Unzertrennliche Zwillinge - Isabell von Berden - E-Book

Unzertrennliche Zwillinge E-Book

Isabell von Berden

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Beschreibung

Dr. Marie Cornelius betreibt eine familiär geführte Arztpraxis und genießt das Vertrauen einer großen Zahl von Patientinnen und Patienten. Als Allgemeinmedizinerin verfügt sie über ein umfassendes medizinisches Wissen. Sie ist in ihrem Wesen einfühlsam und psychologisch hervorragend ausgebildet, als Ärztin deutlich beliebter als die meisten Kollegen. Mit ihrem Mann Bastian, einem hochqualifizierten Lehrer, führt Marie eine harmonische Ehe, die ihr den nötigen Rückhalt für den beruflichen Alltag gibt. Frau Dr. Marie Cornelius ist eine spannende, brillant geschilderte Arztromanserie, die in dieser Art ihresgleichen sucht. Anita Hofer stand an der Spüle und sah aus dem Fenster. In Gedanken war sie weit weg, bei ihren beiden Jungs, den Zwillingen Tim und André. Wie unterschiedlich Zwillinge doch sein können, fuhr es ihr durch den Kopf. Lag es daran, dass sie nicht eineiig waren? Tim war der Erstgeborene, er studierte Ingenieurwesen. Sie musste lächeln. Na ja, er war ganze fünf Minuten älter als André, sein Bruder. Tim liebte die Technik. Bauingenieur wollte er werden. André hingegen studierte Forstwirtschaft. Er liebte die Natur. Auch äußerlich waren sie sich nicht sehr ähnlich. Tim hatte dunkles Haar, recht kurz geschnitten und braune Augen. Er kam da ganz nach seinem Vater, ihrem Mann Horst. Andrés Augen waren blau wie ihre. Er hatte blondes Haar und trug es etwas länger, als die gerade vorherrschende Mode es vorschlug. Er sah seiner Mutter recht ähnlich. Die beiden Buben waren so komplett unterschiedlich! Nur den Sport liebten beide, ob es nun ums Laufen ging oder das Bergsteigen. Freuen konnte sie sich nicht darüber.

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Frau Dr. Marie Cornelius – 10 –Unzertrennliche Zwillinge

Unveröffentlichter Roman

Isabell von Berden

Anita Hofer stand an der Spüle und sah aus dem Fenster. In Gedanken war sie weit weg, bei ihren beiden Jungs, den Zwillingen Tim und André. Wie unterschiedlich Zwillinge doch sein können, fuhr es ihr durch den Kopf. Lag es daran, dass sie nicht eineiig waren? Tim war der Erstgeborene, er studierte Ingenieurwesen. Sie musste lächeln. Na ja, er war ganze fünf Minuten älter als André, sein Bruder. Tim liebte die Technik. Bauingenieur wollte er werden. André hingegen studierte Forstwirtschaft. Er liebte die Natur. Auch äußerlich waren sie sich nicht sehr ähnlich. Tim hatte dunkles Haar, recht kurz geschnitten und braune Augen. Er kam da ganz nach seinem Vater, ihrem Mann Horst. Andrés Augen waren blau wie ihre. Er hatte blondes Haar und trug es etwas länger, als die gerade vorherrschende Mode es vorschlug. Er sah seiner Mutter recht ähnlich. Die beiden Buben waren so komplett unterschiedlich! Nur den Sport liebten beide, ob es nun ums Laufen ging oder das Bergsteigen. Freuen konnte sie sich nicht darüber. Denn ihre Söhne machten, sehr zum Leidwesen der Mutter, aus allem einen Wettstreit. Egal, um was es ging, schon als sie klein waren, rief meistens Tim bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Kampf zwischen sich und seinem Bruder aus, der natürlich immer darauf einging. Ob es ums Rollerfahren oder ums Sandburgen bauen ging. Immer entstand ein Wettstreit. Selbst beim Essen war es so: »Ich bin schneller als du oder ich schaffe mehr als du!«, rief dann meistens Tim und André nahm die Herausforderung sofort an.

