Der Holzfäller - Der Wald vergisst nie ... - Alexander Schwarz - E-Book

Der Holzfäller - Der Wald vergisst nie ... E-Book

Alexander Schwarz

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Beschreibung

Der Wald vergisst nicht. Und er gibt niemals zurück. Als Markus Atwood mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in eine abgelegene Ferienhütte reist, sucht er Ruhe – und findet den Albtraum. Zwischen den Schatten der Bäume lauert ein Mann, riesig, wortkarg, mit einer Axt, die mehr ist als nur ein Werkzeug. Ein Mann, den das Dorf nur "den Holzfäller" nennt. Als Clara tot und die Kinder verschwunden sind, beginnt für Markus ein gnadenloser Kampf gegen den Wald – und gegen sich selbst. Jeder Schritt tiefer ins Dickicht bringt ihn näher an die Wahrheit… und an ein Grauen, das weder ganz Mensch noch ganz Legende ist. "Der Holzfäller" ist ein nervenzerreißender Psychothriller, in dem Realität und Wahnsinn verschwimmen. Atmosphärisch dicht, brutal ehrlich und so packend, dass man den Wald danach mit anderen Augen sieht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 48

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Titel:

Der Holzfäller

Impressum

Autor: Alexander Schwarz

Erstveröffentlichung: 2025

Urheberrecht: © 2025 Alexander Schwarz

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Rechteinhabers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gestaltung/Illustrationen: KI generiert und bearbeitet

Imprint: Independently published Haftungsausschluss: Die Inhalte dieses Buches wurden sorgfältig erstellt. Dennoch übernimmt der Autor keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen.

Dieses Buch ist reine Fiktion.

Alle dargestellten Personen, Handlungen und Orte sind frei erfunden.

Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Personen – lebend oder verstorben – sowie tatsächlichen Ereignissen oder Schauplätzen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – Schatten im Dickicht

Kapitel 2 – Blut und Birkenrinde

Kapitel 3 – Der Wald hat Augen

Kapitel 4 – Die Jagd beginnt

Kapitel 5 – Mit den Zähnen der Wölfe

Kapitel 6 – Der Wolf in mir

Kapitel 7 – Das Herz des Waldes

Epilog – Der neue Wächter

Kapitel 1

Schatten im Dickicht

Die Sonne hing tief über dem Wald, als wüsste sie, dass sie in diesem Teil der Welt nicht willkommen war. Ihre Strahlen wirkten träge, beinahe schwer, als würden sie gegen einen unsichtbaren Widerstand ankämpfen, um durch das dichte Blätterdach zu sickern. Goldene Fäden tropften zwischen den Zweigen hindurch, verloren sich aber sofort im fahlen, grünlichen Halbdunkel, das wie ein dünner Schleier über dem moosbedeckten Boden lag. Es war nicht die freundliche Wärme eines Sommertages – es war ein Licht, das eher an ein letztes Aufbäumen erinnerte, bevor die Schatten die Oberhand gewannen.

Der schmale Pfad unter ihren Füßen sah aus, als hätte die Natur selbst begonnen, ihn zu verschlingen. Wurzeln, dick und knorrig wie die Finger eines uralten Greises, wölbten sich aus der Erde und zogen sich quer über den Weg. Dazwischen lagen Blätter in dicken, muffigen Schichten, deren Geruch nach Moder und Verfall aus der Erde stieg. Zwischen den Stämmen glitten Schatten wie träges Wasser, das sich durch ein unsichtbares Flussbett bewegte.

Markus Atwood ging voraus, den Blick stur nach vorn gerichtet. Das leise Knirschen seiner Wanderschuhe mischte sich mit dem gedämpften Rascheln trockener Blätter, während irgendwo in der Ferne ein einsamer Vogelruf ertönte – dumpf, abgehackt, fast wie eine Warnung. Hinter ihm lachte Clara leise, dieses Lachen, das wie ein kurzer Sonnenstrahl zwischen Wolken wirkte, während Jonas, zehn Jahre alt, und seine kleine Schwester Lina, sieben, um einen Ast stritten, den sie mit ernster Miene zum „Zauberstab“ erklärt hatten. Jonas schwang ihn wie einen Degen und führte imaginäre Kämpfe gegen unsichtbare Feinde, während Lina den Stock mit beiden Händen an den Himmel hielt, als könne sie damit Wolken verschieben oder Sonnenstrahlen herbeizaubern.

