Der Klang der Liebe - Unveröffentlichter Roman - Isabell von Berden - E-Book

Der Klang der Liebe - Unveröffentlichter Roman E-Book

Isabell von Berden

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Beschreibung

Dr. Marie Cornelius betreibt eine familiär geführte Arztpraxis und genießt das Vertrauen einer großen Zahl von Patientinnen und Patienten. Als Allgemeinmedizinerin verfügt sie über ein umfassendes medizinisches Wissen. Sie ist in ihrem Wesen einfühlsam und psychologisch hervorragend ausgebildet, als Ärztin deutlich beliebter als die meisten Kollegen. Mit ihrem Mann Bastian, einem hochqualifizierten Lehrer, führt Marie eine harmonische Ehe, die ihr den nötigen Rückhalt für den beruflichen Alltag gibt. Frau Dr. Marie Cornelius ist eine spannende, brillant geschilderte Arztromanserie, die in dieser Art ihresgleichen sucht. Peng! Mit einem lauten Knall schlug die schwere Eingangstür zu. Bedauernd zog der berühmte Sänger Robert Wilders, in der Öffentlichkeit bekannt unter seinem Künstlernamen »Robby Wild«, die Schultern hoch. Sein markantes Gesicht, leicht gebräunt und von angenehmen Falten durchzogen, zeigte Erstaunen und auch ein wenig Erleichterung. Jetzt ist sie also wirklich weg, dachte er. Lange schon war ihm klar, dass diese Beziehung nicht so funktionierte, wie er es sich anfänglich erhofft hatte. Seine Freundin interessierte sich nicht im geringsten für ihn als Person. Immer mehr hatte er bemerkt, dass für sie nur seine Bekanntheit zählte. Hatte sie ihn in all den Jahren nur ein einziges Mal gefragt, wie es ihm ging? Auch jetzt, wo seine Stimme immer wieder Schwierigkeiten machte, hatte sie nur Interesse für ihr eigenes Leben gezeigt. Robert dachte kurz darüber nach, was eigentlich der Auslöser dieses letzten Streits gewesen war. Stimmt, sie hatte sich darüber aufgeregt, dass er am Abend nicht im Steiners, dem immer überfüllten Restaurant essen wollte. Das Steiners war bekannt dafür, dass sich dort die High Society in der Öffentlichkeit präsentierte. Robert Wilders mochte es nicht, essen zu gehen, um gesehen zu werden. Natürlich wusste er als Sänger, der in der Öffentlichkeit stand, dass solche Auftritte zum Geschäft gehörten, aber er fand, dass er nicht bei jedem Essen von Fotografen abgelichtet werden musste. Er liebte es, in seinem kleinen gemütlichen Wirtshaus einen entspannten Abend zu verbringen. Dort war er ein Gast wie jeder andere und niemand machte ein Aufhebens um ihn. Viktoria hingegen war die Öffentlichkeit äußerst wichtig. Sie hatte sich wieder einmal, wie so oft, ein neues Kleid zugelegt und wollte damit an seiner Seite glänzen.

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Frau Dr. Marie Cornelius – 6 –Der Klang der Liebe - Unveröffentlichter Roman

Wird Robert wieder singen können?

Isabell von Berden

Peng! Mit einem lauten Knall schlug die schwere Eingangstür zu.

Bedauernd zog der berühmte Sänger Robert Wilders, in der Öffentlichkeit bekannt unter seinem Künstlernamen »Robby Wild«, die Schultern hoch. Sein markantes Gesicht, leicht gebräunt und von angenehmen Falten durchzogen, zeigte Erstaunen und auch ein wenig Erleichterung.

Jetzt ist sie also wirklich weg, dachte er. Lange schon war ihm klar, dass diese Beziehung nicht so funktionierte, wie er es sich anfänglich erhofft hatte. Seine Freundin interessierte sich nicht im geringsten für ihn als Person. Immer mehr hatte er bemerkt, dass für sie nur seine Bekanntheit zählte. Hatte sie ihn in all den Jahren nur ein einziges Mal gefragt, wie es ihm ging? Auch jetzt, wo seine Stimme immer wieder Schwierigkeiten machte, hatte sie nur Interesse für ihr eigenes Leben gezeigt.