Die Mutter schüttelte mit dem Kopf. Ach egal, ich liebe beide genau so, wie sie sind, dachte sie. Überleg dir lieber, was du morgen zum Essen machen willst, wenn die beiden nach Hause kommen. Vielleicht sollte ich ihnen Spaghetti mit Tomatensoße machen oder doch lieber die schmackhaften Kässpätzle? Dann lächelte sie. Natürlich, sie würde für ihre Männer morgen ihre geliebten Reiberdatschi mit Apfelmus machen! Und den daraus eigentlich entstehenden Wettkampf – wer schafft die meisten? – würde sie dieses Mal verhindern. Das war eine gute Idee! Zufrieden nahm sie ein Tuch und polierte die Spüle. So, fertig.

War das nicht Hanna, die Tochter der Familie Lederer? Mei, die war auch ganz schön gewachsen in der letzten Zeit. Hanna hatte die Nachbarin am Fenster entdeckt und nickte ihr zu. Anita wollte ihr gerade zuwinken, da sah sie, wie Hanna mit dem Fahrrad hinfiel. Erschrocken warf sie das Geschirrtuch in die Spüle und rannte hinaus. »Hanna, was ist los? Hast du dich schlimm verletzt?«, rief sie aufgeregt.

Hanna sah zu ihr hin und schüttelte mit dem Kopf. »Ich glaub nicht, aber mein Knie …!«

Anita beugte sich über das Bein. »Oh je, das hast du dir in der Tat böse aufgeschlagen. Es ist auch ziemlich viel Dreck in der Wunde.« Sie sah das Mädchen forschend an. »Soll ich mit dir zu Frau Doktor Cornelius fahren? Ich denke, die Wunde müsste anständig gereinigt werden.«

Hanna wehrte ab. »Danke, Frau Hofer, aber das ist nicht nötig.«

Anita lächelte. »Na klar, deine Mutter wird das auch sehr gut machen. Als Mutter weiß man, wie das geht.«

Hanna verzog resigniert das Gesicht. »Mama wird keine Zeit haben, sich um mich zu kümmern. Das Baby braucht ihre ganze Aufmerksamkeit, sagt sie immer.« Hannas Mutter hatte vor wenigen Monaten noch einmal ein Baby, den Nachzügler Leo, bekommen.

Anita Hofer nickte verstehend. »Oh ja, ich weiß noch, wie anstrengend die Zeit mit einem Baby sein kann.« Sie besah sich das Knie noch einmal. »Magst du denn mit zu mir kommen? Ich habe mich auch häufig um aufgeschlagene Knie kümmern müssen. Meine beiden Buben kamen mindestens einmal in der Woche mit so was an. Ich glaube, das beherrsche ich noch ganz gut.«

Hanna nickte zustimmend. »Das können sie gerne machen, Frau Hofer. Dann falle ich Mama nicht lästig.« Sie stand auf und humpelte hinter der Nachbarin zum Haus.

In der Küche angekommen, holte Anita den Verbandskasten aus dem Schrank. »Setz dich doch bitte mal auf den Stuhl. Ich schaue nach, ob ich ein Pflaster und Desinfektionsmittel für dich finde.« Sie kramte in einer Dose und hielt wenig später triumphierend eine Flasche, eine Schere und einige größere Pflaster hoch. »Das sieht schon mal ganz gut aus, jetzt muss ich die Wunde nur gründlich säubern.« Sie blickte Hanna entschuldigend an. »Das ist der etwas unangenehme Teil, aber ich bemühe mich, dir nicht zu arg wehzutun.«

Hanna nickte. »Ich glaube, Sie machen das ganz gut, Frau Hofer. Es tut nur ein wenig weh.«

Anita lächelte. »Ich habe es auch ausgiebig üben können in der Vergangenheit. So, rasch noch ein Pflaster darüber geklebt und dann bin ich fertig.«

»Danke, Frau Hofer, das ist wirklich lieb von Ihnen.« Hanna stand auf und nahm ihre Schultasche. »Was riecht hier so gut, haben Sie gerade gekocht?«, meinte sie und zog schnuppernd die Luft ein.

