42 Uhr: Der Monitor zeigt Asystolie. Herzstillstand. Präzise. Lautlos.