Robert dachte kurz darüber nach, was eigentlich der Auslöser dieses letzten Streits gewesen war. Stimmt, sie hatte sich darüber aufgeregt, dass er am Abend nicht im Steiners, dem immer überfüllten Restaurant essen wollte. Das Steiners war bekannt dafür, dass sich dort die High Society in der Öffentlichkeit präsentierte. Robert Wilders mochte es nicht, essen zu gehen, um gesehen zu werden. Natürlich wusste er als Sänger, der in der Öffentlichkeit stand, dass solche Auftritte zum Geschäft gehörten, aber er fand, dass er nicht bei jedem Essen von Fotografen abgelichtet werden musste. Er liebte es, in seinem kleinen gemütlichen Wirtshaus einen entspannten Abend zu verbringen. Dort war er ein Gast wie jeder andere und niemand machte ein Aufhebens um ihn.

Viktoria hingegen war die Öffentlichkeit äußerst wichtig. Sie hatte sich wieder einmal, wie so oft, ein neues Kleid zugelegt und wollte damit an seiner Seite glänzen. Zu Beginn ihrer Beziehung hatte er nachsichtig darüber gelächelt, dass seine Freundin großen Wert darauf legte, in den bunten Zeitschriften neben ihrem berühmten Freund zu sehen war. Robby Wild war ein Garant dafür, dass die Menschen die Zeitschriften kauften, so beliebt, wie er war.

Ihr empörtes Gezeter von vorhin hing noch in seinen empfindlichen Ohren. Dieser Lärm schmerzte den Künstler förmlich. Er war ein Mann der leisen, zarten Töne. Und genau so waren seine gefühlvollen Lieder, leise und zart. Mit seiner klangvollen, dennoch weichen Stimme und den wundervollen Texten seiner Lieder hatte er seine Fans so oft zu Tränen gerührt, sie mitgenommen in seine Welt. Selbst die schärfsten Kritiker schrieben nie wirklich schlecht über ihn. Sie spürten wohl, dass er ein ehrlicher und aufrichtiger Mensch war und ganz hinter seinen Liedern stand.

Jetzt stand der nicht mehr ganz so junge Mann vor dem deckenhohen Spiegel in seinem Ankleidezimmer und schaute sich an. Der Bühnenanzug war schon alt, er stammte aus seinen Anfängen als Sänger, aber er saß noch tadellos. Immer, wenn der Sänger sich schlecht fühlte, zog er diesen Anzug an. Dann wusste er, dass es da draußen so viele Menschen gab, denen seine Lieder etwas Freude gaben in ihrem Leben. Er schloss die Augen und schon fühlte er sich wie bei einem seiner Konzerte. Sogar seine Fans konnte er förmlich hören. Wie sie seinen Namen riefen, immer und immer wieder. Einige Fans warfen Blumen und kleine Stofftiere auf die Bühne. Manchmal bückte er sich, nahm etwas davon hoch und berührte damit seine Lippen. Und dann warf er den Gegenstand wieder zurück in die tobende Menge.

Jäh öffnete er die Augen wieder. Ist es wirklich für immer vorbei?, fragte er sich erschrocken. Wird seine Stimme nie wieder so werden wie früher? Angst stieg in ihm hoch. Weg mit diesen bösen Gedanken, forderte er sich selber auf. Kurz entschlossen zog er den Anzug wieder aus. Wehmütig hängte Robert ihn auf einen Bügel, strich ihn liebevoll glatt und verstaute ihn sorgfältig in einem Kleidersack. Dann griff er zu einer Jeans und einem unauffälligen Shirt, zog sich rasch an und ging hinaus auf seine Terrasse.