Anita lachte. »Ja, ich habe gerade eine Tomatensuppe gekocht. Magst du die?«

»Und wie«, entgegnete Hanna wehmütig. »Die hat meine Oma früher auch oft gemacht. Sie hat immer Reis darin gekocht. Das war so gut!«

»Das gibts doch nicht, genauso mache ich meine auch. Also, wenn du Zeit hast, würde ich mich freuen, wenn du mir beim Essen Gesellschaft leistest. Mein Mann kommt erst am Abend.«

Die Schülerin sah ihre Nachbarin fragend an. »Aber müssen Sie nicht auch weg zur Arbeit und essen dann dort?«

»Ich habe noch Zeit, bevor ich mich auf den Weg mache. Die meisten Gäste kommen erst am Abend ins Restaurant«, erklärte Anita. Sie half seit einiger Zeit im nahe gelegenen italienischen Restaurant aus, wenn dort Not am Mann war. Auflachend meinte sie: »Und für mich ist es besser, wenn ich nicht hungrig zur Arbeit komme.« Sie klopfte auf ihren Bauch. »Ich will mich durch das köstliche Essen dort nicht zu sehr in Versuchung führen lassen.«

»Ach das kenne ich von meinen Eltern. Die denken auch ständig, sie müssten auf ihre Figur achten. Ich versteh gar nicht, was Erwachsene immer damit haben!« Hanna verzog das Gesicht und schüttelte verständnislos mit dem Kopf. »Hoffentlich werde ich später nicht auch mal so, wenn ich erwachsen bin. Das wäre mir ganz ehrlich zu doof.« Sie zog ihre Jacke aus. »Soll ich meine Jacke und die Schultasche hier auf die Bank legen, Frau Hofer?«

Anita nickte. »Aber du kannst gerne ‚Anita‘ zu mir sagen. Wenn du möchtest natürlich. Mich würde es freuen.«

Hanna nickte Anita ernst zu und meinte dann: »Das mach ich gerne, Sie sind ja auch wirklich nett. Nicht so wie der alte Herr Vetter von gegenüber. Den mag ich echt nicht. Er meckert mich immer an, wenn ich auf dem Bürgersteig vor seinem Haus mit dem Fahrrad fahre.« Hanna schüttelte heftig mit dem Kopf. »Dabei hab ich ihm schon ein paar Mal erklärt, dass der Fahrradweg hier eigentlich viel zu holprig ist, um darauf zu fahren. Hoffentlich hat er mitbekommen, dass ich vorhin gestürzt bin. Dann hat er wenigstens ein schlechtes Gewissen!« Sie schaute zu Anita hinüber, die während Hannas Erzählungen den Tisch für sie beide gedeckt hatte.

Anita hörte dem Geplauder des Mädchens lächelnd zu. Es war doch so schön, Kinder und junge Leute um sich zu haben. Dann nahm sie mit einer großen Kelle die noch dampfend heiße Suppe aus dem Kessel, gab sie in die tiefen Teller und stellte sie auf den Tisch. »Ich gebe dir recht, der Fahrradweg ist tatsächlich in einem furchtbaren Zustand. Durch die Wurzeln der Bäume ist das Pflaster an so vielen Stellen aufgeworfen worden. Es ist wirklich viel zu gefährlich, darauf zu fahren.« Dann schaute sie Hanna an. »Du, es wäre mir lieber, du sagst der Mama schnell Bescheid, dass du bei mir bist. Dann kannst du auch gleich erzählen, was dir vorhin passiert ist.«

Die Schülerin sah sie an und meinte: »Die Mama hat gar keine Zeit, sich um mich Gedanken zu machen. Immer dreht sich alles nur um Leo.« Anita warf ihr einen bittenden Blick zu und Hanna stöhnte leicht auf. »In Ordnung, dann ruf ich sie an. Wenn Sie meinen.«