„Papa, wie weit ist es noch bis zur Hütte?“, fragte Lina schließlich und zupfte an einer der Laschen seines Rucksacks. Ihre Stimme klang schon leicht quengelig, doch darunter lag eine ungeduldige Aufregung – diese Ungeduld, die Kinder haben, wenn sie das Gefühl haben, dass hinter der nächsten Wegbiegung etwas Wunderbares auf sie wartet.

„Nur noch eine Stunde“, antwortete Markus.

Er wusste, dass es eine Lüge war. In Wahrheit würde es mindestens doppelt so lange dauern, doch er hielt den Gedanken an den Abend fest wie an einen kleinen Schatz: das Knistern des Feuers am See, der Duft von gegrilltem Fleisch, die Sterne, die sich in der stillen Wasseroberfläche spiegelten – Sterne, die man in der Stadt nie zu Gesicht bekam. Solche Bilder waren es, die jede Mühe wert machten.

Clara warf ihm einen Blick zu, der sagte: Du und deine Abenteuer… Doch ihre Augen glitzerten, und die feine Andeutung eines Lächelns spielte um ihre Lippen. Sie war genervt – aber auch ein bisschen neugierig.

Die ersten Warnungen hatten sie längst in den Wind geschlagen.

„Da oben ist’s anders“, hatte der alte Mann an der Tankstelle gemurmelt, als Markus nach dem Weg gefragt hatte. Seine Stimme war brüchig, seine Augen hatten einen seltsamen, glasigen Glanz gehabt. „Der Wald vergisst nicht.“

Kurz darauf das verrostete Schild am Wegrand: Betreten auf eigene Gefahr – Forstbereich gesperrt.

Der Lack war abgeblättert, die Buchstaben nur noch halb lesbar, als hätte der Wald selbst begonnen, die Warnung zu verschlucken.

„Nur umgestürzte Bäume“, hatte Markus gesagt und abgewunken, ohne auch nur langsamer zu werden. Er wollte kein Abenteuer im Kopf zerreden, bevor es überhaupt begonnen hatte.

Doch je tiefer sie ins Dickicht vordrangen, desto schwerer wurde die Luft. Der Geruch nach feuchtem Moder legte sich wie ein klebriger Film auf ihre Haut, kroch in ihre Haare, in ihre Kleidung. Und darunter mischte sich etwas anderes – ein metallischer Hauch, so fein und doch so deutlich, dass Markus’ Magen sich unwillkürlich verkrampfte. Es war der Geruch von Blut. Nicht frisch, sondern alt, abgestanden – und trotzdem unverkennbar.

Jonas blieb abrupt stehen. „Da war was.“

Ein Knacken. Schwer. Nicht wie ein Reh oder ein Fuchs. Eher wie ein Mensch, der sein Gewicht auf morsches Holz verlagert.

Markus hob den Kopf – und erstarrte.

Er trat aus dem Schatten, als hätte der Wald ihn selbst ausgespuckt. Ein Hüne von einem Mann, fast zwei Meter groß, Schultern wie Felsblöcke, Jeans von Erde verkrustet. Die Hände schwielig, rissig, und in seinen Augen lag etwas, das man nicht sofort einordnen konnte – kein klarer Hass, kein offener Wahnsinn, sondern eine leere, unergründliche Tiefe. In der Rechten – noch keine Axt.

„Ihr seid verloren.“

Es war keine Frage. Keine Drohung. Nur eine Feststellung, gesprochen mit einer Stimme, die wie gegerbtes Leder klang – rau, trocken, durchzogen von Rauch und jahrelangem Schweigen.

Clara zog Lina instinktiv an sich. „Wir suchen nur die Ferienhütte. Der Förster sagte—“

„Förster.“ Das Wort kam wie ausgespuckt, bitter und feucht. „Tot.“