Frau Klein, seine Haushälterin hatte dort ein leichtes Abendessen nur für ihn bereitgestellt. Er brauchte Frau Klein nicht darüber zu informieren, dass Viktoria das Haus und ihn verlassen hatte. Die Haushälterin hatte den letzten entscheidenden Streit selbstverständlich mitbekommen, Viktorias Gezeter war nicht zu überhören gewesen. Die ältere Frau war diskret über den Auszug von Viktoria hinweggegangen. Der Sänger hatte es nicht anders erwartet. Frau Klein war äußerst zurückhaltend und loyal, niemals würde sie es sich herausnehmen, etwas zu kommentieren. Aber Robert konnte sich denken, dass es seine Angestellte nicht sonderlich störte, dass Viktoria nicht mehr da war.

Seine Freundin war oft ziemlich anmaßend, geradezu arrogant, zu Frau Klein gewesen. Robert hatte sich, wenn er es mitbekam, regelrecht geschämt für dieses ungebührliche Verhalten. Er hatte sich danach bei Frau Klein entschuldigt.

Frau Klein meinte dann nur: »Herr Wilders, bitte machen Sie sich keine Gedanken. Sie haben mich nicht gekränkt, ganz im Gegenteil, Sie sind der beste Arbeitgeber, den man sich wünschen kann. Ihre Freundlichkeit zählt für mich.«

Wieso nur hatte er das alles so lange hingenommen? Die schlechte Laune ließ Viktoria doch auch häufig genug an ihm aus. Sie war nicht das, was man landläufig als freundlich bezeichnen konnte, das wusste Robert schon lange. Trotzdem schaffte er es nicht, sich von ihr zu trennen. Er hatte das Gefühl gehabt, dass er verantwortlich für sie war und nahm ihre Wutausbrüche resignierend hin. Die Furcht vor dem Alleinsein war ein weiterer Grund gewesen, sich nicht von ihr zu trennen. Außerdem war es für ihn als bekannten Künstler einfacher, eine attraktive Frau an seiner Seite zu haben. Robert war so gefeit vor den zudringlichen Nachstellungen einiger Frauen, die nur zu gerne an seiner Seite gewesen wären.

Während er in dem Essen, das Frau Klein liebevoll für ihn zubereitet hatte, lustlos herumstocherte, sann er darüber nach, wie es jetzt weitergehen sollte. Eine neue Beziehung mit einer anderen Frau konnte er sich nicht vorstellen. Andererseits war er jetzt ganz alleine. Sicher, Viktoria war anstrengend und sehr fordernd gewesen, aber sie hatte das Haus immerhin mit Leben gefüllt. Es war einfach nicht schön, in einem so großen Haus alleine zu sein. Kein Wunder, das Haus war für eine Familie gedacht, wusste Robert.

Anne, seine vor Jahren viel zu früh verstorbene Frau und er hatten das Haus gekauft und gehofft, dort eine Familie gründen zu können. Aber dieser Lebenstraum war jäh geplatzt, als Anne einen schrecklichen Unfall hatte und an den Folgen verstarb. Heute noch verspürte der Sänger einen tiefen Schmerz, wenn er an Anne dachte. Sie war seine große Liebe gewesen und es hatte lange gedauert, bis er sich davon erholt hatte. Nur die Musik und seine treuen Fans hatten ihm damals durch diese schwere Zeit geholfen. Und dann war Viktoria in sein Leben gekommen. Ein Wirbelwind, der ihn endgültig aus seiner Trauer befreit hatte.

Er schüttelte mit dem Kopf. Für heute reichte es ihm mit den Erinnerungen, dachte er erschöpft. Er würde noch einen kleinen Spaziergang machen und dann ins Bett gehen. Er schob den Teller von sich und stand schwerfällig auf. Der turbulente Auszug von Viktoria hatte ihn doch erschöpft.

Frau Klein stand in der Küche und sah dem Sänger nach, als er den Gartenweg entlang ging. Wie müde er aussah, dachte sie traurig. Kein Wunder, wenn man bedachte, was alles in der letzten Zeit auf ihn eingestürmt war. Vor allem die Sorge um seine Gesundheit, genauer gesagt, die Sorge um seine Stimme. Erst vor kurzer Zeit hatte es angefangen, dass diese immer mehr an Kraft verlor und heute konnte er kaum mehr als flüstern.