»Ja, das meine ich! Ich weiß nur zu genau, wie sehr ich mich immer um meine Jungs gesorgt habe, als sie noch klein waren.« Anita zuckte lächelnd die Schultern. »Weißt du, so sind Mütter eben!« Sie nahm das Telefon von der Kommode und schob es zu Hanna hinüber. »Die Suppe ist eh noch ziemlich heiß. Ruf sie bitte schnell an.«

Während Hanna mit der Mutter telefonierte, dachte Anita: Oh je, wie mürrisch ihr Ton plötzlich wird. Bei mir hörte sie sich vorhin ganz anders an. Dann kam ihr wieder in den Kopf, wie es gewesen war, als langsam aus ihren kleinen süßen Jungs unausstehliche Teenager geworden waren. Das war in der Tat eine große Herausforderung für sie alle gewesen. Noch jetzt zuckte sie zusammen und vermeinte das donnernde Türe zuschlagen zu hören, wenn Tim und André der Ansicht gewesen waren, ihnen geschehe entsetzliches Unrecht. Wie froh waren Horst und sie gewesen, als diese anstrengende Entwicklungsphase endlich vorbei gewesen war.

*

Tim schnappte sich den Fahrradschlüssel und rief seinem Bruder zu: »André, ich drehe jetzt noch ein paar Runden mit dem Rad. Ich muss einfach mal den Kopf freibekommen von der ganzen Plackerei. Außerdem will ich kurz bei Therese vorbei. Unser Professor hat entschieden, dass Therese und ich die Hausarbeit gemeinsam machen sollen.« Er lachte zufrieden. »Dann weiß er genau, dass die Hausarbeit gut wird.«

Die Brüder hatten eine kleine gemeinsame Studentenwohnung in München. Das klappte auch ganz gut, besonders, weil sie ganz unterschiedliche Dinge studierten und sich so nicht in die Quere kamen. »Kannst du die Wäsche aus der Maschine nehmen, wenn sie fertig ist?« Tim schaute fragend zu André hinüber.

Der hatte den Kopf in seine Hände gestützt und grübelte immer noch über seinen Büchern. Er schaute hoch. »Hast du eigentlich Interesse an dieser Therese, Tim? Du hast dich doch vergangene Woche auch schon mit ihr getroffen?«

Tim stöhnte genervt auf. »Nein, das hab ich dir doch schon einmal gesagt. Um es noch mal klarzustellen: Ich mag die Therese wirklich gern, aber ich hab kein Interesse an ihr. Sie ist halt eine gute Freundin. Klar ist sie hübsch und klug ist sie auch.« Er nestelte an seinen Fahrradhandschuhen. »Aber du weißt doch, ich brauch ich einfach meine Freiheit. Ich will das Studium mit einer guten Note abschließen und die restliche Zeit geht für den Sport drauf. Ich träume davon, mir ein richtig dickes Motorrad zu kaufen und damit in der Gegend herumzufahren.« Er schüttelte den Kopf. »Außerdem will ich diese ausgedehnte Amerika-Reise machen, sobald ich den Abschluss in der Tasche habe. Darauf spare ich doch schon die ganze Zeit. Nein, definitiv steht eine Freundin und dann vielleicht sogar eine eigene Familie ganz weit hinten auf meinem Wunschzettel.« Er schaute seinen Bruder an. »Bei dir ist es doch nicht so viel anders, also warum fragst du?«

André lachte und meinte: »Stimmt, Zeit für eine Freundin hätte ich auch nicht. Vielleicht in einem Jahr oder so denke ich anders darüber. Aber im Moment kommt das für mich auch nicht infrage.« Er nickte Tim zu. »Liegt wohl auch daran, dass ich keine kenne, für die es sich lohnen würde, Pläne zu ändern.«

Tim sah das genauso. Er erwiderte: »Und genau das habe ich nicht vor! Dann also bis später, Bruder«, erwiderte er und verließ die gemeinsame Wohnung.

André lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er rieb sich über die müden Augen. Eigentlich müsste ich auch mal an die frische Luft, dachte er. Mein Kopf schwirrt mir in der Tat vom vielen Lernen. Aber zu lange wollte er sich keine Auszeit nehmen. Morgen hatten er und Tim sich vorgenommen, nach Hause zu fahren. Da würde er nicht so viel Zeit zum Lernen bekommen und die Prüfung stand für Montag an. Er überlegte kurz und dann erhellte sich sein Gesicht. Warum bringen wir unserer Mutter nicht einmal Blumen mit?, dachte er. So könnte ich ein paar Schritte laufen und wäre anschließend sicher wieder besser aufnahmefähig. Und die Mama wäre total begeistert, dass ihre Jungs ihr einen Blumenstrauß schenken. Der Gedanke gefiel ihm und Tim wäre sicherlich einverstanden. Er stand auf und suchte seine Geldbörse. Mist, wo hatte er sie nur wieder hingelegt? Der junge Mann schüttelte ärgerlich den Kopf. Ich muss einfach ordentlicher werden, beschloss er verdrossen. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und überlegte. Wann hatte er sie zuletzt in der Hand gehabt? Plötzlich spürte er etwas Hartes in seiner Gesäßtasche. Er fühlte mit der Hand. Genau, da steckte sie noch vom Einkauf beim Bäcker heut in der Früh.

Erleichtert stand er auf und machte sich auf den Weg. Also auf keinen Fall hole ich für die Mama einen Strauß an der Tankstelle gegenüber, wusste er. Den Fehler hatte sein Vater einmal gemacht und das dann bitter bereut. Noch heute musste André schmunzeln, wenn er daran zurückdachte.

Seine Mutter hatte gerufen: »Wie kannst du nur, Horst? Bin ich dir nicht mehr wert als so ein liebloser Blumenstrauß von der Tankstelle?« Empört hatte sie ihrem Mann mit dem Strauß, der in eine glitzernde Folie gehüllt war, vor der Nase hin- und hergewedelt. Sein Vater war tiefrot geworden. Es war ihm wohl ziemlich peinlich, spürten die beiden Jungs und lernten: Einen Blumenstrauß von der Tankstelle zu verschenken, kam wohl nicht bei jedem gut an.

Da gab es doch an der Ecke diesen Blumenladen, wusste André. Schon häufig war er daran vorbei geradelt. Der machte einen guten Eindruck, so weit er das beurteilen konnte.

Als er den Laden betrat, war der junge Mann etwas überwältigt von der großen Auswahl. Wie um Himmels Willen soll ich hier die richtigen Blumen für Mama aussuchen? Er war unsicher. Dann sah er eine junge Frau, die zielsicher verschiedene Blumen auswählte. Dieser Strauß war wirklich schön. Er gefiel André. Die junge Frau war wohl auch zufrieden mit ihrer Auswahl. Sie schaute den Strauß kritisch an und nickte. André beobachtete sie verstohlen. Wie soll ich nur so einen hübschen Strauß zusammenstellen, dachte er leicht verzweifelt.

Therese Hielscher fühlte sich beobachtet. Sie hob den Kopf und sah einen jungen Mann, der sie ansah. Fragend blickte sie ihn an.

André merkte, wie er rot wurde. Sehr verlegen meinte er stotternd: »Ich finde den Strauß so schön und hätte den auch gerne für meine Mutter, wissen Sie.«

Die junge Frau lachte laut auf. »Wie lustig, den hier habe ich gerade für meine Mama zusammengestellt. Ich fahre morgen nach Hause und wollte ihr den mitbringen.« Sie sah den jungen Mann an. Wie süß, er ist ganz verlegen und rot ist er geworden, dachte sie amüsiert. Vielleicht sollte ich ihm bei dem Strauß für seine Mutter helfen. Er scheint in der Tat keine Ahnung zu haben. Also fragte sie freundlich: »Soll ich Ihnen helfen?«