Die Haushälterin erinnerte sich genau, wie es begonnen hatte: Ihr Chef war von einem Konzert nach Hause gekommen. Wie üblich hatte sie ein leichtes Essen für ihn vorbereitet. Wusste sie doch genau, dass er vor einem großen Auftritt unter Lampenfieber litt und nicht in der Lage war, etwas zu essen. Das ging erst wieder, wenn das Konzert vorbei war. Der Sänger liebte es, dann in der Küche zu sitzen, zu essen und seiner Haushälterin davon zu erzählen, wie das Konzert gewesen war. Häufig brachte der Sänger seine Managerin Kathrin Bauer mit zu den gemütlichen Abenden. So saßen sie dann zu dritt in der Küche und ließen den Abend ruhig und entspannt ausklingen. Viktoria Renne war das alles viel zu langweilig gewesen. Immer wieder meinte sie, dass es doch wirklich nicht nötig sei, sich mit der Haushälterin und der Managerin in der Küche zusammenzusetzen.

Vor wenigen Tagen war der Künstler dann sehr beunruhigt nach Hause gekommen. Frau Klein spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Müde sah ihr Arbeitgeber aus, abgespannt und gestresst. Essen wollte er auch nicht, er schob das Essen zur Seite und sah seine Haushälterin verwirrt an.

»Frau Klein, ich weiß gar nicht, was heut‘ Abend mit mir los war. Ich hatte plötzlich keine Kraft mehr in meiner Stimme, sie brach mir förmlich weg. Gott sei Dank passierte es erst kurz vor Ende des Konzertes und ich habe dem Publikum dann gesagt, dass ich mich wohl richtig verausgabt habe.« Er schüttelte mit dem Kopf. »Vielleicht ist es nur eine Halsentzündung, die sich ankündigt. Anders kann ich es mir nicht erklären, aber irgendetwas sagt mir, dass es keine gewöhnliche Entzündung ist.« Er sah Frau Klein traurig an. »Und ausgerechnet jetzt ist Kathrin im Urlaub. Heut‘ hätte ich sie so sehr an meiner Seite gebraucht.« Er sah betrübt aus. »Aber ich will nicht jammern. Schließlich hat sie sich diese Auszeit redlich verdient.« Die Haushälterin nickte zustimmend. Die Managerin war mehr eine gute Freundin und immer sofort da, wenn Robert Wilders etwas brauchte.

»Bitte, machen Sie mir doch eine Tasse Tee. Die hilft mir sicherlich. Ich schlaf’ mich gut aus und morgen früh wird es dann hoffentlich besser sein.«

Aber am nächsten Morgen war seine Stimme nicht wirklich erholt. Der Künstler klang leise und zittrig. Viktoria wirkte teilnahmslos, als Robert ihr davon erzählen wollte.

»Geh, du stellst dich auch immer mit deiner Stimme an. Wahrscheinlich ist es eine einfache Erkältung, unter der leiden doch im Moment so viele. Die Caro zum Beispiel auch. Die konnte nicht mitkommen in den neuen Club«, erzählte die junge Frau weiter. Eigentlich hörte sie ihrem Freund gar nicht zu. Was interessierte sie es, ob er eine Erkältung hatte. Aber er war eh schon ziemlich alt und dann kommen eben die ganzen Wehwehchen. Da müsste sie wohl bald den Absprung machen, denn pflegen wollte sie den guten Robby auf keinen Fall. Für kein Geld der Welt! Sie lächelte zufrieden. Es gab da auch schon jemanden, der Interesse an ihr hatte und nicht unattraktiv war. Geld hatte er auch, außerdem war er viel jünger als Robby ...

Für das liebevolle Umsorgen war Frau Klein zuständig. Der älteren Haushälterin war der Künstler im Laufe der Jahre sehr ans Herz gewachsen. Auch ihr Mann mochte den Künstler inzwischen sehr und so war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, ebenfalls gelegentlich auszuhelfen. War er doch handwerklich begabt. Selbst als Chauffeur sprang Herr Klein manchmal spontan ein, wusste er doch, dass der Sänger das Autofahren ganz und gar nicht mochte.

›Wie das den Axel doch freuen wird, wenn ich ihm heut’ Abend erzähle, dass die Viktoria endlich weg ist‹, dachte Frau Klein und wischte noch rasch die Arbeitsfläche sauber, bevor sie sich auf den Heimweg machte.

*

Robert Wilders saß ganz allein in dem großen Haus. Trotz der ungewohnten Stille spürte er, dass seine Zufriedenheit darüber, ohne Viktoria hier zu sein, zunahm. Ein tiefer Seufzer kam aus seiner Brust. Immer stärker wurde ihm klar, dass seine ehemalige Freundin genau genommen eine recht hohe Belastung für ihn gewesen war. Es war schon recht anstrengend für ihn, ihren Wünschen zu entsprechen, dachte er nachdenklich. Ständig wollte sie ausgehen, sich mit ihm in der Öffentlichkeit sehen lassen. Einmal hatte er sogar zufällig mitbekommen, dass sie mit der Klatschpresse telefonierte und durchgab, wo man sie mit dem berühmten Sänger demnächst fotografieren könne. Das ging dem zurückhaltenden Künstler dann doch zu weit, dass er sie sehr entrüstet darauf ansprach und sie streng darauf hinwies, so etwas in Zukunft zu unterlassen. Sie war eben keine zweite Anne. Vermutlich war es aber genau das, weshalb er sich trotz allem an Viktoria geklammert hatte. Viktoria hatte die Stille gefüllt, die nach Annes Tod da war.

Dann schob er diese Gedanken beiseite. Es lohnte sich nicht, weiter über Viktoria nachzudenken, wusste er und dann hörte er, dass das Ehepaar Klein das Haus betreten hatte. Herr Klein hatte sich angeboten, den Sänger heute in die Uniklinik zu fahren. Sein Hausarzt hatte darauf bestanden, diese immer wieder auftauchende Heiserkeit genauer abklären zu lassen.

Zunächst hatte Doktor Hielscher vermutet, dass es sich wirklich um Erkältungssymptome handeln könne. Als nach einigen Tagen keinerlei Besserung auftrat, riet er seinem Patienten zur strengen Schonung. »Sie sollten in der nächsten Zeit so wenig wie möglich sprechen. Flüstern sie nicht einmal! Geben Sie Ihrer Stimme viel Ruhe. Auch ansonsten sollten Sie sich Entspannung gönnen, ruhen Sie sich gründlich aus und gehen Stress jeglicher Art aus dem Weg.«

Der Sänger hatte die Anweisungen von seinem Hausarzt ernst genommen und versucht, sie zu befolgen. Und tatsächlich wurde die Stimme wieder etwas sicherer, bemerkte er voller Hoffnung. Aber es gab einen festen Termin für einen Auftritt im Fernsehen, der schon seit vielen Wochen feststand. Dabei wurden Spenden für notleidende Kinder gesammelt und dem Künstler war klar, dass er diesen Auftritt unter keinen Umständen absagen würde!

Doktor Hielscher hatte Verständnis dafür, aber er warnte den Patienten eindringlich: »Bitte achten Sie darauf, nicht zu viel zu sprechen. Die empfindlichen Stimmbänder dürfen nicht überanstrengt werden. Das könnte sich negativ auswirken!«

Leider hatte der Arzt recht behalten. Der Moderator suchte immer wieder das Gespräch mit dem beliebten Sänger und Robert wollte sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Dieses Thema war ihm einfach zu wichtig! An den darauffolgenden Tagen wurde dem Künstler klar, dass die Befürchtungen des Arztes sich bewahrheitet hatten. Die Stimme war sehr angeschlagen und er konnte nur noch krächzen.